21 Digitalumbauten für die Modellbahn - Maik Möritz - E-Book

21 Digitalumbauten für die Modellbahn E-Book

Maik Möritz

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Beschreibung

Das neue Werk von Maik Möritz knüpft nahtlos an den im letzten Jahr erschienenen Titel »Loks und Wagen – Fit für Digitalbetrieb« an und stellt weitere interessante Digitalprojekte für die eigene digitale Modelleisenbahnpraxis vor. Genaue Stücklisten und detaillierte Schritt-für-Schritt-Beschreibungen erlauben auch dem Neueinsteiger in die Welt der digitalen Modellbahn den sicheren Nachbau der vorgestellten Projekte.

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Seitenzahl: 199

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21 Digitalumbautenfür die Modellbahn

SPANNENDE PROJEKTE FÜR FAHRZEUGE, GEBÄUDE, GLEISANLAGEN

MAIK MÖRITZ

INHALT

Impressum

Vorwort

KAPITEL 1DAMPFLOKOMOTIVEN

Spannende Digitalprojekte mit Pfiff und Dampf

1.1TRIX-Tenderlok BR 74: Vom Einsteigermodell zum digitalen Fahrbetrieb

1.2Liliput BR 84: Decoderupgrade mit 21 MTC-Digitalschnittstelle ab Werk

1.3Märklin BR 85: Vom betagten DELTA-Modell zum digitalen Hingucker

1.4Märklin BR 003: Sound, Rauch und mehr für einen Modellbahnklassiker

KAPITEL 2DIESELLOKOMOTIVEN

Nostalgisch, modern und natürlich wieder digital

2.1Liliput Henschel BBC DE 2500: „Roter Ochse“ mit 21MTC-Schnittstelle

2.2Roco V 160: Motor- und Betriebsgeräusche wie beim großen Vorbild

2.3Märklin V 36 110: Fahrspaß mit Energiespeicher und Motorupgrade

2.4Märklin 290 022-3: Passgenauer Ersatz für den C-Sinus-Softdrive-Motor

KAPITEL 3ELEKTROLOKOMOTIVEN

Digitaler Modellbahnbetrieb ohne Diesel und Kohle

3.1Roco BR 193 „Ruhrpiercer“: Digitalupgrade mit Mittelleiterumbau

3.2Piko BR 147.5: DB-Fernverkehr mit Loksound und Energiespeicher

3.3Märklin BR 120: Digitale Hochleistungen mit Werkskomponenten

3.4Märklin BR 151: Mit Glockenankermotor und Lichtleitern zum Hingucker

KAPITEL 4TRIEBWAGEN UND WENDEZÜGE

Digitaler Fahrbetrieb mit Schienenzeppelin, VT 11.5 und Co.

4.1Technische Besonderheiten und Fallstricke beim digitalen Wendezugbetrieb

4.2Märklin Schienenzeppelin: Vom betagten Einzelstück zum echten Hingucker

4.3Roco VT 11.5: Paradezug der DB mit Originalsound und Zusatzfunktionen

4.4Märklin BR 111 und Piko x-Wagen: Wendezugbetrieb mit Steuerwagen

KAPITEL 5GLEISANLAGEN IM DIGITALBETRIEB

Digitale Zugbeeinflussung auf der Modelleisenbahn

5.1Hintergründe: Brems- und Halteabschnitte auf der digitalen Modellbahn

5.2Die Märklin-Bremsstrecke: Zielgenaues Anhalten mit Gleichspannung

5.3Bremsmodul Oneway: Fahrtrichtungsabhängiges Bremsen mit Mittelleiter

5.4ABC-Bremsverfahren: Brems- und Langsamfahrabschnitte in der Praxis

KAPITEL 6FUNKTIONSMODELLE

Mit Licht und Bewegung tolle Hingucker schaffen

6.1Uhlenbrocks Firmensitz: Lasercut-Bausatz mit digitaler LED-Beleuchtung

6.2Wohnhaus von Auhagen: Einzelfensterbeleuchtung mit Datenbus-LEDs

6.3Vollmer-Lokschuppen: Funktionsfähige Tore mit Servos und Schaltdecoder

6.4Kibri-Wartungshalle: Upgrade mit elektrischen Rolltoren und Lichteffekten

AUTOR MAIK MÖRITZ

Maik Möritz ist am 07. April 1969 in Witten im Ruhrgebiet geboren. Groß geworden mit Kohle und Stahl und „getauft mit Wasser vonne Ruhr“ lebt der begeisterte Modelleisenbahner heute mit seiner Familie im westfälischen Altena im Sauerland. Was als Hobbyelektroniker mit den ersten digitalen Gehversuchen Ende der 1980er Jahre und der eigenen Modellbahn begann, hat sich auch in seinem Berufsleben fortgesetzt. Heute ist er ein kompetenter Ansprechpartner für die Belange der modernen Elektronik und Digitaltechnik. Die heitere und leicht verständliche Schreibweise machen seine Werke zum beliebten Begleiter rund um die eigene Modellbahn und laden zum Genießen, Schmökern und Mitmachen ein.

IMPRESSUM

Verantwortlich: Andreas Ritz

Text & Fotografie: Maik Möritz und Susanne Möritz

Redaktion & Lektorat: Maik Möritz

Layout: Maik Möritz

Coverentwurf: GM unter Verwendung von Fotos von Maik Möritz und Susanne Möritz

Repro: LUDWIG:media

Herstellung: Julia Hegele

Printed in Türkiye by Elma Basim

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In diesem Buch wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2024 GeraMond Media GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München

ISBN 978-3-96453-604-4

eISBN 978-3-96453-622-8

VORWORT

Digitale Modellbahnen sind schick und machen im Betrieb viel Freude! Oft sind es die interessanten Sonderfunktionen und die authentischen Motor- und Betriebsgeräusche, welche aus den einzelnen Fahrzeugen auf den Schienen einen Hingucker machen. Die neueren Modelle sind in vielen Fällen bereits von Haus aus startklar für den Digitalbetrieb oder zumindest dafür vorbereitet. Digitale Schnittstellen und integrierte LED-Beleuchtungen erlauben auch dem Einsteiger ohne fundierte Elektronikkenntnisse und ohne teure Werkstatteinrichtung, seine Modelle umzubauen und den eigenen Wünschen anzupassen. Mit dem Buch „21 Digitalumbauten für die Modellbahn“ knüpfe ich nahtlos an den 2021 erschienenen Titel „Loks und Wagen – Fit für Digitalbetrieb“ an und stelle Ihnen und Euch darin weitere interessante Digitalprojekte für die eigene Modelleisenbahn vor. Dabei bauen die einzelnen Projektbeschreibungen teilweise auf dem bereits angelesenen Grundlagenwissen auf, tiefgreifende Fachkenntnisse werden aber weder vorausgesetzt noch sind sie für das Gelingen der einzelnen Projekte auf den folgenden Seiten zwingend notwendig. Genaue Stücklisten und detaillierte Schritt-für-Schritt-Beschreibungen sind natürlich auch wieder mit dabei. Neben jeweils vier interessanten Digitalprojekten rund um den Dampf-, Diesel- und Elektrobetrieb habe ich den Triebwagen und Wendezügen mit ihren Besonderheiten auf der Modellbahn ein eigenes Kapitel gewidmet. Aufgrund des großen Zuspruchs und der zahlreichen Leseranfragen nach dem Erscheinen meines ersten Buches habe ich mich dazu entschlossen, ergänzend zu den Lokomotiven den digitalen Umfang ein wenig zu erweitern. In den letzten beiden Kapiteln finden Sie daher noch einige wichtige Grundlagen und interessante Methoden zur automatischen Zugbeeinflussung bzw. zum Bremsen und Halten im Digitalbetrieb, sowie vier Digitalprojekte aus der Welt der Funktionsmodelle. Alle vorgestellten Projekte eignen sich sowohl für den Einsteiger in die Welt der digitalen Modellbahn als auch für den fortgeschrittenen Anwender. Sie reichen vom einfachen Digitalupgrade mittels vorhandener Digitalschnittstelle bis hin zu komplexen Digitalumbauten inklusive neuen Antriebsmotoren und unterschiedlichen Licht- und Geräuschfunktionen. Mit den einzelnen Projekten möchte ich ein möglichst großes Spektrum an verschiedenen Epochen und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden abbilden. Als Praxisbeispiele kommen dabei ausschließlich Anwendungen für die Baugröße H0 zur Darstellung. Selbstverständlich lassen sich die einzelnen Methoden und Arbeitsschritte aber auch recht einfach auf alle anderen Baugrößen unseres wunderschönen Modellbahnhobbys anwenden.

Und nun wünsche Ihnen und Euch viel Spaß bei der Lektüre meines neuen Buches, sowie viel Erfolg und gutes Gelingen beim Nachbauen.

Ihr und Euer Maik Möritz

KAPITEL 1

DAMPFLOKOMOTIVEN

Dampflokomotiven

SPANNENDE DIGITALPROJEKTE MIT PFIFF UND DAMPF

Dampflokomotiven haben auf mich schon immer einen besonderen Reiz ausgeübt – verkörpern sie doch wie keine andere Lokomotive für mich die große Zeit der Eisenbahn. Zu Besuch bei meiner Oma in Witten-Annen, in direkter Nachbarschaft der über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus bekannten „Glück-Auf-Schranke“, gab es für mich nichts Schöneres, als den schnaubenden Dampfrössern auf ihrer Fahrt vor den langen Personenoder Güterzügen zuzusehen.

Natürlich durften die großen Dampflokomotiven auch auf meiner ersten Modelleisenbahn nicht fehlen. Heute, gut 50 Jahre später, ist meine Begeisterung für dieses Thema nach wie vor ungebrochen, wobei die Ansprüche hinsichtlich Fahrverhalten und Funktionen meiner Lokomotiven auf der kleinen Bahn in den vergangenen Jahren doch ein wenig gewachsen sind.

Glücklicherweise lassen sich heutzutage auch ältere und einfachere Lokomotiven mit einem überschaubaren Aufwand in wahre Hingucker mit guten und sehr guten Fahreigenschaften sowie interessanten Funktionen verwandeln. Von vier Umbauten meiner Lieblingslokomotiven möchte ich in diesem Kapitel berichten.

1.1 TRIX Tenderlok BR 74

VOM EINSTEIGERMODELL ZUM DIGITALEN FAHRBETRIEB

Lokomotiven aus Startpackungen sind nicht zuletzt aufgrund ihres günstigen Einstiegspreises sehr beliebt. Die Funktionen sind dabei jedoch in der Regel auf ein Minimum beschränkt. Dass dies nicht so bleiben muss, möchte ich Ihnen und Euch gerne anhand unseres ersten gemeinsamen Digitalumbaus vorstellen. Das Vorbild unserer Dampflokomotive der Baureihe 74 (T 12) war ursprünglich für den wachsenden Personenverkehr der Ring-, Stadt- und Vorortbahnen Berlins vorgesehen und wurde zwischen 1902 und 1921 gebaut. Nach der Elektrifizierung vieler Bahnstrecken wurden die beliebten Lokomotiven auch im Rangierdienst und im Personen- und Güterverkehr auf anderen Kurzstrecken eingesetzt. Für längere Strecken war die BR 74 aufgrund des geringen Wasservorrats und der schnellen Kesselerschöpfung bei hoher Leistungsabgabe weniger geeignet. Die letzten Loks wurden Ende der 1960er Jahre ausgemustert.

Unsere BR 74 854 in der Ausführung der Deutschen Bundesbahn entstammt der analogen TRIX Startpackung 21530. Der aktuelle Marktpreis der gesamten Zugpackung inkl. drei Güterwagen, Gleismaterial und Fahrregler mit Schaltnetzteil liegt bei unter 150 Euro. Da die universell einsetzbare Tenderlokomotive bereits ab Werk eine 21-polige Digitalschnittstelle an Bord hat, gestaltet sich die nachfolgende Digitalisierung denkbar einfach.

DIGITALDECODER LD-G-33 PLUS VON TAMS

Passend zur 21MTC-Schnittstelle der Lokomotive bietet die Tams Elektronik GmbH mit dem LD-G-33 plus einen Digitaldecoder zum Preis von 34,95 € an. Der Lokdecoder ist unter den beiden Digitalformaten DCC und MM (Märklin Motorola) einsetzbar und eignet sich mit einem maximalen Motorstrom von 1.000 mA und einer wählbaren Pulsweitenmodulation (PWM) zwischen 60 Hz und 30 kHz sowohl für klassische Gleichstrommotoren als auch für die speziellen Glockenankermotoren. Auch Modelle mit originalen oder nachgerüsteten Märklin Hochleistungsmotoren inkl. Permanentmagneten können mit dem Decoder angesteuert werden. Eine funktionsfähige Lastregelung, eine individuell einstellbare Geschwindigkeitskennlinie mit Anfahr-Kick sowie eine einzeln definierbare Anfahr- und Bremsverzögerung gehören heutzutage zum guten Standard und sind natürlich auch bei dem Tams Decoder mit an Bord. Acht Schaltausgänge mit optionalen Lichteffekten, ein Servoausgang sowie mehrere integrierte automatisierte Abläufe komplettieren den ordentlichen Funktionsumfang des Lokdecoders von Tams, welcher für andere Fahrzeugmodelle auch mit Lötpads bzw. weiteren Digitalschnittstellen verfügbar ist. Dabei muss bei zusätzlichen Sonderfunktionen beachtet werden, dass in der 21MTC-Ausführung die Ausgänge AUX 3 bis AUX 6 nur mit 10 mA belastbar sind.

Die BR 74 von TRIX stammt aus der Startpackung 21530. Mit ein wenig Kosmetik und einem nachgerüsteten Lokdecoder wird sie schnell zum Hingucker auf der digitalen Modellbahn.

Um das Lokomotivgehäuse abnehmen zu können, müssen am Unterboden zuvor vier Befestigungsschrauben gelöst werden.

Nach dem Zerlegen der Lokomotive kommen der Gleichstrommotor und die 21-polige Digitalschnittstelle zum Vorschein.

SONDERFUNKTIONEN MIT SMD-LEDS

Einen fahrtrichtungsabhängigen Lichtwechsel mittels LEDs bringt unser Modell bereits ab Werk mit. Die Anschlüsse sind bereits mit der Digitalschnittstelle verbunden und erfordern an dieser Stelle erst einmal keine weiteren Maßnahmen.

Anders sieht es aus, wenn wir die kleine Tenderlokomotive mit einem beleuchteten Führerstand und einer funktionsfähigen Fahrwerksbeleuchtung aufrüsten wollen. Hier kommen warmweiße SMD-LEDs mit Mikrolitzen oder Kupferlackdrähten zum Einsatz. Die speziellen LEDs sind in den Baugrößen 0805 oder 0603 u.a. im Onlineshop von Tams erhältlich. Wer sich das Anlöten der feinen Anschlussdrähte an die winzigen Leuchtdioden nicht zutraut, greift am besten gleich zu den ebenfalls bei Tams erhältlichen fix und fertig verkabelten Varianten.

Die LEDs werden unter dem Dach des Führerstandes sowie oberhalb des Fahrwerks mit Sekundenkleber (oder besser UV-Kleber) angeklebt. Als Führerstandslicht genügt mittig unter dem Dach eine einzelne LED.

Der LD-G-33 plus von Tams wird in verschiedenen Varianten angeboten. Wir benutzen die Version mit 21MTC-Schnittstelle.

Für zusätzliche Lichtfunktionen sorgen SMD-LEDs mit Kupferlackdrähten. Sie werden am besten mit UV-Kleber angeklebt.

Auf beiden Seiten der Lokomotive sind zur Fahrwerksbeleuchtung jeweils zwei LEDs zu empfehlen. Alle LEDs sollten nur an Gleichspannung betrieben werden und benötigen immer einen Vorwiderstand zur Strombegrenzung. Für die einzelne warmweiße SMD-LED unter dem Dach des Führerstandes empfiehlt sich ein Widerstandswert von 33 kΩ. Die insgesamt vier in Reihe geschalteten LEDs der Fahrwerksbeleuchtung versehen wir mit einem einzelnen gemeinsamen Widerstand von 15 kΩ.

Die Vorwiderstände sind von mir hier bewusst so ausgewählt, damit die Lichtfunktionen auch am Tage gut sichtbar sind. Da die einzeln schaltbaren Ausgänge über die spätere Programmierung gedimmt werden können, lassen sich die jeweiligen Helligkeiten bei Bedarf später noch bequem herunterregeln.

Zum eigentlichen Betrieb müssen die beiden neuen LED-Schaltungen natürlich noch mit zwei einzelnen Funktionsausgängen sowie mit dem gemeinsamen Rückleiter des Lokdecoders verbunden werden.

Die Anschlüsse für die Sonderfunktionen AUX 1 und AUX 2 müssen an der 21-poligen Schnittstelle abgegriffen werden. Ein feiner Lötkolben und eine ruhige Hand sind dabei unerlässlich.

Zum Überbrücken kurzzeitiger Kontaktprobleme liegt dem Decoder ab Werk ein Stützelko bei. Dieser kann direkt am Decoder angeschlossen werden. Achtung: Die Polung beachten!

Mit schwarzem Schrumpfschlauch getarnt, fällt der Stützelko im Führerstand kaum noch auf. Alternativ und mit ein wenig Nacharbeit bietet sich auch der Platz unter dem Schornstein an.

EINBAU DES DIGITALDECODERS MIT SEINEN ELEKTRISCHEN ANSCHLÜSSEN

Bevor wir den Lokdecoder von Tams in die 21-polige Digitalschnittstelle einstecken können, müssen wir die Lokomotive öffnen. Nach dem Lösen der vier Befestigungsschrauben an der Unterseite kann das Gehäuse nach oben abgenommen werden. Nun kommt im Bereich des Tenders auch die kleine Platine mit der 21-poligen Digitalschnittstelle zum Vorschein. Um die Anschlüsse der Stromversorgung und des Gleichstrommotors müssen wir uns nicht kümmern. Auch die Anschlüsse für das ab Werk vorhandene Stirnlicht auf beiden Seiten der Lokomotive sind hier schon passend aufgelegt.

Die beiden Minuspole bzw. Kathodenanschlüsse der LEDs für das Führerstandslicht und die Fahrwerksbeleuchtung verbinden wir mit den Funktionsausgängen AUX 1 (X15) und AUX 2 (X14) des neuen Decoders. Den positiven Gegenpol beider LED-Schaltungen inkl. Vorwiderständen bildet der mit RL+ (X16) bezeichnete Anschluss des Lokdecoders. Hier finden die Anoden der LEDs ihren gemeinsamen Rückleiter. Die Anschlüsse X14, X15 und X16 sind in der 21MTC-Variante des Lokdecoders nicht einzeln als Lötpads herausgeführt sondern müssen am 21-poligen Schnittstellenstecker abgegriffen werden.

Auf der Rückseite des Decoders befinden sich noch die Lötpads X23 (+) und X24 (-) zum Anschluss des beiliegenden Stützelkos. Dieser wird über zwei kurze Kabel mit dem Decoder verbunden und findet (schwarz ummantelt mit Schrumpfschlauch) im Führerhaus oder in Verbindung mit leichten Fräsarbeiten unterhalb des Schornsteins ausreichend Platz. Dank eingebautem Stützelko wirken sich kurzzeitige Unterbrechungen bei der Stromaufnahme (z.B. durch Kontaktprobleme zwischen Lok und Schiene) nicht mehr so stark auf das Fahrverhalten aus. Auch flackernde Lichter werden auf diese Weise wirkungsvoll unterbunden. Wer mag, kann den mitgelieferten 220 µF Elko übrigens auch gegen eine Version mit einer Kapazität von bis zu 1.000 µF ersetzen. Die Spannungsfestigkeit sollte dabei mindestens 35 V betragen, was unweigerlich zu größeren Bauformen führt, welche dann im Modell natürlich deutlich schwieriger zu verstecken sind.

LEDS IM EINSATZ AUF DER MODELLBAHN

Der Begriff der Leuchtdiode (LED) kommt aus dem englischen Wortschatz und steht für „Light Emitting Diode“. Leuchtdioden haben einige besondere Eigenarten, die sie zum idealen Partner für alle möglichen Beleuchtungszwecke auf der Modelleisenbahn machen. Einer der größten Vorteile der LEDs besteht in der geringen Stromaufnahme im Vergleich zu herkömmlichen Glühlampen. Dazu kommt eine sehr lange Lebensdauer und eine aufgrund des hohen Wirkungsgrades sehr geringe Wärmeentwicklung, was beispielsweise auch einen Einsatz in kleineren geschlossenen Umgebungen möglich macht. LEDs sind bei korrektem Anschluss unempfindlich gegenüber häufigem Ein- und Ausschalten, in allen möglichen Farben erhältlich und dank hoher Vibrations- und Stoßfestigkeit ideal zur Beleuchtung von Lokomotiven und Wagen geeignet. Für die Anwendungen auf der Modellbahn lassen sich LEDs grob in zwei Bauformen unterteilen. Wir unterscheiden dabei die bedrahtete Bauart mit zwei oder mehreren Anschlussbeinchen sowie eine Ausführung ohne Anschlussleitungen für die oberflächenbasierte Montage auf einer Platine o.ä. Letztere werden als SMD – LEDs (Surface Mounted Device) bezeichnet und sind in winzigen Ausführungen verfügbar. Bei SMD-LEDs muss der elektrische Anschluss über eine elektrisch leitfähige Platine oder durch Anlöten von Kabeln an den Lötpads hergestellt werden. Das Anlöten der Anschlussleitungen ist gerade bei den kleineren Bauformen eine nicht immer ganz einfache Aufgabe - glücklicherweise sind im Fachhandel auch SMD-LEDs mit fertig angelöteten Mikrolitzen verfügbar.

ELEKTRISCHER ANSCHLUSS

LEDs sind grundsätzlich von der Polung der angeschlossenen Energiequelle abhängig. Bei einfachen LEDs ohne Zusatzelektronik heißen die beiden Anschlüsse Anode und Kathode. Für eine ordnungsgemäße Funktion muss die Anode mit dem Pluspol und die Kathode mit dem Minuspol der Betriebsspannung verbunden werden, ansonsten bleibt die LED dunkel. Bei bedrahteten LEDs ist die Kathode (bis auf ganz wenige Ausnahmen) das kürzere der beiden Anschlussbeinchen, bei SMD-LEDs wird die Kathode meist durch eine Farbmarkierung gekennzeichnet. Beim konventionellen Betrieb am Modellbahntrafo mit haushaltsüblicher 50-Hz-Wechselspannung (hier wechselt die Stromrichtung 50x in der Sekunde) fällt dem Betrachter aus diesem Grunde ein leichtes Flimmern auf. Die LEDs leuchten bei korrekter Polung in Durchlassrichtung dann nur kurz auf und bleiben bei umgekehrter Polarität in Sperrrichtung dunkel. Neben dem unschönen Flimmereffekt gibt es beim LED-Betrieb an Wechselspannung noch ein weiteres Problem. LEDs besitzen in Sperrrichtung nur eine begrenzte Spannungsfestigkeit. Durch den ständigen Wechsel der Polarität verringert sich die Lebenserwartung der LED. Und das umso mehr, je deutlicher die Sperrspannung überschritten wird. Für eine lange Lebensdauer sollte beim Betrieb an Wechselspannung daher immer eine zusätzliche Schutzdiode eingesetzt werden.

LEDs sollten nur an einer Gleichspannung betrieben werden. Unsere eingesetzten Digitaldecoder in der Baugröße H0 liefern an den Schaltausgängen in der Regel eine reine Gleichspannung von ca. 20 V. Beim Einsatz am Wechselstromtrafo (z.B. bei der Beleuchtung von Gebäuden mittels LEDs) sollte immer eine Schutz- oder Ableitdiode zum Einsatz kommen.

DETAILS UND FARBE

Bevor wir nach dem Einstecken des Lokdecoders die Lokomotive wieder zusammenbauen, pimpen wir unser Digitalmodell schnell noch ein wenig mit Pinsel und Farbe. Neben den typischen Spuren des betrieblichen Alltags können gleichzeitig feine Details angebracht und hervorgehoben werden. Anschließend dürfen im Führerstand noch ein Heizer und ein Lokomotivführer aus dem Figuren-Set 10717 von Preiser Platz nehmen.

Wir befestigen diese am besten mit ausblüharmen Sekundenkleber oder UV-Kleber. In unserem Fall sind diese Arbeiten allerdings schon am analogen Basismodell vor der eigentlichen Digitalisierung vorgenommen worden, wie aufmerksame Beobachter anhand der Bilder sicher schon erkannt haben.

PROGRAMMIEREN DER WICHTIGSTEN CV-WERTE ÜBER EINE DCC-DIGITALZENTRALE

Zur Konfiguration des Lokdecoders benutzen wir eine marktübliche Digitalzentrale, hier die Daisy II aus dem Hause Uhlenbrock. Diese besitzt einen eigenen Programmiergleisanschluss, mit dessen Hilfe wir die notwendigen Einstellungen im eingebauten Zustand bzw. an der nach dem Umbau schon wieder fix und fertig zusammengebauten Lokomotive vornehmen.

Die grundsätzlichen Programmierfunktionen erreichen wir über den Menüpunkt 4 im Menü des Handreglers. Im weiteren Folgemenü wählen wir den zweiten Menüpunkt aus und gelangen damit auf direktem Wege zur CV-Programmierung im DCC-Protokoll auf dem angeschlossenen Programmiergleis.

Zum Programmieren der Decodereigenschaften stellen wir die fertige Lokomotive auf das Programmiergleis der Daisy II.

Nach dem Betätigen der Taste MODE am Handregler gelangen wir im nächsten Schritt über den Menüpunkt 4 in die verschiedenen Programmiermenüs der Digitalzentrale.

Da unsere Lok für die komplette CV-Programmierung auf dem Programmiergleis steht, ist der 2. Menüpunkt richtig. Die Lokadresse könnte auch über den 1. Menüpunkt geändert werden.

In CV 1 wird die gewünschte (kurze) Digitaladresse eingetragen, hier beispielsweise passend zu unserer Baureihe die Adresse 74.

Über die Bedientasten des Handreglers können nun alle CVs ausgelesen, nach Wunsch geändert und schließlich zurück in den Lokdecoder übertragen werden.

Zu den wichtigsten Änderungen gehört dabei zunächst die Digitaladresse, unter der wir unsere Lok künftig auf dem Gleis ansprechen wollen. Kurze Digitaladressen werden dabei direkt in CV 1 festgelegt. CV 2 bis CV 6 sind im Wesentlichen für die gewünschten Fahreigenschaften, wie z.B. die Anfahr- und Bremsverzögerung oder die Höchstgeschwindigkeit zuständig. Ab CV 33 erfolgt die Zuordnung der benutzten Schaltausgänge zu den jeweiligen Funktionstasten (Funktionsmapping).

Genaue Auskunft über alle möglichen Einstellungen und Zuordnungen gibt eine Tabelle mit zahlreichen Berechnungsbeispielen und Mustereinstellungen am Ende der Bedienungsanleitung des Digitaldecoders.

KLEINE MATERIALÜBERSICHT

TRIX / Gebr. Märklin & Cie. GmbH

(www.trix.de)

Basismodell BR 74 854 aus Startpackung 21530

Tams Elektronik GmbH

(www.tams-online.de)

Lokdecoder LD-G-33 plus (21 MTC)

Artikel-Nr.: 41-03334-01

SMD-LEDs mit Kupferlackdrähten

Artikel-Nr.: 81-50152-02

Kohleschicht-Widerstände 15 k

Artikel-Nr.: 84-11172-10

Kohleschicht-Widerstände 33 k

Artikel-Nr.: 84-11178-10

1.2 Liliput BR 84

DECODERUPGRADE MIT 21MTC-DIGITALSCHNITTSTELLE AB WERK

Mit der Baureihe 84 aus dem Hause Liliput kommen wir zu unserem zweiten Modell mit Digitalschnittstelle ab Werk. Das große Vorbild der Einheits-Güterzugtenderlokomotive wurde ab dem Jahre 1937 in Serie hergestellt und war ursprünglich für den Einsatz auf der Müglitztalbahn im Erzgebirge vorgesehen. Sie beförderte bis zum Ende des zweiten Weltkriegs dort Reise- und Güterzüge, wurde aber sporadisch auch auf anderen Strecken im Dresdner Raum eingesetzt. Ab 1949 kamen die letzten verbliebenen Lokomotiven schließlich vor schweren Zügen zur Beförderung von Uranerz auf der Nebenbahn Johanngeorgenstadt – Schwarzenberg in Sachsen zum Einsatz. Die letzten Maschinen wurden Mitte der 1960er Jahre ausgemustert.

Die fein detaillierten Modelle mit der Betriebsnummer 84 002 werden von Liliput unter der Artikelnummer L131201 für die Zweischienen-Stromversorgung und unter der Artikelnummer L131209 für den Betrieb auf Mittelleitergleisen angeboten. Im weiteren Verlauf befassen wir uns mit der zweiten Variante mit Mittelschleifer, welche bereits ab Werk mit einer 21MTC-Schnittselle und einem digitalen Lokdecoder ausgerüstet ist. Die nachfolgend beschriebenen Arbeitsschritte lassen sich aber auch mit Leichtigkeit auf das bauähnliche Modell für die Zweischienen-Stromversorgung anwenden.

Um aus dem schönen Standardmodell von Liliput einen echten Hingucker zu machen, rüsten wir das Modell mit einem Sounddecoder von Doehler & Haass und weiteren interessanten Lichtfunktionen aus. Ein nachgerüsteter Energiespeicher sorgt, selbst auf verschmutzten Gleisen, für perfekte Fahreigenschaften ohne Soundaussetzer. Zu guter Letzt spendieren wir unserer Tenderlokomotive noch zwei stromführende Krois-Kupplungen mit einer weiteren schaltbaren Licht- oder Sonderfunktion und komplettieren damit unser zweites gemeinsames Digitalprojekt mit 21MTC-Schnittstelle.

Mit mehr oder weniger intensiven Betriebsspuren machen die Loks der Baureihe 84 von Liliput auf der Modellbahn schon eine Menge her. Mit dem Digitalupgrade werden sie zum Hingucker.

Nach dem Lösen der Befestigungsschrauben am Boden kann das Gehäuse abgenommen werden. Wer eine Lokliege aus Schaumstoff benutzt, sollte dabei auf diese zurückgreifen.

Das zerlegte Modell ist bereit für den nachfolgenden Digitalumbau. Im Bereich des Führerstandes sind die Schnittstellenplatine und davor der ausgebaute Werksdecoder zu erkennen.

Der Sounddecoder SD21A-4 von Doehler & Haass bringt die passende 21MTC-Schnittstelle inkl. verstärkten Ausgängen für die serienmäßige Digitalschnittstelle der BR 84 mit.

SOUNDDEOCDER SD21A-4 VON D&H