Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieses E-Book entspricht 216 Taschenbuchseiten ... - AnwaltsHure Band 2 - Eine Hure aus Leidenschaft, ein charismatischer Anwalt und ein egozentrischer Sohn ... … Die spannende Fortsetzung von Reichtum, Sex, Zuneigung, Wollust, Eifersucht, Liebe und dem ältesten Gewerbe der Welt. Lesen Sie, wie es mit Emma, George, Derek und neuen Kontrahenten weitergeht. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 280
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Impressum:
Anwaltshure Band 2 | Erotischer Roman
von Helen Carter
Helen Carter wurde 1965 an der englischen Ostküste geboren.Bereits mit dreizehn Jahren begann sie, erste Geschichten zu schreiben. Es dauerte allerdings noch weitere zehn Jahre, bis sie bei den erotischen Romanen ihre wahre Heimat fand. Ihre Familie war mit diesem Genre nicht besonders glücklich. Besonders ihr Vater hatte Probleme mit den sehr expliziten Texten. Doch Helen wich nicht von ihrem Weg ab. Im Gegenteil: Sie begann damit, immer intensiver eigene Erlebnisse in ihre Romane einfließen zu lassen. Und so entstand ein prickelnder Mix aus Fantasie und Realität. Nach ihrem Studium an der Universität von Oxford arbeitete Helen im PR-Bereich. Irgendwann kam der Moment, wo sie sich zwischen ihrer zeitraubenden Arbeit in der PR-Agentur und ihren immer erfolgreicheren Romanen entscheiden musste. Helen wählte den zeitweise recht steinigen Weg der Autorin.Heute lebt Helen in den ländlichen Cotswolds, wo sie ein ruhiges Cottage bewohnt, das ihr Zeit und Muße für ihre Arbeit lässt und dennoch nahe genug am aufregenden Treiben in London und den Küstenorten liegt. Sie ist nicht verheiratet und hat auch keine Kinder, denn – so betont sie – man müsse eine Sache richtig und ohne Abstriche machen. Zudem vertrage sich ihr Leben nicht mit einer gewöhnlichen Form der Ehe.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2020 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Niko Guido @ istock
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750711686
www.blue-panther-books.de
Der Russe Sergeij - Teil 1
Weder die Sonne noch die ungewohnten Geräusche in meinem Apartment hatten mich geweckt. Es war vielmehr der Duft nach gebratenem Speck, Toast und Butter.
Ich saß aufrecht in meinem Bett und fragte mich, was da vor sich ging, denn zwei von diesen drei Sachen gab es gar nicht in meinem Haushalt.
Dass es weder Speck noch Butter in meiner Küche gab, bedeutete aber nicht, dass sie meinen Appetit nicht geweckt hätten.
Also stand ich auf, zog meinen sanft fließenden champagnerfarbenen Morgenmantel über und verknotete ihn nachlässig in meiner Taille. Noch einen schnellen Blick in den Spiegel und ab in die Küche.
Und da wartete meine nächste Überraschung: Ein Mann stand an meinem Herd und rührte in einer meiner größten Pfannen.
Er musste mein Näherkommen gespürt haben, denn im nächsten Moment drehte er sich zu mir um und lächelte.
»Guten Morgen, meine Kleine!«
Der Ausdruck war sehr passend, denn Sergeij war ungefähr einen Meter neunzig groß, während ich gerade mal auf gut einen Meter fünfundsechzig kam.
Sein ganzer Körper war imposant und alles andere als zierlich. Er hatte nicht die eleganten Formen von Derek McLeod, der nackt einem gut trainierten Balletttänzer glich. Sergeij war eher grobschlächtig mit einer leichten Speckschicht, die er aber offensichtlich durch regelmäßige Fitness in Schach hielt. Er genoss gutes Essen und Getränke, und das sah man auch.
Im Moment stieß er beinahe mit seinen blonden Haaren gegen meine Ablufthaube. Sergeij trug sein Haar an den Seiten militärisch kurz geschnitten, nur das Deckhaar war etwas länger und glitt in leicht widerspenstigen Wellen über seinen Kopf nach hinten. Eine Frisur, die das längliche Oval seines Gesichtes noch ein Stück weit betonte. Es kitzelte in meinen Fingern, sie zu kraulen, doch ich hätte sie nicht erreicht, selbst, wenn ich es mir gestattet hätte. So stand ich nur da und sah ihm dabei zu, wie er, lediglich mit seiner Hose bekleidet, stumm vor sich hin arbeitete.
»Hast du gut geschlafen?«, fragte ich ihn und durchbrach damit die Stille.
Er nickte und ich bildete mir ein, ein Lächeln an der Seite seines Gesichtes gesehen zu haben.
»So. Fertig. Hast du Hunger mitgebracht?« Er hielt mir strahlend die Pfanne entgegen, in der sowohl Speck als auch Toast in aufgelöster Butter förmlich zu schwimmen schienen. Dieses Frühstück warf mich diätmäßig um Jahre zurück.
»Was machst du denn für ein Gesicht? Sieht es nicht gut aus?« Er hatte leichte Ringe unter den Augen, die hervorgehoben wurden durch die Tatsache, dass sein ganzes Gesicht mitlächelte.
»Doch, fantastisch. Aber …« Ich stutzte.
Seine Schultern sackten herunter und seine strahlend blauen Augen fixierten mich. »Es ist dir zu fett. Du hast Angst um deine Figur.«
Es war mir außerordentlich peinlich, mein Gewicht mit einem nagelneuen Liebhaber zu diskutieren. Hatte ich doch eigentlich die etwas irrige Vorstellung, Männer sollten die Figur einer Frau für gottgegeben halten.
Sergeij stellte die Pfanne auf den Herd zurück und war mit einem Schritt bei mir. Er legte seine mächtigen Arme um meine Taille und ließ dann seine Hände auf meinen Pobacken ruhen. Doch was heißt ruhen? Er begann im gleichen Moment, sie intensiv zu kneten.
»Ich habe eine Lösung: Du wirst jetzt mit mir zusammen kräftig essen und dann trainieren wir im Bett alles wieder ab. Ja?«
Allein die Vorstellung, seinen großen, harten Schwanz wieder in mir zu spüren, war so verführerisch, dass ich das Frühstück augenblicklich ausfallen lassen wollte.
Seine Hand tauchte in meinen Ausschnitt und umfasste meine Brust. Ohne nachzudenken griff ich nach der Beule in seiner Hose und Sergeij stöhnte auf. Himmel, er war bereit! Mit geschlossenen Augen legte ich meinen Hinterkopf gegen die Wand und folgte seinen Berührungen ... Seine Hände öffneten den Gurt meines Mantels und seine Lippen saugten meine Nippel ein. Augenblicklich begannen seine Zähne an den hart aufgerichteten Spitzen zu knabbern.
Als seine Finger zwischen meine Labien glitten und in meine intimste Öffnung eintauchten, war es, als habe mein Unterleib nur darauf gewartet, sich verströmen zu dürfen.
Leicht sackte ich in die Knie und ein Wimmern entrang sich meinen Lippen, das im nächsten Moment von seinen Küssen erstickt wurde.
Sergeij musste sich förmlich zusammenkrümmen, um meinen ganzen Körper so zu kosen und zu bearbeiten, wie er es gerade tat. Doch der Größenunterschied störte weder ihn noch mich. Und als Sergeij seine Hose herabgleiten ließ, hatte ich bereits mein Bein um seine Hüfte geschlungen und meine Möse, nass und erregt auf sein Eindringen harrend, weit für ihn gespreizt.
So saugte er an meinem Hals und knabberte an meinen Brüsten, während sich seine Erektion den Weg in mein geschwollenes Fleisch bahnte.
Wollüstig spannte ich meine Muskeln an und ließ Sergeij aufstöhnen von der plötzlichen Festigkeit, mit der mein Innerstes seinen Schwanz umschloss. Er warf seinen Kopf in den Nacken und stieß mit solcher Wucht in mich hinein, dass ich aufschrie und sich mein Körper im nächsten Moment in einem ungeheuren Orgasmus verkrampfte. Sergeij hatte einige Mühe, mich zu halten und drang so noch tiefer in mich ein, allein, weil er mich mit seinem Unterleib gegen die Wand gepresst hielt. Ich schrie und stöhnte, hechelte die im Krampf aufgestaute Luft ruckartig aus meinen Lungen und schlug dann meine Zähne in seine Brust. Der Schmerz kam für ihn so unerwartet, dass er aufstöhnte und dann erstarrte. Seine Härte zuckte in mir und verströmte sich in heißen Lava-Wellen in meinen Schoß. Am Ende meiner Kräfte, mit schmerzenden Beinen, die nach Entlastung schrien, klammerte ich mich an seinen Körper, presste mich in sein warmes, glattes Fleisch und saugte seinen Duft in mich ein.
Langsam ließ Sergeij von mir ab und mit einem Schwall seines Samens entzog er mir seinen Schwanz.
»Jetzt kannst du reinhauen, oder?«, sagte er kess und öffnete Tür um Tür meiner Küchenschränke, bis er die Teller gefunden hatte, die er sodann üppig mit Speck und Toast füllte. Dann trug er beide an den Esstisch, wo schon Besteck und Servietten lagen.
»Ich wusste nicht, ob du zum Frühstück Tee oder Kaffee bevorzugst«, sagte er.
»Kaffee. Und du?«
Er sah mich lange an, als denke er über etwas ganz anderes nach und könne sich nicht auf meine Frage konzentrieren. Seine blauen Augen hielten mich umklammert und fixierten mich in einer Härte, die ich so bei keinem Menschen je gesehen hatte. Ein Blick, als gälte es eine Antwort auf die Frage nach Leben und Tod zu finden. Dann aber straffte sich sein Rücken, er erhob sich und teilte mir mit tiefer Stimme mit: »Kaffee. Zum Frühstück trinke ich immer Kaffee.«
Ich lächelte. »Das werde ich mir merken, Sergeij.«
Seine Hand lag an meiner Wange und er sah mit leicht schräg gelegtem Kopf auf mich herab. Alle Härte war aus seinem Blick gewichen und hatte einer schier grenzenlosen Zärtlichkeit Platz gemacht.
»Ich hoffe es«, flüsterte er und drückte dann sacht seine Lippen auf meine.
Der Russe Sergeij - Teil 2
Während des Frühstücks plauderten wir so angeregt, wie alte Freunde, die sich seit Jahren nicht mehr gesehen hatten. Er erzählte mir von seiner Heimat – er kam aus Sankt Petersburg – und wie er angefangen hatte, sich selbständig zu machen.
»Mein Vater sagte damals, eine Firma zu gründen, sei der gerade Weg in den Hungertod oder an den Strang.« Das Lächeln hüpfte von seinen Mundwinkeln bis hinauf in seine Augen.
»Bis jetzt scheinst du aber weder verhungert noch gehenkt worden zu sein!«, gab ich gut gelaunt zurück.
Sergeij schob ein Stück Speck mit der Gabel nachdenklicher über seinen Teller, als ich bei so einem Satz erwartet hätte.
»Tja, gegen das eine esse ich und gegen das andere beschäftige ich eine Armada von Anwälten und Bodyguards.«
Sofort hatte er sich wieder gefasst und ließ eine große Gabel voll Toast zwischen seinen wohlgeformten Lippen verschwinden. Es war mir selbst nur allzu klar, dass heutzutage russische Geschäftsleute in beständiger Gefahr schwebten. Sie hatten wohl nicht nur mit Konkurrenten im Geschäftsleben zu kämpfen, sondern auch mit korrupten Politikern und der Mafia. Wobei ich stets bezweifelte, dass es zwischen all diesen Gruppen klare Trennungslinien gab.
Ich trank einen Schluck Kaffee und wischte innerlich den Gedanken vom Tisch. Es ging mich nichts an. Schließlich war Sergeij ein Kunde und ich war eine Hure. Wie er seine Geschäfte betrieb, und welcher Natur diese Geschäfte waren, ging mich schlicht und ergreifend nichts an. George McLeod, meinem Auftraggeber, war nur daran gelegen, dass ich den Klienten seiner Kanzlei die Zeit vertrieb und dafür sorgte, dass sie entsprechend entspannt in die Gespräche mit ihm gingen.
Sergeij hatte seinen Teller ebenso geleert, wie ich den meinen. Und er hatte gerade die Gabel zur Seite gelegt, als sein Handy piepte.
»Es tut mir leid, aber ich muss gehen«, sagte er zu mir gewandt. »Ich habe schon gestern Abend den Termin ausfallen lassen. Noch einmal kann ich das nicht machen.«
Alles in mir drängte danach, ihn zu fragen, wann ich ihn wiedersehen würde, doch ich wagte es nicht. Instinktiv spürte ich, dass ich die Linie zu überschreiten drohte. Jene feine Linie, die ich selbst zwischen Job und Privatleben gezogen hatte.
Aber hatte ich sie nicht schon längst überschritten?
Ich lauschte dem Prasseln des Wassers in der Dusche, den Bewegungen seines Körpers darin. Wann hatte jemals ein Kunde in meiner Küche gestanden und ein Essen zubereitet? Nicht einmal George selbst war bis jetzt soweit gegangen.
Wie ich es auch drehte und wendete – wenn ich Herrin der Dinge bleiben wollte, musste ich dringend einen Punkt setzen.
Mein Kopf dröhnte und mein Herz hämmerte.
Was sollte ich nur tun?
Das Wasser hatte aufgehört zu rauschen und ich hörte Sergeijs leises Pfeifen. Kurz darauf stand er angezogen, wenn auch mit stoppeligem Kinn, vor mir.
»Du hast nicht zufällig einen Herren-Rasierer hier?«, wollte er wissen.
Eine seltsame Erleichterung erfasste mich, als ich verneinen musste. Wir wussten doch beide, welcher Profession ich mein Vermögen verdankte. Wir kannten doch den Grund, warum Sergeij am Abend zuvor plötzlich vor meiner Tür gestanden hatte.
Jetzt lächelte er und fuhr mit seiner Hand über sein raues Kinn. »Na, dann halt nicht.« Sein Lächeln erzählte von einer ebensolchen Erleichterung, wie meines. Zumindest interpretierte ich dies hinein.
Sergeij schlüpfte in seinen Mantel, während ich ihm unterdessen kniend die Schuhe zuband. Was für ein herrliches Gefühl, seine Hand auf meinem Kopf zu spüren. Wie seine Finger sanft über mein Haar strichen und eine leichte Wärme erzeugten. Es war eine Ahnung von Nähe, die mir gefiel. Sehr sogar.
Wie dringend wollte ich ihn fragen, ob er nicht doch noch bleiben könne, wann er wiederkäme … Tausend Fragen, die man einem Liebhaber stellt, aber keinem Kunden. Zumindest nicht, wenn man die professionelle Distanz wahren will. Oder wahren muss! Denn ich hatte allzu schmerzlich in Bezug auf George McLeod erfahren müssen, wie es einem ergeht, wenn man die Grenzen verwischt und dann zurechtgestutzt wird.
Mit zögerlichen Schritten brachte ich Sergeij zur Tür. Ich hatte in den vergangenen Stunden mit ihm mehr gelacht, als im ganzen vergangenen halben Monat. An seiner Seite hatte ich eine Leichtigkeit empfunden, die ich so beinahe vergessen hatte.
Jetzt sah ich die leere Straße hinter ihm. Die geparkten Autos. Eine Frau, die ihre Tasche über die Schulter warf und mit kleinen, schnellen Schritten voranmarschierte.
Jedes Detail betrachtete ich genau, nur um Sergeij nicht in die Augen sehen zu müssen. Nur, damit ich jetzt nichts sagte, was ich später bereuen würde.
»Kann ich dich anrufen, wenn ich wieder in London bin?«
Es war die Frage, die mein Herz zum Hüpfen brachte, die es heftig gegen meinen Brustkorb hämmern ließ.
Doch im gleichen Moment packte ich mich selbst im Nacken und riss mich zurück. Er war nichts weiter, als ein zufriedener Kunde. Nichts weiter. Und dass er Frühstück gemacht hatte, war vielleicht bei Russen normal – oder bei ihm – wenn er sich bei einer Nutte wohlgefühlt hatte.
Sergeijs Augen waren jetzt runder als gewöhnlich, denn seine Stirn lag in Falten und zog die Lider ein klein wenig nach oben.
»Ja. Ich würde mich sehr darüber freuen«, flüsterte ich.
Da beugte er sich zu mir herunter, legte seine Arme fest um meinen Rücken und küsste mich mit einer Inbrunst, die man als Frau nur selten erlebt. Fast so, als wollte er mit diesem Kuss einen Pakt besiegeln oder mit der Dauer der Umarmung die Wartezeit überbrücken, bis wir uns wiedersahen.
Erst in dem Moment, als er sich von mir löste und einen Schritt zurücktrat, sah ich ihn an und verlor mich in seinen Blicken, in diesem tiefen unergründlichen Blau, das wie gefrorenes Eis schimmerte.
Sergeij nickte mir zu, schien etwas sagen zu wollen, doch wir schwiegen. Dann drehte er sich um und ich sah seinem breiten Rücken in dem hellen wehenden Trenchcoat nach, der die Stufen mit sehr gerader Haltung hinabstieg und auf den Mann zusteuerte, der ihm bereits den Schlag des Wagens offenhielt. Ein bisschen steif wirkte er, was mich amüsierte und viele andere sicher auf Distanz hielt.
Hinter der Scheibe waren Sergeijs Augen, die mich betrachteten, nur verschwommen wahrzunehmen. Sie verschwanden, als sich der Wagen in den Verkehr einfädelte und, gefolgt von zwei anderen Autos, die ebenfalls vor meinem Haus geparkt hatten, in Richtung Flughafen davonfuhr.
Mit schwerem Herzen schloss ich die Haustür, blieb aber noch lange stehen, die Stirn gegen das kühle Holz gepresst und kämpfte mit den Tränen. Bei meinem Glück mit Männern, würde er so bald nicht mehr auftauchen …
SexDrive
George hatte mir unabsichtlich den restlichen Tag freigegeben, bevor er mich am späten Abend anrief.
»Kann ich bei dir vorbeikommen oder bist du noch immer sauer auf mich?«, fragte er.
Ich hasste den amüsierten Unterton in seiner Stimme, doch ich war milde gestimmt, wenn ich an Sergeij dachte und daran, dass ich seine Bekanntschaft ja Mister George McLeod – seit Neuestem »OBE« (Order of the British Empire) – verdankte.
»Nein, komm ruhig her«, ermunterte ich ihn.
Es dauerte keine halbe Stunde, da klingelte es an meiner Tür. Ich schaute durch den Spion und erkannte am silbergrauen Haar meinen Brötchengeber.
Er begrüßte mich mit einem Küsschen rechts und einem links und ging dann an mir vorbei ins Wohnzimmer.
»Kann ich dir einen Drink anbieten?«, fragte ich.
George setzte sich auf die cremefarbene Couch und schlug ein Bein elegant über das andere. »Nein danke. Ich habe noch einen langen Abend vor mir. Es wird anstrengend. Auch alkoholmäßig.« Dabei grinste er frech von einem Ohr zum andern.
»Fein. Und was führt dich dann zu mir?«, wollte ich wissen.
Sorgsam darauf bedacht, ihn ein gutes Stück meines oberen Strumpfrandes sehen zu lassen, lehnte ich mich weit zurück. So weit, dass meine Brüste gegen den Ausschnitt meines etwas zu engen Pullovers gedrückt wurden und ihm ein eindeutiges Angebot zukommen ließen. Ich wusste nur zu genau, was unsere rein geschäftliche Beziehung erforderte.
»Bist du hergekommen, um eine Nummer zu schieben?«
George beugte sich nach vorn und ließ seine Hand unter meinen Rocksaum gleiten. Ein eindeutiges Kribbeln brandete von meinem Rückgrad abwärts durch meinen Unterleib und meine Beine herab.
Sergeij hin oder her. George sah zum Anbeißen aus. Sein maßgeschneiderter Anzug saß exakt und seine silbergrauen Wellen funkelten beinahe. Er zündete sich eine obligatorische Zigarette an und blies den Rauch über sich in die Luft. Mit stetig schmutziger werdenden Gedanken betrachtete ich sein Gesicht mit der kräftigen Nase, die ein Verbindungsglied zwischen diesen ausdrucksvollen Lippen und seinen tiefblauen Augen zu sein schien. So, wie ich ihm nun gegenübersaß, mit prickelnder Spalte und kaum zu zügelnder Gier, plagte mich ein kleinwenig mein Gewissen wegen Sergeij. Aber wenn ich ehrlich war, dann war eigentlich nicht mehr zwischen uns gewesen, als eine heiße Nacht und ein kräftiges Frühstück. Er war ein Kunde und George bezahlte mich für den Sex, den ich mit ihm hatte.
»Wie war der Russe?«, fragte George in meine Gedanken hinein.
Mit meiner Selbstbeherrschung ringend, presste ich die Lippen fest aufeinander. »Das war ganz schön ausgefuchst von dir, mein Lieber – mir Sergeij herzuschicken, als du noch gar nicht wissen konntest, ob ich überhaupt noch für dich arbeite.«
Der hochgewachsene, schlanke Mann erhob sich elegant und ging zu dem Bartisch, wo er uns zwei Drinks mixte. George hatte einen Körper, der sein Alter Lügen strafte. Straff und sexy – und das, wo George bereits Ende fünfzig war! Er schäumte Soda in die Gläser und reichte mir dann eins davon. Es lag schwer in meiner Hand und half mir dabei, mich abzulenken.
»Ich kenne deinen Sex-Drive«, sagte George gelassen. »Da braucht es nicht viel Menschenkenntnis, um zu wissen, dass du einem Mann wie Tretjakow keinen Korb geben würdest.«
Seine Blicke fixierten meine Brüste und waren wie glühende Strahlen, die meine Nippel erregten, ohne sie zu berühren.
Mein Atem begann schwerer zu gehen. Und ein Blick auf seinen Schritt genügte, um zu wissen, dass auch George nicht unwillig war. Warum bekam ich nur so furchtbar selten die Gelegenheit, es mit ihm zu treiben? Natürlich hatte ein Mann wie er Sex-Partnerinnen wie Sand am Meer, aber trotzdem …
Er stand noch immer direkt vor mir, sodass seine Beine fast meine Knie berührten. Seine Augen hafteten fest an meinem Ausschnitt und doch hielt er sich an seinem Drink fest, ohne auf mein »Angebot« einzugehen. Denn an meinen Absichten konnte kein Zweifel bestehen. Es wurde Frühling und ich war heiß.
So löste ich eine Hand von meinem Glas und umfasste seine Männlichkeit soweit ich konnte, drückte sanft zu und schenkte ihm einen lasziven Blick. »Kann ich dir denn heute gar keinen Gefallen tun?«, gurrte ich tief und kehlig.
»Du kleines Luder …« George kniff die Augen leicht zusammen und nur sein Mund lächelte.
»Du kannst doch vielleicht einen Moment später zu deinem Termin kommen, oder?« Langsam intensivierte ich den Druck auf seinen Schwanz.
»Ich habe sexmäßig schon Pläne für heute Abend, meine Süße.«
Noch gab ich mich nicht geschlagen! Ich zog den Pullover über meine Brüste herab und öffnete seine Hose.
»Aber nur eine schnelle Nummer, du böses, böses Mädchen!«
Ich brauchte nicht viel mehr tun, als mich auf die Couch zu knien und George meine Spalte entgegenzuhalten. Über meine Schulter blickend, sah ich, wie er seine Finger benetzte und sie mir dann ohne großes Federlesen in die Möse schob. Ich schrie vor Gier auf. Das war meine Lieblingskombination: Sex und ein wenig Qual.
Hechelnd verarbeitete ich das Gefühl, das George in mir auslöste, indem er mit seiner ganzen Hand meine Vagina weitete und so Platz für seinen Ständer schaffte.
Als er seine Finger wieder herauszog, schrie ich abermals auf, doch diesmal, weil ich kurz davor gewesen war, einen enormen Orgasmus zu genießen. Mit verzerrtem Gesicht starrte ich ihn über die Schulter hinweg an. »Steck ihn rein, verdammt noch mal!«, kommandierte ich atemlos. Atemlos vor Furcht, keine Erleichterung zu finden.
Doch George tat mir den Gefallen. »Willst du richtig hart gefickt werden?«, stieß er keuchend hervor.
»Ja! Ja!«, schrie ich mit beinahe heiserer Kehle.
Und noch ehe mein letztes Ja! verklungen war, rammte er mich mit einer Wucht, dass ich nach vorn kippte und mit dem Gesicht gegen die Rückenlehne stieß.
Sein Schwanz tobte sich in meiner gequälten Möse so sehr aus, sodass ich auf einer Welle aus Lust und Qual davongetragen wurde. Wieder und wieder stieß er auf das Heftigste in mich hinein, bis ich mir endlich gestattete, zu kommen. Seinen Riemen mit meinem Saft zu überfluten, seine Schreie mit meinem zu mischen ...
»Komm her, du Schlampe!«, stieß er keuchend hervor, riss seine Männlichkeit aus mir heraus und zerrte mich an der Schulter beinahe brutal herum.
Ein weiterer harter Griff und ich lag vor ihm auf den Knien, die lüsternen Blicke zu ihm emporgerichtet.
»Hab ich’s dir gut besorgt, Schlampe?«, knurrte er.
Himmel, wie ich es liebte, wenn er so mit mir beim Sex sprach.
»Ja!«, rief ich begeistert.
»Dann werde ich jetzt in deinen Schlund abladen!«
In dieser Situation brauchte ich nichts weiter tun, als mit weit geöffnetem Mund seinen wichsenden Bewegungen zu folgen und zu warten, bis sein Sperma in hohem Bogen aus seiner Eichel geflogen kam. Ich streckte ihm meine Zunge entgegen, begierig, so viel als möglich von seinem Saft zu erhaschen. Denn was ich so nicht bekam, war unweigerlich auf meinen vollen Brüsten und meiner Kleidung verloren. Die cremige Flüssigkeit tropfte aus meinen Mundwinkeln und floss auf meinen Busen. Mein Körper hatte sich in einen warmen Strom verwandelt, auf dem meine Lust davonglitt.
Mit heftig sich hebender und senkender Brust machte George ein paar Schritte rückwärts und stopfte seinen schlaff herabhängenden Schwanz in die Hose zurück, während ich erschöpft zu Boden rutschte, den Rock über den Hüften hochgeschoben.
»Das ist das Unglaubliche an dir, du kleines Miststück … Jedes Mal, wenn ich mit dir zusammentreffe, kann ich mir noch so sehr vornehmen, dass ich dich nicht ficken werde – es klappt nicht!«
Mit frechem Grinsen sah ich ihn an. »Siehst du. Dann versuch es doch gar nicht erst«, erwiderte ich kess.
Er griff nach seinem Jackett und zog es wieder an.
»Und warum bist du hergekommen, wenn nicht zum Bumsen?«, erinnerte ich ihn an seine ursprünglichen Absichten.
Er hielt abrupt inne. »Ach ja. Genau! Ich wollte dich fragen, ob du morgen zu einem Date kommen kannst.«
»Wie viele Teilnehmer? Irgendwelche Spezialitäten?«
George dachte scheinbar nach, wobei ich nur allzu gut wusste, dass er nicht nachdenken musste. Er kannte die Gewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen seiner Klienten in- und auswendig. Das war auch der Grund, warum er, beziehungsweise wir, so außerordentlich erfolgreich waren.
»Er heißt Buchanan. Daniel Buchanan. Sechsundfünfzig Jahre alt und seines Zeichens überzeugter Voyeur. Wir werden in seinem Haus eine kleine Szene spielen. Er und ich als Zuschauer, du und dein Partner als Akteure.«
»Irgendwelche besondere Kleidung?«
George schüttelte sein glitzerndes Haupt. »Nein. Sexy. Aber alltagstauglich. Du spielst eine Hausfrau.«
Damit waren für mich alle Fragen erledigt. Danny, Georges Chauffeur, würde mich abholen und auch wieder nach Hause fahren. So hielten wir es, seit ich für George arbeitete. Es war auch sozusagen eine kleine Sicherheit für mich, denn Danny konnte nachsehen, wenn ich nach einer bestimmten Zeit nicht wieder auftauchte. Wobei dieser Fall, Gott sei Dank, noch nie eingetreten war.
Selbst die exzentrischsten Klienten waren nicht gefährlich. Da bot Georges Kanzlei – als deren diskreten Teil ich mich empfand – ein Sicherheitsnetz, das ich sehr zu schätzen wusste, und auf das andere Frauen meines Gewerbes oftmals verzichten mussten.
OscarReif - Teil 1
So machte ich mich am darauf folgenden Abend dezent als »Hausfrau der Upperclass« zurecht und trug einen schwarzen Bleistiftrock aus Lammnappa, den ich mit einem bunten Wickelshirt von Gucci in psychedelischen Mustern kombinierte. Dazu wählte ich farblich passende Pumps, nicht zu hoch. Schmuck ließ ich ganz weg. Nur Brillanten als Ohrstecker. So wirkte das Ganze sportlich-intellektuell und nicht billig oder gar nuttig.
Als Wäsche kam nur champagnerfarbene Seide in Frage. Das wirkt immer klassisch schön. Vor allem, wenn bei einem Rollenspiel nicht der Sex betont werden soll.
***
So fuhr ich mit Danny in die Außenbezirke Londons. Es war beinahe schon die Countryside, wohin wir uns begaben. Ein freistehendes, modernes Architektenhaus, das aussah, als hätten Riesenkinder ihre Bauklötze wild übereinander getürmt. Ein seltener Anblick in der architektonisch, eher traditionellen englischen Landschaft.
Der Garten, soweit ich ihn in der hereinbrechenden Dämmerung noch erkennen konnte, war ebenso modern, wie beinahe spartanisch angelegt. Deswegen aber nicht weniger ansprechend.
Die Tür öffnete der obligatorische Butler, der mir auch sogleich aus meinem beigefarbenen Burberry Trench half.
»Mister McLeod erwartet Sie bereits, Miss Hunter«, sagte er mit gedämpfter Stimme, die zu dem Ort passte, an dem wir uns befanden.
Alles hier in der Empfangshalle wirkte karg. Klare Linien dominierten in den Tönen Creme und Nuss. Auf einer gewaltigen Anrichte stand allein eine Vase mit einer gut armlangen exotischen dunkelroten Blüte darin.
Die Türen schoben sich sämtlich automatisch zur Seite, wenn man ihnen nahe genug kam.
So befand ich mich umgehend, ohne auch nur einen Handschlag getan zu haben, in einem Zimmer, das lediglich eine lederne Liege und ein kleines Beistellschränkchen mit einem Buch darauf beherbergte.
George war der einzige Farbfleck.
»Meine Liebe!«, grüßte er beinahe überschwänglich und eilte mit langen Schritten auf mich zu. Er drückte und küsste mich herzlich.
»Wo ist unser Gastgeber?« Auch wenn ich mich noch so intensiv umsah – ich erspähte niemanden, außer uns.
George aber zog die Augenbrauen hoch, sodass sich seine Stirn runzelte, und sah über sich. Jetzt entdeckte ich eine Art gläsernes Fenster, das um den kompletten Raum herumführte und wo ich nun den Ausschnitt eines männlichen Gesichts entdeckte. Augenblicke später erkannte ich wackelnde Finger neben den Schläfen des Mannes, und ich grüsste lächelnd zurück.
»Das ist Buchanan«, sagte George.
»Du überraschst mich immer wieder, mein Lieber!«, säuselte ich, während ich einen Platz für meine Tasche suchte.
Georges Blicke wanderten zufrieden an mir auf und ab, bis sie an meinem Dekolleté innehielten. Jetzt runzelte er die Stirn. »Wieso trägst du heute keinen Schmuck?«, versetzte er in beinahe beleidigtem Ton.
»Hätte nicht gepasst, fand ich.«
»Doch. Heute muss sogar viel Schmuck sein.«
Damit verließ er den Raum, um gleich darauf zurückzukehren. Hände voll Preziosen. Die funkelnde Pracht verschlug mir nachhaltig den Atem.
»Leg das alles an!«, kommandierte er, als sei ich gerade im Begriff gewesen, sein Spiel kaputt zu machen.
Brav schob ich klobige Ringe an fast jeden Finger, hängte mehrere Colliers und drei meterlange Perlenketten um mich und krönte das Ganze mit dutzenden von gleißenden Armbändern. Nun sah ich unter Garantie wie ein Christbaum aus. Fragend sah ich George an, der entschieden zufrieden lächelte. »So siehst du gut aus. Fabelhaft. Genau richtig.«
»Sind diese Klunker denn echt?«
So etwas hatte ich mir nämlich nach einem Blick auf die Verschlüsse schon gedacht und Georges ernsthaftes Nicken bestätigte meinen Verdacht. Nun gut, sagte ich mir, wenn etwas zu Bruch geht, ist es nicht meine Sorge. Und vielleicht bekomme ich am Ende ja das eine oder andere Stück geschenkt …
»Ich werde mich jetzt unserem Gastgeber anschließen und dann kann die Show beginnen«, sagte George.
»Halt … Warte!«, bremste ich ihn, indem ich seinen Arm packte. »Und was soll ich tun?«
»Du, meine Süße, wirst dich da auf die Chaiselongue begeben und in einem Buch schmökern. Das ist alles.«
Ich grinste so breit, dass mein Gesicht beinahe wehtat. Das konnte ja lustig werden. Es amüsierte mich allein schon, dass ich ein solch bunter Farbklecks in diesem schneeblind machenden Raum war. Und mir vorzustellen, dass ich nichts tat, als hier zu liegen und zu lesen – während mein Gastgeber da oben stand und sich einen runterholte – das hatte was!
So verabschiedete ich also George und sah ihm nach, bis die gläserne Tür sich lautlos hinter ihm schloss. Dann legte ich mich auf die überraschend bequeme lederne Liege und streckte meine Beine aus.
Schnell untersagte ich mir selbst, erotische Andeutungen zu machen und griff stattdessen nach dem Buch.
»Garten- und Landschaftsbau aus ökologischer Sicht« hieß das sicherlich bahnbrechende Werk, von dem ich jetzt die ersten Zeilen zu studieren begann.
So lag ich denn da und hatte nur ein Problem: Ich drohte langsam, aber sicher, wegzudämmern.
Diese Chaiselongue war ungemein gemütlich und ich merkte die vergangenen Nächte, die ich mit Vögeln verbracht hatte. Natürlich war mir auch klar, dass hier mehr geschehen würde, als dass ein Klient mir nur beim Lesen zusah, und so ließ ich mich entspannt auf das zutreiben, was sich hinter den Kulissen bereits anbahnte.
Ich musste nicht lange warten. Ein Gemisch aus Poltern und Klirren weckte meine Aufmerksamkeit. Ich ließ das Buch in meinen Schoß sinken und setzte mich auf. Was zur Hölle ging da vor sich?
Nur wenige Augenblicke später wusste ich es: Die zweite gläserne Tür wurde mit einem enormen Krach eingetreten!
Jetzt blieb sogar mir die Luft weg. Der Schrecken fuhr mir durch alle Glieder und ich machte einen Satz von der Couch, um hinter ihr schnellstens in Deckung zu gehen. Die Splitter stoben in glitzernden Kaskaden durch den Raum und ich hätte sicherlich den ästhetischen Anblick genossen, hätte ich nicht inmitten des funkelnden Chaos’ am Boden gekauert, ängstlich darauf bedacht, meine Pumps nicht mit den Scherben zu ruinieren.
Als endlich wieder Ruhe eingetreten war, wagte ich es, hinter der Chaiselongue hervorzuschauen und blickte direkt in die wilden rehbraunen Augen eines Maskierten.
Mein Herz hüpfte.
Er war gut mittelgroß und selbst der khakifarbene Tarnanzug konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Inhalt desselben äußerst appetitlich war. Sein Haar war unter einer Militärkappe verborgen und sein Gesicht, von den Augen abgesehen, mit einem Tuch bedeckt. In der Rechten hielt er eine Pistole, mit der er nun ruhig und gelassen auf mich zielte. Okay, zugegebenermaßen fand ich diesen Punkt nicht wirklich witzig.
»Komm da raus, du Schlampe!«, bellte er. Noch im Auftauchen packte mich mein Gegenüber grob und riss mich auf die Füße. »So seht ihr Millionärsflittchen also aus.«
Seine Augen begannen ihre Wanderung über meinen Körper. In mir breitete sich ein angespanntes Prickeln aus, das sich wirklich gut anfühlte. Sein Griff war fest, aber nicht schmerzhaft. Wenn ich mir auch mit all den Klunkern ziemlich bescheuert vorkam.
»Hast du dich für deinen Luden so fein gemacht oder erwartest du deinen Stecher?«, knurrte er mich an.
Lude? Stecher?
»Sie meinen wohl meinen Mann oder meinen Liebhaber?«, verbesserte ich arrogant.
»Ich sage, was ich meine!«, versetzte er nicht minder zickig.
Die Sache versprach interessant zu werden, denn ich hatte inzwischen einen Blick auf seine Hose geworfen und die beulte sich bereits aus.
»Weiber wie du haben immer einen Liebhaber, nicht wahr?«
Theatralisch rümpfte ich die Nase. »Wieso nur einen?«, zischte ich ihn an.
Plötzlich stieß er mich grob von sich. Ich taumelte leicht und blieb dann kerzengerade stehen.
»Ich frage mich, wie eine Schlampe wie du nackt aussieht?«
Schnell kreuzte ich die Arme vor der Brust und tappte unsicher mit angstverzerrtem Gesicht rückwärts, bis ich mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
»Sie wollen mich doch nicht etwa …«, stammelte ich heiser.
Er machte einen bedrohlichen Schritt auf mich zu und ich verkrampfte meine Arme noch ein Stück mehr.
»Zieh dich aus, Flittchen!«, wisperte er mit mühsam niedergehaltener Stimme.
»Nie – mals!«, tönte ich mit hoch erhobenem Kopf.
Und schon war er bei mir.
OscarReif - Teil 2
»Das wollen wir ja mal sehen!«, brüllte er, sodass es von den Wänden hallte.
Ich machte mich zur Gegenwehr bereit. Mit welcher Begeisterung ich die Gegenwehr sein lassen würde! Mich ihm ergeben, mich seiner Gewalt beugen ...
Mein Herz tobte in der Brust vor schierer Vorfreude, als er seine Faust in meinen Ausschnitt hakte und mit einem kräftigen Riss mein Top zerfetzte.
Die Kühle der Perlen und Edelsteine auf meiner entblößten Haut ließen eine Gänsehaut über meinen Körper wandern.
Die Erregung versetzte meinen Unterleib in schiere Raserei, und als ich in seine Augen sah, wusste ich, dass er abspritzen würde, noch bevor er mich richtig geentert hatte. Sie sprühten vor maßloser Gier, funkelten wie die Steine, die hart und schwer über meine Nippel strichen und aus diesen harte Knöpfe machten, die senkrecht in die Höhe standen.
»Deswegen behängen diese Ausbeuter-Schweine euch wie die Christbäume … Es macht sie geil, euch so zu sehen. Es ist eure Bezahlung dafür, dass ihr die Beine für sie breit macht. Ja?«
»Wie können Sie es wagen?«, fauchte ich in bester Film- Manier und stieß ihn hart gegen die Brust. Er taumelte.
»Wagen Sie nicht, auch nur eine Hand an mich zu legen!«
»Wieso meine Hand? Ich werde meinen Schwanz an dich legen. Ich werde dir meinen Samen zu schlucken geben! Und wenn ich mit dir fertig bin, wirst du mir auf Knien folgen! Weil du diesen Geldsack nicht mehr ertragen kannst!«
Innerlich bebte ich vor Freude. Sehnte mich danach, von ihm genommen zu werden und unsere kleine Szene machte mich von Moment zu Moment schärfer.
Mit Entschlossenheit presste ich meine Arme gegen meine Brüste, doch nur, um sie hochzudrücken, damit sie noch mehr Volumen bekamen.
»Los! Zieh deinen Rock aus! Und wenn du es nicht machst, reiße ich dir den auch in Fetzen, du widerborstige kleine Schlampe!«
Es war einigermaßen mühsam, den Lederrock zu öffnen und gleichzeitig so viel, beziehungsweise so wenig, von meinen Brüsten zu verdecken, als nur irgend möglich.
Sie lagen voll und üppig auf meinem Arm wie auf einem Balkon, und weder mein Bedränger noch unsere beiden Zuschauer konnten ihre Blicke abwenden, wie ich aus den Augenwinkeln erkannte.
Endlich hatte ich mich von meinem Rock befreit und stieg einigermaßen zimperlich aus dem kleinen schwarzen Häuflein zu meinen Füßen.
»Slip weg!«, fauchte er ungnädig.