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Von Pinienhainen gesäumte Buchten, zerklüftete Felsen und türkisblaues Wasser haben die Costa Brava berühmt gemacht. Bis heute ist sie deshalb vor allem bei Badeurlaubern und Familien mit Kindern beliebt. Aber zwischen den Pyrenäen und der Flussmündung des Tordera gibt es noch mehr zu entdecken: Im Hinterland warten stolze Städtchen wie Girona und Figueres, verwunschene Wälder und Wanderpfade. Künstler wie Salvador Dalí ließen sich hier nieder. Barcelona glänzt mit seinen Ramblas, den Werken Antoni Gaudís und der atemberaubenden Sagrada Família. Dazu die köstliche katalanische Küche, ein buntes Brauchtum und eine ansteckende Lebensfreude – was will man mehr? Detaillierte Informationen, praktische Tipps, übersichtliche Nutzung, handliches Format – das und noch viel mehr bietet der ADAC Reiseführer Costa Brava zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis: Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Klappenkarten, die parallel zum Reiseführer genutzt werden können - viele weitere Detailkarten im Innenteil - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach Barcelona Mit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu Verkehrsmitteln Informative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale Besonderheiten Ganz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 204
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
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Autorin: Julia Macher
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz (verantw.), Larissa Köpp, Silke Tauscher, Nadia Terbrack
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-624-8
1. Auflage 2019
GuU GuU 89-624 05_2019_02
Bildnachweis
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Nord | Übersichtskarte Süd
| Landschaft |
Kein Wunder, dass sich Salvador Dalí hier Inspiration für seine surrealistischen Meisterwerke holte! Wind, Wetter und Jahrmillionen haben im Naturpark eine bizarre Landschaft geformt. >
| Künstlerdorf |
Weißgetünchte Häuser, ein Gassenlabyrinth mit entzückenden Galerien und der Nimbus des großen Surrealisten hat dem entspannten Künstlerdorf Weltruhm beschert. >
| Museum |
Ein Zimmer, das Mae West nachempfunden ist, ein auf einer Säule aus Autoreifen balancierendes Boot und Gemälde so groß wie Kapellen: Mit seinem Theater-Museum hat sich Salvador Dalí ein Denkmal gesetzt. >
| Ausgrabungsstätte |
Die sorgsam freigelegten Mosaiken, Tempelruinen und Straßenzüge vermitteln einen anschaulichen Eindruck vom Leben in der bedeutenden griechisch-römischen Doppelstadt. >
| Inselgruppe |
Rings um die sieben unbewohnten Inseln befindet sich eines der beliebtesten Tauchreviere des Mittelmeers. >
| Küstenlandschaft |
Das Meer leuchtet azurblau, eine leichte Brise fährt durch Pinienhaine und die Nachmittagssonne lässt die Klippen in warmen Farben leuchten: Die Buchten rings um das Cap de Begur wurden zum Inbegriff der Costa Brava. >
| Stadtviertel |
Verwinkelte Gassen, die zu Treppen werden, Häuser, in denen jeder Stein eine Geschichte erzählt: Das jüdische Viertel von Girona gehört zu den best erhaltenen Europas und beherbergte im Mittelalter eines der wichtigsten kabbalistischen Zentren. >
| Stadtbild |
Von der malerisch an einen Fels geschmiegten Altstadt war der Maler Marc Chagall ebenso entzückt wie Hollywood-Diva Ava Gardner. Drei grobsandige Strände und der pittoresk am Ufer platzierte Felsen Penyafort begeistern Wasserratten und Taucher. >
| Botanischer Garten |
Mit seinem Garten wollte der deutsche Kaufmann Carl Faust ein Stück Paradies auf Erden schaffen. Besucher können sich an Pflanzenpracht aus drei Klimazonen und atemberaubenden Blicken auf die Küste berauschen. >
| Kirche |
Seit über hundert Jahren wird an Antoni Gaudís gigantischem Sühnetempel gebaut, im Jahr 2026 soll der Schlussstein gesetzt werden. Mit 18 geplanten Türmen, Platz für 13.000 Menschen und einer revolutionären Formensprache ist es schon jetzt ein Werk der Superlative. Die Licht- und Farbenspiele im Innern faszinieren auch Atheisten. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Nord | Übersichtskarte Süd
| Kloster | >
| Museum | >
| Restaurant | >
| Strand | >
| Weingut | >
| Landschaft | >
| Bucht | >
| Hotel | >
| Hotel | >
| Freilichtmuseum | >
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| Botanischer Garten | >
| Strand | >
| Museum | >
| Museum | >
| Hotel | >
| Eisdiele | >
| Landschaft | >
| Landschaft | >
| Strand | >
| Restaurant | >
| Hotel | >
| Museum | >
| Bauensemble | >
| Luftseilbahn | >
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Zum Auftakt verschaffen Sie sich einen Überblick über die Stadt – am besten von der Esplanade im Park Güell38L aus. Dort stellt sich dann auch gleich die erste Frage: Zuerst zur Sagrada Família38J, Antoni Gaudís immer noch unvollendetem Sühnetempel, oder zum Häuserblock Illa de la Discòrdia38H, der eindrucksvoll die Stilvielfalt des Modernisme zeigt? Bei guter Planung und Online-Reservierung schaffen Sie beides und finden noch Zeit für einen Kaffee auf dem mondänen oder seiner kleinen Schwester.
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Barcelona ist eine Stadt der Kontraste: Vom Schachbrettmuster des Eixample geht’s über die Rambles384 in die charmant chaotische Altstadt. Stärken Sie sich mit einem Mittagsimbiss in der Markthalle Boquería385. Anschließend statten Sie der Kathedrale382 einen Besuch ab und lassen sich durchs Gassengewirr des gotischen Viertels treiben. Keinesfalls versäumen sollten Sie die hübsche Pl. Felip Neri383 und Santa Maria del Mar38E. Modebegeisterte werden in den kleinen Boutiquen und Ateliers rings um die Lieblingskirche der Barcelonesen glücklich, Kunstinteressierte werfen noch einen Blick ins Picasso-Museum38F.
Die sanfte Meeresbrise lockt nicht nur Touristen an die Barceloneta38C. Nach Feierabend wird die Strandpromenade zur beliebten Jogger- und Skate-Strecke. Mit einem Spaziergang vom Port Vell38A zum Strand regen Sie den Appetit an. Das Rauschen des Meeres mischt sich mit fröhlichem Geplapper. Mit seinen schnurgeraden Straßen und den vor den Balkonen gespannten Wäscheleinen hat sich das ehemalige Fischerviertel seinen ursprünglichen Charme erhalten. Authentische Einblicke und köstliche Tapas gibt es in der populären Bar JaiCa (>).
Versteckte Buchten, schmucke Städtchen und ein faszinierendes Hinterland machen die Costa Brava zu einer Region für Entdecker
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Kecke Festung und eine atemberaubende Küstenlinie: das Städtchen Begur
» Die Transparenz des Wassers und vor allem das Licht, dieses Licht, klarer, lebendiger, schöner als an jedem anderen Ort der Welt. «
Ferran Agulló, »Per la Costa Brava«, 1908
Um zu verstehen, woher die Costa Brava ihren Namen hat, reicht es, sich an das Cap de Creus zu stellen, den östlichsten Zipfel der iberischen Halbinsel. An windigen Tagen – und die gibt es hier wahrlich häufig – peitscht die Gischt regelmäßig meterhoch übers löchrige Gestein, der Wind pfeift durchs Gebüsch und zerzaust die wenigen Kiefern. Ja, diese Küste ist wahrlich wild!
Als offizieller Namensgeber des Landstrichs zwischen den Pyrenäen und der Flussmündung des Tordera gilt der katalanische Journalist Ferran Agulló. Er schwärmte 1908 in einem Zeitungsartikel so überzeugend von der Schönheit der Costa Brava, dass der Name innerhalb kürzester Zeit zum geflügelten Wort wurde.
Mindestens vier Ortschaften reklamieren für sich, als Ort der Inspiration gewirkt zu haben. Sant Feliu de Guíxols mit seiner keck auf einem Felsen thronenden Einsiedelei Sant Elm; Blanes, von dessen Klosteranlage der Blick auf den langen, sanft geschwungenen, golden leuchtenden Sandstrand S’Abanell fällt; das von kleinen piniengesäumten Buchten mit kristallklarem Wasser umgebene Begur und das Fischerstädtchen L’Escala. Wer Recht hat, dürfte tatsächlich nur Lokalpatrioten interessieren. Denn diesen ganz besonderen Costa-Brava-Mix aus zerklüfteten Felsen, lauschigen Buchten und schmucken Dörfern haben alle vier.
Die Nähe zu Frankreich ist ebenso zu spüren wie das Jahrtausende alte Kulturerbe: Man schätzt »la bona vida«, das gute Leben. Und ist stolz auf seine Geschichte und das, was man sich hart erarbeitet sowie gegen Piraten verteidigt hat. Noch bis in die Neuzeit hatten viele Dörfer und Städtchen ihre eigene Flotte und brachten es mit Sardellen- und Korallenfischerei, später mit Überseehandel zu Wohlstand. Einer der beeindruckendsten Zeugen der frühen Bedeutung des Landstrichs ist die griechisch-römische Ruinenstadt Empurion.
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Ausblick in Barcelona: der Park Güell (links) – Einblick in Figueres: das Dalí-Museum (rechts)
Ursprüngliche Natur, Geschichte und distinguierter Lebensstil: Diese Mischung machte die Costa Brava schon früh zum Lieblingsziel lebenslustiger Städter und exzentrischer Künstler. In den 1920er Jahren verlegten die dadaistischen Schriftsteller Joan Oliver und Francesc Trabal an der Cala Pola einen roten Teppich zum Meer, zehn Jahre später feierten Federico García Lorca, Man Ray, Max Ernst und Salvador Dalí wilde Parties in Palamós und Cadaqués. Der exzentrische Künstler mit dem berühmten Zwirbel-Schnurrbart ging mit der Landschaft eine geradezu symbiotische Beziehung ein: In seinen Gemälden finden sich immer wieder der vom Tramuntana-Wind blitzblau gefegte Himmel und die von Wellen und Wetter zu seltsamen Tier- oder Fabelwesen geformten Felsen im Naturpark Cap de Creus. In Portlligat hat der große Künstler gemeinsam mit seiner Liebsten Gala ein paar Fischerhäuschen zu einem surrealistischen Paralleluniversum umgebaut, in dem man Dalís Gedankenwelt ebenso gut nachspüren kann wie im von ihm konzipierten Theater-Museum in Figueres.
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Badespaß an kleiner Bucht (oben) – Gaumenfreuden auf dem Dorfmarkt (unten links) – Kulturgenuss im Ruinendorf Ullastret (unten rechts)
Der Kunst folgte Hollywood: Ava Gardner drehte 1950 in Tossa de Mar »Pandora und der fliegende Holländer«, Elisabeth Taylor 1959 in Begur »Plötzlich im letzten Sommer«. Die schönen Diven sorgten nicht nur für Aufläufe von Schaulustigen am Set. Mit ihnen fiel auch die Klappe für die touristische Entwicklung der Seebäder. Sonnenhungrige Engländer entdeckten in den 1960er Jahren die Charter-Reisen. Vor allem an den Küstenorten mit langen Sandstränden wuchsen Bettenburgen in die Höhe und Campingplätze in die Breite, Partyangebote für Feierwütige inklusive.
Der eigenwilligen Topographie der Costa Brava ist zu verdanken, dass Betonboxen und andere Bausünden sich in der Regel auf die großen Ferienorte beschränken. Jenseits von Lloret und Co. haben sich viele Dörfer ihren ureigensten Charakter bewahrt. Meist reichen ein paar Hundert Meter, um wieder inmitten unberührter Natur zu stehen oder Fischern beim Flicken ihrer Netze zusehen zu können.
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Gut ausgeschilderte Wege machen die Costa Brava zum Paradies für Wanderer
Und wenn man sich genug Meeresluft um die Nase hat wehen lassen: auf ins Hinterland! Die meisten Urlauber lassen die gebirgigen Pyrenäenausläufer, die Vulkanlandschaft um Olot, die Buchenwälder der Garrotxa und die weite, sanfte Hügellandschaft des Baix Empordà mit ihren Obstgärten und Reisfeldern links liegen. Zu Unrecht. Denn so viel landschaftliche Vielfalt auf engem Raum gibt es selten. Außerdem kommt man nirgends dem eigenwilligen Charakter der Katalanen besser auf die Spur als auf dem Land. Hier weht auf fast jedem Rathausplatz die »Estelada«, die katalanische Pro-Unabhängigkeitsfahne, gelbe Schleifen vor Balkonen erinnern an die inhaftierten Separatisten-Anführer. Mittelalterstädtchen wie Pals, Peratallada und Ullastret liefern mit ihren Wehranlagen gleich eine historische Erklärung für den »fet diferencial«, das tief verwurzelte Gefühl, anders zu sein als der Rest: »Catalunya Vella«, der Norden Kataloniens, war Teil der spanischen Mark – und dem Karolingerreich viel enger verbunden als der Jahrhunderte lang zu »Al Andalus« gehörende südliche Teil der iberischen Halbinsel. Die Provinzhauptstadt Girona prunkt mit ihrem jüdischen Viertel, der Kathedrale mit dem größten gotischen Gewölbe der Welt – und lässt Feinschmecker mit der Zunge schnalzen. Im Drei-Sterne-Restaurant der Brüder Roca und den vielen von ihnen inspirierten Nachwuchsköchen kommen natürlich auch »mar i muntanya«-Gerichte auf den Tisch. In katalanischen Klassikern wie Huhn mit Languste oder Kaninchen mit Gambas gehen Berg und Meer eine wohlschmeckende Verbindung ein: Und das passt als Metapher für die gesamte Region.
© Jahreszeiten Verlag: Tim Langlotz
Prunkstück: die nahe am Fluss Onyar gebaute Altstadt von Girona
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Provinzhauptstadt Girona
Sprache Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch.
Verwaltung Die eigentliche Costa Brava besteht aus den drei Küsten-Landkreisen der Provinz Girona: Alt Empordà, Baix Empordà und Selva. Die Provinz Girona gehört zu Katalonien, einer von 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens.
Währung Euro (€)
Fläche (ohne Barcelona) 3054 km²
Küstenlänge (ohne Barcelona) 220 km
Einwohnerzahl 606.000; Barcelona 1,6 Mio.
Tourismus Mit 19 % des Bruttoinlandsprodukts ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige
Religion Überwiegend katholisch, dazu etwa 86.000 Muslime in der Provinz Girona
Darauf sind die Bewohner besonders stolz Schnurrbärtige Künstler (Salvador Dalí) und stachelige Meeresfrüchte (Seeigel)
Oft gehörtes Sprichwort »Salut i força al canut« – Gesundheit und ein volles (Geld-)Rohr! (Trinkspruch)
© Huber Images: Hans Peter Huber
Machen Sie sich auf Überraschungen gefasst! Denn die Costa Brava ist mit idyllischen Buchten, komfortablen Stränden, uralten Dörfern und modernen Metropolen äußerst vielfältig.
D en größten Fehler, den Sie an der Costa Brava begehen können, ist, den Namen wörtlich zu nehmen – und die »wilde Küste« auf einen schmalen Streifen zwischen Meer und Land zu reduzieren. Denn die Region ist viel mehr als das: Im Hinterland warten stolze Städtchen und verwunschene Wälder auf Sie. Verrückte Künstler wollen entdeckt, kulinarische Traditionen erschmeckt und eine fantastische Natur erkundet werden. Dazu gibt es Kultur und Geschichte satt. Der große Vorteil: Dank überschaubarer Quadratkilometerzahl passt das alles in einen Urlaub!
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Ob durch saftig grüne Buchenwälder oder im Schatten von Pinien entlang der Küste: Ein dichtes und gut ausgeschildertes Netz aus Wanderwegen bietet Routen für jeden Geschmack und Schwierigkeitsgrad – vom Verdauungsspaziergang bis zur mehrtägigen Tour.
Entlang einer historischen Flüchtlingsroute
Küstenwanderweg zwischen Llafranc und Calella
Üppiges Grün auf fruchtbarer Erde
Der »gesägte Berg« als faszinierende Kulisse
© stock.adobe.com: borisb17
Nicht nur Iberer, Griechen und Römer haben ihre Spuren an der Mittelmeerküste hinterlassen. Im Mittelalter erlebte die Region eine besondere Hochzeit, zunächst als Teil der spanischen Mark, später innerhalb des mächtigen Königreichs Aragón.
In den Fels gehauene Straßen und dicke Mauern
Hübsche, auf einem Hügel gelegene Ortschaft
Das jüdische Viertel war einst spirituelles Zentrum
Romanische Bogenbrücke und mittelalterliche Mikwe
© stock.adobe.com: 23AM
Zwischen Portbou und Blanes erstrecken sich knapp 220 Kilometer Küste – viele davon mit »Aaah« und »Ooh«-Garantie: Zerklüftete Felsen, türkisblaues Wasser, leuchtende Farben und romantische, oft von Pinienhainen gesäumte Buchten haben den Ruhm der Costa Brava begründet.
Herrliche Strände vor der Ausgrabungsstätte
Minibuchten mit Felsen und türkisblauem Wasser
Hier stört kein Hotel das Idyll
© laif: Bernd Jonkmanns
Ohren zu und Augen auf – gleich knallt’s! Feuerwerk darf bei keinem Volksfest fehlen. Und auch sonst lieben es die Katalanen laut und bunt. Viele der kuriosen Brauchtümer stammen aus dem Mittelalter und werden von Jung und Alt gleichermaßen hochgehalten.
Die ganze Stadt feiert tagelang das Mittelalter
Die Pappmaché-Riesen fehlen bei keinem Umzug
Mit der Schutzpatronin Santa Cristina übers Wasser
© seasons.agency: Markus Bassler
Die Küste liefert Fisch und Meeresfrüchte satt, in der Ebene des Empordà wächst schmackhaftes Obst und Gemüse, ergänzt wird das Ganze mit Wild- und Waldzutaten aus dem katalanischen Hinterland. Ob traditionell oder Avantgarde: Gourmets schnalzen hier mit der Zunge!
Sterneverdächtige Reisgerichte
Eis-Kreationen eines berühmten Drei-Sterne-Kochs
Hier schmeckt der Fischeintopf am besten
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Ein mildes Klima und großartige historische Kulissen schaffen ideale Festivalbedingungen. Und Künstler aus aller Welt loben die gute Infrastruktur – und das aufgeschlossene, neugierige Publikum. Mit der ersten lauen Sommernacht beginnt die Saison!
Pop- und Klassik-Größen auf der Schlossbühne
Melancholische Melodien mit Meerblick
Konzertnächte im Botanischen Garten
© laif: Katja Hoffmann
Komfortable Strände, lockere Gastgeber und eine große Auswahl an Campingplätzen und kinderfreundlichen Unterkünften machen die Costa Brava zum idealen Ziel für Familien. Auch sonst lässt man sich eine Menge einfallen, um die Kleinen bei Laune zu halten.
Piratenfestival für große und kleine Landratten
Das Fischereimuseum überzeugt auch Museumsmuffel
Historisches Spielzeug in Sant Feliu de Guíxols
Riesenrutschen und Blubberbad bei Lloret de Mar
© mauritius images: Martin Thomas Photography/Alamy
Sonne, Strand und eine – vor allem im Süden – hohe Kneipendichte haben die Costa Brava zum beliebten Ziel für Partytouristen gemacht. Dabei lässt sich hier auch ganz distinguiert die Nacht zum Tag machen: ganz ohne Schaumparty und Eimer-Sangria.
Erlesenes Programm auf einer kleinen Bühne
Abtanzen im ältesten und angesagtesten Nachtclub
Live-Sessions im bekanntesten Jazz-Club der Stadt
© Getty Images: Simon Wheeler Ltd
Traditionsbewusstsein trifft Innovationsfreude: Aus dieser Kombination entstehen meist die besten Produkte. Egal, ob es allein die Früchte der eigenen Arbeit sind oder auch die Natur ihren Anteil hatte: Mitbringsel mit Herkunftsgarantie bürgen für bleibenden Costa-Brava-Genuss.
Spitzenweine aus dem Naturpark, mit Öko-Siegel
Eingelegte Sardellen in nostalgischer Verpackung
Hier gibt es Original-Design made in Barcelona
© stock.adobe.com: valeryegorov
Seit jeher wird den Katalanen ein Hang zum genialischen Wahnwitz nachgesagt. Einige haben es damit zu Weltruhm und einer internationalen Fangemeinde gebracht. Wer weiß, vielleicht liegt es tatsächlich am Tramontana-Wind?
Atelier- und Wohnhaus des großen Surrealisten Dalí
Hier hat sich der Exzentriker ein Denkmal gebaut
Immer noch unvollendetes Meisterwerk von Gaudí
Farbenfrohe Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen
© Shutterstock.com: Sigfrid Campama Puig
Das Blau ist viel zu verlockend, das Wasser zu sauber, um nur am Strand zu liegen: Taucher begeistert die reiche Unterwasserfauna und -flora, Windsurfer und Kajakfans freuen sich saisonabhängig über Wind und Wellen. Spektakuläre Kulissen gibt es das ganze Jahr.
Kompetent geführte Panoramatour am Cap de Creus
Zackenbarsche und faszinierende Farbenspiele
Idealer Strand für Stand-up-Paddler
Schroffe Felsen, kahle Berge, trutzige Bauten: Im Norden zeigt sich die Costa Brava von ihrer wildesten Seite
Wo die Ausläufer der Pyrenäen bis ins Meer reichen, hat sich die Costa Brava ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Die Straßen winden sich in Serpentinen durch die gebirgige Landschaft, die Felsbuchten sind unbebaut, und das Wasser ist kristallklar. Die wilde Landschaft begeistert Naturliebhaber und Outdoor-Fans gleichermaßen. Aber nicht nur sie: Der grüne Norden zwischen Portbou und L’Escala hat auch den Surrealisten Salvador Dalí geprägt – so sehr, dass Landschaft und Künstler zu einer Art Gesamtkunstwerk verschmolzen sind.
© Huber Images: Hans Peter Huber
© Huber Images: Hans Peter Huber
| Landschaft |
Im Naturpark am nordöstlichen Zipfel der iberischen Halbinsel haben Wind und Wetter eine bizarre Landschaft geformt. Sieht der Felsen dort nicht aus wie Zwerg Nase? >
| Künstlerdorf |
Weißgetünchte Häuser, labyrinthische Gassen mit kleinen Galerien und ein entspanntes Publikum machen Cadaqués zu einem Künstlerdorf mit Bilderbuch-Charme. >
| Museum |
Eine brotbespickte Fassade, Rieseneier statt Zinnen und ein Zimmer wie das Gesicht von Mae West: Salvador Dalí hat sein berühmtes Theater-Museum selbst konzipiert. Es ist ein Vermächtnis seiner Schaffenskraft. >
| Ausgrabungsstätte |
Empurion war einst eine der bedeutendsten Städte des Mittelmeers. Die Ruinen vermitteln einen exzellenten Eindruck von der Bedeutung der griechisch-römischen Doppelstadt. >
| Kloster |