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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Einführung in die Kirchengeschichte: Das Annolied, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Assoziationsketten, die der Begriff des Heiligen anstößt, kreisen oft um zentrale Begriffe des Christentums wie etwa Frömmigkeit, Nächstenliebe, Demut oder Selbstlosigkeit. Die Schilderungen der Frutolfi chronica über den Kölner Erzbischof Anno II. lassen sich damit nicht in Einklang bringen. Sie beschreibt die fatalen Folgen des von Anno initiierten Staatsstreichs von Kaiserswerth: [M]ulta [...] incommoda extunc orta et deinceps aucta certum tenemus. Nam perinde dissensiones in regno,ęcclesięperturbatio, monasteriorum destructio, clericatus despectio, totius iusticię ac religionis conculcatio et cępit et permanet. Auch im Annolied findet sich ein Vers, der kontrovers gedeutet werden kann: „[Annin] gůte bikanti vil unmanig man.“ (AL, V. 597) Ist hier von Annos Bescheidenheit und Demut die Rede oder der Ignoranz seiner Mitmenschen? Oder spielt sie auf seine eigenen Verfehlungen gegenüber zahlreichen Menschen an? Mit Blick auf den Kontext des Werkes liegen die erstgenannten Vermutungen näher, da das Annolied ansonsten gänzlich auf eine kritische Betrachtung von Annos Wirken verzichtet. Im Licht der weiteren zeitgenössischen Quellen gewinnt der Vers eine neue, viel sagende Bedeutung. Dennoch wurde Anno im Jahr 1183 heilig gesprochen. Dies geschah erst im zweiten Anlauf und nicht ohne Irritationen und Komplikationen. Es zeigt deutlich, dass Annos Person und Handeln zu diesem Zeitpunkt äußerst umstritten waren. Obgleich das Annolied und die Vita Annonis minor als Beschreibung seines Lebens mit dem Prozess der Heiligsprechung korrelierten, richtet diese Arbeit ihren Fokus in erster Linie auf die Darstellung Annos II. als Heiligen in den beiden Quellen. Doch was bedeutet es, ein Heiliger zu sein? Was zeichnet einen Heiligen aus?
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