Aline - Stephanie M. Schwartz - E-Book

Aline E-Book

Stephanie M. Schwartz

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Beschreibung

Endlich hat Aline den Abschluss ihres Studiums vor Augen. Endlich kann sie die so verhasste Stadt verlassen. Doch ausgerechnet bei einer Abschlussparty wird ihr Lukas vorgestellt und ohne sich dagegen wehren zu können, verliebt sie sich in ihn. Er erweckt ein Feuer in ihr und zeigt ihr eine Seite, die sie bislang an sich für unmöglich gehalten hatte. Er zeigt ihr, dass Schmerz und Unterwerfung, zugleich erregend und stimulierend sein können. So beginnt sie eine Beziehung, die sie bis ans Ende ihrer Kraft führen wird...

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Stephanie M. Schwartz

Aline

Erotikroman

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

.

Aline

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für meine Liebsten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Handlung dieses Romans, sowie die handelnden Personen sind frei erfunden.

Jegliche Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Das Cover ist eine Verlegenheitslösung, da mir bookrix verbietet, mein Originalcover zu verwenden. Das findet man bei der regulären amazon Veröffentlichung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Schwartz, Stephanie M.

Alle Rechte vorbehalten.

Der Inhalt dieses Buches ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung nicht vervielfältigt oder weitergegeben werden.

Vorwort

 

Ich muss gestehen, der Hauptantrieb für dieses Buch war, der Erfolg von Shades of Grey. Und vor allem, dass Horden von Hausfrauen nun glauben, dass Handschellen und Fesseln harten BDSM bedeuten.

Für mich ist das Buch allerdings etwas anderes. Es verherrlicht den Missbrauch von Frauen und rückt BDSM in ein schlechtes Licht. Zum Beispiel das Safeword zu ignorieren oder eine unerfahrene Person derart zu missbrauchen, ist nicht richtig und hat nichts mit dem zu tun, was BDSM eigentlich ausmachen sollte.

Ich wollte absichtlich ein "hartes" und "anrüchiges", ja pornografisches Buch schreiben. Ich nenne die Dinge nun einmal gerne beim Namen.

Ich muss sagen, dass es mich weder erregt Schmerz zu empfinden, noch Macht über jemanden auszuüben oder ihm gar wissentlich und absichtlich Schmerzen zuzufügen. Schon gar nicht, wenn ich für diesen Menschen etwas empfinde. Doch ich versuche mich immer wieder in Andere hineinzuversetzen und da fällt es natürlich dort am schwersten, wo man selbst keinerlei Erfahrung besitzt.

Ich finde, man sollte für alles offen sein und alles ausprobieren, das man mit sich und seinem Partner vereinbaren kann. Erst dann weiß man, ob es einem wirklich gefällt oder nicht. Und vielleicht kommt auch bei mir noch dieser Partner, mit dem das dann möglich ist. Wer weiß das schon.

Die geschilderten Erfahrungen sind also nicht die Meinigen. Bei dieser Gelegenheit gilt mein Dank WifeSharerV und CumslutSL. In zahllosen Chats haben sie mich über die beiden Seiten dieses Spiels aufgeklärt und meine Fragen mit stoischer Ruhe beantwortet. Natürlich sind auch die vielen anderen Chatter zu erwähnen, die sich an den Diskussionen beteiligt haben.

Mein Dank gilt auch dem Rudel. Es war sicher nicht einfach, sich einer Fremden so zu öffnen und Einblick in das Leben als Dreiergespann zu geben. Auf ihren Erfahrungen basieren die Teile, wo sich mehr als zwei Protagonisten am Spiel beteiligen. Allerdings war die geschlechtliche Zusammensetzung hier eine andere.

Ich danke meinen Liebsten für die Geduld, die sie mir gegenüber bewiesen haben. Und meinen Testlesern, die mir meine, zahllosen, Fehler aufgezeigt haben.

 

Ich möchte nun vorab einige Worte dem Thema widmen. BDSM ist verbreiteter, als man glauben mag. Sie sind unter uns und sie unterscheiden sich nicht von uns. Einem Außenstehenden würden sie niemals auffallen.

Ich habe erlebt, wie viel Vertrauen das Ausleben dieser Spielart benötigt und schafft. Man muss sich gegenseitig blind vertrauen und sich absolut fallen lassen können. Ich muss sagen, dass ich dabei auf einige der merkwürdigsten und doch stabilsten Formen des Zusammenlebens gestoßen bin. Vermutlich ist die Bindung durch die Extreme, die diese Vorliebe mit sich bringt, stärker als in üblichen Beziehungen.

Besonders fiel mir dabei auf, dass der devote Part eigentlich meist die Oberhand behielt, auch wenn der dominierende das nicht so sah. Benutzte er das Safeword, so wurde mir allerdings einhellig bestätigt, wurde entweder die Situation beendet, oder das gesamte Spiel abgebrochen.

Allerdings wurde mir auch beschrieben, dass alles vom Dom abgebrochen wurde, obwohl der Sub noch lange nicht an seinen Grenzen angelangt war. Grund dafür waren meist die sichtbaren Spuren, die in diesem Moment weniger als erregend, sondern mehr als schockierend gesehen wurden.

Das alles setzt großes Verständnis und Offenheit voraus. Keiner der Partner darf von einem abgebrochenen Spiel beleidigt sein und damit alleine zurückbleiben. Kommunikation ist sehr wichtig!

Vertrauen und Sicherheit sind wichtige Eckpfeiler jeder Beziehung und hier ganz besonders. Nicht zu vergessen ist hier auch das Thema Safer Sex! Es ist heutzutage Wichtiger denn je und auch deshalb unterziehen sich meine Protagonisten alle einem Test auf Geschlechtskrankheiten, bevor sie ohne Kondome intim werden.

Kondome schützen!

Ein weiterer Eckpfeiler von BDSM ist in meinen Augen SSC. Diese Buchstaben stehen für Safe, Sane, Consensual, was so viel bedeutet wie sicher, vernünftig und einvernehmlich.

Ich finde, diese drei Worte beschreiben die wichtigsten Dinge, die bei Sexualkontakten generell beachtet werden sollten.

Sicherheit, bei allem, was getan wird. Zum Beispiel Safer Sex, Sicherheit der Ausrüstung und so weiter.

Gesunder Menschenverstand. Keine unnötigen Risiken eingehen.

Einvernehmlichkeit. Sex mit Betrunkenen oder unter Drogen stehenden Personen ist immer hart an der Grenze zur Einvernehmlichkeit. Von Vergewaltigungen oder Sex mit Minderjährigen will ich gar nicht erst anfangen!

 

Ich weiß, einige Praktiken im Buch sind nicht mit SSC zu vereinbaren. Allerdings bin ich auf viele davon während meiner Recherchen gestoßen und muss zugeben, ich habe nicht alles hineingebracht, was ich eigentlich vorgehabt hatte.

BDSM ist ein komplexes und weitreichendes Thema, das sich wohl nie vollständig zusammenfassen lassen würde. So blieben nur Praktiken, die mir auch in der Durchführung realistisch erschienen und wo ich mich auf Berichte aus den Chats stützen konnte.

Mir wurden dort noch Heftigere genannt. Wie zum Beispiel das Festnageln einer weiblichen Brust oder eines Hodensacks an einem Holzbrett. Oder das Durchbohren der Haut mit Haken und dem anschließenden Aufhängen des Körpers. Doch solche Sachen sollten, wenn wirklich gewünscht, nur von absoluten Profis und unter hygienischen Bedingungen durchgeführt werden!

Ähnlich verhält es sich mit Würge- und Strangulationsspielen bzw. Atemkontrolle. Diese setzen großes Vertrauen und vor allem das genaue Kennen des Partners voraus, um seine Grenzen auch ohne den Gebrauch von Worten erkennen und respektieren zu können.

Sollte ich bei dem einen oder anderen die Lust geweckt haben, es zu probieren, dann schlagt es eurem Partner einfach einmal vor. Einen Versuch ist es immer wert und der empfangende Part kann jederzeit abbrechen.

 

Ich weiß, dieses Buch wird mir viel Kritik einbringen. Allen voran eben jene Fans von »Shades of Grey« die sich eine solche Geschichte hier erwarten. Ihnen sei gesagt, dies hier als Warnung zu betrachten, denn die beschriebenen Praktiken sind teilweise sehr hart und bei Weitem nicht nach jedermanns Geschmack.

Wer sich also an hartem und offensivem Sex stört, sollte besser die Finger von diesem Buch lassen.

Die zweite Gruppe sind vermutlich jene, die mehr Erfahrung in diesem Bereich haben als ich. Ich hörte bereits, dass die Objektifizierung ein gern genutztes Klischee ist, doch ich muss sagen, meine Interviews bestätigten mir dieses immer wieder. Auch muss ich anmerken, dass es sich hier nur um einen kleinen Teil aller möglichen Spielarten handelt. Es ist unmöglich, es allen recht zu machen.

 

So hoffe ich, dass es dennoch gefällt und wünsche viel Spaß und geben euch noch den Rat: Seid immer offen für Neues und sagt nie von vorneherein zu etwas Nein. Das ist der beste Rat, den man in seinem Leben beherzigen sollte.

Und beim Sex SSC immer im Hinterkopf behalten!

 

 

Stephanie M. Schwartz

01. Lukas

 

Leise lachend ging Aline über den Flur der Universität. Ihre Kommilitonen waren herrlich respektlos und trafen damit nur zu oft ihren Humor. Gerade hatte Hannes einen der Professoren derart treffend imitiert, dass sich dessen Kollegen tatsächlich umgewandt hatten.

Sie liebte das Leben als Studentin, doch es würde nicht ewig dauern, dessen war sich Aline bewusst. Bereits seit Monaten arbeitete sie fieberhaft an ihrer Magisterarbeit über die Wirkung von Online-Computerspielen auf Jugendliche, vom erziehungspädagogischen Standpunkt aus gesehen. Sie war froh, dass nun nach beinahe fünf Jahren endlich ein Ende in Sicht war.

Damals war Aline nach Wien gezogen und hatte das Studium begonnen. Anfangs noch von ihren Eltern finanziert, bezog sie ein winziges Zimmer in einer WG, gemeinsam mit zwei anderen Mädchen und zwei Jungen.

Es war ein aufregendes Leben, das erste Mal so weit von zu Hause weg. Gemeinsam zog die kleine Clique ständig los, ging auf Konzerte oder besuchte Filmfestivals und genoss die unendlich scheinenden Möglichkeiten der Stadt in vollen Zügen.

Doch der Schleier der Unbeschwertheit verschwand, als das alles seine anfängliche Faszination verlor. Aline kam aus einem kleinen Ort und nach einem Jahr sehnte sie sich dorthin zurück.

Die Stadt war laut, überfüllt und die Luft stickig. Sie hasste es, im Sommer nicht bei offenem Fenster schlafen zu können. Und auch ihre Mitbewohner gingen ihr mit ihrer, sehr frei ausgelegten, Definition von Sauberkeit zunehmen auf die Nerven.

Einzige Ablenkung bot lange Zeit nur Michael. Sie hatte ihn bereits in der ersten Woche in einer Vorlesung kennengelernt und die beiden waren schnell ein Paar geworden. Zwar hatten sie nur wenig gemeinsam, doch das störte keinen von ihnen. Sie ließen sich gegenseitig ihre Freiheiten und verbrachten dennoch drei wunderbare Jahre zusammen.

Während dieser Zeit lebte sie mehr bei ihm, als in ihrer eigenen WG. Michael studierte berufsbegleitend und besaß eine kleine Wohnung etwas außerhalb Wiens. Hier hielt Aline es leichter aus, als in ihrem eigenen winzigen Zimmer.

Und hier endete das Glück an einem Nachmittag. Mittlerweile konnte Aline bereits darüber sagen, dass es kaum noch klassischer hätte passieren können. Sie kam an diesem Tag früher von ihrer Arbeit als Kellnerin nach Hause und fand Michael nackt und stöhnend im Bett vor. Dass er sie nicht mit einer Frau, sondern mit einem Mann betrogen hatte, machte die Sache für Aline nur noch schwerer.

Seither war sie alleine geblieben. Ihr Vertrauen in andere Menschen war so stark erschüttert, dass sie mittlerweile gar glaubte, nie wieder lieben zu können.

Dennoch war sie nie alleine. Anfangs hatten sie ihre Studienkollegen aufgefangen. Doch war sie es selbst, die sich dazu zwang weiterhin fortzugehen und Partys zu besuchen. Auch wenn ihr das ständige Feiern und Saufen äußerst zuwider war.

Einen Monat lang konnte sie sich damit gut ablenken, doch dann begann ihr die körperliche Nähe immer mehr zu fehlen. Sie wollte endlich wieder jemanden spüren, seinen Körper fühlen und schmecken.

Obwohl sie es zuerst immer abgelehnt hatte, war sie mittlerweile so weit, sich nicht mehr absolut gegen One-Night-Stands zu wehren. Auf einer Party schleppte sie einen süßen Typen ab und verbrachte eine heiße Nacht mit ihm. Es war unverbindlich und gerade das gab ihr zusätzliche Befriedigung. Sie konnte sich fallen lassen und musste nicht darüber nachdenken. Sie konnte egoistisch sein und ließ sich einfach nur nehmen.

Daraus entstand eine Sexfreundschaft mit Peter, die bis heute andauerte. Erst war Aline dagegen gewesen. Sie fürchtete sich davor, doch Gefühle für ihn zu entwickeln, schoss diese Befürchtungen allerdings nach einem zweiten Kurzbesuch in den Wind.

Seither fanden ihre Treffen unregelmäßig statt. Wann immer einer von beiden das Bedürfnis verspürte, meldete er sich bei dem Anderen und vereinbarte ein Treffen. Das konnte ein Quickie in einer Toilette, genauso wie ein verlängertes Wochenende in Peters Heimatort sein. Jedes Mal ging Aline mit einem Gefühl tiefer Befriedigung nach Hause.

Mittlerweile stellte sich sogar ein Trend heraus. Es war sie, die sich bei Peter meldete, wenn sie es mal wieder brauchte. Er meldete sich immer seltener. Vielleicht lag es auch daran, dass die Abstände in den letzten Monaten immer kürzer geworden waren.

So gesehen war es gut, dass sich das Studium dem Ende näherte. Sie würde wegziehen. Irgendwohin, wo die Luft besser und die Leute freundlicher waren. Damit wäre auch der Kontakt zu Peter Geschichte, der unbedingt in der Stadt bleiben wollte.

Als sie das Zimmer ihres Betreuers erreichte verabschiedete sich Aline von ihren Kommilitonen. Man würde sich ohnehin später auf einer Studienabschlussparty treffen. Die Studentenvertretung hatte ein kleines Lokal gemietet und man würde dort noch einmal allen begegnen, die einen in den letzten Jahren begleitet hatten.

Bestimmt würde sie dort auf Michael treffen, doch das kümmerte Aline nicht. Sie war eine andere Person als noch zwei Jahren zuvor.

Aline unterdrückte ein Zittern, als sie an die Tür klopfte. Es war der Tag, an dem sie ihre Arbeit abgeben würde. Die Arbeit, auf die sie so lange hingearbeitet hatte.

 

Das Lokal war überfüllt und stickig. Die Luft hätte man mit einem Messer schneiden können, so dicht war der Qualm der Zigaretten, Zigarren und sogar Pfeifen. Aline trug normale Kleidung. Sie hatte sich nicht so herausgeputzt, wie viele andere, die teilweise sogar in Abendkleidern und Anzügen erschienen waren.

An der Bar traf sie auf Diana. Die stammte ursprünglich aus Rumänien und studierte Volkswirtschaft. Auch sie hatte ihre Arbeit abgegeben und war nun hier um das zu begießen.

»Hallo, meine Süße«, rief sie, den Lärm übertönend, schon von Weitem.

Aline lächelte. Sie mochte Diana. Mit ihr war alles herrlich unkompliziert. Man konnte mit ihr über alles sprechen, ohne sich für irgendetwas schämen zu müssen. Ihre offene Art war allerdings nicht ihr einziges Kapital. Diana sah aus wie ein Model und war sich dessen bewusst. Sie setzte das auch gezielt ein um sich von Männern beim Fortgehen aushalten zu lassen, doch mehr auch nicht. Diana war bereits seit vier Jahren mit ihrem Freund zusammen und das sehr glücklich.

Die Rumänin kam auf Aline zu und umarmte sie. Die beiden Frauen küssten sich auf die Wangen und Diana zog sie mit zur Bar.

»Du kommst spät«, sagte sie mit ihrem leichten Akzent.

»Ich hab verschlafen.«

»Macht nichts, erst einmal wird jetzt gefeiert!«

Sie nahm einen Tequila von der Theke und reichte ihn Aline.

»Auf Ex!«, rief Diana und stürzte das Glas hinunter.

Aline zögerte. Sie begann nicht gerne mit so harten Sachen, doch schließlich setzte auch sie an und leerte den Shot in einem Zug.

Der Tequila brannte die Speiseröhre hinab und erreichte ihren Magen. Von dort kroch die Hitze nach oben, erreichte zum Schluss ihr Gesicht und ließ Aline erröten.

»So gefällt mir das. Die Unschuld vom Lande«, lachte Diana und deutete auf Aline, »Heute bist du aber ordentlich zugeknöpft.«

Ungeniert öffnete sie die Knöpfe von Alines Jacke. Darunter trug die nur ein Shirt mit Spaghettiträgern, das sich eng an ihren Körper schmiegte.

»Süße, ich weiß nicht, warum du deine beiden besten Argumente immer so versteckst. Ich meine, wenn ich deine Größe hätte, würde ich nur noch enge Kleidung tragen.«

Sie deutete auf ihr Dekolleté. Der Push-Up den sie darunter trug ließ ihre kleinen Brüste voll wirken und schummelte ihr glatt noch zwei Körbchengrößen dazu. Aline hatte diese beiden Körbchengrößen mehr auch ohne zu Schummeln, doch sie trug nur ungern einen tiefen Ausschnitt.

»Du weißt, wie ich dazu stehe«, sagte sie, doch Diana schüttelte nur den Kopf.

»Papperlapapp«, machte sie, »Ich weiß nicht, was du willst. Du hast einen schönen Körper und ein unheimlich süßes Gesicht.«

Aline wurde rot. Sie konnte mit solchen Komplimenten nicht umgehen.

»Und jetzt suchen wir einen Mann für dich«, fuhr die Rumänin fort, rückte zuerst ihre und dann Alines Brüste zurecht und zog ihre Freundin schließlich lachend mit sich fort.

Das war weniger ernst gemeint, als es klang. Aber Diana flirtet unheimlich gern. Sie schärfte die Kerle an, nur um sie dann vor dem Abschluss sitzen zu lassen und nach Hause zu gehen. Wo ihr, ihren eigenen Aussagen zufolge, Sexgott bereits auf sie wartete.

Auch Aline flirtete gerne. Doch meist disqualifizierten sich die Männer nach gewisser Zeit mit dummen Sprüchen selbst. Und kamen so noch nicht einmal mehr für einen One-Night-Stand infrage.

Es dauerte nicht lange und Diana hatte Aline dazu gebracht, ihre Jacke auszuziehen. Sie fühlte die Blicke der Männer auf ihren Brüsten und ihrem Hintern, doch nach einigen weiteren Tequila und Cola-Rum war es ihr egal. Sie unterhielt sich prächtig mit den unzähligen Leuten, die sie hier kannte und selbst Michaels Auftauchen konnte ihr die gute Laune nicht verhageln.

Die Feier strebte ihrem Höhepunkt entgegen. Es war der Zeitpunkt, an dem alle noch gut drauf waren, bevor der Alkohol übermächtig und die Stimmung müde oder aggressiv wurde. Es war auch üblicherweise die Zeit, in der Aline solche Feiern zu verlassen pflegte. Meist alleine, selten in Begleitung und in Erwartung einer heißen Nacht.

Doch heute war alles anders.

Diana tanzte auf einem Tisch und rief ihr zu, sie sollte doch dazukommen. Und Aline tat es. Sie würde diese Leute vermutlich nie wieder sehen und diese Stadt, wenn sie Glück hatte, auch nicht mehr. Es war ihr egal, was man von ihr dachte.

Nüchtern hätte sich Aline nie getraut sich vor aller Augen so zu zeigen, dazu war sie viel zu schüchtern. Doch der Alkohol vernichtete ihre Hemmungen.

Schließlich war das Lied vorbei und die beiden Frauen wurden von starken Händen wieder von den Tischen gehoben.

Aline blickte in ein freundliches, bärtiges Gesicht. Zwei fröhliche blaue Augen leuchteten unter den buschigen, dunkelblonden Augenbrauen. Sie kannte den Mann nicht, bisher war er ihr noch nie begegnet, doch er hatte etwas.

Der Bart war sorgfältig gestutzt, der Rest des Gesichts nicht rasiert. Dunkle Stoppeln gaben ihm ein Aussehen, als hätte er Dreck auf der Wange. Das störte allerdings nicht. Im Gegenteil. Es gab ihm etwas Verwegenes.

Seine starken Hände umschlossen ihre Taille länger, als es eigentlich notwendig gewesen wäre, während seine Augen die ihren fixierten.

Normalerweise hätte sich Aline äußerst unwohl gefühlt, wenn sie derart angestarrt wurde, nur war heute alles anders. Sie nahm es als Kompliment. Seine Hände schienen durch den Stoff ihres Shirts zu wandern. Sie konnte sie heiß auf ihrer Haut fühlen.

Dann löste er den Kontakt und lächelte unsicher.

»Hi«, sagte er, »Gut getanzt.«

Ein weiteres Lächeln zeigte an, dass dieses Kompliment wohl nicht ganz ernst gemeint war, doch Aline sah darüber hinweg. Zwar zeigte der Alkohol Wirkung und löste ihre Hemmungen, aber ihr Gehirn funktionierte noch. Sie war froh darüber, denn das bewahrte sie davor dumme Dinge zu tun, wenn sie betrunken war.

»Versuchs doch selbst«, gab sie zurück und zuckte mit den Achseln.

»Oho«, machte der Mann und lächelte, »Ich bin Lukas.«

Er reichte ihr die Hand und Aline nahm sie an. Sein Händedruck war so fest, wie es sein Griff zuvor hatte vermuten lassen. Die Haut der Hände war rau und doch nicht ungepflegt.

Ihre Mutter hatte immer gesagt, sie solle sich die Hände eines Verehrers genau ansehen. Sie würden viel über das Leben und die Persönlichkeit eines Mannes aussagen. Wenn sie danach ging, konnte sie Leidenschaft, Kraft und Ruhe fühlen, was sie unglaublich anzog.

»Aline. Du bist nicht von unserer Uni, oder?«, fragte sie über den Lärm hinweg.

Lukas schüttelte den Kopf.

»Nein, ich bin auf der WU. Ich bin über sie hier.«

Er deutete auf Diana, die, eine Bierflasche hoch über ihren Kopf haltend, in der Menge tanzte, während sich die Männer um sie herum ihre Augen und teilweise auch Hände, kaum von der Rumänin lassen konnten.

»Bist du auch am Fertigwerden?«, fragte Aline.

Lukas nickte nur.

»Ich auch«, sagte sie darauf, »Endlich!«

»Willst du was trinken? Oder dich hinsetzen?«, wollte Lukas wissen, nachdem er, nicht ganz unbemerkt, ihren Körper betrachtet hatte.

»Na klar. Aber vorher muss ich noch mal wo hin. Ich nehm eine Captain-Cola.«

Damit tauchte Aline in der Menge unter und wühlte sich zur Toilette durch. Sie musste eigentlich nicht, doch ihr Körper gab eindeutige Signale von sich, die ihr gar nicht gefallen wollten.

Die Toilette war eine enge, winzige Kammer, in die man zwei Toilettenabteile eingebaut hatte. Zwei Waschbecken und dazugehörige Spiegel komplettierten mit einem Papierhandtuchspender und einem Mülleimer die Einrichtung.

Aline trat vor einen der Spiegel. Sie betrachtete sich angestrengt. Wie immer fielen ihr die unzähligen Fehler darin auf. Ihre zu nahe zusammenstehenden Augen. Die schmalen Lippen, die beiden dunklen Muttermale auf ihrer rechten Wange. Doch aus dem Spiegel blickte ihr auch ein sympathisches Gesicht mit hohen Wangenknochen und einem verführerisch gebräunten Teint entgegen.

Sie löste die Spangen aus ihren hochgesteckten Haaren. Die gaben ihr einen seriösen, doch eher biederen Touch. Das wollte sie jetzt nicht mehr. Es war Zeit für eine sinnliche Aline. Eine Verführerin.

Grinsend schüttelte sie den Kopf und die langen Haare fielen auf ihre Schultern hinab. Die schwarzen Locken legten sich um ihren Hals und berührten die nackte Haut an ihrem Rücken. Es kitzelte, doch das störte nicht. Mit einem Haarband bändigte sie die Lockenpracht in einem Pferdeschwanz.

Dann wanderten ihre Hände tiefer. Unter dem hellen Trägershirt konnte man ihren dunklen BH gut erkennen. Sie fluchte leise, weil sie nicht daran gedacht und sich von Diana dazu hatte drängen lassen, die Jacke auszuziehen. Doch nun war es zu spät.

Sie ordnete das Shirt und strich die dunkle Hose glatt. Sie betonte ihre langen Beine, das wusste sie, doch ihr Hintern sah darin, wie sie fand, geradezu monströs aus. Doch das war nun egal. Sie durfte nicht darüber nachdenken.

»Hui, da macht sich eine hübsch«, meinte Diana, die plötzlich hinter ihr aufgetaucht war.

»So gut es geht«, antwortete Aline.

»So gut es geht«, äffte die Rumänin sie nach, »Wär ich ein Mann dann würd ich dich nackt an mein Bett fesseln und dir den Verstand rausvögeln. Ich glaub nämlich, du hättest das mal wieder nötig!«

Aline musste lachen. Sie fand es witzig, wenn Diana so derb wurde. Ihre Stimme folgte dem nämlich nicht mit dem nötigen Nachdruck, sondern wurde so verführerisch, dass man damit einen Mann wohl völlig in den Wahnsinn treiben konnte. Allein ihre Betonung von »vögeln« musste bei Männern schon beinahe die Hose platzen lassen.

»Ein hübscher Kerl, nicht wahr«, sagte Diana und rückte ihren BH zurecht.

»Wo hast du denn den versteckt? Ich habe ihn noch nie gesehen.«

»Kevin?«

»Du weißt, wen ich meine.«

»Ach Lukas«, lachte Diana, »Nirgendwo. Hatte nur eine Freundin, bis vor ein paar Monaten. Jetzt ist er wieder Single und du bist genau sein Typ.«

»Jaja, immer das Gleiche mit dir.«

»Nein, ernsthaft«, bestand Diana auf ihrer Aussage, »Er steht auf Frauen mit dunklem Teint und dunklen Haaren. Er liebt Filme und liest viel. Ist klug, angehender Manager und einen Body, bei dem Frau schwach wird.«

»Also ein Macho.«

»Das ist ja das Tolle dran«, fuhr die Rumänin fort, »Er ist eine absolut treue Seele. Ich meine, du hättest seine Ex sehen sollen. Die waren vier Jahre zusammen. Haben überhaupt nicht zusammengepasst. Allein weil sie so vollkommen verschieden waren. Und trotzdem hat er bis zum Ende zu ihr gehalten. Hat ihr das ganze Studium finanziert, indem er ihr Geld geliehen hat und so weiter.«

»Und du hast ihn für mich ausgesucht?«

»Nur für dich. Dieses Rumgeficke ist zwar spaßig, aber du brauchst endlich mal wieder eine echte Beziehung. Du musst endlich über diesen Arsch hinwegkommen.«

»Du glaubst wirklich, ich finde das hier?«, lachte Aline, »Sobald ich mit dem Studium fertig bin, will ich hier weg. Mein Vater hat mir eine Arbeit in der Nähe meines alten Heimatorts vorgeschlagen und ich werde mich dort bewerben.«

»Du willst also wirklich nicht hier bleiben?«, fragte Diana enttäuscht.

»Ich mag die Stadt und vor allem die Leute hier nicht. Es ist so viel, so laut. Ich freue mich auf ein schönes Leben auf dem Land. Vielleicht mit einer Horde Kindern, wer weiß schon was oder wer kommt.«

Diana war sichtlich enttäuscht. Natürlich hatte sie gewusst, dass ihre Freundin vorhatte, Wien zu verlassen, doch noch immer hoffte sie, Aline umstimmen zu können. Lukas war eine Art letzter und verzweifelter Versuch gewesen.

»Schade«, seufzte sie schließlich, »Ich werde dich vermissen.«

»Ich dich auch, du Verrückte. Aber ich kann dich ja besuchen kommen. Ich meine, von mir daheim ist kaum etwas in Österreich weiter als drei Stunden Autofahrt weg. Dann komm ich ein Wochenende bei euch vorbei und wir lassen es krachen.«

»Es ist trotzdem traurig.«

»Denk nicht daran. Heute ist ein schöner Tag, heute wollen wir feiern.«

»Du hast recht«, stimmte Diana ihr zu, »Und jetzt geh raus und lass dich noch einmal ordentlich in Wien durchziehen, bevor du verschwindest.«

Sie lachte. Es war ein ansteckendes Lachen und Aline konnte nicht anders, als einzustimmen. Vielleicht hatte sie recht. Eine kleine Bettgeschichte wäre bestimmt entspannend nach der Anspannung der letzten Tage.

 

Als sie von der Toilette zurückkam, wartete Lukas bereits mit zwei Gläsern in der Hand in der Nähe des Ganges. Als er sie sah, rollte er mit den Augen.

»Wow«, machte er, »Passiert das immer, wenn du aufs Klo gehst?«

»Was?«, fragte Aline verwirrt und nahm ihm ein Glas ab.

»Du kommst zurück und siehst noch besser aus als zuvor.«

Von dem Kompliment völlig überrumpelt brachte sie nur ein leises »Schleimer« hervor und setzte sich mit ihm an einen Tisch.

Das Gespräch kam schneller in Gang, als ihr lieb war. Aline fand bald gemeinsame Nenner und die Zeit verging wie im Flug.

Lukas hatte BWL studiert und war nun auf Jobsuche. Wegen seiner zukünftigen Chancen auf Arbeit machte er sich keine Sorgen. Er war sich sicher, dass in diesem Bereich genügend gäbe. Mit dem Titel in der Tasche war es danach sicher auch einfacher einen guten Job zu finden. Doch wollte er noch etwas reisen, bevor er sich an die Leine legen ließe.

Je länger der Abend dauerte, desto mehr Gemeinsamkeiten fanden sie. Sie mochten die gleichen Filme, ähnliche Musik, waren gerne an der frischen Luft und liebten es zu wandern. Doch am meisten gefiel es Aline, dass Lukas‘ Eltern ein Ferienhaus in der Nähe ihres Heimatortes besaßen und er seine Sommer immer dort verbracht hatte, solange er noch in die Schule ging.

Im Gegensatz zu Aline, die eine Schwester hatte, war Lukas ein Einzelkind. Doch seine Eltern, beide arbeiteten als Anwälte, achteten streng darauf, dass sie ihn nicht verzogen. Damals hatte er sie dafür gehasst, heute war er gleicher Ansicht. Als er meinte, er würde seinen Kindern alles ermöglichen, doch nichts schenken, war das Thema bereits zu weit fortgeschritten und zu ernst für Aline geworden.

Doch sie konnte nicht fliehen. Etwas hielt sie. Es war schon weit nach Mitternacht und sie wollte nicht gehen. Nicht ohne ihn.

»Hast du einen Freund«, fragte Lukas schließlich in eine kurze Pause hinein.

»Nein«, antwortete Aline lachend, »Und du? Vergeben?«

»Nicht mehr.«

»Klingt noch frisch.«

»Frisch nicht unbedingt, aber wir waren lange zusammen«, seufzte Lukas.

»Das ist immer das Schlimmste. Hat sie schlussgemacht?«

Er nickte nur.

»Sei froh«, fuhr Aline fort, »Ich habe meinen Ex mit einem Typen im Bett erwischt. Das tat wirklich weh.«

Lukas lachte. Es war ein herrliches Lachen, dass Aline zum Zittern brachte. Ihr wurde klar, dass sie ihn mochte. Das versetzte sie in Angst. Sie hatte das nicht gewollt, zumindest nicht hier, nicht heute.

Dabei war Lukas perfekt. Er sah gut aus, hatte ein angenehmes Wesen, war klug und äußerst liebenswert. Ein Mann genau nach ihrem Geschmack.

Aber wieso jetzt?

Sie befand sich in einem Zwiespalt. Wollte sie wirklich mehr zulassen, als nur eine schnelle körperliche Affäre? Die Antwort lautete nein, doch gegen ihre Gefühle konnte sie sich kaum wehren. Aline war in Gefahr, sich an ihn zu verlieren. Und das nun, wo sie endlich von hier fliehen konnte.

»Naja, kann ich verstehen«, sagte Lukas und riss sie aus ihren Gedanken, »Da kannst du nicht mithalten.«

Aline war verwirrt, erinnerte sich an ihren letzten Satz und war nun erst recht verwirrt.

»Wie meinst du das?«

»Nun ja, du als Frau kannst nicht mit einem Mann mithalten. Dazu hast du zwei Ausbeulungen und eine Einbuchtung zu viel.«

»Nett ausgedrückt«, lachte Aline mit rollenden Augen.

»Danke. Ich meine, wenn er mal einen Schwanz blasen wollte oder sich in den Arsch ficken lassen, dann kannst du höchstens mit einem Umschnalldildo nachhelfen. Und das ist nichts aus Fleisch und Blut.«

Aline fühlte, wie sie abermals errötete. Sie sprach nicht gerne so offen über Sex, doch Lukas war da völlig anders. Er hatte überhaupt kein Problem damit und ging äußerst offen damit um.

»Du brauchst dich nicht zu schämen«, meinte er, ihre Gedanken erratend, »Ich meine, wir alle haben es schon getan. Die einen öfter, die anderen weniger oft. Manchmal macht es Spaß, manchmal ist es wie Arbeit. Die einen kennen nur ein Geschlecht, andere beide und kennen die Vor- und Nachteile davon.«

»Und du kennst beide?«, fragte Aline mit einem herausfordernden Lächeln.

»Ja«, antwortete Lukas knapp.

Aline war wie vor den Kopf geschlagen. Hatte sie das gerade richtig verstanden? Sie kannten sich gerade einmal ein paar Stunden und er gestand ihr, dass er bereits Sex mit einem Mann gehabt hatte?

Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Erst nach einigen Augenblicken konnte sie sich wieder fangen.

»Und, wie war es?«, fragte sie, mutiger werdend.

»Ganz angenehm. Immerhin hat man da jemanden, der genau weiß, was er tut. Es war erregend und eine tolle Erfahrung. Allerdings war nicht viel mehr als wichsen und blasen. Da kann man nicht viel falsch machen.

Doch was ist mit dir? Du hast noch nie darüber nachgedacht es mit einer Frau zu tun?«

Aline lachte, um ihre Unsicherheit und ihre Sprachlosigkeit zu überspielen. Sie hatte sich eine ähnliche Frage schon öfter gestellt. Sex mit einer Frau reizte sie, das gab sie zu, aber mehr auch nicht. Bislang war noch nie die Richtige dafür aufgetaucht. Doch vielleicht kam da ja noch eine.

Sie erschrak vor ihren Gedanken und errötete. Das reichte Lukas als Antwort.

»Also ja, auch wenn du es nicht zugeben willst.«

Sie nickte nur.

»Ich finde, es ist nichts dabei. Jeder soll experimentieren, wenn es ihm Spaß macht. Egal wie oder womit. Solang alle Beteiligten damit einverstanden sind, habe ich kein Problem damit.«

»Du weißt, dass dein Geständnis nicht unbedingt dazu beiträgt, dass du bei mir landen kannst«, meinte Aline schließlich, »Immerhin habe ich erlebt, was dann passieren kann.«

»Oh, ich bin lieber ehrlich«, antwortete Lukas, »Außerdem bin ich, wenn ich in einer Beziehung bin bedingungslos treu. Ich wäre nie auf die Idee gekommen eine meiner Exen zu betrügen. Außerdem gibt es andere Möglichkeiten in einer gesunden Beziehung, wenn man in solchen Punkten nicht ganz übereinstimmt.«

»Du meinst, du willst zu Nutten gehen?«

»Nein, das ist Geldverschwendung. Ich hätte gesagt, dass man auch in einer Beziehung Sex und Liebe trennen kann. Nehmen wir einmal an, ich steh auf Prostatamassagen, aber du willst das nicht machen.

Irgendwann steigert sich der Druck so weit, dass ein Betrug verlockend wird. Doch wenn du im Vorhinein weißt, ich treffe mich mit jemandem, der mich so befriedigt, dann ist es sicher einfacher zu verkraften.«

»Also ich weiß nicht«, meinte Aline.

Seine Ausführungen klangen durchaus logisch, aber dennoch war das nicht unbedingt ihre Art von Beziehung. Allerdings konnte sie sich tatsächlich vorstellen, mit einem langjährigen Partner, einen Swingerklub zu besuchen und dort auch Partnertausch zu machen. Doch dazu brauchte es jahrelanges Vertrauen. Dennoch würde sie das Lukas gegenüber bestimmt nicht zugeben.

»Anderes Beispiel. Du stehst drauf, wenn dir jemand den Hintern versohlt und heißes Wachs auf deinen Nippeln verteilt, doch ich will das nicht machen. Ich weiß, dass du mich liebst, auch wenn du dir diese Befriedigung von jemand anderem holst.

Ich bin der Meinung, dass es Beziehungen stabiler machen könnte. Denn man muss sich nicht seiner, für den Partner vielleicht abartigen, Vorlieben schämen und kann sie ausleben. Der Druck schwindet, die Zufriedenheit steigt und man lernt, die anderen Vorzüge seines Partners vielleicht wieder mehr zu schätzen.«

Aline wurde abermals rot. Ihre Hände schwitzten. Was war bloß los mit ihr? Sie war erregt und allein Lukas‘ Gegenwart schien diese Erregung noch zu befeuern.

»Sieh dir an, bei welchem Thema wir gelandet sind«, sagte sie schließlich, nachdem sie ihre Stimme wiedergefunden hatte.

»Tut mir leid. Manchmal komme ich ein bisschen zu sehr in Fahrt.«

»Ist ok. Ich fand es sehr interessant.«

»Das klingt nach einem Abschied«, sagte Lukas traurig.

»Ich muss ins Bett, tut mir leid«, antwortete Aline.

Ihre Augen jedoch gaben ein anderes Signal. Sie war nicht wirklich müde, nein, sie wollte ihn. Am liebsten hier sofort und auf der Stelle. Insgeheim war ihr das durchaus peinlich, dennoch hoffte Aline, dass er die Zeichen lesen konnte.

»Ich bring dich noch zur U-Bahn«, bot Lukas an.

Alines Herz machte einen Sprung. Er würde mit ihr mitgehen. Sie lächelte unverbindlich und zog ihre Jacke über. Beinahe zeitgleich gingen sie noch auf die Toilette. Dort kontrollierte Aline nochmals ihr Make-up, bevor sie wirklich aufs Klo ging.

Erst dort fiel ihr ein, dass sie sich für Peter extra die Haare im Schambereich hatte wachsen lassen. Er stand auf diesen Busch schwarzer, drahtiger Haare, doch was wenn Lukas ihn abstoßend fand? Immerhin waren Schamhaare seit Jahren verpönt.

In ihr kämpfte der Wunsch danach einfach ohne ihn zu gehen, um nicht in seinem Bett zu landen, gegen ihren leicht benebelten Kopf, der ihr sagte, dass es ohnehin nur eine einmalige Sache wäre und sie ruhig ihren Spaß haben konnte.

Schließlich entschied sie sich für den Kopf und ging zurück in die Bar. Es waren nur noch wenige Gäste übrig geblieben und Lukas bereits dabei sich von denen, die er kannte, zu verabschieden. Aline machte es ihm nach und kurz darauf traten sie auf die Straße hinaus.

Selbst in der Nacht kam die Stadt nicht zur Ruhe. Überall herrschte ein ständiges Dämmerlicht und irgendwo in der Ferne waren immer Autos zu hören.

Wortlos gingen sie nebeneinander her. Rund um sie erhoben sich Bauten aus der Zeit des roten Wiens. Hässliche Häuser, die heruntergekommen und teilweise schon fast baufällig wirkten.

Die U-Bahn-Station kam näher, doch Lukas machte keine Anstalten einen weiteren Schritt zu machen. Aline wollte nur noch, dass er sie fest in den Arm nahm und endlich küsste, doch nichts geschah.

Sollte sie den ersten Schritt machen?

Sie kannte das nicht, immerhin waren es bisher immer die Männer gewesen, die es getan hatten, doch nie sie selbst.

Während sie noch überlegte glitt ihr der Henkel ihrer Handtasche von der Schulter. Sie hatte vergessen sie zu schließen und mit lautem Klappern landete ihr Handy und etwas Schminkzeug auf dem Asphalt.

»Scheiße«, fluchte sie und bückte sich.

Doch Lukas war schneller. Er sammelte alles auf und drückte es ihr in die Hand.

Einen kurzen Augenblick trafen sich ihre Blicke. Aline verlor sich im tiefen Blau seiner Augen, während er ihre grünen musterte. Dann näherte sich endlich sein Gesicht dem ihren.

Ihre Lippen trafen aufeinander und öffneten sich gleichzeitige. Die Zungen begannen miteinander zu ringen, während seine Hände sie gegen ihn drückte.

Nach wenigen Momenten trennte er sich von ihr. Es war, als wollte Lukas überprüfen, ob sie ihn überhaupt küssen wollte, doch Aline wollte noch viel mehr als das.

»Endlich«, seufzte sie und zog ihn wieder an sich.

Der Kuss war länger und intensiver als der zuvor. Ihre Körper rieben aneinander. Sie konnte fühlen, wie sein Penis härter wurde und gegen ihre Hüfte drückte.

Lukas‘ Hände glitten über ihren Rücken, hinab zu den Hüften, umkreisten ihre Pobacken und wanderten wieder nach oben. Wo immer er sie berührte, begann ihre Haut zu prickeln, als würde Strom aus seinen Fingerspitzen fließen.

Sie trennten sich kurz und sahen sich tief in die Augen.

»Die Frage?«, sagte Lukas lächelnd und Aline nickte.

»Zu dir oder zu mir?«, beendete sie seinen Satz und küsste ihn.

Sie mochte eigentlich keine Männer mit Bart oder Stoppeln, doch sie musste zugeben, dass sie nicht sosehr kratzten, wie sie befürchtet hatte. Es war nicht im geringsten unangenehm.

»Du weißt ja: Wohnheim«, meinte er mit traurigem Blick.

»Dann musst du zu mir kommen«, meinte sie, bevor er fortfahren konnte.

»Zu, bei, in, wo immer du willst«, lachte Lukas und zog Aline wieder an sich.

 

Aline war so erregt wie seit Langem nicht mehr. Die ganze Fahrt über hatten sie sich geküsst und sanft über der Kleidung gestreichelt. Doch recht viel mehr hätte er sie auch nicht erregen können, wenn diese Barriere nicht dazwischen gewesen wäre.

So leise es ging, öffnete sie die Tür der Altbauwohnung und trat ein. Es war still, alles schlief.

»Komm«, sagte sie und zog Lukas hinter sich her, durch den langen Verbindungsgang, vorbei am Bad, der Küche, dem Wohnzimmer und der Toilette.

Ihr Zimmer war das nächste. Aline öffnete die Tür und drückte ihn hinein, ehe sie folgte und das Licht einschaltete.

Ihr Zimmer war das Einzige in der Wohnung, das ordentlich aufgeräumt war. Ihre Bücher standen in den Schränken, die unzähligen DVDs ebenso. Nur auf dem Schreibtisch herrschte das Chaos. Hier lagen die Studienunterlagen und alles, was sie zur Vervollständigung ihrer Arbeit benötigt hatte über und neben ihrem Laptop.

Das französische Doppelbett war gemacht. Die dunkel gemusterte Bettwäsche hob sich von der gelb getünchten Wand ab, die das Bett an zwei Seiten umschloss. An der dritten Seite stand ein offener Schrank, in dem sich allerlei Krimskrams stapelte. Man konnte nur über das Fußende hineinkriechen, doch mehr brauchte man auch nicht.

Lukas blickte sich kurz um, doch Aline ließ ihn gar nicht zu mehr kommen. Sie ließ ihre Tasche fallen und warf sich gegen ihn. Seine Hände fingen sie sanft ein und drückten sie gegen seinen Körper.

Er küsste sie zärtlich und streichelte über ihre Arme. Sofort bekam Aline eine Gänsehaut und genoss das Gefühl der Nähe.

»Ich hoffe, ich habe keinen falschen Eindruck erweckt«, sagte Lukas schließlich, »Ich bin nicht nur hier, um mit dir zu schlafen. Außer du willst nur das und nicht mehr. Doch ich möchte dich gerne morgen wiedersehen. Und übermorgen auch. Und überübermorgen, wenn du Zeit hast.«

Er sprach damit Aline aus der Seele. Das hier war mehr als ein bloßer One-Night-Stand. Es war viel mehr. Seit ewig erscheinender Zeit hatte sie sich nicht mehr so wohl und geborgen gefühlt.

Doch wollte sie es wirklich versuchen? Wollte sie eine Beziehung hier aufbauen, wo sie doch endlich die Stadt verlassen würde?

Ihr Kopf sagte nein, doch das Herz entschied anders.

»Ich würde mich darüber freuen.«

Sie küsste ihn sanft auf die Lippen.

»Also kein Sex heute?«, hauchte Lukas.

Aline runzelte die Stirn.

»Wieso?«, fragte sie.

»Weil ich Angst habe etwas, das gerade im Aufblühen ist, durch schnellen Sex zu zerstören und zu einem One-Night-Stand zu machen.«

»In Ordnung«, sagte sie schließlich, »Doch was willst du dann hier?«

»Dich. Und mit Sex meine ich nur Penetration.«

Aline wollte noch etwas sagen, doch sein Kuss schnitt ihr das Wort im Mund ab. Seine Hände wanderten über die Jacke und öffneten die Knöpfe. Langsam versuchte er sie von ihren Schultern zu streichen, doch das war Aline viel zu langsam. Sie wand sich heraus und warf sie leise keuchend von sich.

Ihre Hände lagen auf seiner Brust. Sie konnte die Wärme durch sein dünnes Longsleeve hindurch fühlen. Während sie sich küssten, ging nun auch sie auf Wanderschaft. Schnell hatten ihre Finger den Bund erreicht und schoben das Shirt nach oben.

Endlich konnte sie seine Haut berühren. Sie war warm und weich. Vorsichtig strich sie darüber und schob gleichzeitig das Longsleeve weiter nach oben, bis sie es ihm schließlich über den Kopf ziehen konnte. Doch sie tat es nicht. Er stand vor ihr, blind, weil das Shirt ihm die Sicht verdeckte und mit nacktem Oberkörper.

Aline beugte sich nach vorne und hauchte gegen seine Brustwarze. Sofort richtete die sich auf und sie begann, leicht darüber zu lecken. Lukas quittierte das mit einem leisen Seufzen, dass zu einem befriedigten Stöhnen wurde, als sie begann, daran zu knabbern.

Mittlerweile hatte er das Shirt abgestreift und griff nach ihren Schultern, doch Aline entzog sich ihm.

»Erst einmal will ich was sehen für mein Geld«, meinte sie grinsend und drückte Lukas auf das Bett.

Ihre Hände strichen über seinen Schritt. Sein Penis war bereits steif und zeichnete sich leicht ab. Gespannt öffneten Aline Gürtel und die Hose. Er trug dunkle Boxershorts darunter, in denen sich sein Phallus nur noch besser abzeichnete.

Es kostete sie nicht viel Kraft ihm die Jeans und seine Schuhe samt Socken auszuziehen. Die ganze Zeit über ließ Lukas sie dabei nicht aus den Augen.

Einen Augenblick lang musterte sie seinen Körper. Er war nicht übertrieben trainiert, aber auch nicht dick. Der Körper passte zu ihm, mehr konnte sie darüber nicht sagen. Auch die Körperbehaarung harmonierte mit dem Gesamteindruck. Er war kein glattes Milchbubi, er war ein echter Mann. Genau das, was Aline wollte.

Kurz blieb sie fasziniert an der Tätowierung auf seiner Schulter hängen und fand eine weitere am Unterschenkel. Sie waren nicht übertrieben und vor allem nicht zu bunt und gefiel Aline daher auch sehr gut.

Nur mit den Fingernägeln fuhr sie die Innenseiten seiner Schenkel nach oben, wich seinem Penis elegant aus und glitt weiter bis hoch zu seinem Hals. Zärtlich zeichnete sie die feinen Linien seiner Tätowierung nach und stellte befriedigt fest, wie er eine Gänsehaut bekam.

»Genug von der Peepshow?«, fragte sie aufreizend.

»Komm her du!«, rief er und richtete sich blitzartig auf.

Aline stieß einen leisen Schrei aus und versuchte ihm auszuweichen, doch der Versuch war nicht ernsthaft. Seine Hände schlangen sich um ihren Körper. Als wäre sie gewichtslos, hob er sie einfach von den Beinen und warf sie neben sich ins Bett.

Selbst wenn Aline nun gewollt hätte, es wäre ihr nicht gelungen, sich zu befreien. Denn sofort war er über ihr, drückte ihre Hände auf das Bett und küsste sie innig. Doch sie wollte nicht weg. Die Hitze seines Körpers drang durch ihr Trägershirt und sie konnte es kaum mehr erwarten, seine Haut auf der ihren zu spüren. So tief es ging sog Aline seinen Duft in sich auf. Er roch unbeschreiblich. Animalisch, erregend.

Endlich löste sich Lukas von ihr und setzt sich auf. Er öffnete ihre Hose und zog sie ihr mitsamt ihren Schuhen aus. Kurz betrachtete er die langen Beine und den dunklen String, den sie trug, ehe er weiter nach oben wanderte.

Seine Hände strichen ihre nackten Arme hinauf zu den Schultern. Sie trafen sich am Hals und wanderten gemeinsam bis unter ihre Brust, wo sie sich wieder trennten und begannen jede Brust langsam und unglaublich sanft zu umkreisen.

Aline hatte die Augen geschlossen, fühlte nur seine Berührungen. Sie hörte, wie die Haut an seinen Finger über den Stoff ihres Shirts rieb, und merkte, dass die Kreise immer kleiner wurden. Immer mehr näherten sich seine Fingerspitzen ihren Brustwarzen. Doch jedes Mal wenn sie bereits die Luft anhielt, endlich die Berührung erwartend, strich er knapp daran vorbei.

Schließlich trafen sich die Hände wieder in der Mitte und wanderten nach unten. Kurz umkreiste er ihren Bauchnabel, ehe er endlich das Shirt hob und über ihren Kopf zog.

Das Spiel begann von Neuem. Abermals strich er über ihre Arme, die Schultern hinab, die Brust entlang bis unter ihre Brüste. Wieder formte er Kreise. Doch dieses Mal auf ihrem BH, den er jedoch mit jedem Kreis etwas nach unten schob und immer mehr von ihrer Haut zum Vorschein brachte.

Mittlerweile war Aline gespannt wie eine Feder. Warum berührte er sie nicht an den wirklich entscheidenden Stellen? Warum quälte er sie derartig?

Lukas sank auf sie und küsste Aline innig. Sanft hob er sie von der Matratze und öffnete mit nur einer Hand den BH, bevor er sie wieder ablegte. Sie war überrascht, nur selten kamen Männer so gut mit dem Verschluss zurecht.

Wieder richtete sich Lukas auf und betrachtete ihren Körper. Noch verdeckten die Körbchen einen großen Teil ihrer Brust, doch mit einem schnellen Griff entfernte er das lästige Kleidungsstück. Aline hielt die Luft an. Warum, das wusste sie nicht.

Seine Finger begannen wieder zu wandern. Zärtlich strichen sie um ihren Warzenhof, ohne jedoch den Nippel selbst zu berühren. Alines Erregung wuchs ins Unermessliche. Es war eine Qual, doch eine süße.

Schließlich konnte sie die Berührung nicht länger ertragen. Ihre Brustwarzen hatten sich so sehr aufgerichtet, dass sie richtiggehend schmerzten. Sie wollte endlich seine Berührungen auch dort spüren.

Bestimmt umfasste sie seine Hände und legte sie auf ihre Brust. Lukas lächelte, sagte jedoch nichts. Er begann ihren Busen zu kneten und kniff sie leicht in die Brustwarzen, was Aline mit einem leisen Stöhnen kommentierte.

Ihre Augen blieben geschlossen, ihr Körper schien zu brennen, doch seine Hände auf ihr fühlten sich noch viel heißer an.

Sein Atem war plötzlich über ihrem Mund. Sie fühlte, wie seine Lippen die ihren berührten. Seine Zunge drang sanft hindurch und fand die ihre. Ein kurzer Blitz durchzuckte ihren Körper, als sie sich berührten, ehe sie mit einem wilden Tanz begannen.

Seine Finger wurden drängender, massierten ihre Brustwarzen fester und verursachten dabei immer wieder ein kurzes Ziehen, das jedoch Alines Erregung nur noch mehr anfeuerte.

Lukas löste sich von ihr, doch nicht weit. Sie konnte seinen Atem an ihrem Hals spüren. Er küsste sie dort sanft und leckte über ihre Haut. Dann hauchte er auf die Stelle, die für einen Moment eiskalt wurde und Aline einen weiteren Schauer über den Körper jagte.

Seine Zunge wanderte weiter nach unten, während sie fühlte, wie seine Boxershorts mit seinem harten Penis über ihr Bein rieben.

Er küsste und leckte ihre Brustansätze, massierte den Busen weiter und wanderte schließlich wieder nach oben. Einen Augenblick lang verharrte er über ihrem Nippel, ehe sie endlich seine Lippen daran fühlen konnte. Am liebsten hätte sie vor Verlangen laut aufgeschrien, doch die Wände waren dünn und ihre Mitbewohner mussten nicht unbedingt wissen, was hier vorging. Also presste sie sich ein Kissen auf den Mund und stöhnte tief hinein.

Seine Zunge umkreiste ihre Brustwarze, während er so fest daran saugte, dass Aline die Luft wegblieb. Augenblicke lang war sie atemlos, bis er sanft in ihren Nippel biss. Sie stieß einen erstaunten Laut aus, der in einem tiefen Stöhnen ausrollte.

Doch Lukas war noch nicht mit ihr fertig. Seine Zunge wanderte von der rechten zur linken Brust hinüber und wiederholte dort das Spiel.

Aline hatte ihre Augen noch immer geschlossen. Sie konzentrierte sich nur auf seine Berührungen. Seinen heißen Atem auf ihrer Haut, die Kühle, wenn sie Bereiche traf, über die er zuvor geleckt hatte. Die festen und doch sanften Berührungen, die ihr Verlangen immer weiter steigerten. Sie wollte es nicht wahrhaben, doch, noch bevor er wirklich ihre intimsten Stellen berührt hatte, war sie dem Höhepunkt bereits so nahe, dass ein kleiner Impuls genügen konnte, um ihn auszulösen.

Mit beiden Händen ihre Brüste fest umfassend legte sich Lukas auf sie und küsste Aline auf den Mund. Sie konnte seinen Körper auf dem ihren fühlen. Seine heiße Haut war überall. Sein Duft umwehte ihre Nase. Aline fühlte, wie der Schaft seines Penis ihre Klitoris traf. Im selben Augenblick kniff Lukas in ihre Brustwarzen.

Der Orgasmus kam für sie aus heiterem Himmel. Ihr Körper bäumte sich auf, ohne dass sie es verhindern konnte. Doch sie kam nicht weit, denn Lukas war ihr im Weg. Lautes Stöhnen drang dumpf aus ihrem Mund, während er begann seinen Unterkörper an dem ihren zu reiben, und damit die Wellen ihres Höhepunkts zu verlängern.

Nach endlos langer Zeit, die wie im Rausch verging, löste sich die Spannung wieder und Aline sank zurück auf das Bett. Lukas hatte sich aufgerichtet und sah ihr in die Augen. Sie atmete heftig. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Ihr Körper war schweißnass.

»Oh Gott«, seufzte sie und drückte ihr Becken ein weiteres Mal gegen das seine.

»Nicht ganz«, lachte er und schickte seine Hände wieder auf Wanderschaft.

»Was wird das?«

»Du hast noch immer was an. Ich bin noch nicht fertig mit dir.«

»Ich glaub, so etwas steh ich nicht noch mal durch«, sagte Aline.

»Dann wirst du ein Problem bekommen, denn ich hab gerade erst angefangen.«

Das klang wie eine Drohung. Seine über ihren Körper gleitenden Fingerspitzen fühlten sich an wie kleine elektrische Entladungen und verursachten ihre eine Gänsehaut. Sie erreichten ihr Höschen und glitten zwischen ihre Beine hinab. Erst jetzt merkte sie, dass ihr Slip bereits völlig durchnässt war. Es war Aline peinlich, doch Lukas schien es zu gefallen.

»Anscheinend bist du zufrieden«, meinte er leise und streichelte von außen über ihre Schamlippen.

Seine Hände glitten über ihre Schenkelinnenseite bis zu den Knien hinab und wieder nach oben. Dort fanden sie ihre äußernden Schamlippen, folgten ihnen bis zu ihrer Klitoris und vor dort in der Mitte hinab bis zum Damm.

Zärtlich massierte er ihn und ging dann noch weiter bis zu ihrem After. Aline erschrak, dort hatte sie bislang noch nie jemand angefasst, doch die Berührung war angenehm und sie entspannte sich schnell wieder.

Dann endlich griff er nach ihrem Höschen und zog es langsam von ihrem Körper. Stück für Stück, ihre Beine küssend, zog Lukas es hinab, bis über ihre Zehen und warf es dann vor das Bett. Aline beobachtete sein Gesicht. Er blickte auf ihre Scham und ihr wurde abermals klar, dass sie sich nicht rasiert hatte.

Seine Finger strichen sanft über ihre dunklen Schamhaare und weiter hinab bis zu ihren Schamlippen. Er öffnete sie sanft und streichelte die Inneren, was Aline mit einem zufriedenen Stöhnen kommentierte.

Sein rechter Daumen begann ihre Klitoris zu massieren, was ihre Anspannung sprunghaft ansteigen ließ. Ihr Körper versteifte sich, während das intensive Gefühl immer mehr von ihr Besitz ergriff.

Mit leisen Seufzern und lauterem Stöhnen versuchte sie die Empfindung erträglicher zu machen, doch es wurde nur noch intensiver.

Lukas beugte sich hinab und hauchte auf ihre Scham. Aline konnte genau fühlen, wie feucht sie war, denn mit einem Mal wurde es kalt. Vorsichtig glitt einer seiner Finger in sie. Alines Erregung machte einen weiteren Sprung nach oben. Ihre Hände krallten sich in einen Polster, während ein zweiter Finger der rechten Hand dazukam und sie immer mehr ausfüllte.

Sie fühlte seinen Atem auf ihren Schamlippen und gleich darauf die warme Feuchtigkeit seiner Zunge, wie sie sanft darüber leckte. Im selben Augenblick winkelte Lukas seine Finger in Richtung Bauchdecke ab.

Das Gefühl war unbeschreiblich. War sie zuvor von ihrem Orgasmus überrascht worden, so war dieser nun vollkommen unerwartet. Sie richtete sich unwillkürlich auf, wollte sich dagegen wehren, doch es half nichts. Ihr Körper hörte nicht auf ihre Befehle, genauso wenig wie ihr Kopf.

Aline schrie.

Sie schrie, so laut sie konnte und löste damit die Anspannung wenigstens so weit, dass sie es schaffte, ein Kissen auf ihr Gesicht zu drücken, um ihr lautes Stöhnen zu dämpfen.

Normalerweise war die Spitze nun erreicht. Doch als ihr Körper langsam wieder auf das Bett zurücksank, konnte sie fühlen, wie Lukas‘ Finger sich noch immer in ihr bewegten und den Orgasmus verlängerten.

Sie war an der Spitze der Welle gefangen. Das Gefühl ebbte nicht ab, es intensivierte sich, steigerte die Anspannung und brach in einem noch heftigeren Höhepunkt schließlich Bahn.

Doch noch immer hatte Lukas nicht genug. Aline war gefangen. Sie befand sich in einem Rausch, in dem sie jegliche Kontrolle über sich verloren hatte. Ihr Körper hatte keine Zeit sich zu beruhigen, da kam bereits der nächste Orgasmus.

Wie lang das so ging konnte sie nicht sagen, doch schließlich war es zu viel.

»Stopp«, keuchte sie und erschrak über die Heiserkeit ihrer Stimme, »Stopp.«

Lukas zog seine Finger zurück, küsste ihren Kitzler ein letztes Mal und küsste schließlich Aline. Gemeinsam sanken sie zurück auf das Bett.

Aline schwitzte und keuchte wie wohl noch nie in ihrem Leben. Alle Muskeln ihres Körpers schmerzten und sie wunderte sich, ob sie am nächsten Tag wohl einen Muskelkater haben würde.

»Du bist doch verrückt«, sagte sie schließlich.

»Ich wollte nur, dass du deinen Spaß hast.«

»Du wolltest mich mit Sex umbringen.«

»Ich mache es nur gern. Und ich sehe gern, wenn es gefällt«, lachte Lukas.

»Gefällt? Hätte ich noch einen Funken Kraft in mir, hätte ich dich weitermachen lassen. Doch, was ist mit dir? Ich kann nicht immer nur genießen.«

»Ein Mann ist einfach zu befriedigen. Da gehört nicht viel dazu.«

»Naja, dann seh ich mal, ob du recht hast.«

Aline hatte sich so weit erholt, dass sie nun die Initiative übernehmen konnte und sie freute sich darauf. War es früher für sie beim Sex meist so gewesen, dass sie versuchen musste, überhaupt auf ihre Kosten zu kommen, war sie am heutigen Tag beinahe überlastet. Sie fühlte sich müde und verstand nun, warum viele Männer nach dem Orgasmus einschliefen.

Sie hatte es gern in der Hand die Männer zu quälen. Ihren Höhepunkt zu verzögern und zu intensivieren. Doch Lukas‘ Vorstellung war derart überwältigend gewesen, dass sie sich nicht sicher war, ob sie ihm eine ähnliche Befriedigung verschaffen konnte, wie er ihr.

Vorsichtig strich Aline über seine Brust, beugte sich vor und küsste ihn. Lukas streichelte ihren Rücken, doch sie drückte seine Hände zurück auf das Bett.

»Nein. Du genießt jetzt erst einmal!«, sagte sie bestimmt und küsste ihn abermals.

Dieses Mal hielt er sich zurück. Mit ihren Brüsten glitt sie leicht über seine Brust und seine Brustwarzen. An ihrer Hüfte konnte sie fühlen, wie sein, mittlerweile wieder erschlaffter, Penis, wieder härter wurde. Sie konnte das pulsierende Blut darin selbst durch seine Boxershorts hindurch fühlen, was sie wieder erregte.

Sie setzte sich auf und brachte sein Glied zwischen ihre Schamlippen. Ihren Kitzler gegen seine Eichel reibend ließ sie ihr Becken langsam kreisen. Lukas‘ Gesicht wechselte zwischen entspanntem und angespanntem Gesichtsausdruck hin und her. Er stöhnte leise, als sie seine Brustwarzen streichelte und an ihnen vorsichtig zupfte.

Dann glitt sie von ihm. Aufreizend ließ sie ihre Vulva an seinem Beine entlanggleiten, während ihre Hände an den Bund seiner Boxershorts wanderten und sie langsam nach unten zog.

Sein erigiertes Glied kam zum Vorschein. Die rote Spitze glänzte feucht und auch an der Innenseite der Shorts waren die deutlichen Spuren der Lusttropfen erkennbar.

Aline nahm sich Zeit, seinen Penis zu betrachten. Er war leicht nach innen gebogen und von einer Größe, die sie nicht sofort erschreckte, wie sie es bereits gehabt hatte. Außerdem war er sauber rasiert und die wenigen Schamhaare am Bauch darüber kurz gestutzt.

Unter der Eichel konnte sie eine kaum wahrnehmbare Narbe erkennen. Die straffe Haut am Schaft legte die Vermutung nahe, dass Lukas beschnitten war.

Die Hände wanderten wie von selbst von den Beinen aufwärts, die Innenseite entlang, bis zu den Hoden. Dort hielt sie kurz inne, wog sie sanft in der Hand, ehe sie weiter nach oben ging.

Lukas‘ Augen waren geschlossen, seine Hände zitterten. Aline beugte sich über ihn und küsste ihn. Er nahm den Kuss geradezu gierig auf. So vertieft griff sie nach dem Schaft seines Penis und drückte zärtlich, aber bestimmt. Lukas stöhne kurz, küsste sie dann jedoch einfach weiter.

Vorsichtig massierte Aline die Schwellkörper. Erst nur mit dem Daumen ging sie den gesamten Schaft nach oben und wieder nach unten, um dann die Hoden zu streicheln. Lukas seufzte, als sie seinen Hodensack mit einer Hand umfasste und ihn sanft nach unten zog, während sie seinen Penis fest umfasste. In dieser Position begann Aline, schnell auf und ab zu gleiten. Eisern hielt sie den Hodensack umklammert, während ihre Hand ihn seinem Orgasmus näher brachte.

Sie konnte fühlen, wie sich Lukas‘ Muskeln anspannten. Der Höhepunkt stand kurz bevor. Aufmerksam betrachtete sie sein Gesicht, während sie sanft in seine Brustwarze biss. In dem Moment, als es begann, sich zu verzerren, ließ sie einfach los.

Lukas schrie leise auf und keuchte laut.

»Na, na, na«, machte Aline und küsste ihn.

Ihre Hände rieben um den Kranz seiner Eichel und über die Spitze. Hier hatte sich ein großer Lusttropfen gebildet, den sie verteilte, bis nichts mehr davon übrig war.

Gerade als sich Lukas langsam etwas entspannt hatte, begann sie, diesmal mit beiden Händen, wieder damit ihn zu massieren. Erst sanft, dann immer wilder und schneller. Ihr Griff war mittlerweile so fest geworden, dass sie Angst hatte, ihm wehzutun, doch Lukas genoss ihre Berührungen sichtlich. Wieder versteifte sich sein Körper und wieder ließ sie einfach los, bevor er seinen Höhepunkt erreichte, und kniff ihn dieses Mal in beide Brustwarzen.

Lukas stöhnte laut und Aline küsste ihn lange und intensiv.

»Ich hoffe, du leidest schön«, grinste sie schließlich.

»Du bist herzlos«, antwortete er mit schweißnassem Gesicht.

Wieder begaben sich ihre Hände auf Wanderschaft. Sie streichelte über seinen Damm und seinen Po, hinauf zu seinen Hoden. Mit beiden Händen barg sie den Hodensack und hauchte darauf. Befriedigt stellte Aline fest, wie Lukas eine Gänsehaut bekam. Dann beugte sie sich hinab und küsste ihn. Die Haut war herrlich zart und sie konnte das Blut darin pulsieren fühlen.

Sanft begann sie an einem der Hoden zu saugen, während ihre Hände über seinen Bauch und die Seiten wanderten.

Sie kämpfte mit sich selbst. Natürlich hatte sie auch schon Oralsex an Männern praktiziert, doch das war immer erst nach langer Zeit gewesen, wenn sie ihnen vertraut hatte. Bis zum Schluss hatte sie das noch nie gemacht und heute war auch kein Tag damit anzufangen.

Doch als sie aufblickte, über ihr der erigierte Schaft, der aus dieser Position so mächtig wirkte, fühlte sie sich von der roten Eichel beinahe magisch angezogen.

Aline leckte über die Hoden und wanderte dann nach oben. Mit einer Hand hielt sie den Penis fest, die andere umschloss den Hodensack wieder. Lukas seufzte. Vorsichtig begann sie mit ihrer Zunge seine Eichel zu umrunden, was ein lautes Stöhnen hervorrief. Zärtlich leckte sie über die Eichel und bewegte dazu ihre Hand am anderen Ende des Schaftes langsam und nur wenig Auf und Ab.

Sie bemerkte den leicht salzigen Geschmack der Lusttropfen, doch es war ihr nicht unangenehm. Langsam stülpte sie ihren Mund darüber und begann zu saugen. Die Situation erregte sie über alle Maßen. Der heiße, pulsierende Phallus in ihrem Mund. Der Geruch von Schweiß, der Geruch von Sex. Ihre Kontrolle über ihn und das leise Stöhnen.

Beinahe wie in Zeitlupe bewegte sie sich auf und ab, immer auf Lukas Körpersprache horchend, während ihre Hand am Schaft sich genau entgegengesetzt bewegte.

Seine Muskeln spannten sich an. Mit dem Becken passte er sich ihrem Rhythmus an, während seine Hand durch ihr Haar streichelte und sie auf sich drückte. Diese Art der Kontrolle und damit auch das Zeichen, dass ihm gefiel, was sie tat, erregte Aline noch mehr. Sie wusste, sie würde explodieren, wenn er sie nun streichelte, doch das Risiko wollte sie nicht eingehen. Nicht bevor sie ihn fertiggemacht hatte.

Sie hob den Kopf und glitt mit ihrer Zunge hinab zu seinen Hoden. Noch immer hielt sie die fest umschlossen und unter leichtem Zug. Mit der anderen Hand begann sie seinen Schaft schneller und schneller zur reiben. Nun würde sie ihn nicht mehr abbrechen, sie wollte ihn schreien hören.

Sein Fuß berührte ihre Klitoris und steigerte ihrer Erregung. Ob es Absicht war oder nicht, es war ihr egal. Aline sank hinab. Seine Zehe traf genau ihren Kitzler und sie fühlte, wie dieser kleine Stein ausreichte, um die Lawine ihres Höhepunkts ein weiteres Mal ins Rollen zu setzen.

Lukas bäumte sich auf. Sein Gesicht war verzerrt, der Körper angespannt. Aline beugte sich hinab und leckte über seinen Schaft. Das schien den Ausschlag zu geben.

Einem Geysir gleich, kam Lukas mit einem lauten Stöhnen. Mehrere Schübe der weißen Flüssigkeit wurden herausgepresst und regneten auf seinen Bauch und Oberkörper hinab. Im selben Augenblick kam auch Aline ein weiteres Mal. Wie von Sinnen rieb sie ihre Klitoris an seinem Fuß, während ihre Hand ihn immer noch weiter streichelte.

Es schien als wären Stunden vergangen und doch waren es nur Sekunden, die beide brauchten, um sich zu erholen. Alines Beine waren weich und kraftlos. Nur mit Mühe schaffte sie es bis zu Lukas‘ Gesicht und küsste ihn innig. Der Kuss dauerte eine Ewigkeit.

Als sie sich endlich wieder lösten fiel Alines Blick auf die Uhr. Sie zeigte 04:28. Sie hatten sich wirklich Zeit genommen.

»So eine Sauerei«, meinte Lukas und blickte auf seinen Körper, der mit Sperma übersät war.

Aline reichte ihm eine Taschentuchbox und half ihm dabei sich zu säubern, ehe sie den Kopf auf seine Brust legte.

Normalerweise warf sie die Typen immer raus, wenn es vorbei war, doch sie wollte nicht, dass Lukas ging. Seine Hand strich sanft durch ihr Haar. Sie fühlte sich in diesem Augenblick unglaublich geborgen und sicher.

»Willst du, dass ich gehe?«, fragte er schließlich, nach einigen Minuten.

»Nein, ich will, dass du nie mehr gehst«, antwortete sie und schlief kurze Zeit später zum gleichbleibenden Rhythmus seines Herzschlags ein.

Liebes Tagebuch

 

Ich habe nun lang nichts mehr hier rein geschrieben, doch heute Morgen ist mir danach. Ich habe mir gerade den letzten Eintrag durchgelesen. Damals war das mit Michael gerade vorbei und du mein bester und wichtigster Zuhörer.

Damals habe ich geschworen, mich nie wieder in dieser Stadt zu verlieben. Doch das ist nicht so einfach, wie man es sich vorstellt.

Gestern Abend habe ich jemanden kennengelernt und ich fürchte mich davor, was daraus entstehen könnte.

Er ist klug, witzig, sieht gut aus und wir haben so viel gemeinsam. Doch mir läuft die Zeit davon. Wenn ich den Job daheim kriege, dann bin ich nicht mehr lange hier. Und eine Fernbeziehung? Ich könnte es vielleicht noch drei Monate hinausschieben, doch dann muss ich gehen.

Ach, was soll ich tun?