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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,0, Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Gefangenendilemma wird oft als kritisches Argument gegen die Mechanismen der Marktwirtschaft angeführt. Unter Berücksichtigung dieser Diskussion um Effizienz und Gerechtigkeit stellt diese Hausarbeit Ansätze für eine Sozialpolitik dar.
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1. Krise des Sozialstaates?!
Der deutsche Sozialstaat ist in die Krise geraten. Wachsende Bedarfe stehen seit einigen Jahren sinkenden Einnahmen des Steuer- und Sozialversicherungsstaates gegenüber. Sowohl die wachsenden Bedarfe, als auch die sinkenden Einnahmen resultieren vor allem aus dem demographischen Bevölkerungswandel, der Internationalisierung der Wirtschaft und dem hieraus resultierenden Missverhältnis zwischen den Sozialstaat weitestgehend
unterhaltenden Arbeitnehmern auf der einen, und Empfängern staatlicher Unterstützungsleistungen auf der anderen Seite (vgl. Breyer / Buchholz 2007, 8). Durch die Individualisierung der Gesellschaft, die alternde Bevölkerung und den medizinischen Fortschritt steigt zudem der Bedarf an sozialen Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitssektor, womit weiterhin steigende Kosten des Sozialstaates verbunden sind (vgl. Kaufmann 1997, 18; Zimmer / Nährlich 1998, 73).
Sozialpolitischen Maßnahmen wird oft vorgeworfen, den anderorts erwirtschafteten Wohlstand zu konsumieren, dabei zugleich durch zu hohe Kosten für die soziale Sicherung das volkswirtschaftliche Wachstum zu verhindern und somit den allgemeinen Wohlstand zu schädigen. Angeführt werden hierzu häufig die Sozialleistungsquote und die Lohnnebenkosten, welche die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes belasten und damit zu hoher Arbeitslosigkeit führen, weiterhin zu einem Mangel an Beitragszahlern, infolgedessen wiederum zu einer Steigerung der Zahl der Leistungsempfänger, und somit zu einem Dilemma der sinkenden Einnahmen bei wachsenden Bedarfen und Ansprüchen führen. Tatsächlich liegt die deutsche Sozialleistungsquote im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld, dieser Anteil der Sozialaufwendungen am Inlandsprodukt ist allerdings in den letzten 20 Jahren kaum gestiegen (vgl. Kaufmann 1997, 125; Breyer / Buchholz 2007, 2; Bellermann 2004, 48; Corneo 2003, 12). Ebenso konnte bisher - trotz zurückhaltender Lohnsteigerungen und Begrenzung der Lohnnebenkostennicht der Nachweis erbracht werden, dass hohe Gewinne der Unternehmen zu Investitionen und diese wiederum zu neuen Arbeitsplätzen führen (vgl. Dietz 2006, 78). Offensichtlich sind sogar hohe Gewinnsteigerungen (95 % in den Jahren 1980- 1989) mit geringen Lohnsteigerungen (39 % im selben Zeitraum)