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Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ingenieurwissenschaften - Wirtschaftsingenieurwesen, Note: sehr gut, Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven; Standort Wilhelmshaven, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts der Bedeutung des Themas „Energieeffiziente Gebäude“, dass durch die Vorgaben der Energieeinsparverordnung 2007 wie beispielsweise die Einführung der Energieausweise für Bestandsgebäude untermauert wird, ist in den letzten Jahren ein enormer Markt bezüglich der nachträglichen Wärmedämmung von Bestandsgebäude entstanden. Begriffe wie Wärmedämmverbundsysteme oder Kerndämmung haben sich zunehmend in das Bewusstsein der Bevölkerung eingefügt. Das zeigt sich u. a. daran, dass mittlerweile eine Vielzahl an Unternehmen diese Arten der Dämmungsmaßnahmen anbieten. Allerdings beschränken sich zahlreiche Unternehmen auf die Kerndämmung mit dem sog. UF-Ortschaum, der auch als Dämmstoff unter Aminoplastortschaum bekannt ist. Angesichts der in der Unternehmenspraxis häufig angewandten Sanierungsmaßnahme gilt es, diesen Dämmstoff in Verbindung mit der Dämmmaßnahme genauer zu betrachten. In den Werbeunterlagen dieser Unternehmen wird eine Energieeinsparung von bis zu 30% postuliert. Daraus lässt sich die primäre Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ableiten, die sich auf die Verdeutlichung der tatsächlich eingesparten Energie durch die nachträgliche Wärmedämmung mit Aminoplastortschaum bezieht. Es wird daher mit der vorliegenden Arbeit anhand des Gasverbrauchs von drei Untersuchungsobjekten, die nachträglich mit Aminoplastortschaum gedämmt wurden, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung angeführt. Allerdings ist die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nicht als Maßstab für jedes Gebäude anzusehen, da Gebäude immer individuellen Faktoren wie Konstruktion, Nutzung, Nutzeranzahl, usw. ausgesetzt sind. Zudem ist die Betrachtung auf eine gewisse Dauer beschränkt und unterliegt verschiedenen Einflussgrößen wie z. B. dem Klima. Eine Energieeinsparung kann sich daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bemerkbar machen. Demzufolge kann diese Ausarbeitung nicht als Richtwert für die Nutzer dieser Dämmungsmethode sondern nur als Anhaltspunkt dienen.
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Inhaltsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Vorwort
1. Einleitung
1.1 Aufgabenstellung
1.2 Zielsetzung
1.3 Gang der Arbeit
2. Vorstellung der Untersuchungsobjekte (3 EFH)
2.1 Gebäude I
2.2 Gebäude II
2.3 Gebäude III
2.4 Allgemeines
3. Bauphysikalische Grundlagen zur Bewertung des Energieverbrauchs der Untersuchungsobjekte (3 EFH)
3.1 Leistung, Verbrauch und Temperatur
3.2 Wärmeleitfähigkeit
3.3 Wärmedurchlasszahl, Wärmedurchlasswiderstand und Wärmedurchlasskoeffizient
3.4 Wärmedurchgang, Wärmedurchgangswiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient
3.5 Wasserdampfdiffusionswiderstand
3.6 Bewertung
4. Vorgaben für die Untersuchungsobjekte (3 EFH) aus der Energieeinsparverordnung 2007 (EnEV 2007)
4.1 Bauliche Anforderungen und Maßnahmen durch die EnEV 2007 an Gebäude im Bestand in Hinblick auf die Gebäudehülle
4.1.1 Außenwände
4.1.2 Fenster, Fenstertüren und Dachflächenfenster
4.1.3 Außentüren
4.1.4 Decken, Dach und Dachschrägen
4.1.5 Wände und Decken gegen unbeheizte Räume und Erdreich
4.1.6 Vorhangfassaden
5. Analyse der Gebäudehülle der Untersuchungs- objekte (3 EFH) nach folgenden Bauteilgruppen
5.1 Außenwandkonstruktion mit U-Wert
5.1.1 Gebäude I
5.1.2 Gebäude II
5.1.3 Gebäude III
5.1.4 Zusammenfassung
5.2 Dach/Decken
5.2.1 Gebäude I
5.2.2 Gebäude II
5.2.3 Gebäude III
5.3 Fußboden
5.3.1 Gebäude I
5.3.2 Gebäude II
5.3.3 Gebäude III
5.4 Resümee
6. Mauerwerksaufbau und Dämmung der Außenwände der Untersuchungsobjekte (3 EFH)
6.1 Kerndämmung und Umsetzung der Einschäumung der Außenwände mit Aminoplastortschaum
6.1.1 Die Bestandsaufnahme der Außenwandkonstruktion
6.1.2 Die Anforderungen der Dämmstoffe
6.1.3 Der Dämmstoff „Aminoplastortschaum“
6.1.4 Das Dämmungsverfahren
6.1.5 Vor- und Nachteile der Kerndämmung
6.2 Außen-Dämmung
6.2.1 Vor- und Nachteile der Außendämmung (WDVS)
6.3 Innendämmung
6.3.1 Vor- und Nachteile der Innendämmung
6.4 Fazit bezogen auf die Dämmungsarten
7. Vergleich der Energiebilanzen (Energieverbrauch) der nachträglich wärmegedämmten Objekte mit Aminoplastortschaum
7.1 Vergleichskriterien
7.1.1 Veränderung des Heizverhalten
7.1.2 Veränderung der Bauteile und der Haustechnik
7.1.3 Veränderung der Nutzeranzahl
7.1.4 Klimafaktor (Witterungsbereinigung)
7.2 Energiebilanzen vor der Sanierungsmaßnahme
7.3 Energiebilanzen nach der Sanierungsmaßnahme
7.4 Vergleich anhand des Verbrauchs
8. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der nachträglich kerngedämmten Untersuchungsobjekte (3 EFH) mit Aminoplastortschaum
8.1 Verfahren zur Berechnung
8.2 Kosten-Nutzen-Analyse
8.2.1 Investitionskosten
8.2.2 Berechnung der monetären Energieersparnis
8.2.3 Durchführung der Kosten-Nutzen-Analyse
8.3 Äquivalenter Energiepreis
8.3.1 Gebäude I
8.3.2 Gebäude II
8.3.3 Gebäude III
8.4 Amortisationsdauer
8.4.1 Gebäude I
8.4.2 Gebäude II
8.4.3 Gebäude III
8.5 Opportunitätskosten
8.5.1 Gebäude I
8.5.2 Gebäude II
8.5.3 Gebäude III
9. Fazit der Arbeit
Anlagenverzeichnis
Quellenverzeichnis
Abb. 1: Vorstellung Gebäude I
Abb. 2: Vorstellung Gebäude II
Abb. 3: Vorstellung Gebäude III
Abb. 4: Wärmeleitwert von Baustoffen
Abb. 5: Bemessungswerte der Wärmedurchlasswiderstände R von Luftschichten1) nach DIN 4108 Teil 4
Abb. 6: Bau und Wärmedämmstoffe im direkten Vergleich
Abb. 7: Wärmedurchgang, Wärmedurchlass und Wärmeübergang
Abb. 8: Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten bei erstmaligem Einbau, Ersatz und Erneuerung von Bauteilen
Abb. 9: Energieersparnis bei der Dämmung der einzelnen Bauteile
Abb. 10: Wandaufbau Gebäude I
Abb. 11: Wärmedurchgangskoeffizienten-Berechnung vor Dämmung von Gebäude I
Abb. 12: Wärmedurchgangskoeffizienten-Berechnung nach Dämmung von Gebäude I
Abb. 13: Wandaufbau Gebäude II
Abb. 14: Wärmedurchgangskoeffizienten-Berechnung vor Dämmung von Gebäude II
Abb. 15: Wärmedurchgangskoeffizienten-Berechnung nach Dämmung von Gebäude II
Abb. 16: Wandaufbau Gebäude III
Abb. 17: Wärmedurchgangskoeffizienten-Berechnung vor Dämmung von Gebäude III
Abb. 18: Wärmedurchgangskoeffizienten-Berechnung nach Dämmung von Gebäude III
Abb. 19: Dach-/Deckenaufbau Gebäude I
Abb. 20: Dach-/Deckenaufbau Gebäude II
Abb. 21: Dach-/Deckenaufbau Gebäude III
Abb. 22: Fußbodenaufbau Gebäude I
Abb. 23: Fußbodenaufbau Gebäude II
Abb. 24: Fußbodenaufbau Gebäude III
Abb. 25: Anteil der Außenwände an der Gebäudehülle
Abb. 26: Mauerwerksaufbau (zweischalig) von Außenwänden mit Luftschicht
Abb. 27: Mauerwerksaufbau von Außenwänden, Kerndämmung mit UF-Schaum
Abb. 28: Vertikalschnitt einer typischen zweischaligen Außenwand-Mauerwerks- konstruktion
Abb. 29: Endoskopie eines zweischaligen Mauerwerks
Abb. 30: Mögliche Luftschichtdicke bei zweischalligem Mauerwerksaufbau
Abb. 31: Luftschicht zwischen Mauerwerksschalen
Abb. 32: Inhalt eines Güteüberwachungssiegel als Muster
Abb. 33: Erster Schritt, Bohrung
Abb. 34: Zweiter Schritt, Einführung
Abb. 35: Dritter Schritt, Bohrloch schließen
Abb. 36: Vor- und Nachteile der Kerndämmung
Abb. 37: Mauerwerksaufbau von Außenwänden, Außendämmung
Abb. 38: Vor- und Nachteile der Außendämmung
Abb. 39: Mauerwerksaufbau von Außenwänden, Innendämmung
Abb. 40: Vor- und Nachteile der Innendämmung
Abb. 41: Durchschnittsverbrauch (kWh) vor der Dämmung, Gebäude I
Abb. 42: Durchschnittsverbrauch (kWh) vor der Dämmung, Gebäude II
Abb. 43: Durchschnittsverbrauch (kWh) vor der Dämmung, Gebäude III
Abb. 44: Voraussichtlicher Verbrauch (kWh Erdgas) nach der Dämmung, Gebäude I
Abb. 45: Voraussichtlicher Verbrauch (kWh Erdgas) nach der Dämmung, Gebäude III
Abb. 46: Heizenergieverbrauch der jeweiligen Monate
Abb. 47: Voraussichtlicher Verbrauch (kWh) nach der Dämmung, Gebäude I
Abb. 48: Verbrauch (kWh) nach der Dämmung, Gebäude II
Abb. 49: Voraussichtl. Durchschnittsverbrauch (kWh) nach der Dämmung, Gebäude III
Abb. 50: Darstellung des Verbrauchs (kWh) vorher/nachher
Abb. 51: Bereinigte Darstellung des Verbrauchs (kWh) vorher/nachher
Abb. 52: Gesamtsumme Investitionskosten Gebäude I
Abb. 53: Gesamtsumme Investitionskosten Gebäude II
Abb. 54: Gesamtsumme Investitionskosten Gebäude III
Abb. 55: Preisentwicklung je Cent pro kWh Erdgas der vergangenen Jahre
Abb. 56: Voraussichtliche Preisentwicklung für Gas je Cent pro kWh
Abb. 57: Einsparung in € Gebäude I
Abb. 58: Einsparung in € Gebäude II
Abb. 59: Einsparung in € Gebäude III
Abb. 60: Kosten-Nutzen-Verlauf von Gebäude I
Abb. 61: Erträge durch die Kerndämmung bei dem Gebäude I
Abb. 62: Kosten-Nutzen-Verlauf von Gebäude II
Abb. 63: Erträge durch die Kerndämmung von Gebäude II
Abb. 64: Kosten-Nutzen-Verlauf von Gebäude III
Abb. 65: Erträge durch die Kerndämmung von Gebäude III
Abb. 66: Preis der eingesparten Kilowattstunde Energie von Gebäude I
Abb. 67: Preis der eingesparten Kilowattstunde Energie von Gebäude II
Abb. 68: Preis der eingesparten Kilowattstunde Energie von Gebäude III
Abb. 69: Amortisation der Kerndämmungs-Maßnahme von Gebäude I
Abb. 70: Graphische Darstellung der Amortisation von Gebäude I
Abb. 71: Amortisation der Kerndämmungs-Maßnahme bei dem Gebäude II
Abb. 72: Graphische Darstellung der Amortisation bei Gebäude II
Abb. 73: Amortisation der Kerndämmungs-Maßnahme bei dem Gebäude III
Abb. 74: Graphische Darstellung des Amortisation bei Gebäude III
Abb. 75: Endkapital bei Festgeldanlage der Sanierungskosten bei dem Gebäude I
Abb. 76: Endkapital bei Festgeldanlage der Sanierungskosten bei dem Gebäude II
Abb. 77: Endkapital bei Festgeldanlage der Sanierungskosten bei dem Gebäude III
Die Entscheidung, mich in der vorliegenden Diplomarbeit mit der Thematik der Analyse und Bewertung von Energiebilanzen im Einfamilienhausbereich auseinander zu setzen, basiert im Wesentlichen auf drei Gründe, die im Folgenden erörtert werden:
Im Praxissemester hatte ich die Möglichkeit mich mit der nachträglichen Wärmedämmung von zweischaligem Mauerwerk durch Aminoplastortschaum im Einfamilienhausbereich auseinander zu setzen. Dort war ich an der nachträglichen Wärmedämmung von mehr als 20 Objekten beteiligt. Insofern begründet sich die Auswahl der Themenstellung in der theoretischen Erweiterung der bereits im Praxissemester erworbenen Erkenntnisse.
Folgerichtig geht es in der vorliegenden Arbeit um einen empirisch orientierten Hintergrund. Es ist im Zusammenhang mit der Wärmedämmmaßnahme primär, dass ein „wirtschaftliches Ergebnis“ der Objekte erzielt wird. Unter einem wirtschaftlichen Ergebnis versteht sich eine lohnende Energieersparnis, die sich aus den geringeren Geldausgaben des jeweiligen Eigentümers definiert.
Daraus resultiert die ökonomische Perspektive der angesprochenen Sanierungsmaßnahme, die den ausschlaggebenden Grund zur theoretischen
Auseinandersetzung mit der genannten Thematik darstellt.
Ein letzter zentraler Beweggrund, die genannte Thematik näher zu betrachten, ist der, dass ich im Anschluss des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen-Bauwirtschaft, den Ergänzungsstudiengang Facility-Management und Immobilienwirtschaft anstrebe, zu studieren. Immobilienwirtschaft und Facility Management sind integrative Disziplinen, die der Wertschöpfung im Bereich der Immobilien – von ihrer ersten Idee, über die Entwicklung, Erstellung, Nutzung und Betrieb – bis zu ihrer Umwidmung dienen. Daher tendiere ich zu einer Themenstellung aus der Bauwirtschaft, die sowohl die energiesparende Nutzung einer Immobilie als auch das energieeffiziente Bauwesen selbst berührt
Analyse und Bewertung von Energiebilanzen vorhandener,
nachträglich wärmegedämmter Bauobjekte
im Einfamilienhausbereich
Mit dem Beginn der Ölkrise von 1973 kam erstmalig einer breiten Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland das Bewusstsein für die Notwendigkeit zur Energieeinsparung auf. Durch die daraufhin erfolgte Drosselung der Erdölproduktion kam es zu einer Preissteigerung pro Barrel (159 Liter) Öl von über 400%. Die direkte Reaktion in Deutschland, angesichts der Ölkrise, war, dass an vier Sonntagen im November/Dezember 1973 ein Fahrverbot verhängt und neue Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt wurden. Schließlich war die Ölkrise ein entscheidender Faktor, dass Gesetz zur Einsparung von Energien in Gebäuden (Energieeinspargesetz) vom 22.7.1976 zu verabschieden. Im weiteren Verlauf der Jahre wurde dieses Gesetzt verändert und ergänzt. Demzufolge bildete dieses Gesetz die Grundlage für die Heizkostenverordnung vom 28.2.1981 und der Heizungsanlagenverordnung vom 20.1.1989. Ein weiterer Meilenstein war die Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden (Wärmeschutzverordnung), welche am 16.8.1994 verabschiedet und am 1.1.1995 in Kraft trat. Erstmalig wurden in dieser Verordnung Anforderungen an die Dichtheit eines Gebäudes gestellt. [1]
Im Zuge der dynamischen rechtspolitischen Entwicklung wurde 1997 das sogenannte Kyoto-Protokoll verabschiedet. Die daraus resultierenden globalen Forderungen nach einer nachweisbaren Reduktion des CO2- Ausstoßes haben die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit der Energieeinsparung in allen Bereichen gelenkt. Angesichts der Tatsache, dass etwa 41% des Primärenergieverbrauchs[2] in Gebäuden auftritt, wird die Bedeutung der Energieeffizienz[3] von Gebäuden offenkundig.[4]
Aus dieser politischen Entwicklung, gekoppelt mit den Vorgaben, die es zu erfüllen gilt und im Zusammenhang mit den steigenden Energiekosten für die Verbraucher, ergibt sich insbesondere im Einfamilienhausbereich ein wachsendes Bedürfnis nach Energieeinsparungen. Dementsprechend ist es notwendig, nicht nur den Energieverbrauch einer Immobilie aufzuzeigen, sondern simultan die Entstehung dieses Verbrauchs zu analysieren. Mit einer Analyse in Form einer Energiebilanz lassen sich Sanierungsmöglichkeiten aufzeigen, um damit die Energie effizient zu nutzen, Kosten einzusparen und ein behagliches[5]
Wohnklima zu schaffen.
Aus der im Vorfeld aufgezeigten u. a. politischen Entwicklung ergibt sich die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit. Denn in Zukunft wird das Thema „Energieeinsparung“ zunehmend an Bedeutung gewinnen, da sich ein stetig steigender Energiepreis abzeichnet.
Angesichts der Bedeutung des Themas „Energieeffiziente Gebäude“, dass durch die Vorgaben der Energieeinsparverordnung 2007 wie beispielsweise die Einführung der Energieausweise für Bestandsgebäude untermauert wird, ist in den letzten Jahren ein enormer Markt bezüglich der nachträglichen Wärmedämmung von Bestandsgebäude entstanden. Begriffe wie Wärmedämmverbundsysteme oder Kerndämmung haben sich zunehmend in das Bewusstsein der Bevölkerung eingefügt. Das zeigt sich u. a. daran, dass mittlerweile eine Vielzahl an Unternehmen diese Arten der Dämmungsmaßnahmen anbieten. Allerdings beschränken sich zahlreiche Unternehmen auf die Kerndämmung mit dem sog. UF-Ortschaum, der auch als Dämmstoff unter Aminoplastortschaum bekannt ist. Angesichts der in der Unternehmenspraxis häufig angewandten Sanierungsmaßnahme gilt es, diesen Dämmstoff in Verbindung mit der Dämmmaßnahme genauer zu betrachten.
In den Werbeunterlagen dieser Unternehmen wird eine Energieeinsparung von bis zu 30% postuliert. Daraus lässt sich die primäre Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ableiten, die sich auf die Verdeutlichung der tatsächlich eingesparten Energie durch die nachträgliche Wärmedämmung mit Aminoplastortschaum bezieht.
Es wird daher mit der vorliegenden Arbeit anhand des Gasverbrauchs von drei Untersuchungsobjekten, die nachträglich mit Aminoplastortschaum gedämmt wurden, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung angeführt. Allerdings ist die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nicht als Maßstab für jedes Gebäude anzusehen, da Gebäude immer individuellen Faktoren wie Konstruktion, Nutzung, Nutzeranzahl, usw. ausgesetzt sind. Zudem ist die Betrachtung auf eine gewisse Dauer beschränkt und unterliegt verschiedenen Einflussgrößen wie z. B. dem Klima. Eine Energieeinsparung kann sich daher erst zu einem späteren Zeitpunkt bemerkbar machen. Demzufolge kann diese Ausarbeitung nicht als Richtwert für die Nutzer dieser Dämmungsmethode sondern nur als Anhaltspunkt dienen.
Im zweiten Kapitel erfolgt zunächst eine kurze Vorstellung der vorhandenen drei Bauobjekte, auf die sich diese Ausarbeitung stützt. Zum besseren Verständnis der vorliegenden Arbeit sind zunächst im dritten Kapitel die bauphysikalischen Grundlagen, die für die Bewertung des Energieverbrauchs von entscheidender Bedeutung sind, näher zu betrachten. Im Bereich des Energieverbrauchs sowie bei Sanierungsmaßnahmen enthält die Energieeinsparverordnung 2007 bestimmte Vorgaben, die es einzuhalten gilt. Die Richtlinien, die u. a. für verschiedene nachträglich durchgeführte Sanierungsmaßnahmen von Gebäudehüllen gelten, werden im vierten Kapitel beschrieben.
Nachdem das zweite Kapitel eine kurze Vorstellung der Gebäude zeigt, werden die Gebäude im fünften Kapitel genauer analysiert. Es werden die einzelnen Konstruktionsdetails der Gebäudehülle aufgezeigt, da die Konstruktion eines Gebäudes ein wesentlicher Einflussfaktor im Sinne des Energieverbrauches darstellt. Generell besteht die Gebäudehülle aus den Bauteilen Außenwand, Fenster, Dach und Decken.
Das sechste Kapitel beinhaltet verschiedene energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen, wobei dezidiert auf die Kerndämmung mit dem Dämmstoff Aminoplastortschaum als Dämmungsmaßnahme von Außenwänden eingegangen wird. Dieses Kapitel enthält zudem eine Vorstellung von anderen gängigen Dämmungsmaßnahmen der Außenwand als Teil der Gebäudehülle mit dem entsprechenden Mauerwerksaufbau. Abschließend werden die einzelnen möglichen Dämmungsarten miteinander verglichen, um jeweils ihrer Anwendung und deren Vor- und Nachteile zu verdeutlichen.
Im siebten Kapitel beginnt die wissenschaftliche Ausarbeitung als solche. Es werden die Energiebilanzen der vorhandenen Gebäude erstellt und analysiert. Dieses Kapitel legt den Grundstein für die wirtschaftliche Betrachtung des achten Kapitels. Bereits aus dem siebten Kapitel lässt sich in Affinität zum achten Kapitel eine Stoßrichtung ableiten, die im Kontext der Ergebnisse der Wirtschaftlichkeit relevant sind.
Im achten Kapitel erfolgt unter der Berücksichtigung von vorhandenen, errechneten Ergebnissen die wirtschaftliche Analyse der im Vorfeld prozentual bestimmten eingesparten Energie.