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30 Geschichten um berühmte Fotografien und die Menschen dahinter, die unsere Zeit, unser Denken und die Art und Weise geprägt haben, wie wir heute Bilder sehen und machen.
30 Ausschnitte aus bald 200 Jahren Fotografie, mit viel Wissenswertem, oft Erstaunlichem und Inspirierendem und manchmal auch Trivialem, das sich beim Lesen zu einer so umfassenden wie unterhaltsamen Geschichte der Fotografie verdichtet.
30 Anlässe, mit dem Gelesenen selbst abzutauchen in die definierenden Momente der Fotografie unserer Zeit.
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Seitenzahl: 237
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Dirk Primbs arbeitet für ein amerikanisches Softwareunternehmen und lebt mit seiner Familie in Frankfurt. Seine erste Kamera kaufte er 1996 im Alter von 20 Jahren. Das war der Beginn einer Leidenschaft, die ihn nicht mehr losließ und außerdem tief in die Geschichte des Mediums eintauchen ließ. Seit 2014 betreibt Dirk Primbs außerdem eine ganze Reihe unterschiedlicher Podcasts. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch ein Podcast über Fotogeschichte(n), der Podcast »Fotomenschen«, dazugesellte und unter anderem dann auch die Inspiration für dieses Buch lieferte. Wenn er nicht podcastet oder fotografiert, ist Dirk Primbs am liebsten auf Reisen oder unterwegs auf einem Fernwanderweg. Erfahren Sie mehr über den Autor auf seiner privaten Webseite (https://dirkprimbs.de/) oder im Fotomenschen-Podcast auf https://fotomenschen.net/.
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Dirk Primbs
Ein Lesebuch für alle, die Fotografie mögen, ob mit oder ohne Kamera
Dirk Primbs · [email protected]
Lektorat: Boris Karnikowski
Lektoratsassistenz: Anja Weimer
Copy-Editing: Alexander Reischert, www.aluan.de
Layout & Satz: Birgit Bäuerlein
Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
978-3-86490-949-8
978-3-96910-937-3
ePub
978-3-96910-938-0
mobi
978-3-96910-939-7
1. Auflage 2023
dpunkt.verlag GmbH
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1Wie alles anfing
2Das erste Selfie der Geschichte
3Die erste Fotografin der Welt und das erste Fotobuch
4Die Erfindung der künstlerischen Fotografie
5Von Beruf Geisterfotograf
6Lincolns Kopf
7Fliegende Pferde – die Entstehung der Hochgeschwindigkeitsfotografie
8Das Bild im Auge des Mordopfers
9Die Erfindung der Kriminalfotografie
10Das fotografisch Unmögliche möglich machen
11Der Weihnachtsfrieden
12Essen auf Stahlträgern
13Das U-Boot von Loch Ness
14Die Madonna der Wanderarbeiter
15Göttliche Weiblichkeit – die Geschichte des Vulkanier-Grußes
16Die beste Fotografin der Welt
17Der Absturz der »Hindenburg«
18Die erste Kriegsfotografin
19Sir Winston Churchill – »The British Bulldog«
20Das fröhlichste Foto der Welt
21Der Kuss vor dem Pariser Rathaus
22Kordas berühmtes Porträt von Che Guevara
23Der Junge mit der Handgranate
24Erde, Mond und Sterne
25Kim Phuc – das »Napalm Girl«
26Sharbat Gula – das »Afghan Girl«
27Die Erfindung des Fotohandys
28Der berühmteste Eisberg der Welt
29Das erfolgreichste Foto der Welt
30Wie Jennifer Lopez Google inspirierte
ANHANG
ABildnachweis
Die Geschichte der Fotografie wird gerne folgendermaßen erzählt: Da gab es zwei Franzosen, nämlich Joseph Nicéphore Niépce und Louis Daguerre. Die beiden schlossen sich zusammen, um gemeinsam das erste fotografische Verfahren zu entwickeln. Daguerre stellte ihr Ergebnis dann am 19. August 1839 der französischen Akademie der Wissenschaften vor, woraufhin Frankreich diese bahnbrechende Entdeckung der Welt zum Geschenk machte. Der Rest ist … nun ja … Geschichte.
Weil dieses Buch eine Sammlung von Geschichten über Fotografie ist, darf diese erste Begebenheit nicht unerzählt bleiben. Sie ist auch beinahe so passiert, nur lässt diese allgemein bekannte Version ein paar entscheidende Aspekte aus – und um die soll es nun gehen.
Alles fängt mit einem Erfinder und Bastler an, dem ehemaligen Militäroffizier Joseph Nicéphore Niépce. Er hatte schon einige Jahre nach einer Methode gesucht, das Nachdunkeln von mit Licht erzeugten Bildern aufzuhalten, als er Louis Daguerre kennenlernte.
Schon lange waren in der damaligen Wissenschaft diverse lichtempfindliche Substanzen bekannt, allerdings kein Weg, den Prozess des Nachdunkelns unter Lichteinfluss aufzuhalten. Und dazu der zeitliche Aufwand: Die Belichtungszeiten lagen bei vielen Stunden! Niépce jedoch war davon überzeugt, dass es einen Weg geben musste, den Prozess zu beschleunigen und das Ergebnis zu fixieren, damit es dem Tageslicht ohne nachzudunkeln standhielt. Als analytisch veranlagter Mensch experimentierte er ausdauernd und systematisch.
1826 gelang ihm dann, was als die erste Fotografie der Geschichte gilt: Er zeichnete über acht Stunden hinweg den Blick aus seinem Arbeitszimmerfenster auf eine in einer Camera obscura befestigten Teerplatte auf und fixierte das Bild mithilfe von Lavendel. Das Prinzip der Camera obscura war seit der Antike bekannt: In einem lichtdichten Kasten fällt durch ein kleines Loch in der Mitte der Frontwand ein auf dem Kopf stehendes Abbild der Szene vor dem Kasten auf das Innere der Rückwand. Findige Bastler hatten über die Jahrhunderte dafür diverse Apparaturen konstruiert, etwa um mithilfe einer halbdurchlässigen Rückwand Skizzen zu fertigen. Aber wäre es nicht großartig, wenn man diese Bilder ganz einfach direkt festhalten könnte?
Niépce war sich ganz sicher, kurz vor der Verwirklichung dieses Traums zu stehen. Er hatte entdeckt, dass seine Teermischung nicht überall gleichmäßig härtete, wenn sie dem Licht ausgesetzt wurde – Stellen mit stärkerem Lichteinfall härteten schneller. Der Lavendel wusch die weicheren Teile heraus und mit dem Ergebnis ließ sich dann ein Druck anfertigen. Das Ganze war nicht gerade das, was wir heute unter einem Foto verstehen, aber es bedeutete einen wichtigen Schritt, denn Niépce war es damit als Erstem gelungen, ein Bild zu fixieren, also dauerhaft zu machen.
Blick aus dem Arbeitszimmer in Le Gras (Retuschierte Reproduktion aus dem Jahr 1952) (Quelle: Wikipedia)
Sonderlich praktikabel war die Methode zugegebenermaßen nicht. Es mangelte dem Ergebnis an Schärfe und Kontrast. Ja, nur wenn man wusste, was man vor sich hatte, ließ sich die Szene überhaupt identifizieren. Außerdem waren acht Stunden Belichtungszeit natürlich für die meisten Anwendungsfälle viel zu lang. Aber ein Anfang war gemacht!
Irgendwann im Laufe des Jahres 1829 lernte Niépce den Maler und Unternehmer Louis Daguerre kennen, der seinerseits ebenfalls nach einer Methode suchte, die Bilder einer Camera obscura einzufangen und zu fixieren. Er hatte von Niépces Arbeit erfahren und sich mit ihm in der Hoffnung auf Austausch in Verbindung gesetzt. Daguerre war nicht so methodisch und wissenschaftlich veranlagt wie Niépce. Er war eigentlich Maler und Unternehmer. Er betrieb Dioramen, also große Räume, die innen derart bemalt waren, dass Besucher den Eindruck haben konnten, selbst Teil der gezeigten Szenerie zu sein. Wäre es nicht fantastisch, wenn man diese Bilder nicht malen müsste, sondern gewissermaßen einfangen könnte? Er richtete sein Augenmerk als Erstes auf die Belichtungszeiten. Sie mussten kürzer werden! Vielleicht wenn man ein geschliffenes Glas benutzte, um das einfallende Licht zu bündeln?
Nach und nach tastete er sich an eine praktikable Methode heran und erarbeite schließlich einen Prozess, den er nach sich selbst »Daguerreotypie« nannte. Hierbei belichtete er ein poliertes Silberplättchen in einer Kamera mit Objektiv und entwickelte es anschließend mithilfe von Quecksilberdämpfen. Als er außerdem feststellte, dass die Silberplatten das Bild bereits trugen, bevor es wirklich sichtbar wurde, konnte er die Belichtungszeit noch einmal deutlich verkürzen und aus Stunden wurden Minuten.
Die ersten Menschen, die seine Bilder zu Gesicht bekamen, waren wie vom Donner gerührt. Es mutete geradezu magisch an, ein direktes Abbild der Wirklichkeit, noch dazu in bisher nie gesehener Detailtreue, zu betrachten. Mit geeigneten Scannern lassen sich noch heute aus fachkundig erzeugten Daguerreotypien mehrere Hundert Megapixel an Bilddaten auslesen, und das, obwohl die Plättchen nur wenige Zentimeter breit und hoch waren.
Schnell wurde ein Termin gefunden, um diese bahnbrechende Erfindung der Französischen Akademie der Wissenschaften vorzustellen. Dort zeigte man sich begeistert! Es war sofort klar, dass die Daguerreotypie eine neue Ära der Wissenschaft und der Künste einläuten würde.
Das erste richtige, noch erhaltene Foto aus dieser Zeit zeigt eine Szene, die Daguerre aus dem Fenster seines Arbeitszimmers in Paris heraus fotografiert hatte – einen Straßenzug, der eigentlich belebt gewesen sein muss. Weil die Belichtungszeit aber immer noch über zehn Minuten lag, sieht man keine Fuhrwerke oder Passanten – mit einer Ausnahme. Relativ weit vorne steht ein Mann bei einem Schuhputzer. Er muss wohl einen Großteil der zehn Minuten dort ausgeharrt haben. Damit war diese Aufnahme nicht nur eine der ersten richtigen Fotografien überhaupt, sondern ist auch noch die erste Fotografie eines bzw. zweier Menschen!
Die Wissenschaftler, denen Daguerre sein Verfahren zuerst zeigte, waren nicht nur begeistert, sondern wurden über Nacht selbst zu enthusiastischen Daguerreotypisten. Von einigen wird berichtet, dass sie noch am gleichen Tag begonnen hätten, ähnliche Aufnahmen zu fertigen. Daguerre hatte einen Trend ausgelöst.
Außerdem war klar: Solch eine Entdeckung konnte man nicht für sich behalten! Frankreich würde sie der Welt zum Geschenk machen.
Wirklich der ganzen Welt? Na ja, beinahe. In England hatte Daguerre noch vor seiner Vorstellung in der Akademie der Wissenschaften am 19. August 1839 ein Patent eingereicht, wohl in der Absicht, später durch Lizenzgebühren Einnahmen erzielen zu können.
Boulevard du Temple in Paris, Daguerreotypie von Louis Daguerre, 1839 (Quelle: Wikipedia)
In Frankreich selbst war er nach der Veröffentlichung ein gemachter Mann. Aus Dankbarkeit gewährte Frankreich Daguerre und den Nachkommen des inzwischen verstorbenen Niépce eine lebenslange, großzügig bemessene Rente. Vielleicht hoffte Daguerre, England würde es Frankreich gleichtun und das Verfahren ebenso gegen eine Rente pauschal lizenzieren. Was immer seine Motivation der singulären Patenteinreichung gewesen sein mag: Ergebnis war, dass sein Verfahren überall auf der Welt umsonst angewendet werden durfte – außer eben in Großbritannien.
Aber die Briten brauchten sein Verfahren gar nicht, denn sie hatten ihre eigenen Väter und Mütter der Fotografie. In der Tat hatte dort beinahe zur selben Zeit ein Mann namens William Henry Fox Talbot mit sogenannten Fotogrammen experimentiert. Seine Bilder entstanden auf Papier und nach und nach gelangte er an einen ähnlichen Punkt wie Daguerre und Niépce. Heute lässt sich nicht mehr zweifelsfrei sagen, ob er nicht vielleicht sogar vor den beiden Franzosen Aufnahmen erzeugte, die wir heute als Fotografien bezeichnen würden. Er wusste nichts von den französischen Bemühungen, war aber etwa um dieselbe Zeit, zu der die Daguerreotypie bekannt wurde, darum bemüht, sich seinerseits in Position zu bringen. Denn sein Verfahren hatte gegenüber dem von Daguerre einen entscheidenden Vorteil: Man konnte die Bilder vervielfältigen!
Trotzdem war es zunächst die Daguerreotypie, die sich mit rasender Geschwindigkeit durchsetzte. Über mehrere Jahrzehnte hinweg stellte sie das dominante kommerzielle Verfahren der Fotografie auf der ganzen Welt dar – außer in England. Dort wiederum setzte man auf das Konkurrenzverfahren. Talbot hatte von seiner Regierung allerdings keine großzügige Rente erhalten und versuchte selbst, Geld aus seiner Entwicklung zu machen, indem er Studiolizenzen vergab. Als dann 30 Jahre später das erste wirklich lizenzfrei verfügbare Verfahren herauskam, lief es beiden Methoden den Rang ab: die sogenannte Kollodium-Nassplatte, auf die ich später im Buch noch ein paar Mal zurückkommen werde.
15 Jahre dauerte es jedenfalls in Europa – und immerhin noch drei bis vier Jahrzehnte in der sogenannten »Neuen Welt«, bis die Daguerreotypie abgelöst wurde. Danach waren es die Erfindungen aus Großbritannien, die letztlich den Grundstock dafür legten, wie wir bis ins Jahr 2005 hauptsächlich – d. h. analog – fotografierten, bevor die Digitalisierung auch die Fotografie erfasste und sie ein weiteres Mal revolutionierte.
Das sogenannte Selfie ist aus der modernen Bildkultur nicht mehr wegzudenken. Millionen und Abermillionen Selfies werden regelmäßig auf den großen Social-Media-Kanälen veröffentlicht, moderne Smartphones haben selbstverständlich eine eigene Selfie-Linse und sogar ausgewachsene Kameras werden heute damit beworben, »Selfie-fähig« zu sein. Wie kam es zu alldem?
Das Wort »Selfie« wurde angeblich von einem Australier erfunden. Der hatte auf der Geburtstagsparty eines Freundes zu viel getrunken und war gestürzt, und zwar direkt auf sein Gesicht. Er lud ein Foto hoch, bei dem man die Lippe zum Glück nur unscharf sah (dafür war aber im Hintergrund die Steckdose knackscharf), und schrieb dazu, es täte ihm leid, dass der Fokus falsch säße, aber es sei ja nur ein »Selfie«. Und damit war das Wort in der Welt. Ja, in den Anfängen des Internets konnte man auch mit ganz kleinen Begebenheiten noch die Welt verändern. Wie sehr sich die Zeit doch gewandelt hat!
Nun stellt sich aber die viel wichtigere Frage: Was ist denn nun ein Selfie?
Das Wort an sich ist eine Abkürzung des englischen Begriffs »Self Portrait« und damit erscheint schon mal klar, worum es grundsätzlich geht: ein Porträt seiner selbst. Damit ist auch der Unterschied zum normalen Porträt geklärt: Für ein Selfie muss man schon selbst zur Kamera greifen und sich selbst porträtieren. Mancher wirft dazu noch ein, dass ein echtes Selfie eine Praxis ist, die erst mit den Smartphones aufkam, und darum echte Selfies unbedingt mit dem Handy gemacht sein sollten, aber die Übergänge sind sicherlich fließend.
Natürlich ist die Idee, ein Porträt von sich selbst zu fertigen, nicht erst von Menschen wie Kim Kardashian geboren worden, sondern existiert schon seit mehreren Jahrhunderten. Bereits im Mittelalter schmuggelten Maler gelegentlich das eigene Gesicht in ihre Gemälde – und da saß der Künstler dann unter den Jüngern Jesu plötzlich schon mal selbst mit am Tisch.
Ab dem 15. Jahrhundert werden zunehmend auch Gemälde bekannt, in denen sich Künstler gezielt selbst verewigten. Man könnte daher Renaissance-Maler durchaus als die Urgroßeltern moderner Selfies bezeichnen, wir treten also in gewaltige Fußstapfen.
Nun mag man einwenden, dass gemalte Selbstporträts nicht fotografisch sind und daher nicht als Selfie gelten können. Allerdings sind auch da inzwischen die Übergänge fließend. Seit dem Erfolg der von Snapchat eingeführten Filter kann man sich in jeder Selfie-App, die etwas auf sich hält, künstliche Hüte aufsetzen, die Augen vergrößern, die Haut verjüngen – und das Ergebnis muss nicht einmal fotografisch authentisch sein.
Aber bei aller Haarspalterei: Sprechen wir heute von einem »Selfie«, dann sind trotzdem immer Fotos gemeint, und zwar solche, die wir von uns selbst angefertigt haben. Legen wir diese Definition zugrunde, dann wissen wir auch, wer als Vater des Selfies in die Geschichtsbücher eingehen sollte: ein Mann namens Hippolyte Bayard.
Wie die sogenannten »Väter der Fotografie« Louis Daguerre und sein Partner Nicéphore Niépce war auch Hippolyte Bayard Franzose. Und wie die beiden Erstgenannten hatte der Finanzbeamte und Justiziar jahrelang an einem fotografischen Verfahren gearbeitet – und etwa zur selben Zeit wie diese den Durchbruch geschafft. Anders als Daguerres Methode fixierte Bayard seine Fotografien auf Papier und er hatte auch nicht nur eine, sondern gleich mehrere Methoden entwickelt, sowohl Negative als auch Positive zu erzeugen.
Allerdings waren Daguerres Beziehungen zu einflussreichen wissenschaftlichen Institutionen deutlich besser, und so kam Bayard etwas zu spät, als er sein Verfahren der französischen Akademie der Wissenschaften vorstellen wollte. Daguerre hatte bereits erste Gespräche geführt und im Grunde war schon alles arrangiert. Bayard wurde daher mitgeteilt, dass er zu spät und seine Methode im Vergleich minderwertiger sei. Aus Angst, um seinen Verdienst gebracht zu werden, versuchte dieser daher Fakten zu schaffen, indem er auf eigene Kosten eine viel beachtete Ausstellung mit eigenen Arbeiten realisierte – die erste fotografische Ausstellung überhaupt! Trotzdem ließ sich der Triumphzug Daguerres nicht mehr aufhalten. Sein Verfahren war es, das Frankreich »der Welt zum Geschenk machte« – und ihm zum Dank eine lebenslange Rente einbrachte.
Bayard jedoch fühlte sich betrogen. Und um zu demonstrieren, zu welch hochwertigen Ergebnissen der von ihm erfundene Prozess führte, fertigte er eine fotografische Protestnote und schickte sie an die Französische Akademie der Wissenschaften. Sie zeigt ein Selbstbildnis Bayards. Doch statt eines einfachen Selbstporträts hatte er sich dazu entschlossen, eine allegorische Aufnahme zu fertigen, die ihn als Ertrunkenen zeigte. Er inszenierte sich dazu wie eine der Leichen, die man in öffentlichen Leichenschauhäusern sehen konnte. Damals wurden jede Woche tote Menschen aus der Seine gefischt, und nicht immer war eine Identifikation sofort möglich. In solchen Fällen stellte man die Toten dann für eine vorgegebene Zeit aus. Um gegebenenfalls besondere Körpermerkmale besser erkennen zu können wurden, wurden die Leichen nackt in einer halb sitzenden Lage hinter Glasscheiben aufgebahrt und um sie herum die Habseligkeiten drapiert, die bei ihnen gefunden worden waren.
Hippolyte Bayards Selbstporträt als Ertrunkener, 1840 (Quelle: Wikipedia)
Bayard ging in seiner Inszenierung ziemlich weit: Er lichtete sich halb nackt, halb aufgerichtet und mit einem daneben platzierten Strohhut ab, den man von seinen anderen Arbeiten bereits kennen konnte. Er war viel im Freien unterwegs, sodass sein Gesicht und seine Hände brauner waren als der Rest des Körpers. Diese Farbunterschiede treten auch bei Wasserleichen oft auf und so verstärkte er damit den Effekt noch.
Auf der Rückseite stand folgender Text zu lesen:
»Die Leiche des Mannes, die Sie umseitig sehen, ist diejenige des Herrn Bayard … Die Akademie, der König und alle diejenigen, die diese Bilder gesehen haben, waren von Bewunderung erfüllt, wie Sie selber sie gegenwärtig bewundern, obwohl er selbst sie mangelhaft fand. Das hat ihm viel Ehre, aber keinen einzigen Centime eingebracht. Die Regierung, die Herrn Daguerre viel zu viel gegeben hatte, erklärte, nichts für Herrn Bayard tun zu können. Da hat sich der Unglückliche ertränkt.
H. B., 18. Oktober 1840«
Was aus heutiger Sicht ungewöhnlich melodramatisch wirkt, war für seine Zeitgenossen wohl sofort als Inszenierung erkennbar. Bayard hatte mit dem Bild nicht nur ein faktisches, sondern auch ein künstlerisches Statement abgegeben. Das Bild war die erste inszenierte Aufnahme überhaupt, die erste Aktaufnahme (wenn auch nur halb) und gleichzeitig eine Demonstration der technischen Fähigkeiten Bayards, den man inzwischen weithin kannte.
Trotzdem hatte Bayard auch mit dieser letzten Protestnote keinen Erfolg. Daguerres Verfahren trat seinen Siegeszug um die Welt an und der Erfinder selbst setzte sich, mit der großzügigen Rente des französischen Staates ausgestattet, zur Ruhe.
Hippolyte Bayard hingegen blieb der Fotografie treu. Er gründete einen der ersten Fotovereine der Welt, meisterte in den nächsten Jahrzehnten jedes neue aufkommende fotografische Verfahren und hinterließ ein beeindruckendes und richtungsweisendes fotografisches Werk.
All diese Verdienste jedoch verflüchtigten sich in der allgemeinen Wahrnehmung und es blieb allein seine Protestnote in Erinnerung, die heute meist als die erste Fotofälschung der Geschichte referenziert wird und ihn für viele wie einen schlechten Verlierer aussehen lässt.
Unsere Geschichte beginnt zunächst mit dem berühmten Astronomen John Herschel. Diesen Mann »Astronom« zu nennen, greift eigentlich viel zu kurz (nach ihm sind unter anderem eine Inselgruppe, ein Berg in der Antarktis und ein Mondkrater benannt). Er war ein Universalgelehrter mit einer Vorliebe für Astronomie, befasste sich aber mit allem, was die wissenschaftliche Welt dieser Zeit so umtrieb. Natürlich war ihm weder Daguerres Veröffentlichung noch die Arbeiten von Niépce entgangen, und so begann auch er mit lichtempfindlichen Substanzen zu experimentieren. Er wollte seine astronomischen Beobachtungen festhalten und suchte nach einer Möglichkeit, das Licht der Sterne auf Papier zu bannen. Das Ergebnis war eine Methode, die er »Cyanotypie« nannte, weil sie blau-grüne Ergebnisse in einer Farbe, die im Englischen »Cyan« genannt wird, produzierte. Dazu tauchte man ein Papier in Chemikalien, wodurch es lichtempfindlich wurde, und setzte es dann Licht aus. Es brauchte keine Kamera oder aufwendige Apparaturen, und das simple Waschen mit Wasser stoppte den Prozess und fixierte das Ergebnis. Sterne sind Lichtpunkte und würden daher Spuren auf diesem Papier hinterlassen, aber John Herschel kam auch schnell der Gedanke, andere Gegenstände auf dieses Papier zu legen und mithilfe des Sonnenlichts zu belichten.
Ergebnisse solcher und ähnlicher Versuche nannte man damals in der Regel »Photogenic Drawing« oder Lichtzeichnungen. Dieser Begriff erschien John Herschel aber unnötig sperrig und so war er derjenige der irgendwann von »Fotografien« zu sprechen begann – ein Begriff, der sich durchsetzte und bis heute in Gebrauch ist.
John Herschel war damals bereits ein weltberühmter Mann. Er gehörte einem erlauchten, hochaktiven Kreis von Wissenschaftlern an und befand sich in regem Austausch mit Gelehrten auf der ganzen Welt. Zu seinen engeren Freunden gehörte ein gewisser John Children, seines Zeichens Botaniker, unter anderem Vorsitzender der Botanischen Gesellschaft in London und Mitarbeiter des soeben frisch gegründeten British Museum. Und er hatte eine Tochter namens Anna.
Anna hatte ihre Mutter nie kennengelernt, da diese kurz nach der Geburt der Tochter gestorben war. Aber sie pflegte eine sehr enge Beziehung zu ihrem Vater, und der gab seine Faszination für Biologie und speziell Botanik an seine Tochter weiter. Und so lief schon die kleine Anna durch die Natur und katalogisierte Farne und Blumen. Wie damals üblich, waren Bleistift und Papier dafür ihre Hauptwerkzeuge. Als Joseph Nicéphore Niépce das erste Foto aufnahm, war Anna bereits 27 Jahre alt und seit einem Jahr verheiratet. Über ihren Vater kannte sie den britischen Fotopionier William Henry Fox Talbot und wusste daher bereits von den neuen Möglichkeiten. Talbot hatte einen fotografischen Prozess entwickelt, bei dem Papiernegative erzeugt wurden, die man anschließend beliebig oft zum Druck nutzen konnte. Anna und ihr Vater hatten sich von Anfang an gefragt, ob diese Methode nicht irgendwann die gängige Praxis wissenschaftlicher Zeichnungen ablösen würde.
Porträt von Anna Atkins am Neujahrstag 1861 (Quelle: Wikipedia)
Letztlich entschieden sie sich aber nach einigen Experimenten nicht für Talbots Methode, sondern für jenen Prozess, den ihnen John Herschel zeigte. Ein paar Chemikalien, Wasser, Papier und Sonnenlicht war alles, was es brauchte, um kleine Kunstwerke in Blau-Grün zu schaffen.
Anna hatte zu der Zeit bereits an mehreren Buchprojekten ihres Vaters mitgewirkt und dafür zum Beispiel Zeichnungen von Pflanzen oder Muscheln gefertigt. Daher muss ihr sofort klar gewesen sein, welches Potenzial in der Cyanotypie steckte.
Manche Pflanzenteile waren teilweise lichtdurchlässig, und das sah man natürlich auch auf den Cyanotypien. Begeistert von ihren ersten Ergebnissen fing Anna an, systematisch Farne und Pflanzen in ihrer Umgebung zu sammeln, zu katalogisieren und Cyanotypien von ihnen zu fertigen. Sie sammelte die Bilder und begleitende Texte in eigenen Alben und begann diese regelmäßig herauszugeben. Zwischen 1843 und 1851 veröffentlichte sie davon 13 Teile, produzierte aber auch Schautafeln und Einzelveröffentlichungen. Manchen Quellen zufolge schuf sie in dieser Zeit mehrere Tausend beschrifteter Cyanotypien von Farnen und Algen, die sie eigens dafür sammelte und trocknete. Als sie ihre Arbeiten später in einer Gesamtausgabe zusammenfasste, hatte dieses erste fotografisch illustrierte Buch der Geschichte 14 Seiten Text und 389 Seiten, gefüllt mit Cyanotypien. Anna beschränkte sich aber nicht auf eine reine Darstellung der Pflanzen, es ging ihr auch um die Ästhetik ihrer Arbeiten, und so brach sie mit einigen Konventionen der damaligen botanischen Wissenschaftswelt. Außerdem wendete sie eine eigene Katalogisierung und selbst entwickelte Typisierungen an und sortierte die Pflanzen nach einem eigenen System.
Atkins’ Cyanotypie einer Braunalge (Chordaria flagelliformis) (Quelle: Spencer Collection, The New York Public Library, 1844)
Damit nötigte sie ihren Zeitgenossen wissenschaftlich wie künstlerisch Respekt ab, auch weil es für die Zeit ungewöhnlich war, solche Beiträge von einer Frau zu sehen.
Viele der Cyanotypien sehen auch mit heutigen Augen immer noch fantastisch aus. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Anna Atkins mit diesen ersten Alben nicht nur Wissenschaftsgeschichte geschrieben und Kunst geschaffen hat, sondern auch das Fotobuch als Medium erfand.
Anna Atkins blieb auch anschließend sehr produktiv. Sie schrieb mehrere Romane, eine über 300 Seiten lange Biografie ihres Vaters und gab gemeinsam mit einer Freundin noch weitere Alben mit Cyanotypien heraus. Über ihr eigenes Leben blieb leider vieles im Dunklen. Sie starb kinderlos und hinterließ wenig mehr als ihre Bücher. Als sich die Konventionen in wissenschaftlichen Arbeiten änderten, wurden ihre Alben weniger für den wissenschaftlichen Wert als vielmehr für die wundervollen Cyanotypien darin wertgeschätzt, und so ist es dieses fotografische Vermächtnis, das den nachhaltigsten Einfluss hatte.
Die 1850er-Jahre in England sind für die Fotografie eine enorm wichtige Zeit. Es bilden sich die ersten Kameraklubs – Amateurvereine, in denen Bilder besprochen werden. Außerdem tobt ein Streit um die Frage, ob Fotografie nun Kunst sei oder nicht.
Am heftigsten widersprechen vor allem die Maler. Denn erstens brauche es ja wohl kein Können, um einen Automaten zu bedienen. Zweitens halte der ja wohl in erster Linie nur ein Motiv fest, das schon vorhanden sei, statt es wie bei der Malerei komplett der Vorstellungskraft der Künstler entspringen zu lassen. Und drittens idealisiere die Fotografie nicht. Im Vergleich zu Gemälden wirkten Fotografien geradezu schockierend vulgär: Jedes Detail war sichtbar, auch solche, die störten oder als Imperfektion gesehen werden konnten, waren gnadenlos abgebildet.
Wir können uns heute gar nicht mehr ausmalen, was für einen Paradigmenwechsel gerade dieser letzte Aspekt bedeutete. Besonders die Malerei der viktorianischen Zeit war sehr idealisierend. Es wurden keine Fehler im Gemälde geduldet, außer sie waren Absicht oder Zeichen mangelnden Könnens. Eine Fotografie bildet aber die Wirklichkeit ab – und besonders die ersten Fotografinnen und Fotografen hatten ja oft einen akademischen und wissenschaftlichen Hintergrund und fotografierten daher auch möglichst naturgetreu.
Es war die Zeit des Kollodium-Nassplatten-Verfahrens. Damit gerieten die Bilder auch tatsächlich relativ scharf und detailreich. Für die Malerinnen und Maler der damaligen Zeit wirkten die Fotografien jedoch geradezu ordinär. Sie waren beeindruckend im Ergebnis und sehr nützlich, aber im Grunde eine Art Skizzenmaschine. Die Fotografie hatte also ein Imageproblem.
Da half es auch nicht, dass erste Fotografien auftauchten, die klassische Gemäldeszenen nachahmten. Bilder von Menschen, die in opulenten Gewändern vor Wandteppichen posierten und in denen jedes Utensil im Bild eine Bedeutung trug, fanden viele nicht überzeugend. Die Bilder wirkten nachgemacht. Es waren Fotos, die versuchten, wie Gemälde auszusehen – und war das nicht geradezu der Beweis dafür, dass es Fotografinnen und Fotografen an künstlerischer Originalität mangelte? Und dann noch folgendes Argument: Fotografien starten mit einer bestehenden Szene und man kann allenfalls noch etwas weglassen, während ein Maler oder eine Malerin sich eine Szene vorstellen und dann Schicht für Schicht Elemente hinzufügen kann, bis das Gemälde fertig ist.
Genau das ist das Argument, das Oscar Gustave Rejlander hört, als er einem Freund eine seiner ersten Fotografien zeigt. Rejlander kommt 1813 als Sohn eines schwedischen Steinmetzes auf die Welt. Er studiert Kunst in Rom und geht dann später nach England. Als mit der Daguerreotypie das erste kommerziell erfolgreiche fotografische Verfahren bekannt wird, ist Rejlander immerhin schon 26 Jahre alt und ausgebildeter Maler.
Nicht zuletzt, weil die Daguerreotypie in Großbritannien Lizenzgebühren kostete, ging die weitere Entwicklung der Fotografie hier einen völlig anderen Weg. Man entwickelte das Kollodium-Nassplatten-Verfahren – das erste wirklich frei verfügbare Verfahren, bei dem man auf Glasplatten Negative erzeugt, die dann beliebig oft in Drucke umgewandelt werden können.
Rejlander ist fasziniert von der Technik und lässt sie sich von einem damals schon etablierten Fotografen vorführen. Was andere sich in mehreren Wochen Praxis angeeignet hätten, lässt sich Rejlander in ungefähr drei Stunden erklären. Er wird später schreiben, dass er wünschte, etwas mehr Energie und Zeit darauf verwendet zu haben, das Verfahren wirklich von Grund auf zu lernen. So ist er später gezwungen, eigene Verfahren, Tricks und Kniffe zu entwickeln. Das mag ein Grund für seinen späteren Erfolg sein, andererseits hat es ihm das auch den Ruf eingebracht, in seiner Arbeit nicht immer die beste Qualität zu erreichen.
Anfangs sieht Rejlander die Malerei nach wie vor als überlegene Kunstform. Er ist Porträtmaler, er erstellt Porträtminiaturen. Und er nutzt die Fotografie, um Skizzen zu fertigen oder Posen, Faltenwurf und Gesichter zu studieren. Der oben erwähnte Freund bekommt nun also eine seiner ersten Fotografien zu Gesicht: eine Aufnahme, die zwei Personen zeigt.
Als die beiden Männer sich über das Bild beugen und darüber unterhalten, stellt der Freund abfällig fest, dass hier ganz offensichtlich werde, was der große Unterschied zwischen Malerei und Fotografie sei. Denn das Bild sei nicht perfekt – es fehle eine dritte Person, um die Komposition zu komplettieren. Als Maler würde man die einfach in die Mitte malen, die Fotografie hingegen wäre ja schon »fertig« und man könne zwar eine völlig neue Fotografie erzeugen, aber nicht nachträglich noch eine Person einfügen.