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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Makroökonomie, allgemein, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Lehrstuhl für VWL, insb. internationale Makroökonomie), Sprache: Deutsch, Abstract: Afrika - der ärmste Kontinent der Erde, der doch so reichhaltig an natürlichen Rohstoffen ist - findet nur schwerlich Anschluss an den Rest der Welt. Genau dieser Rohstoffreichtum kann aber mit dafür verantwortlich sein, denn der vermeintliche Ressourcensegen entpuppte sich oftmals als Fluch. In der folgenden Arbeit soll ein Überblick darüber gegeben werden, wieso sich ressourcenreiche Staaten oft langsamer entwickeln, als Länder denen weniger natürliche Rohstoffe zur Verfügung stehen. Werden die zum Teil gigantischen Einnahmen nicht planvoll und vor allem zukunftsträchtig investiert, so werden die Antriebskräfte einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung gehemmt. Korruption und mangelnde Staatsführung resultieren oft aus dem plötzlichen, scheinbaren Wohlstand, in deren Mittelpunkt ein Verteilungskonflikt bezüglich der Erlöse steht. Auf eine der möglichen Ursachen der langsameren Entwicklung wird in dieser Arbeit konkreter eingegangen. Hierbei handelt es sich um das Problem, dass rohstoffreiche Länder häufig über ihre Verhältnisse leben und nach dem Ressourcenboom, wenn die Rohstoffvorkommen erschöpft sind, zu ihrem langfristigen Gleichgewicht von oben konvergieren. Um diese Entwicklung wachstumstheoretisch nachvollziehen zu können, wird zunächst das Ausgangsmodell (Ramsey- Modell) erläutert. Eine Erweiterung dieses Standard- Wachstumsmodells wurde von RODRÍGUEZ und SACHS in dem Paper „Why do resource- abundant economies grow more slowly?“ implementiert, auf welches in der Arbeit konkret eingegangen wird. Weiterhin wird der sehr unterschiedliche Umgang mit Ressourcen anhand zweier Länderbeispiele verdeutlicht. Ein Paradebeispiel für den wirtschaftlichen Misserfolg, den ein Land durch einen großen Rohstoffreichtum erleiden kann, ist das ölreichste Land Afrikas: Nigeria. Trotz der gigantischen Einnahmen des Ölgeschäfts müssen mittlerweile 70% der Bevölkerung mit weniger als 1 US $ am Tag leben. Gewaltsame Auseinandersetzungen im Niger- Delta (dem Hauptabbaugebiet) und Korruption sind keine Seltenheit. Andererseits gibt es auch Staaten die von dem Ressourcenreichtum profitieren konnten. Botswana konnte durch seine reichhaltigen Diamantenvorkommen die düsteren Zukunftsaussichten zur Zeit seiner Unabhängigkeit 1966, in eine Volkswirtschaft mit rasantem Wirtschaftswachstum verwandeln. Vor allem die angelsächsisch so genannte „good governance“ des Landes, die durch die Kolonialzeiten demokratisch vorgeprägt wurde, lieferte eine wichtige Voraussetzung.
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