99 fatale Finanzfehler, die du auf keinen Fall machen solltest und wie du sie am besten vermeidest - Ibrahim Ahmiane - E-Book

99 fatale Finanzfehler, die du auf keinen Fall machen solltest und wie du sie am besten vermeidest E-Book

Ibrahim Ahmiane

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Beschreibung

Geld-Investitionen leicht gemacht: Finanzbildung für die GenZ Nach neun Jahren Schule können viele von uns zwar Flächen im dreidimensionalen Raum berechnen, aber keine Steuererklärung machen oder Geld anlegen. Der Finanzprofi Ibrahim Ahmiane klärt in seinen kurzen Videos auf TikTok mehr als zwei Millionen Follower über ihre Möglichkeiten bei der Finanzplanung auf. Seine Botschaft an die GenZ? Bei mir lernt ihr Dinge, die ihr in der Schule nicht lernt! Sein Finanz-Buch geht über herkömmliche Ratgeber zur Geldanlage hinaus: Es gibt Tipps zum Aktien-Kauf für Anfänger, zum ersten ETF-Sparplan. Darüber hinaus bietet Ibrahim Ahmiane klare Strategien und praktische Tipps für alle Lebenslagen der GenZ wie Ausbildung, Lebensstil, Steuern und Versicherungen. - Versicherungen, Bitcoin, Aktien und ETFs: Schlüsselbegriffe der Finanzplanung einfach erklärt - Finanz-Psychologie: Geld sparen im Alltag für die Finanzprofis von morgen - BookTok made me buy it: Finanzbildung war noch nie so einfach! - 99 Probleme, aber Finanzen gehören nicht dazu: Das perfekte Geschenk für junge LeuteMit dem TikTok-Professor sicher durch den Investitions-Dschungel Als BWL-Student und ehemaliger Bankangestellter verfügt Ibrahim Ahmiane über jahrelange Erfahrung im Finanzbereich. Seit seinem 18. Lebensjahr setzt er sich aktiv mit diesem komplexen Thema auseinander und zeigt der jungen Generation auf Social Media: Finanzen müssen weder langweilig noch kompliziert sein! Er nimmt seinen Follower:innen die Angst vor Fehlern und vermittelt Wissen auf Augenhöhe. Seine sympathische Art und sein fundiertes Fachwissen machen ihn nicht nur zum idealen Ansprechpartner in Sachen Finanzen, sondern auch zu dem Lehrer, den wir uns alle in der Schule gewünscht hätten.

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Impressum

1. Auflage 2024

© 2024 WeCreate Books – ein Verlag der WeCreate Germany GmbH

Sternstraße 117

20357 Hamburg

ISBN: 978-3-911034-05-0

eISBN: 978-3-911034-06-7

Texte: Ibrahim Ahmiane

Projektleitung: Jacqueline Haas

Lektorat: Simon Sahner

Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO GbR, München

Grafiken: Gradoo Publish

Satz: Gradoo Publish

Korrektorat: Kia Kahawa Verlagsdienstleistungen

(Celia Keute) | www.kaikahawa.de

Fotos: Jan Pries, 9:16 Production GmbH, Münster

Druck und Bindung: Gradoo Publish

WeCreate Books – ein Verlag der WeCreate Germany GmbH

https://wecreate-books.com/

Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved.

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Der Inhalt dieses Buches wurde mit größter Sorgfalt von dem Autor und dem Verlag erarbeitet und geprüft.

Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden.

Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Alle Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig, alle geschilderten Situationen frei erfunden.

Dieses Buch widme ich drei ganz besonderen Frauen in meinem Leben.

Meiner Mutter, die mich alleine großgezogen hat und mir gezeigt hat, was wahre Stärke und Hingabe bedeuten. Deine Liebe hat mich geprägt und mich zu dem gemacht, der ich heute bin.

Meiner Ehefrau, meiner besten Freundin und Seelenverwandten, die an meiner Seite steht und mit mir durch die Höhen und Tiefen des Lebens geht.

Meiner Tochter, die jeden Tag mein Herz mit Liebe und Bewunderung füllt. Deine Freude und Energie sind mein Antrieb.

INHALT

Vorwort

Kapitel 1: Psychologie der Finanzen

Kapitel 2: Finanzverwaltung

Kapitel 3: Bildung

Kapitel 4: Versicherungen

Kapitel 5: Verträge

Kapitel 6: Lifestyle

Bonuskapitel: Verbrauchertipps

Kapitel 7: Arbeit

Bonuskapitel: Selbstständigkeit

Kapitel 8: Steuern

Kapitel 9: Investieren

Schlusswort

Glossar

Der Autor

VORWORT

Hallo,

mein Name ist Ibrahim Ahmiane, besser bekannt in den sozialen Medien als „Professor Finanzen“. Meine Freunde nennen mich einfach Ibo. Es ist für mich eine große Freude, dass du gerade mein Buch in den Händen hältst. Auf den folgenden Seiten wirst du eine breite Palette mit wertvollem Wissen und hilfreichen Ratschlägen finden, um deine finanzielle Bildung zu verbessern und die 99 fatalsten Fehler zu vermeiden.

Dieses Buch entstand aus meiner Leidenschaft für Finanzen und meinem Wunsch, andere Menschen auf dem Weg zu finanzieller Stabilität und Unabhängigkeit zu begleiten. Die Hinweise und Informationen, die du in diesem Buch findest, sind das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen, meines Lernens und meiner Leidenschaft für das Thema Finanzen. Ich habe dieses Buch für Menschen geschrieben, die nach finanzieller Klarheit streben, ihre Träume erfüllen und ihre Ziele verwirklichen möchten.

Auf den folgenden Seiten werde ich 99 Fehler beschreiben, die sehr viele Menschen machen, wenn es um Finanzen geht. Damit du diese Fehler in Zukunft nicht mehr machst, wirst du ganz viel Wissen und Tipps an die Hand bekommen: wie man sich ganz einfach Geld für einen verspäteten Flug zurückholt bis hin zu anspruchsvolleren Aufgaben wie der Erstellung einer eigenen Finanzenstruktur und dem Umgang mit Investitionen – und vor allem, wie man richtig spart. Du wirst lernen, wie du ein Budget erstellst, deine Ersparnisse maximierst und deine finanziellen Ziele erreichst. Und vor allem wirst du hoffentlich entdecken, dass Finanzen nicht kompliziert sein müssen, wenn man sie Schritt für Schritt angeht.

Möge dieses Buch dir helfen, finanzielle Weisheit zu erlangen und deine Zukunft nach deinen Wünschen zu gestalten.

Vielen Dank, dass du dich für dieses Buch entschieden hast. Ich freue mich darauf, dich auf deiner Reise zu begleiten.

Mit den allerbesten Grüßen,

Dein

PS: Ein Tipp von mir: Wenn du über einen Begriff stolperst, der dir noch unklar ist, schau doch mal auf S. 236.

PSYCHOLOGIE DER FINANZEN

Geld ist nicht bloß Papier und Münzen, es ist in unserem Alltag allgegenwärtig und beeinflusst viele Aspekte unseres Lebens. Es ist nicht nur das wichtigste Mittel, um unsere Grundbedürfnisse zu decken, sondern auch der Schlüssel zu unseren Träumen und Wünschen. Und es ist ein Spiegel unserer Emotionen und Verhaltensweisen. Als ich bei der Bank gearbeitet habe, konnte ich aus erster Hand miterleben, wie unterschiedlich Menschen auf Geld reagieren und damit umgehen. Oft werden wir sehr emotional, wenn es um Geld geht. Auch wenn Emotionen in unserem Alltag wichtig sind, sind sie nicht immer der beste Ratgeber, wenn es um Finanzen geht. Lass uns deshalb gemeinsam in die Psychologie der Finanzen eintauchen, damit wir genauer verstehen, wie unsere Emotionen und Verhaltensmuster unsere finanziellen Entscheidungen beeinflussen und wie wir smarte Strategien im Umgang mit Geld entwickeln können. So können wir finanzielle Ängste überwinden und gesunde Gewohnheiten aufbauen.

Unser Verhältnis zu Geld ist sehr komplex – komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint. Wir sind nicht immer rein rationale Wesen, und handeln deswegen auch nicht immer im eigenen finanziellen Interesse. Aber jeder Mensch macht Fehler, das ist normal. Ich will dir helfen, diese Fehler zu vermeiden. Denk einmal an den letzten Moment, als du Geld verloren hast und wie es dazu gekommen ist.

Häufig verlieren wir Geld, weil wir impulsiv einkaufen. Das kann verheerende Auswirkungen auf unsere Finanzen haben. Schnelle und unüberlegte Einkäufe können dein Budget sprengen und zu einer wachsenden Schuldenlast führen. Es ist deswegen wichtig, deine Ausgaben zu planen und Einkäufe bewusst zu tätigen. Bevor du etwas kaufst, solltest du dich fragen, ob du das Produkt wirklich benötigst und ob es in dein Budget passt.

Im Laufe unseres Lebens treffen wir unaufhörlich finanzielle Entscheidungen, sei es der Kauf eines Autos, die Auswahl einer Mietwohnung, die Altersvorsorge oder die Budgetierung unseres monatlichen Einkommens. Was uns dabei oft nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass unsere Emotionen und unbewussten Denkmuster erheblichen Einfluss auf diese Entscheidungen haben können. Die Fähigkeit, diese emotionalen Fallstricke zu erkennen und zu überwinden, ist entscheidend für die Gestaltung eines soliden finanziellen Lebens.

Deswegen sollten wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wir unsere finanziellen Entscheidungen treffen. Dabei kann dir die Macht der Selbstreflexion helfen.

Einer der ersten Schritte, um emotionale Fallstricke zu erkennen, besteht darin, ein hohes Maß an Bewusstsein für unsere eigenen Emotionen zu entwickeln. Wenn wir finanzielle Entscheidungen treffen, sei es eine große Investition oder ein alltäglicher Kauf, können Emotionen wie Angst, Begeisterung oder Unsicherheit auftreten. Ein bewusster Blick auf diese Emotionen ermöglicht es uns, impulsives Handeln zu vermeiden und eine rationale Entscheidungsfindung zu fördern.

Die 24-Stunden-Regel:

Ein Stoppschild für Impulskäufe

Impulskäufe sind Versuchungen, denen wir alle von Zeit zu Zeit erliegen. Es ist der plötzliche Drang, etwas zu kaufen, das wir im Moment als unverzichtbar erachten. Dieses Verlangen kann von ganz unterschiedlichen Dingen ausgelöst werden, beispielsweise durch Werbung, sozialen Druck, weil es um etwas geht, das eine Freundin von uns besitzt, oder einfach durch den Wunsch, uns selbst zu belohnen. Impulskäufe können jedoch dazu führen, dass wir Dinge kaufen, die wir später bereuen oder die uns finanziell belasten.

Um das zu verhindern, gibt es die 24-Stunden-Regel. Diese einfache, aber effektive Strategie erfordert, dass du mindestens 24 Stunden wartest, nachdem du den Kaufwunsch verspürt hast, bevor du eine Entscheidung zum Kauf triffst. Warum 24 Stunden? Diese Zeit bietet ausreichend Raum, um sich von der unmittelbaren emotionalen Reaktion zu distanzieren und rationale Überlegungen anzustellen. So gehst du vor, um die 24-Stunden-Regel anzuwenden:

●Erkenne den Impuls: Der erste Schritt ist das Erkennen des Impulses. Das erfordert Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, in dem Moment, in dem du den Kaufdrang verspürst, einen Moment innezuhalten und deine Emotionen zu erkennen. Was fühlst du, wenn du dir vorstellst, dieses Produkt zu besitzen? Woher kommt dieses Gefühl?

●Warte mit dem Kauf: Sobald du den Impuls und die Emotionen erkannt hast, versprich dir selbst, dass du mindestens 24 Stunden wartest, bevor du den Kauf tätigst. Das schafft eine Art Pufferzone, in der du nicht unmittelbar handeln kannst.

●Ablenkung und Selbstreflexion: Während der Wartezeit von 24 Stunden ist es hilfreich, sich abzulenken und deine Gedanken zu sammeln. Du könntest andere Dinge unternehmen, die nichts mit dem Kauf zu tun haben, wie Sport oder Lesen, oder auch einfach nur die Arbeit. Lenk dich auf jeden Fall in irgendeiner Form von den Gedanken an den Kauf ab. Trotzdem solltest du immer wieder darüber nachdenken, warum du den Impuls hattest und ob das Produkt oder die Dienstleistung wirklich sinnvoll für deinen Alltag oder dein Leben an sich ist.

●Treffe die Kaufentscheidung: Nach Ablauf der 24 Stunden solltest du in der Lage sein, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen. Wenn du nach gründlicher Überlegung und Selbstreflexion feststellst, dass der Kauf immer noch sinnvoll und notwendig ist, kannst du ihn ohne Reue tätigen.

Schauen wir uns einmal ein Beispiel an, um diesen Prozess etwas konkreter zu machen. Das ist immer gut, um sich so einen abstrakten Vorgang wirklich klarzumachen.

Nehmen wir als Beispiel eine teure Designertasche. Nachdem du die Tasche in einem Onlineshop entdeckst, verspürst du den plötzlichen Drang, sie zu kaufen. Stattdessen wartest du jetzt mindestens 24 Stunden, bevor du eine Entscheidung triffst. In dieser Zeit könntest du feststellen, dass die anfängliche Begeisterung nachgelassen hat und dass die Handtasche in Wirklichkeit nicht zu deinen Bedürfnissen passt. Die 24-Stunden-Regel ermöglicht es dir, rationale Überlegungen anzustellen und impulsiven Entscheidungen vorzubeugen.

Die 24-Stunden-Regel ist eine mächtige Waffe, um dich vor unnötigen und impulsiven Ausgaben zu schützen. Sie gibt dir die Kontrolle über deine Kaufentscheidungen zurück und stellt sicher, dass du nur für Dinge Geld ausgibst, die wirklich einen Wert für dein Leben haben. Mit dieser Regel lernst du, zu erkennen, was du wirklich willst und was du nur im Moment willst. Sie kann dir dabei helfen, deine finanzielle Gesundheit zu stärken und dich auf den Weg zu klügeren und verantwortungsvolleren Ausgaben zu führen.

Die 7-Tage-Regel

Manchmal reichen aber 24 Stunden nicht aus. Das kann der Fall sein, wenn es sich um eine besonders große Anschaffung handelt, einen Motorroller zum Beispiel, vielleicht sogar ein Auto oder ein neues Smartphone, das gerade erst auf den Markt gekommen ist.

Bei so einer großen Anschaffung sind 24 Stunden vielleicht nicht genug, um eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen. Hier kannst du die 7-Tage-Regel anwenden. Sie funktioniert ganz ähnlich wie die 24-Stunden-Regel, sie ist nur etwas aufwendiger. Bei der 7-Tage-Regel versuchst du, dir eine Woche lang immer wieder vorzustellen, wie es dein Leben positiv beeinflussen würde, wenn du dein ersehntes Produkt besitzen würdest. Vielleicht würdest du feststellen, dass du die meisten Wege, die du jede Woche zurücklegst, mit dem Fahrrad bewältigen kannst und gar kein Auto brauchst. Du könntest auch erkennen, dass ein Auto vielleicht sogar unpraktisch ist, weil du in einer Stadt wohnst, wo du kaum einen Parkplatz finden würdest. Vielleicht merkst du auch einfach, dass das Auto, das du gerade im Blick hast, mehr Funktionen hat und teurer ist als das, was du wirklich benötigst. Nachdem du solche Überlegungen eine Woche lang immer wieder angestellt hast, könntest du eine gute Vorstellung davon haben, wie sich dein Leben mit dem Produkt verändern würde. Jetzt kannst du mit einer gut überlegten Grundlage eine Entscheidung treffen.

Verluste möchte niemand machen, das ist verständlich. Wer will schon Geld verlieren? Und gerade, wenn man nicht so viele finanzielle Mittel zur Verfügung hat, ist es auch ganz richtig, keine zu großen Risiken einzugehen. Sonst gerät man in Gefahr, so große Verluste zu machen, dass man in den Ruin getrieben wird.

Manchmal kann es aber sein, dass die Angst vor Verlusten dazu führt, dass man sich die Chance auf Gewinn verbaut. Das nennt man Verlustaversion. Hinter diesem Begriff steht die Erkenntnis aus der Finanzpsychologie, dass wir Verluste viel stärker empfinden als Gewinne.

Ein Beispiel: Stelle dir einmal zwei Situationen vor. In der ersten Situation verlierst du auf dem Weg zum Kino einen 20-Euro-Schein. Würdest du mit deinem verbleibenden Geld nun trotzdem eine Eintrittskarte für eine Filmvorstellung im Kino kaufen? Stelle dir nun eine zweite Situation vor: Du hast das Kinoticket schon zu Hause online bezahlt und merkst erst am Kino, dass du die E-Mail mit deinem Ticket nicht mehr auffinden kannst. Würdest du jetzt wieder 20 Euro für eine neue Karte ausgeben?

Eine interessante Studie des Behavioral-Finance-Portals zeigt, dass in der ersten Situation 88 Prozent der Menschen die Karte kaufen würden, während es in der zweiten nur noch 40 Prozent tun würden.

Warum ist das so? Auf den ersten Blick scheinen beide Situationen identisch zu sein, in beiden Fällen gibst du 20 Euro für die Kinokarte aus. Aber die Verlustaversion besagt wie erwähnt, dass uns Verluste schmerzhafter treffen, als Gewinne uns erfreuen. Es ist diese Angst vor dem Verlust, die uns dazu bringt, irrationale Entscheidungen zu treffen.

Lass mich dir als Beispiel von einer Erfahrung aus meinem eigenen Leben berichten, die dir sicherlich bei deinen eigenen Finanzerfahrungen selbst früher oder später einmal begegnen wird. Früher habe ich oft Gelegenheiten zur Investition verpasst, da meine Furcht vor möglichen kurzfristigen Verlusten maßgeblichen Einfluss auf meine Entscheidungen hatte. Selbst wenn die langfristigen Aussichten vielversprechend waren, hielt mich die Verlustaversion davon ab, Chancen zu ergreifen. Erst als ich erkannt hatte, wie stark dieses Phänomen meine Entscheidungsfindung beeinflusste, konnte ich es überwinden und klügere finanzielle Entscheidungen treffen.

Für dich bedeutet das, dass du dir dieses Effekts in deiner Psyche bewusst sein musst. Lass dich nicht zu vorschnellen Ausgaben oder Investitionen hinreißen, aber lass dich auch nicht davon abschrecken, dass etwas schiefgehen könnte, wenn das Risiko sehr gering ist.

Wie die Verlustaversion ist auch der Kompromisseffekt ein interessantes Phänomen, das unser Konsumverhalten und unsere Kaufentscheidungen beeinflusst.

Der Kompromisseffekt, auch bekannt als „Goldilocks-Prinzip“, basiert auf dem Prinzip der psychologischen Kontraste. Dieses Prinzip besagt, dass Menschen dazu neigen, Dinge in Relation zu anderen Dingen zu bewerten.

In der Psychologie wird dieses Phänomen oft auf die Arbeit von Daniel Kahneman und Amos Tversky zurückgeführt. Sie haben gezeigt, dass Menschen dazu neigen, den Wert einer Sache in Bezug auf andere Alternativen zu bewerten, anstatt sie isoliert zu betrachten. Klingt erstmal kompliziert, ist es aber gar nicht. Wenn wir zum Beispiel sehen, dass der Preis für ein Produkt heruntergesetzt worden ist von 29,99 Euro auf 19,99 Euro, kommt uns der niedrige Preis viel günstiger vor, als wenn wir nicht sehen würden, dass der ursprüngliche Preis zehn Euro darüber lag. Wir neigen dann dazu, das Produkt eher zu kaufen.

Dieser Vergleich führt oft auch dazu, dass wir uns bei drei Möglichkeiten für die Option entscheiden, die in der Mitte liegt, anstatt uns darüber klar zu werden, welchen Wert eine Sache allein an und für sich hat. Wenn uns zwei Extreme präsentiert werden, tendieren wir dazu, die Mitte als den besten Kompromiss zu betrachten.

Dieser Kompromisseffekt ist in vielen Bereichen unseres Lebens präsent. Ein gutes Beispiel ist das Kaufverhalten von Verbrauchern. Stellen wir uns vor, du würdest ein gebrauchtes Auto kaufen wollen. Der Gebrauchtwagenhändler wird dir als Erstes ein sehr schickes, teures Auto zeigen. Er weiß, dass das weit über deinem Budget liegt und du es dir nicht leisten kannst. Als Nächstes zeigt er dir ein sehr günstiges Auto, von dem er ahnt, dass du es dir sehr gut leisten kannst, dass es dir aber wahrscheinlich nicht gut genug ist. Sowohl das sehr teure als auch das sehr günstige Auto will er dir gar nicht verkaufen. Sein Ziel ist es, dass du das dritte Auto kaufst, das er dir zeigt. Das liegt von der Qualität und vom Preis her zwischen den beiden anderen. Der Kompromisseffekt führt dazu, dass wir weder die teuerste noch die günstigste Variante nehmen wollen, weil wir der Ansicht sind, dass die mittlere Variante für uns die beste Mischung aus Qualität und Preis darstellt: Die meisten Menschen würden wahrscheinlich das mittelpreisige Auto wählen, das in Bezug auf Preis und Qualität einen Kompromiss darstellt.

In der Werbung und im Marketing wird der Kompromisseffekt häufig genutzt, um unser Kaufverhalten zu beeinflussen. Sei dir dieser Taktiken bewusst und triff deine Entscheidung auf der Grundlage von Fakten und persönlichen Präferenzen, anstatt dich von psychologischen Tricks leiten zu lassen.

Auch in sozialen Interaktionen kann der Kompromisseffekt auftreten. Wenn zwei Menschen verhandeln, tendieren sie dazu, in der Mitte nachzugeben, um einen Kompromiss zu finden, der beiden Seiten gerecht wird.

Der Kompromisseffekt ist ein faszinierendes Phänomen, das unser tägliches Leben prägt. Wenn du das nächste Mal vor einer schwierigen Entscheidung stehst, achte darauf, wie der Kompromisseffekt dein Denken beeinflusst. Überlege genau, ob die Option in der Mitte wirklich die beste Wahl ist oder ob du eine andere Möglichkeit in Betracht ziehen solltest.

Die Art und Weise, wie wir bezahlen, ob in bar oder mit Karte, hat einen erheblichen Einfluss auf unser finanzielles Verhalten und unsere Kaufentscheidungen. Schauen wir uns mal die Psychologie hinter der Entscheidung zwischen Bar- und Kartenzahlungen genauer an, um zu verstehen, warum wir uns oft irrational verhalten, wenn es um die Bezahlung geht.

Die Entscheidung, ob man mit Bargeld oder Karte bezahlen sollte, treffen wir regelmäßig – wahrscheinlich fast jeden Tag. Beide Zahlungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile, aber die Psychologie dahinter ist faszinierend.

Die Macht des Bargelds

Bargeld hat den Vorteil, dass es physisch vorhanden ist, wir haben es als Gegenstand in der Hand. Wenn wir mit Bargeld bezahlen, sehen wir also buchstäblich, wie das Geld unsere Hände verlässt. Das kann sich schmerzhaft anfühlen, weil der Verlust von Bargeld unmittelbar zu spüren ist. Wir haben den Eindruck, dass wir etwas Wertvolles aufgeben würden. Wenn wir mit Bargeld bezahlen, sind wir deswegen auch weniger geneigt, unnötige Ausgaben zu tätigen. Wir denken zweimal darüber nach, bevor wir unser hart verdientes Geld ausgeben, weil wir den physischen Verlust spüren und sich nicht nur vor unseren Augen eine Zahl verändert. Das bedeutet, dass wir eher dazu neigen, uns auf das Nötigste zu beschränken und weniger impulsiv zu kaufen.

Die Tücken der Kartenzahlung

Im Gegensatz dazu fühlt sich das Bezahlen mit Karte weniger schmerzhaft an. Wir ziehen einfach eine Plastikkarte durch einen Schlitz oder legen sie auf ein Gerät auf, und schon ist der Zahlvorgang abgeschlossen. Wir sehen das Geld nicht, es verschwindet auf magische Weise von unserem Konto, indem sich dort eine Zahl verändert. Das kann dazu führen, dass wir weniger auf unser Budget achten und mehr Geld ausgeben, als wir beabsichtigt haben.

Studien haben gezeigt, dass Menschen dazu neigen, mehr Geld auszugeben, wenn sie mit Karte bezahlen. Das hat mit dem sogenannten Schmerz des Zahlens zu tun. Wenn wir physisch Bargeld ausgeben, erleben wir diesen Schmerz intensiver. Mit Karten fühlen wir ihn nicht in dem Maße. Das führt zu leichtfertigen Ausgaben.

Die Psychologie des Unantastbaren

Eine weitere interessante Facette der Kartenzahlung ist, dass sie dazu neigt, unser Denken zu verändern. Wenn wir mit Karte bezahlen, können wir uns schlechter merken, wie viel Geld wir tatsächlich ausgegeben haben. Das führt oft dazu, dass wir großzügiger mit Trinkgeld sind, weil wir den genauen Betrag, den wir bezahlen müssen, nicht im Kopf haben.

Es kann auch dazu führen, dass wir mehr ungesunde Lebensmittel und teure Luxusartikel kaufen, weil der Schmerz des Bezahlens abgemildert wird. Unser Unterbewusstsein sagt uns: „Warum nicht? Es ist nur eine Karte, kein echtes Geld.“ Dieses Denken kann zu finanziellen Problemen und ungesunden Gewohnheiten führen.

Die Wahl zwischen Bar- und Kartenzahlung ist also eine viel wichtigere Entscheidung, als man auf den ersten Blick denken würde. Sie beeinflusst unser finanzielles Verhalten. Die Psychologie hinter dieser Entscheidung ist komplex, aber sie zeigt, wie unsere Wahrnehmung von Geld und Ausgaben unsere Entscheidungen beeinflusst. Es ist wichtig, sich dieser psychologischen Fallstricke bewusst zu sein und bewusstere Entscheidungen zu treffen, um unsere finanzielle Gesundheit zu erhalten.

Lass uns weiter in die Tiefe der Finanzpsychologie eintauchen, damit wir verstehen, warum wir dazu neigen, Dinge, die uns gehören, höher zu bewerten, als sie eigentlich wert sind. Der sogenannte Endowment-Effekt ist wirklich interessant, und er beeinflusst unser Verhalten bei Kauf- und Verkaufsentscheidungen auf erstaunliche Weise.

Der Endowment-Effekt

Der Endowment-Effekt, auf Deutsch Besitztumseffekt, wurde erstmals in den 1980er Jahren von Psychologen entdeckt. Er fällt – wie die meisten Phänomene und Fehler, um die es in diesem Kapitel geht – in den Bereich der Verhaltensökonomie. Diese untersucht, wie emotionale und psychologische Faktoren unser wirtschaftliches Verhalten beeinflussen.

Der Endowment-Effekt tritt auf, wenn wir etwas besitzen und dann die Möglichkeit haben, es zu verkaufen. In dieser Situation neigen wir dazu, einen höheren Preis für unseren Besitz zu verlangen, als wir selbst bereit wären zu zahlen, wenn wir dasselbe Objekt von jemand anderem kaufen würden. Das klingt irrational, oder? Aber es ist ein weit verbreitetes Verhalten.

Die Erklärung dafür liegt in der psychologischen Theorie der kognitiven Dissonanz. Diese Theorie besagt, dass Menschen grundsätzlich versuchen, innere Konflikte zu vermeiden. Wenn wir ein Objekt besitzen und erkennen, dass es einen gewissen Wert hat, fühlen wir uns bestätigt und glücklich. Wir denken: „Ich besitze das, und es ist wertvoll. Ich habe einen klugen Kauf getätigt.“

Wenn uns nun jemand vorschlägt, das besagte Objekt zu verkaufen oder es gar zu einem Preis zu verkaufen, der sich für uns niedrig anfühlt, führt das bei uns zu einem inneren Konflikt. Wieso sollten wir uns von etwas trennen, das uns glücklich macht? Und noch dazu zu einem so niedrigen Preis. Unserem Verstand fällt es schwer, diesen Widerspruch zu verarbeiten. Wir stehen vor der Wahl, uns von einem Objekt zu trennen, das uns ein gutes Gefühl gibt, und wir haben das Gefühl, zusätzlich zum emotionalen einen finanziellen Verlust zu erleiden.

Alltägliche Beispiele für den Endowment-Effekt

Der Endowment-Effekt zeigt sich in vielen Situationen des Alltags. Zum Beispiel, wenn du versuchst, etwas im Internet zu verkaufen. Du wirst wahrscheinlich einen höheren Preis verlangen, als du selbst bereit wärst, für das Objekt zu zahlen.

Aber der Effekt beschränkt sich nicht nur auf den Verkauf von Gebrauchsgegenständen. Er kann unser Verhalten auch auf dem Immobilienmarkt beeinflussen, zum Beispiel, wenn der Hausbesitzer höhere Preise für seine Immobilien verlangt, nur weil er sie besitzt. Wir finden das Phänomen auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Auch hier verlangen Verkäufer oft höhere Preise, als Käufer bereit sind zu zahlen.

Der Endowment-Effekt in deinem Leben

Wir sind alle schon einmal dem Endowment-Effekt begegnet, sei es als Käufer oder Verkäufer. Denke einmal an den letzten Versuch, etwas online zu verkaufen. Hast du den Preis selbst festgelegt? Wahrscheinlich wurdest du, ohne es zu bemerken, vom Besitztumseffekt beeinflusst. Dadurch hattest du das Gefühl, dass der Artikel einfach nur aufgrund des einfachen Fakts, dass er dir gehört, einen höheren Wert hat.

Die Konsequenzen des Endowment-Effekts sind weitreichend. Wenn wir uns dieser psychologischen Tendenz bewusst werden, können wir klügere Kauf- und Verkaufsentscheidungen treffen. Wenn wir etwas verkaufen wollen, sollten wir versuchen, uns vom emotionalen Wert des Objekts zu trennen und stattdessen einen Preis zu wählen, der in der Nähe des Marktpreises liegt und dem objektiven Wert des Gegenstandes entspricht. Wenn wir selbst etwas kaufen, ist es ratsam, nicht zu stark von dem Gefühl beeinflusst zu werden, das die Vorstellung von Besitz auslöst, sondern uns am tatsächlichen Wert zu orientieren.

So verschieden sie auch sein mögen, Geld und Freundschaft sind zwei wichtige Elemente in unserem Leben. Oft hängen die beiden zusammen und wir müssen eine Balance zwischen ihnen finden. Deswegen schauen wir uns einmal die psychologischen Aspekte von Geld und Freundschaft an. Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, wie Geld auf persönliche Beziehungen einwirken kann.

Geld kann in Freundschaften zu einer heiklen Angelegenheit werden. Oft fühlen wir uns unwohl, wenn es in Freundschaften um Geld geht. Sei es, weil wir einer guten Freundin Geld schulden oder umgekehrt. So eine Situation kann zu Unstimmigkeiten führen und Beziehungen belasten, die uns wichtig sind.

Die Geschichte von Anna und Tim

(Namen geändert)

Um dieses Thema mit einem Beispiel zu verdeutlichen, will ich dir eine wahre Geschichte erzählen – die Geschichte von Anna und Tim. Die beiden waren seit Jahren sehr gut befreundet. Sie teilten alles miteinander, vom Abendessen bis hin zu den tiefsten Geheimnissen. Eines Tages bat Anna Tim um einen finanziellen Gefallen. Sie befand sich in einer schwierigen finanziellen Lage und brauchte dringend Geld, um ihre Miete zu bezahlen. Tim, dem es finanziell besser ging, war gern bereit, ihr zu helfen. Er lieh ihr das Geld, ohne weitere Fragen zu stellen.

Doch damit begann sich die Dynamik ihrer Freundschaft zu verändern. Anna fühlte sich schuldig und unwohl in Tims Gegenwart, und Tim begann, ihr Verhalten zu beobachten. Er fragte sich, ob sie das Geld tatsächlich für die Miete verwendet hatte oder ob sie es anderweitig ausgegeben hatte. Die Freundschaft, die einmal von Vertrauen und Offenheit geprägt gewesen war, wurde durch dieses finanzielle Leihgeschäft belastet.

Geld und die Veränderung der Beziehungsdynamik

Die Geschichte von Anna und Tim verdeutlicht, wie Geld die Dynamik von Freundschaften verändern kann. Die Einführung von Geld und finanziellen Verhältnissen in eine Freundschaft kann dazu führen, dass die Beziehung auf einmal wie eine Beziehung zwischen Geschäftspartnern betrachtet wird, in der es um wirtschaftliche Interessen geht und nicht mehr nur um freundschaftliche. Freunde können – vielleicht auch nur unbewusst – anfangen, den Wert ihrer Dienstleistungen oder Unterstützungen zu berechnen. Das kann die ursprüngliche Uneigennützigkeit der Freundschaft untergraben und schließlich das Verhältnis zwischen zwei Menschen belasten, die sich sehr wichtig sind.

Bewahrung von Freundschaften in Geldangelegenheiten

Wie können wir also Geldangelegenheiten in Freundschaften bewältigen, ohne die Beziehung zu gefährden? Ganz entscheidend für den Moment, in dem Geld in eine freundschaftliche Beziehung kommt, ist eine offene Kommunikation. Besprecht Erwartungen, Bedenken und Bedingungen im Voraus und wartet nicht, bis Spannungen entstehen wie in der Geschichte von Tim und Anna. Es kann zum Beispiel sehr hilfreich sein, klare Vereinbarungen zu schaffen, die man auch schriftlich festhält. So werden Missverständnisse vermieden und alle Beteiligten können sich auf die Vereinbarungen berufen.

Auch wenn es sich vielleicht einmal nicht vermeiden lässt, ist es meistens besser, Geld und Freundschaft zu trennen. Finanzielle Unterstützung sollte nicht zu einem Faktor in Beziehungen werden. Man kann Wertschätzung auch auf eine andere Weise zeigen, durch gemeinsame Zeit, ein offenes Ohr in schweren Zeiten und emotionale Zuneigung.

Reflektiere deine eigenen Einstellungen und Erwartungen in Bezug auf Geld und Freundschaft. Auch wenn du mit deiner Familie finanzielle Verpflichtungen eingehst, solltest du diese Dinge im Hinterkopf behalten. Sei dir bewusst, wie Geld deine Beziehungen beeinflussen kann.