Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
1. Gott erkennen geht über alles Fachwissen. 2. Im Lichte des ewigen Wortes (Christi) erkenne ich die Wahrheit um Welt und Leben. 3. Der gesammelte Geist, der sich beherrscht, erkennt leichter. 4. Der demütige Geist erfasst am tiefsten. 5. Mein Wissen im Lichte des Jüngsten Gerichtes. 6. Das wahrhaft große Wissen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 252
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Thomas von Kempen
Anleitung zum geistlichen Leben
Von der Nachfolge Christi
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Anleitung zum geistlichen Leben - Von der Nachfolge Christi
Die Lehre der Wahrheit
Achtsamkeit beim Handeln
Das Lesen der heiligen Schriften
Ungeordnete Gesinnungen
Keine trügerische Hoffnung und Überheblichkeit hegen!
Vertrauensseligkeit sollte man vermeiden
Gehorsam und Unterordnung
Sei nicht redselig
Frieden erwerben und unermüdlich weiterstreben
Der Nutzen von Widrigkeiten
Anfechtungen zurückdrängen
Leichtfertiges Urteilen meiden
Handeln aus der Liebe
Ertrage die Unzulänglichkeiten der anderen
Das monastische Leben
Schau auf das Vorbild der heiligen Väter
Was gute Ordensleute tun
Liebe zu Einsamkeit und Schweigen
Das reuevolle Herz
Der Blick in das menschliche Elend
Betrachtung des Todes
Gericht und Strafe für die Sünden
Besserung des Lebens von Grund auf
Wege zum inneren Leben - Der innere Wandel
Sich in Demut unterordnen
Der gütige, friedensbereite Mensch
Lauterer Sinn und einfältige Absicht
Achten auf sich selbst
Die Freude eines guten Gewissens
Die uneingeschränkte Liebe zu Jesus
Vertraute Freundschaft mit Jesus
Wenn du trostlos und verlassen bist
Dankbarkeit für Gottes Gnade
Nur wenige lieben das Kreuz Christi
Der königliche Weg des heiligen Kreuzes
Kampf und Trost - Christus spricht im Innern zur gläubigen Seele
Die Wahrheit spricht im Inneren ohne laute Worte
Gottes Worte muss man in Demut hören
Lebe in Wahrheit und Demut vor Gott
Die wunderbare Wirkung der göttlichen Liebe
Die Erprobung dessen, der wahrhaft liebt
Die Gnade unter der Obhut der Demut verbergen
Unter den Augen Gottes sich selbst niedrig einschätzen
Alles auf Gott als das letzte Ziel beziehen
Gott dienen ist angenehm
Prüfe und mäßige die Sehnsüchte deines Herzens
Die Schule der Geduld und der Kampf gegen die Begierden
Gehorsam und Demut nach dem Beispiel Jesu Christi
Im Guten nicht überheblich werden - sondern Gottes verborgeneGerichte bedenken
Verhalten bei allen Anliegen im Handeln und Reden
Der wahre Trost ist allein in Gott zu suchen
Alle Sorgen leg in Gottes Hand
Irdisches Leid nach Christi Beispiel mit Gleichmut ertragen
Ertragen von Unrecht und: Wer sich wahrhaft als geduldig erweist
Das Eingeständnis der eigenen Schwachheit und das Elend dieses Lebens
Mehr als alle Güter und Gaben muß man die Ruhe in Gott suchen
Sich an die vielfachen Wohltaten Gottes erinnern
Vier Quellen großen Friedens
Nicht neugierig im Leben eines anderen herumforschen
Das Geheimnis von innerem Frieden und Fortschritt
Von der überragenden Würde des freien Geistes, die eher durch demütigesGebet als durch Lektüre erreicht wird
Die Eigenliebe hindert den Fortschritt zum höchsten Gut hin
Wider die Zungen der Verleumder
Wie Gott im Leid anzurufen und zu preisen ist
Um Gottes Hilfe beten und darauf vertrauen, die Gnade wiederzuerlangen
Sich vom Geschaffenen loslösen, um den Schöpfer finden zu können
Selbstverleugnung und Absage an alle Begierlichkeit
Das Herz ist unbeständig, doch Gott muss das Endziel sein
Gottesliebe ist köstlicher Wohlgeschmack über alles und in allem
In diesem Leben gibt es keine Sicherheit vor der Anfechtung
Das eitle Menschengerede
Durch lautere und umfassende Selbstentäußerung zur Freiheit des Herzens
Die äußeren Dinge gut in Ordnung halten, in Gefahren zu Gott seine Zuflucht nehmen
Der Mensch soll in seinen Unternehmungen nicht rücksichtslos sein.
Aus sich selbst hat der Mensch nichts Gutes, und er kann sich über nichts rühmen
Die Verachtung aller zeitlichen Ehre
Auf Menschen ist kein Verlass, wenn es um den Frieden geht
Gegen das eitle und weltliche Wissen
Man soll äußerliche Dinge nicht an sich ziehen
Man darf nicht jedem trauen, und leicht fehlt man mit seinen Worten
Man soll auf Gott vertrauen, wenn einen Worte verletzen
Alles Schwere muss um des ewigen Lebens willen ertragen werden
Der Tag der Ewigkeit und die Bedrängnisse dieses Lebens
Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben
Wie der verlassene Mensch sich in Gottes Hände befehlen muß
Man muss sich geringen Arbeiten widmen, wenn es an der Kraft zu hohen Werken fehlt
Der Mensch soll sich nicht des Trostes würdig erachten
Die Gnade Gottes macht sich nicht gemein mit denen,die dem Irdischen zuneigen
Natur und Gnade haben verschiedene Triebkräfte
Die verderbte Natur und die Kraft der göttlichen Gnade
Wir müssen uns selbst verleugnen und Christus durch das Kreuz nachfolgen
Der Mensch ist nicht verworfen, wenn er in einzelne Fehler fällt
Allzu hohe Dinge und Gottes verborgene Ratschlüsse soll man nicht zu ergründen suchen
Auf Gott allein alle Hoffnung und alles Vertrauen setzen
Impressum neobooks
1. Christi Leben will betrachtet sein.
2. Christi Lehre will gelebt sein.
3. Die Welt will durchschaut und überwunden sein.
1. Wer mir nachfolgt, wandelt nicht im Dunkel, spricht der Herr (Joh 8, 12). Das sind
Worte Christi. Sie spornen uns an, sein Leben und seinen Wandel nachzuahmen,
wenn wir wahrhaft erleuchtet und von aller Blindheit des Herzens befreit werden
möchten. Unsere höchste Aufgabe sei die Betrachtung des Lebens Jesu Christi.
2. Die Lehre Christi übertrifft alle Lehren der Heiligen. Wer den Geist besitzt, findet
in ihr verborgenes Himmelsbrot. Doch es ist nun einmal so: Viele hören die
Frohbotschaft oft, spüren aber nur geringe Sehnsucht nach dem Evangelium. Es fehlt
ihnen der Christusgeist (vgl. Röm 8, 9). Wer Christi Worte ganz verstehen und
verkosten will, muss bestrebt sein, sein ganzes Leben ihm gleichzuformen. Was nützt
es dir, tiefgründig über die Dreieinigkeit zu reden, wenn dir die Demut fehlt? Ohne
sie missfällst du der Dreieinigkeit. Wahrlich, gelehrte Worte machen nicht den
Heiligen und Gerechten. Das tut allein ein tugendhaftes Leben. Das macht dich Gott
teuer. Lieber möchte ich den Schmerz der Reue spüren, als ihre Definition kennen.
Wenn du die ganze Bibel auswendig wüsstest und kenntest dich in allen Lehren der
Weltweisen aus, was hättest du davon ohne die Gottesliebe und die Gnade?
3. ,,O Eitelkeit aller Eitelkeiten! Alles ist eitel", außer Gott lieben und ihm allein
dienen (Koh 1, 2). Das ist die höchste Weisheit: Die Welt gering zu werten! und
dadurch nach dem Reiche der Himmel zu streben. Eitel ist es, vergängliche
Reichtümer zu suchen und auf sie seine Hoffnungen zu setzen. Eitel ist es, nach
Ehrungen zu verlangen und angesehene Stellungen anzustreben. Eitel ist es, den
Trieben des Leibes nachzugeben und zu begehren, was später schwere Strafe nach
sich zieht. Eitel ist es, sich ein langes Leben zu wünschen und sich um ein gutes
Leben kaum zu bemühen. Eitel ist es, nur auf das gegenwärtige Leben zu achten und
für die Zukunft kein Auge zu haben. Eitel ist es, zu lieben, was eilenden Fluges
vorüberzieht, statt schleunigst dorthin zu eilen, wo ewige Freude wohnt. Denke oft an
jenes Sprichwort: "Das Auge wird nicht satt vom Sehen, das Ohr nicht satt vom
Hören" (Koh 1, 8). Sei also darauf bedacht, dein Herz von der Liebe zum Sichtbaren
zu lösen und dich zum Unsichtbaren zu erheben. Denn die den Eindrücken der Sinne
folgen, beflecken das Gewissen und verlieren Gottes Gnade.
Sich selbst demütig einschätzen
1. Echtes Wissen macht demütig.
2. Reiches Wissen bringt Verantwortung.
3. Tiefes Wissen führt zur Menschenachtung.
1. "Jeder Mensch hat einen natürlichen Wissensdrang", aber was bringt die
Wissenschaft schon ein ohne die Gottesfurcht? Besser ist ein demütiger Landmann,
der Gott dient, als ein stolzer Philosoph, der den Lauf der Gestirne studiert, sich
selbst aber vergisst. Wer sich selbst gut durchschaut, hält sich nicht für einen
wertvollen Menschen und erfreut sich nicht am Lobe der Menschen. Wenn ich alles
wüsste, was es in der Welt gibt, lebte ich aber nicht in der Liebe, was nützte es mir vor
Gott, der mich nach meinen Werken richten wird? Mäßige die übergroße Wissbegier,
sie lenkt dich zu stark ab, sie täuscht dich. Die viel wissen, wollen gerne beachtet und
als Weise tituliert werden.
2. Es gibt vieles, das zu wissen der Seele wenig oder gar nichts nützt. Sehr unklug ist,
wer anderen Dingen nachgeht, statt solchen, die seinem Heile dienen. Viele Worte
sättigen die Seele nicht. Das gute Leben aber ist eine Labe für den Geist und das reine
Gewissen eine Quelle großen Gottvertrauens. Je umfassender und gründlicher dein
Wissen ist, desto schwerer wiegt deine Verantwortung, wenn dein Leben nicht um so
heiliger war. Brüste dich also nicht mit irgendeiner Kunst oder Wissenschaft, fürchte
dich vielmehr wegen der dir verliehenen Einsicht. Wenn du meinst, vieles zu wissen
und es recht gut zu verstehen, so bedenke, dass es noch weit mehr gibt, was du nicht
weißt.
3. "Sei nicht überheblich" (Röm 11,20; 12, 16), gestehe lieber deine Unwissenheit.
Warum willst du dich anderen vorziehen, da es doch viele gibt, die gelehrter und
gesetzeskundiger sind als du? Willst du etwas Nutzbringendes wissen oder lernen, so
liebe es, unbekannt zu sein und für nichts gehalten zu werden. Das ist die tiefste und
nützlichste Wissenschaft: sich selbst richtig zu erkennen und gering zu achten. Das ist hohe Weisheit und Vollkommenheit: von sich selber nichts zu halten und von andern
immer eine edle, gute Meinung zu haben. Siehst du jemanden offenkundig sündigen
und sich schwer vergehen, du dürftest dich dennoch nicht für besser halten. Denn du
weißt nicht, wie lange du im Guten verharrst. Wir alle sind gebrechlich, aber halte
keinen für hinfälliger als dich selbst.
1. Gott erkennen geht über alles Fachwissen.
2. Im Lichte des ewigen Wortes (Christi) erkenne ich die Wahrheit um Welt und
Leben.
3. Der gesammelte Geist, der sich beherrscht, erkennt leichter.
4. Der demütige Geist erfasst am tiefsten.
5. Mein Wissen im Lichte des Jüngsten Gerichtes.
6. Das wahrhaft große Wissen.
Glücklich, den die Wahrheit (Gott) selbst belehrt, nicht durch vergängliche
Zeichen und Worte, sondern in ihrem Wesen. Unser Denken und unser Sinn täuschen uns oft und nehmen wenig wahr. Was nützt das lange Reden über verborgene und
dunkle Dinge? Wir werden ihretwegen nicht zur Rechenschaft gezogen, wenn wir sie
etwa nicht gekannt haben. O große Torheit, das Nützliche und Notwendige zu
übergehen, um Dingen nachzugehen, die nur der Neugier dienen und Schaden
anrichten! "Wir haben Augen und sehen nicht" (Jer 5,21 und Ps 115,5). Was
kümmern wir uns um Gattungen und Arten? Zu wem das ewige Wort (Gott) spricht,
der bleibt vor vielen falschen Ansichten bewahrt.
Aus einem Worte (Gottes) stammen alle Dinge, und von einem Worte reden alle
Dinge, und das ist "der Anfang, der auch zu uns redet" (Joh 8, 25). Ohne ihn kommt
keiner zur Einsicht, hat keiner ein rechtes Urteil. Wem alles das Eine ist, wer alles auf
das Eine bezieht und alles in dem Einen schaut, dessen Herz kann festen Stand haben
und dauernd im Frieden Gottes leben. O Wahrheit Gott, mach mich eins mit dir in
ewiger Liebe! Ich bin des vielen Lesens und Hörens oft so überdrüssig. In dir ist
alles, was ich suche und ersehne. Schweigen mögen alle Lehrer, verstummen alle
Geschöpfe vor deinem Angesichte. Sprich du allein zu mir!. Je mehr einer mit sich selbst eins geworden ist, je einfacher er in seinem Inneren
geworden ist, desto mehr und desto Höheres erkennt er ohne Mühe, weil er von oben
her das Licht der Erkenntnis empfängt. Ein lauterer, gerader und beharrlicher Geist
verliert beim Hochbetrieb nicht seine Sammlung, weil er alles zur Ehre Gottes tut und bestrebt ist, in Ruhe alle Eigensucht auszuschalten. Wer behindert und belästigt
dich mehr als die unertötete Begier deines Herzens? Der gute, fromme Mensch überdenkt
zuerst in seinem Inneren die Werke, die er nach außen zustande bringen muß. Darum
ziehen ihn die Arbeiten auch nicht ins Sündhafte und Triebhafte, vielmehr gibt er
selber den Neigungen die dem Urteil der gesunden Vernunft entsprechende Richtung.
Wer hat einen härteren Kampf zu kämpfen, als wer sich selbst zu besiegen trachtet?
Und gerade das sollte unser Grundanliegen sein: uns selbst zu besiegen, täglich in der
Selbstbeherrschung zu wachsen und so im Guten irgendeinen Fortschritt zu machen.
Allem Vollkommenen haftet in diesem Leben Unvollkommenes an, und all unser
Denken ist nicht frei von einem gewissen Dunkel. Die demütige Selbsterkenntnis
geleitet dich sicherer zu Gott als die tiefe wissenschaftliche Forschung. Die Wissenschaft verdient keinen Tadel, auch nicht das schlichte Wissen um die Dinge.
Diese sind in sich betrachtet gut und gehören der göttlichen Ordnung an. Aber ein
gutes Gewissen und ein Leben der Tugend verdienen immer den Vorzug. Weil jedoch
die meisten mehr auf das Wissen als auf ein tugendhaftes Leben bedacht sind, geraten sie oft in die Irre und zeitigen fast keine oder nur geringe Frucht. Wenn sie doch ebenso viel Fleiß aufbrächten, ihre Fehler auszurotten und Tugenden einzupflanzen,
als gelehrte Fragen aufzuwerfen, es gäbe nicht so große Mißstände und Ärgernisse im
Volke und nicht so viel Zerfall in den Klöstern.
Bestimmt werden wir am kommenden Gerichtstage nicht gefragt werden, was wir
gelesen, sondern was wir getan haben, und nicht, wie schön wir geredet, sondern wie
gut wir gelebt. haben. Sage mir: Wo sind denn alle jene Herren und Meister, jene
Leuchten der Wissenschaft, die du, als sie noch lebten, so gut gekannt hast? Schon
sitzen andere auf ihren Pfründen, und ich weiß nicht, ob diese ihrer noch gedenken.
Zu ihrer Zeit schienen sie etwas zu bedeuten, und nun ist es still um sie geworden.
Wie schnell verrauscht der Ruhm dieser Welt! Hätte doch ihr Leben zu ihrer
Gelehrsamkeit gepasst, dann hätten sie gut studiert und gelehrt.
Wieviele gehen in dieser Welt an ihrem eitlen Wissen zugrunde! Sie kümmern sich
zu wenig um den Dienst Gottes. Sie wollen lieber bedeutend als demütig sein; darum
"schwinden sie dahin samt ihrem Denken" (Röm 1,21). Wahrhaft groß ist, wer große
Liebe hat. Wahrhaft groß ist, wer in seinen eigenen Augen klein ist und alle
Ehrenbezeugungen für nichts achtet. Wahrhaft klug ist, wer "alles Irdische für Unrat
hält, um Christus zu gewinnen" (Phil 3,8). Ein wirklicher Gelehrter ist, wer Gottes
Willen tut und auf seinen eigenen Willen verzichtet.
1. Glaube nicht alles, und erzähle nicht alles.
2. Überlege mit Ruhe, und lasse dir raten.
1. Glaube nicht jedem Worte, und traue nicht jeder Eingebung. Prüfe vielmehr die
Dinge vor Gott, behutsam und mit der nötigen Ruhe. Leider geschieht es oft, dass wir
von andern lieber das Böse glauben und erzählen als das Gute; so schwach sind wir.
Doch vollkommene Menschen glauben nicht so leicht jedem Schwätzer. Denn sie
kennen die menschliche Schwäche, die zum Bösen neigt und im Reden leicht zu Falle
kommt.
2. Es ist eine tiefe Weisheit, nicht übereilt zu handeln und nicht an seiner eigenen
Meinung starrköpfig festzuhalten. Dazu gehört auch, daß man nicht irgendwelcher
Rederei Glauben schenkt und das, was man etwa gehört und geglaubt hat, nicht
gleich anderen Leuten weitererzählt. Berate dich mit einem klugen und
gewissenhaften Mann, und lasse dich lieber eines Besseren belehren, statt deinen
Einfällen zu folgen. Ein gutes Leben macht den Menschen weise vor Gott und
erfahren in vielen Dingen. Je demütiger ein Mensch ist und je vollkommener er sich
Gott unterwirft, um so weiser wird er sein und um so reicher an Frieden.
1. Achte mehr auf den Inhalt als auf die Form.
2. Lies nicht als Wissender, sondern um zu lernen.
1. Suche Wahrheit in den heiligen Schriften, nicht den Glanz der Rede. "Jedes heilige
Buch muss in dem Geist gelesen werden, in dem es verfasst wurde." Wir müssen mehr auf unseren Nutzen als auf die gewählte Form achten. Darum sollten wir fromme und schlichte Bücher ebenso gern lesen wie hohe und gedankenschwere. Der Name desVerfassers und sein großes oder geringes Ansehen in der Literatur darf nicht stören.
Was dich zum Buche führen soll, sei einzig die Liebe zur reinen Wahrheit. "Frage
nicht, wer das gesagt hat, sondern achte auf das, was gesagt wird."
2. Die Menschen gehen dahin, die Wahrheit des Herrn aber bleibt in Ewigkeit. Gott
spricht zu uns auf mannigfache Weise, ohne Ansehen der Person. Was uns beim
Lesen der Schriften oft hindernd im Wege steht, ist unsere Neugier. Wir wollen
begreifen und ergründen, worüber wir einfach hinweggehen sollten. Willst du aus der
Lesung Nutzen ziehen, dann lies demütig, bescheiden und voll Vertrauen. Erhebe nie
Anspruch auf den Namen eines Gelehrten. Stelle gern Fragen und höre schweigend
auf die Worte der Heiligen. Lass dich auch die Gleichnisreden der Alten nicht
verdrießen; sie werden nicht ohne Grund gesprochen.
1. Der Quell seelischer Unruhe.
2. Bezwinge dich, und du findest Ruhe.
1. Sobald der Mensch etwas begehrt, was gegen die Ordnung verstößt, erfaßt ihn
sogleich die Unruhe. Hochmütige und Geizige kennen keine Ruhe, der Arme im
Geist und der Demütige leben im vollen Frieden. Wer sich noch nicht gänzlich
abgestorben ist, gerät leicht in Versuchung, er strauchelt über die geringsten
Kleinigkeiten. Ein Mensch von schwachem Geist, der noch irgendwie dem niederen
Menschen und dem Sinnenhaften zugeneigt ist, kann sich nur schwer von den
irdischen Wünschen völlig loslösen. Er wird oft traurig, wenn er sich ihnen entzieht,
und wird leicht zornig, wenn ihm einer in den Weg tritt.
2. Hat er aber erreicht, was er begehrt, drückt ihn sogleich der Vorwurf des
Gewissens, weil er seiner Leidenschaft folgte, die ihm nicht zu dem gesuchten
Frieden verhilft. Wahren Herzensfrieden findet man nur im Kampf gegen die
Leidenschaften, nicht aber darin, daß man ihnen nachgibt. In einem irdisch gesinnten Herzen, das sich an äußere Dinge verliert, ist kein Frieden, wohl aber in einem Menschen von Geist und Glut.
1. Baue dein Lebensglück nicht auf trügerischen Grund.
2. Was die Welt schätzt, bietet kein haltbares Fundament.
1. Ein Tor, wer seine Hoffnung auf Menschen oder Geschöpfe setzt. Schäme dich
nicht, aus Liebe zu Jesus Christus anderen zu dienen und als arm zu gelten in dieser
Welt. Verlass dich nicht auf dich selbst, setze vielmehr dein Vertrauen auf Gott. Tu,
was du tun kannst, und Gott wird deinem guten Willen beistehen. Vertraue nicht auf
dein Wissen oder auf die Schlauheit irgendeines lebenden Menschen. Baue vielmehr
auf die Gnade Gottes, der den Demütigen hilft und die Überheblichen demütigt.
2. Rühme dich nicht deiner Reichtümer (Jer 9, 23). Prahle auch nicht mit
einflussreichen Freunden. Dein Ruhm sei Gott, der alles schenkt und außer allen
Gaben sich selbst dir zu geben verlangt. Brüste dich nicht mit der Kraft und
Schönheit des Leibes; eine geringe Krankheit genügt, und er ist zerstört und entstellt.
Gefalle dir nicht in deiner Geschicklichkeit und Begabung, sonst missfällst du Gott,
dem alles gehört, was du von Natur Gutes hast. Halte dich nicht für besser als andere,
damit du nicht vor Gott geringer erfunden werdest. Er weiß, was im Menschen ist
(loh 2, 25). Sei nicht eingebildet auf gute Werke. Gott richtet anders als die
Menschen. Ihm missfällt oft, was den Menschen wohlgefällt. Hast du etwas Gutes an
dir, so glaube nur, dass andere Besseres aufweisen können. So bewahrst du die
Demut. Es schadet dir nicht, wenn du dich für geringer hältst als alle andern, höchst
schädlich aber ist es, wenn du dich auch nur einem vorziehst. Nie versiegender Friede
begleitet den Demütigen, im Herzen des Stolzen aber wohnen oft Zorn und
Erbitterung.
1. Nicht so vertrauensselig.
2. Täusche dich nicht.
1. Öffne nicht jedem Menschen dein Herz (Sir 8,19), doch mit einem weisen,
gottesfürchtigen Menschen besprich deine Sache. Mit jungen Leuten und mit
Fremden lass dich weniger ein. Schmeichle nicht den Reichen, und erscheine nur
selten vor Großen. Suche deine Gesellschaft und Unterhaltung bei den bescheidenen,
einfachen und ausgeglichenen Menschen, und sprich mit ihnen über das, was zum
Guten anregt. Sei nicht allzu vertraulich mit dem anderen Geschlecht, alle guten
Frauen aber empfiehl insgesamt dem Herrn. Wirklich vertraut sei nur mit Gott und
mit seinen Engeln, dem Bekanntsein unter Menschen aber gehe aus dem Wege.
2. Liebe soll man zu allen haben, Vertraulichkeit aber ist nicht zuträglich. Zuweilen
kommt es vor, dass ein Unbekannter einen sehr guten Ruf besitzt; siehst du ihn aber
aus der Nähe, verliert er seinen Glanz in deinen Augen. Manchmal dünkt uns, andere
fänden Gefallen an unserer Gesellschaft, doch sind wir schon auf dem Wege, ihnen
zu missfallen, weil sie unsere Schwäche entdecken.
1. Achte die Vorgesetzten.
2. Nimm Rat an.
1. Es ist etwas Bedeutendes, im Gehorsam zu stehen, unter einem Oberen zu leben
und nicht sein eigner Herr zu sein. Ungleich sicherer ist es, Untergebener zu sein als
Vorgesetzter. Viele sind untertan, mehr aus Zwang als aus Liebe. Sie haben ihre Last
damit und murren schnell. Sie bringen es nur dann zur Freiheit des Geistes, wenn sie
sich um Gottes willen und aus ganzem Herzen unterwerfen. Laufe dahin oder dorthin, du findest keine Ruhe, wenn du dich nicht demütig der Leitung des Oberen
unterwirfst. Die Einbildung, mit dem Wechsel des Ortes würde es besser, hat schon
viele getäuscht. Wahr ist, dass jeder gern nach seinem eigenen Kopf lebt und lieber
denen folgt, die mit ihm einer Meinung sind. Aber wenn Gott unter uns wohnt, gehört
es sich doch wohl, dass wir bisweilen um des lieben Friedens willen von unserer
eigenen Meinung lassen.
2. Wer ist so weise, dass er alles vollkommen wissen könnte? Darum baue nicht zu
sehr auf deine Einsicht, sondern höre auch gern auf die Meinung anderer. Ist deine
Meinung gut, und du stehst um Gottes willen davon ab und folgst einem anderen, so
wirst du ungleich größeren Nutzen davon haben. Denn oft habe ich gehört, es sei weit
sicherer, auf einen Rat zu hören und ihn anzunehmen, als Rat zu erteilen. Es kann
auch der Fall vorkommen, dass die Meinung eines jeden Hand und Fuß hat. Aber gar
nicht nachgeben wollen, wenn Vernunft und Sache dies erfordern, ist das Zeichen
starrsinnigen Hochmut!
1. Das viele Reden schadet dir.
2. Es bringt dir keinen Trost.
1. Fliehe den Lärm der Menschen, sooft du kannst. Das Reden über Tagesereignisse
hemmt dich sehr, auch wenn es in guter Absicht geschieht. Denn schnell werden wir
von den Eitelkeiten der Welt angesteckt und in ihren Bann gezogen. Ich wollte, ich
hätte mehr geschwiegen und wäre nicht unter Menschen gegangen.
2. Weshalb reden und schwätzen wir so gern miteinander, da wir doch selten ohne
Verletzung des Gewissens zum Schweigen zurückkehren? Nur deshalb reden wir so
gern, weil wir in der Unterhaltung gegenseitig Trost suchen und dem vom vielen
Denken ermüdeten Herzen gern Erleichterung verschaffen. Und sehr gern
überdenken und sprechen wir aus, was wir lieben oder uns wünschen, oder wir reden
von dem Unangenehmen, das uns drückt. Aber leider! Häufig erfolglos und
vergeblich; denn diese äußere Tröstung ist der inneren, göttlichen Tröstung sehr
abträglich. So müssen wir also wachen und beten (Mt 26,41), damit die Zeit nicht
ungebraucht vergehe. Wenn es erlaubt und angezeigt ist zu reden, dann sprich, was
aufbauen kann. Üble Gewohnheit und Gleichgültigkeit gegen unseren Fortschritt
tragen viel dazu bei, dass wir unseren Mund nicht halten können. Nicht wenig aber
trägt zum geistlichen Fortschritt das religiöse Gespräch über geistliche Dinge bei,
besonders dann, wenn Menschen gleichen Herzens und gleichen Geistes sich in Gott
zusammenfinden.
1. Frieden gewinnt, wer sich nicht unnötig um alles kümmert.
2. Frieden gewinnt, wer sich selbst widersteht.
3. Fortschritte erzielt, wer sich tapfer, gottvertrauend, beharrlich in kleinen
Dingen einsetzt.
1. Wir könnten reich sein an Frieden, wenn wir uns nicht so viel um das kümmerten,
was andere sagen und tun und was uns nichts angeht. Wie kann der lange in Frieden
leben, der sich in fremde Hände mischt, äußere Anlässe sucht und sich wenig oder
selten innerlich sammelt? Selig die Einfältigen! Sie werden viel Frieden haben.
Warum sind manche Heilige so vollkommene und beschauliche Menschen gewesen?
Weil sie bestrebt waren, alle irdischen Begierden in sich zu überwinden; so konnten
sie mit jeder Faser ihres Herzens Gott anhangen und in Freiheit sich selbst gehören.
2. Wir aber lassen uns zu sehr von den eigenen Leidenschaften beherrschen und
durch vergängliche Dinge in Atem halten. Selten erringen wir auch nur über einen
einzigen Fehler einen vollkommenen Sieg. Täglich voranzuschreiten fühlen wir keine
Lust. Deshalb bleiben wir kalt und lau. Wären wir uns selbst vollkommen
abgestorben und innerlich ausgeglichen, dann könnten wir sogar an göttlichen Dingen
Geschmack finden und ein wenig erfahren, was es um die himmlische Beschauung
ist. Das ist das einzige und das größte Hindernis: Wir sind versklavt an die
Leidenschaften und Begierden und versuchen gar nicht, den Weg der
Vollkommenheit, den die Heiligen gingen, zu beschreiten. Bei der geringsten
Kleinigkeit lassen wir sogleich den Kopf hängen und sehen uns nach Menschentrost
um.
3. Setzten wir uns in den Kämpfen wie Helden tapfer ein, wahrhaftig, wir würden
"die Hilfe des Herrn vom Himmel her über uns kommen sehen" (2 Chr 20,17). Denn
er ist bereit, denen zu helfen, die da streiten und auf seine Gnade bauen. Er gibt uns
Gelegenheit zum Kampfe, damit wir siegen. Wenn wir den Fortschritt im religiösen
Leben nur in äußeren Übungen erblicken, wird es mit unserer Innerlichkeit bald am
Ende sein. Legen wir vielmehr die Axt an die Wurzel, um, gereinigt von den
ungeordneten Neigungen, den Frieden des Geistes zu finden. Würden wir jedes Jahr
nur einen einzigen Fehler ausrotten, wir wären bald vollkommene Menschen. Aber
oft genug erleben wir das Gegenteil und finden, dass wir am Anfang unserer Umkehr
besser und reiner waren als nach vielen Jahren der Prozess. Der Eifer und Fortschritt
müssten täglich wachsen, aber heute gilt einer schon als groß, der noch einen Funken
des ersten Eifers in sich erhalten konnte. Würden wir uns anfangs nur ein wenig
Gewalt antun, wir könnten nachher alles leicht und frohgemut schaffen. Es ist
schwer, Gewohntes zu lassen, aber noch schwerer ist es, gegen den eigenen Willen
anzugehen. Doch wenn du über Kleines und Leichtes nicht Herr wirst, wann willst du
die schwierigen Fälle meistern? Widerstehe deiner Neigung gleich im Anfang und leg
die üble Gewohnheit ab, sonst bringt sie dich nach und nach in größere
Schwierigkeiten. Würdest du doch recht bedenken, wie reich der Friede ist, der dir
zuteil wird, und wie groß die Freude, die du anderen bereitest, wenn du dich gut
führst, ich glaube, du würdest auf deinen geistlichen Fortschritt mehr Sorgfalt
verwenden.
1. Widrigkeiten erziehen dich zur Demut.
2. Das Leid führt dich zu Gott.
1. Es ist gut für uns, dass wir bisweilen Dingen begegnen, die uns unangenehm und
zuwider sind; denn sie rufen den Menschen oft zu sich selber zurück. Er erkennt, dass
er in der Verbannung lebt und dass er seine Hoffnung nicht auf irgendetwas in der
Welt setzen soll. Es ist gut, dass wir zuweilen Widerspruch erfahren und dass schlecht und abfällig über uns gedacht wird, selbst wenn wir recht handeln und es gut meinen.
Das fördert oft die Demut und schützt uns vor eitlem Ruhm. Wenn nämlich die
Menschen in der Welt uns gering achten und uns nichts Gutes zutrauen, dann suchen
wir noch mehr den inneren Zeugen: Gott.
2. Deshalb sollte der Mensch so fest in Gott gründen, dass er nicht nötig hätte, viel um menschlichen Trost zu betteln. Wenn ein Mensch, der guten Willens ist, in
Bedrängnis oder Versuchung gerät oder von bösen Gedanken geplagt wird, dann
sieht er besser ein, dass er Gott doch recht nötig hat und dass er ohne ihn nichts Gutes vermag. Er wird traurig, klagt und betet wegen der Not, die er leidet. Dann mag er nicht länger mehr leben, sehnt den Tod herbei und möchte "aufgelöst werden und mit Christus sein" (PhilI, 23). Es geht ihm die Erkenntnis auf, dass es eine letzte
Sicherheit und einen vollen Frieden in der Welt nicht geben kann.
1. Wir alle werden versucht.
2. Versuchungen und Anfechtungen sind Segen und Klippe.
3. Quellen der Versuchungen und deren Abwehr.
4. An Häufigkeit und Heftigkeit verschieden sind sie: Prüfstein, Erziehungsmittel
und Verdienstquelle.
1. Solange wir auf Erden leben, können wir nicht ohne Trübsal und Versuchung sein.
Bei Hiob heißt es: "Angefochten sein, das ist des Menschen Leben auf Erden" (7, 1).
Daher sollte jeder sein Augenmerk auf das richten, was ihn zu Falle bringen kann. Er
sollte wachen und beten, damit der Teufel keine Gelegenheit finde, ihn zu überlisten.
Denn der Teufel schläft nie, sondern "geht umher, suchend, wen er verschlinge" (1
Petr 5, 8). Niemand ist so vollkommen und heilig, daß er nicht zuweilen
Versuchungen hätte, und ganz frei von ihnen bleiben ist uns gar nicht möglich.
2. Doch bringen die Versuchungen dem Menschen oft große Vorteile, ob sie ihm
auch lästig und beschwerlich sind: sie demütigen, läutern und erziehen ihn. Alle
Heiligen sind durch viele Drangsale und Anfechtungen gegangen, und sie sind an
ihnen gewachsen. Die aber nicht fähig waren, in den Versuchungen durchzuhalten,
wurden abtrünnig und gingen verloren. Kein Stand ist so heilig, kein Ort so
abgelegen, daß sie den Versuchungen und Trübsalen nicht zugänglich wären.
3. Niemand ist zeitlebens vor Versuchungen ganz sicher, weil der Keim zur
Versuchung in uns selber schlummert. Wir sind in der Situation des Begehrens
geboren. Ist eine Versuchung oder Bedrängnis überstanden, kommt schon eine
zweite. Immer werden wir etwas zu leiden haben; denn wir haben das Gut unserer
Glückseligkeit verloren. Viele suchen den Versuchungen zu entfliehen und
verstricken sich noch mehr in sie. Die Flucht allein führt uns nicht zum Siege, aber
Geduld und wahre Demut machen uns stärker als alle Feinde. Wer nur äußerlich
ausweicht und die Axt nicht an die Wurzel legt, richtet wenig aus. Ja, die
Versuchungen werden schneller wiederkehren und ihn um so schlimmer plagen. Nur
nach und nach, durch Geduld und Langmut wirst du mit Gottes Hilfe die Oberhand
gewinnen, nicht durch eine schroffe, ungestüme Art. Hole dir öfters Rat, wenn du
versucht wirst, und verfahre nicht hart mit dem, der versucht wird. Sprich ihm
vielmehr Trost zu, wie du es selbst für dich wünschest. Die Quelle aller bösen
Versuchungen sind das unbeständige Herz und das geringe Vertrauen zu Gott; denn
wie ein steuerloses Schiff von den Fluten hin und her geworfen wird, so gerät ein
lauer, seinem Vorsatz ungetreuer Mensch in die Wogenwucht der Versuchungen.
"Das Feuer erprobt das Eisen, die Versuchung den Gerechten" (Sir 2, 5). Oft wissen
wir nicht, was wir können, aber was wir sind, zeigt die Versuchung. Wir müssen
wachen, besonders, wenn die Versuchung einsetzt. Man wird den Feind leichter
überwinden, wenn man ihm entschlossen den Zugang zum Inneren sperrt und ihn,
sobald er Einlass begehrt, vor der Schwelle noch, zum Kampfe stellt. Deshalb hat
jemand gesagt: "Den Anfängen biete die Stirn, zu spät wird sonst der Heiltrank
bereitet, wenn das Übel durch die lange Dauer sich verfestigt hat." Zuerst naht dir ein
einfacher Gedanke, dann eine lebhafte Vorstellung, schließlich die Lust, dann die
sündhafte Regung und Einwilligung. Und so nimmt der böse Feind allmählich ganz
Besitz von dir, wenn du ihm nicht gleich anfangs widerstehst. Und je länger du