3,99 €
Haben Sie schon einmal Kartoffelpudding gekocht, Johannisbeerwein selbst hergestellt, oder Apfelsinentorte gebacken? Mein Buch "Apfelsinentorte und Kartoffelpudding" enthält mehr als 150 teilweise in Vergessenheit geratene Rezepte, authentische Erzählungen sowie Erlebnisse "rund ums Kochen" aus meiner eigenen Kindheit und Familie sowie zahlreiche alte und neue Fotografien. Lassen Sie sich ermuntern, nur noch in der Erinnerung lebende Gebäcke und Leckerbissen wieder neu "mit Herz und Hand" zu entdecken oder gar auf eigene Erkundungsreise in Ihrer Familie zu gehen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 144
Veröffentlichungsjahr: 2018
Haben Sie schon einmal Kartoffelpudding nach einem alten Familienrezept gekocht, Johannisbeerwein selbst hergestellt oder den Kultklassiker "Apfelsinentorte" gebacken?
Dann finden Sie in diesem Buch mit Sicherheit Rezepte und Geschichten, die Sie an den Küchenduft Ihrer Kindheit oder an Episoden aus Ihrer eigenen Familie erinnern. Denn in jeder Familie gibt es Köstlichkeiten, Überlieferungen und Erzählungen, die von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden, von Großmüttern gehütet oder von Tanten in einem alten Schulheft aufgeschrieben wurden. Oft entdeckte ich in alten, manchmal sogar handschriftlich verfassten Kochbüchern fast in Vergessenheit geratene Rezepte, die zugleich durch ihre Einfachheit und geschmackliche Vollkommenheit begeistern. Lassen Sie sich daher von meinem Buch ermuntern, vielleicht nur noch in der Erinnerung lebende Gebäcke und Leckerbissen wieder neu „mit Herz und Hand“ zu entdecken oder gar auf eigene Erkundungsreise in Ihrer Familie zu gehen.
Die „Familien-Erinnerungen“ sind mehr als ein Kochbuch. Mein Buch enthält neben mehr als 150 Rezepten nämlich auch zahlreiche alte und neue Bilder sowie Erlebnisse „rund ums Kochen“ aus meiner eigenen Kindheit und Familie.
Eure Physikhexe
Noch schnell das "Kleingedruckte": Alle Rezepte habe ich ausprobiert und sorgfältig aufgeschrieben. Da ich jedoch Ihre Küchenverhältnisse nicht kenne, kann ich keine Haftung übernehmen.
Tomatensalat (über alles!)
Tomatensalat gehört zu den schönsten Erinnerungen an meine Kindheit, ich kann seinen würzigen Geschmack faktisch auf der Zunge fühlen. Manchmal denke ich, dass es diesen intensiven Geschmack der Tomaten heute gar nicht mehr gibt. Aber vielleicht täuscht da die Erinnerung. Wann immer es frische Tomaten zu kaufen gab, und das war nicht wie heute das ganze Jahr über, denn sie kamen noch nicht aus Holland oder Spanien, bettelte ich um Tomatensalat.
Dazu wurden die Tomaten mit einem speziellen Messer in dünne Scheibchen geschnitten und mit einer Sauce aus Essig, Öl, Salz, Pfeffer und winzigen Zwiebelwürfelchen, manchmal auch Schnittlauchröllchen, übergossen. Der Tomatensalat musste immer eine Weile ziehen, damit die Tomaten den Geschmack der Sauce annehmen konnten. Die Zwiebelchen mochte ich allerdings nicht, es handelte sich um rohe Zwiebel und die war bitter. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern sortierte ich jedes einzelne Zwiebelteilchen an den Tellerrand. Trotzdem habe ich Tomatensalat über alles geliebt.
Zu Tomatensalat gibt es übrigens noch eine andere Geschichte aus meiner Kindheit: „Deckelchen“ wollte meine kleinere Schwester beim Essen immer von mir haben. Gemeint waren die jeweils geraden oberen und unteren Abschnitte der Tomaten. Ob sie besonders gut schmeckten, weiß ich nicht. Auf jeden Fall kam ich ihrer Bettelei nach und so vermehrte sich der Salat auf ihrem Teller.
Und heute? Tomatensalat ist auch heute noch ein Renner. Sehr ärgerlich finde ich, dass auch in der Erntezeit im Sommer viele Tomatensorten fade schmecken. Im Winter kaufe ich sowieso keine Tomaten, außer vielleicht die ganz kleinen Kirschtomaten aus Spanien, die sehr würzig schmecken und ohne Sauce in den Mund wandern. Ich ziehe jedes Jahr ein paar Tomatenpflanzen im Garten, früher sogar aus Samen. Mein Favorit ist dabei die Sorte „Harzfeuer“, eine alte Tomatenart aus der früheren DDR. Die Pflanzen bringen zwar keine riesigen Tomaten hervor, aber sie schmecken wenigstens noch nach Tomaten. Außerdem ist die Sorte sehr gut resistent, vor allem gegen Läuse und Tomatenfäule.
In regnerischen Jahren habe ich aber auch schon etliche Pflanzen mit noch grünen Tomaten verloren. Den größten Verdruss bereiteten mir allerdings in einem Jahr meine beiden kleinen Söhne, indem sie alle, aber auch wirklich alle grünen Tomaten von den Pflanzen abernteten. Wie sich später herausstellte, hielten sie die Früchte für Äpfel. In diesem Jahr gab es also keine einzige eigene Tomate.
Rohe Zwiebeln kommen heute keinesfalls an den Salat, das mag bei uns niemand in der Familie, dafür lieber einen Hauch Knoblauch und ein bisschen würzigen Senf. Man schneidet die benötigte Menge an Tomaten in Scheiben oder Würfel und mischt mit frischen, klein gehackten Kräutern. Am besten schmeckt in der Erntezeit Dill und Schnittlauch. Oft würze ich auch mit klein gehacktem Rosmarin oder Thymian. Von beiden Kräutern habe ich schöne Büsche im Garten.
Für die Vinaigrette mischt man Öl, Salz, Pfeffer und Weinessig oder Zitronensaft, dazu etwas gepressten oder klein geschnittenen Knoblauch und etwas Senf. Die Sauce über den Salat geben und durchziehen lassen. Gut schmeckt mir Tomatensalat auch mit Würfeln aus Schafskäse und Basilikum.
Feldsalat mit Speck
Der meist etwas rösche Feldsalat wird durch den Speck geschmacklich abgerundet und zarter. Eine passende Kombination.
Die benötigte Menge an Feldsalat wird verlesen, gewaschen und gut trocken geschleudert. Man hackt Zwiebel und Knoblauch sehr fein, außerdem etwas Speck oder Dörrfleisch und Brot (alle Sorten sind geeignet) in kleine Würfel schneiden. Alles zusammen in wenig Öl anbraten, dann abkühlen lassen. Eine Marinade aus Zitronensaft, Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker herstellen und über den Salat geben, leicht mischen. Die angebratenen Würfel dazugeben und erst kurz vor dem Servieren untermischen.
Feldsalat lässt sich übrigens ab Juli/August aus Samen im Garten leicht selbst ziehen. Man kann ihn dann nach und nach während des ganzen Winters ernten. Er ist sogar in nicht zu strengen Lagen winterhart und bleibt gerade bei Schneebelag sehr schön frisch. Für das Rezept eignet sich auch Winterendivien oder Eisbergsalat.
Zwei sehr betagte Kannen von meiner Oma.. ich hüte sie heute in einer kleinen Vitrine
Mein wählerischer Sohn
Mein zweiter Sohn hatte mit gut einem Jahr zum Frühstück einen Teller mit belegten kleinen Brotstückchen vor sich. Doch beim kleinsten Versuch, ihm davon etwas in den Mund zu stecken, stießen wir auf heftigen Protest. Es war nichts zu machen.
Wir erinnerten uns an einen irgendwo gelesenen Tipp, unwilligen kleinen Menschen das Essen mit farbigen Spießchen zu servieren. Warum sollte eine kleine grüne Plastikgabel nicht auch ihren Dienst tun? - Und siehe da, er ergriff die kleine Gabel und steckte ein Stückchen nach dem anderen in den Mund. Mit Werkzeug geht eben alles besser!
Der kleine Kaufmann
Dieser Kaufladen wurde von meinem Schwiegervater für meinen Mann und seine Geschwister gebaut. Wir haben ihn renoviert und mit neuen Waren bestückt. In der Weihnachtszeit haben unsere Kinder dann damit gespielt. Leider wurden die Schokosachen immer zuerst "ausverkauft"!
Brotsalat
Wahrscheinlich war dieser Salat ursprünglich dazu gedacht, alte oder alt gewordene Reste von (Weiß-)Brot noch sinnvoll zu verwenden. Ich habe diesen Salat aber schon so oft hergestellt, dass er für mich ein eigenes Gericht ist, für das man auch ruhig frisches Brot kaufen kann. Richtig lecker wird dieser Salat, wenn man frischen Thymian aus dem Garten dazu verwendet. Thymian passt übrigens zu allen Gerichten, die einen südlichen Anklang haben (sollen).
Zutaten: 500 g Weißbrot oder anderes Brot, Knoblauch, Olivenöl, Eisbergsalat, 1 kleine Gurke, 1 rote Paprika oder Tomaten, frischer Thymian, evtl. 250 g Schafskäse
Zubereitung: Das Brot in kleine Würfel schneiden und zusammen mit dem gepressten Knoblauch in dem Öl anbraten. Den Eisbergsalat klein schneiden, die Gurke und die Paprika würfeln. Dadurch wird der Salat schön bunt. Die Sauce aus dem Saft einer Zitrone, Salz, Pfeffer und dem gehackten Thymian extra herstellen. Der Salat kann mit dem gewürfelten Käse bestreut werden, die Sauce wird gesondert gereicht. Auf jeden Fall muss der Salat sofort serviert werden, sonst ist das Brot nicht mehr knusprig.
Der Weihnachtskartoffelsalat
Diesen besonderen Kartoffelsalat gab es in meiner Kindheit nur an Heiligabend, und zwar zusammen mit heißen Würstchen. Er konnte schon am Mittag vorbereitet werden, war dann gut durchgezogen und stand nach der Bescherung schnell auf dem Tisch.
Meine Schwester merkt dazu an, dass sie diese Salatvariation mit Hering bis heute nicht mag. Es gab also immer einen Teil des Salates ohne Hering für sie und meinen Vater, der keinen Fisch mag.
Zutaten: 1 kg Kartoffeln, mit der Schale am Vortag gekocht und noch heiß geschält, 100 g Dörrfleisch, 1 Gurke frisch oder eingelegt, 1 Zwiebel, 1-2 Matjesheringe (nicht zu salzig), Salz, Pfeffer, Essig und Öl, Fleischbrühe-Extrakt
Zubereitung: Die Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden, Gurke und Hering fein würfeln. Das Dörrfleisch und die Zwiebel ebenfalls würfeln, in etwas Schmalz oder Öl anbraten, dann mit wenig Wasser ablöschen. Mit Fleischbrühe-Extrakt, Salz, Pfeffer, Essig und Öl zu einer deftigen Marinade mischen. Diese Marinade wird noch warm über den Salat gegeben. Den Salat gut durchziehen lassen. An Heiligabend wurde dieser Salat noch mit gekochten Eiervierteln, Gurkenstückchen und Tomaten garniert.
Unser Familienessen an Heiligabend ist übrigens auf vielfachen Wunsch unserer Kinder ganz anders: Wir essen nach einer Vorspeise, die jedes Jahr neu ausgewählt wird, Maultaschen mit Buttersoße. Wenn Sie also jetzt Lust bekommen haben, dann entwerfen Sie ein eigenes Familienessen für diesen Tag, das dann fest mit diesem Ereignis verbunden wird.
Voller Erwartung öffne ich die Tür zum Weihnachtszimmer (1958)
Getreidesalat
Die Grundidee für diesen würzigen und sättigenden Salat ist der indischen Küche entlehnt, dort wird nämlich nicht nur Reis, sondern auch Hirse, die bei uns fast nur noch aus dem Märchen bekannt ist, und geschälte rote Linsen gegessen. Hirse ist übrigens sehr gesund, denn sie enthält viele Mineralien, vor allem Calcium und Eisen. Typisch sind die Gewürze: Jede indische Frau ihr eigenes Curry-Rezept hat. Curry ist nämlich eine gemahlene und geröstete Mischung aus vielen Gewürzen, die immer wieder etwas anders ausfällt; ein Standardrezept für Curry gibt es also nicht. Zutaten sind Ingwer, Kardamom, Koriander, Kurkuma, Kümmel, Muskat, Nelken, Pfeffer und Zimt. Im Rezept kommen noch Zimt und etwas Nelke hinzu.
Der Salat eignet sich gut für ein kaltes Büfett oder zu einem Grillfest. Die Sauce reicht man am besten extra dazu, dann bleibt das Getreide schön körnig. Jeder nimmt sich davon dann etwas auf seinen Teller. Der Salat ist für 8-10 Personen berechnet.
2 Tassen Reis, 1 Tasse Hirse und 1 Tasse rote Linsen zusammen etwa 15-20 Minuten kochen. Dann schneidet man 4 Tomaten, 4 Möhren, 2 Bananen und 2 säuerliche Äpfel in kleine Stückchen. Außerdem mischen Sie 1 kleine Dose gewürfelte Ananas, 1 Dose Mandarinen, 1 Handvoll Sonnenblumenkerne (oder andere Nüsse) und 1 Dose Krabben unter.
Für die Sauce werden 2-3 Knoblauchzehen ausgepresst und mit Curry, Zimt, gemahlenen Nelken, Salz, Pfeffer, Zitronensaft, 4 Bechern Joghurt und 1 sauren Sahne gemischt. Die Sauce in einem Schälchen mit Saucenlöffel dazustellen.
Tintenfisch - Salat
Tintenfisch-Salat habe ich vor vielen Jahren einmal in einem Kochprojekt mit Schülern zubereitet. Das Rezept hatte eine Schülerin, die aus Italien stammt, mitgebracht. Der Salat hat mir damals so gut geschmeckt, dass ich ihn auch heute noch öfter herstelle. Dazu serviere ich Weißbrot mit Butter.
Zutaten: 500 g Muscheln, 400 g Tintenfisch, 300 g Scampi oder Krabben, Brühe, 2 Gewürzgurken, 1 Zwiebel (evtl. auch ½ Gemüsezwiebel), schöne Kopfsalatblätter, Fleisch- oder Gemüsebrühe
Zubereitung: Man kocht die Meeresfrüchte in der Brühe, die man noch mit Wein verfeiern kann. Die beiden Gurken werden in Würfel und die Zwiebel in sehr schmale Ringe geschnitten. Nun legt man eine Salatschüssel oder flache Platte aus Glas mit den Salatblättern aus, füllt die Salatzutaten hinein und übergießt sie mit einer Sauce aus Zitronensaft, Salz, Pfeffer, Olivenöl, gepresstem Knoblauch, Petersilie und Rosmarin (am besten frisch aus dem Garten). Der Salat sollte kurz durchziehen.
Da Meeresfrüchte bei uns nur selten frisch zu bekommen sind, kauft man für das Rezept am besten eingefrorene Ware oder Produkte in der Dose oder Glas. Man muss beachten, ob die Früchte schon vorgekocht sind.
Sauerampfersuppe
Diese Suppe koche ich besonders im zeitigen Frühjahr gerne, denn dann schmeckt der Sauerampfer, den ich reichlich im Garten habe, besonders frisch und leicht säuerlich.
Zutaten: 4 Essl. Sauerampfer, etwas Butter, Suppenwürze, 4 Scheiben Toastbrot, 2 Eier, etwas Sauerrahm, Muskatnuss
Zubereitung: Den Sauerampfer klein hacken und in Butter anbraten; mit ¾ l Wasser auffüllen, die Suppe würzen und zum Kochen bringen. Die Toastscheiben fein bröseln und mit der Suppe durchkochen. Inzwischen die Eier und den Rahm verquirlen und unter die Suppe ziehen, jedoch nicht mehr kochen. Mit geriebener Muskatnuss abschmecken.
Sauerampfer kommt in Mitteleuropa überall wild wachsend vor, es gibt jedoch für den Garten eine kultivierte Art, die größere Blätter hervorbringt. Das nur frisch verwendbare Kraut treibt im Frühjahr immer wieder aus dem Wurzelstock aus und schmeckt säuerlich-bitter. Um die Ernte zu verlängern, schone ich beim Pflücken das Herz der Pflanze. Die aufschießenden Blütenstände mit den vielen weißen Blütchen kann man unter Wiesenblumensträuße mischen.
Nach dem gleichen Rezept lässt sich auch Suppe aus Kerbel kochen, der sich im Garten leicht aus Samen ziehen lässt, überwintert bzw. sich immer wieder selbst neu aussät.
Im zeitigen Frühjahr: Der Sauerampfer im Garten ist "erntereif"
Das Oktopus-Essen
In unserem ersten Urlaub in Portugal fanden mein Mann und ich großen Gefallen daran, auf Märkten herumzustreifen und dort frische Zutaten einzukaufen. Einmal sahen wir bei einer Fischerfrau herrliche, große Tintenfische. Gesehen - gekauft!
Abends auf dem Campingplatz wurde das schöne Tier von mir in mundgerechte Stücke geschnitten und in einer Pfanne gebraten. Erstaunlich war an der Sache nur, dass man selbst kleine Stückchen fast eine Ewigkeit brutzeln musste, bevor man sie mit viel Kauen verspeisen konnte. Sie waren hart und zäh wie dicke Kaugummis.
Erst später habe ich erfahren, dass man den Oktopus, den wir versehentlich für einen großen Tintenfisch hielten, vorher länger kochen muss oder ihn auf Felsen „weich schlägt“.
Grünkern-Suppe
Das Rezept zu dieser Suppe habe ich von meiner Oma. Sie hat diese leckere Suppe aus diesem fast schon vergessenen Getreide oft in meiner Kindheit gekocht. Ich mochte damals wie heute den würzigen Geschmack des Grünkerns, der geerntet wird, wenn die Dinkelkörner noch nicht ganz reif, also noch saftig und weich sind. Durch das Darren (Dörren auf durchlöcherten Sieben über Holzkohlenglut) erhält er seinen würzigen, etwas rauchigen Geschmack.
Wahrscheinlich haben einst Bauern den Dinkel aus Furcht vor einer Missernte unreif geschnitten und dann gedarrt, um das Korn doch noch irgendwie haltbar zu machen. So entstand der unvergleichliche Charakter des Grünkerns, dessen Frische man übrigens an seiner leichten Grünfärbung erkennen kann.
Zutaten: 1 Zwiebel, 100 g Speck oder Dörrfleisch, 100 g Grünkern, Wasser
Zubereitung: Die Zwiebel wird fein gehackt, der Speck gewürfelt. Beides in etwas Butter anbraten. Inzwischen den Grünkern schroten und dann kurz mit anbraten. Etwa 1 l Wasser auffüllen und gut durchkochen lassen. Vorsichtig salzen und pfeffern, mit frischen Kräutern und etwas saurer Sahne würzen.
Die Alternative
Ich habe seit geraumer Zeit mal wieder eine Grünkern-Suppe gekocht. Die Kinder sind von dem unbekannten Essen nicht sehr begeistert, vielleicht weil sie sich an den Geschmack nicht mehr erinnern. Endlich lässt sich wenigstens mein großer Sohn überreden und die Suppe schmeckt ihm sehr gut. Nur mein zweiter Sohn will nicht. Wir erklären ihm, was Grünkern ist. Darauf: „Ich will aber lieber eine Rotkernsuppe!“
Brotsuppe mit Käse
Für diese Suppe kann man altbackene Brotreste verwenden, als Restverwertung war das Rezept bestimmt ursprünglich gedacht. Die Suppe schmeckt jedoch so lecker, dass man auch frisches Brot dafür kaufen kann!
250 g Brotreste aller Art fein schneiden und mit ½ l heißer Milch und ½ l Fleischbrühe übergießen. Dann kochen. Die Suppe durch ein Sieb streichen. Zwiebeln und Speck nach Geschmack fein würfeln, anbraten und zusammen mit einem verquirlten Ei, etwas Muskatnuss und 3 Essl. Reibkäse unter die Suppe rühren.
Wenn Sie einzelne Brotstücke „erhalten“ wollen, rösten Sie die Brotwürfel an und geben dann die Flüssigkeit zu, nicht durchpassieren. Den Käse am Schluss nur überstreuen.
Muskatnüsse sind die Samen des Muskatnussbaumes. Aber es sind eigentlich keine Nüsse, sondern die Kerne von Früchten, die erst herausgeschält werden müssen. Ich kaufe Muskatnüsse stets als ganze Nuss und reibe sie auf einer kleinen, nur für diesen Bedarf gedachten Reibe stets frisch. Da ich den würzig-nussigen Geschmack liebe, verwende ich frische Muskatnuss vor allem zu Kartoffelgerichten, Eierspeisen, Suppen und auch Plätzchen (besonders bei der Weihnachtsbäckerei).
Mein erstes Auto - natürlich ein "Käfer"
Unser 5-Sterne-Menü
- aus den Erinnerungen meines Mannes -
Nach einer mehrtägigen Wanderung über die Bergkämme der Insel Korsika, bei der wir uns fernab jeglicher Zivilisation befanden und aus dem Rucksack ernährten, stieg das Bedürfnis nach einem lukullischen Mahl in sinnlicher Atmosphäre.
Es galt ein Restaurant zu finden, wo diese Wünsche wahr werden konnten. Doch dies ließ auf sich warten. In den Restaurants des kleinen Fischerdorfes, zu dem wir endlich kamen, waren entweder die wenigen Plätze reserviert oder die Preise überstiegen unsere Finanzkraft. Hunger und Frust kamen auf und wollten die herrliche Vorstellung vernichten.
Ein Gemüsehändler mit Handkarren war unsere letzte Rettung. Wir erstanden einige Tomaten und eine Honigmelone. Der Mut stieg und wir erblickten trotz des fortgeschrittenen Abends einen offenen Metzgerladen, der noch zwei Koteletts für uns übrig hatte. Ein Plan reifte heran. Eine Flasche Wein wurde besorgt. Was sollte uns hindern, ein Festmahl selbst zu gestalten?? Und im Rucksack fanden wir dann die restlichen Zutaten.
Das 5-Sterne-Menü entstand auf einem einflammigen Campinggaskocher unter Pinien auf dem Zeltplatz nach und nach. Eine Kerze wurde angezündet und es wurde serviert:
geröstetes Baguette mit Kräuterbutter garniert
Kotelett, gewürzt mit Kräutern der Macchia
Tomatensalat mit Zwiebeln und Melone
Dazu wurde Wein von der Isle d`beauté gereicht und… eine Tafel Schweizer Schokolade verwöhnte unseren Gaumen als Dessert. Man darf nämlich nicht vergessen, dass eine große Portion Phantasie nötig war, aus den wenigen Zutaten ein Festmahl zu gestalten. Aber ehrlich gesagt, das große Glück entsteht immer in der Vorstellung; auch beim Essen.
Gebrannte Nudelsuppe
Diese Suppe hat meine Oma früher immer gerne gekocht. Sie schmeckt durch das Anbraten sehr würzig. Nach dem gleichen Rezept können Sie auch gebrannte Grieß- oder Hafersuppe herstellen.
Zutaten: 1 Zwiebel, etwas Schmalz, 2 Essl. Mehl, 150 g Suppennudeln, 1 l Wasser, Suppenwürze
Zubereitung: Die Zwiebel fein hacken und im Schmalz anbraten, das Mehl dann mitbräunen und mit dem Wasser ablöschen. Mit Suppenwürze abschmecken und die Nudeln darin garen.