An Aenne - Gunnar Berndt - E-Book

An Aenne E-Book

Gunnar Berndt

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Beschreibung

Aenne. (Die ich niemals kennengelernt habe und von der es nur noch ein altes Foto gibt.) Ein Schatten. Mehr nicht. Eine fantasierte Erinnerung, hergeleitet aus den belichteten und und den unbelichteten Flächen eines vergilbten Fotopapiers. Meine diffuse Vorstellung ihrer vergangenen Welt. Ein kleines diesseitiges Herzklopfen für ein wunderschönes jenseitiges Lächeln. Niemals eine Silbe gewechselt; nie in einem tiefen Blick vollständig versunken. Nie herausgefunden, wer Du warst. Ein Schatten. Mehr nicht?

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Seitenzahl: 14

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Für Euch.

In Liebe für Mathilda, Leo

Christina,

meine Eltern

und

meine Freunde.

Inhaltsverzeichnis

Flügel

Schwester

Die Moritat vom alten Mühlenstein

Ohne Titel (Erlösung)

Vergangen

Sternenhimmel

Fotogeister

September

Vom Gevatter

Den Kreis betreten

Stillstund

Vagabundenleben

Zur Lage der Person

Ein Liebesgedicht

Begreifen

Die wundersame Stunde

Wassertraum

Devolution

Meditation

Vom Ganz Sein

Das goldene Gras

Am Morgen

Das Geheimnis

Die Ballerina

Flügel

Du hast die Tür sachte hinter Dir geschlossen und Deinen nackten Fuß auf den eisigen Grund gesetzt.

Über Dir schwebt ein bedrohliches Blau,

das nur durch Deinen kaltweißen Atem

zerschnitten werden kann.

In ungewisser Nähe krächzt ein Rabe sein

einsames Lied

und Du machst Deinen zweiten Schritt hinein in

die Welt,

die Dir längst fremd geworden ist.

Und Du staunst.

Staunst wie ein Kind.

Durch den Türspion kann ich Dich beobachten.

Mein Herz schlägt ungeordnet wild

und ich weiß, ich bin Dir auch schon nur ein

ferner Stern.

Wie zärtlich Deine Hände über die frostigen

Büsche streichen,

als ob sie nie zuvor je eine Form erspürten;

Siehst Du sie?

Kannst Du es fühlen?

Als Dich zuletzt der Nebel ganz

mit seinem undurchdringlichen Weiß gemalt hat

und meine Augen Deinen Umriss verlieren,

da wünschte ich mir nichts mehr,

als dass Du mich einmal noch erinnern würdest.

Dann wende ich mich ab,

setze mich an den Küchentisch

und schweige eine zweite Ewigkeit lang meine

Teetasse an.

Schwester

Du warst mir stets der Geist

in meiner tiefsten Kammer.

Das stille Uhrwerk,

das mich am Leben bleiben ließ.

Dich habe ich nie gesehen.

Dich habe ich nie gefühlt.