ADAC Reiseführer Wien - Daniel Berger - E-Book

ADAC Reiseführer Wien E-Book

Daniel Berger

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Beschreibung

Top aktuell, bietet der ADAC Reiseführer detaillierte Informationen und praktische Tipps zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die ADAC Top Tipps, Empfehlungen und Service-Kästen zu Themen wie Familie, Mobilität oder Sparen, garantieren ungetrübtes Reisevergnügen. Der ADAC Quickfinder führt Sie direkt zu Ihren persönlichen Urlaubshighlights, und mit den zahlreichen aktuellen Outdoor-Tipps unserer Autoren ist Abwechslung unterwegs garantiert. Für perfekte Orientierung vor Ort sorgen große Klappenkarten im Umschlag, zahlreiche Pläne im Innenteil sowie Informationen zu Parkmöglichkeiten und Verkehrsmitteln. ADAC: gut informiert, sicher reisen.

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Seitenzahl: 189

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Leserservice:

GRÄFE UND UNZER Verlag

Grillparzerstraße 12

81675 München

www.graefe-und-unzer.de

Autoren: Daniel Berger, Anita Arneitz

Redaktion: Juliane Helf, Susanne Kronester-Ritter

Lektorat: Thomas Rach, www.bintang-berlin.de

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Reihengestaltung: Eva Stadler, München; Independent Medien Design, Horst Moser, München

Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de, Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München

eBook-Herstellung: Evelynn Ruckdäschel

ISBN 978-3-98645-129-5

1. Auflage 2024

GuU 5-129 04_2023_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Titel: Oberes Belvedere Foto: AWL Images (Jane Sweeney)

Fotos: AWL Images: P. Adams – Belvedere – Dorotheum: Elwoods – Fotolia: photo 5000; TTstudio – Gartenbaukino – gemeinfrei – Getty Images: Imagno –Glow Images: M. Siepmann/imageBROKER – imago: V. Preufler – KHM-Museumsverband – laif: The NewYorkTimes/Redux – mauritius images: Volker Preusser; Hackenberg Photo Cologne/Alamy; H. Meyer zu Capellen/imageBROKER; G. Azumendi/age fotostock; Karl F. Schöfmann/imageBROKER; Heinz-Dieter Falkenstein/imageBROKER –mqw: Hertha Hurnaus – MuTh: Helmut-Karl Lackner – Palais Liechtenstein; O. Schaller – seasons.agency: H. Lehmann/Jalag; Jalag:Jörn Rynio; U. Bender/Jalag; GourmetPictureGuide – Shutterstock.com: canadastock; Michael Wapp; Mihai Tamasila; trabantos; Kiev.Victor; Tupungato; A. Przezak; Muellek Jose; TasfotoNL; Radu Bercan; Renata Sedmakova; Dziewu; canadastock; Roman Borodaev; Nataliya Nazarova; Roman Babakin; travelview; Sumit.Kumar.99; Radiokafka; Maylat; vvoe; Anton_Ivanov; Roman Babakin; mRGB; Borisb17 JeniFoto; dinkaspell; LaMiaFotografia; A.Lein; Kirill Kuzminykh; Landscape Nature Photo; fotoearl; Geothea; graphia; 4kclips; Theater am Werk: Stefan Hauer – stock.adobe.com: Noppasinw – Viennale – Volkstheater – Wiener Sängerknaben: L. Beck– www.SVENsPIX.at

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Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ohne Zustimmung von Gräfe und Unzer ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer, die ADAC Medien und Reise GmbH sowie deren Mitarbeiter und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen.

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MediaCenter München,

Tel. 089/928 09 60

Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Produkten:

[email protected]

Leserservice

GRÄFE UND UNZER Verlag

Grillparzerstraße 12

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Wichtiger Hinweis

Die Daten und Fakten für dieses Werk wurden mit äußerster Sorgfalt recherchiert und geprüft. Wir weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben häufig Veränderungen unterworfen sind und inhaltliche Fehler oder Auslassungen nicht völlig auszuschließen sind, zumal zum Zeitpunkt der Drucklegung die Auswirkungen von Covid-19 auf das Hotel- und Gastgewerbe vor Ort noch nicht vollständig abzusehen waren. Für eventuelle Fehler oder Auslassungen können Gräfe und Unzer, die ADAC Medien und Reise GmbH sowie deren Mitarbeiter und die Autoren keinerlei Verpflichtung und Haftung übernehmen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Buch bei Personenbezeichnungen das generische Maskulinum verwendet. Es gilt gleichermaßen für alle Geschlechter.

ADAC Top Tipps
 
ADAC Empfehlungen

Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.

 

Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.

 

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ADAC Top Tipps

Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!

Übersichtskarte Wien Innenstadt | Übersichtskarte Wien Innere Bezirke | Übersichtskarte Wien Stadtgebiet

Stephansdom

| Dom |

Das Wahrzeichen Wiens ist schon von Weitem sichtbar. Früher durfte keine Kirche im Land höher gebaut werden als der Südturm dieses gotischen Meisterwerks. >

Kapuzinergruft

| Grabstätte |

Imposante Grablege der Habsburger: Zwölf Kaiser und 19 Kaiserinnen wurden hier beigesetzt, auch Maria Theresia und ihr Sohn Joseph II. – die Mutter im barocken Prunksarkophag, der Sohn in der spartanischen Sparvariante. >

Hofburg

| Schloss |

Das prunkvolle einstige Herrschaftszentrum des Habsburgerreiches ist auch wegen der Nationalbibliothek, der Kaiserappartements und seiner Museen einen Besuch wert. >

MuseumsQuartier

| Kulturareal |

In den ehemaligen Hofstallungen sind einige der bedeutendsten Sammlungen österreichischer Malerei und internationaler zeitgenössischer Kunst untergebracht. >

Prater

| Park |

Einst Jagdrevier der Habsburger, heute grüne Aulandschaft und lebendiger Vergnügungspark. Hier steht mit dem Riesenrad eines der bekanntesten Wahrzeichen Wiens. >

Karlskirche

| Kirche |

Das opulente Gotteshaus am Karlsplatz gilt als Meisterwerk der Künstlerfamilie Fischer von Erlach. Die barocke Kirche ist der Mittelpunkt eines einzigartigen Stadtensembles. >

Belvedere

| Palast |

Die Sommerresidenz des Prinzen Eugen beherbergt einige Kunstsammlungen des Landes. Entworfen wurde die Anlage aus Unterem Belvedere, Schlosspark und Oberem Belvedere von Johann Lucas von Hildebrandt. >

Naschmarkt

| Markt |

Ein Eldorado für Freunde einzigartiger Genüsse aus der ganzen Welt, die man vor Ort kosten und natürlich auch kaufen kann. Zahlreiche kleine Restaurants und Imbisse befriedigen den kleinen wie den großen Hunger. >

Zentralfriedhof

| Friedhof |

Mit drei Millionen Toten der wichtigste Friedhof der Stadt. Hier ruhen auch viele Prominente: von Beethoven bis zu Udo Jürgens. >

Schönbrunn

| Schloss |

Untrennbar mit Kaiserin Maria Theresia verbunden, ist das barocke Schloss mit Park, Gloriette und Tiergarten die meistbesuchte Sehenswürdigkeit ganz Österreichs. >

ADAC Empfehlungen

Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.

Übersichtskarte Wien Innenstadt | Übersichtskarte Wien Innere Bezirke | Übersichtskarte Wien Stadtgebiet

Innere Stadt – Herz des alten und neuen Wiens
Hawelka

| Café | >

Altmann & Kühne

| Confiserie | >

 Uhrenmuseum

| Museum | >

Ankeruhr

| Kunstwerk | >

Österreichische Postsparkasse

| Architektur | >

Haus der Musik

| Museum | >

Kurkonditorei Oberlaa

| Konditorei | >

Um die Hofburg – Kunst entlang der Ringstraße
Michaelergruft

| Grabstätte | >

Looshaus

| Architektur | >

Österreichische Nationalbibliothek

| Bibliothek | >

Weltmuseum Wien

| Museum | >

Altstadt Vienna

| Hotel | >

Innere Bezirke – zwischen Ringstraße und Gürtel
MAK (Museum für Angewandte Kunst)

| Museum | >

Steirereck

| Restaurant | >

Alpengarten im Belvederepark

| Botanischer Garten | >

Flohmarkt beim Naschmarkt

| Markt | >

Haus des Meeres

| Ausstellung | >

Café Sperl

| Café | >

Pathologisch-anatomische Sammlung

| Museum | >

Strudlhofstiege

| Architektur | >

Süden und Westen – Barock und Jugendstil
Bestattungsmuseum

| Museum | >

Tiergarten Schönbrunn

| Zoo | >

Berghotel Tulbingerkogel

| Hotel | >

Norden und Osten – Rebberge und Donaustrände
Mayer am Pfarrplatz

| Heuriger | >

Donauinsel

| Strand | >

Ein Tag in Wien

Vormittag

Beginnen Sie den Tag mit einem Frühstück mit Blick über das barocke Schloss Schönbrunn . Der ideale Ort dafür ist die Gloriette , die beste Wahl der hausgemachte Gugelhupf und dazu eine Melange. Nach einem Spaziergang durch den Schlosspark  fahren Sie mit der U-Bahn in die Stadt bis zur Kettenbrückengasse: Am Naschmarkt 48 flanieren Sie zwischen den Ständen und genießen die Düfte und Aromen. Über den weiten Karlsplatz 45, wo Sie die barocke Karlskirche mit dem farbenprächtigen Deckengemälde besuchen, gelangen Sie zur Staatsoper 33. Nach einem Blick auf die Grablege der Habsburger in der Kapuzinergruft 17 ist es Zeit für ein Mittagessen im Palmenhaus (>), mit Aussicht auf den Burggarten.

Nachmittag

Die Hofburg 22 steht als Nächstes auf dem Programm: In den Kaiserappartements  und im Sisi Museum  können Sie das Privatleben der Habsburger erforschen. Je nach Lust und Vorliebe bestaunen Sie anschließend entweder die »Infantin Margarita Teresa« von Velázquez im Kunsthistorischen Museum 31 oder einige von Schieles Werken im MuseumsQuartier 32. Über den weitläufigen Heldenplatz gelangen Sie dann ins Stadtzentrum. Im Demel (>) können Sie ein Stück Sachertorte genießen – an dem Ort, an dem sie erfunden wurde. Ziel ist jedoch der Stephansdom : Nachdem Sie die 343 Stufen bis zur Türmerstube erklommen haben, entfaltet sich vor Ihnen ein Panorama von Wiens prachtvollem Zentrum.

Abend

Nach einem Spaziergang über die Kärntner Straße 15 gelangen Sie zum Ring, von wo Sie mit der Tram D nach Heiligenstadt 65 mitten im Weinbaugebiet im Norden fahren. In einem der Heurigen (Bild unten) an der Endhaltestelle lassen Sie den Abend bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen.

3-mal draußen

1 Vollmondnächte am Wasser

Die Alte Donau, ein ehemaliger Donauarm, ist ein idyllisches Naherholungsgebiet mit tollem Skyline-Blick. Im Sommer kann man hier schwimmen oder Boot fahren, im Winter Schlittschuh laufen oder Eisstock schießen. Rund um das Gewässer gibt es etliche Gastrobetriebe. Wer die Lichter der Stadt romantisch erleben möchte, reserviert in einer Vollmondnacht ein Boot und rudert hinaus.

■www.alte-donau.info

2 Wandern zwischen Rebstöcken

Der 484 m hohe Kahlenberg im Westen der Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel. Wer dem Stadtwanderweg 1 folgt, der bei der Straßenbahn D Endstation Nußdorf beginnt, ist rund vier Stunden unterwegs und erlebt Wälder, Weinberge und Panoramablicke auf die Stadt. Am Gipfel befindet sich die 22 m hohe Stefaniewarte, eine Aussichtswarte, die bereits 1887 erbaut wurde. Von dort ist es nicht mehr weit zum Café mit toller Aussicht.

■www.wien.gv.at/umwelt/wald/freizeit/wandern/wege/wanderweg1.html

3 Chillen über den Dächern

Auf dem Dach des Leopold Museums im MuseumsQuartier ist eine der spannendsten Kulturterrassen der Stadt entstanden: die MQ Libelle, architektonisch in Form einer Libelle gestaltet mit auffallender Beleuchtung und Glaswänden. Der Zugang zur Dachterrasse und zum fantastischen Blick über die Stadt bis zu den Bergen ist kostenlos. Rauf geht’s über den Lift an der Ostseite des Gebäudes. Oben befindet sich auch ein schicker Gastgarten.

■ April–Okt., Mi–Mo 10–22 Uhr, www.mqw.at/ihr-besuch/mq-libelle

Impressionen aus Wien

Wien bleibt Wien – die Gesichter einer Weltstadt

Die Donaumetropole, einst mondänes Zentrum des Habsburgerreiches, bietet heute moderne Lebensqualität

Die Wiener Hofburg war die Schaltzentrale der Habsburgermonarchie

»Wien bleibt Wien – und das geschieht ihm ganz recht. «

Hans Weigel (1928–91)

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren wurde Österreich zu einem Kleinstaat und zur Demokratie. 2018 feierte Wien das runde Jubiläum der Republik. Mit diesem Umbruch hatte der neue Staat lange Zeit stark zu kämpfen. Er bedeutete das Ende einer europäischen Großmacht und vor allem das Ende der Habsburgermonarchie, die 700 Jahre lang die Geschicke Österreichs bestimmt hatte. Schriftsteller wie Karl Kraus, Joseph Roth oder Stefan Zweig haben diese Epoche in Weltliteratur gegossen.

Wahrscheinlich das berühmteste Sisi-Porträt überhaupt (links) – Mit dem Fiaker über den Ring (rechts)

Das Erbe der Habsburger

In Wien ist das Haus Habsburg mit Sisi und Kaiser Franz Joseph I., Maria Theresia und Joseph II. bis heute allgegenwärtig, und der theoretisch mächtigste Politiker Österreichs residiert noch immer in der Hofburg – nur ist das inzwischen ein gewählter Präsident. Vieles, was heute an Wien besonders ist, hat die Stadt der Dynastie zu verdanken: Schönbrunn und die Hofburg, die wichtigsten Museen, die Kapuzinergruft, die Spanische Hofreitschule oder die Wiener Sängerknaben, um nur einige zu nennen.

Aber auch lieb gewonnene Traditionen der Wiener haben mit dem Lebensstil zu tun, den Adel und Bürgertum, Künstler und Beamte gegen Ende der Monarchie pflegten. Das Wiener Kaffeehaus zum Beispiel ist bis heute eine Institution. Hier haben früher Politiker debattiert, Schriftsteller gedichtet, Karten oder Billard gespielt. Es ist der Ort, »wo man zu Hause ist und doch nicht daheim«, wie es der Dichter Alfred Polgar einmal ausdrückte. Auch wenn die traditionellen Treffpunkte seltener werden: Im Bräunerhof, Frauenhuber oder Sperl zu sitzen, eine Melange zu trinken und sich WLAN und Google zum Trotz in einer raschelnden Zeitung über das Weltgeschehen zu informieren, gehört bei einem Wienbesuch einfach dazu.

Beim Heurigen genießen nicht nur die Wiener ihren Wein

Küche und Wein

Ebenso ein Besuch beim Heurigen, der Verzehr einer Mehlspeise beim Demel oder einer Burenhäutl (einer deftigen Wurstspezialität) am Würstlstand Ihrer Wahl. Denn Wien will auch kulinarisch erlebt werden. Gelegenheit dazu bietet das klassische Wiener Beisl, in dem man zu einem Glas Ottakringer Bier oder einem »Gemischten Satz« aus den Rebbergen der Stadt die vielfältige österreichische Küche mit Einflüssen aus allen Teilen des ehemaligen Vielvölkerstaats genießen kann. Darüber hinaus sind in der Bundeshauptstadt auch die bekanntesten Gourmettempel des Landes zu finden: von Reitbauers Steirereck über Konstantin Filippou bis zum Vestibül im Burgtheater. Wie es sich für eine Großstadt gehört, ist die Restaurantszene jedoch in Bewegung, und es gibt immer etwas Neues zu entdecken unter den vielen kleinen Lokalen und Cafés.

Grünes Wien

Wien ist grün. Rund um die Stadt erstreckt sich der zum Teil geschützte Wienerwald, liegen Weinberge und Gemüsefelder, die ursprüngliche Auenlandschaft der Lobau. Und auch im Herzen Wiens sind ausgedehnte Grünflächen zu finden, wie der Park von Schloss Schönbrunn, der Stadtpark und der Prater. Dazu kommen unzählige kleine Oasen, einst dem Adel vorbehalten, bis Kaiser Joseph II. sie für die Allgemeinheit öffnete.

Es lohnt sich, die Stadt zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden: In der Innenstadt sind viele Wahrzeichen auf engem Raum konzentriert, aber auch jenseits der Ringstraße ist vieles fußläufig erreichbar. Auf der Ringstraße selbst kann man bei einem Spaziergang entlang historischer Gebäude den Besuch einiger der wichtigsten Museen der Stadt mit einer Visite in der Hofburg und Verschnaufpausen in den schönsten Kaffeehäusern aus der Gründerzeit verbinden.

Raus aus der Stadt

Neben den Vorzügen der Stadt wissen die Wiener auch ihr Umland zu schätzen. Hier stößt man auf alte Klöster, Schlösser, Thermalquellen und immer wieder auf Rebberge.

Die Donau ist bis heute eine Lebensader der Stadt und sehr vielfältig: Sie ist eine wichtige Route für den Güterverkehr und gleichzeitig in weiten Teilen Naherholungsgebiet. Das Angebot reicht von Badestränden an der Alten Donau, auf der man surfen und segeln darf, bis zum Freizeitparadies Donauinsel, einer künstlichen Insel mitten im Strom, auf der man laufen, Rad fahren oder einfach relaxen kann.

Stadt mit Lebensqualität

Wien ist eine Stadt, in der es sich hervorragend leben lässt. Ihren Besuchern stehen Hotels und Unterkünfte jeder Kategorie offen, aber auch vielfältigste Einkaufsmöglichkeiten und lebendige Märkte, auf denen man auf Entdeckungsreise gehen kann, gehören dazu. Wer glaubt, in Wien schon alles zu kennen, wird feststellen: Von Restaurants über Bars bis zu kleinen (oder auch großen) Museen, die sich so ausgefallenen Dingen wie Bestattungsritualen oder Kunstfälschungen widmen, findet sich immer wieder etwas Neues. Sitzt man dann am Abend in einem Schanigarten am Spittelberg oder in einem Heurigen in Nussdorf im Kreis von Einheimischen und Touristen, wird jeder Johann Schrammel und seinem berühmten Marsch »Wien bleibt Wien« beipflichten, in dem es heißt: »Jeder wird fröhlich in Wien und beim Wein.«

Auf einen Blick

Fläche 414,9 km²

Einwohnerzahl 1, 93 Mio., stetig wachsend. Das ist rund ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung.

Tourismus Wiens Beliebtheit ist ungebrochen. 2022 zählte die Stadt 13,2 Mio. Gästeübernachtungen, von Januar bis November 2023 waren es bereits 15,5 Mio.

Religion Der größte Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch, gefolgt von Muslimen und orthodoxen Christen; die Zahl der Menschen ohne Religionszugehörigkeit nimmt zu.

Verwaltung Wien ist Bundeshauptstadt und seit 1922 eigenes Bundesland. Die Stadt ist in 23 Bezirke unterteilt. Im Gemeinderat sind derzeit fünf Parteien vertreten: SPÖ, FPÖ, Grüne, ÖVP und NEOS.

Wiener Exportschlager Das Wiener Schnitzel

Das lieben alle Wiener Heurige

Oft gehörte Redewendung »Ana hat immer des Bummerl.« (Einer zieht immer den Kürzeren. Das »Bummerl« ist ein Verlustpunkt beim Kartenspielen.)

Darin sind die Wiener Spitzenreiter Lebensqualität (unter 173 internationalen Metropolen, so die Economist-Studie 2023)

ADAC Quickfinder

Das will ich erleben

Wien hat mehr – Vielfalt und Flair«, lautete der Werbeslogan der österreichischen Hauptstadt vor einigen Jahren. Wie wahr! Abseits touristischer Trampelpfade bietet die Donaumetropole weitaus mehr als Mozart, Lipizzaner und Walzer. Ob Kultur und Museen, Kulinarik und Wein oder Partys und Nightlife, das Angebot ist groß. Selbst Naturliebhaber kommen auf den Wanderwegen durch intakte Aulandschaften mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt voll auf ihre Kosten.

Alte Meister und moderne Kunst

Die über Jahrhunderte gewachsenen kaiserlich-habsburgischen Sammlungen bilden die Basis der reichen Bestände der Kunstmuseen Wiens von den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums bis zu denen des Belvedere. Privaten Sammlern verdankt die Stadt eine bedeutende Egon-Schiele-Sammlung und herausragende Werke von Gustav Klimt.

31 Kunsthistorisches Museum >

Höhepunkte der Kunst von Altägypten bis Rembrandt

32 MuseumsQuartier >

Schiele und Konzeptkunst in den alten Hofstallungen

46 Belvedere >

Jugendstilikonen in barocker Sommerresidenz

Schauplätze der Stadtgeschichte

Vom Römerlager Vindobona über die mittelalterliche Stadt mit dem jüdischen Ghetto bis zu den letzten Tagen der Habsburgermonarchie: Die Geschichte der Stadt lässt sich an Ausgrabungen und in Museen nachvollziehen. An der Fassade des Karl-Marx-Hofs sieht man sogar noch die Einschusslöcher aus dem Bürgerkrieg in den 1930er-Jahren, in dem das »Rote Wien« heiß umkämpft war.

6 Hoher Markt >

Einer der ältesten Plätze steht auf römischen Ruinen

18 Jüdisches Museum >

Das jüdische Wien und seine lange Geschichte

66 Karl-Marx-Hof >

Das Symbol des »Roten Wiens«

Shoppingmeilen und Märkte

Drei noble Einkaufs- und Flanierstraßen – Graben, Kohlmarkt und Kärntner Straße – bilden das »Goldene U« in der Innenstadt. Aber auch jenseits der Ringstraße findet man Geschäfte, Malls und viele Märkte mit einem abwechlsungsreichen Angebot, allen voran den Naschmarkt mit seinen bunten Ständen.

15 Kärntner Straße >

Die traditionsreichste Einkaufsmeile der Stadt

48 Naschmarkt >

Multikulti-Flair und allerlei Delikatessen

50 Spittelberg >

Biedermeierviertel mit Beisln und Geschäften

Tafelspitz und Grüner Veltliner

Restaurants und Beisln gibt es vom I. Bezirk bis zu den Rebbergen in Grinzing und Stammersdorf überall in der Stadt. Hier wird dem österreichischen Wein gehuldigt und in der traditionellen Wiener Rindfleischküche (probieren Sie den Tafelspitz!) bringen es einige zu wahrer Exzellenz.

11 Jesuitenkirche >

Im nahen Umkreis gibt es einige traditionelle Restaurants

50 Spittelberg >

Hier regiert kulinarische Vielfalt

65 Heiligenstadt >

Rebberge und Aussichtspunkte im Norden Wiens

Höfe von Herzögen und Kaisern

Die Babenberger wählten Wien zum Herrschaftssitz. Unter den Habsburgern wanderten Residenz und Verwaltungszentrum von der Innenstadt (heute ist nur der Platz Am Hof geblieben) in die Hofburg. Mit Kaiserin Maria Theresia wurde aber auch die Sommerresidenz Schönbrunn zu einem Machtzentrum der Monarchie.

2 Am Hof >

Vom Hof der Babenberger bis zum »Dritten Mann«

22 Hofburg >

Herrschaftszentrum des Habsburgerreiches

60 Schönbrunn >

Einst Mittelpunkt des höfischen Lebens

Kirchen und Gotteshäuser

Als Residenzstadt christlicher Herrscher war Wien reich an Gotteshäusern und Klöstern. Nicht nur jedes Stadtviertel, auch die ansässigen Orden besaßen eigene Kirchen. An die reiche jüdische Tradition erinnert u.a. der Stadttempel, die einzige von 130 Wiener Synagogen, die in der Pogromnacht 1938 nicht zerstört wurde.

1 Stephansdom >

Gotisches Wahrzeichen mit herrlichem Ausblick

8 Stadttempel (Synagoge) >

Die letzte von ehemals 130 Wiener Synagogen

62 Kirche am Steinhof >

Jugendstilkirche mit prachtvollem Fensterschmuck

Jugendstil und Secession

Otto Wagner, Adolf Loos, Gustav Klimt: Die Künstler der Secession und des Jugendstils prägen die Architektur- und Kunstgeschichte Wiens. Ihre Bauten haben die Zeit überdauert und dienen bis heute ihrem ursprünglichen Zweck als Banken, Büro- oder Wohnhäuser.

9 Österreichische Postsparkasse >

Otto Wagners zeitloses Meisterwerk

21 Looshaus >

Das »Haus ohne Augenbrauen«

35 Wiener Secession und Künstlerhaus >

Ausstellungsgebäude mit Klimts »Beethovenfries«

Wiesen, Wälder, Wasser

Weite Teile von Wien sind bis heute Grünflächen. Fast 8000 Hektar werden landwirtschaftlich genutzt, der Wienerwald und die Donauauen hingegen sind zum Teil unberührte Naturlandschaft. Hier kann man wandern, laufen, Rad fahren oder einfach nur am Donaustrand in der Sonne liegen.

38 Prater >

Vergnügungspark und grüne Aulandschaft

61 Lainzer Tiergarten >

Ehemaliges kaiserliches Jagdrevier im Wienerwald

67 Donauinsel >

Radfahren, Baden und Relaxen an und in der Donau

Stadt-Oasen

Kaiser Joseph II. ließ dem Herrscherhaus vorbehaltene Parks wie den von Schloss Schönbrunn für das Publikum öffnen. Auch die Gärten der Paläste der Adeligen mitten in der Stadt sind heute idyllische Rückzugsgebiete für alle. Andere Anlagen wie der Stadtpark entstanden beim Bau der Ringstraße.

42 Stadtpark >

Mit Strauss-Denkmal und vielen anderen Skulpturen

56 Gartenpalais Liechtenstein >

Einzigartige Kunstsammlung mitten im Grünen

57 Augarten >

Hier wohnen die Wiener Sängerknaben

Bretter, die die Welt bedeuten

Das Burgtheater und die Staatsoper zählen zu den großen Bühnen der Welt. Dazu kommen viele kleinere Theater, die den beiden renommierten Kunstinstitutionen kaum nachstehen. Manche widmen sich der Operette und dem Musical, andere dem zeitgenössischen Drama.

27 Burgtheater >

Unstrittige Nummer eins unter den Bühnen der Stadt

33 Wiener Staatsoper >

Weltstars singen Puccini, Verdi und Mozart

51 Volkstheater >

Der Name der Sprechtheaterbühne ist Programm

Das morbide Wien

»Der Tod, der muss ein Wiener sein«, heißt es in einem Volkslied, und ein Hang zum Morbiden ist den Wienern und Wienerinnen nicht abzusprechen. Wohl deshalb wurden Monarchen, Fürsten und Herzöge in Gruften mitten in der Stadt beigesetzt und am Zentralfriedhof ein Bestattungsmuseum eröffnet.

17 Kapuzinergruft >

Grablege für zwölf Kaiser und 19 Kaiserinnen

20 Michaelerkirche >

Bedeutende Begräbniskirche Wiens

58 Zentralfriedhof >

Drei Millionen Tote, darunter viele Prominente

Unterwegs

Wie Perlen an einer Schnur reihen sich an der Ringstraße, die das Herz Wiens umschließt, Prachtbauten wie das Kunsthistorische Museum mit seiner Gemäldesammlung von Weltrang aneinander.

Innere Stadt – Herz des alten und neuen Wiens

Das Zentrum von Wien ist nicht nur ein riesiges Freilichtmuseum, sondern auch das Herz einer pulsierenden Weltstadt

Der I. Bezirk, die Innenstadt, gehört zum Pflichtprogramm eines Wien-Besuchs: Vom »Steffl« bis zur Hofburg und einigen der wichtigsten Museen liegen fast alle Sehenswürdigkeiten in fußläufiger Entfernung beieinander. Die Geschichte der Stadt, von der Römerzeit über die mittelalterliche Residenz der Babenberger bis zum Wien der Kaiserzeit und der Moderne, kann man in den Straßen und auf den Plätzen nachverfolgen. Überall in den Gassen liegen Kaffeehäuser und Beisln, wie die traditionellen Gasthäuser in Wien heißen. Aber auch einige der besten Restaurants des Landes sind hier zu finden. In großen Fußgänger-Einkaufszonen wie der Kärntner Straße oder dem Graben reihen sich moderne Shoppingtempel und renommierte Traditionsgeschäfte aneinander. Wer am Abend noch munter ist, lässt den Tag im Szeneviertel Bermuda-Dreieck (>) ausklingen.

In diesem Kapitel:
1 Rund um den Stephansplatz  >
2 Am Hof >
3 Maria am Gestade >
4 Judenplatz >
5