Alpengold 435 - Catharina Chrysander - E-Book

Alpengold 435 E-Book

Catharina Chrysander

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Beschreibung

Julian ist Barkeeper in der Dorfdisco Alpenbeatzz und wird jedes Wochenende Zeuge der gleichen Szene: Fiona, ein bildhübsches Madel aus dem Dorf, beginnt einen Flirt mit einem der Urlauber, lässt sich ein paar Drinks spendieren und verschwindet dann. So, als ob es ihr Spaß machen würde, die jungen Männer mit gebrochenem Herzen zurückzulassen.
Julian, der das gemeine "Spiel" nicht länger mit ansehen will, spricht Fiona schließlich auf ihr Verhalten an. Mit ihrer Reaktion hätte er nie, niemals gerechnet ...

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Seitenzahl: 119

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Inhalt

Cover

Sonnenaufgang für gebrochene Herzen

Vorschau

Impressum

Sonnenaufgang für gebrochene Herzen

Ein Madel spielt mit dem Feuer und verbrennt sich

Von Catharina Chrysander

Julian ist Barkeeper in der Dorfdisco Alpenbeatzz und wird jedes Wochenende Zeuge der gleichen Szene: Fiona, ein bildhübsches Madel aus dem Dorf, beginnt einen hemmungslosen Flirt mit einem der Urlauber, lässt sich ein paar Drinks spendieren und verschwindet dann. So, als ob es ihr Spaß machen würde, die jungen Männer mit gebrochenem Herzen zurückzulassen.

Julian, der das gemeine »Spiel« nicht länger mit ansehen will, spricht Fiona schließlich auf ihr Verhalten an. Mit ihrer Reaktion hätte er nie, niemals gerechnet ...

Sie standen auf einer grünen Alpenwiese, umgeben von hohen schroffen Gipfeln, die in den blauen Himmel ragten. Die Spitzen der Berge waren matt und grau, noch war Sommer und kein Schnee in Sicht. Selbst dort oben nicht.

Vor ihnen erstreckte sich ein weites Tal, in das sich ein rauschender Bach hinabstürzte. Kleine idyllische Dörfer mit traditionellen Holzhäusern lagen verstreut in der Landschaft.

Julian Angerer schielte den Weg hinunter ins größte der Dörfer. Er konnte das Fenster seines Schlafzimmers sehen und unterdrückte ein Gähnen. Er schüttelte sich und wandte sich wieder seiner Wandergruppe zu.

Der Duft von frischer Alpenluft und wilden Blumen lag in der Luft. Das leise Klingeln der Kuhglocken und das Rauschen der Bäume im Wind wurden eins mit der Stille der Natur. Weiße Wattewolken zogen über den Himmel. Julian unterdrückte mühsam noch ein Gähnen.

»Was ist das für eine Blume?«, fragte Tim.

Julian führte jeden Tag im Sommer Urlauber durch die Täler seiner Heimat und die Berge hinauf. Er konnte sich selten die Namen der Teilnehmer merken, aber Tim löcherte ihn schon seit vier Stunden unaufhörlich mit Fragen. Deshalb wusste Julian, wie der junge Mann mit der verspiegelten Sonnenbrille hieß. Er rang sich ein Lächeln ab.

»Das ist ein Alpenveilchen«, antwortete er und sprach zu seiner ganzen Wandergruppe: »Alpenpanoramen bieten eine einzigartige Mischung aus Ruhe, Schönheit und Erhabenheit. Hier fühlt man sich klein im Angesicht der mächtigen Berggipfel und wird gleichzeitig von der Weite und Schönheit der Natur überwältigt, aber nun ...«

»Genau«, unterbrach ihn Tim, stemmte die Hände in die Hüften und sah durch die blauen Gläser seiner schrecklichen Sonnenbrille über die Täler hinweg. »Es ist, als ob man in eine andere Welt eintaucht, in der die Zeit stillzustehen scheint und die Natur in ihrer reinen Form erlebt werden kann.«

»Hm«, stimmte Julian zu. »Sehr schön gesagt, aber unsere Tour neigt sich nun dem Ende zu und ...«

»Was ist da?«, fuhr Tim dazwischen.

»Da geht es rauf zur Kogler-Alm, aber die ist leider schon ein paar Jahre geschlossen. Wir sollten nun ...«

»Können wir die nicht trotzdem besichtigen?«

»Nein, sie ist schon recht verfallen, und unsere Zeit ist leider um.«

»Oh, wie schade«, bedauerte eine ältere Dame in olivgrünen Caprihosen. »Die Alm hätte ich auch gern gesehen.«

Die anderen Wanderer murmelten durcheinander und blickten neugierig zu dem Weg, der sich durch die wild blühende Wiese hinaufschlängelte. Er führte in den saftig grünen Nadelwald, der die alte Alm bewahrte wie einen Schatz.

»Wie gesagt«, begann Julian und machte ein paar Schritte in Richtung Tal. »Unsere Zeit ist um. Lasst uns absteigen, Leute.«

»Haben Sie noch eine zweite Führung heute?«, fragte die Dame mit der Caprihose.

»Nein, aber ...«

»Also haben Sie Zeit?«

»Net direkt, ich ...«

»Wie lange würde es denn zu der alten Alm dauern?«, mischte sich Tim ein.

»Äh ... zwanzig Minuten ... also vierzig hin und zurück, aber ...«

»Also eine Stunde«, unterbrach Tim. »Die zahlen wir dir natürlich. Oder?«

»Ja, klar«, antwortete die Capri-Dame, und auch die anderen stimmten ein.

»Plus Trinkgeld!«

Julian schloss die Augen und seufzte. Er dachte an die letzte Nacht, sie war kurz gewesen, und an die nächste Nacht, in der er ebenfalls nicht schlafen würde. Er dachte an sein Bett, in das er so schnell wie möglich hineinsinken wollte. Er konnte den Duft seines Kissens schon riechen.

Aber dann drängte sich eine Zahl vor sein inneres Auge. Er würde mehr Geld verdienen, wenn er noch kurz zur Kogler-Alm hinaufstieg. Abgesehen davon, dass er die Kogler-Alm liebte. Als Kind hatte er dort immer gespielt und war mit seinen Freunden herumgetobt.

Julian öffnete die Augen und lächelte ergeben.

»Alsdann, meine Damen und Herren, kommen Sie. Auffi geht's zur Kogler-Alm!«

Der Wind rauschte knisternd durch den Nadelwald. Es roch nach Tannen im Spätsommer. Irgendein Wanderer pfiff ein Liedchen, das auch Julians Schritte leichter werden ließ.

Es war ja nicht, dass er die Touristen oder seine Arbeit als Bergführer nicht mochte. Im Gegenteil, er schätzte beides sehr. Es war nur, dass er unbeschreiblich müde war und sein Tag unendlich lang.

»Und was ist das für eine Blume?«, fragte Tim und zeigte auf eine Lichtung.

Julian runzelte die Stirn. »Das ist ebenfalls ein Alpenveilchen, Tim.«

»Aha, interessant, interessant ...«

Julian schmunzelte. Aus Tims Sicht war es das wohl.

»Sag mal, weißt du, wo man hier gut feiern gehen kann?«, wollte Tim nun wissen. »Tanzen, Flirten und so?«

»Wir haben nur eine Disco, aber die ist ganz in Ordnung«, antwortete Julian.

»Bist du da oft?«

»Kann man so sagen, ich geb' dir nachher am Infocenter im Dorf unten einen Flyer mit.«

»Cool, danke.«

Die Tannennadeln knirschten unter ihren Schritten, das Wanderlied wechselte, die Capri-Dame sang aus voller Kehle, und nach einer Strophe »Blau blüht der Enzian« stimmte auch Julian mit ein.

Müdigkeit hin oder her, der Duft der mächtigen Tannen und der nahen Kräuterwiesen ließ ihn halbwegs vergessen, wie müde er war. Der Nadelwald lichtete sich, und vor ihnen erstreckte sich eine leuchtendgrüne Wiese, auf der die Kogler-Alm thronte wie die vergessene Krone eines Alpenkönigs.

Das einst strahlend weiße Holz der Hütte war von der Sonne verblasst und von Wind und Wetter gezeichnet. Das Dach, noch in Julians Kindheit mit glänzenden Schindeln bedeckt, wies jetzt an mehreren Stellen Löcher auf. Vor der Hütte standen verwitterte Bänke, auf der einst müde Wanderer Platz genommen hatten, um die Aussicht zu genießen. Jetzt fand hier niemand mehr Platz, wollte er nicht das morsche Holz der Bänke gefährden und mit der Sitzgelegenheit zu Boden krachen.

Die Fenster der Hütte waren schmutzig und teilweise zerbrochen. Ein paar verblasste Vorhänge flatterten im Wind. Das Holztor der Hütte war verriegelt und mit einem alten Vorhängeschloss gesichert. Ein verwittertes Schild mit der Aufschrift »Geschlossen« hing schief an der Tür.

Dieses Wort ließ Julians Herz schwer werden. Es versetzte ihm einen Stich. Einen weiteren Stich, denn Julians Herz war an diesem Spätsommersamstag schon recht gebeutelt.

Julian fasste sich unwillkürlich an die Brust. Es war recht malträtiert worden in letzter Zeit, sein Herz. Er riss den Blick von dem Schild los, schloss die Augen und atmete tief durch. Ein paar Momente später ging es schon fast wieder, und er öffnete die Augen.

Um die Hütte herum erstreckte sich eine verwunschene Natur, mit wildem Gras, das die Holzwände umrankte, und verwitterten Stufen, die zu einer kleinen Veranda führten. Ein alter Brunnen, dessen Holz morsch geworden war, stand einsam neben der Hütte, sein Eimer längst verschwunden.

Es kam Julian märchenhaft vor, er war schon lange nicht mehr hier gewesen. Früher war die Kogler-Alm ein belebter Ort mit traditionellen Imbiss-Gerichten und deftigen Brotzeiten. Traditionell, aber nicht märchenhaft. Das war neu, es kam ihm verwunschen vor.

In der Stille der Berge lag die heruntergekommene Hütte als stummer Zeuge seiner Kindheit da, voller Geschichten und Erinnerungen, die im Verfall langsam verblassten. Einst ein Ort der Geborgenheit und Geselligkeit, jetzt von der Zeit vergessen und verlassen.

Was war seitdem alles passiert? Julian war erwachsen geworden, und ähnlich der Hütte war auch sein Herz vernachlässigt worden und schien im Verfall zu sein. Die Hütte erschien ihm mit einem Mal wie ein Spiegel.

Um Julian herum zückten die Urlauber ihre Handys und schossen fleißig Fotos von der Alm.

»Zu schade, dass die Hütte geschlossen ist«, sagte die Capri-Dame. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sich mit so einem attraktiven Ort kein Geld machen lässt.«

»Ja, es ist schwer nachzuvollziehen«, murmelte Julian.

»Ich würde lieber hier oben Pause machen, als meine ganzen Snacks den Berg raufzuschleppen.«

Julian nickte zustimmend. »Das versteh' ich gut.«

»Findet sich denn niemand, der das gute Teil wieder eröffnen mag?«

»Wohl net«, antwortete Julian und unterdrückte ein weiteres Gähnen.

»Wie schade«, wiederholte sie, und Tim zeigte auf eine kleine Pflanze ein paar Meter weiter.

»Und was ist das für eine Blume, Julian?«

»Auch das ist ein Alpenveilchen, Tim.«

***

Wilde Beats waren in der Großraumdisco »Alpentbeatzz« Programm und wummerten aus unzähligen, unsichtbaren Lautsprechern den Besuchern entgegen. Die Tanzfläche war voller Menschen, die zu den Rhythmen von moderner Popmusik und Disco-Beats tanzten.

Es gab sowohl bunte Dirndl als auch glitzernde Fashion-Pieces. In der Regel waren es die Urlauberinnen, die Dirndl trugen. Die »Hiesigen« trugen ihre Trachten lieber beim Dorffest oder der Kirchweih und holten für das Tanzen an normalen Wochenendnächten angesagte Fummel aus ihren Kleiderschränken.

Bunte Lichter zuckten im Takt der Musik und warfen glitzernde Reflexionen auf die Tanzenden, die glänzenden Discokugeln und die dekorativen Graffitis an der Wand. Sie wurden mit Schwarzlicht bestrahlt und leuchteten in schreienden Farben.

DJ war hier eine junge Dame, also eine DJane. Sie hieß Emily und stand hoch über der Tanzfläche an einem gläsernen DJ-Pult in einer Kanzel und mischte die neuesten Hits. Ihr Haar hatte sie zu zwei Knoten aufgesteckt, gestylt hatte sie sich mit einer weißen Dirndlbluse und einer weiten, tiefsitzenden Hose, die auch aus der Männerabteilung hätte sein können.

Wo genau sie solche Hosen kaufte, verriet Emily übrigens niemandem.

Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, manchmal mischte sich ein wenig traditionelle Blasmusik unter die harten Bässe. Diese Kombination war Emilys Spezialgebiet, sie war bekannt für Tracks, die einen weder das Jetzt noch die alpinen Traditionen vergessen ließen.

Trotz seiner ländlichen Lage hatte das Alpenbeatzz Flair. Es hatte Anziehungskraft weit über die umliegenden Dörfer hinaus. Die Disco war ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen, Urlauber und Münchner gleichermaßen, die nur für das Alpenbeatzz extra aus der Großstadt kamen und hier gemeinsam feierten und das Leben in vollen Zügen genossen.

Julian schenkte Wodka und Cranberrysaft gleichzeitig ein, während um ihn herum die Beats tanzten und die Füße der Tanzenden dröhnten und stampften. Er arbeitete mit seinem Kumpel Marvin an der Hauptbar der Disco, jedes Wochenende, freitags und samstags. In der Saison auch donnerstags. Er unterdrückte ein Gähnen.

»Schon wieder müde?«, fragte Marvin rechts neben ihm und mischte Rum mit Cola.

»Ich hab zwei Jobs«, antwortete Julian und goss den Drink zu Ende ein, ohne hinzusehen. Er hatte am frühen Abend nur eine Stunde schlafen können. Jetzt steckte er einen Strohhalm ins Glas, tauschte den Drink gegen einen Zehneuroschein und suchte nach Wechselgeld. Als er sich damit wieder umdrehte, sah er in ein strahlendes, bekanntes Gesicht.

»Julian, altes Haus! Du hier?!«

»Tim«, entfuhr es Julian. »Ja, ich arbeite hier, wie du siehst.«

»Ich dachte, du bist Bergführer.«

»Unter anderem. Was darf's sein?«

»Ich nehme zwei Weizen mit Grapefruit.«

»Hast du ›zwei‹ gesagt?«, rief Julian über die lauten Beats hinweg zu Tim. Er wollte nur sichergehen, dass er richtig verstanden hatte, aber Tim grinste und zeigte hinter sich auf die Tanzfläche.

Er deutete – natürlich – auf Fiona. Sie war wie immer der Mittelpunkt der Tanzfläche. Um sie herum schien sich – wie jeden Samstag – wie von selbst ein Kreis zu bilden, damit sie genug Platz zum Tanzen und zum Strahlen hatte.

Fiona trug ein figurbetontes, glitzerndes Kleid in lila, das überraschend gut mit ihren rotblonden Haaren harmonierte. Ihre grünen Augen waren geschlossen, aber Julian wusste, dass sie grün waren. Sie öffnete sie beim Tanzen immer nur kurz, und dann leuchteten sie vor Aufregung und Lebensfreude, während Fiona sich im Rhythmus der Musik bewegte.

Männer beobachteten sie fasziniert, während Frauen sie bewundernd von der Seitenlinie aus betrachteten. Fiona tanzte mit einer scheinbaren Leichtigkeit und Anmut, die sie von den anderen Gästen abhob.

Die bunten Lichter der Disco umspielten ihre rotblonden Haare und warfen funkelnde Reflexionen auf ihre Haut. Ihr Tanz war voller Energie und Ausdruck, und sie schien die Musik mit jeder Faser ihres Körpers zu fühlen. Fiona war das strahlende Zentrum der Aufmerksamkeit im Alpenbeatzz und verlieh der Nacht eine besondere Magie und Anziehungskraft.

Julian riss den Blick los und sah zu Tim.

»Bist du sicher?«

»Ja, sie will ein Weizen mit Grapefruit, hat sie gesagt.«

»Ja, aber bist du sicher, dass du ihr was spendieren willst?«

»Was? Ich versteh' dich so schlecht«, rief Tim. »Wie viel macht das?«

Julian seufzte, öffnete die Kühlschublade unter ihm mit dem Fuß und holte zwei Bier hervor. Er stellte sie auf den Tresen und sah Tim ernst an.

»Fiona ist ... Sie wird dir das Herz brechen, Mann!«

»Quatsch, sie war voll nett zu mir. Hat auch geflirtet.«

»Ja«, knirschte Julian, »ich weiß.«

Tim schob Geld über den Tresen, Julian ließ es in der Kasse verschwinden und sah Tim noch einen Moment nach, wie der mit den beiden Flaschen in der Hand auf die Tanzfläche steppte – oder versuchte zu steppen. Julian wandte den Blick ab und schüttelte leicht den Kopf.

Von irgendwo schrie jemand nach drei Bier, und Julian wandte sich dem Zapfhahn zu. Sein Fuß wippte im Rhythmus der Musik, Marvin gesellte sich neben ihn und füllte eine der Kühlschubladen mit Softgetränken auf.

Julian beugte sich zu ihm.

»Die Fiona hat wieder jemanden am Haken.«

»Natürlich hat sie das«, grinste Marvin. »Es ist Fiona, die hat hier im Laden noch kein einziges Getränk selbst bezahlt.«

Julian schnaubte. »Und so was will eine emanzipierte Frau sein.«

»Will sie das?«

»Was?«, fragte Julian irritiert.

»Woher weißt du, was die Fiona will?«, rief Marvin über die Beats der dröhnenden Musik hinweg.

»Weiß ich nicht, sie interessiert mich gar nicht.«

»Ist klar.«

Marvin lachte und brachte den leeren Getränkekasten nach hinten in die Abstellkammer.

Julian mixte Gin Tonics für drei Urlauberinnen aus Hamburg. Sie trugen Dirndl, aber ihr Zungenschlag war sehr norddeutsch. Julian konnte sich das Lachen nicht verkneifen und schlug vor, den Gin mit österreichischer Kräuterlimonade zu mischen. Sie waren sofort Feuer und Flamme. Eine von ihnen schob ihm ihre Nummer zu. Er nahm sie, lächelte höflich und drehte sich zum Mülleimer, kaum, dass sie von dem tanzenden Pulk auf der Tanzfläche verschluckt worden war.

Die nächste Bestellung kam wieder von – Tim!

»Noch zwei!«, brüllte er.

Julian beugte sich zu ihm. »Tim, lass die Finger von Fiona, das endet nicht gut.«

»Doch, doch, ich sag dir, so, wie die mich ansieht ...«