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Estland, Lettland, Litauen: Noch immer gelten die drei kleinen Länder im Norden als Geheimtipp für Entdecker. Wie an einer Perlenschnur entlang der Ostsee aufgereiht, ziehen sie jeden mit ihrem eigenwillig-verträumten Charme in ihren Bann. Erholungssuchende finden hier unberührte Natur, stille Seen, lichte Wälder und Bernstein-Strände. Kulturinteressierte pilgern in die Hauptstädte: Tallinn mit seinen Kopfsteinpflastergassen, Riga mit seiner mondänen Jugendstilarchitektur und das lauschig-verwinkelte Vilnius. Wenig ist nur noch von der Sowjet-Vergangenheit zu spüren, stattdessen locken hippe Cafés, Designerboutiquen und europäisches Flair. Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach TallinnMit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu VerkehrsmittelnInformative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale BesonderheitenGanz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 200
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Leitender Redakteur: Benjamin Happel
Autoren: Robert Kalimullin, Christine Hamel
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Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher, Nadia Terbrack
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Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-787-0
1. Auflage 2020
GuU 89-787 03_2020_02
Bildnachweis
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Baltikum Nord | Übersichtskarte Baltikum Süd
| Platz |
Fast irreal schön: Wäre nicht das lebendige Treiben von Besuchern aus aller Welt, könnte man sich hier im Herzen Tallinns tatsächlich im Mittelalter wähnen. >
| Gutshof |
Wunderschön restauriertes deutschbaltisches Herrenhaus, umgeben von einem Park, der zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt. >
| Museum |
Das modernste Museum des Baltikums führt von der Steinzeit bis heute durch die Geschichte Estlands. >
| Architektur |
Ursprünglich im 14. Jh. errichtet, später völlig zerstört und wieder neu aufgebaut: Am Rathausplatz steht seit Jahrhunderten das Schmuckstück und Wahrzeichen Rigas. >
| Straße |
Reich verzierte Balkone, Säulen und Skulpturen: Eine Fassade ist prachtvoller als die nächste in der Hauptstraße von Rigas berühmtem Jugendstilbezirk in der Neustadt. >
| Badestrand |
Ob allein mit der Natur oder mitten im Trubel: An 40 km Sandstrand findet jeder das passende Plätzchen für sich – erreichbar in weniger als einer Stunde Fahrt von der Hauptstadt Riga. >
| Bischofsburg |
Die imposante Burg Turaida thront hoch über dem Gauja-Fluss und erlaubt vom Turm aus weite Ausblicke in eine größtenteils unberührte Natur. >
| Stadttor |
Das prächtige Tor zur Altstadt von Vilnius ist mit seiner Kapelle für zahllose Gläubige gleichzeitig ein wichtiger Pilgerort. >
| Burg |
Der Stolz einer Nation: Die mächtige mittelalterliche Wasserburg aus dem 14. Jh. ganz in der Nähe von Vilnius symbolisiert für die Litauer die Souveränität ihres Landes. >
| Landschaft |
Kiefern, Sand und Wasser, ab und an ein paar eingestreute Dörfer mit Holzhäusern: Das Paradies braucht nur wenige Zutaten. Hier fühlte sich schon Thomas Mann wohl. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Baltikum Nord | Übersichtskarte Baltikum Süd
| Restaurant | >
| Aussicht | >
| Kunstmuseum | >
| Küstendorf | >
| Ordensburg | >
| Architektur | >
| Burgruine | >
| Museum | >
| Hotel | >
| Museum | >
| Restaurant | >
| Markthallen | >
| Flusslandschaft | >
| Schloss | >
| Architektur | >
| Stadtbild | >
| Hotel | >
| Kirche | >
| Restaurant | >
| Freilichtmuseum | >
| Kunstmuseum | >
| Gedenkstätte | >
| Palanga | >
| Hafenstadt | >
| Hotel | >
© Shutterstock.com: ESB Professional
Wer typisch estnisch frühstücken möchte, kann beim Buffet Ausschau nach »Kama« halten, einer Mischung aus verschiedenen gerösteten Mehlsorten, das besonders köstlich verrührt mit Kefir schmeckt. Außerhalb des Hotels frühstückt es sich an Wochenenden ab 11 Uhr gut estnisch, wahlweise süß oder deftig, im Café Maiasmokk (>). So gestärkt geht es erst einmal auf den Domberg, der neben der orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale 1B gegenüber dem estnischen Parlament im Schloss Toompea 1D mit einem herrlichen Ausblick auf die Dächer der Altstadt belohnt. Etwas Zeit sollte man auch für die Besichtigung der mittelalterlichen Befestigungsanlage mit ihren Türmen wie Kiek in de Kök 1A nehmen, bevor es anschließend hinunter geht in die Altstadt, deren Besichtigung mit dem Rathausplatz 12 beginnt.
Nach einigen Stunden Altstadtbummel, bei dem die St. Olaikirche 19 mit ihrem 138 Meter hohen Turm nicht fehlen sollte, bietet sich eine Fahrt in den Stadtteil Kadriorg mit dem prächtigen Schloss Katharinental 1G an. Ein Muss für jeden kunstinteressierten Besucher ist das moderne Kunstmuseum KuMu 1I, das einen spannenden Einblick in die Entwicklung der estnischen Malerei bietet. Eine Stärkung ist im museumseigenen Café möglich.
© Laif: B. Gardel/hemis.fr
Junge und Junggebliebene können abends noch Tallinns hippen Stadtteil Kalamaja mitsamt des Kreativzentrums Telliskivi (>) erkunden und eine Kleinigkeit im vietnamesischen Restaurant Konteiner (>) essen. Wer noch einmal estnisch essen gehen möchte, tut dies im mittelalterlichen Restaurant Olde Hansa (>) nahe dem Marktplatz, um danach noch die im Sommer hellen, beinahe weißen Nächte zu genießen und sich durch die Gassen Tallinns treiben zu lassen.
Hinter der Vielfalt der Baltenrepubliken finden Urlauber eine Einheit aus Kultur, Erholung und Natur
© Huber Images: R. Schmid
Der Lahemaa-Nationalpark in Estland ist ein überaus reiches Naturparadies
»Wir können nicht groß in der Zahl werden, werden wir also groß im Geiste.«
Jakob Hurt, estnischer Gelehrter (1839–1907)
Estland, Lettland und Litauen, drei Länder, aufgereiht wie an einer Perlenkette entlang der Ostsee: Das Baltikum ist Sehnsuchtsort für eine stetig wachsende Zahl von Erholungsuchenden, Aktivurlaubern und kulturell interessierten Reisenden. Das Baltikum – dieser Begriff verspricht Ruhe und Entschleunigung auf dem Land, aber auch junge, dynamische Hauptstädte am Puls der Zeit; er beschwört Bilder von Meer und Stränden, Wäldern und Wiesen, Burgen und Schlössern, vom Charme des Ostens und der Mystik des Nordens, von Geschichtsbewusstsein und Aufgeschlossenheit für die Zukunft.
Die über 4400 km lange Ostseeküste säumen Stein-, Kiesel- und Sandstrände – vom Finnischen Meerbusen im Norden bis zur Kurischen Nehrung im Süden. Das von Flüssen und Mooren durchzogene Landesinnere dominieren ausgedehnte Wälder, zu denen sich zwischen dem Peipussee ganz im Nordosten Estlands und dem Dzūkija-Nationalpark im Südosten Litauens wunderschöne Seenketten und liebliche Hügel gesellen.
Die drei Länder sind mit insgesamt 175.120 km² nicht einmal halb so groß wie Deutschland und mit 35 Einwohnern pro km² vergleichsweise dünn besiedelt, sodass trotz kurzer Wege das Gefühl der Weite vorherrscht. Große Teile der Natur stehen als Nationalparks unter Schutz. In den undurchdringlichen Wäldern des Lahemaa-Nationalparks im Norden Estlands leben z.B. Luchse und Wölfe, im Slītere-Nationalpark in Nordwestlettland nisten die seltenen Schwarzstörche.
Überwältigend ist das Farbenspiel, wenn das Licht im Mai allmählich intensiver und die Nächte immer heller – weißer – werden, bis im Juni die blaue Stunde gar nicht mehr zu enden scheint und schließlich der mitternächtliche Himmel rot in Flammen steht. Die Mittsommernacht wird überall im Baltikum mit Johannisfeuern, Tanz und Musik gefeiert.
© Shutterstock.com: EvijaF, matis
Sockelfiguren am Freiheitsdenkmal in Riga (links) – Maritimes Flair in der Hafenstadt Klaipėda (rechts)
Die Monate Juni bis August, die im Allgemeinen angenehm warm und eher trocken sind, eignen sich bestens für einen Badeurlaub an der Ostsee. Als besonders familienfreundlich gilt der breite weiße Sandstrand von Jūrmala nahe der lettischen Hauptstadt, der sanft in die Rigaer Bucht ausläuft.
Das nordische Klima garantiert zwar keine Sonne, aber eine frische Brise. Wassersportler finden an der Ostsee reichlich Abwechslung. Wahre Paradiese für Kanuten sind aber auch die naturbelassenen Flüsse und ungezählten Seen im Landesinnern, etwa im Nordosten Lettlands im Gauja-Nationalpark. Radfahrer genießen den Schutz schattiger Kiefernwälder auf der Nehrung. Radwege verbinden etwa die malerischen Fischerdörfer zwischen Smiltynė und Nida.
© Franz Marc Frei, Jahreszeiten Verlag: N. Kriwy, mauritius images: T. Krüger
Lettlands prächtiges Schloss Rundāle (oben) – Festtagsschmuck zum Mittsommerfest (unten links) – Tallinns mittelalterliche Stadtmauer (unten rechts)
Das Baltikum lockt aber nicht nur Naturfreunde und Aktivurlauber. Tallinn, Riga und Vilnius bieten mit hübsch restaurierten Altstädten, die zu Recht zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, interessanten Museen und modernen Einkaufszentren ein reizvolles Programm für Kulturliebhaber.
In der estnischen Hauptstadt Tallinn können Reisende auf dem Domberg und in der Unterstadt dem Mittelalter nachspüren. Unbedingt einen Besuch wert ist auch die Studentenstadt Tartu, die als geistiges Zentrum Estlands gilt. Riga, die größte Metropole des Baltikums, überzeugt durch Vielfalt, besonders aber durch ein Jugendstilviertel, das in Europa seinesgleichen sucht. Litauens Hauptstadt Vilnius ist wegen ihrer prächtigen Klöster und Kirchen als Perle des Barock bekannt.
Eine kulinarische Zeitreise ins Mittelalter verspricht Tallinns Restaurant Olde Hanse
Eine Baltikumreise bietet außerdem die Chance, auf engem Raum drei eigenständige Länder und verschiedene Völker kennenzulernen. Estland, Lettland und Litauen haben eigene Sprachen. Während das Estnische eine finno-ugrische Sprache ist, sind Lettisch und Litauisch baltische, also indoeuropäische Sprachen. Daher fühlen sich die Esten den Finnen oft näher als ihren südlichen Nachbarn. Als Lingua franca hat Englisch im Baltikum schon länger Russisch abgelöst, die Verständigung ist zumal mit jungen Leuten kein Problem.
Als roter Faden durch die Geschichte Estlands und Lettlands ziehen sich Jahrhunderte währende Fremdherrschaften. Steinerne Zeugen von Christianisierung und Unterwerfung durch deutsche Ordensritter im 13. Jh. sind trutzige Burgen, eindrucksvoll zu sehen z.B. in Cēsis und Sigulda im Nordosten Lettlands. Am Kampf gegen die Ostseeheiden beteiligten sich deutsche Adelige, die im Baltikum mit Land entlohnt wurden. Aus ihren Gutshöfen gingen die oft schlossähnlichen deutschbaltischen Herrensitze hervor, die vielfach restauriert und zu gemütlichen Hotels umgebaut wurden, etwa Palmse mitten im Lahemaa-Nationalpark. Im Schutz der Burgen ließen sich auch deutsche Kaufleute und Handwerker nieder, der Handel und die Städte traten der Hanse bei.
Litauen dagegen entwickelte sich seit dem 13. Jh. als Großfürstentum zu einer Großmacht. Im 15. Jh. reichte die Herrschaft bis zum Schwarzen Meer. Die imposante mittelalterliche Residenz in Trakai gilt den Litauern bis heute als Symbol ihrer Eigenständigkeit.
Im 16. Jh. führte die Reformation im Baltikum zur Auflösung des Deutschen Ordens und die Verlagerung des Handels nach Übersee zum Niedergang der Hanse. Schweden besetzte die heute estnischen und lettischen Gebiete, die seither protestantisch sind. Gleichzeitig riss Polen die Macht in Litauen an sich, das dem Katholizismus treu blieb.
Zum Ende des 18. Jh. geriet das gesamte Baltikum unter russische Herrschaft. Die Zaren hinterließen neben massiven Festungen auch schöne Kuranlagen in Ostseeorten wie Haapsalu, Pärnu und Palanga, die im 19. Jh. zu bevorzugten Sommerfrischen des russischen Adels avancierten.
© Huber Images: R. Schmid
Vor schmucken Gebäuden laden Cafés an Tallinns Rathausplatz zur Einkehr ein
Hauptstädte Tallinn, Riga, Vilnius
Sprachen Estnisch, Lettisch, Litauisch
Währung Euro
Staatsform Parlamentarische Republiken
Fläche Gemeinsam 175.120 km²
Einwohnerzahl 1,3 Mio. (Estland), 1,9 Mio. (Lettland), 2,8 Mio. (Litauen)
Tourismus Rund 5 Mio. ausländische Besucher jährlich
Religion Estland und Lettland sind protestantisch geprägt, Litauen katholisch. Die Mehrheit der Esten und rund die Hälfte der Letten betrachtet sich aber als konfessionslos.
Zeitzone MEZ +1 Std.
Estlands Exportschlager Skype
Berühmtester Este Arvo Pärt (geb. 1935) gilt als bedeutendster klassischer Komponist der Gegenwart.
Wichtigste lettische Vokabel Nach Meinung der Esten »saldējums«. Das Wort für das leckere lettische Speiseeis kennt im nördlichen Nachbarland fast jeder.
Litauens Nationalsport Basketball
Anzahl der Meeresinseln Lettland und Litauen 0, Estland mehr als 2000
© Huber Images: R. Schmid
Drei Länder, drei pulsierende Hauptstädte, aber auch jede Menge Natur, Kultur und Geschichte: Das Baltikum präsentiert sich facettenreich und bietet immer wieder neue Entdeckungen.
Dital und naturverbunden, kosmopolitisch und volkstümlich, innovativ und gemächlich: Das Baltikum präsentiert sich seinen Besuchern in vielen Facetten. Die großen Zeugnisse der Vergangenheit wie Schlösser, Herrenhäuser und Burgen dürfen auf keiner Rundreise fehlen, aber auch für herrliche Naturerlebnisse sollte man keineswegs zu wenig Zeit einplanen. Wer Estland, Lettland und Litauen verstehen will, lässt sich auf das bunte Treiben in den Städten mit ihren Märkten, Einkaufszentren und Museen ebenso ein wie auf das Landleben, das wie aus einer anderen Zeit wirken kann.
© Laif: B. Gardel/hemis.fr
Kleine Länder, große Kultur: Das Baltikum muss sich mit seinen modernen Museen nicht vor anderen Destinationen verstecken. Sie erwarten den Besucher in der Großstadt, aber auch einmal ganz unerwartet mitten in der Natur eines Nationalparks.
Modernes Museum in feinem Tallinner Vorort
Estnische Kunst mit Meerblick
Von der Steinzeit bis in den Cyberspace in Tartu
Malerei und Musik in Symbiose im Heilbad Druskininkai
© Jahreszeiten Verlag: A. F. Selbach
Ob felsige Küste oder sanfte Hügellandschaft: Im dünn besiedelten Baltikum ist es nirgends weit bis in die ursprüngliche, ungebändigte Natur. »Verweile doch, du bist so schön«, will man so manch einem Moment in den Nationalparks von Estland bis Litauen zurufen.
Weite Wälder und eine Küste zum Verlieben
Hügellandschaft in Südestland
Unterwegs im wildromantischen Flusstal
Wo die Memel ihre Schleifen zieht
© Lookphotos: Hemis
Wer es beim Essen rustikal mag, ist im Baltikum genau richtig: Esten, Letten und Litauer kochen immer noch am liebsten mit den natürlichen Zutaten, die ihnen Meer, Flüsse, Wald und Felder seit Jahrtausenden schenken. Schleckermäuler dürfen sich in den Städten aber auch auf eine ausgeprägte Cafékultur freuen.
Süßer Genuss in Tallinns ältestem Café
Deftige Gerichte in historischem Kellergewölbe in Riga
Die Küche eines kleinen Volkes, serviert in Trakai
© Laif: E. Gerald
Schmuck aus Bernstein lässt die Herzen vieler Frauen höherschlagen – auf der Kurischen Nehrung kann man ihn in vielen Formen kaufen. Wer dagegen günstig einkaufen und Lokalflair erleben möchte, lässt sich in Riga durch die Markthallen treiben.
Buntes Treiben in fünf Markthallen
Die Einkaufsstraße von Vilnius
Das Gold der Ostsee auf der Kurischen Nehrung
© Shutterstock.com: Ksenija Toyechkina
Das Baltikum war nicht nur im 20. Jahrhundert umkämpft. Steinerne Zeugnisse mittelalterlicher Machtkämpfe sind noch heute die zahlreichen erhaltenen Burgen mit ihren Wallanlagen, dicken Mauern und hohen Türmen.
Blick von Narva hinüber nach Russland
Bischofsburg auf Estlands größter Insel Saaremaa
Bildschöne Burg bei Sigulda mit tragischer Geschichte
Eine Burg wie aus dem Bilderbuch
© mauritius images: P. Forsberg/Alamy
Auch wenn Tallinn, Riga und Vilnius mehr als ein Drittel der Bevölkerung der baltischen Staaten auf sich vereinen: Am unverfälschtesten lassen sich die Länder noch immer in den sehr lebendigen und pittoresken Städtchen jenseits der Touristenströme kennenlernen.
Zum Folklorefestival blüht die Kleinstadt auf
Kleine Stadt mit großem Wasserfall
Romantisch gelegen zwischen Hügeln und See
© Shutterstock.com: Grisha Bruev
Vilnius, Riga oder Tallinn – die baltischen Hauptstädte sind ohne ihre Kirchtürme kaum denkbar. Protestantismus, Katholizismus und Orthodoxie haben die Region geprägt, Gotik, Barock und Renaissance ihre Spuren hinterlassen.
Prachtvolle orthodoxe Kirche in Tallinn
Der größte Sakralbau des Baltikums
Das vielleicht schönste Gotteshaus in Vilnius
Die Kirche, die Napoleon aus Vilnius entführen wollte
© Shutterstock.com: Bokstaz
Ein nationales Trauma: Esten, Letten und Litauer legen großen Wert auf die Feststellung, nie freiwillig der Sowjetunion angehört zu haben. Über vier Jahrzehnte haben dennoch Spuren hinterlassen.
Ein Freilichtmuseum stalinistischen Städtebaus
Die Geschichte von drei Besatzungen auf einen Blick
Ein Hochhaus in Riga, an dem sich die Geister scheiden
Letzte Ruhestätte für zahllose Lenins bei Druskininkai
© mauritius images: G. Lenz
Dass Russen, Deutsche, Polen, Schweden, Dänen und Juden ihre Spuren im Baltikum hinterlassen haben, ist bekannt. Doch auch für viele kleinere Völker oder Glaubensgruppen war der Landstrich an der Ostsee über die Jahrhunderte Heimat oder Zuflucht.
In den Dörfern der Altgläubigen
Seit Jahrhunderten an der Ostsee heimisch
Gebetshaus in Trakai für ein Turkvolk jüdischen Glaubens
Eine Kleinstadt, viele Religionen
© Shutterstock.com: Tomasz Wozniak
Die Schlösser des Baltikums müssen sich in ihrer opulenten Pracht vor Petersburg, Potsdam oder Paris nicht verstecken. Kein Wunder, denn schließlich wurden auch sie von den international renommiertesten Baumeistern ihrer Zeit errichtet.
Ein Zarenschloss in der Hansestadt Tallinn
Das Versailles des Baltikums
Ein Schloss voller Bernstein
© Jahreszeiten Verlag: N. Kriwy
Manch einer sucht am Strand Ruhe und Erholung, andere mögen nach dem Baden Party und Spaß. Das muss nicht zu Konflikten führen, denn das Baltikum hat mit Tausenden Küstenkilometern für jeden Urlauber das Passende im Angebot.
Estlands Sommerhauptstadt
Der Rigaer Stadtstrand
Strand, Dünen und Kiefern
Von der mittelalterlichen Altstadt Tallinns über das jugendliche Tartu bis zu den estnischen Inselwelten
Der nördlichste der drei baltischen Staaten ist der kleinste, aber auch spürbar der innovativste, dynamischste und wirtschaftlich erfolgreichste. In Tallinn arbeiten IT-Spezialisten nahe von mittelalterlichen Gemäuern, leben junge Hipster in alten, renovierten Holzhäusern. Riga ist weiter entfernt als die mit einer Fährverbindung erreichbare finnische Hauptstadt Helsinki – manche sprechen bereits von der Doppelstadt »Talsinki«. Zweites Zentrum des Landes und Gegengewicht zu Tallinn ist die Studentenstadt Tartu. Die drittgrößte Stadt Narva im Nordosten ist russisch geprägt. Der Badeort Pärnu trägt den Titel »Sommerhauptstadt«. Zwischen den Städten wartet viel unberührte Natur darauf, entdeckt zu werden, laden restaurierte deutschbaltische Herrenhäuser zur Besichtigung ein. Eine eigene Welt stellen die Inseln im Westen des Landes dar, deren größte, Saaremaa, die Fläche des Saarlands übertrumpft.
© Huber Images: R. Schmid
| Platz |
Fast irreal schön: Wäre nicht das lebendige Treiben von Besuchern aus aller Welt, könnte man sich hier im Herzen Tallinns tatsächlich im Mittelalter wähnen. >
| Gutshof |
Wunderschön restauriertes deutschbaltisches Herrenhaus, umgeben von einem Park, der zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt. >
| Museum |
Das modernste Museum des Baltikums führt von der Steinzeit bis heute durch die Geschichte Estlands. >
| Restaurant |
In dem rustikalen Altstadtrestaurant speist es sich wie im Mittelalter. >
| Aussicht |
Vom Domberg liegt einem Tallinns Altstadt zu Füßen. >
| Kunstmuseum |
Ein moderner Palast für estnische Kunst aus drei Jahrhunderten. >
| Küstendorf |
Estlands vielleicht schönstes Küstendorf erzählt Seefahrergeschichte. >
| Ordensburg |
Zwei Burgen, zwei Länder: ein Blick von Europa über den Grenzfluss hinüber nach Russland. >
| Architektur |
In diesen ehrwürdigen Räumen wird seit Jahrhunderten gelehrt. >
| Burgruine |
Eine der schönsten estnischen Kleinstädte mit imposanter Burgruine aus dem Mittelalter. >
| Museum |
Trutzige Mauern zeugen in der Inselhauptstadt von Kämpfen vergangener Jahrhunderte. >
| Hotel |
Schwitzen ist nationales Kulturgut: Auf diesem alten Gutshof lässt sich die estnische Sauna ausprobieren. >