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Obszöner und pornographischer ist noch niemals auf einer Theaterbühne gesprochen worden. Und noch niemals hat es eine Schauspielerin getan und ist vor einem Zuschauerpublikum hineingestiegen in den Bottich des Sprachschatzes, den Männer aller sozialen Schichten und aller Altersstufen anwenden, wenn sie ihre sexuellen Fantasien, so schnell mal zwischendurch, mit dem Mundwerk am Telefon ausleben wollen - für 69 Cents pro Minute. Manch einer ihrer Kunden, der sitzt dabei nach Mitternacht im Schlafzimmerschrank und flüstert, weil seine Ehefrau es nicht hören darf, mit wem er worüber spricht. Und der eine oder der andere Lkw-Fahrer, der kracht in ein Stauende, weil er mit offener Hose erregt am Steuer sitzt. Nikki, der sich Mona nennt, betreibt, im neunten Monat schwanger, als selbständige Mitarbeiterin eine Sex-Line. Sie steht ihrer Kundschaft Tag und Nacht an der Sprechmuschel zur Verfügung. Mit ihr im kargen Zimmer: ihr bettlägeriger Vater, dem die Ohren verstopft sind, damit er nicht mitbekommt, worüber und mit welchen Worten sich seine Tochter Stunde um Stunde mit ihren unsichtbaren Freiern unterhält. Ein Anrufer jedoch, der bei ihr anklingelt, der wünscht keinen dirty talk, der hat etwas ganz anderes im Sinn mit ihr. Im 12. Stock der obersten Etage eines privaten Fernsehsenders liegt das Büro des Programmdirektors. Von ihm allein werden alle Entscheidungen getroffen. Er vernichtet Karrieren und er baut welche auf. Seine Launen sind gefürchtet, seine Witze ebenso. Sein Wort ist Gesetz. Sein Name klingt wie ein zweifacher Pistolenschuss: Kay Ky. Im 12. Stock wird über die Zukunft unserer Gesellschaft mitentschieden und darüber, welche Menschen wollen wir sein in welcher von uns gestalteten Welt. Dort aber hecheln die Macher mit professioneller Akribie den niedersten Instinkten eines Massenpublikums voraus. Im 12. Stock hat der Autor selbst einmal gesessen und über die Inhalte von Rundfunksendungen entschieden - als Chefredakteur und Programmdirektor von RTL. Dieser Band enthält zwei Theaterstücke aus der Feder von Rainer Popp (Jahrgang 1946) – Schriftsteller, Dramatiker, Maler, bildender Künstler, Journalist, Renaissance-Mann des 20. und 21. Jahrhunderts.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
RAINER POPP
69 CENTS PRO MINUTE
DER 12. STOCK
Zwei Theaterstücke
Signum-Verlag
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Der Autor
69 CENTS PRO MINUTE - Drama in drei Akten
DER 12. STOCK- Schauspiel in vier Akten
Copyright © 2025 by Rainer Popp/Signum-Verlag.
Lektorat: Dr. Birgit Rehberg
Cover: Copyright © by Christian Dörge.
Verlag:
Signum-Verlag
Winthirstraße 11
80639 München
www.signum-literatur.com
webmaster@signum-literatur.com
Obszöner und pornographischer ist noch niemals auf einer Theaterbühne gesprochen worden. Und noch niemals hat es eine Schauspielerin getan und ist vor einem Zuschauerpublikum hineingestiegen in den Bottich des Sprachschatzes, den Männer aller sozialen Schichten und aller Altersstufen anwenden, wenn sie ihre sexuellen Fantasien, so schnell mal zwischendurch, mit dem Mundwerk am Telefon ausleben wollen - für 69 Cents pro Minute.
Manch einer ihrer Kunden, der sitzt dabei nach Mitternacht im Schlafzimmerschrank und flüstert, weil seine Ehefrau es nicht hören darf, mit wem er worüber spricht. Und der eine oder der andere Lkw-Fahrer, der kracht in ein Stauende, weil er mit offener Hose erregt am Steuer sitzt.
Nikki, der sich Mona nennt, betreibt, im neunten Monat schwanger, als selbständige Mitarbeiterin eine Sex-Line. Sie steht ihrer Kundschaft Tag und Nacht an der Sprechmuschel zur Verfügung. Mit ihr im kargen Zimmer: ihr bettlägeriger Vater, dem die Ohren verstopft sind, damit er nicht mitbekommt, worüber und mit welchen Worten sich seine Tochter Stunde um Stunde mit ihren unsichtbaren Freiern unterhält.
Ein Anrufer jedoch, der bei ihr anklingelt, der wünscht keinen dirty talk, der hat etwas ganz anderes im Sinn mit ihr.
Im 12. Stock der obersten Etage eines privaten Fernsehsenders liegt das Büro des Programmdirektors. Von ihm allein werden alle Entscheidungen getroffen. Er vernichtet Karrieren und er baut welche auf.
Seine Launen sind gefürchtet, seine Witze ebenso. Sein Wort ist Gesetz. Sein Name klingt wie ein zweifacher Pistolenschuss: Kay Ky.
Im 12. Stock wird über die Zukunft unserer Gesellschaft mitentschieden und darüber, welche Menschen wollen wir sein in welcher von uns gestalteten Welt. Dort aber hecheln die Macher mit professioneller Akribie den niedersten Instinkten eines Massenpublikums voraus.
Im 12. Stock hat der Autor selbst einmal gesessen und über die Inhalte von Rundfunksendungen entschieden - als Chefredakteur und Programmdirektor von RTL.
Dieser Band enthält zwei Theaterstücke aus der Feder von Rainer Popp (Jahrgang 1946) – Schriftsteller, Dramatiker, Maler, bildender Künstler, Journalist, Renaissance-Mann des 20. und 21. Jahrhunderts.
Rainer Popp, geboren am 24. März 1946 in Staßfurt (Sachsen-Anhalt), lebt seit 1989 als Schriftsteller und Journalist in Köln. Er ist Autor von mehr als zwei Dutzend Büchern; darunter vierzehn Romane. Er schreibt auch Gedichte und Theaterstücke.
Uraufführung von Bin gewesen, habe gehabt (Drama indrei Akten) am 24. Oktober 2003 im Kölner Theater Tiefrot. Regie: Wolfram Zimmermann. Jenny: Marina Jung. Bruno: Volker Lippmann.
Zu Beginn der Sommerferien 1951 floh die Familie nach politischer Verfolgung und Freilassung seines Vaters aus Stasi-Haft, der als Oberstudiendirektor am heimatlichen Gymnasium Deutsch, Geschichte und Geographie lehrte, aus der damaligen DDR in den freien Teil Deutschlands; zunächst nach Bad Harzburg, dann nach Goslar an den Rand des Harzes.
Bereits im Alter von 15 Jahren begann Rainer Popp Gedichte und Erzählungen zu schreiben; erste Veröffentlichungen erfolgten drei Jahre später. Als Gymnasiast in der Unterprima wurde er Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS).
Sein beruflicher Werdegang: Nach einem zweijährigen Volontariat bei der Goslarschen Zeitung ging er als Chefreporter zum Donau-Kurier nach Ingolstadt und anschließend als politischer Redakteur und Ressortleiter Zeitgeschehen in die Zentralredaktion der Westdeutschen Zeitung nach Düsseldorf.
Er war Hauptstadt-Korrespondent der Bonner Nachrichtenagentur Deutscher Depeschendienst (ddp) und – in Doppelfunktion - Chefredakteur von RTL-Radio und RTLplus-Fernsehen; außerdem Direktor des deutschen Programms von Radio Luxemburg sowie zeitgleich Begründer und Leiter des Frühstücksfernsehens von RTL.
Weitere berufliche Stationen von Rainer Popp: München, Wien, Budapest, Hamburg und Frankfurt am Main.
Er ist, neben hundert weiteren Unterzeichnern aus Politik, Wirtschaft und Kultur, Gründungsmitglied der 1990 gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus ins Leben gerufenen Charta Europa, der auch der inzwischen verstorbene tschechische Staatspräsident Vaclav Havel angehörte.
Gewidmet allen Frauen, die mit ihrem Schicksal hadern.
Die Darsteller:
Ein alter Mann,
der Papusch genannt wird.
Nikki, seine Tochter,
die sich als Mona ausgibt.
Ort der Handlung
Ein Wohn-Schlaf-Ess-Krankenzimmer
Zeit der Handlung
Zwei Tage und zwei Nächte im Sommer;
irgendwann und irgendwo in Deutschland.
ERSTER AKT
1. Szene
Das Bühnenbild
Die Bühne besteht aus einem mittelgroßen Zimmer, das karg und ärmlich eingerichtet ist. Die Wände sind grau gekalkt. Von der rechten Seite geht eine blau gestrichene Tür ab, die zunächst geschlossen bleibt.
An der Rückwand des Raums befindet sich ein weißes Krankenbett mit einem Hebe-Galgen; darin liegt, in schwarzer Bettwäsche, ein alter, ein mit einem weißen Nachthemd bekleideter Mann, dessen Oberkörper halb aufgerichtet ist. Er schläft. Sein hageres Gesicht, das er dem Publikum zuwendet, wird von einer Lampe beleuchtet, die auf dem Nachttisch steht.
Über seinem Kopf sieht man ein geöffnetes, gardinenloses Fenster, das den Blick ins Freie erlaubt. Es ist eine sternenklare, dunkle Nacht.
An der rechten Wand steht ein schwarzes Eisenbett, in dem eine mit einem weißem Laken zugedeckte Person liegt; sie hat dem Publikum ihren Rücken zugedreht. Es ist nicht zu erkennen, ob es ein Mann ist oder eine Frau.
Am Fußende des Bettes ist ein Holzstuhl mit Lehne aufgestellt; darauf liegen Wäschestücke, die in ihrer Zuordnung zu einem Geschlecht nicht auszumachen sind.
Auf dem Dielen-Boden vor dem Bett stehen eine Flasche Mineralwasser und ein Trinkglas; daneben ein aus einer Katzenfutterdose geformter Aschenbecher, ein Päckchen Tabak, ein Päckchen mit Zigarettenpapier und ein blaues Wegwerf-Feuerzeug.
Auf der linken Seite der Bühne befindet sich ein einfacher Tisch; darauf eine hellblaue Kaffeemaschine; darüber ist ein mit Geschirr, Töpfen und Gläsern gefülltes offenes Regal angebracht.
Zu sehen sind außerdem ein altmodischer Gasherd und ein mannshoher Kühlschrank, der aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammt. Darauf dreht sich ein roter Ventilator, der, abgesehen von der letzten Szene des 3. Akts, während der gesamten Spieldauer in Betrieb ist.
Zwischen dem Küchenbereich und dem Bett des alten Mannes klebt ein Foto-Plakat an der Wand - in der Größe eines Übersee-Koffers. Es zeigt eine tropische Küstenlandschaft; eingetaucht in den Lichtfächer einer untergehenden Abendsonne. Mit schwarzen Lettern in den wolkenlosen, von rot-gelber Sonnenglut überzogenen Himmel geschrieben steht
NUR HIER IST DAS PARADIES
In der Mitte der Bühne hängt eine schwarz lackierte Schirmlampe tief von der Zimmerdecke und beleuchtet in einem kreisrunden Schein ein gelbes, etwa dreißig Jahre altes Telefon, das auf dem aus groben Bohlenbrettern verlegten Fußboden abgestellt ist; die mehrere Meter messende Schnur, die zum Apparat führt und das ebenso lange und spiralförmige Kabel, an das der Hörer angeschlossen ist, breiten sich in übereinanderliegenden Kreisen und Schleifen im gesamten Raum aus.
Hinweise an die Regie
Bevor sich der Vorhang hebt, hört das Publikum dreißig Sekunden lang die Geräusche einer Kaffee brühenden Maschine. Es zischt und es knattert; es blubbert und es schlürft. Und es riecht nach dem Duft heißen Kaffees. Das leise Summen des Ventilators ist ebenfalls zu hören.
Vorhang auf
Die beiden Darsteller schlafen. Sie bewegen sich nicht. Sie geben keinen Laut von sich - dreißig Sekunden lang. Plötzlich läutet das Telefon. Es läutet schrill und laut und durchdringend, und der Ton klingt so stürmisch und so aggressiv, als wollte der Anrufer einen Notfall melden, oder als habe er ein dringendes, persönliches Anliegen, das keinen Aufschub duldet.
Das Klingeln des Telefons ertönt fünfmal, da erst beginnt die Person, die im schwarzen Bett schläft, sich zu bewegen. Sie dreht sich um, richtet sich hoch und setzt sich auf die Bettkante. Es ist eine Frau. Dabei stößt sie, ohne darauf zu achten, mit den Füßen das Glas und die Wasserflasche um.
Sie hat ein rotes, bis zu ihren Füßen reichendes Nachthemd an. Sie ist hochschwanger. Ihre schwarzen Haare fallen ihr bis über die Schultern.
Sie geht, einer Ente gleich, das Kreuz durchgedrückt und den Bauch vorgeschoben, mit schleppenden Schritten durch den Raum und hockt sich, die Beine gespreizt, vor das Telefon. Sie wendet ihr Gesicht, das von der Deckenlampe beschienen wird, dem Publikum zu. Das Klingeln des Telefons hält an.
Die Frau ist attraktiv und etwa vierzig Jahre alt. Sie leckt sich mehrmals die ungeschminkten Lippen, gleitet mit ihrer Zunge über die Zähne, als wollte sie den Geschmack des Schlafs in ihrem Mund neutralisieren und räuspert sich zweimal.
Sie blickt auf ihre Armbanduhr. Dann greift sie zum Telefonhörer und klemmt ihn sich zwischen die angehobene rechte Schulter und den niedergebeugten Hals.
FRAU: (säuselnd-lasziv) Endlich... endlich mein Liebling... endlich rufst du mich an, mein allerliebster Schatz. Ich vergehe vor Sehnsucht nach dir. Ich hab` schon gewartet... voller Geilheit. Ich freue mich sehr... Ich bin überglücklich, dass ich deine Stimme höre.Ich habe mich verzehrt nach dir................. (neutral) Wie?....... Was ist? Ich versteh` dich so schlecht. Ein bisschen lauter bitte, du sprichst so leise.......... Oder rufst du an aus `nem Urwald im Kongo? Ach so...... natürlich..... `Tschuldigung.... Ja, ja... hast ja recht........ Eigentlich ist man gesetzlich verpflichtet, das gleich am Anfang zu sagen..... ist billiger geworden.... so billig wie nirgendwo auf dem Globus und in der Milchstraße.... nur noch neunundsechzig Cents kostet dieser Service, kostet mein Service pro Minute............... aber das...… das werden ganz heiße, ganz wahnsinnig heiße Minuten...... die heißesten deines bisherigen Lebens...….... das kann ich dir versprechen........................... Mein Wort drauf. Da fährt dein Schwanz Achterbahn.... und er macht jede Menge Loopings... rauf zum Mars und wieder runter... und zum Schluss, da kocht der und der...... der sprudelt Lava wie ein Vulkan wie der Vesuv, wenn du den kennst.…..............................……….. Selbstverständlich...... auch das....... Alles, alles was du willst........ Mona, ich bin Mona............. und du?............ Bist du ein Berühmter, dass du es mir nicht sagen willst?.......... Blond.............. weißblond so wie Marilyn Monroe in ihren besten Tagen, wenn du die noch kennst................ Das war ´ne US-Schauspielerin.... die hat mit dem erschossenen Präsidenten John F. Kennedy einen geblasen, hat mit ihm rumgemacht.... Der hat die durchgefickt wie Hunderte andere auch, die der hatte. Der war sexuell nicht ganz richtig in der Hose... und nicht ganz richtig im Kopf...... Nein.... bei der ja, aber nicht bei mir.... Nichts gefärbt... alles Natur.... an meiner Möse. Übrigens... wie soll ich sie nennen für dich? Fotze, Muschi, Pussy, Schnecke, Pflaume, Loch oder Jane oder Dolores... oder soll ich bei Möse bleiben?....... Gefällt mir auch...…. gut, sehr gut...….. Daran kann man es erkennen......... Schätz` mal...... größer....... viel größer.... so wie mittelgroße Kürbisse... die wiegen drei Kilo und mehr pro Stück..... so dicke prall und so schwer sind meine Titten......... richtige Titten, eben, wenn du verstehst, was ich meine..... und...….. und...... Ja.... selbstverständlich...... Sag` mir, wie du es haben willst.... (Sie setzt sich auf den Boden) Wie bitte? Ein bisschen lauter........ Bist du heiser?............ Mann! Du bist kaum zu verstehen........... Ja.... Jetzt ist es besser...... Ja.... nein.... Bei mir musst du keine Zulagen zahlen, bei mir, da gibt es keinen Extra-Tarif.................... Ich sagte es doch schon: jede Minute, die kostet nur die Kleinigkeit von 69 Cents.... Dafür nehm` ich deinen geilen Schwanz in den Mund.... zwei Stunden lang, wenn du das aushältst.......... Was? Du flüsterst ja schon wieder, als wärst du Schneewittchen................ Bist du etwa nicht allein?................ Klar, lecken auch....... und ficken.... furios ficken................. in welches Loch du`s willst...…………... ohne Gummi...... Ich schluck`s auch................. Ja..... ja........ ja....................… ja...... fantastisch....…................................ Das macht mich an, wenn du so redest.... Ja, ich mag diese Wörter....... huuuii, das geht mir durch bis in meine Ritze...... (stöhnt) Weiter! Nein.... das andere..... ja, das macht geil. Ich tropfe schon.... und meine Nippel, die sprießen auf wie Rosenkohl.................... Ja..... ja...... Da besonders gern rein..... später...... Erst will ich ihn in der Pussy spüren, und danach vögelst du dich alle in meinem Mund..…….. und spritzt rein...…....... die volle Ladung.........… Was?.......... Wie?......... Du bist wieder so schlecht zu verstehen......................... Wie das schmeckt?.... Wie?............................. (lacht)....... zugegeben....... Wie rohes Fleisch?.... eher wohl wie Lachs oder Bückling...... Manno............. Kannst du nicht lauter sprechen? Du hörst dich ja an, als wärst du eine Maus, die piep macht.
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