Ammonitenherz - Tanja Schierding - E-Book

Ammonitenherz E-Book

Tanja Schierding

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Beschreibung

Brennende Liebe, fesselnde Leidenschaft und ein Vertrauensmissbrauch, der das gan-ze Leben verändert Es begann mit einer kleinen Lüge, einem harmlosen Schwindel, um der Liebe seines Lebens einen Gefallen zu tun. Sich als Steam Master auszugeben, um an Lydias Seite die feierliche Eröffnung des Londoner BDSM-Hotels "Aethernanox" zu erleben und für einen Abend in die schillernde Welt Lord Cundringhams einzutauchen. Doch ehe sich Uhrmacher Corben Flint versieht, holt ihn seine Maskerade ein. Schlimmer noch, mit jedem Schritt zieht es ihn tiefer hinein in einen Sog aus Intrigen, Lügen und Verrat. Sein Ziel, Lydia aus den Fängen ihres Masters zu befreien und mit ihr durchzubrennen, rückt in immer weitere Ferne. In den elitären Kreisen, in denen gesellschaftliche Konventionen keine Rolle mehr zu spielen scheinen, versucht Corben verzweifelt, seine Integrität zu wahren. Doch wie viele Menschenleben ist die Liebe zu Lydia wert?

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Inhalt

Ammonitenherz

Impressum

Bibliografie

Steam Master

Kapitel 1

Corben

Lydia

Kapitel 2

Corben

Lydia

Kapitel 3

Corben

Kapitel 4

Lydia

Kapitel 5

Corben

Kapitel 6

Lydia

Kapitel 7

Corben

Kapitel 8

Corben

Lydia

Kapitel 9

Corben

Kapitel 10

Lydia

Kapitel 11

Corben

Kapitel 12

Corben

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Lydia

Kapitel 16

Corben

Kapitel 17

Kapitel 18

Lydia

Kapitel 19

Corben

Kapitel 20

Lydia

Kapitel 21

Corben

Kapitel 22

Corben

Kapitel 23

Kapitel 24

Corben

Kapitel 25

Lydia

Kapitel 26

Corben

Kapitel 27

Corben

Kapitel 28

Corben

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Ammonitenherz

- Steam Master -

 

 

von Tanja Schierding

 

Impressum

Tanja Schierding

Steam Master – Ammonitenherz

ISBN Print: 978-3-946376-46-0

ISBN epub: 978-3-946376-47-7

 

© 2020 Lysandra Books Verlag (Inh. Nadine Reuter),

Overbeckstraße 39, 01139 Dresden

www.lysandrabooks.de

 

Coverdesign/Umschlaggestaltung: © Takezo Graphic Dirk Schröck

Umsetzung Covermotiv: © Natalia Grebenjuk

Lektorat/Layout/Satz: Lysandra Books Verlag

Die Fotografien sind nur in der Printausgabe enthalten, nicht im eBook.

 

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung des Lysandra Books Verlags ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für die mechanische, fotografische, elektronische und sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung – auch auszugsweise – durch Film, Funk, Fernsehen, elektronische Medien und sonstige öffentliche Zugänglichmachung.

Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

 

Achtung, der Inhalt des Buches kann als verstörend empfunden werden –

explizite Darstellung von Sex und Gewalt gegenüber Frauen

Bibliografie

 

Steam Master

 

Die Anthologie – Herausgeberin Anne Amalia Herbst – ISBN 978-3-946376-15-6 – Hardcover 17,90 EUR (2017)

 

Schwarzer Aether – Gideon Born – ISBN 978-3-946376-40-8 Hardcover 19,90 EUR (2018)

 

Ammonitenherz – Tanja Schierding – ISBN 978-3-946376-46-0 Hardcover 18,90 EUR (2020)

 

Die reizende Reporterin – Fabian Morgen – Spin Off - ISBN 978-3-946376-58-3 – Softcover 10,50 EUR (2019)

 

Kapitel 1

 

London 1897

 

Corben

 

Die Kutsche erreichte den Außenbezirk von London bereits am späten Nachmittag. Sowohl Corben Flint als auch Lydia konnten es kaum erwarten, das unkomfortable Gefährt gegen die Bequemlichkeit des Aethernanox zu tauschen, trotzdem warteten sie geduldig in Sichtweite des Etablissements. Wobei Lydia mit vorrückendem Stundenzeiger immer angespannter wurde. Corben vermutete, dass dies an dem Keuschheitsgürtel lag, den sie während der Fahrt durch das halbe Königreich zu tragen gezwungen gewesen war. Immer wieder hatte Corben mit dem Gedanken gespielt, sie von ihrem Leid zu erlösen und die Fahrt aufregender zu gestalten, aber das ewige, unrhythmische Geschaukel der Kutsche hatte jeglichen Gedanken an amouröse Abenteuer schnell im Keim erstickt.

Ihr Plan bestand darin, ganz knapp vor der großen Eröffnung einzutreffen, um dem Besitzer des Hotels, Lord Cundringham, aus dem Weg zu gehen. Wenn sie erst mit Öffnung der verheißungsvollen Pforten hineingingen, konnten sie in der Masse der Besucher untertauchen. Denn sobald sie das Aethernanox betraten, würde er nicht mehr Corben Flint, sondern Lord Randall Pidcock sein. Auch wenn Lydia ihm versichert hatte, dass weder Lord Cundringham noch andere Gäste Randall Pidcock persönlich kannten, so fürchtete Corben doch aufzufliegen.

Er selbst war ein einfacher Mann und nicht in einem solch herrschaftlichen Umfeld aufgewachsen. Natürlich wusste er sich zu benehmen, aber den 'Stallgeruch', an dem sich die Elite des Landes anscheinend zu erkennen schien, konnte man nicht erlernen. Entweder man wurde damit geboren, oder man erkaufte ihn sich. Corben war im Begriff, ihn sich zu erschwindeln. Er hatte keine Vorstellung davon, welche Strafe Hochstapler erwartete und er wollte das auch lieber nicht so genau wissen. Er hatte sich nur Lydia zuliebe auf diese Sache eingelassen. Schließlich hatte sie ihm gegenüber sehr deutlich gemacht, wie wichtig ihr der Besuch des Aethernanox war. Sie glücklich zu sehen, war ihm das große Risiko wert.

Immer wieder griff Corben zu seiner Taschenuhr. Eine Viertelstunde, bevor die Uhr Sieben zeigte, klopfte er an die Kabinenwand und signalisierte dem Kutscher, das Gefährt vor den Eingang des Hotels zu bringen.

"Es ist soweit, mein Engel. Sobald wir durch diese Tür sind, gibt es kein Zurück", flüsterte er Lydia zu, als er ihr kurz darauf aus der Kutsche half.

Sie mussten sich den Weg bis zum Eingang durch eine dicht gedrängte Menschentraube erkämpfen. Am Einlass standen zwei bullige Türsteher, die die Schar der Gäste wachsam im Auge behielten und auf das Signal zur Eröffnung warteten. Corben zog die Einladung aus der Manteltasche und reichte sie einem der beiden Männer.

Dieser tippte sich an den Hut. "Lord Pidcock, herzlich willkommen im Aethernanox. Sie werden am Empfang erwartet." Dann öffnete er ihnen einen Spalt breit.

Die Wartenden streckten neugierig ihre Hälse, um einen Blick ins Innere zu erhaschen, doch sobald die beiden hineingeschlüpft waren wurde sofort wieder verschlossen.

Suchend sah Corben sich um. Pompös und intensiv waren zwei Wörter, die sich ihm aufdrängten. Zuerst fesselten die Deckenpfeiler seinen Blick. Rot leuchtende Röhren schlangen sich derart darum, dass sie wie Adern wirkten. Als wäre das Aethernanox kein Gebäude, sondern ein lebendiges Wesen. Das leichte Pulsieren dieser 'Adern' unterstrich seinen Eindruck. Dann erregte ein vertrauter Anblick in der Empfangshalle seine Aufmerksamkeit: Eine luxuriöse und mit allerlei technischen Raffinessen ausgestattete Liebesschaukel, recht ähnlich der im Pidcock'schen Anwesen, aber ungleich imposanter in Szene gesetzt.

Ein ihm durchaus nicht unbekannter Geruch lag in der Luft. Unter einer Decke aus Moschus und Vanille stach Corben etwas Salziges in der Nase. Schweiß, vielleicht auch andere Flüssigkeiten des menschlichen Körpers. Noch war diese Note dezent, aber er war sich sicher, dass sich das im Laufe des Abends steigern würde.

Corben sah nach oben. Der Bastler und Mechaniker in ihm verlegte im Geiste Lüftungsrohre mit großzügigen Ventilatoren. Um eine gleichförmige Durchströmung zu erreichen müssten die Zu- und Abluftsysteme gut aufeinander abgestimmt sein. Der Drehmoment und die Größe der Ventilatoren müsste exakt berechnet werden, denn zu viel des Guten würde Zugluft erzeugen, die vor allem von den Damen als unangenehm empfunden würde.

Eine hastige Bewegung, die er im Augenwinkel wahrnahm, unterbrach seine Überlegungen. Ein Mann in einem herrschaftlichen Frack eilte herbei. Instinktiv schob Corben Lydia in die entgegengesetzte Richtung.

Nur ein kurzer, verwirrter Blick streifte Corben, dann wandte sich der Herr direkt dem Eingang zu. Er schien in diesem Augenblick Wichtigeres zu tun zu haben, als sich um die Neuankömmlinge zu scheren. Ihr Plan, die Hektik der Eröffnung zu nutzen, um unbehelligt einzuchecken, ging also auf.

Corben lenkte Lydia zu dem Empfangstresen, während der Mann in Frack hinter ihnen die Türen öffnete und vor die Menschenmenge trat.

"Meine Damen und Herren. Willkommen im Aethernanox, Londons erster Adresse für Sinnesfreuden der besonderen Art. Treten Sie ein und staunen Sie! Unser geschultes Personal steht Ihnen in allen Fragen zur Seite! Genießen Sie Ihren Aufenthalt bei uns!"

Der Empfang war – sicher um dem gleich einsetzenden Ansturm gerecht zu werden - mit drei Damen besetzt, die weniger als 'leicht bekleidet' waren. Sie trugen lediglich aufwändig gestaltete Halsbänder und edle Korsagen. Als Corben einer dieser Frauen die Einladung über den Tresen reichte, zitterte sein Hand kaum merklich und er zog Lydia näher an sich. Würden sie nun auffliegen, oder durchgewunken werden?

"Master Pidcock nebst Begleitung?", fragte die Dame nach einem Blick auf die Karte eher rhetorisch und sah nur kurz zu ihm auf. Schnell nickte Corben. "Jawohl." Er konnte fühlen, wie seine Ohren rot wurden.

„Baron Sledgfort“, brüllte im selben Moment ein tiefer Bass und ein dicker, in glänzende Seide gehüllter Arm, an dessen Ende klobige, stark beringte Finger mit einer Einladung wedelten, schob sich an Corbens linker Schulter vorbei zwischen ihn und Lydia.

Auch von der rechten Seite geriet er plötzlich in Bedrängnis, in Form eines voluminösen Pelzmantels, deren Trägerin sich forsch nach vorne drängelte. Gleich darauf bohrte sich ein Schuhabsatz in seinen Fuß. Ein kurzer Blick über die Schulter reichte, um zu erkennen, dass eine Meute neugieriger, vergnügungssüchtiger reicher Snobs durchaus das Benehmen von Hafenarbeitern bei Ausgabe der Lohntüte an den Tag legen konnte.

Trotz des lärmenden Andrangs behielten die Bediensteten am Tresen die Ruhe. Eine Einladungskarte nach der anderen wurde entgegengenommen. Die adrette Dame, die immer noch Pidcocks Einladung hielt, schenkte weder dem Papier noch Corben weitere Aufmerksamkeit. Sie schnippte nur mit dem Finger und sofort tauchte ein stattlicher junger Mann in frivol gestalteter Pagenuniform auf. "Bitte hole das Gepäck der Herrschaften und geleite sie zu ihrer Suite", wies sie den jungen Mann an.

Während Corben dem Pagen erklärte, dass sich ihr Gepäck noch draußen in der Kutsche befände, bemerkte er, wie Lydia gedankenverloren die extravagante Schaukel anstarrte.

 

 

 

Lydia

 

Sie spürte Corbens Blicke auf sich. Falls er vermutete, dass ihre Gedanken an jenen Sonntagmorgen ihrer ersten Begegnung zurückgewandert waren, so hatte er recht. Fast als wäre es gestern gewesen, erinnerte sich Lydia an jedes Detail.

 

 

Newcastle, Monate zuvor

 

Ein sanfter und doch fordernder Druck einer Hand an ihrem blanken Gesäß unter der Decke weckte Lydia. Müde blinzelte sie in die frühen Sonnenstrahlen, die trotz dicker Vorhänge ins Zimmer drängten. Unwillig, den Tag schon zu beginnen, schloss sie die Augen wieder.

"He, aufwachen. Mir steht der Sinn nach Frühstück!", raunte Randall Pidcock, ihr Master, zweideutig in ihr Ohr, zog die Decke weg und drehte sie kurzerhand auf den Rücken. Mit dem anderen Arm stützte er sich ab und beugte sich über sie. Sein halblanges Haar strich kitzelnd über ihr Dekolleté, dann spürte sie seinen warmen Atem am rechten Busen, gefolgt von einem neckendem Biss in ihren Nippel. Seine Zunge umkreiste die schnell erhärtende Knospe, er sog sie zwischen die Lippen, zupfte forsch daran, während seine Hand über ihren weichen Bauch wanderte, bis seine Finger schließlich ihren Schamhügel massierten. Obwohl seinen Berührungen bereits unweigerlich das warme Prickeln der Erregung folgte, wollte ein Teil von Lydia sich einfach faul auf die Seite drehen und weiterschlafen. Wenigstens noch ein paar Minuten, oder Sekunden. Ihr einsetzender Verstand flüsterte bereits im Hintergrund, dass sie für diese lächerlichen Sekunden würde bezahlen müssen. Sie war ungehorsam. Auf eine Berührung an ihrer Scham hatte sie schließlich augenblicklich und in jeder Situation mit einem bereitwilligen Spreizen ihrer Schenkel zu antworten. Nur eine der vielen Regeln des Masters. Doch selbst als Randall mit einem Finger zwischen ihre geschlossenen Schamlippen drängte, regte sie sich nicht.

"So aufsässig am frühen Morgen?" Randalls Stimme war rau. Er löste sich von ihr und an die Stelle seines warmen Körpers trat kalte Luft. Fröstelnd öffnete Lydia nun doch die Augen. Ihre Hand tastete instinktiv nach der Decke. Diese entzog sich jedoch mit einem Ruck ihrem Zugriff. Dann baumelte etwas über ihrem Gesicht. Hinter dem schwarzen, breiten Lederhalsband, das er lässig zwischen zwei Fingern vor ihren Augen hin und her schwingen ließ, sah sie sein süffisantes Grinsen.

"Braver Hund!", befahl Randall.

Schlagartig war Lydia hellwach. Hatte sie etwa erwartet, ihr Master würde ihr die morgendliche Faulheit durchgehen lassen? Ihr Herz schlug schneller und das Frösteln wich innerer Hitze. Ihr Körper reagierte nahezu selbstständig auf den antrainierten Befehl. In einer fließenden Bewegung drehte sie sich auf den Bauch, drückte sich hoch auf die Knie und verharrte flach atmend auf allen Vieren. Seine Hand klatschte auf ihren exponierten prallen Hintern und Lydia stöhnte unwillkürlich auf. Dann wanderte die Hand ihren Rücken empor und packte sie am Ende fest im Genick. Ein wohliger Schauer erfasste sie und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Mit geübten Griffen legte Randall ihr das Halsband eng um und zog durch die hintere Öse ein Seil. Er stand vom Bett auf und zog leicht am Seil.

"Brav bei Fuß!"

"Ja, Master", antwortete Lydia und stieg auf allen Vieren vom Bett hinunter, an seine rechte Seite. Es gab kaum eine effektivere Methode, um sie an ihre Stellung als Bottom zu erinnern. Als Randall die Zimmertür öffnete, schluckte sie. Es reichte ihm heute morgen nicht, dass sie sich vor ihm so erniedrigte. Er würde sie jedem vorführen, der schon zu so früher Stunde durch die Flure wanderte. Lydia atmete schneller. Er ging los und sie bemühte sich, so exakt wie möglich an seiner Seite zu bleiben und sich seinem Schritt anzupassen. Randall ging den gesamten Flur entlang, vorbei an den Zimmern der anderen. Jede dieser Türen könnte sich öffnen und eine der anderen Ladys würde sie so sehen. Oder jemand vom Personal würde vorbeikommen. Aber das Haus schien noch zu schlafen.

Mit jedem Yard, den sie zurücklegten, stieg ihre Erregung an. Wohin führte er sie? Welches 'Spielzimmer' war sein Ziel?

Es ging die Treppe hinab, wobei er alle paar Stufen haltmachen musste, weil Lydia nun doch Schwierigkeiten hatte, Schritt zu halten. Ungeduldig wippte er dabei jedes Mal mit der Fußspitze. Sie könnte wetten, dass er in Gedanken die Schläge zählte, die sie für jede dieser Verzögerungen bekommen würde.

An der 'Arena' vorbei ging es in den Gang, zu dessen beiden Seiten drei zweiflügelige Türen zu verschiedenen und sehr speziellen Räumen führten. Als er den mittleren Raum auf der linken Seite wählte, schnappte Lydia nach Luft. Der Kettenraum!

Warum dieses Zimmer so betitelt wurde, offenbarte sich jedem sofort, der durch die Türe trat: In dem nur knapp vier mal vier Yard großen Raum baumelten zahlreiche Messingketten von der Decke. Die meisten endeten an breiten oder dünnen Lederriemen. Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Fixierung boten sich hier. Der Vormittag würde also auf jeden Fall unbequem werden, soviel war Lydia sofort klar. Damit wurden die wenigen Sekunden Dämmerschlaf noch um einiges teurer, als sie erwartet hatte.

Das Zentrum dieser Kammer bildete die Schaukel: Ein größeres Stück dicken Büffelleders, das an den vier Ecken aufgehängt war.

"Sitz!" befahl Randall und Lydia gehorchte. Er löste die Leine vom Halsband, und ging einmal langsam um sie herum.

Lydia bemühte sich, exakt die Stellung zu halten. Den Bauch angespannt, die Schultern zurückgezogen und den Busen vorgestreckt.

"Aufstehen!"

Er schob sie zu der Schaukel, bis ihr Rücken das Leder berührte. Seine rechte Hand strich über ihre Wange, glitt den Hals hinab bis zum Halsband, dann griff er nach hinten, umfasste ihren Hinterkopf und zog ihr Gesicht nahe an seines. Sein Blick tauchte in ihren ein. "Du weißt, dass du einen Fehler gemacht hast und nun bestraft wirst?" In seinen Augen glänzte die Drohung wie ein Versprechen.

"Ja, Master", flüsterte Lydia.

Randall hob sie hoch und setzte sie auf die Schaukel. Ohne Hektik ging er um sie herum, führte erst ihren rechten, dann ihren linken Arm nach oben, um dort die Hände in ledernen Schlaufen zu befestigen.

Er blieb direkt hinter ihr stehen, streichelte über die Unterseite ihrer Arm hinab, über die Schulter bis zu ihren Brüsten. Erst griff er sanft, dann kräftiger zu, woraufhin Lydia aufstöhnte. Dann hielt er ihre kleinen harten Nippel zwischen den Fingern und zog ihre Titten daran langsam in die Höhe.

"Du kannst mir doch sicher sagen, was du falsch gemacht hast?", forderte er.

"Ja, Master. Ich habe nicht wie vom Master gewünscht meine Beine gespreizt."

"Gut." Er ließ die Nippel los und Lydia atmete kurz auf. Dann griff er zu zwei Ketten und zog daran. Langsam gewann die gesamte Ledermatte an Höhe. Er stoppte erst, als sich ihr Körper auf Kopfhöhe mit ihm befand. Dann ging er um sie herum.

Die Schlaufen an den Ketten der Schaukel, die eigentlich für die Fesselung der Beine vorgesehen waren, ließ er unbeachtet. Stattdessen holte er eine Metallstange, etwas mehr als einen Yard lang, mit dicken Manschetten an den Enden. Die Mitte der Stange befestigte er an einer der lose von der Decke baumelnden Ketten, dann fixierte er ihre Knöchel in den Manschetten, so dass ihre Beine nun unweigerlich breit gespreizt waren. Er zog die Stange in die Höhe, bis ihre Beine ein aufrechtes 'V' bildeten. Weit offen und ungeschützt klaffte ihre feucht glänzende Spalte vor ihm. Lydia lehnte den Kopf zurück und schloss die Augen. Sie genoss dieses Gefühl der Hilflosigkeit und spürte, wie sich von ihrem Schoß aus die Hitze ausbreitete. Leise stöhnte sie vor erregter Erwartung. Sie sehnte sich nach jedweder Art der Berührung.

Lydia hörte seine Schritte. Sie konnte den Kopf nicht weit genug drehen, um zu sehen, was er tat, aber sie wusste es auch so. Er ging zu der Wand, wo fein aufgereiht diverse Schlaginstrumente hingen. Ihr Puls beschleunigte sich.

"Was meinst du, sind zehn Schläge auf jeden Schenkel angemessen?"

Wie sie solche Fragen hasste! Die Richtigkeit der Antwort hing nämlich ausschließlich von seiner Laune ab. Der alte Lord hingegen hatte einen unumstößlichen Strafkatalog, so dass jede Lady wusste, was sie erwartete, wenn sie Fehler beging. Aber Randall Pidcock war unberechenbar. Es konnte vorkommen, dass er sich in eine fast rasende Wut hineinsteigerte und die Strafe über jedes vernünftige Maß hinaus vollzog. Lydia selbst hatte einen solchen Anfall noch nicht am eigenen Leib erlebt, kannte aber seine oft unbarmherzige Härte. Und liebte sie.

Der Lederlappen einer Reitgerte, den Randall auf ihren Schamhügel presste, erinnerte sie daran, noch eine Antwort schuldig zu sein. Wenn auch nur auf eine äußerst rhetorische Frage.

"Ja, Master?", antwortete Lydia zögerlich.

"Ich denke nicht. Fünfzehn!", korrigierte Randall sie.

Schon spürte sie die Bisse der Gerte an den empfindlichen Innenseiten ihrer Schenkel. Fünf auf jeder Seite, dann ließ Randall ihr Zeit, Luft zu holen. Es folgte ein weiterer Satz aus fünf Hieben beiderseits. Lydia keuchte. Ihre Haut brannte und die Muskeln zuckten. In Erwartung des letzten Satzes spannte sich ihr ganzer Körper an. Nun schickte jeder weitere Treffer eine Hitzewelle durch sie hindurch, die bis in die Haarspitzen zu reichen schien. Als Randall fertig war, standen all ihre Sinne in Flammen.

"Und jetzt ... bekomme ich endlich mein Frühstück!", knurrte Randall.

Lydia stöhnte vor Wollust auf, als er seine Hände unter ihren Po schob und sie seine Zunge in ihrer verlangend pochenden Spalte spürte. Gierig hob sie ihm ihren Schoß entgegen. Randall leckte sie leidenschaftlich, bis auch sein Atem schwerer wurde. Lydia hielt es kaum aus, wand sich in ihren Fesseln, stöhnte und wimmerte.

Immer wieder züngelte er heftig, saugte an ihrer Perle, bis sie sich kaum noch beherrschen konnte. Doch jedes Mal stoppte er, kurz bevor die Lust sie übermannen konnte. Als er von diesem quälenden Spiel genug hatte, war Lydia vollkommen verschwitzt.

"Sag es!", verlangte er mit rauer Stimme.

"Nimm mich, mein Master, bitte!", flehte sie.

Randall ließ sie noch zwei weitere Male betteln, dann ließ er von ihr ab und schickte sich an, die Matte auf eine praktikable Höhe herunterzulassen. Plötzlich fluchte er.

"Da klemmt etwas." Er zog und zerrte an der Kette, aber die Schaukel samt Spreizstange blieb viel zu hoch in der Luft hängen.

Randall sah Lydia an, deren Lust bereits verblasste. "Warte, ich mache wenigstens deine Füße los", erklärte er und streckte sich, um an die Manschetten zu kommen. Aber egal, wie lang er sich machte... Seine Finger reichten nur bis an ihre Waden. Die Verschlüsse waren unerreichbar.

Für einen Moment wirkte er hilflos. Dann schien ihm eine Lösung einzufallen. "Mr Flint!", murmelte er nachdenklich.

"Hmm?", machte Lydia verständnislos.

"Ach, hast du noch nicht von unserem Neuzugang gehört? Ich nahm an, dass sich die Neuigkeit schon herumgesprochen hat."

Lydia schüttelte den Kopf.

"Nun, da mein alter Herr nun schon seit einer Weile gesundheitlich nicht mehr so auf der Höhe ist und mich dieser ganze Technikkram nicht so recht interessiert, habe ich jemanden aus der Fabrik hierher geholt, der sich in Zukunft darum kümmern soll, dass hier alles funktioniert. Mr Flint ist eigentlich Uhrmacher, aber sehr vielseitig talentiert. Ein äußerst geschickter Mann im Umgang mit mechanischen Dingen und vor allem mit regem Verstand versehen. Ich habe ihm im Keller eine Wohn- und Werkstätte eingerichtet. Er ist bereits gestern eingezogen. Ich muss mich wirklich wundern, dass es noch nicht die Runde gemacht hat. Aber wie dem auch sei... Mr Flint wird das sicher wieder in Ordnung bringen können. Ich werde gleich zurück sein."

Lydia hätte gerne protestiert. Aber das wäre vergebens gewesen. Es war ihr unangenehm, diesen Mr Flint in einer so prekären Situation kennenzulernen, aber der Wunsch, aus dieser Lage nun doch befreit zu werden, wog am Ende schwerer als die Verlegenheit.

Es dauerte eine Weile, ehe sich die Flügeltür öffnete und Randall in Begleitung des Unbekannten hereinkam. "Sehen Sie, Mr Flint? Dort scheint etwas zu klemmen."

Lydia drehte den Kopf. Randall deutete mit der Hand nach oben. Der Blick des Mannes neben ihm folgte dieser Bewegung allerdings nicht. Stattdessen blieb seine Aufmerksamkeit voll und ganz bei Lydia hängen. Ihre Blicke trafen sich.

Mr Flint bot nicht das Bild, das die meisten mit einem Uhrmacher verbanden. Weder war er schmächtig, noch blass, noch sonderlich alt. Im Gegenteil. Dort stand ein kräftiger blonder Mann mit einem buschigen Vollbart. Zu Lydias Überraschung spiegelte sein Gesicht nicht nur ihre Verlegenheit, sondern bot unübersehbar die Anzeichen einer deutlichen Steigerung. Eine feurige Röte nahm ihren Anfang an seinen Ohren und verteilte sich ungehemmt über sein Antlitz. Seine Augen strahlten eine naive Unschuld aus.

'Wie ein Welpe', war Lydias erster Gedanke. Auf Anhieb empfand sie eine tiefe Sympathie für diesen Uhrmacher und wünschte sich umso mehr, ihm nicht in solcher Art und Weise exponiert zu begegnen. Aber es war nicht zu ändern.

Mr Flint räusperte sich mehrmals, ehe er seine Sprache wieder fand. "Ähem... ich vermute, dass sich die Kette an einer Seilrolle des Flaschenzuges verkantet hat. Ich fürchte, ohne eine Klappleiter kann ich nichts ausrichten."

"Eine Leiter? Ich denke, der Gärtner verfügt darüber. Vielleicht gehen Sie mal im Gewächshaus nachschauen?"

"Ja, Sir", bestätigte Mr Flint, der sichtlich Mühe hatte, Lydia nicht anzustarren. Er rührte sich nicht.

"Mr Flint?", fragte Lord Randall Pidcock.

"Äh... Ja, Sir?" Mr Flint wirkte verwirrt.

"Die Leiter!", erinnerte ihn der Lord.

"Ach so, ja, natürlich, sofort!", stotterte der blonde Mann und eilte davon.

Während sie warteten, ignorierte Randall Lydia weitestgehend und widmete sich der Sortierung der Peitschen und Reitgerten an der Wand.

Auch Lydia war beschäftigt. Innerlich. Ohne ersichtlichen Grund polterte ihr plötzlich das Herz in der Brust und die unschuldigen blauen Augen des Mannes wollten nicht aus ihrem Kopf verschwinden. Was zum Teufel stimmte mit ihr nicht?

Etliche Minuten später klopfte es an der Tür und Mr Flint kam, mit einer Leiter auf der breiten Schulter, wieder herein.

Er baute die Klappleiter vor der Schaukel auf und besah sich das Problem aus der Nähe. "Lord Pidcock?"

"Ja?"

"Also... Könnten Sie ... ich, ähem... also, die Kette müsste mal kurz entlastet werden ...", druckste Mr Flint unbeholfen.

Es dauerte einen Moment, ehe Randall begriff, was der Mechaniker ihm damit sagen wollte. "Aber sicher", sagte er dann, zwängte sich an der Leiter vorbei und hob Lydia an, um das Gewicht von der Kette zu nehmen.

Nur einen Augenblick später gab die Seilrolle die Kette frei und gemeinsam ließen sie Lydia herunter. Ihre Gefühle schwankten zwischen der Erleichterung, endlich befreit zu werden, und der Peinlichkeit dieser Situation hin und her.

"Vielen Dank, Mr Flint", sagte Randall, während er ihre Fußfesseln löste.

Flint schickte sich an zu gehen, blieb dann aber stehen und besah sich nachdenklich die Deckenkonstruktion. "Lord Pidcock?"

"Ja?"

"Ich denke, das lässt sich alles etwas Eleganter lösen, wenn man statt der alten Seilzüge Trommelwinden einsetzen würde. Durch eine in der Wand verborgene Übersetzung könnte man dann die Ketten sehr leicht über Kurbeln bedienen." Während der Mechaniker sprach, schritt er die Wand ab und fuchtelte voller Elan mit den Händen in der Luft. Er schien plötzlich vollkommen in seinem Element zu sein.

"Oder ich verlege Leitungen und wir verwenden Motoren, um die Trommelwinden zu bedienen. Dazu könnte man hier, fast in der Mitte eine Art Kontrollpult errichten ..." Mit großen Gesten und fast kindlichem Eifer versuchte er, dem Lord seine Vorstellungen zu verdeutlichen.

Randall grinste Lydia an. "Siehst du? Genau deshalb habe ich den Mann eingestellt. Ein schlauer, kreativer Kopf", flüsterte er ihr zu. "Ich schätze, er wird uns einige lustbringende Innovationen liefern können, wenn er sich hier erstmal eingewöhnt hat."

Kapitel 2

 

Corben

 

London

 

Ungeduldig und nervös schaute Corben dem jungen Pagen hinterher, der sich anschickte, gegen den Besucherstrom zur Kutsche zu gelangen. Er hatte gehofft, möglichst schnell mit Lydia in ihrem Zimmer verschwinden zu können, das sie, zumindest seiner Vorstellung nach, bis zur Abreise nicht mehr verlassen würden. Ein Blick in Lydias strahlende Augen, mit denen sie alles um sich herum in Augenschein nahm, ließ diesen Plan jedoch ins Wanken geraten.

Lydia machte nicht den Eindruck, als würde sie sich mit dem Zimmer begnügen. Sie sah abenteuerlustig aus. Ihm stand nicht der Sinn nach noch weiteren Abenteuern. Hier zu sein unter falschem Namen, war mehr als aufregend genug. Er würde lieber die Zeit vollkommen unbeschwert mit seinem Engel verbringen, ohne sich ständig Sorgen machen zu müssen, enttarnt zu werden. Es mochte Menschen geben, die es liebten, sich Gefahren auszusetzen. Menschen, die gerne mit dem Risiko spielten ... er war keiner von ihnen.

Erleichtert atmete Corben auf, als sich der Page mit beladenem Kofferwagen langsam durch die Menge schob. Sie folgten ihm zu einem Aufzug, der sie in die Tiefen des Aethernanox bringen würde. Leider waren sie nicht die einzigen, die den Lift benutzten. Dicht an dicht drängten sich mehr Menschen hinein, als das Zulassungsschild gestattete. Wäre es nicht die Aufgabe des Pagen gewesen, darauf zu achten?

Nun ja, der Bursche hatte gerade genug zu tun. Zum einen versuchte er, Lydias verrutschten Koffer daran zu hindern, dem Mann neben dem Gepäckwagen ins Kreuz zu krachen. Zum anderen erwiderte er den absolut eindeutigen Flirt einer sehr jungen Dame, die ihre Volljährigkeit vermutlich erst vor kurzem gefeiert hatte.

Corben fühlte sich wie ein Fremdkörper. Alle um ihn herum schienen nur noch an Lust und Leidenschaft zu denken, jedes Lächeln frivol, jeder Blick feurig. Bildete er sich das ein, oder wurde es immer wärmer in der Kabine? Wärmer, beengter und stickiger. Instinktiv griff er an seinen Hemdkragen und lockerte den Querbinder. Etwas, was er normalerweise nur in einem privaten Rahmen, jedoch nicht in der Öffentlichkeit tun würde, aber hier spielte die allgemeine Etikette sowieso keine tragende Rolle mehr.

Bis der Fahrstuhl die Etage der Suiten erreichte, hatte er sogar die oberen beiden Hemdknöpfe geöffnet.

 

 

"Sir, hier ist Ihre Suite." Der Page parkte den Kofferwagen und schloss die Tür auf.

Corben ließ Lydia den Vortritt. Ein freudiges 'Oh', das kurz darauf erklang, sagte ihm, dass ihn keineswegs ein normales Zimmer erwartete. Er holte tief Luft und folgte ihr.

Gedämpftes Licht aus vier elektrischen Wandleuchten erhellte das Zimmer. Die Wände waren mit einer schweren anthrazitfarbenen Textiltapete versehen, im oberen Drittel befand sich an jeder Seite ein großer, merkwürdigerweise nach oben angeschrägter Spiegel. Erst als Corben den verspiegelten Schacht entdeckte, der in der Mitte der Zimmerdecke anstelle eines Deckenleuchters klaffte, erschloss sich ihm der Sinn dieser Konstruktion. Tageslicht! Ein findiger Architekt hatte ein Spiegelsystem installiert, das an der Oberfläche Sonnenstrahlen einfing, bündelte und in den Zimmern wieder verstreute. Corben nickte anerkennend vor sich hin.

Dann wurde er gewahr, dass der Page, der mittlerweile die Koffer in die Suite getragen hatte, noch immer wartend in der Tür stand. Corben zog ein kleines Geldbündel aus der Westentasche, entfernte die Klammer, zählte zwei Pfund ab und drückte sie dem Burschen in die Hand. Dieser dankte und verschwand rasch.

Corben fühlte sich zum ersten Mal seit ihrer Ankunft wieder sicher. Unbeobachtet.

Erst jetzt bemerkte er, dass Lydia tief in Gedanken versunken und wie angewurzelt dastand. Ihr verlorener Blick war auf den Strafbock gerichtet, der in der Zimmerecke stand.

 

Lydia

 

Newcastle

 

Corben Flints Welpen-Blick war morgens das Erste und abends das Letzte, das Lydia vor Augen hatte. Dieser Mann wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen. Zwei, drei Tage nach dem hochpeinlichen Zwischenfall an der Schaukel ging sie ihm bewusst aus dem Weg, doch dann gewann ihre Neugier die Oberhand. So unauffällig wie möglich behielt sie sein Tun und Werkeln im Auge und kreuzte, so oft es ihr möglich war, zufällig seine Wege. Immer, wenn er sie sah, glänzten seine Augen für den Bruchteil einer Sekunde, dann wandte er rasch den Blick ab und seine Ohren legten deutlich Zeugnis von seiner Verlegenheit ab.

Sie wartete. Auf einen Gruß, ein Nicken, ein freundliches, ermunterndes Wort. Aber Mr Flint ging schlicht seiner Arbeit nach. Mal reparierte er, was eben so zu reparieren war, mal eilte er mit seinem Klappmaßstab herum, fertigte Konstruktionszeichnungen auf Papier an oder zeichnete seine Ideen gleich direkt auf die Wand. Meistens gelang es ihm, den Lord für seine Ideen zu begeistern. Lydia hatte in ihrer ganzen Zeit auf dem Anwesen noch nie so viele Baumaßnahmen miterlebt.

Er schien sie zu ignorieren, wären da nicht diese kurzen, schüchternen Blicke, die er ihr zuwarf, wenn er glaubte, sie würde es nicht bemerken.

Aber Lydia bemerkte es sehr wohl. Diese Blicke machten etwas mit ihr. Ihr Herz polterte jedes Mal, als würde es stolpernd gegen eine Wand laufen. Sie wusste, dass sie sich ihm nicht nähern durfte, jedenfalls nicht in der Art, wie sie es in ihren Wachträumen manchmal tat.

Lydia schämte sich für ihre Träume. Gehörte sie doch den Lords. Mit Haut und Haar. Ihre ganze Liebe und Loyalität galt ihnen. Bis vor ein paar Tagen hatte es daran auch nie einen Hauch Zweifel gegeben. Aber dieser Flint brachte eine Saite in ihr zum Schwingen, die nicht existieren durfte.

Tagelang war sie also um ihn herum gestrichen, hatte sich eine Närrin gescholten. Schließlich wurde es ihr zu albern. Sie waren erwachsene Menschen, die doch das ein oder andere höfliche Wort austauschen konnten?

Als Corben eines Tages in einem der Spielzimmer auf Knien um ein Bett herumkroch, Maß nahm und auf einem Zettel wilde Berechnungen anstellte, gesellte sich Lydia dazu.

"Was planen Sie denn da?"

Mr Flint sah überrascht von seiner Arbeit auf. Lydia hätte beinahe gelächelt, als sie wieder einmal diesen unschuldig-verlegenen Ausdruck in seinem Gesicht sah.

"Lord Pidcock wünscht, dass dieses Bett drehbar ist. Ich evaluiere gerade, ob ich ein mechanisches Drehwerk baue, oder ob ich vielleicht mit Hydraulik arbeite."

"Sie scheinen sich ja schon gut eingelebt zu haben. Jedenfalls sind ich und die anderen Ladys ihnen schon so einiges an Dank schuldig. Ihr Erfindungsreichtum bereitet so manche Freude." Sie zwinkerte ihm zu.

"Ich ... ähem... es ... Technik ...", stotterte er. "Ich kümmere mich nur um die Technik."

Lydia verspürte das Bedürfnis, diesen Mann in den Arm zu nehmen und wie ein Hundebaby zu drücken. Wie konnte ein Mann mit diesem attraktiven Aussehen und diesem Talent nur so schüchtern, ja nahezu verklemmt sein? Und wie konnte er dann ausgerechnet hier landen?

Auf ihre direkte und unverblümte Art platzte die Frage ungebremst aus ihr heraus. "Hat Lord Pidcock Sie bei Ihrer Anstellung nicht über das spezielle Arbeitsumfeld auf diesem Anwesen informiert?"

Corben Flint sah nicht auf, als er antwortete. "Ja, schon, zumindest theoretisch. Aber es ist doch anders, als ich erwartet hatte. Wissen Sie, ich bin in einer äußerst orthodoxen Familie aufgewachsen. Ich fürchte, so schnell legt man über Jahrzehnte gewachsene Moralvorstellungen nicht ab."

Dann sah er sie an. Und zum ersten Mal entdeckte sie das kleine Grübchen, als er lächelte.

"Aber ich bemühe mich redlich, den Anforderungen hier gerecht zu werden."

Ein Grübchen und ein Funkeln in den Augen. Lydia musste sich schwer beherrschen, um nicht vor Entzücken laut zu seufzen. Sie entschied sich, die Gunst der Stunde zu nutzen und unverblümt vorzugehen. "Wenn Sie wünschen, könnte ich Ihnen sicherlich bei diesen Bemühungen behilflich sein." Ihr frivoler Tonfall ließ keinen Zweifel an der Art der in Aussicht gestellten Hilfe aufkommen.

An der Art, wie er sich abwandte, erkannte Lydia, dass dieser Vorstoß zu offensiv gewesen war. Schnell leitete sie den strategischen Rückzug ein. "Entschuldigen Sie, ich halte Sie von Ihren Aufgaben ab. Wir sehen uns." Und damit machte sie auf dem Absatz kehrt und eilte in ihr Zimmer.

 

Für die nächsten Tagen ging Lydia Corben wieder aus dem Weg. Sie hatte ihn mit ihren Avancen offensichtlich in Verlegenheit gebracht. Außerdem sah ein solches Werben um einen Mann ihr eigentlich nicht ähnlich. Sie war keine Jägerin. Sie zog es vor, die Beute zu sein. Gewollt, begehrt und genommen zu werden. Dass Corben sie begehrte, dessen war sie sich sicher. Es hatte in seinen Augen gestanden. Nun musste sie nur abwarten, bis auch er sich dessen bewusst wurde und sich ihr näherte. Zumindest funktionierte das bei anderen Männern. Mit einem solch schüchternen Exemplar hatte sie allerdings noch keine Erfahrung. Würde er überhaupt je einen Schritt von sich aus machen? Wie könnte man den guten Mann in die gewünschte Richtung schubsen?

Randall war es schließlich, der - natürlich unbeabsichtigt - für diesen Schubser sorgte. Er ließ Lydia direkt in die Kellerwerkstatt bestellen. Obwohl ihr Herr keine Anweisungen bezüglich ihrer Kleidung mitgeschickt hatte, staffierte Lydia sich vollständig aus. Ein modisch schmales bordeauxrotes Kleid verbarg sowohl das eng geschnürte Korsett, die Strapse und die Stiefel. Schwarze Spitzenhandschuhe rundeten das Bild ab.

Als sie die Treppe zum Keller hinunterstieg, sahen zwei Männer zu ihr auf. Randall zog nur verwundert die Augenbrauen hoch, während Corben kurz der Mund offen stand.

"Stop!", sagte Lord Pidcock und Lydia blieb augenblicklich an der untersten Stufe stehen. "Meine Liebe, du scheinst heute ein wenig übereifrig zu sein. Zieh das Kleid aus, lege es dort vorne über den Stuhl und dann komm zu uns."

"Ja, Master." Rasch ließ sie das Kleid von den Schultern gleiten und stieg geübt heraus. Sie hob es auf und drapierte es mit Sorgfalt wie angewiesen. Dann schritt sie mit gesenktem Kopf und auf dem Rücken verschränkten Armen zu den beiden Männern, die neben einer Konstruktion aus kupferfarbenen Metallgestängen und Holzplatten warteten.

"Die Firma hat einen Auftrag für das Aethernanox erhalten."

Bei der Erwähnung des bereits lange vor seiner Eröffnung legendenumrankten Etablissements schlug Lydias Herz schneller. Jede Bottom auf dieser Insel, jeder Master, war im Bilde über das Aethernanox und hoffte, an der grandiosen Eröffnungsfeier teilnehmen zu können. Das BDSM-Hotel würde ein Zentrum der Lust und der Begierden werden, wie es wohl auf der Welt kein zweites gab. Eine Sensation. Ein Skandal. Ein Traum.

"Was du hier siehst, ist ein Entwurf für einen luxuriösen Strafbock, der sowohl für alle Wünsche der Kunden flexibel, als auch stabil und komfortabel sein soll."

Lydia hörte ihrem Herrn zu und betrachtete das Gerät mit vorsichtiger Neugier.

Randall grinste. "Ich habe dich zum Versuchskaninchen auserwählt. Du wirst mit Mr Flint kooperieren und ihm helfen, den Prototypen zu entwickeln."

Aus dem Augenwinkel sah sie Corben überrascht zusammenzucken. Das sah Randall mal wieder ähnlich. Er fragte Menschen nie, er traf Entscheidungen.

"Sir, das ist nicht zwingend notwendig. Ich verwende Standardmaße ...", versuchte Mr Flint, die Situation zu verhindern.

Aber wenn Randall sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war jeder Widerspruch zwecklos. Nicht, dass es eine der Ladys je gewagt hätte, gegen einen seiner Wünsche zu protestieren. Der alte Lord Pidcock hatte stets ein offenes Ohr für Einwände, war rücksichtsvoll und umsichtig, aber sein Sohn hatte noch nie ein 'Nein' oder ein 'Aber' zu hören bekommen. Entsprechend irritiert sah er jetzt Mr Flint an. Er antwortete langsam und überspitzt deutlich, fast als würde er mit einem kleinen Kind reden. "Es ist erforderlich. Ich wünsche, dass dieses Produkt dem hohen Standard der PID-Werke gerecht wird."

Damit war die Sache offensichtlich für ihn erledigt, denn er nickte den beiden bestimmend zu und schritt die Treppe hinauf.

Lydia versuchte sich in dem Spagat zwischen innerer Freude und äußerer gespielter Gleichgültigkeit. Eine bessere Gelegenheit, diesen so attraktiven, aber schüchternen Mann aus seiner Deckung zu locken, würde sie wohl kaum erhalten. Allerdings hatte sie aus seiner Reaktion auf ihren letzten Annäherungsversuch gelernt. Sie würde ihre Taktik ändern müssen.

Mit gesenktem Blick und einen Hauch leidender Miene spiegelte sie seine Verlegenheit. Sie ließ einen Finger zaghaft über die Konstruktion wandern, biss sich auf die Unterlippe und sah dann von unten mit einem unsicheren, fragenden Blick zu Corben auf.

Diese Kombination verfehlte ihre Wirkung nicht. Auf den Beschützerinstinkt eines Mannes war immer Verlass. Ganz Gentleman legte er auf die noch blanken Holzplatten, die als Beinauflagen dienten, Teile der Kokosfasermatten, die er später zum Aufpolstern benutzen würde. Auch die Liegefläche deckte er auf diese Weise eilig ab. Dann drehte er an den Schrauben, die auf Höhe der Knie die Beinauflagen mit einer Stange verbanden und schob die Teile zusammen. "Wie Sie sehen, kann der Spreizwinkel individuell eingestellt werden."

Etwas hilflos stand er nun neben seiner Konstruktion.

„Lydia, sag’ einfach Lydia zu mir“, hauchte sie lächelnd und mit einem zweideutigen Augenzwinkern. „Wir brauchen doch unter uns nicht so förmlich zu sein.“

Corben räusperte sich. "Vielleicht ... nehmen Sie ... Du einfach mal Platz und sagst mir deine Meinung?"

Lächelnd kniete Lydia sich auf die Auflage und lehnte sich dann lasziv auf den Strafbock. Augenblicklich brachte diese Position ihr Blut in Wallung. Ihr Herz schlug einen Takt schneller. Als sie auch ihre Arme nach unten auf die Armlehnen führte, wurde ihr Atem flacher. Aufreizend zuckte sie mit dem Gesäß, das nun blank, umrahmt von den Strapsen, in die Luft ragte. Ihr gingen gerade so einige Gedanken durch den Kopf, aber keiner davon befasste sich mit der Beurteilung der Konstruktion.

"Und? Ist es ...", er schien verlegen nach einem angemessenen Wort zu suchen, "bequem?"

"Spreize die Beinauflagen etwas, dann kann ich das besser beurteilen."

Sie konnte Corben nicht sehen, spürte jedoch gleich darauf, wie sich die Beinauflagen unter ihr bewegten und ihre Knie auseinander gezogen worden.

Ein verlegenes Hüsteln erklang hinter ihr. "So?"

Lydia wusste sehr wohl, welch freizügiger Einblick sich ihm nun bot. Sicher, er sah das nun nicht zum ersten Mal, aber diesmal waren sie allein. "Geht das noch weiter?"

"Ja, ähem... Aber natürlich." Prompt bewegten sich die Beinschienen. Beinahe hätte sie vor Lust leise gestöhnt, als sie spürte, wie durch die Spreizung ihre Schamlippen auseinandergezogen wurden. Welcher Mann könnte da schon widerstehen? Angespannt wartete sie. Auf eine Berührung. Auf seinen schweren Atem, der unweigerlich mit einer Erektion Hand in Hand ging. Auf die Befriedigung ihrer Lust.

Als er um sie herumging und eine Schublade an seinem Werktisch aufzog, wurde ihr klar, dass Corben entweder zu verklemmt war, oder zu integer, um sich an dem Eigentum seines Arbeitgebers zu vergreifen, oder ... und das war das schlimmste Szenario, dass er immun gegen ihre Reize war. Sie hob den Kopf und schielte zu Flint herüber, der sich gerade zu ihr umwandte, weiteres Polstermaterial in der Hand. Schnell drehte sie ihr Gesicht wieder nach unten, um ihr zufriedenes Grinsen zu verbergen. Immun gegen ihre Reize war er ganz offensichtlich nicht. Die Ausbeulung in seiner Hose sprach für sich.

"Hebe bitte mal die Arme an." Vorsichtig schob er die Kokosfasern unter ihre Ellen. "Ist das so besser?"

Lydia seufzte. "Ja, so wäre die Polsterung in Ordnung. Es wäre allerdings etwas bequemer, wenn die Beinstützen zusätzlich geneigt werden könnten", versuchte sie ihn wieder nach hinten zu locken. Zumindest das funktionierte.

"Ja, das ließe sich machen. Ich könnte die Auflagen an eine Gewindespindel mit Handkurbel montieren. Steig doch mal bitte ab."

Höflich reichte er ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen. Leicht fassungslos folgte sie seiner Bitte. Sie ignorierend ging er in die Hocke, griff zu Schraubendreher und -schlüssel und begann, ihren Vorschlag in die Tat umzusetzen.

Zwischendurch sprang Corben plötzlich auf. "Entschuldige, dir muss doch furchtbar kalt sein." Er holte einen alten, abgenutzten Mantel und bot ihn ihr an. "Ich habe nichts Angemessenes, aber das hier ist sicher besser als zu frieren."

Etwas pikiert musterte Lydia das leicht speckig wirkende Kleidungsstück. Dieses Ding war in ungefähr so erotisch wie verschimmeltes Brot.

"Danke, aber mir ist nicht kalt", lehnte sie ab. Dann unternahm sie einen erneuten Versuch, ihre Vorzüge zur Geltung zu bringen. "Ich hätte da noch einen Vorschlag: Es wäre sehr viel angenehmer, wenn an dem Bockaufsatz Aussparungen für die Brüste wären. Sie werden nicht so gerne plattgedrückt." Lydia zwinkerte ihm zu, hob ihren Busen, der bisher auf der Unterbrustkorsage geruht hatte, beidhändig an und schaukelte die prallen Exemplare provozierend.

Triumphierend nahm sie zur Kenntnis, wie der Blick des Mechanikers leicht glasig wurde und sein Mund entrückt offenstand.

Corben fing sich rasch wieder. "Das haben wir gleich, nur einen Moment." Er zog die Polsterung wieder von der Liegefläche, nahm eine Handsäge, beugte sich über den Strafbock, sah noch einmal mit einem abmessendem Blick zu ihr, dann sägte er mit schnellen, sicheren Bewegungen Einbuchtungen aus. Anschließend schmirgelte er mit Schleifleinen geübt die Kanten glatt. Das Ganze dauerte kaum mehr als zehn Minuten.

"So, nur noch das Polster, dann kannst du bitte mal testen, ob das so gut ist."

Zügig und mit gutem Augenmaß schnitt Corben die Kokosfasern zurecht und legte sie auf die angepasste Liegefläche. "Bitte sehr."

Aufreizend langsam bestieg Lydia erneut den Strafbock. Der Gedanke, dass ihr Master, Lord Pidcock, ihr ob der Trödelei schon längst mit der Reitgerte hinaufgeholfen hätte, ließ sie kurz grinsen.

Ihre prallen Brüste rutschten in die Einbuchtungen und schaukelten nun leicht bei jeder Bewegung ihres Körpers.

"Drückt es auch nicht? Liegt jetzt nicht zu viel Gewicht auf dem schmalen Steg dazwischen?", erkundigte sich Corben und ging in die Hocke, um die Passform zu überprüfen.

Lydia versuchte, empörter zu klingen, als sie in Wirklichkeit war. "Zuviel Gewicht? Wie meinst du das? Habe ich zu viel Gewicht?" Sie drückte sich hoch und sah ihn unverwandt an.

Flint lief feuerrot an, sein Mund öffnete und schloss sich einige Male, ehe er seine Stimme wiederfand. "Nein ... äh ... ich ... nein, selbstverständlich nicht. So hatte ich das doch nicht gemeint. Du ... bist nicht ... Du hast nicht ..."

Er sah sie hilflos an und flüsterte dann plötzlich: "Du bist wunderschön."

Sein Gesicht war genau vor ihrem. Lydia spürte, dass er sie küssen wollte. Doch die Sekunden verstrichen und es geschah nichts. Er starrte sie nur an, als könne er selbst kaum glauben, dass er das gerade gesagt hatte. Es wäre ein leichtes für sie, sich die wenigen Zentimeter vorzulehnen und sich zu holen, wonach sie sich sehnte. Aber das würde ihren Hunger nicht stillen. Sie wollte nicht einfach nur einen Kuss. Sie wollte geküsst werden. Das machte einen Unterschied. Diesen Schritt musste er machen. Etwas anderes war für sie ebenso unvorstellbar wie unbefriedigend.

Corben würde es nicht tun. Lydia sah es in seinen Augen. Es war, als würde er sich innerlich hinter einer Mauer verkriechen. Das Fenster schloss sich ... jeden Augenblick würde er aufstehen und dann war die Chance vertan. Ihr Gefühl sagte ihr, wenn sie jetzt zuließ, dass er sich zurückzog, würde sie ihn vielleicht nie wieder hervorlocken können. Jetzt. Oder nie.

Entgegen allem, was sie war, allem, was sie wollte, tat sie genau das, was so unvorstellbar für sie war. Sie öffnete leicht den Mund, lehnte sich vor und küsste ihn. Seine Lippen waren rau und spröde. Fest aufeinander gepresst. Mit geschlossenen Augen wartete sie leicht zitternd auf seine Reaktion.

Hart und unnachgiebig verweigerte sich sein Mund dem ihren. Dann bröckelte endlich sein Widerstand. Corbens Mund wurde weicher und als sich seine Lippen öffneten, wusste sie, dass sie seine Mauer niedergerissen hatte.

Natürlich war Lydia damit noch nicht zufrieden. Sie wollte mehr. Es brannte in ihr. Sie wollte seine Hände spüren, sein Verlangen. Doch außer diesem Kuss, den er nun zaghaft erwiderte, zeigte Corben keine weiteren Absichten. Lydias Herz klopfte, als sie sich langsam von ihm löste. Sie öffnete die Augen.

Er erwiderte ihren Blick offen und warmherzig. "Lydia," flüsterte er rau, "ich werde dich hier rausholen. Du wirst frei sein und nie wieder leiden müssen. Ich finde einen Weg."

Es fehlte nicht viel und Lydia hätte laut gelacht. Es war nur sein pathosschwangerer Welpenblick, der sie davon abhielt. Nach nur einem Kuss fühlte er sich zum Retter berufen? Das war ebenso lächerlich wie honigsüß.

"Ich bin keine Prinzessin und das hier ist nicht die Höhle des Drachen." Sie schmunzelte ein wenig. "Naja, ich gebe zu, manchmal ...", dann schüttelte sie vehement den Kopf. "Nein, hier muss niemand gerettet werden."

"Aber du wirst hier gefesselt und geschlagen. Ja, Lord Pidcock erklärte mir, dass es zwischen den Lords und euch Ladys spezielle Vereinbarungen gibt ... aber du kannst doch unmöglich wirklich aus freien Stücken hier sein. Aus welcher Notlage heraus auch immer dich der Lord in seine Fänge gezogen hat ... wir finden eine Lösung."

Lydia legte Corben die Hand auf die Schulter. Wie konnte ein erwachsener Mann nur von solcher Unschuld sein?

"Ich bin vollkommen freiwillig hier. Weil ich es so will. Ich habe jahrelang nur davon geträumt, ein solches Leben zu führen und war unbeschreiblich glücklich, als ich unter Dutzenden Bewerberinnen auserwählt wurde. Ich lebe hier meinen Traum und wünsche wirklich nicht, daraus erweckt zu werden."

Corben sah sie mit einem verwirrten Blick an. "Ich verstehe das nicht, aber ich muss es wohl so akzeptieren."

"Ich denke, du wirst es schon bald verstehen." Sie zwinkerte ihm zu. Sie würde es ihm schon beibringen, dazu hatte sie sich in diesem Moment entschlossen.

"Morgen Abend ab acht ist Lord Pidcock mit Cecile beschäftigt. Wirst du mich auf meinem Zimmer besuchen?"

Corben wollte gerade antworten, als Schritte auf der Treppe erklangen. Schnell legte sich Lydia wieder auf den Strafbock und Corben griff zu seinem Zollstock, um beschäftigt auszusehen.

"Ah, ich sehe mit Wohlwollen, dass die Arbeit voranschreitet", kommentierte Randall, während er auf sie zukam. Er grinste diabolisch von einem Ohr zum anderen, als er von vorne an den Strafbock herantrat und sich vorbeugte. "Frei hängende Titten wie Euter... das nenne ich eine innovative Idee!" Prompt griff er energisch mit beiden Händen zu, wog Lydias Brüste erst spielerisch, dann schnappte er nach ihren Nippeln, kniff zu und zog kräftig daran. Lydia quiekte.

Randall ließ von ihr ab und klopfte Flint auf die Schulter. "Hervorragend! So praktisch gedacht. Ich glaube, in Ihnen schlummert ein kleiner Sadist!"

"Ehrlich gesagt, Sir, war das nicht mein Verdienst. Die Lady äußerte den Wunsch dieser Aussparung", gab Corben ehrlich zu.

Lord Pidcock zeigte sich erstaunt. "Lydia, meine Liebe, ich bin überrascht. Du wirst dich doch nicht von einer Bottom in eine Ingenieurin verwandeln wollen?"

Randell hielt weiter hartnäckig an der alten Bezeichnung für devote Gespielinnen fest. So hatte er es von seinem Vater erlernt und übernommen. In den letzten Jahren hatte sich in der Gesellschaft jedoch die Bezeichnung 'Sub' etabliert. Lydia bevorzugte die modernere Variante, wagte es aber nicht, den Lord darauf anzusprechen. Schließlich durfte sie ihn auch nur vertraulich mit seinem Vornamen ansprechen, wenn sie alleine waren.

"Natürlich nicht, Master. Ich versuchte nur, das Gerät praktischer für Sie zu gestalten. Seien Sie gewiss, Master, dass ich stets nur Ihr Vergnügen im Sinn habe."

"Ist sie nicht wunderbar? Mein absolutes Lieblingsspielzeug", erklärte Randell und untermauerte seinen Besitzanspruch, indem er den Gehstock, den er nicht aus Not, sondern schlicht aus dekorativen Gründen stets mit sich führte, quer über ihre Schultern legte.

"Soviel Engagement werde ich auch belohnen. Wir werden nach oben gehen und dort werde ich mich so ausgiebig um deine prächtigen Titten kümmern, dass das Feuer der Leidenschaft bis in die Morgenstunden auf deiner Haut brennen wird!"

Lydia stöhnte in einem erregenden Gemisch aus Qual und Wonne auf.

Kapitel 3

 

Corben

 

London

 

Corben umarmte Lydia von hinten und gab ihr einen Kuss in den Nacken. "Dank deiner Mithilfe sicherlich einer der besten Strafböcke der Welt", flüsterte er und biss zärtlich in ihr Ohrläppchen. Ohne ihr Gesicht sehen zu können, wusste er, dass sie lächelte. Aus der Art, wie sie schon bei dem Wort 'Strafbock' ihren Körper versteifte, konnte er schließen, dass sie genau das jetzt wollte. Er hatte gelernt, so sorgfältig auf ihre Körpersignale zu achten, dass es an Gedankenlesen grenzte.

Das hier, das Aethernanox, war ihr Traum. Er wollte alles tun, diesen Aufenthalt zu dem zu machen, was Lydia sich erwünschte.

Langsam öffnete er die Ösen im Rücken ihres Kleides. Er streifte den Stoff über ihre Schultern und sie erschauderte wohlig. Das Kleid glitt zu Boden. Von hinten umfasste er ihre von der Korsage hochgeschnürten Brüste, drückte fest zu und presste seinen Unterleib gegen sie.

Sein Schwanz erwachte ruckartig und er atmete ihr schwer ins Ohr. "Du hast das fertige Produkt nie getestet. Das sollten wir nachholen", raunte er und schob sie sanft, aber bestimmt auf den Strafbock zu.

Für einen Moment wurde sie unter seinen Händen weich wie Wachs. Gefügig. Corben knurrte. Er löste die Verschnürung der Korsage, nahm sie ihr ab und knetete, noch immer hinter ihr stehend, ihre Brüste, spürte, wie sich ihre Brustwarzen erhärteten und sich ihr Brustkorb immer schneller hob und senkte.

Plötzlich wurde sie wieder steif und wandte sich ruckartig zu ihm herum. Mit einem leidenden Blick sah sie ihn an. Er las den Schock in ihren Augen, als ihr die volle Tragweite bewusst wurde.

"Verdammt noch mal. Wir können nicht ... der Keuschheitsgürtel ...", stammelte sie und er sah eine erste Träne in ihrem Augenwinkel blitzen.

Corben legte seine Hände seitlich auf die lederne Last. Lord Pidcock hatte für alle seine Ladys solche Gürtel anfertigen lassen. Dies war Corbens Werk. Sehr viel komfortabler als die handelsüblichen Modelle.

Er sah in Lydias Gesicht. Anscheinend hatte sie es geschafft, dieses unleidliche 'Hindernis' erfolgreich zu verdrängen, nur um nun, im Zustand der Erregung, umso schmerzhafter daran erinnert zu werden, dass es für sie keinerlei Befriedigung geben würde.

Nein, das konnte er ihr nicht antun. Er hatte ihren Hang zum Leiden zwar inzwischen akzeptiert, aber das schien ihm doch zu sadistisch. Er wollte Lydia glücklich sehen. Die Träne, die sich nun löste und eine feuchte Spur über ihre Wange zog, tat ihm fast körperlich weh. Er wischte die Feuchtigkeit mit dem Daumen fort und umfasste dann energisch ihr Kinn. Mit einem Versprechen in den Augen schlüpfte er in seine Rolle als Möchtegern - Master. "Knie nieder und schließe deine Augen", befahl er Lydia.

Sie sah ihn kurz verwirrt an, dann funkelte Hoffnung in ihren Augen auf. "Ja, Master." Anmutig wie immer kniete sie sich hin, verschränkte die Arme auf dem Rücken und schloss die Augen.

Für ein paar Sekunden genoss Corben diesen Anblick. Ihr nackter vorgestreckter Busen, die halbgeöffneten Lippen, das leichte Zucken der Augenlider, das ihm ihre Aufregung verriet. Mit einem Schritt war er bei seinem Mantel und holte den Schlüssel heraus. Den Schlüssel, den er eigentlich gar nicht besitzen dürfte. Er hatte nicht nur den einen angefertigt, den er Pidcock ausgehändigt hatte. Natürlich nicht. Heimlich hatte er für sich selbst einen Zweitschlüssel hergestellt.

Mit diesem in der Hand stellte er sich vor Lydia und hielt ihr den Schlüssel hin. "Öffne deine Augen."

Ein Strahlen huschte über ihr Gesicht, als sie den Gegenstand erkannte.

Corben versuchte, streng auszusehen. "Aber den wirst du dir verdienen müssen." Er öffnete seine Hose und entließ seinen harten Schwanz in die Freiheit. Demonstrativ ballte er die Faust um den Schlüssel.

Dankbarkeit und Vorfreude spiegelten sich auf Lydias Gesicht. Mit all der ihr eigenen Demut sah sie zu ihm auf. "Was auch immer mein Master wünscht."

Suchend sah Corben sich um. Eine Kommode neben dem Strafbock sah vielversprechend aus. Sicherlich würde er dort das Nötige finden.

"Ich weiß, Engel", antwortete er und wandte sich ab. Er zog die Hose aus und warf sie auf das Bett. Dann öffnete er die beiden tiefen Schubladen der Kommode und inspizierte den Inhalt. Sein Verdacht bestätigte sich. Seile und Lederfesseln in der einen, Schlaginstrumente in der anderen. Er legte den Schlüssel auf dem Schrank ab und zog ein Seil heraus. Sein Schwanz zuckte, als er die nächsten Minuten bereits in Gedanken durchspielte.

Corben ging hinter Lydia in die Hocke, streichelte ihre Schulter und ließ seine Hände an ihrem Rücken hinabwandern. Wie er es von ihr gelernt hatte, wickelte er das Seil in mehreren Schlingen ungefähr eine halbe Handbreit oberhalb des Fußknöchels, fuhr dann mit der Hand ihren Arm entlang, ergriff ihr Handgelenk und zog es nach unten neben den Knöchel. Als er ihre Hand dort fixierte, stöhnte sie. Auch ihre Phantasie schien das nun Folgende schon vorauszunehmen.

Er wiederholte das Vorgehen auf der anderen Seite. Lydias Oberkörper war nun unter recht starker Spannung der Oberschenkel nach hinten geneigt. Ihr Atem ging schneller. Corben stand auf, stellte sich direkt über sie und sah zu ihr hinunter. "Dann wollen wir mal sehen, ob du mich davon überzeugen kannst, dir die Freiheit zu schenken." Er zwinkerte ihr grinsend zu. Das war eine Variation des Spiels, die ihm durchaus zusagte. Nicht mit all ihren Bedürfnissen konnte er sich so leicht arrangieren. Aber an der Sache mit den Fesseln hatte er Gefallen gefunden.

Corben beugte leicht die Knie, bis er mit seinen Hoden über ihr Gesicht streichen konnte. Einige Male rieb er sich an ihr. Er brauchte nichts weiter zu sagen. Lydia wusste, was er von ihr erwartete. Er hielt still, spürte erst ihren Atem, dann ihre Zunge. Hitzige Wellen der Erregung durchströmten ihn mit jedem Zungenschlag. Stöhnend presste er ihr seinen Sack fester auf das Gesicht, bis sie seine Hoden abwechselnd einsaugen konnte, um sie mit ihrer Zunge kräftig zu massieren. Dazwischen hörte Corben, wie Lydia keuchend nach Luft schnappte. Das könnte er stundenlang genießen, wenn da nicht sein praller Stab wäre, der ungeduldig und gierig zuckte.

Von einer Sekunde auf die andere hielt er den ständig steigenden Pegel nicht mehr aus. Er löste sich, war mit einem schnellen Schritt hinter ihr und befreite sie mit zitternden Fingern aus ihrer Lage. Er musste sie nehmen. Jetzt.

"Steh auf." Seine Stimme war heiser. Er holte den Schlüssel. Sich selbst zur Ruhe zwingend, entriegelte Corben den Keuschheitsgürtel, nahm ihn ihr ab und packte sie beherzt im Genick. Lydia quittierte die Geste mit einem langgezogenen Stöhnen.

Er küsste sie, griff mit der freien Hand an ihren runden Po und knetete ihn lustvoll, während er sie Schritt für Schritt direkt vor den Strafbock dirigierte, sie umdrehte und auf den Bock drückte. Folgsam lehnte Lydia sich darauf und legte die Unterschenkel auf den Beinschienen ab. Er nahm sich nicht mehr die Zeit, sie zu fixieren. Mit schnellen Bewegungen drehte er an den verschiedenen Kurbeln, um sie in die richtige Position zu bringen. Dann trat er dahinter und fuhr ohne weitere Verzögerung in sie.

Vorgebeugt, mit einer Hand ihre Schulter umklammert, mit der anderen eine Arschbacke spreizend, stieß er keuchend immer wieder hart zu. Ihr Stöhnen wurde lauter, seine Stöße wilder. Begleitet von einem tiefkehligen Knurren explodierte er.

Noch bevor alles an ihm erschlaffte, spürte Corben ihre Enttäuschung. Er hatte es zu eilig gehabt und wieder einmal vergessen, ihr die 'Erlaubnis' zu erteilen. Aber das würde er mehr als wieder gut machen. Er würde ihr geben, wonach sie sich sehnte. Zumindest soweit er dazu in der Lage war.

Corben trat zurück, hob das verloren auf dem Boden liegende Seil auf und ließ es durch seine Hände gleiten. Der Strafbock hatte mehr als ausreichende Fixierungsmöglichkeiten in Form von Ledermanschetten und Riemen, aber er bevorzugte das Seil, weil es den Vorgang des Fesselns selbst intensiver machte. Es dauerte länger und man musste sehr viel Sorgfalt walten lassen. Aber genau diese erforderliche Konzentration und Fürsorge verlieh der Prozedur etwas Rituelles, Feierliches. Die Zeit, die es in Anspruch nahm, eröffnete so viel Raum für die Phantasie, so dass im Kopf Bilder entstehen konnten und die Vorfreude auf das, was passieren könnte, das Blut in Wallung brachte. Mit jeder Schlinge, die er um Lydias Körper legte, würde ihre Erwartung, ihre Anspannung steigen und am Ende konnte er sicher sein, dass ihre Vulva bereits feucht pulsierte und nach Berührung lechzte.

"Leg' deine Hände auf den Rücken", wies er sie an.

Schon fast andächtig umwickelte Corben hinter ihr beide Unterarme, führte dann das Seil nach oben, schob zärtlich ihre Haare aus dem Weg und zog das Seil durch die Öse an ihrem Halsband. Mit sanftem Druck spannte er das Seil, zwang so ihren Kopf in den Nacken. Er zog, bis sie keuchend ins Hohlkreuz ging, um den Druck auf ihre Kehle zu mildern. Genauso verknotete er schließlich das Ende des Seils.

Corben ging um den Strafbock herum und sah Lydia forschend in die Augen. "Ist alles in Ordnung?"

Natürlich wusste er, dass sie, wenn etwas nicht 'in Ordnung' war, das Safewort benutzen würde, aber er wollte lieber einmal zuviel sichergehen, dass sie genug Luft bekam und das Seil nichts abschnürte.

"Ja, Master", antwortete sie.

Er suchte ein zweites Seil heraus, umschlang damit die rechte Fußfessel, zog dann den Fuß hoch bis zum Gesäß, was Lydia mit einem gequältem Stöhnen quittierte. Er führte das Seil um die Unterarmfessel und fixierte den anderen Fuß gleichermaßen.

Zufrieden betrachtete Corben sein Werk. Hoffentlich waren die Räume nicht allzu hellhörig, denn nun würde er seinen Engel gleich zum Schreien bringen. Was auch immer er jetzt mit ihr anstellte ... sie konnte nicht einen Inch weit ausweichen.

"Na, dann wollen wir mal etwas spielen. Ach, und ... du darfst es in vollen Zügen genießen, hörst du?"

"Ja, Master, danke", hauchte Lydia.

Corben strich mit den Fingern vom Knie aufwärts an der Innenseite der Oberschenkel hinauf und streichelte ihre Schamlippen. Er kannte seinen Engel gut genug, um zu wissen, das derartige Zärtlichkeiten für sie mehr Folter bedeuteten, als die Reitgerte verursachen konnte. Es war zu wenig Stimulation für sie. Viel zu wenig. Prompt zuckte ihr Gesäß ungeduldig, ja beinahe auffordernd vor ihm. Corben grinste.

Er stand auf, gab ihr einen Klaps auf den Hintern und öffnete dann seinen Koffer. Wie gut, dass er vor der Abfahrt einen kleinen Beutezug durch die heimischen Spielzimmer gemacht hatte.

'Gleich wirst du große Augen machen, mein Engel', dachte er amüsiert, als er den größten Vibrator aus dem Gepäck zog, denn er im Hause Pidcock hatte finden können.

In aller Ruhe zog Corben sich einen Stuhl heran und machte es sich hinter Lydia bequem. Die Aussicht war rosa und feucht glänzend. Er streichelte mit zwei Fingern über ihre Schamlippen und massierte dann ihre Perle, bis sie lauter stöhnte und sich in dem sehr eng bemessenen Rahmen wand. Vorsichtig setzt er den Vibrator an die klaffende Öffnung und schaltete ihn ein. Lydia quiekte.

Ein Inch nach dem anderen verschwand in ihr. Ganz langsam drückte er das stattliche Gerät in sie hinein, bis nur noch der Haltegriff herausragte. Zu gern würde er genau jetzt ihren Gesichtsausdruck sehen. Die Augen mussten ihr aus dem Kopf quellen. Er wartete einige Sekunden ab, ob sie eventuell kapitulierte, aber sie schwieg und hielt still.

Dann legte er los. Erst zog er den Vibrator noch langsam heraus und versenkte ihn wieder, wartete erneut ein paar Sekunden und wiederholte das einige Male. Jedes Einführen beantwortete Lydia mit einem lang gezogenen brunftigen Stöhnen. Als ob ihre Fesselung nicht schon reichen würde, drückte Corben seine linke Hand fest auf ihren Arsch, während er mit rechts den Griff stärker umklammerte und Tempo aufnahm. Ihr Stöhnen passte sich seiner Geschwindigkeit an, bis es zu einem atemlosen Hecheln wurde. Tief und immer schneller fickte er sie mit dem Vibrator. Aus dem Hecheln wurde ein unkontrolliertes Grunzen, dann sah er, wie sich zuerst ihre Arschmuskeln anspannten. Die Anspannung breitete sich auf den ganzen Körper aus, die Fesseln wurden davon straffer gezogen, einzelne Muskeln zitterten.

"Komm!", fauchte Corben sie an.

Lydia begann zu schreien. Laut. Jeder Muskel ihres Körpers schien zu zucken. Ihm selbst wurde plötzlich rot vor Augen. Für einen kurzen Augenblick, nicht mehr als Bruchteile einer Sekunde, schien von irgendwoher ein rotes Leuchten das Zimmer zu erhellen.

Er blinzelte irritiert, hörte aber nicht auf, sondern stieß unerbittlich weiter zu. Das rote Leuchten wiederholte sich. Der Raum schien zu pulsieren. Bildete er sich das nur ein? Das Licht schien auf Lydia zu reagieren.

Welch technische Finesse steckte nur dahinter? Corbens Hand führte die Bewegungen weiterhin aus, aber sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, um dem Leuchten auf den Grund zu kommen. Er sah sich im Zimmer um.

DA! Da war es eben gewesen. Hinter dem Kopfteil des Bettes hatte ein Spalt in der Wand rot aufgeleuchtet. Am liebsten hätte er den Vibrator einfach stecken lassen, um die Wand zu untersuchen, aber er zwang sich, seine Neugier im Zaum zu halten und das Begonnene zu einem Ende zu führen.

Erst als aus Lydias Schreien ein Wimmern wurde und ihr Körper sichtbar erschlaffte, schaltete Corben den Vibrator aus und zog ihn vorsichtig heraus. Er schmiss das Ding aufs Bett und löste das erste Seil.

"Geht es dir gut?", fragte er besorgt.

Erschöpft, aber sichtlich glücklich, lächelte sie ihn an. "Ja, sehr gut. Danke."

Sie ließ das obligatorische 'Master' vermissen, aber das ignorierte er. Es war ihr sowieso wichtiger als ihm. Er war nicht ihr Master. Er spielte ihn nur. Für sie.

Schnell befreite er Lydia von allen Fesseln. Sie rührte sich nicht, sondern blieb ruhig atmend liegen.