30 Fragen und Antworten für Newcomer-Führungskräfte - Markus Fischer - E-Book

30 Fragen und Antworten für Newcomer-Führungskräfte E-Book

Markus Fischer

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Beschreibung

Dieses Buch wirft 30 elementare Fragen zur Entwicklung von Führungskompetenz auf. Verständliche Antworten, leichte Beispiele aus Beruf und Alltag, ergänzt um didaktische Workhacks zur Erlangung des Führerscheins als Führungskraft, runden dieses kreative und einmalige Buch ab. Zähle nicht die Schafe, sondern rede mit dem Hirten. Für Dich als Führungskraft bedeutet das: Verliere Dich nicht im Detail, sondern konzentriere Dich auf das Wesentliche. Was das ist, wirst Du mit diesem Buch herausfinden und für Dich stimmig anwenden. Dabei gilt: Sei und bleib authentisch. Die Erstauflage enthält das brandaktuelle Zusatz-Kapitel: Wegweiser durch die Krise.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 68

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Markus Fischer

30 Fragen und Antworten für Newcomer Führungskräfte

Herausgeber Gregor Danielmeyer

© 2020 Markus Fischer/Gregor Danielmeyer

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-01764-1

Hardcover:

978-3-347-01765-8

e-Book:

978-3-347-01766-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

30 Fragen und Antworten fürNewcomer Führungskräfte

Für Vera, Emma, Karl, Johann, Heidi und Klara

Ziel:

Dieses Buch wirft 30 elementare Fragen zur Entwicklung von Führungskompetenz auf. Hinzu kommen verständliche Antworten und Beispiele aus Beruf und Alltag. Wenn Du alle Fragen sinnig für Dich beantworten kannst, erlangst Du die Führerscheinreife und Du darfst das begehrte Dokument downloaden.

Zielgruppe:

Führungskräfte und solche, die es werden wollen.

Autor:

Markus Fischer, Neukirch, MBA. Der Autor ist erfahrener Persönlichkeitscoach und fünffacher Familienvater. In seinen vielfältigen Trainings und Coachings findet er immer den passenden roten Faden, um seine Teilnehmer zu Höchstleistungen zu animieren. Es macht Spaß, sich von ihm aus der allseits beliebten Komfortzone herauskatapultieren zu lassen.

Vorwort des Autors

Erst einmal Glückwunsch – Du als Newcomer darfst Menschen führen. Sie sind Dir anvertraut. Eine Zeit lang. Es sind Deine „Mitarbeiterabschnittsgefährten.“

Vielleicht erfüllt Dich das mit Stolz. Vielleicht mit Respekt. In jedem Fall hat es mit viel Verantwortung zu tun. Wenn Du nun mein Buch mit Empfehlungen liest, dann habe auch ich eine ganz besondere Verantwortung. Ich versuche dieser gerecht zu werden.

Als Vater bin ich täglich „Führungskraft“ von fünf Kindern – und nicht immer wollen meine „Mitarbeiter“ so, wie ich es will. Kommt Dir das bekannt vor? Du weißt genauso wie ich – Aufgeben gibt es nicht. Was es gibt? Jede Menge Themen zu entdecken, zu lernen und anzuwenden. So gesehen hast Du eine der spannendsten Tätigkeiten überhaupt, bei der täglich gilt:

Erwarte das Unerwartete!

30 Fragen und Antworten beinhalten tatsächlich gestellte Fragen meiner Coachees. In diesem Buch verlasse ich die Coaching-Maxime, nach der der Coach ja lediglich Techniken anwendet, die den Coachee dazu bringen sollen, selbst zu erkennen, was das Richtige ist.

Aber mal ehrlich, als Newcomer möchtest Du vielleicht mehr. Du brauchst was Konkretes, das Du anwenden kannst. Echte Empfehlungen. Die bekommst Du in diesem Buch. Wie im echten Leben wird es auch hier so sein, dass Dich manches anspricht, anderes nicht. Als Newcomer-Führungskraft entscheidest Du selbst, was Dir guttut und was für Dich stimmig ist.

Zähle nicht die Schafe, sondern rede mit dem Hirten. Für Dich als Führungskraft bedeutet das: Verliere Dich nicht im Detail, sondern konzentriere Dich auf das Wesentliche. Was das ist, wirst Du mit diesem Buch herausfinden und für Dich stimmig anwenden. Dabei gilt: Sei und bleib authentisch.

Und bitte verzeih, ich spreche ausschließlich von Mitarbeiter/Coachee etc. Damit ist nicht explizit nur die männliche Form gemeint.

Als Bonus-Kapitel bzw. -Frage habe ich ganz aktuell das Thema Krise mit aufgenommen. Egal ob Mitarbeiter oder Führungskraft – auf die Motivation kommt es an. Hier versuche ich Dir explizit Hilfe und neue Denkanstöße mit auf den Weg zu geben!

Schreib mir mal – unter [email protected] freue ich mich über jedes Feedback.

Und nun viel Freude!!!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Autors

Frage 1 - Welcher Führungsstil passt zu mir?

Frage 2 - Wie motiviere ich als Newcomer meine Mitarbeiter?

Frage 3 - Ist es sinnvoll, auch Privates von mir preiszugeben?

Frage 4 - Wie erfahre ich, was meine Mitarbeiter wirklich wollen?

Frage 5 - Wie sollte ich vor einer Gruppe präsentieren?

Frage 6 - Was ist bei der Wahl der Business-Kleidung zu beachten?

Frage 7 - Soll ich regelmäßige Abteilungsbesprechungen durchführen?

Frage 8 - Wie gehe ich mit etwas Peinlichem um?

Frage 9 - Was ist bei der Auswahl von neuem Personal zu beachten?

Frage 10 - Wie können neue Mitarbeiter schnell erfahren, wie ich ticke?

Frage 11 - Wie kann ich meine Mitarbeiter besser einschätzen?

Frage 12 - Wie gehe ich mit faulen Mitarbeitern um?

Frage 13 - Wie sollte ich auf kritisches Feedback reagieren, das mir meine Mitarbeiter geben?

Frage 14 - Als Chef habe ich Weisungsbefugnis – ist das ein Garant für meinen Erfolg?

Frage 15 - Was sollte ich bei einem Konfliktgespräch beachten?

Frage 16 - Kann ich es schaffen, schlagfertiger zu werden?

Frage 17 - Ein Mitarbeiter ist krankheitsbedingt viele Monate ausgefallen. Nächste Woche ist sein erster Arbeitstag.Was soll ich tun?

Frage 18 - Gibt es ein Wort, dass ich aus meinem Wortschatz verbannen sollte?

Frage 19 - Soll ich mit meinen Mitarbeitern eine Teamentwicklung durchführen, es läuft doch alles ganz gut?

Frage 20 - Wie gehe ich mit Handysucht um? Speziell in Meetings?

Frage 21 - Einer meiner Mitarbeiter hatte einen privaten Schicksalsschlag. Was soll ich tun?

Frage 22 - Ein langjähriger Mitarbeiter des Unternehmens ist plötzlich anders. Die Performance stimmt, aber er erscheint zunehmend ungepflegter. Was nun?

Frage 23 - Wie gebe ich meinen Mitarbeitern gute Ziele?

Frage 24 - Einer meiner Mitarbeiter ist Perfektionist. Es dauert ewig, bis ich was bekomme. Was kann ich tun, damit dieser Mitarbeiter schneller Arbeiten erledigt?

Frage 25 - Ein Mitarbeiter, der es schafft, sehr motivierend auf seine Kollegen einzuwirken, liebt es, mich in Gespräche über Gott und die Welt zu verwickeln. Darüber hinaus stelle ich fest, dass seine Arbeitsqualität nicht immer gut ist. Was soll ich tun?

Frage 26 - Ich habe einen stillen Mitarbeiter, der extrem gute Ideen hat, diese aber zu selten einbringt. Was kann ich tun?

Frage 27 - Mein Leistungsträger hat gekündigt, wie kann ich ihn dazu bringen, seine Entscheidung zu revidieren, damit er in meinem Team bleibt?

Frage 28 - Wen sollte man zum Chef befördern? Kann man auch die Chefrolle wieder abgeben?

Frage 29 - Einer meiner Mitarbeiter engagiert sich sehr stark außerberuflich in Vereinen. Ich habe das Gefühl, dass ihm die Vereine teilweise wichtiger sind als der Job. Wie gehe ich damit um?

Frage 30 - Ich bin 28, gleichzeitig sind alle meine Mitarbeiter teilweise deutlich älter. Wie soll ich da als Autorität auftreten?

Bonus-Frage: „Wie gehe ich mit einer Krise um?“

Schlusswort

Dein rosa Lappen!

Frage 1 - Welcher Führungsstil passt zu mir?

Spannende Frage! Diese wird oft von meinen Coachees gestellt, wenn es Führungskräfte Newcomer sind. Spannend ist auch, was mit dieser Frage im Laufe der ersten Coachingeinheit passiert. Viele meiner Coachees erkennen, dass die Frage so, wie sie hier gestellt wird, zu einseitig ist und dabei etwas sehr Wesentliches nicht beachtet wird: Schließlich geht es bei dieser Fragestellung nicht um die Mitarbeiter. Oftmals wird die Frage dann neu formuliert: Wie führe ich meine Mitarbeiter am besten?

Und jetzt wird es richtig spannend: Als Vater von fünf Kindern staune ich immer wieder, wie unterschiedlich alle fünf sind. In meiner alten Heimat, dem Rheinland, gibt es dazu den Ausspruch: Jeder Jeck ist anders! In der Tat, jedes meiner Kinder braucht einen ganz eigenen Erziehungsstil, um jede und jeden optimal zu fordern und zu fördern. Das schließt auch disziplinarische Maßnahmen ein. Was bei A funktioniert, muss noch lange nicht bei B funktionieren.

Um es auf den Punkt zu bringen und es dabei auf das Business zu übertragen: Jeden meiner Mitarbeiter gleich zu behandeln ist das Ungerechteste, was ich meinen Mitarbeitern antun kann. Heraus kommt dann ein „Durchschnittsführungsstil“, der vielleicht irgendwie zu mir passt, aber keinem meiner Mitarbeiter gerecht wird. Das ist in etwa so, als würde ein Modehaus dazu übergehen, zukünftig nur noch Herrenanzüge in Größe 50 zu verkaufen. Viele der Kunden werden nicht mehr kommen. Wiederum übertragen: Viele der Mitarbeiter kündigen innerlich und wenden sich schließlich ab. Die Mitarbeiterbefragungen zeigen oftmals ein entsprechend düsteres Bild des Führungsverhaltens.

Der richtige Führungsstil berücksichtigt das Individuum und die Situation.

Frage 2 - Wie motiviere ich als Newcomer meine Mitarbeiter?

Bestimmt schon mal gehört: Das Zauberwort heißt Wertschätzung! Ja richtig: Wert-Schätzung. Das, was mir etwas wert ist – für das sorge ich. Als Papa sorge ich mich um meine fünf Kinder, ich schätze sie und finde es spannend, ihnen bei der Entwicklung zuzusehen. Und wenn sie weiterkommen im Leben als ich, dann ist doch alles sehr wertvoll gelungen.

Und nun? Was heißt das im Business? Kürzlich berichtete mir ein Werksleiter eines mittelständischen Unternehmens der Automobilzulieferindustrie wirklich Gruseliges. Er hatte zu Beginn seiner Tätigkeit einen Coach an die Seite gestellt bekommen. Dieser sogenannte Coach sagte ihm nach dem ersten Coaching, dass er mehr Wertschätzung zeigen müsse. Er solle nun unmittelbar nach dem Coaching in die Produktion gehen und den zwei Mitarbeitern, die er als Erstes bei den Maschinen antrifft, ein Lob aussprechen.

Geht´s noch? Stell Dir diese peinliche Situation für alle vor. Da fällt mir nur das englische Wort awkward ein! Der Schuss ging, wie mir der Werksleiter berichtete, eindeutig nach hinten los. Aber wie kann ich Anerkennung authentisch und ehrlich zeigen? Ich durfte in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Charaktere begleiten. Und so, wie es nicht den einen Führungsstil gibt, gibt es auch nicht den einen „Anerkennungsstil“. Er muss zu mir als Newcomer passen. Nur dann ist er authentisch und nur dann ist er überzeugend und kommt gut an.

Nun lade ich Dich ein: Die nächsten Seiten sind für Dich gedacht. Darin benenne ich alle Möglichkeiten der Wertschätzung, die meine Coachees in den letzten Jahren als für sich stimmig erkannt haben und seither erfolgreich praktizieren. Einige werden noch an anderer Stelle eine große Rolle spielen.

Deine Aufgabe: Starte mit einem eigenen Brainstorming. Schreibe Deine Gedanken hierzu auf den nächsten „BlankoSeiten“ auf.

Vergleiche Deine Antworten mit denen des Buchs. Such Dir die für Dich stimmigen Themen aus dem Buch heraus, vernachlässige die anderen und …

… praktiziere Wertschätzung!

Mit Namen ansprechen, Zeit nehmen, Handy ausschalten, Handy bewusst weglegen, Störungen in Gesprächen unterbinden, für Ruhe sorgen, Fragen stellen, Interesse zeigen, Entwicklungspotential aufzeigen, Vermeidung von Sätzen wie: Sie haben recht, aber …, Verantwortung auf sich nehmen, den Rücken stärken, Talente fördern, nach den Stärken fragen, sich nach den Erfahrungen bei früheren Arbeitgebern erkundigen, Augenkontakt zulassen, lächeln, die Hand geben, Rückmeldung geben, zuhören, Hilfe anbieten, Danke sagen, Dankbarkeit zeigen, Zusagen machen und einhalten, Verlässlichkeit zeigen, pünktlich sein, vorbereitet sein, Raum geben, ausreden lassen, Feedback annehmen, konstruktives Feedback geben, den ersten Schritt machen, Routine vermeiden, auf einen Kaffee vorbeigehen, ein Teamevent planen und gestalten, „Dumme Fragen“ selber stellen, grüßen, informieren, jeden hören, ermutigen, aufbauen, einbeziehen in die Entscheidungsfindung, den Kontakt suchen, sichtbar sein, nahbar sein, feste Zeiten für „Führungsthemen“ reservieren, hinsetzen, zusammensetzen, Essen gehen, gemeinsam einen Spaziergang machen, sich an Vergangenes erinnern, positiv überraschen, Unangenehmes auf sich nehmen, Wissen teilen, Arbeitszeugnisse selber formulieren, Anerkennung selber aussprechen, zum Geburtstag gratulieren, Gemeinsamkeiten entdecken, Kopfnicken, sich entschuldigen, staunen, Applaus spenden, auf Augenhöhe kommunizieren, Beziehungen pflegen, Mitarbeiter vernetzen, Kontakte herstellen, Türe schließen, Small Talk zulassen, Entscheidungen überdenken, Entscheidungen anpassen, nach einer Meinung fragen, Rat einholen, sich erkundigen, Erfolge feiern, Stärken kennen, trösten, Alternative(n) anbieten, Fehler eingestehen, stehen bleiben, sich zuwenden, Notebook zuklappen, Notebook weglegen, bestätigen, Aktionismus vermeiden, CC-E-Mail-Verteilerflut vermeiden, jemanden aufsuchen, entgegenkommen, verzeihen, versöhnen, Neustart wagen, Weiterentwicklung betreiben, sich anvertrauen, in etwas einweihen, zusammen planen, zusammen etwas vorbereiten, verdeutlichen, vereinfachen, aufbessern, nachbessern, konkretisieren, Pausen machen, Getränke anbieten, Getränke einschenken, erkundigen, bei Meetings auch mal für Sweets sorgen …

Frage 3 - Ist es sinnvoll, auch Privates von mir preiszugeben?

Ich liebe diese Frage. Sie wird mir regelmäßig gestellt. Je nachdem, wie sie gestellt wird und welche Wörter genau benutzt werden, verrät sie einiges über meinen Newcomer-Coachee.

Eine Kostprobe gefällig?

• Muss ich auch Privates von mir preisgeben? Jemand, der die Frage so stellt, möchte Privates und Berufliches lieber trennen.

• Darf ich auch Privates von mir preisgeben? Hier schwingt die Sorge mit, dass ich mich als Newcomer angreifbar und verletzbar machten könnte. Vielleicht mache ich mir auch Sorgen, dass so etwas von bestimmten Mitarbeitern nicht gewünscht ist.

• Soll ich auch etwas Privates von mir preisgeben? Diese Form der Frage rückt meine Mitarbeiter in den Fokus. Erwarten sie vielleicht, dass ich was von mir preisgebe? Bin ich erst dann nahbar?

Ich mache es kurz: Sicherlich ändert sich für mich mit der neuen Rolle als Führungskraft viel, ja, vieles sogar sehr grundlegend. Aber was hat das mit der Frage zu tun, ob es sinnvoll ist, auch Privates einzubringen? Genau: Nichts.

Nehmen wir einmal an, Du bist aus dem Team heraus Führungskraft geworden und hast bisher mit Deinen Kollegen auch private Themen besprochen. Du entscheidest Dich, dies zukünftig nicht mehr zu tun … das tut schon weh beim Schreiben.

Nun lade ich Dich zu einem Perspektivwechsel ein. Versetze Dich in Deine Mitarbeiter. Diese Mitarbeiter sind es dann, die mir in Einzelgesprächen vor einem Teamentwicklungsworkshop Folgendes mit auf den Weg geben: Es ist so schade, früher war er einer von uns. Seitdem er Chef ist, ist er so anders, so distanziert. Wäre er doch einfach so geblieben …

Mach es so wie bisher – wenn Du der Typ bist, der gerne auch Privates einbringt, dann mach es weiter. War es bisher nicht Dein Ding, dann Finger weg! Zusammenfassend: Sei und bleib authentisch.

Frage 4 - Wie erfahre ich, was meine Mitarbeiter wirklich wollen?

Hinter dieser Frage könnte die Vermutung stecken, dass meine Mitarbeiter ihre Wünsche mir gegenüber nicht offen ansprechen und daher sprachlich hübsch verpacken. Möglich ist aber auch, dass meine Mitarbeiter sich selbst noch nicht hundertprozentig im Klaren darüber sind, was sie genau wollen. In diesem Fall bekommt das Gespräch einen Coachingcharakter. Es liegt dann an mir, als Newcomer mit meinem Mitarbeiter das echte Bedürfnis herauszufinden.

Szenenwechsel: Drei meiner fünf Kinder haben in den letzten Jahren eine für mich sehr spannende und zugleich nervenaufreibende Phase hinter sich gebracht. Nein, ich meine nicht die Pubertät. Wenn kleine Kinder die Welt entdecken, dann wollen sie auch begreifen und verstehen. Sie gehen einer Sache wirklich auf den Grund. Als Vater merke ich dabei oft schon ab der zweiten, spätesten ab der dritten Frage, dass ich diese nicht mehr beantworten kann.

Ein Beispiel: „Papa, warum können wir Menschen nicht fliegen?“ Meine Antwort: „Das liegt daran, dass wir keine Flügel wie die Vögel haben.“ Mit vielen Erwachsenen wäre das Gespräch jetzt zu Ende. Kinder laufen nun zu Hochtouren auf und fragen: „Papa, warum haben wir denn keine Flügel?“ Schon jetzt wird es nicht mehr so einfach.

Was hat das nun mit dem Business zu tun? Ich denke, jede Menge. Einer meiner ersten Chefs hatte mich zum Jahresgespräch eingeladen. Ich hatte mir vorgenommen, als Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung einzufordern.

Als mein Chef mich am Ende des Gesprächs fragt, ob er sonst noch etwas für mich tun könne, sage ich: Ich möchte gerne mit Ihnen über eine Gehaltsanpassung sprechen. Er entgegnet: Warum wollen Sie eine Gehaltsanpassung?

Ich stutze für einen Moment. Mein Chef nutzt die Gelegenheit, um mir zu sagen, ich solle mir Gedanken machen, warum und wofür ich eine Gehaltsanpassung brauche, und mit ihm am nächsten Tag das Gespräch zur gleichen Uhrzeit fortsetzen.

Jetzt nach dem Gespräch wird mir vieles klar: Tatsächlich geht es nicht um eine Gehaltserhöhung von x Prozent, bei der das meiste ohnehin durch die Steuer wieder aufgefressen wird. Mir geht es um mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Ja, Geld kann das sicherlich auch bewirken. Aber es gibt hierfür zahlreiche andere Möglichkeiten, die für meinen Chef leichter umzusetzen sind.

In dem Unternehmen herrscht eine 35-Stunden-Woche. Als ehemaliger Unternehmensberater bin ich 60 und mehr Stunden Arbeit pro Woche gewöhnt. Vielleicht ahnst Du schon, wie unsere Lösung aussieht?

Wir verständigen uns darauf, die 35 Stunden auf 4 Tage die Woche zu verteilen. So habe ich jeden Freitag frei und kann zu meiner Frau, die zur gleichen Zeit in Tübingen ihr Referendariat absolviert. Ich bin diesem Chef heute so dankbar. Er hatte mich zum Nachdenken gebracht und mir zu einem zusätzlichen Tag mit meiner Frau verholfen. Aus heutiger Sicht hatte mir die „Warum-Frage“ einen unbezahlbaren zusätzlichen Tag gebracht. Wenn ich also wissen will, was meine Mitarbeiter wirklich wollen, dann sollte ich es wie die Kinder machen.

Ich stelle die „Warum-Frage“ so lange, bis beide eine zufriedenstellende Antwort haben.

Frage 5 - Wie sollte ich vor einer Gruppe präsentieren?

Wow, jetzt wird’s spannend. Vermutlich stellst Du diese Frage, da Du zeitnah auf die Bühne musst.

Präsentationen bzw. das, was wir durch sie erreichen wollen, nämlich Begeisterung, ist mein persönliches Lieblingsthema. Als 12-Jähriger stehe ich erstmals auf der Bühne. Meine Rolle: Ich singe den 3. Knaben in Mozarts Zauberflöte. Diese Erfahrung habe ich meiner Vergangenheit auf dem Internat der Limburger Domsingknaben zu verdanken. Und seither liebe ich die Bühne … ja, ehrlich gesagt, ich bin eine Rampensau … und wenn ich jetzt noch weiterschreibe … dann wird’s ekelig. Denn es geht nicht um mich, sondern um Dich Newcomer.

Ok, zurück zu Dir. Bist Du dabei, eine PowerPoint vorzubereiten? Nutzt du dieses Medium? Ich frage Dich: Wann hat Dich das letzte Mal jemand vom Hocker mit einer PowerPoint gerissen? Antworte ehrlich!

Rein logisch betrachtet, steht eine PowerPoint immer zwischen Redner und Publikum. Sie ermöglicht nicht viel, sondern sie vernichtet Wirkung. Sie ermöglicht nicht Begeisterung, sondern verhindert diese. Mal ehrlich, hat PowerPoint jemals bei einer großen Rede die Menschheit bewegt? Oftmals liest der Referent nur das ab, was ohnehin vorne steht. Was, bitte schön, soll da an Spannung entstehen? Denn „Lesen“ kann ja jeder. Soll ich Dir beweisen, dass es viel packender geht? Dann schaue Dir bitte zunächst die folgende PowerPoint-Folie an.

Informationen zur politischen Lage

• Grundsatz der Demokratie, der Freiheit und des Fortschritts

• Unteilbare Freiheit

• Unvollkommenheit der Demokratie als Aufgabe

• Voller Friede nur mit vollumfänglichem Wahlrecht

• Recht auf dauerhaften Frieden

Wie findest Du diese PowerPoint? Ich bin sicher, Du hast PowerPoint-Präsentationen mit „Bullet-Points“ wie diesen schon häufig gesehen. Wirst Du Dich morgen noch daran erinnern? Kannst Du Dich an die letzte Dir gezeigte Präsentation im Unternehmen erinnern? Blätter auf die nächste Seite. Dort habe ich Dir ein Bild gemalt und Du wirst sofort sehen, wer diese Folie präsentiert hat. Eine Folie wurde allerdings nicht gezeigt, stattdessen hat sich der Redner auf die Kunst der freien Rede berufen – Gott sei Dank. Noch heute wirkt es!

Versprich mir – und das ist die Antwort auf die obige Frage - dass Du danach auf PowerPoint (so gut es geht) verzichtest und stattdessen die persönliche Rede in den Vordergrund rückst.

Frage 6 - Was ist bei der Wahl der Business-Kleidung zu beachten?

Als Newcomer wirst Du vielleicht demnächst bei Meetings und Geschäftsessen dabei sein, die in Deiner bisherigen Laufbahn noch nicht auf der Agenda standen. Du ahnst vielleicht schon, dass man hierbei viele Fehler machen kann. Die Wahl der falschen Kleidung ist einer davon.

Ich dachte, dass ich mich selbst absolut sicher auf dem Kleidungsparkett bewegen würde. Als junger Unternehmensberater für „Bain & Company“ war ich es gewohnt, schon früh mit dem oberen Management von Großkonzernen zu „meeten“. Hinzu kam, dass die häufig wechselnden Projekteinsätze von mir verlangten, mich schnell auf neue Kunden einzustellen. Am Ende meiner Beraterzeit war ich sicher – ich bin ein Profi. Denkste!

Zehn Jahre später – ich habe mich gerade auf den Weg in die Selbstständigkeit gewagt – liegt vor mir ein wichtiger Termin. Ich habe die Gelegenheit, den Personalvorstand eines großen Mittelständlers mit mittlerweile ca. 7000 Mitarbeitern erstmalig zu treffen. Der Termin ist am kommenden Freitag, 10 Uhr. Ein paar Tage zuvor bereite ich mich vor: Wie? Ich denke alles richtig zu machen und informiere mich über den Personalvorstand. Seine Vita zeigt, dass er Jurist ist und schon eine bemerkenswerte Karriere hinter sich gebracht hat. Schnell entsteht ein Bild in meinem Kopf: Jurist, Karriere, Erfahrung, Genauigkeit, Präzision, Korrektheit, ergebnisorientiert.

Entsteht auch bei Dir gerade ein Bild? Mir wird klar, es muss Anzug mit Krawatte sein, alles andere wäre ein Affront.

Und nun stehe ich im Türrahmen seines Büros, nachdem die Sekretärin mich durchgelassen hat. Und ich? Ich werde kreidebleich. Vor mir sitzt der Personalvorstand in kurzen Shorts, Sandalen und Poloshirt. Er schaut mich an und sagt einfach nur: „Oh!“ Ich schaue ihn an und sage: „Ich ziehe mich dann mal aus.“ Erst als ich die Krawatte ablege und das Jackett über den Stuhl werfe fühle ich mich etwas wohler.

Die Frage ist: Was ist schlimmer, overdressed oder underdressed? Nach 15 Jahren kann ich dies eindeutig beantworten. Beides ist schlimm, beides führt zu Unwohlsein und erstickt eine gute Gesprächskultur im Keim. Warum? Weil sich die Beteiligten mehr Gedanken machen zur (falschen) Kleidung und sich auf das Wesentliche nicht mehr konzentrieren können.

Was also tun? Ich bin in den Jahren immer mit folgender Regel sehr gut gefahren (hätte ich sie komplett beachtet, wäre mir die peinliche Situation im Büro des Personalvorstands erspart geblieben):

Always get dressed at the same level or one level above. Und wenn Du Dir unsicher bist, wie das Level aussieht? Dann ruf an und frag nach dem Dresscode!

Frage 7 - Soll ich regelmäßige Abteilungsbesprechungen durchführen?

Ich stelle Dir erst einmal eine andere Frage. Ist es sinnvoll, jede Woche am Freitag von 10 bis 11 Uhr zum Arzt zu gehen? Wahrscheinlich sagst Du nun: Nein, natürlich nicht. Das wäre ja übertrieben. Du hast recht, es würde viel zu viel Zeit und Geld kosten. Außerdem würde es nichts bringen, da es oftmals nichts mit dem Arzt zu besprechen gibt. Merkst Du was?

Gilt das nicht auch für regelmäßige Meetings? Ist es nicht so, dass man sich oft trifft, obwohl es nichts Wichtiges zu besprechen gibt? Man trifft sich, weil es die Regel besagt.

Aber der Reihe nach: Es lohnt sich einmal mehr, hinter die Fassade von demjenigen zu schauen, der sie stellt. Das bist nämlich Du, der Newcomer. Lass uns mal Dein Motiv näher anschauen.

Vielleicht ist es so, dass es das schon immer in Deiner Abteilung gab. Und weil es das schon immer gab … Ok, das überzeugt mich nicht. Schließlich bist nun Du der Chef.

Vielleicht gehörst Du zu denjenigen, die damit ein höheres Ziel verfolgen. Nicht die Abteilungsbesprechung an sich ist der Sinn und Zweck, sondern vielmehr die Möglichkeit, in Kontakt mit Deinen Mitarbeitern zu treten. Mehr noch, Du möchtest echten Austausch nicht nur zulassen, sondern unterstützen und ausbauen.

Und jetzt wird es spannend: Ich behaupte, dass regelmäßige Treffen, Meetings oder wie auch immer wir sie nennen wollen, oftmals genau das Gegenteil von dem erreichen, was wir damit bezwecken wollen.

Austausch wird damit eher verhindert, da viele froh sind, wenn der lästige und unnötige Zusatztermin endlich vorbei ist. Und getreu dem Motto: Zum Schweigen fehlt mir der Gesichtsausdruck, lässt sich das auch während der Meetings eindeutig ablesen. So siehst Du, dass sich einige mühsam durch das Meeting quälen.

Wenn Du die nächste Seite aufblätterst, dann wirst Du die Form des möglichen Austauschs kennenlernen, die ich als erfolgsversprechend ansehe.

Zusammenfassend:

Siehe ab von Regelterminen, die nur Zusatzbelastung bedeuten und wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Finde stattdessen Formen, die dem Ziel nach einem guten Austausch näherkommen.

Frage 8 - Wie gehe ich mit etwas Peinlichem um?

Wenn es Dir nicht schon passiert ist, dann wird es Dir sicherlich noch passieren. Du wirst Dich dann an diese Zeilen zurückerinnern. Rein logisch betrachtet gibt es nicht viele Möglichkeiten, mit etwas Peinlichem umzugehen. Sofern es noch niemand bemerkt hat, gibt es zwei grundverschiedene Strategien: Entweder ich rede offen über das Peinliche oder ich versuche es zu verbergen. Lass mich nun konkreter werden und Dich Newcomer zu folgendem Ereignis einladen, das mir genauso passiert ist. Was hättest Du gemacht?

Stell Dir vor, Du bist Trainer wie ich. Am Morgen hast Du Dich von Deiner Heimat, dem schönen Bodensee, aufgemacht in Richtung Nürnberg. Du wirst dort gleich ein Seminar für 16 Teilnehmer zum Thema Verhandlungstechniken geben. Bei diesem Seminar handelt es sich um ein firmeninternes Seminar.

Du hast die Teilnehmer vorher nicht kennengelernt und Du wirst sie vermutlich auch nach dem Seminar nicht so schnell wiedersehen. Seminarstart ist 9 Uhr. Als gut vorbereiteter Trainer bist Du bereits eine Stunde vorher da. Während der Vorbereitung des Seminarraums musst Du Dich bücken, um einige der Trainingsutensilien auf dem Boden zu platzieren. Und jetzt passiert es … genau, Deine Hose reißt in zwei Hälften. Deine Unterhose ist deutlich zu erkennen. Leider gibt es keine Möglichkeit, Ersatz zu beschaffen. Auch möchtest Du nicht den Raum verlassen, da es mittlerweile 8.40 Uhr ist und die ersten Teilnehmer in den nächsten Minuten zu erwarten sind.

Bevor Du die Seite mit meinem Lösungsvorschlag aufblätterst, bitte ich Dich, aufzuschreiben, wie Du mit der Situation umgegangen wärst.

Was genau hättest Du unternommen? Mein Lösungsvorschlag enthält eine grundsätzliche Empfehlung, die Du dann auf viele vergleichbare Situationen anwenden kannst.

Vielleicht hast Du mit mir beim Lesen der Geschichte mitgefühlt. Danke dafür. In meinen Seminaren konfrontiere ich gerne meine Teilnehmer damit. Es gibt dann immer eine beträchtliche Anzahl von Personen, die eine Lösung anstreben, bei der das Peinliche verdeckt wird. Immer wieder kommt die Lösung, das Jackett oder ggf. einen Pullover um den Bauch zu binden. Andere schlagen vor, den ganzen Tag sitzen zu bleiben, damit es nicht auffällt.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich in Seminaren die Bewegung liebe. Sitzen zu bleiben wäre für mich eine harte Strafe. Danach zu schauen, dass der Pullover nicht rutscht, ebenso. Außerdem würde ich dann nicht authentisch wirken.

Nun sage ich Dir, wie ich es gelöst habe. Tatsächlich bin ich bis Seminarstart sitzengeblieben. Als dann endlich alle da waren, habe ich Folgendes gemacht: Ich bin aufgestanden und habe zu den Teilnehmern gesagt: „Ich muss Ihnen jetzt erst einmal etwas sagen.“ Dann habe ich bis 3 gezählt und bin in der Luft eine halbe Drehung gesprungen. Alle sahen meine Hose und die Unterhose. Die Reaktion? Lachen. Wie lange? Vielleicht eine Minute. Dann war das Thema durch.