13 Gesetze der Weisheit - Kim Barkmann - E-Book

13 Gesetze der Weisheit E-Book

Kim Barkmann

4,9

Beschreibung

Die Gesetze der Weisheit sind die Naturgesetze menschlichen Handelns. So wie andere Naturgesetze auch, verraten sie uns, in welche Richtung die Kraft fließt. Viele Menschen kämpfen unbewusst gegen die sozialen Naturgesetze an und ihr Misserfolg macht sie traurig und verbittert. Wir können die Naturgesetze aber auch nutzen. Wenn wir eine Tasse auf einem Tisch abstellen, nutzen wir das Gravitationsgesetz. Solange keine zusätzliche Kraft die Tasse anstößt oder aufhebt, wird sie dort auf dem Tisch in Position bleiben und auf uns warten. Genau so kann jeder von uns auch durch klares Verstehen der sozialen Naturgesetze das Segelschiff seines Lebens in den Wind der Kraft legen und sich von ihr unterstützen und voran bewegen lassen. Es hat zu allen Zeiten Menschen gegeben, die diese Geheimnisse kannten und sie zu nutzen wussten. Mit diesem Büchlein übergebe ich das Wissen nun auch an dich.

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ÜBER DIE AUTORIN

Kim Barkmann wurde 1957 in Hamburg geboren, wo sie später auch Germanistik, Erziehungswissenschaft und Philosophie studierte. Ihr Studium finanzierte sie selbst als Dozentin im Fachbereich Deutsch als Fremdsprache an der Hamburger Volkshochschule. Beide Staatsexamina absolvierte sie „mit Auszeichnung“. Später folgten Reisen durch Europa und Nordamerika, insbesondere durch Minnesota, wo sie enge Freundschaften zu den Ojibway-Indianern knüpfte.

Inspiriert durch die Erlebnisse auf ihren Reisen absolvierte sie eine mehrjährige Ausbildung zur weisen Frau, Besprecherin und Schamanin. Im August 1996 verließ sie Hamburg, um im Wendland die erste Besprecherschule Deutschlands zu gründen. Seit 2000 lebt sie unter der Bezeichnung De Wise Fru (niederdeutsch für die weise Frau) in ihrem eigenen Seminarhaus in der Altmark, wo sie ihrer Tätigkeit als weise Frau nachgeht.

Ihre Begeisterung für inneres Wachstum und Persönlichkeitsentwicklung führten sie auf die Spur der Ur-Psychologie. Eine Wiederentdeckung uralter psychologischer Methoden, die 2014 in der Gründung des IWP, Institutes für Weisheit und Persönlichkeitswachstum mündete, wo Ur-Psychologie angewendet und auch ausgebildet wird.

DANKSAGUNG

Niemand schafft es allein!

Kein Buch ist das Werk einer einzelnen Person, auch dieses hier nicht. Ohne meine Freunde und Helfer hätte ich es niemals geschafft. Darum bedanke ich mich hier bei Jana Petersen, die das Cover gestaltet hat und mich auch sonst in so vielen Belangen unterstützt. Sie ist für mich die Tochter, die ich niemals hatte.

Von Herzen danke ich auch Frau Dollinger, die das Buch korrigiert hat. Sie hat sich kongenial in meine Gedanken eingefühlt und Berichtigungen vorgenommen, die ich als Verbesserungen empfunden habe. Und sie hat mich an die alte Regel erinnert, dass man keinen Satz mit dem Wort und anfangen soll. () Ich habe diesen Satz eben nur zum Spaß mit und angefangen. Tatsächlich habe ich all die heraus gestrichenen Unds in diesem Buch auch wirklich weg gelassen. Ohne sie liest sich das Buch viel besser. Manchmal übertreibe ich es mit meiner Neigung umgangssprachlich zu schreiben.

Ganz besonders aber möchte ich mich bei Kai Riedemann bedanken. Nachdem er 30 Jahre lang nichts von mir gehört hatte, rief ich ihn an und überfiel ihn förmlich mit meiner bitte um eine weitere Korrektur. Dieser wunderbare Mann korrigierte das komplette Buch innerhalb von drei Tagen.

Ich danke all den Menschen, die hier in den Beispielen beschrieben werden und all denen, die mich zu diesem Buch inspirierten.

INHALT

Die Axiome

Vorwort, das völlig nachträglich geschrieben wurde

Kapitel 1 - Kosmische Naturgesetze

Kapitel 2 - Axiom 1

Kapitel 3 - Axiom 2

Kapitel 4 - Axiom 3

Kapitel 5 - Axiom 4

Kapitel 6 - Axiom 5

Kapitel 7 - Axiom 6

Kapitel 8 - Axiom 7

Kapitel 9 - Axiom 8

Kapitel 10 - Axiom 9 & Axiom 10

Kapitel 11 - Axiom 11

Kapitel 12 - Axiom 12

Kapitel 13 - Axiom 13

Wer ist De Wise Fru?

DIE AXIOME

AXIOM 1

MAN KANN NUR JEMANDEM HELFEN, DER DAS AUCH WILL.

AXIOM 2

DER FREIE WILLE IST HEILIG.

AXIOM 3

WAS DIE MENSCHEN WIRKLICH WOLLEN, DAS ZEIGT SICH NICHT AN IHREN WORTEN, SONDERN AN IHREN TATEN.

AXIOM 4

TU IMMER, WAS DU WILLST UND TRACHTE STETS DANACH ANDEREN DABEI SO WENIG WIE MÖGLICH WEH ZU TUN.

AXIOM 5

JEDER SCHAMANE IST SICH BEWUSST, DASS ER SELBER DER SCHÖPFER UND ARCHITEKT SEINER WELT IST UND TRACHTET DANACH DIE VOLLE VERANTWORTUNG DAFÜR ZU ÜBERNEHMEN.

AXIOM 6

ES GIBT KEINE SCHULD.

AXIOM 7

IM KONFLIKT BLICKT DER SCHAMANE AUF SICH.

AXIOM 8

JEDER SCHAMANE BESITZT EINEN DIREKTEN ZUGANG ZUR QUELLE DER KRAFT UND WAHRHEIT.

AXIOM 9

JEDE HANDLUNG IN DIESER WELT ERZEUGT IHRE EIGENEN KONSEQUENZEN. WENN WIR EINE HANDLUNG BEGEHEN, DANN GEHÖREN DIE KONSEQUENZEN DIESER HANDLUNG AUCH ZU UNS.

AXIOM 10

NICHT HANDELN IST AUCH EINE HANDLUNG UND ERZEUGT EBENFALLS KONSEQUENZEN.

AXIOM 11

UNSERE VERANTWORTUNG REICHT IMMER NUR SO WEIT, WIE UNSERE MACHT REICHT. WIR KÖNNEN NICHT FÜR ETWAS VERANTWORTLICH SEIN, DAS AUßERHALB UNSERER MACHT LIEGT.

AXIOM 12.

JEDE MACHT BIRGT VERANTWORTUNG. JEDE VERANTWORTUNG BIRGT MACHT.

AXIOM 13

ALLES DREHT SICH UM ENTWICKLUNG.

VORWORT, DAS VÖLLIG NACHTRÄGLICH GESCHRIEBEN WURDE

Nun, da ich mir das alles noch einmal durchgelesen habe, wird mir bewusst, dass ich ein wichtiges Element nicht erwähnt habe. Dies erscheint mir so wichtig, dass ich es hier in das Vorwort setzen will. Ich hätte ja auch ein Nachwort daraus machen können, aber – wie gesagt – es ist mir sehr wichtig. Und zwar geht es um die Liebe. Alles, was ich hier im Weiteren schreibe, ist kalt und wertlos ohne die Liebe. (Jetzt fange ich auch schon an wie im Korinther Brief: Und könnte ich mit Menschen und mit Engelszungen reden und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz. (Erster Korinther 13)

Aber es stimmt und ich möchte hier gern verdeutlichen warum.

Ich bin ja eine Schamanin, die auch sehr viel Traumarbeit macht. Ich habe viele unglaublich hilfreiche Träume. Einer davon kam erst vor wenigen Tagen. Am kommenden Wochenende läuft hier im Hause ein Fachseminar zum Thema Ur-Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung. Ich glaube mein Traumgeber, Freitag, hat mir diesen Traum für das Seminar gegeben. In dem Seminar will ich dieses Buch zum ersten Mal, noch als Manuskript, verkaufen. Es gehört zur Thematik. Erst durch den Traum und die daraus gewonnene Einsicht wird es wertvoll. Damals, im Korintherbrief, schrieb man noch von einem tönend Erz, das ist eine Glocke, heute könnte man ja sagen: Ein seelenloser Roboter. Ohne die Liebe bist du nur ein seelenloser Roboter, selbst wenn du jedes Wort in diesem Buch auswendig gelernt hättest und alles darüber wüsstest.

In meinem Traum war ich der fünfjährige Sohn von Kim. Kim war eine junge Mutter, die versuchte Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Kim hatte gerade einen ganz super tollen Job an Land gezogen. Sie arbeitete für eine sehr große und reiche Firma. Der Chef, ein sehr netter Mann, kam jeden Morgen mit einem kleinen Mitarbeiterstab, holte uns zuhause ab und wir fuhren alle in ein Hotel. Dort im Hotel arbeiteten die Erwachsenen den ganzen Tag über. Kims Entwürfe und ihre Ideen wurden überaus geschätzt. Das Klima war sehr positiv. Einige Tage lang stellte ich (ich war ja ein Kind) meine Bedürfnisse zurück und hielt mich friedlich im Hintergrund, aber nach einiger Zeit wollte ich das nicht mehr. Es war gerade Morgen, ich war eben erst aufgestanden, hatte noch kein Frühstück bekommen und da war das Auto mit dem Mitarbeiterstab schon da und alle wollten losfahren. Das gefiel mir nicht. Ich beklagte mich und fing an zu weinen. In meinem Traum war ich wirklich sehr, sehr traurig. Ich fühlte tiefe, schmerzhafte Trauer. Kim sagte daraufhin zu ihrem Chef, dass das so nicht ginge. Sie müsse sich um mich kümmern. Sie wollte mich nicht so vernachlässigen. Sie schlug vor, die anderen könnten ja schon vorfahren. Sie würde jetzt mit mir frühstücken und wir kämen dann nach. Der Chef schickte seine Leute los, blieb aber selbst noch. Er wollte mit uns frühstücken und uns dann mit seinem Auto fahren. Während des Frühstücks rebellierte ich und (ich mag es gar nicht schreiben) schmierte meine Matratze mit Kacke ein. Kim war daraufhin völlig geschockt. Sie sagte zu ihrem Chef, sie könne das einfach nicht mehr machen. Sie würde den Job wieder aufgeben, um sich um mich zu kümmern. In dem Augenblick hatte ich als Kind eine Einsicht und erlebte einen Entwicklungssprung. Ich erkannte plötzlich, dass ich das auch nicht machen kann, dass ich mich nicht ein Leben lang von der Kraft, Aufmerksamkeit und Energie meiner Mutter ernähren kann, sondern dass ich lernen muss, mir meine eigene Energie zu erschaffen. Auf einmal wusste ich auch ganz genau wie: Durch aufräumen und saubermachen. Plötzlich hatte ich richtig viel Lust darauf, die ganze Wohnung zu putzen, aufzuräumen und alles wieder sauber zu machen. Ich war richtig heiß darauf, weil ich spürte, dass ich mir so Energie erschaffen kann. Ich sagte zu meiner Mutter und dem Chef, dass sie ruhig losfahren und mich auch ruhig alleine lassen können, ich würde jetzt erst mal alles in Ordnung bringen. Das letzte Gefühl, mit dem ich auch aufwachte, war diese Vorfreude auf das Aufräumen.

Dieser Traum enthält eine Menge interessanter Ideen, an denen ich arbeiten kann, aber eine erscheint mir vorrangig.

Das Kind hat im Traum einen echten Entwicklungsschritt erlebt. Eben noch quengeliges, forderndes Geschöpf, das sich wie ein Baby aufführt und im nächsten Augenblick die Einsicht, dass es lernen muss und auch will, seine Kraft allein zu erzeugen. Freiheit, Kraft, Unabhängigkeit. Das war der Entwicklungsschritt. Und wie war der möglich? Durch die Liebe der Mutter. Indem die Mutter im Traum bereit war, auf ihre Karriere zu verzichten aus Liebe zu ihrem Kind, indem sie sich so deutlich und nachdrücklich auf die Seite des Kindes gestellt hat und damit zugleich ja auch einen Beweis ihrer Liebe geschaffen hat, kam jenes Element ins Spiel, welches Enttäuschung zu einem tollen Entwicklungsschritt machen kann: Liebe!

Liebe ist der Katalysator. Ohne die Liebe wird sehr viel von unserer Persönlichkeitsentwicklung nicht stattfinden, im Sande verlaufen oder untergehen. Ohne Liebe erscheinen die Schritte, die wir dennoch geschafft haben, uns eher als Qual und Entwicklung selbst erscheint uns als Zumutung, Last oder Pflicht.

In dem Traum hat der Schritt dem Kind gar nicht wehgetan. Ganz im Gegenteil, auf einmal war das Kind völlig versessen darauf, seinen Schritt zu tun. Ohne die Liebe hätte der Schmerz nicht aufgehört, wäre die Trauer nicht zu Ende gegangen, wäre aus der Enttäuschung des Kindes nichts Tolles und Spannendes erwachsen.

Enttäuschung birgt das Potenzial zu echten inneren Entwicklungsschritten, aber wir brauchen dafür jenen Katalysator, die Liebe. Ich glaube, fast jeder hat so etwas schon erlebt, eine Enttäuschung. Und ich befürchte nur bei wenigen wurde diese Enttäuschung durch Liebe zu einem Entwicklungsschritt umgebaut und der Schmerz zu etwas Schönem transformiert. Wir haben fast alle an der Stelle ein großes Manko.

Aber nur ganz nebenbei bemerkt, das lässt sich noch nachholen. Solange du lebst, kannst du in jede deiner Erinnerungen einsteigen und das darin enthaltene Potenzial befreien.

Bitte verstehe mich nicht falsch. Der Traum zeigt alles symbolisch. Ich will hier keineswegs sagen, dass Mütter ihre Jobs für die Kinder aufgeben sollen. Bitte, bloß mich nicht so verstehen. Das war ein Symbol! Als die Mutter im Traum sagte, sie würde ihre Arbeit wieder aufgeben, war das in meinem Traum ein Symbol für die Liebe, die zu einem Menschen steht, auch in schwierigen Zeiten.

Alle unsere inneren Entwicklungsprozesse brauchen diese Liebe, benötigen diesen Katalysator und es ist die Aufgabe eines guten Schamanen oder Coachs, diese Liebe zu geben.

Für mich war das immer so selbstverständlich, dass ich ohne diesen Traum gar nicht darauf gekommen wäre, es hier zu erwähnen. Ich liebe alle meine Klienten. Das ist ein Mechanismus, der einfach immer greift. Kürzlich hatte ich eine Mediation mit mehreren Teilnehmern. Erwachsene Geschwister, die mit meiner Hilfe miteinander reden wollten. Ich saß am Kopfende des Tisches und während der Sitzung schoss es mir immer und immer wieder durch den Kopf: Mein Gott, was sind das für wundervolle, prachtvolle Menschen. Was sind das für großartige, gute Männer, was für eine unglaubliche und loyale Schwester. Mein Herz öffnete sich so weit für diese vier Personen und ich fühlte während der ganzen mehrstündigen Sitzung so viel Liebe und Begeisterung für diese Menschen. So empfinde ich fast immer. Menschen kommen zu mir und ich bin entzückt, begeistert, berührt. Ich sehe all ihre Bemühungen, all ihre vielen Qualitäten und ich sehe auch all ihr Leid und es löst große Liebe in mir aus.

Ehrlich gesagt glaube ich, dass es eigentlich die Liebe Gottes ist, die ich da fühle. Gott liebt diese Menschen hingebungsvoll, begeistert, konsequent und voller Freude und seine Liebe fließt durch mich hindurch zu ihnen. Sie ist der Katalysator, durch den meine Arbeit so gut funktioniert.

Da müssen wir alle hinkommen. Das ist etwas, was man erlernen kann, wenn man dazu bereit ist. Dazu muss man halt seine Vorurteile über Bord werfen, aus seiner inneren Kleinheit herauswachsen, so dass man die Größe hat, all die kleinen Schwächen der Menschen zu lieben, statt sie zu verurteilen. Das erlernt sich nicht von heut auf morgen. Das ist ein langer Prozess. Deshalb ist unsere Ausbildung zum Coach für Persönlichkeits-wachstum oder zum Schamanen auch mehrjährig. Entwicklungsprozesse brauchen eben ihre Zeit. Man kann ja auch nicht an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst und die, welche hier lernen, brauchen die Liebe ja auch für ihre Entwicklungsprozesse. Aber es geht bei allem Wissen, bei aller Übung darum, ein Liebender, eine Liebende zu werden und nicht ein tönend Erz oder ein seelenloser Roboter zu sein. Und wenn die Liebe da ist, dann – ja dann sind die Entwicklungsprozesse nicht mehr schmerzhaft, nicht mehr Pflicht oder Qual, sondern wie eine spannende Entdeckungsreise in die eigenen inneren Schatztruhen.

KAPITEL 1 - KOSMISCHE NATURGESETZE

Heutzutage gibt es viele, die sich Coach nennen. Einige davon sind großartig in ihrem Tun und Sein, andere nur Blender, Möchtegerns oder Scharlatane. Wenn ich hier von Schamanismus spreche oder auch von „unserem“ Schamanismus, dann beziehe ich mich auf das, was hier in der Akademie für Schamanen und weise Frauen gelehrt wird. Ich kann nicht für andere sprechen, die sich vielleicht ganz andere oder womöglich gar keine ethischen Konzepte zu eigen gemacht haben.

Die Akademie für Schamanen und weise Frauen wurde 2010 hier in Altensalzwedel von mir, Kim Barkmann, gegründet. Ich war jedoch von Anfang an nicht allein damit. Die Idee zu dieser Schamanenakademie entstand während eines Treffens vom Stamm der Weisen. Ich erinnere mich gut daran. Es war warm und wir saßen draußen im Pavillon. Wir sprachen über die Schamanenschule, die es ja schon seit 2000 in Altensalzwedel gibt und fragten uns, wie man deren Effektivität verbessern könne. Und irgendwann innerhalb dieses Gespräches sagte jemand, ich weiß nicht mehr wer, dass wir doch auch mehrere Seminare zeitgleich stattfinden lassen und dem Projekt einen Akademiestatus verleihen könnten. Das war der Anfang.

Jana Petersen und Manfred Sorkalla waren von Anfang an mit dabei. Ebenso auch Maike Barkmann, meine Nichte. Es kamen später noch mehrere Leute zum Team dazu, aber dies hier sind die Gründungsmitglieder. Sie und auch alle, die wir später noch aufgenommen haben, praktizieren ihre schamanische Arbeit nach De Wise Fru. Wir alle fühlen uns den Axiomen verpflichtet und so bilden wir auch die neuen Schamanen aus. Wenn ich also hier in der Folge von Schamanen spreche, dann meine ich uns, die Akademie für Schamanen und weise Frauen in Altensalzwedel. Wir betrachten uns als die Nachfahren der germanischen weisen Frauen, die bereits vor 2000 Jahren hier gelebt und gewirkt haben. Starke, verwegene, mutige Frauen, die bereit waren, alles in eine Waagschale zu werfen, um ihren Leuten zu helfen.

Es ist leider nicht viel überliefert aus jener alten Zeit, aber ein klein wenig findet sich in der Germania von Tacitus (Germania – Bericht über Germanien von Tacitus) und auch in anderen historischen Texten finden wir hier und da Erwähnungen.

DIE AXIOME

Die Axiome, die ich im Folgenden beschreiben und erklären will, sind keine Regeln oder Gebote, an die man sich zu halten hat. Ehrlich gesagt halten wir weisen Frauen nicht allzu viel von Geboten. Sie verhindern die Wahrnehmung dessen, was ein Augenblick wirklich enthält. Wenn wir uns an Gebote halten, fühlen wir nicht mehr, was wirklich da ist. Das ist einer der Hauptfehler unserer Generation. Ganze Heerscharen von Frauen orientieren sich an den sozialen Verhaltensweisen, die sie im Fernsehen in so Serien wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ sehen. Ich spreche hier aus Erfahrung, nicht aus Vorurteilen, denn diese Frauen sind oft meine Klientinnen.

Sie reagieren auf ihre Partner und deren Tun so, wie sie es im Fernsehen gelernt haben. Das entspricht aber ganz oft überhaupt nicht ihren Gefühlen. Also zum Beispiel trennen sie sich von ihrem Mann, wenn der sie mit einer anderen betrogen hat und ignorieren dabei die Tatsache, dass sie ihn aber trotzdem lieben. Dieses Phänomen geht so weit, dass die meisten Frauen überhaupt nicht mehr fühlen können. Auch hier spreche ich aus Erfahrung. Ich praktiziere eine schamanische Technik, die ich „Kaffee trinken mit Gott“ nenne. Bei dieser Technik kommt es darauf an zu fühlen. Gott spricht Gefühl. Gefühl ist eine Sprache, in der alles Lebendige mit uns kommuniziert. Der Wald, die Tiere, einzelne Bäume und Pflanzen, sie alle sprechen jene universelle Sprache namens Gefühl. Um mit Gott kommunizieren zu können, müssen wir in unser eigenes Gefühl hinein lauschen. Und mit fast absoluter Regelmäßigkeit sagen mir dann die Teilnehmer: „Ich fühle ein Kribbeln im Bauch“ oder „Ich spüre ein Ziehen im Kopf“.

Das aber sind doch keine Gefühle!!!!!!

Hättest du gedacht, dass jenes geflügelte Wort, welches da heißt, höre auf dein Bauchgefühl, dazu führen würde, dass Frauen WIRKLICH denken, sie sollten auf das achten, was im Bauch passiert? Hättest du das damals gedacht, als jener Slogan aufkam? Damals wussten die Frauen noch, dass Bauchgefühl eine Metapher ist für Gefühle im eigenen Innern. Heute hören sie stattdessen auf ihr Bauchgrummeln und andere Verdauungsgeräusche und meinen, das sei so richtig. Ich mache hier keine Witze. Das ist mein täglich Brot. Ich spreche mit Frauen, die auf ihre Körperempfindungen achten und diese für Gefühle halten, weil sie den Zugang zum wirklichen Fühlen komplett verloren haben.

Gefühl, das ist Liebe, Freude, Wut, Begeisterung, Stolz, Enthusiasmus, Abscheu, Ekel oder Empörung.

Natürlich gibt es dazu auch viele, viele kleine Abstufungen und Gefühle, die winzig sind und daher schwer wahrzunehmen. Wenn wir diese Dinge wieder fühlen und wahrnehmen wollen – und das müssen wir, denn es gibt keine Weisheit ohne sie – dann ist es dazu erforderlich, zu fühlen und zu spüren, was in einem gegebenen Augenblick in uns an solchen Gefühlen vorhanden ist. Wir fühlen immer, die ganze Zeit, unser ganzes Leben lang. So wie der Verstand immer denkt, so fühlt das Herz auch unablässig. Der Verstand bildet sich Meinungen zu all den Dingen, die er erlebt und das Herz bildet sich Gefühle zu all den Dingen, die ihm begegnen. Wir haben nur verlernt darauf zu lauschen. Und damit haben wir auch unseren Zugang zur göttlichen Kraft verloren, die unablässig auf diesem „Sender“ zu uns spricht, zu jedem von uns.

Würden wir nun einige sinnfällige Gebote erfinden, die das Leben und Trachten der weisen Frauen und Männer regeln und ordnen sollen, dann wirken wir diesem Prozess frontal entgegen. Es ist unwichtig, was die Regeln besagen. Wichtig ist, was wir fühlen. Es könnte doch passieren, dass die Regel besagt, ich solle etwas unterlassen, obwohl mein Gefühl mir rät, es zu tun. Unser Gefühl (nicht Ego) ist angeschlossen an unsere eigene tiefste Weisheit. Aus der Weisheit des Gefühls heraus entsteht kein Krieg, geschehen keine Morde, wird nicht betrogen, gelogen und gestohlen. Dies alles mag wohl aus dem Ego heraus entstehen und Ego wird durch Regeln und Fernsehserien, die uns Regeln vorleben, gestärkt.

Weise Menschen sind fähig zu erspüren, was ein Augenblick enthält, was gebraucht wird und was WIRKLICH ist, ungeachtet aller Gedanken, Interpretationen und Vorstellungen. Wir müssen uns als weise Menschen die Fähigkeit und die Möglichkeit erhalten auf jenes WIRKLICHE zu reagieren, denn nur so kann eine Situation geheilt werden.

Wir anerkennen die Gesetze unseres Landes, aber im Grunde brauchen wir sie nicht. Wir wissen auch so, was „richtig“ ist und was „falsch“. Diese Fähigkeit ist jeder Frau zutiefst eigen. Und weise Frauen nehmen dies wahr und können gar nicht anders als entsprechend ihrer eigenen Wahrnehmung zu handeln.

Und doch gibt es die Axiome.

Wenn sie also keine Gebote und Regeln sind, was sind sie denn dann? Wir können sie als Naturgesetze betrachten. Sie beschreiben die Bewegung der Kraft in sozialen Zusammenhängen.

Naturgesetze wie etwa das Gesetz der Gravitation oder Erdanziehungskraft beschreiben eine Bewegung. Sie schreiben die Bewegung nicht vor. Das Gesetz der Erdanziehungskraft lautet ja schließlich nicht: „Alles hat gemäß dieses Gesetzes von oben nach unten zur Erde hin zu fallen“.

Es ist nicht notwendig, dies zu fordern, weil es ja ohnehin so geschieht. Hier bei uns auf der Erde fällt alles, was nicht daran gehindert wird, nach unten. Ist halt so.

Das ist ein Naturgesetz und es gilt für uns alle, ob uns das gefällt oder nicht und ob wir daran glauben oder nicht. Es ist aber ratsam, daran zu glauben. Stelle dir einen Menschen vor, der sagt, er glaube nicht an das Gravitationsgesetz. Dieser Mensch wird nicht sehr erfolgreich sein in seinem Tun und er wird mit der Zeit auch sehr arm werden. Er wird ja sein ganzes Geschirr verlieren, wenn er seine Tassen, Teller und Kaffeekannen immer und immer wieder in die leere Luft stellt in der Erwartung, dass sie nicht nach unten fallen. Da das Naturgesetz ja trotzdem auch für ihn gilt, werden seine Kaffeetassen immer wieder am Fußboden zerschellen. So auch seine Handys, CD Player, Fernseher und dergleichen. Es hat keinen Sinn, sich gegen ein Naturgesetz aufzulehnen.

Das ist dem Gesetz ganz egal. Es wirkt einfach weiter und kümmert sich nicht darum.

Vielleicht möchte jetzt der eine oder andere einwenden, dass es doch aber auch Situationen gibt, wo die Gravitation tatsächlich außer Kraft gesetzt ist wie zum Beispiel im Weltall oder in einer Anti-Schwerkraft-Simulation. Dieser Einwand erntet von mir aber nur ein Schulterzucken. Ich habe ja gesagt, das Gesetz gilt hier bei uns auf der Erde. Woanders, auf anderen Planeten oder im All, mögen ganz andere Naturgesetze gelten und eine Anti-Schwerkraft-Simulation glaubt ja per se an die Schwerkraft, sonst müsste sie das Gegenteil ja gar nicht erst simulieren. Es ist verdammt viel Geld, Material, Intelligenz, Zeit, Energie und Arbeitskraft nötig, um so einen Spaß zu erschaffen. Das kriegt keiner von uns mal eben so aus dem hohlen Bauch hin. Es ist halt so. Für uns hier auf der Erde sind die Naturgesetze gültig.

Die Axiome sind auch nichts anderes als Naturgesetze. Sie beschreiben, wohin sich die Kraft bewegt, auch wenn ich sie nicht alle so formuliert habe, dass sie tatsächlich wie Naturgesetze klingen. Darauf komme ich später zurück.

Wenn wir ein normales Naturgesetz kennen und verstanden haben, dann können wir es uns auch zunutze machen, beispielweise durch die Erfindung eines Tisches. Ein Tisch ist ja nicht nur dazu da, die Abwärtsbewegung eines Gegenstandes aufzuhalten. Das auch. Schon mal gut. Aber der Tisch hält den Gegenstand auch in Position eben durch die Gravitation. Wenn wir eine Tasse auf einen Tisch stellen, dann wirkt die Schwerkraft trotzdem auf die Tasse und zieht sie nach unten. Die Bewegung wird durch die Tischplatte aufgehalten, aber dadurch steht die Tasse auch fest auf dem Tisch. Es besteht keine Gefahr, dass sie sich von alleine seitwärts bewegt. Der Zug nach unten hält sie so lange in Position fest, bis eine andere Kraft sie bewegt. Also, wenn du versehentlich heftig gegen die Tasse stößt, dann fällt sie vielleicht vom Tisch. Aber solange sie in Ruhe gelassen wird, kann sie durch die Erdanziehungskraft nicht abheben. Es war sehr trickreich, Tische zu erfinden. So können wir der Abwärtsbewegung unserer Gegenstände nicht nur entgegenwirken, sondern sie sogar für uns nutzen. Im Weltall, das haben wir ja alle im Fernsehen gesehen, schweben die Dinge einfach so in der Luft herum und selbst der kleinste Lufthauch setzt sie in Bewegung. Da können Keramiktassen sehr leicht mal an der Wand, der Decke oder an anderen Gegenständen zerschellen. Es ist eben keine Schwerkraft vorhanden, die man dazu nutzen könnte, die Tassen in Position zu halten.

Ich beschreibe dies hier so ausführlich, weil dasselbe auch für die Axiome gilt. Wenn wir sie kennen und zutiefst verstanden haben, dann sind sie keine Behinderung mehr für uns, sondern wir können sie für uns nutzen. Menschen, die das tun, sind erfolgreicher als andere, weil sie nicht immer gegen den Strom kämpfen, sondern sich vom Strom selbst an ihre gewünschten Ziele tragen lassen. Die Bewegungsrichtung der Kraft zu kennen, ermöglicht es uns, sie so zu nutzen, wie ein Segelschiff den Wind ausnutzt. Wir rudern nicht gegen sie an, sondern lassen uns von der Kraft selbst bewegen. Dummerweise haben wir Menschen das Ego und unser Ego geht immer gern den schwierigen Weg. Das ist der Grund, warum tatsächlich so wenige Menschen diese Axiome kennen und nutzen. Aber darauf komme ich gleich noch zu sprechen. Zuvor will ich noch anmerken, dass in der Reihenfolge der Axiome keine Wertung liegt. Das erste Axiom ist nicht wichtiger oder stärker als das zehnte. Die Zahlen dienen nur der Orientierung, mehr nicht.

Kommen wir nun zu unserem ersten Axiom.

KAPITEL 2 - AXIOM 1

MAN KANN NUR JEMANDEM HELFEN, DER DAS AUCH WILL.