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Seitenzahl: 189
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© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Leserservice:
GRÄFE UND UNZER Verlag
Grillparzerstraße 12
81675 München
www.graefe-und-unzer.de
Autoren: Stefan Welzel, Franziska Neudert
Aktualisierung: Marcus Hundt
Redaktion: Juliane Helf, Susanne Kronester-Ritter
Lektorat: Katja Tegler, Berlin
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Eva Stadler, München; Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de, Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Chiara Knell
ISBN 978-3-98645-131-8
1. Auflage 2024
GuU 5-131 05_2024_02
Bildnachweis
Coverabbildung: Titel: Blick von der Moldau auf die Karlsbrücke und die Altstadt Prags Foto: Shutterstock.com (monticello)
Fotos: AWL; dpa Picture-Alliance; Getty Images; Huber Images; IMAGO; Ivan Barta; Jahreszeiten Verlag; laif; Look; mauritius images; picture-alliance; Seasons Agency; Shutterstock.com; stock.adobe.com; S. Welzel; www.bobovadraha.cz
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Prag Zentrum | Übersichtskarte Prag Stadtgebiet | Übersichtskarte Prag Umgebung
| Platz |
Das pittoreske Herz der Altstadt und für viele einer der prächtigsten Plätze Europas. Hier entfaltet sich der historische Reichtum der Stadt am eindrucksvollsten. >
| Begräbnisstätte |
In der Begräbnisstätte des alten jüdischen Viertels türmen sich 12.000 Grabstelen auf engstem Raum. Ein mystischer Ort der Stille und Andacht. >
| Brücke |
Das bekannteste Prager Wahrzeichen verbindet seit über 600 Jahren die Flussufer. Eine der ältesten und schönsten Steinbrücken Europas ist touristischer Anziehungspunkt. >
| Dom |
Tschechiens größtes Gotteshaus im Herzen der Prager Burg mit Grablege der böhmischen Könige dominiert die Stadtsilhouette. Es gehört zu den Meisterwerken europäischer Gotik. >
| Park |
Ob zu Fuß oder mit der Standseilbahn: Vom Laurenziberg hoch über der Kleinseite genießt man eine beeindruckende Aussicht auf den gegenüberliegenden Hradschin. >
| Einkaufsgalerie |
Pompöse Jugendstil-Ladenpassage mit Kino, Musikclub und sympathischen kleinen Geschäften. >
| Aussichtsturm |
Der spektakuläre Bau spaltet die Prager: Die einen finden ihn hässlich, die anderen haben sich damit abgefunden. Dennoch einen Besuch wert. >
| Museum |
Der funktionalistische Hauptsitz der Nationalgalerie allein ist schon einen Besuch wert. Noch beeindruckender sind die darin ausgestellten Werke weltbekannter Künstler des 19. bis 21. Jahrhunderts. >
| Park |
Den größten Teil der Letná-Ebene (Letenská pláň) macht der gleichnamige Park Letenské sady aus. In und entlang der Grünanlage begegnet man viel Geschichte und Kultur sowie dem vielleicht schönsten Panoramablick auf die Stadt. >
| Burg |
Zum alten Königssitz mit nationalem Ehrenfriedhof aus dem 19. Jahrhundert gehört auch eine mystisch-schöne Parkanlage. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Prag Zentrum | Übersichtskarte Prag Stadtgebiet | Übersichtskarte Prag Umgebung
| Architektur | >
| Restaurant | >
| Architektur | >
| Gotteshaus | >
| Gemäldegalerien | >
| Stadtviertel | >
| Kloster | >
| Kunstsammlung | >
| Park | >
| Straßenzug | >
| Uferpromenade | >
| Kirche | >
| Hotel | >
| Mahnmal | >
| Restaurant | >
| Friedhof | >
| Straße | >
| Park | >
| Museum | >
| Restaurant | >
| Bar | >
| Schloss | >
| Naherholungsgebiet | >
| Burg | >
| Hotel | >
Direkt an der Moldau steht das prächtige Nationaltheater 26. Es ist idealer Ausgangspunkt für einen Rundgang, denn in der Nähe befinden sich traditionsreiche Kaffeehäuser, in denen man sich mit einem Espresso stärken kann. Idealerweise ergattern Sie im Café Slavia (>) einen Fensterplatz mit herrlicher Sicht auf Moldau und Burg. Danach überqueren Sie den Fluss in Richtung Petřín-Hügel 16. Dessen Gipfel erreichen Sportliche zu Fuß, andere mit der kleinen Standseilbahn. Vom Aussichtsturm eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Stadt. Weiter geht es durch den Park in Richtung Prager Burg. Sie können dabei das Burgviertel von hinten aufrollen und in einem Lokal in der »Neuen Welt« Nový Svět 14 zu Mittag essen.
Danach ist es nur noch ein kurzer Weg zur Prager Burg 12. Über den Besuchereingang am Basteigarten erreicht man den zweiten und danach den dritten Burghof samt Veitsdom mit seiner beeindruckenden Gotik-Fassade. Am Ost-Ende der Burg geht es hinunter Richtung Metrostation Malostranská und von dort zur Karlsbrücke 11. Wer das Burgareal auslassen will, spaziert über die Neruda-Gasse 20 zur legendären Steinbrücke. Man überquert die Moldau ein zweites Mal und begibt sich durch die engen Gassen zum Altstädter Ring 1 mit seinen zahlreichen Stadtpalästen. Im nahen Jüdischen Viertel 8 gönnt man sich eine Kaffeepause.
Wer sich nun erschöpft fühlt, kann die Abendstunden in einem Restaurant im oder rund um das Jugendstilgebäude des Gemeindehauses 6 verbringen und danach noch ein wenig die mystische Altstadt bei Nacht erkunden. Ausgehfreudige nehmen die Tram 26 in Richtung Žižkov 34 und stoßen unterm Fernsehturm 35 mit einem Pilsner an.
30 km lang ist eine der schönsten Radstrecken Tschechiens – vom Prager Zentrum zur Burg Karlstein (>), zunächst an der Moldau, später an der Berounka entlang. Noch in Prag können Radfahrer mit einer Fähre ans andere Ufer übersetzen. Nach ein paar Kilometern auf dem Radweg A1 geht es den rot markierten Wegzeichen folgend über Černošice, Dobřichovice und Hlásná Třebaň zur berühmten Burganlage. Im Sommer säumen gemütliche Rastplätze mit Bewirtung im Freien die Route. Von Karlštejn aus fahren regelmäßig Züge zurück nach Prag.
■ Fahrradverleiher: >
Mit 60 km/h kann man die 800 m lange Sommerrodelbahn im Stadtteil Prosek hinuntersausen. Vor allem Kinder dürften hier ihren Spaß haben. Eine Fahrt kostet umgerechnet etwa 3 Euro. Der Panoramablick auf Prag ist umsonst – ob vom Schlitten oder von der Terrasse des Restaurants aus. Wer nach der kurvenreichen Fahrt nach einem weiteren Adrenalin-Kick sucht, findet ihn vielleicht im benachbarten Hochseilgarten (Lanové centrum PROUD).
■ www.bobovadraha.cz
■ www.lanovecentrum.cz
Ungefähr 50.000 Soldaten standen sich am 8. November 1620 am Weißen Berg gegenüber. In der ersten großen Schlacht des Dreißigjährigen Krieges waren das Heer des Kaisers und der Katholischen Liga dem der böhmischen Stände deutlich überlegen. Wer sein Schulwissen aufpolieren will, fährt mit der Straßenbahn 22 oder 25 bis zur Endstation Bílá hora. Ein Denkmal und die Wallfahrtskirche Maria vom Siege erinnern an das Ereignis und die über 2000 gefallenen Soldaten. Schlachtfeld, Kirche und das nahe Renaissance-Schloss Stern samt Park (>) gehören zum Nationalen Kulturerbe.
■ www.benediktinky.cz
Romantisch, geschäftig, altertümlich, modern: Prag präsentiert sich vielseitig und spannend
Blick von der Kleinseite auf Moldau, Karlsbrücke und die Prager Altstadt
Prag hat viele Namen: »Goldene Stadt«, »Stadt der hundert Türme«, »Mutter aller Städte«. Ein überragendes architektonisches Erbe in Verbindung mit einer lebendigen Kulturszene macht die tschechische Hauptstadt zu einer der spannendsten Großstädte des Kontinents. Ihrem Charme kann man sich kaum entziehen. Das wusste schon Franz Kafka, der über seine Heimatstadt schrieb: »Prag lässt nicht los. Dieses Mütterchen hat Krallen. Da muss man sich fügen.« Das spüren auch Besucher, wenn sie durch die verwinkelten Gassen spazieren. Bis heute hat sich Prags Ruf als mysteriös-magischer Ort gehalten. Als würde der Golem – das sagenumwobene Geschöpf des Rabbi Löw – tatsächlich noch sein Unwesen treiben.
Karlsbrücke, Altstädter Ring und Prager Burg sind weltbekannt. Doch auch jenseits der Touristenmagnete gibt es vieles zu entdecken. Wie in einem riesigen Freilichtmuseum kann man von Epoche zu Epoche, von Baustil zu Baustil, von Romanik bis zur Postmoderne springen. Mit seiner kubistischen Architektur weist Prag sogar eine Besonderheit auf, die weltweit einzigartig ist. Faszinierende Beispiele sind das prächtige Palais Adria oder das Haus zur Schwarzen Muttergottes.
Detail der Astronomischen Uhr am Altstädter Rathaus (links) – Garten vor dem Palais Waldstein (rechts)
Prag ist ein einmaliges Denkmalschutzgebiet. Sein historischer Kern mit der Altstadt und dem Jüdischen Viertel, mit Kleinseite, Burg, Neustadt und dem Vyšehrad gehört bereits seit 1992 zum UNESCO-Welterbe. Die Stadt verdankt diesen glücklichen Umstand auch der Tatsache, zwei Weltkriege nahezu unbeschadet überstanden zu haben. Nicht überdauert hat hingegen das multiethnische und multikulturelle Prag, das über Jahrhunderte von Tschechen, Deutschen und Juden gemeinsam geprägt wurde. Von der alten Josefstadt sind nur einzelne Sehenswürdigkeiten erhalten geblieben, die dafür umso mehr beeindrucken.
Eine mehr als 1000 Jahre alte, glorreiche Geschichte, zunächst als Sitz der böhmischen Könige, später der römisch-deutschen Kaiser, hatte bereits im Mittelalter ein »Goldenes Zeitalter« gebracht. Und selbst als seine politische Bedeutung schwand, blieb Prag eine wichtige Kunst-, Kultur-, Wissenschafts- und Handelsmetropole. Davon zeugen nicht nur die zahlreichen Museen, Galerien, Theater und Konzerthäuser, sondern auch eine vielfältige und lebendige Kulturszene.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand Prag für 40 Jahre hinter dem Eisernen Vorhang. Nach der Wende wurde die Stadt in kürzester Zeit von Gästen aus dem Ausland überrannt. Manch einem ging das viel zu schnell. Dem etwas grummeligen Gemüt der Böhmen waren die Touristenhorden und Expats nicht ganz geheuer. Und das ist durchaus nachvollziehbar: Die Stadt wurde stellenweise geradezu »verkauft«. Kitsch und Kommerz überdeckten die Geschichte; wo einst Prager einkehrten, torkeln heute betrunkene Touristen durch die Straßen und feiern laut ihren Junggesellenabschied.
Vom Petřín aus öffnet sich ein herrliches Panorama über Prag und das Moldautal
Gerade dem Prager wird nachgesagt, nicht besonders (gast-)freundlich zu sein. Diesen Ruf genießt der »arrogante Hauptstädter« aber auch bei seinen Landsleuten. Das heißt jedoch nicht, dass der mürrische Kellner oder die wortkarge Verkäuferin stellvertretend für den typischen Prager stehen. Hinter der reservierten Fassade verbergen sich nicht selten unterdrückte Neugier und ein belesener Geist. Es erstaunt nicht, dass die Tschechen zu den lesefreudigsten Völkern der Welt zählen. Wer nostalgisch ist, sollte sich einmal in eine Straßenbahn oder Metro setzen und darauf achten, womit sich viele der Fahrgäste beschäftigen. Selbst manch jungen Prager sieht man mit einem vergilbten Buch aus der nahen Bibliothek. Überhaupt erscheinen die Prager herrlich unaufgeregt. Wo es in anderen Großstädten hektisch zugeht, reagiert man hier mit Gelassenheit.
So auch beim liebsten Zeitvertreib des Pragers: dem Genuss des Feierabendbiers im Stammlokal. Das gilt nicht nur für trinkfeste Arbeiter. Auch nachmittags um drei kann es vorkommen, dass die älteren Damen am Nebentisch eines schicken Cafés lieber ein großes Pilsner bestellen als einen Cappuccino. Ins Gespräch kommt man als Besucher eher selten. Die Verständigung gestaltet sich vor allem mit den älteren Generationen schwierig, da sie oft keine Fremdsprache beherrschen, oder nur das ungeliebte Russisch. Ansonsten geht es mit Englisch, manchmal sogar mit Deutsch deutlich einfacher. Ist das Eis erst einmal gebrochen, kann man seinem Gegenüber so manche Anekdote entlocken.
Auch an seinen unbekannten Rändern ist Prag einen Besuch wert. Es lohnt sich, das dichte Netz des Nahverkehrs zu nutzen und hinauszufahren in abgelegenere Viertel und Naherholungsgebiete. Mancherorts begegnet man dem mondänen und modernen Prag, dann wieder scheint die Zeit in den 70ern stehen geblieben zu sein. Besonders schön ist es auf den Anhöhen der Stadt, wie auf dem Veitsberg oder der Letná-Ebene, wo es einem beim Blick auf Fluss und Innenstadt fast den Atem verschlägt.
Es ist die nahezu perfekte Mischung aus glanzvoller Architektur, vielfältigem Kulturangebot und wunderschöner Lage, die Prag so einzigartig macht. Wer die Stadt besucht, wird kaum bezweifeln, dass Kafka recht hatte. Und passt man sich der stillen und gemütlichen Art ihrer Bewohner an, so kann man sich sogar im Städteurlaub ein wenig erholen.
Sprache Tschechisch
Währung Tschechische Krone (Kč/CZK)
Fläche 496 km² (das entspricht gut der Hälfte der Fläche von Berlin)
Einwohner 1,37 Mio.
Tourismus Jedes Jahr besuchen etwa 7 Mio. Touristen die tschechische Metropole. Sie gehört damit zu den beliebtesten Städtereisezielen Europas.
Religion Tschechien ist das am stärksten säkularisierte Land Europas. Fast 80 % der Bevölkerung bekennen sich nicht zu einer Religionsgemeinschaft. Nur ca. 10 % sind Katholiken.
Bierkonsum pro Kopf 136 l/Jahr (Weltranglistenplatz eins)
Das lieben die Prager Hunde! In Tschechien soll in 40 % aller Haushalte mindestens einer leben, in Prag über 100.000.
Berühmte Prager Karl IV., Bernard Bolzano, Franz Kafka, Rainer Maria Rilke, Egon Erwin Kisch, Jaroslav Seifert, Bertha von Suttner, Václav Havel, Antonín Panenka
Prags Einzigartigkeit beruht nicht allein auf dem prachtvollen architektonischen Erbe. Die Stadt ist eine lebendige Millionenmetropole mit exzellenten Museen und Galerien, einer reichen Kulturszene, vielen trendigen Bars, Cafés und Clubs sowie tollen Ausflugszielen ins Grüne. Ein tschechisches Sprichwort besagt, die Magie der Stadt sei unergründlich. Doch nimmt man die Mühe auf sich, auch abseits der Touristenpfade nach dem Schönen und Außergewöhnlichen zu suchen, kann man ihn finden: den verführerischen und vielseitigen Charme der Goldenen Stadt.
Eine von vielen Prager Blütezeiten in Kunst und Architektur war der Jugendstil. Manch repräsentatives Gebäude entstand in dessen üppig dekorativer Bauart. Und mit Alfons Mucha wirkte einer der einflussreichsten Secessions-Künstler in der Goldenen Stadt.
Eindrucksvollster Repräsentant des Prager Jugendstils
Boulevard mit zahlreichen Jugendstil-Häusern
Werkschau des Künstlers Alfons Mucha
Uferpromenade mit tollen Fassaden
Die spezielle Lage mitten in Europa prädestiniert die ehemalige Kaiserstadt geradezu, immer wieder im Zentrum wichtiger historischer Ereignisse zu stehen. In der über tausendjährigen Geschichte Prags fanden wegweisende Schlachten, Attentate und Umstürze statt.
Hier predigte der Reformator Jan Hus
Schauplatz des zweiten Prager Fenstersturzes
Ort des Widerstands gegen die Okkupation 1968
Hier endeten 1942 die Heydrich-Attentäter
Prag zieht mit seinen tollen Clubs das internationale Partyvolk an. Daher erstaunt es nicht, dass die Stadt ein äußerst beliebtes Ziel für Abitur-Reisen ist. Doch auch ein eher konservatives Ausgehpublikum kommt hier auf seine Kosten – dank erstklassiger Konzerthäuser und einer vielfältigen Bar-Szene.
Heimat mehrerer Jazz- und Rockclubs
Kneipenviertel mit Underground-Flair
Angesagte Hipster-Straße mit vielen kleinen Bars
Open-Air-Bar mit Kulturprogramm und guten Drinks
Tschechiens Küche ist bekannt für herzhafte Gerichte. Meist sind sie fleischlastig, an schweren Soßen angerichtet und werden mit Knödeln serviert – nichts für empfindliche Mägen. Dazu gehört ein Frischgezapftes – mit einem passenden, typischen Bier-Snack als Vorspeise.
Legendäre Kneipe mitten in der Altstadt
Leckere geröstete Brote zum dunklen Bier
Prager Restaurant alter Schule mit sehr guter Küche
Die vielen Hügel in und um die Innenstadt sind nicht nur wunderbare Erholungsgebiete, sondern bieten oft beeindruckende Aussichten. Von hier eröffnen sich Panoramen, die den kurzen Aufstieg auf jeden Fall wert sind.
Gedenkstätte mit Panorama-Plattform
Grandioser Blick auf Fluss, Brücken und Altstadt
Alter Herrschaftssitz direkt über der Moldau
Prag ist zwar keine klassische Shopping-Destination wie Paris oder London. Dennoch bieten sich rund um den Wenzelsplatz viele Einkaufsmöglichkeiten vom internationalen Modelabel-Ableger bis zum lokalen Designerladen. Und auf den zahlreichen Märkten lässt sich wunderbar nach Schnäppchen jagen.
Jugendstil-Passage mit kleinen Gourmet-Läden
Beliebter Samstagstreff für »Foodies«
Großer Bauern- und Flohmarkt in Holešovice
Die reiche Geschichte der Stadt spiegelt sich in den zahlreichen Galerien und ihren herausragenden Sammlungen wider. Die Palette reicht von bedeutenden Mittelalter-Ikonen über niederländische und italienische Meister der Renaissance bis zu spannender Gegenwartskunst.
Galerie mit mittelalterlichen Plastiken und Gemälden
Renaissance und Barock in drei prächtigen Palais
Tschechiens führendes Haus für zeitgenössische Kunst
Moderne Kunst im Funktionalismus-Palast
Diesen Beinamen verdankt Prag der wunderbaren Silhouette seiner Altstadt. Doch auch außerhalb des Zentrums hat man hoch gebaut. Mancherorts blickt man bis weit in die mittelböhmische Landschaft hinaus.
Erhebender Blick über die Dächer der Altstadt
Kleinere Prager Variante des Pariser Eiffelturms
Sozialistisches Prestigeobjekt hoch über Žižkov
Die alte Architektur Prags war schon immer Nährboden für Mythen und geheimnisvolle Geschichten. In zahlreichen Winkeln erfüllt ein sonderbarer Zauber die historische Innenstadt. Lassen Sie sich verführen – die beste Zeit dafür ist der neblige Herbst.
Das verwinkelte Zentrum bietet Romantik pur
Sagenumwobene Grabstätte in Josefov
Wie in einem verträumten Dorf
Es braucht keine langen Ausfahrten, um dem Prager Asphaltdschungel zu entkommen. Parks und Erholungsgebiete gibt es zuhauf. Dort verleiht die Stadt dem Besucher der grünen Inseln das erstaunliche Gefühl, weit draußen auf dem Land zu sein.
Der Laurenziberg ist der größte Park im Zentrum
Park mit künstlicher Grotte
Wunderschöne Grünanlage nahe dem Messegelände
Tal mit zerklüfteten Felslandschaften
Die Moldaustadt hat zahlreiche große Komponisten zu wundervollen Melodien inspiriert. Heute ist sie Heimat einer vielseitigen Musikszene, und ihre tollen Konzerthäuser ziehen nationale wie internationale Stars aller Stilrichtungen an.
Wichtigste Bühne des Landes für klassische Musik
Hier spielen internationale Stars (Bild rechts)
Top-Club für Independent- und Rock-Konzerte
Wahrzeichen im Abendlicht: Die Kleinseitner Brückentürme markieren den westlichen Zugang zur Karlsbrücke.
Der ganz besondere Zauber einer über tausendjährigen Geschichte prägt das historische Zentrum
Sobald man die Grenzen zur Altstadt (Staré Město) überschreitet, eröffnet sich dem Besucher ein einzigartiges Panoptikum europäischer Baukunst. Dem besonderen Hauch einer über tausendjährigen Geschichte kann sich kaum jemand entziehen. Viele der Sehenswürdigkeiten reihen sich an dem ehemaligen Krönungsweg der böhmischen Herrscher, der vom spätgotischen Pulverturm aus quer durch die Altstadt bis zur Karlsbrücke und danach auf die Prager Burg führt. Taucht man anschließend ein in das Labyrinth mittelalterlicher Gassen, so begegnen einem auf Schritt und Tritt die pompösen Erzeugnisse fürstlicher, geistlicher und bürgerlicher Architektur. Tagsüber gehört die Altstadt überwiegend den Touristen. Erst abends legt sich der Rummel ein wenig. In diesen Stunden bietet sich die Möglichkeit, im schummrigen Licht der Straßenbeleuchtung das legendäre »Magische Prag« zu erkunden.
| Platz |
Das pittoreske Herz der Altstadt und für viele einer der prächtigsten Plätze Europas. Hier entfaltet sich der historische Reichtum der Stadt am eindrucksvollsten. >
| Begräbnisstätte |
In der Begräbnisstätte des alten jüdischen Viertels türmen sich 12.000 Grabstelen auf engstem Raum. Ein mystischer Ort der Stille und Andacht. >
| Brücke |
Das bekannteste Prager Wahrzeichen verbindet seit über 600 Jahren die Flussufer. Eine der ältesten und schönsten Steinbrücken Europas ist touristischer Anziehungspunkt. >
| Architektur |
Der rund 40 m hohe Turm bietet einen spektakulären Blick über die Dächer der Altstadt. >
| Restaurant |
Eines der besten Restaurants am Platz. Rein vegetarische Küche und romantische Einrichtung. >
| Architektur |
Ein Meisterwerk kubistischer Architektur mit Ausstellung und Café, in dem sogar die Kuchenstücke kubistisch geschnitten sind. >
| Gotteshaus |
Das frühgotische Bethaus zählt zu den ältesten seiner Art in Europa. >