2 von Zwei - Martin M. Lindner - E-Book

2 von Zwei E-Book

Martin M. Lindner

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Beschreibung

Jedes Gedicht erzählt eine Geschichte. Die Wände treffen sich in den Ecken und schmusen, ein Familienfest gerät außer Kontrolle, und zwei Verliebte kämpfen gegen die Ausdehnung des Weltalls. Durch Sprachspiel und ungewöhnliche Verbindungen ergeben sich Stimmungswelten und Szenen, die den Leser dazu einladen, mit seiner eigenen Fantasie und Intuition darin einzutauchen. Ausgewählte Gedichte der freien und abstrakten Gattung, die Martin M. Lindner im Alter zwischen einundzwanzig und siebenundzwanzig Jahren verfasst hat. Entstanden dank täglicher Disziplin zum Schreiben und mithilfe spontaner Eingebungen und Stimmungen gibt das Werk Einblick in durchlebte Erfahrungen in unterschiedlichen Städten, Ländern, Kontinenten und Lebensphasen.

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Seitenzahl: 39

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Inhaltsverzeichnis

ANDERE WELTEN

STATUETTE

KLEINER ALS DREI

ETWAS WAHRES

AUSWANDERUNG

GEDANKENMASSEN AUS BETON

SCHWARZE WELT

SCHWEMMGUT

SONNENWÄNDE

WELLEN

EIN BLAUER FLECK

GEDANKEN AN ROM

ZU

HOCHWASSER IN DEN STRAßEN, WATEND

ICH SCHLAFE WEITE

STERNENSTAUB

KAMPF DER JUGEND

MEIN WUNSCH IST DIR BEFEHL

KLARSICHT

KREIDEHERZEN

LICHTER ZWISCHEN BERGEN

URLAUB

OSIRIS

HERZELEID

ALLES DREHT SICH

BEIM BETRACHTEN DENK ICH NUR AN LIEBE

ALS WIR STRITTEN

HEIßE DUSCHEN

GEGEN DIE AUSDEHNUNG DES WELTALLS

VALENTINSTAG

BINNENSEE

BLICKABWENDE

DAS MEER

DER MOND MACHT NICHT DIE EBBE

DIE ORCHIDEE

LIEBESPAAR

TRÖSTUNG

ENANTIODROMIE

ENANTIODROMIE II

GEWICHT DER SCHATTEN

NACHT GUTE

LIEBESGEDICHT ZUM WELTUNTERGANG

S´IST

VERSTUMME

MODERN

DER LETZTE VERSUCH

ÜBERDAUER

DIE GROßMUTTERSTATUE

ABENTEUER

AM SEE

DER ABSCHIED

SCHULDZUWEISUNG

EIN SCHULMÄDCHEN DAS WEINT

FEHLER

VERDERB

STAUB

STILLE WASSER

STREUNENDER HUND

AUFWALL

NUR WIR BEIDE GUT

STURM IM GEBIRGE

RUMORT

ATTITÜDE

ALCHEMISTISCHE FORMEL

BEISETZUNG DES GROßEN TRAUMES

BEVOR MAN WÜSTERN WIRD

DER FLECK OBEN AM PLAFOND

DIE FALLE

ZEIT TOTSCHLAGEN

NICHTS ÄNDERT SICH UND BLEIBT

FAHRLÄSSIG

GRAUSAM

MORGENSANG

VOR DER NACHT

FÜR DIE ENGSTEN

ES LIEGT IN DER FAMILIE

FALSCHE FREUNDE

FEUERZEUG

FÜR NILA

KRUSTE AM MORGEN

MARATHON

REGENTANZ

SCHERENSCHNITT

THOMAS HENRY

TINTENKILLER

TRÄUME

VERRÜCKTER

VERSCHMIERT

WENN HIER WINTER HISST

ZEITENSPRUNG

MINNI

ANDERE WELTEN

Statuette

Die Welt ist fort

Ich muss dich tragen

Schwerelos bist du

Stumm deine Klagen

In meinen Rücken

Sind deine Lenden eingeklinkt

Wir steigen auf

Oder die Welt versinkt

Auf den neuen Fleck

Pflanze ich dich als Statuette

Meine Ruhestätte

Bist du

Wirf mir nicht vor

Wo ich dich abgeworfen

Trage mir nicht nach

Wo ich dich hingetragen

Haben wir uns nichts zu sagen?

Lass mich nicht in Ruh

Diese Stille kann ich nicht

Ertragen

Kannst du?

Kleiner als Drei

Ausgrabung im Fingernagelbruch

Aderstollen kollabieren

Traurige Mienenarbeiter

Gewinnen auf allen Vieren

Einer bleibt zurück

Semmelweiß in den Schläfen

Trotten Übriggebliebene

Ins traute Heim, und baden

Im Wechsel der Gefühle

Anderswo: leere Stühle

Manche starben

Alles geht vorbei

Hätte es beginnen sollen?

Eingeritzt ganz tief im Stollen

Kleiner als Drei

Zwei Buchstaben inmitten

Kein Platz

Für einen Dritten

Etwas Wahres

Falle, Blüte alter Tage

Falle, auf den Boden auf

Siehst du, dein Gewicht ist wage

Das der Zeiten Lauf

Falle, Asche jener Blüte

Tiefer in den Boden ab

Siehst du Blüte, wie die Güte

Der Erde zieht hinab

Falle, Erd´ geword´ne Asche

Tiefer noch, ganz tief hinein

So wirst du eines Tages wieder

Blüte alter Tage sein

Auswanderung

Ich stecke leere Schneckenhäuser

Wie Fingerhüte auf meine Kuppen

Und klappere das Lied der Leere

Zum monotonen Gang der Schritte

Und wünsche, dass sie wiederkehre

Die, vor der sie sich verbergen

Und talwärts kriechen, nackt

Im Bäume-Erde-sterben-Tackt

Sie flohen Übel, bargen ihre Schellen

Flinker ist, wer ungebunden

Warum nur soll ich mich verstellen

Wenn ich immer stehe, wo ich bin?

Ich strecke mein Gefühl gen Gipfel

Gebe her den stillen Schneckenschrei

Und wandre weiter in dem Glauben

Dass mein Erwachen um die Ecke sei

Gedankenmassen aus Beton

Durch Quengelkollonaden

Schiebt mein Geist sich durchs Gehirn

Was hast du gesagt? Ich muss bauen

Einfriedung des Herzens, ein Dämpfer

Bewehrung anstelle von Vertrauen

Der letzte Kämpfer bin ich, dort

Geht die Mauer über

Was hast du gesagt? Ich muss bauen

Viel Arbeit haben meine Architekten

Die Versteckten, gefragt getan

Sie errichten, errichten

Stehende Gauben, so hoch

Kratzer an den Wolken

Wische ich weg mit Spucke

Was hast du gesagt? Ich muss bauen

Weltengroße Gedanken, erdballrund

Aus deinem Mund ein Wort, es gab

Den Startschuss für den Bau

Wär alles zugebaut

Und alles auch schon wieder

Fort

Weltengroße Ranken, erdballrund

Wer kann sie so schnell errichten?

Sind´s Architekten, die Gedanken bauen

Oder sind´s Wolkenschichten

Über Wiesen gespannt?

Ein Schloss im Himmel

Würde nicht fallen

Schwarze Welt

Wenn die Augen geschlossen

Seh ich meine schwarze Welt

Die belebt ist mit Wichten

Und Irrlichten und Feen

Wie mit Teer übergossen

Meine schwarze Welt

Granite Wolkenschichten

Über gefrorenen Seen

In Verbranntem präserviert

In meiner schwarzen Welt

Summt tief im Innern

Mein kleiner Schimmer

Und was auch passiert

In der andren, weißen Welt

Ich muss mich erinnern

Es währt nicht für immer

Denn kein weißer Blitz

Kroch jemals zum Baum

Der Wurzeln geschlagen

In der schwarzen Welt