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René Bote

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Beschreibung

Martha ist zur richtigen Zeit am richtigen Ort und schaltet blitzschnell. So bekommen die Ballfreunde-Mädchen die Chance, ein eigenes Hallenfußballturnier auszutragen, in der Sporthalle von Marthas Schule. Die Mädchen lassen ihre Kontakte spielen, und alle kommen: Sveas Freundinnen aus Hamburg, Siobháns ehemalige Mannschaftskameradinnen aus Wien, die Mädchen vom AS St. Martin aus Frankreich... Alle freuen sich auf ein tolles Turnier mit spannender Besetzung, doch dann macht der Schulleiter einen Rückzieher. Können Kapitänin Sophie, Martha und die anderen das Turnier retten?

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Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Kapitel 22Kapitel 23Kapitel 24Kapitel 25Kapitel 26Kapitel 27Kapitel 28DanksagungWas bisher geschah...Impressum

Kapitel 1

Ich komme gerade erst aus der Schule nach Hause, da ereilt mich ein Anruf. Wenn das Absicht ist, dann weiß da aber einer ganz genau, wann ich Schluss habe und wie lange ich danach brauche, um nach Hause zu kommen. Ich habe wirklich gerade erst die Tür hinter mir zugemacht und noch nicht mal den Rucksack abgesetzt.

Auf dem Display wird der Name Martha angezeigt. Kein Nachname, den braucht’s nicht, denn in Familie und Freundeskreis gibt’s nur eine Martha: die Torfrau meiner Mädchenfußballmannschaft. Eine richtig gute Torfrau, nebenbei bemerkt, ich behaupte, die beste in der Stadt, und das schließt die aus den Damenmannschaften schon mit ein. Sie gehört auch privat zu meinen besten Freundinnen.

Sie scheint’s eilig zu haben. Nicht nur, dass sie mich abpasst, kaum dass ich zu Hause bin, vor allem sehen wir uns nachher eh beim Training. Dementsprechend dürfte meine Verwunderung kaum zu überhören sein, als ich mich melde.

Martha dagegen klingt völlig enthusiastisch. „Wir können unser eigenes Hallenturnier veranstalten!“, eröffnet sie mir. „Bei uns in der Schule! Ich hab’s heute Morgen mitgekriegt, reiner Zufall.“

Das wäre in der Tat ein dickes Ding! Normalerweise gibt es für uns maximal zwei Hallenturniere im Winter, die Stadtmeisterschaft, und, wenn wir dabei mindestens Dritte werden, die Kreismeisterschaft obendrauf. Ich glaube, Elena, unsere Trainerin, guckt jedes Jahr, ob sie irgendwo noch ein zusätzliches Turnier auftun kann, aber geklappt hat es noch nie. Es gibt einfach kaum Turniere neben den offiziellen Hallenmeisterschaften, und bei denen, die es gibt, sind die Startplätze dann natürlich ruckzuck vergeben. Das liegt wohl auch daran, dass die Fußballer sich immer zwischen die anderen Sportler quetschen müssen, die das ganze Jahr in der Halle sind. Außerdem ist auch nicht jede Halle für ein Fußballturnier geeignet.

Wenn wir selbst ein Turnier auf die Beine stellen könnten, wäre das also eine starke Sache. Obendrein würde sich auch die Mannschaftskasse freuen, schließlich gibt es bei solchen Veranstaltungen immer auch einen Kuchenverkauf.

Allerdings würden wir uns auf der anderen Seite auch eine Menge Arbeit aufhalsen. Damit, ein paar Mannschaften anzurufen und zu fragen, ob sie vorbeikommen wollen, ist es nämlich garantiert nicht getan. Wir brauchen eine Turnierleitung, jemanden, der die Spiele pfeift, den Kuchenverkauf muss auch jemand machen... Bestimmt gibt es auch vom Verband noch Vorgaben, die wir einhalten müssen, wer weiß, was wir da noch alles klären müssen.

Martha weiß das, und genau deshalb will sie die Sache zuerst mit mir zusammen durchgehen, ehe sie heute Nachmittag beim Training Elena davon erzählt. Dass sie zuerst an mich denkt, ist logisch, nicht nur, weil wir uns schon ewig kennen und prima verstehen. Sie weiß, dass das Wort „unmöglich“ in meinem Wortschatz nicht existiert, wenn es um Fußball geht, und zusammen haben wir schon einiges erlebt. Am Ende der vorletzten Saison war sie ein wichtiger Rückhalt für mich, als ich hinter Elenas Rücken die letzten Gesunden zum Finale der Stadtmeisterschaft zusammengetrommelt hab, das sie wegen der vielen Kranken schon absagen wollte. Auch als wir vor den Sommerferien unserem damaligen Geschäftsführer nachgespürt haben, der die Mädchenmannschaft abmelden wollte, um mit dem gesparten Geld einen alten Kumpel in die Erste zu holen, war Martha eine treibende Kraft. Wir sind beide Fußballerinnen mit Leib und Seele, und ich bin mir sicher, dass wir auch das Turnier zusammen stemmen werden. Wir, und unsere Mannschaftskameradinnen, auf die wir uns zu jeder Zeit verlassen können.

Ich nehme das Fahrrad, das ist im Moment die schnellste Möglichkeit, zu Martha zu kommen. Meine Trainingssachen nehme ich mit, es wäre Zeitverschwendung, später noch mal zu Hause rum zu fahren, um sie zu holen. Auf das Mittagessen verzichte ich, Martha wird schon einen Kanten Brot haben, den ich nebenbei knabbern kann, während wir schauen, was wir bei einem eigenen Turnier alles beachten müssen.

Unterwegs mache ich mir schon mal Gedanken, um was wir uns alles kümmern müssen. Auch Martha nutzt die Zeit, die ich für den Weg brauche, und als ich bei ihr ankomme, hat sie schon eine Liste mit Stichpunkten angelegt. Es überrascht mich nicht, dass ich vieles von dem, was ich mir selbst zurechtgelegt habe, in ihren Notizen wiederfinde. Sie ist schließlich genauso lange dabei wie ich und hat genauso viele Turniere miterlebt.

Kapitel 2

Als wir uns vor dem Training Elena schnappen, haben wir schon eine ziemlich genaue Vorstellung, was auf uns zukommt. Vor allem wissen wir aber auch, dass es knapp wird mit der Zeit, denn spätestens vier Wochen vorher müssen wir für das Turnier eine Genehmigung beantragen. Uns bleiben also gerade mal anderthalb Wochen, um alles zusammenzukriegen, was wir einreichen müssen, und das ist nicht eben wenig. Im Prinzip will der Kreisjugendvorstand, der dafür verantwortlich ist, einen komplett ausgearbeiteten Turnierplan sehen, und wir müssen schriftliche Bestätigungen von allen Gastmannschaften beibringen, dass sie teilnehmen. Ich fürchte, dass das den Ausschlag geben könnte, dass Elena meint, das wäre nicht zu schaffen.

Doch Elena hat schließlich miterlebt, was der Haufen Dickschädel, den sie trainiert, alles möglich macht, und meint, es wäre einen Versuch wert. Sie wird mit unserem Vorstand sprechen, denn über dessen Kopf hinweg kann sie das nicht entscheiden. Sollte der uns keinen Strich durch die Rechnung machen, dann wird sie außerdem versuchen, mit den Verantwortlichen vom Kreis auszuhandeln, dass wir den Antrag auch kürzer vor dem Turnier einreichen können. Sie meint, die wissen auch, dass viele Mannschaften gern öfter in der Halle spielen würden, und kommen uns deshalb vielleicht entgegen, wenn wir mit etwas mehr Zeit ein Turnier hinkriegen. Wenn nicht, oder wenn wir es trotz Fristverlängerung nicht schaffen, kostet uns eine Absage aber auch nicht den Kopf. Für den Fall der Fälle können wir ja vorbauen und bei der Einladung darauf hinweisen, dass es mit der Genehmigung eng werden könnte.

Kapitel 3

Wie Martha überhaupt auf die Idee gekommen ist, hab ich übrigens erst auf dem Weg zum Training erfahren. Davor haben wir wirklich jede Sekunde damit zugebracht, uns ums Organisatorische zu kümmern. Es war reiner Zufall, sie war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Angefangen hat die Geschichte schon Ende letzter Woche. Da gab es bei ihr zu Hause einen kleinen Küchenunfall, nicht weiter dramatisch, aber tödlich für ihren Schülerausweis. Sie hatte das Portemonnaie auf dem Tisch liegen, wollte mit ihrer Mutter Einkäufe abrechnen, die sie gemacht hat, und dann hat ihre Mutter eine Limoflasche umgekippt. Die war offen, und die ganze Bescherung ging auf Marthas Portemonnaie. Ihr Geld hat’s einigermaßen überstanden, der Perso und was sie sonst noch in den Fächern hatte, auch, nur der Schülerausweis war völlig durchweicht und nicht mehr zu retten. Also musste sie einen neuen beantragen, denn wenn sie irgendwo nachweisen muss, dass sie Schülerin ist, dann reicht der Personalausweis nicht. Heute Morgen in der ersten Pause war sie im Sekretariat, um den neuen Ausweis abzuholen, und dabei hat sie ein Gespräch des Direktors mit einer der Sekretärinnen aufgeschnappt. Sie hat nicht absichtlich gelauscht, aber der Direktor hat auch nicht drauf geachtet, leise zu sprechen, und sie meint, er muss gemerkt haben, dass sie alles mitkriegt.

Am zweiten Adventswochenende sollte in der Sporthalle eine größere Veranstaltung stattfinden, die Aufführung einer AG wohl. Diese AG musste aber jetzt aufgelöst werden, die Lehrerin, die sie betreut hat, fällt längerfristig aus, und es gibt keinen Ersatz. Hört sich erst mal nach Leichenfledderei an, dass Martha da direkt reagiert und den Direktor gefragt hat, ob wir dann die Halle haben können. Aber Martha hat ihm sogar einen Gefallen getan, denn wenn es mit unserem Turnier klappt, dann sparen wir dem Schulleiter Arbeit. Er hat schon Sachen bestellt, Getränke zu Beispiel, und da werden wir uns bestimmt handelseinig, dass wir die übernehmen und in Eigenregie verkaufen. Dann braucht Marthas Schulleiter die Bestellungen nicht zu stornieren, und wir müssen uns um die Beschaffung keine Sorgen machen. Natürlich müssten wir dann finanziell in Vorleistung gehen, aber das müssten wir auch, wenn wir selbst einkaufen. Das Risiko ist überschaubar, denn was wir beim Turnier nicht an den Mann bringen können, übernimmt bestimmt der Verein für Heimspiele der Ersten und Zweiten.

Kapitel 4

Auch wenn die Rückmeldung vom Vorstand noch aussteht, setzen wir uns nach dem Training kurz zusammen und verteilen schon mal ein paar Aufgaben. Alle machen mit, die Idee, ein eigenes Turnier auszurichten, begeistert die ganze Mannschaft. Martha und ich werden die Turnierordnung ausarbeiten, die zur Prüfung eingereicht werden muss. Um den Spielplan werden sich Paula und Jaqueline kümmern, wir einigen uns darauf, dass sie zweigleisig für sechs und acht Mannschaften planen sollen. Sie müssen darauf achten, dass keine Mannschaft zwei Spiele ohne Pause hintereinander machen soll; die 160 Minuten, die eine B-Juniorinnen-Mannschaft insgesamt an einem Tag höchstens spielen darf, werden sie auch ohne besonderes Augenmerk nicht reißen. Elin und Svea, die zusammen unsere Stammbesetzung auf der Doppelsechs bilden, werden schon mal einen Aushang entwerfen, denn wenn wir ein Turnier veranstalten, dann wollen wir natürlich auch ein paar Zuschauer haben. Siobhán, unsere irisch-österreichische Spielmacherin, wird einen Vorbericht schreiben, den wir mindestens mal auf der Facebook-Seite des Vereins einstellen und wenn möglich auch in der Lokalzeitung unterbringen wollen. Kurzum: Wir wollen die wenige Zeit, die wir haben, so gut wie möglich nutzen.

Kapitel 5

Im Lauf des Abends gehen noch etliche Nachrichten hin und her. Siobhán schickt den ersten Entwurf für ihren Vorbericht rum, und Elena kann zwei Stunden nach dem Training vermelden, dass wir für unser Unternehmen die volle Unterstützung des Vorstands haben. Sie hat sowohl mit Manfred Prinz gesprochen, dem Jugendleiter, als auch mit Friedhelm Böttiger, dem Ersten Vorsitzenden des Gesamtvereins. Beide sind begeistert, sagt sie, und lassen ausrichten, dass sie unsere Initiative toll finden. Wenn sie uns irgendwie unterstützen können, sollen wir uns melden.

Damit haben wir genug Planungssicherheit, um bei den potenziellen Teilnehmern vorzufühlen, ob sie bei unserem Turnier mitmachen wollen. Auch über das Teilnehmerfeld haben wir uns schon Gedanken gemacht, und wir waren uns schnell einig, dass unser Turnier nicht unbedingt eine vorweggenommene Hallenstadtmeisterschaft werden muss. Natürlich dürfen auch Mannschaften aus der Stadt oder dem Kreis dabei sein, aber wir möchten auch ein paar auswärtige Gäste begrüßen.

Ein paar Kontakte haben wir ja, und die zapfen wir jetzt an. Elena wird gleich noch den Trainer der TSG Grün-Weiß 1894 aus dem Nachbarkreis anrufen, gegen die wir zu Beginn der Saison das erste Testspiel hatten. Auch beim HSC Jahn aus dem Emsland, der an Halloween zu einem Freundschaftsspiel mit anschließender Party bei uns war, wird sie anfragen.