7,49 €
Jedes Gedicht erzählt eine Geschichte. Die Wände treffen sich in den Ecken und schmusen, ein Familienfest gerät außer Kontrolle, und zwei Verliebte kämpfen gegen die Ausdehnung des Weltalls. Durch Sprachspiel und ungewöhnliche Verbindungen ergeben sich Stimmungswelten und Szenen, die den Leser dazu einladen, mit seiner eigenen Fantasie und Intuition darin einzutauchen. Ausgewählte Gedichte der freien und abstrakten Gattung, die Martin M. Lindner im Alter zwischen einundzwanzig und siebenundzwanzig Jahren verfasst hat. Entstanden dank täglicher Disziplin zum Schreiben und mithilfe spontaner Eingebungen und Stimmungen gibt das Werk Einblick in durchlebte Erfahrungen in unterschiedlichen Städten, Ländern, Kontinenten und Lebensphasen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 39
ANDERE WELTEN
STATUETTE
KLEINER ALS DREI
ETWAS WAHRES
AUSWANDERUNG
GEDANKENMASSEN AUS BETON
SCHWARZE WELT
SCHWEMMGUT
SONNENWÄNDE
WELLEN
EIN BLAUER FLECK
GEDANKEN AN ROM
ZU
HOCHWASSER IN DEN STRAßEN, WATEND
ICH SCHLAFE WEITE
STERNENSTAUB
KAMPF DER JUGEND
MEIN WUNSCH IST DIR BEFEHL
KLARSICHT
KREIDEHERZEN
LICHTER ZWISCHEN BERGEN
URLAUB
OSIRIS
HERZELEID
ALLES DREHT SICH
BEIM BETRACHTEN DENK ICH NUR AN LIEBE
ALS WIR STRITTEN
HEIßE DUSCHEN
GEGEN DIE AUSDEHNUNG DES WELTALLS
VALENTINSTAG
BINNENSEE
BLICKABWENDE
DAS MEER
DER MOND MACHT NICHT DIE EBBE
DIE ORCHIDEE
LIEBESPAAR
TRÖSTUNG
ENANTIODROMIE
ENANTIODROMIE II
GEWICHT DER SCHATTEN
NACHT GUTE
LIEBESGEDICHT ZUM WELTUNTERGANG
S´IST
VERSTUMME
MODERN
DER LETZTE VERSUCH
ÜBERDAUER
DIE GROßMUTTERSTATUE
ABENTEUER
AM SEE
DER ABSCHIED
SCHULDZUWEISUNG
EIN SCHULMÄDCHEN DAS WEINT
FEHLER
VERDERB
STAUB
STILLE WASSER
STREUNENDER HUND
AUFWALL
NUR WIR BEIDE GUT
STURM IM GEBIRGE
RUMORT
ATTITÜDE
ALCHEMISTISCHE FORMEL
BEISETZUNG DES GROßEN TRAUMES
BEVOR MAN WÜSTERN WIRD
DER FLECK OBEN AM PLAFOND
DIE FALLE
ZEIT TOTSCHLAGEN
NICHTS ÄNDERT SICH UND BLEIBT
FAHRLÄSSIG
GRAUSAM
MORGENSANG
VOR DER NACHT
FÜR DIE ENGSTEN
ES LIEGT IN DER FAMILIE
FALSCHE FREUNDE
FEUERZEUG
FÜR NILA
KRUSTE AM MORGEN
MARATHON
REGENTANZ
SCHERENSCHNITT
THOMAS HENRY
TINTENKILLER
TRÄUME
VERRÜCKTER
VERSCHMIERT
WENN HIER WINTER HISST
ZEITENSPRUNG
MINNI
Die Welt ist fort
Ich muss dich tragen
Schwerelos bist du
Stumm deine Klagen
In meinen Rücken
Sind deine Lenden eingeklinkt
Wir steigen auf
Oder die Welt versinkt
Auf den neuen Fleck
Pflanze ich dich als Statuette
Meine Ruhestätte
Bist du
Wirf mir nicht vor
Wo ich dich abgeworfen
Trage mir nicht nach
Wo ich dich hingetragen
Haben wir uns nichts zu sagen?
Lass mich nicht in Ruh
Diese Stille kann ich nicht
Ertragen
Kannst du?
Ausgrabung im Fingernagelbruch
Aderstollen kollabieren
Traurige Mienenarbeiter
Gewinnen auf allen Vieren
Einer bleibt zurück
Semmelweiß in den Schläfen
Trotten Übriggebliebene
Ins traute Heim, und baden
Im Wechsel der Gefühle
Anderswo: leere Stühle
Manche starben
Alles geht vorbei
Hätte es beginnen sollen?
Eingeritzt ganz tief im Stollen
Kleiner als Drei
Zwei Buchstaben inmitten
Kein Platz
Für einen Dritten
Falle, Blüte alter Tage
Falle, auf den Boden auf
Siehst du, dein Gewicht ist wage
Das der Zeiten Lauf
Falle, Asche jener Blüte
Tiefer in den Boden ab
Siehst du Blüte, wie die Güte
Der Erde zieht hinab
Falle, Erd´ geword´ne Asche
Tiefer noch, ganz tief hinein
So wirst du eines Tages wieder
Blüte alter Tage sein
Ich stecke leere Schneckenhäuser
Wie Fingerhüte auf meine Kuppen
Und klappere das Lied der Leere
Zum monotonen Gang der Schritte
Und wünsche, dass sie wiederkehre
Die, vor der sie sich verbergen
Und talwärts kriechen, nackt
Im Bäume-Erde-sterben-Tackt
Sie flohen Übel, bargen ihre Schellen
Flinker ist, wer ungebunden
Warum nur soll ich mich verstellen
Wenn ich immer stehe, wo ich bin?
Ich strecke mein Gefühl gen Gipfel
Gebe her den stillen Schneckenschrei
Und wandre weiter in dem Glauben
Dass mein Erwachen um die Ecke sei
Durch Quengelkollonaden
Schiebt mein Geist sich durchs Gehirn
Was hast du gesagt? Ich muss bauen
Einfriedung des Herzens, ein Dämpfer
Bewehrung anstelle von Vertrauen
Der letzte Kämpfer bin ich, dort
Geht die Mauer über
Was hast du gesagt? Ich muss bauen
Viel Arbeit haben meine Architekten
Die Versteckten, gefragt getan
Sie errichten, errichten
Stehende Gauben, so hoch
Kratzer an den Wolken
Wische ich weg mit Spucke
Was hast du gesagt? Ich muss bauen
Weltengroße Gedanken, erdballrund
Aus deinem Mund ein Wort, es gab
Den Startschuss für den Bau
Wär alles zugebaut
Und alles auch schon wieder
Fort
Weltengroße Ranken, erdballrund
Wer kann sie so schnell errichten?
Sind´s Architekten, die Gedanken bauen
Oder sind´s Wolkenschichten
Über Wiesen gespannt?
Ein Schloss im Himmel
Würde nicht fallen
Wenn die Augen geschlossen
Seh ich meine schwarze Welt
Die belebt ist mit Wichten
Und Irrlichten und Feen
Wie mit Teer übergossen
Meine schwarze Welt
Granite Wolkenschichten
Über gefrorenen Seen
In Verbranntem präserviert
In meiner schwarzen Welt
Summt tief im Innern
Mein kleiner Schimmer
Und was auch passiert
In der andren, weißen Welt
Ich muss mich erinnern
Es währt nicht für immer
Denn kein weißer Blitz
Kroch jemals zum Baum
Der Wurzeln geschlagen
In der schwarzen Welt