Apulien Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller - E-Book
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Apulien Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Andreas Haller

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Über Apulien liegt ein detaillierter Führer von Andreas Haller zum äußersten Südosten des italienischen Stiefels vor. Die Mezzogiorno-Region präsentiert sich dem Besucher auf knapp 20.000 qkm Fläche und auf fast 800 Küstenkilometern an zwei Meeren vielschichtig und abwechslungsreich: Von der Ebene der Tavoliere um Foggia bis zum felsigen, im Innern über 1.000 m hohen Gargano, dem Sporn des Stiefels, oder der lang gezogenen Stiefelferse, dem Salento, sind alle Sehenswürdigkeiten enthalten. Dazu Badeurlaub vom Feinsten an den weißen Sandstränden des Gargano, bummeln in Lecce und viel Geschichte in Castel del Monte.

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Seitenzahl: 856

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Andreas HallerOrientiert in ApulienApulien ist ...… ein Land an drei Meeren… ein flacher Landstrich… ein uraltes Kulturland… ein Einwandererland… ein klassisches Urlaubsland… ein Land für EntdeckungenErlebnis KulturAntike StättenGrandiose BurgenKunst trifft HandwerkEhrwürdige KirchenBilder, Bilder, BilderErlebnis NaturKüstenperlenCanyons im HinterlandNatur unter SchutzLandschaft für AktiveBadenLiegestuhl und SonnenschirmBandiera Blu & Cinque VeleDie besten Strände... im Gargano... im Salento... an der Costa di Bari... am Golf von TarentApulien mit KindernAb in die SteinzeitUnterweltwunderTarzan im NirgendwoSafari mit MeerblickKüstengeheimnissePrivat-KatakombeDelfine in Sicht!KindersträndeFamiliengeprüfte QuartiereUnterwegs in ApulienGarganoWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Die Küste des GarganoManfredoniaSehenswertesMattinataBaia delle Zagare und Spiaggia di VignanoticaViesteSehenswertesAußerhalbSanta Maria di Merino und Spiaggia di ScialmarinoPeschiciRodi GarganicoVarano und Lago di VaranoLesina und Lago di LesinaDie Tremiti-Inseln (Isole Tremiti)Isola di San DominoIsola di San NicolaSehenswertesDas Vorgebirge des Gargano (Promontorio del Gargano)Vico del GarganoDie Foresta UmbraDer Monte SacroMonte Sant’AngeloSehenswertesSan Giovanni RotondoSehenswertesSan Marco in LamisRignano GarganicoTavoliere und Monti DauniWas anschauen?Was unternehmen?Der Tavoliere di FoggiaFoggiaSehenswertesLuceraSehenswertesTroiaSehenswertesOrdona und antikes HerdoniaDie Monti della DauniaSant’Agata di PugliaBovinoSehenswertesAußerhalbOrsara di PugliaRoseto ValforteCosta di BariWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Margherita di SavoiaCanne della BattagliaBarlettaSehenswertesTraniSehenswertesBisceglieMolfettaSehenswertesGiovinazzoBitontoSehenswertesBariSehenswertes in der AltstadtSehenswertes in der NeustadtConversanoSehenswertesPolignano a MareMonopoliSehenswertesAußerhalbEgnaziaSavelletri und FasanoTorre CanneDie Murgia mit Valle d’ItriaWas anschauen?Was unternehmen?Was sonst noch?Die MurgiaCanosa di PugliaSehenswertesCastel del MonteAndriaRuvo di PugliaGravina in PugliaSehenswertesAltamuraSehenswertesAußerhalbMateraSehenswertes im Sasso CaveosoSehenswertes im Sasso BarisanoSehenswertes in der Civita und in der NeustadtAußerhalbGioia del ColleDas Valle d’ItriaNociPutignanoDie Grotte di CastellanaAlberobelloLocorotondoMartina FrancaSehenswertesCisterninoCeglie MessapicaOstuniSehenswertesMarina di Ostuni/BadenAußerhalbSalentoWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Der Tavoliere di LecceBrindisiSehenswertesAußerhalbMesagneDie Abbazia Santa Maria di CerrateCopertinoLecceSehenswertes in der AltstadtSehenswertes in der NeustadtDie Küste des SalentoVon Casalabate bis San CataldoDas Riserva Naturale Le Cesine und Acaia (Acaya)San Foca und Roca VecchiaTorre dell’Orso und Sant’AndreaAlimini-Seen und Frassanito-StrandOtrantoSehenswertesDie Küste nördlich und südlich von OtrantoUggiano la Chiesa und Porto BadiscoSanta Cesarea TermeCastroTricase Porto und TricaseSanta Maria di LeucaAußerhalbIonische Küste zwischen Punta Ristola und Torre San GiovanniGallipoliSehenswertesAußerhalbSanta Maria al Bagno und Santa CaterinaPorto CesareoPunta ProsciuttoDie salentinische Murgia (Murge Salentine)NardòSehenswertesGalatinaSehenswertesDie Grecìa salentinaMuro LecceseMaglieCutrofianoSpecchiaund PresicceGolf von TarentWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Die Ionische Küste (Costa ionica)Die Küste östlich von TarentTarent (Taranto)SehenswertesDie Küste westlich von TarentMetaponto (Metapontion)Terra delle Gravine und Murge TarantineGinosa und LaterzaCastellanetaMassafraSehenswertesAußerhalbGrottaglieFrancavilla FontanaOriaSehenswertesAußerhalbManduriaSehenswertesNachlesen & NachschlagenLandschaft und GeologieFlora und FaunaKlima und ReisezeitGeschichteVor- und FrühgeschichteGriechen, Römer und ByzantinerNormannen und StauferAngevinen, Aragonier, Habsburger und BourbonenRisorgimento und L’Unità20. Jahrhundert bis heuteKunst und KulturArchäologischesHöhlenkirchen (Chiese rupestri)Die apulische RomanikBurgen und SchlösserLecceser BarockLändliche BautenLiteraturtippsMusikAnreiseMit dem eigenen FahrzeugMit der BahnMit dem BusMit dem FlugzeugMobil in ApulienMit dem Auto oder WohnmobilMit der BahnMit dem BusMit dem SchiffMit dem TaxiSportliche AktivitätenBaden und WellnessGolfenRadfahrenSurfen und CoTauchen und SchnorchelnÜbernachtenHotels und Pensionen (alberghi e pensioni)Ferienhäuser und -wohnungen (case e appartamenti per le vacanze)Privatzimmer (affitacamere) und Bed & Breakfast (B&B)Jugendherbergen (ostelli per la gioventù)AgriturismiCampingplätze und Feriendörfer (campeggi e villaggi)Essen und TrinkenGrundnahrungsmittelWein (vino)Andere GetränkeFrühstück (colazione)Mittag- und Abendessen (pranzo e cena)StreetfoodLokaleAuf einen BlickÄrztliche Versorgung/NotfallBotschaften und KonsulateEinkaufenEintrittspreise/ErmäßigungenFeiertageGeldHaustiereInternet/WLANInternetseiten für die ReiseplanungLändervorwahlenLandkartenÖffnungszeitenPostTelefonierenTouristeninformationenKleiner (Rad-)​WanderführerEtwas ItalienischÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungApulien ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Steingewordenes Fanal für die Liebe: Il PizzomunnoRätselhafte Fischfangapparate – die TrabucchiKulinarisches aus den Gargano-KüstenseenDie Vögel des DiomedesStigmata am Körper und Wanzen im BeichtstuhlKalifenhafter Luxus: die ehemalige Kaiserresidenz zu FoggiaWarum die Schlacht von Cannae noch nicht geschlagen istEin denkwürdiges Ritterduell: La Disfida di BarlettaWie Gemüseverkäuferinnen zu Instagram-Stars wurdenEin wundertätiger Bischof aus Kleinasien: der hl. NikolausDie drei GrazienSensation aus der Vorgeschichte: der Altamura-MannEine Stadt als FilmkulisseLegenden um ein mittelalterliches LiebespaarFantasievolle Plattenbauten: die Trulli im Itria-TalWiderstandsfähiges Lasttier: l’Asino di Martina FrancaAus Pappe gemacht: Cartapesta-KunstEin Fußboden, der viel zu erzählen hatDer Malladrone: die hässlichste Statue ItaliensJüdische Schicksale im Zweiten WeltkriegLa Notte della Taranta: Megafestival im Salento-DorfKostbares Rot: Reichtum aus dem MeerWo der Ton den Ton angibt – La Città della CeramicaAcquedotto pugliese: Ohne Wasser kein LebenBestiarium: Tiere und Fabelwesen in der Steinmetzkunst
Kartenverzeichnis
GarganoViesteTremiti-InselnTavoliere und Monti DauniFoggiaLuceraCosta di BariBarlettaTraniBariMonopoliMurgia und Valle d’ItriaAltamuraMateraAlberobelloMartina FrancaOstuniSalentoBrindisiLecceOtrantoGallipoliGolf von TarentTarent (Taranto)MassafraÜbersicht der WanderungenWanderung 1: Küstenweg zum Vignanotica-StrandWanderung 2: Von der Spiaggia Lunga nach ViesteWanderung 3: Isola di San Domino – Pinien und Steilküste (GPS)-Wanderung 4: Rundweg durch die Foresta Umbra (GPS)-Radwanderung 5: Durch das romantische Tal der TrulliWanderung 6: Küstenweg zum Capo d’Otranto (GPS)-Radwanderung 7: Rundtour durch den Absatz des StiefelsWanderung 8: Im Naturpark PortoselvaggioWanderung 9: Am Rand der Gravina di Laterza entlangEgnazia – AusgrabungsstätteZeichenerklärungApulien Übersicht
Tourenverzeichnis
Wanderung 1: Küstenweg zum Vignanotica-StrandWanderung 2: Von der Spiaggia Lunga nach ViesteWanderung 3: Isola di San Domino – Pinien und SteilküsteGPS-Wanderung 4: Rundweg durch die Foresta UmbraGPS-Radwanderung 5: Durch das romantische Tal der TrulliWanderung 6: Küstenweg zum Capo d’OtrantoGPS-Radwanderung 7: Rundtour durch den Absatz des StiefelsWanderung 8: Im Naturpark PortoselvaggioWanderung 9: Am Rand der Gravina di Laterza entlang
Unterwegs mit
Andreas Haller
Die erste Apulienreise des Autors war ein Abenteuer: Kaum volljährig, packte er den Rucksack und setzte sich in den Zug nach Neapel. Es war ein kalter Februartag und es regnete. Vom Vesuv wandte er sich landeinwärts und wanderte zu Fuß nach Troia auf die andere Seite des italienischen Stiefels. In Apulien angekommen, begann der Frühling ...
Apulien ist anders als die meisten mir bekannten Regionen Süditaliens. Normalerweise verbinde ich mit dem Mezzogiorno spröde Bergdörfer. Zum Image des Südens zählen zudem Schlaglöcher, wild abgelagerter Müll sowie überalterte, durch Armut und Emigration ausgezehrte Orte.
Gut, dass wir auf Reisen die Möglichkeit haben, Klischees durch Wirklichkeit zu ersetzen. Auch wenn der Müll in Apulien nicht immer sofort abgeholt wird, ich beim Autofahren ab und an auf Schlaglöcher achten muss, und natürlich Bergdörfer aus der Ferne grüßen, werden diese Zuschreibungen dem Reiseziel nicht gerecht.
Schon allein, weil Apulien überwiegend Flachland ist und weil die sprichwörtliche Mezzogiorno-Armut kaum sichtbar ist. Im Gegenteil, die vorbildlich sanierten Ortskerne sind blitzsauber. Und als genügte das nicht, schafft am Stiefelabsatz eine Menge Kunst eine kulturelle Aura.
Nicht zuletzt fällt mir immer wieder auf, dass Apulien eine junge Region ist. Die trendigen Bars und Restaurants zeigen oft ein stylisches Gesicht. Auch das ganz anders als die gängigen Bilder von Tavernen, in denen die Mama nach uralten Rezepturen ihre Gäste bekocht.
In eigener Sache
Bei der Arbeit an dieser Auflage waren die Auswirkungen der Corona-Krise auf Restaurants, Hotels, Museen etc. noch nicht endgültig abzusehen. Deswegen können nicht alle Informationen in diesem Buch auf dem aktuellen Stand sein. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen, wo wir Sie über Ihr Reisegebiet auf dem Laufenden halten. Wenn Sie mögen, können Sie diesen Service mit eigenen Erfahrungen vor Ort unterstützen. Schreiben Sie uns unter [email protected], Stichwort „Reisebuch-Updates“. Wir sind dankbar für jeden aktuellen Hinweis.
Orientiert in Apulien
Die Region im Profil
Apulien ist ...
Strände, Steilküsten, Wein- und Olivenhaine, romanische Kirchen und wehrhafte Burgen - der Absatz und Sporn des Stiefels präsentieren sich vielfältig wie kaum eine andere Region Italiens. Aktivurlaub mit Surfbrett, Bike und Taucherbrille ist hier ebenso möglich wie der klassische Kulturtrip auf Spuren der Griechen und Staufer. Außerdem mangelt es in Apulien nicht an badetauglichen Stränden sowie gutem Essen!
♦ 19.365,8 km² Fläche
♦ ca. 4 Mio. Einwohner
♦ 200 Einwohner/km²
♦ Hauptstadt: Bari
♦ Provinzen: Bari, Lecce, Foggia, Taranto, BAT (Barletta-Andria-Trani)
... ein Land an drei Meeren
800 Küstenkilometer sind selbst für Italien rekordverdächtig. Apulien schmiegt sich wie ein schmales Badehandtuch ans Wasser: Während die Entfernung von Bari bis zur Grenze zur Basilikata nur 60 km beträgt, legt man von Lesina im Nordwesten bis nach Santa Maria di Leuca im Südosten stolze 400 km zurück. Der Löwenanteil fällt auf die Adria-Seite, lediglich die Provinz Tarent und Teile des Salento liegen am Ionischen Meer. Unübersichtlich wird es an der Südspitze der Salento-Halbinsel, denn hier treffen sogar drei Meere zusammen: die Adria, das Ionische Meer und das Mittelmeer.
... ein flacher Landstrich
Während Italien zu einem Drittel von Gebirge bedeckt ist, präsentiert sich die Region im äußersten Südosten der Apenninenhalbinsel überwiegend flach oder flachhügelig. Berge gibt es eigentlich nur im Gargano und an der Grenze zur Basilikata, wobei die höchste Erhebung mit 1150 m nicht sonderlich beeindruckt. Dass Apulien dennoch mit Landschaft punktet, liegt am Zusammenspiel von Felsen und Wasser und nicht zuletzt am ganz besonderen Licht, das an manchen Tagen die Texturen des Landes verzaubert. Besonders schön leuchten die Küstenlandschaften im Gargano und im Salento.
... ein uraltes Kulturland
Normannen und Staufer besetzten die strategischen Stellen im Land mit wehrhaften Burgen, das bekannteste Beispiel ist Castel del Monte. In der romanischen Epoche wuchsen stolze Kathedralen in erstaunlich großer Zahl in die Höhe. Ihr Stil ist einzigartig, sodass sich in der Kunstwelt der Ausdruck apulische Romanik eingebürgert hat. Lange vorher errichteten die Griechen in Apulien Städte, die Römer bauten Straßen, im Mittelalter brach man von apulischen Häfen zu den Kreuzzügen ins Heilige Land auf.
Als ganz besonderes Kulturgut gelten die Trabucci im Gargano - archaisch wirkende Fischfangapparate, die vielleicht ein Erbe phönizischer Seefahrer sind.
... ein Einwandererland
Schon Herodot erwähnte ein Land der Japyger. Der Stamm siedelte in Illyrien auf der östlichen Seite der Adria und wanderte im 11. und 10. Jh. v. Chr. nach Unteritalien aus. Durch Lautverschiebung entstand der lateinische Name Apulia. Italiener nennen die Region Puglia, in einheimischen Dialekten heißt sie entweder Pùgghie, Puie oder Puja. Allein die Herkunft des Namens zeigt, dass Apulien schon in vorgeschichtlichen Zeiten das Ziel von Zuwanderern war. Siedler aus Griechenland brachten vermutlich den Weinstock und den Olivenbaum nach Italien. Im Zusammenhang mit den Flüchtlingskrisen unserer Tage kommen auch heute noch Menschen aus vielen Ländern der Erde nach Apulien.
... ein klassisches Urlaubsland
Der Sporn des italienischen Stiefels, der Gargano, ist eine etablierte Urlaubsdestination: Jenseits der grandiosen Bade- und Surfstrände wandelt sich das landschaftliche Bild hinter jeder Biegung: Eichen- und Buchenwälder, schroffe Steilküste mit verschwiegenen Buchten und bizarren Grotten, dann wieder Olivenbäume, so weit das Auge reicht.
Die zweite klassische Tourismusregion ist das liebliche Valle d’Itria - Heimat der berühmten Trulli, der niedlichen Häuschen mit den spitz zulaufenden Kegeldächern! Zweifellos sind die Trulli die bekanntesten Werbeträger der Region. Auf den lieblichen Hügeln im Hinterland der Costa di Bari verbreiten sie einen Hauch von Auenland wie aus dem „Herrn der Ringe“ - ganz besonders zur Mandelblüte im Frühjahr!
... ein Land für Entdeckungen
Im Gegensatz zum Gargano ist der Salento ein relativ „junges“ Reiseziel. Die Halbinsel im äußersten Südosten lockt von Jahr zu Jahr mehr Besucher an, die in Lecce, Otranto oder in Gallipoli typisch süditalienisches Flair aufsaugen, mit dem Drahtesel die langen Küstenlinien erkunden oder im flachhügeligen Hinterland auf Entdeckungsreise gehen. Wie der Gargano ist auch der Salento - die Heimat der berühmten Tarantella-Musik - ein kleiner Kosmos für sich geblieben.
Viel zu entdecken gibt es auch in der Murgia, wo tiefe Schluchten wie feine Adern das apulische Kernland mit seinen sehenswerten Agrarmetropolen durchziehen. Ein Höhepunkt der Rundreise durch die Murgia ist die Kulturhauptstadt Matera mit ihren Wohnhöhlen, den Sassi, und Grottenkirchen, auf Italienisch Chiese rupestri.
Städte, Burgen, Kirchen
Erlebnis Kultur
Griechen, Römer, Normannen und Staufer hinterließen in Apulien ihre Spuren. Das reiche Erbe der Völker ist der Grund, warum die Reisenden sich am Absatz des Stiefels wie im Schlaraffenland fühlen. Zu begutachten sind römische Zisternen und Triumphbögen, mittelalterliche Kastelle und Kathedralen oder archäologische Museen mit hochkarätigen Sammlungen. Das Kunsthandwerk genießt ebenfalls einen guten Ruf.
Eine Besonderheit in Apulien sind freskengeschmückte Höhlenkirchen. Sie befinden sich an den Rändern tiefer Schluchten im Hinterland. Die schönsten Kirchen gibt es in Matera, Massafra sowie in Gravina in Puglia.
Antike Stätten
Egnazia: Antiker Handelsposten und Keramikzentrum an der Adriaküste; die Prunkstücke sind im Museum neben dem Ausgrabungsfeld zu sehen.
Canne della Battaglia: In der Schlacht von Cannes gegen Hannibal erlebten die Römer ihr Waterloo. Die besten Fundstücke liegen im zugehörigen Museum.
Manduria: Die Megalithmauer am Stadtrand der Primitivo-Metropole zählt zu den besten Hinterlassenschaften der Messapier in Apulien.
Metapontion: Von allen griechischen Siedlungen ist die Wirkungsstätte des antiken Philosophen Pythagoras am besten erhalten. Das Museum ist ebenfalls zu empfehlen.
Roca Vecchia: Die Ausgrabungsstätte an der salentinischen Adriaküste liegt inmitten herrlicher Natur und kann zu Fuß umrundet werden.
Grandiose Burgen
Bari: Das staufische Kastell am Altstadtrand bietet die Möglichkeit, in die „Eingeweide“ der Stadt hinunterzusteigen.
Barletta: Die riesige Küstenfestung hat vom 11. bis zum 18 Jh. zahlreiche An- und Umbauten erfahren.
Castel del Monte: Die „steinerne Krone Apuliens“ Friedrichs II. ist das berühmteste Bauwerk der Region.
Corigliano d'Otranto: Das Kastell im Zentrum des Landstädtchens steht stellvertretend für eine große Anzahl von Burgen im Salento.
Gallipoli: Das waffenstarrende Kastell am Ionischen Meer war vielbesuchtes Vorbild für moderne Festungsarchitekten.
Gioia del Colle: Eine der besterhaltenen Burgen aus staufischer Zeit, ist heute ein Museum und kann besichtigt werden.
Lucera: Das Kastell aus staufisch-angevinischer Zeit unterstreicht die Bedeutung der Stadt, in der die sarazenische Leibgarde Friedrichs II. stationiert war.
Copertino: Das mächtige Kastell am Ortsrand beherbergt ein sehenswertes Museum.
Kunst trifft Handwerk
Grottaglie: Die apulische Keramik-Hochburg mit Blick auf den Golf von Tarent verfügt über ein eigenes Keramik-Quartier.
Lecce: Unübersehbar sind die zahlreichen Werkstätten in der Altstadt, die sich der Cartapesta-Kunst verschreiben.
Ehrwürdige Kirchen
Bari: Die Altstadt der Regionshauptstadt wartet mit gleich zwei sehenswerten romanischen Kirchen auf: der Basilika San Nicola und der Kathedrale San Sabino.
Bitonto: Vielen Kennern gilt die romanische Kathedrale am Rand des Speckgürtels von Bari als schönste Kirche Apuliens.
San Giovanni Rotondo: Kirchen müssen nicht immer alt sein, um als sehenswert zu gelten, auch der Neubau des Stararchitekten Renzo Piano im Gargano lohnt den Besuch.
Galatina: Der Freskenzyklus in der gotischen Basilika Santa Caterina di Alessandria ist vom Feinsten.
Molfetta: Der muntere Stilmix aus normannischen, byzantinischen und orientalischen Elementen macht die Kathedrale einzigartig.
Monte Sant'Angelo: Die Kirche des hl. Erzengels Michael im Gargano ist ein weltberühmtes Pilgerziel.
Bilder, Bilder, Bilder
Matera: Die Pinakothek im Palazzo Lanfranchi strotzt von Meisterwerken des neapolitanischen Barock.
Bari: Die Pinacoteca Provinciale in der Neustadt ist die mit Abstand wichtigste Gemäldesammlung Apuliens.
Conversano: Im stattlichen Kastell am Altstadtrand widmet sich eine sehenswerte Galerie dem neapolitanischen Maler Paolo Finoglio.
Barletta: Wer Impressionismus mag, entdeckt in der Pinacoteca Giuseppe de Nittis im Herzen der quirligen Hafenstadt einen neuen Lieblingsmaler.
Trani: Das Kunstmuseum der Küstenstadt zwischen Barletta und Bari beschäftigt sich in erster Linie mit dem Traneser Maler Ivo Scaringi (1937-1998).
Gallipoli: Die Kathedrale in der Altstadt ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch eine Gemäldegalerie.
Otranto: Eines der bemerkenswertesten Werke der bildenden Kunst Apuliens ist der fantastische mittelalterliche Mosaikfußboden in der Kathedrale.
Küsten, Canyons, Reservate
Erlebnis Natur
Auch wenn Apulien überwiegend flach oder flachhügelig ist, heißt das noch lange nicht, dass die Landschaft eintönig ist. Die Region am Absatz des Stiefels besitzt durchaus ihre landschaftlichen Reize und schwingt sich nicht selten sogar zu überraschender Dramatik auf. Schutzgebiete an den Küsten sowie im Hinterland sorgen für den Erhalt einer intakten Flora und Fauna.
Zwei Nationalparks gibt es in der Region Apulien. Der erste Nationalpark befindet sich im Gargano (www.parcogargano.it), der zweite im Hinterland in der Murgia (www.parcoaltamurgia.gov.it).
Küstenperlen
Spiaggia di Vignanotica: Ein kurzer Stichweg führt von der Panoramastraße des Gargano hinunter ans Meer in eine landschaftlich spektakulär gelegene Badebucht.
Salentinische Riviera: Die Küste zwischen Otranto und Santa Maria di Leuca im Süden der Salentohalbinsel ist umwerfend, touristisch aber nur punktuell entwickelt. Ein landschaftliches Highlight ist der Ciolo-Fjord.
Testa del Gargano: Südlich von Vieste läuft die Garganoküste zur Hochform auf. Die besten Ausblicke hat man vom Freideck eines Ausflugsboots.
Von Roca Vecchia nach Sant’Andrea: Bizarre Felsformationen prägen diesen Abschnitt der salentinischen Adriaküste. Ihre merkwürdigen Formen haben seit jeher die Fantasie der Menschen beflügelt.
Grotta Zinzulusa: Die Fledermaushöhle zwischen Santa Cesarea Terme und Castro kann per Boot besichtigt werden. Vom Schwimmbecken am Eingang ist der Küstenblick gratis!
Canyons im Hinterland
Gravina di Laterza: Am oberen Rand des „Grand Canyon Apuliens“ führt ein aussichtsreicher Wanderweg entlang. Auf demselben Weg geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Canyoning am Grund der Schlucht unter fachkundiger Leitung ist ebenfalls möglich.
Gravina di Ginosa: Die Schlucht von Ginosa wird noch immer landwirtschaftlich genutzt. Als eine der wenigen Gravine Apuliens ist der Grund des Canyons frei zugänglich. Stichwege führen zu Höhlen, die jahrhundertelang bewohnt waren.
Gravina di Matera: Von den Sassi-Vierteln in Matera führt ein steiler Pfad hinunter in die Schlucht. Auf der anderen Seite einer Drahtseil-Hängebrücke führt der Weg dann wieder hoch und endet an einem Aussichtspunkt.
Natur unter Schutz
Foresta Umbra: Der Buchenwald im Vorgebirge des Gargano ist ein Überbleibsel der Urwälder, die Apulien einst fast vollständig bedeckten. Heute gehört der Wald zum Gargano-Nationalpark.
Parco Naturale Dune Costiere: Das einzigartige Sanddünen-Ökotop an der südlichen Costa di Bari steht unter besonderem Schutz. Am besten die Sandalen ausziehen und barfuß bis zur nächsten einladenden Badestelle wandern ...
Isole Tremiti: Die vorgelagerten Tremiti-Inseln sind mitsamt der Unterwasserflora und -fauna ein integraler Bestandteil des Gargano-Nationalparks.
Walloneneichen: Einst war der Salento fast vollständig von ihnen bedeckt. Heute gibt es nur noch einige wenige Exemplare, u. a. in Corigliano d’Otranto und bei Tricase.
Parco Naturale Portoselvaggio: Der „Wilde Hafen“ liegt zwischen Gallipoli und Porto Cesareo am Ionischen Meer. Von der Badebucht führen schmale Saumpfade zu Aussichtspunkten oberhalb der zerfaserten Küste.
Monte Sacro: Wenn im späten Frühjahr die Orchideen blühen, lohnt sich der Wanderausflug zum heiligen Berg des Gargano ganz besonders. Am Schluss lockt die zünftige Einkehr in einem Agriturismo-Bauernhof.
Margherita di Savoia: In den riesigen Salinenfeldern nördlich der Salzmetropole Margherita di Savoia leben im Winterhalbjahr Kolonien von Flamingos.
Landschaft für Aktive
Valle d’Itria: Zur Obst- und Mandelbaumblüte im Frühjahr strahlt die Trulli-Region in den schönsten Farben. Ein gutes Verkehrsmittel, um die Region besser kennenzulernen, ist das Fahrrad.
Isola di San Domino: Die größte Insel des Tremiti-Archipels in Nordapulien ist fast zur Gänze eine Outdoor-Destination. Neben Baden und Wandern steht Tauchen ganz oben auf dem Ferienprogramm.
Santa Maria di Leuca: Eine tolle Möglichkeit, die Schönheiten der salentinischen Adriaküste zu erkunden, ist das Kajak. In der Badesaison gibt es Leihboote am Lungomare.
Scialmarino-Bucht: Zwischen Peschici und Vieste liegt der bekannteste Surf-Hotspot Apuliens. Für alle Schwierigkeitsstufen ist etwas dabei ...
Cava di Bauxite: Ein wunderbarer Spazierweg verbindet den Hafen von Otranto mit der aufgelassenen Bauxitgrube am Stadtrand. Nachmittags sind die Lichtverhältnisse am besten.
Pulo di Altamura: Die riesige Karstdoline liegt in der Hochmurgia unweit von Altamura. Sie können um den Trichter herumlaufen oder in den Grund der Doline hinabsteigen.
An Adria und Ionischem Meer
Baden
Die schönsten Badereviere Apuliens sind der Gargano im Norden und der Salento im Süden. Badetage vom Feinsten garantiert auch die Ionische Küste von der Punta Ristola bis weit in die Nachbarregion Basilikata. Die Costa di Bari eignet sich hingegen nur punktuell, doch die Trulli-Region südlich von Polignano a Mare bietet einige vielversprechende Optionen.
In Italien heißen Badezonen westlich eines Küstenorts häufig Litoranea di Ponente, wohingegen die östlich gelegenen Litoranea di Levante genannt werden. - Mit Levante sind ja auch bei uns die Länder im östlichen Mittelmeerraum gemeint.
Liegestuhl und Sonnenschirm
Bei 800 km Küste verwundert es nicht, dass Apulien in der ersten Liga der italienischen Badeziele spielt. Bettenburgen und zubetonierte Strände sind am Absatz des Stiefels aber zum Glück eine Seltenheit. In der Saison vermieten mobile Badeanstalten, die sog. Bagni, Liegen und Sonnenschirme. Sie verfügen neben einer Bar und einem Bistro häufig über Umkleideräume. Je nach Ort und Jahreszeit kosten Liege und Schirm 10-20 € pro Tag. Ab September nimmt der Rummel schlagartig ab, und die Bagni werden abgebaut. Dann haben Feriengäste manchen Strand für sich!
Bandiera Blu & Cinque Vele
Gargano und Salento gehören zu den saubersten Baderevieren Italiens. Die Küstenorte konkurrieren jährlich um zwei Gütesiegel, die neben der Wasserqualität die Sauberkeit der Strände und die Infrastruktur bewerten: Die Cinque Vele („Fünf Segel“) sind das begehrteste Siegel; es wird von der Umweltorganisation Legambiente und dem Touring Club Italiano vergeben. Das zweite ist die Bandiera Blu („Blaue Flagge“); der italienischen Stiftung für Umwelterziehung (FEE).
Die besten Strände
... im Gargano
Marina di Lesina: Die Strände im Bereich der Küstenseen sind in der Saison hoffnungslos überfüllt, aber im Mai und September menschenleer.
Mattinata: Der lange Strand zu Füßen der Stadt ist vor allem bei deutschen Feriengästen beliebt.
Peschici: Eine schöner als die andere - die Buchten östlich von Peschici, die Baia San Nicola, die Baia Mannacore oder die Calalunga.
Scialmarino-Bucht: Der längste Strand zwischen Peschici und Vieste ist ein Wassersportparadies.
Spiaggia Vignanotica: Der hübsche Kiesstrand zwischen Vieste und Mattinata ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Vieste: Nordwestlich des Gargano-Hauptorts verstecken sich hübsche Badebuchten wie die Cala Molinella oder die Spiaggia San Lorenzo.
Isola di San Domino: Wildromantische Badebuchten sind typisch die größte der Tremiti-Inseln.
... im Salento
Baia Verde: Die sichelförmige Bucht bei Gallipoli ist perfekt für einen Tag am Meer.
Marina di Pescoluse: Der Sandstrand am Ionischen Meer ist v. a. für Familien mit Kindern ein guter Tipp.
Frassanito: Die Strände an der Baia dei Turchi bei Otranto sind ein namhaftes Bade- und Surfrevier.
Porto Cesareo: Sand, egal wie weit man blickt. Wem das nicht reicht, fährt mit dem Boot zu den vorgelagerten Inseln.
Santa Maria al Bagno: Der Urlaubsort steht für unkomplizierte Badeferien. Auch die romantische Bucht von Portoselvaggio ist nicht weit.
Torre dell’Orso: in der Saison bei Italienern sehr beliebt. Ruhiger geht’s im Nachbarort Sant'Andrea zu.
Torre San Giovanni: Der größte Badeort am Ionischen Meer ist nur im Juli und August überfüllt.
... an der Costa di Bari
Molfetta: Hier gibt es einen Strand, wo man eigentlich keinen vermutet - nämlich direkt in der Altstadt!
Egnazia und Savelletri: Die Badestellen in Steinwurfnähe zur antiken Ausgrabungsstätte sind jederzeit gut erreichbar.
Barletta: Wohl dem, wer hier wohnt ... Denn das Zentrum verfügt über Strände in Fußentfernung.
Torre Canne: Am ellenlangen Dünenstrand östlich des Kurorts kommt tatsächlich so etwas wie Nordseestimmung auf.
Monopoli: Die wunderbaren Badebuchten südlich des Zentrums sind am besten zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar.
... am Golf von Tarent
Castellaneta Marina: Der Badeort an der Ionischen Küste steht sinnbildlich für sorgenfreie Familienferien.
Punta Prosciutto: Die an die Karibik erinnernde Farbe des Meers trägt erheblich zum Ruf der Badedestination bei.
Marina di Lizzano: Zwar gibt der Ort am Ionischen Meer nicht viel her, die Strände westlich davon sind aber vom Allerfeinsten.
Marina di Pulsano: Die türkisfarbene Bucht liegt bereits im Einzugsgebiet der Metropole Tarent und ist daher am Wochenende viel besucht.
erkunden, klettern, baden
Apulien mit Kindern
Die Kinderfreundlichkeit des Südens ist bekannt. Wer mit Bambini nach Apulien reist, dem öffnen sich die Herzen der Menschen. Allerdings eignet sich nicht jede Region Apuliens im gleichen Maße für Urlaub mit Kindern. Entspannte Familienferien garantieren die zentrale Garganoküste rund um Vieste und Mattinata, die Ionische Küste, die Adriaküste nördlich von Otranto und die Trulli-Region im Hinterland.
Für Bürger der Europäischen Union unter 18 Jahren ist der Zutritt zu staatlichen Museen und anderen Einrichtungen in der Regel kostenfrei. Privat geführte Attraktionen bieten zumeist ein preiswertes Familienticket an.
Ab in die Steinzeit
Das archäologisch-historische Museum der Universität Lecce liegt in der Neustadt in der Nähe der Universität. Es verzichtet nahezu gänzlich auf Objekte in Vitrinen. Stattdessen entführen Installationen mit moderner Medientechnik Groß und Klein bis in die Steinzeit. Ein in Süditalien bis dato einzigartiges Ausstellungskonzept!
Unterweltwunder
Nur den wenigsten Besuchern ist bewusst, dass die Höhlen von Castellanaim Valle d’Itria die besucherstärkste Attraktion Italiens sind - zumindest unter der Erde. In der Tat sind die Tropfsteinskulpturen eine Reise wert, der Höhepunkt des geführten Rundgangs ist die Grotta Bianca („Weiße Höhle“). Feste Schuhe und eine Jacke sollten beim Höhlenbesuch mit ins Gepäck!
Tarzan im Nirgendwo
Der bislang einzige Klettergarten Apuliens liegt fernab der ausgetretenen touristischen Pfade in den Monti Dauni am kleinen Lago Pescara. Der Waldklettergarten Daunia Avventura10 km westlich von Roseto Valforte bietet mehrere Parcours in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, die auch die Eltern herausfordern. Und wenn die Heranwachsenden danach noch Energie haben, können sie mit dem geliehenen Mountainbike eine eigens präparierte Piste entlangpesen.
Safari mit Meerblick
Wenige Kilometer von der Adria entfernt befindet sich auf halber Strecke zwischen Küste und Valle d'Itria der einzige Familienfreizeitpark Apuliens, genannt Zoosafari Fasano. Hunderttausende kommen alljährlich hierher, um im eigenen Auto durch die Landschaft zu fahren und Tiere zu beobachten - darunter Italiens einzigen männlichen Elefant! Delfinshows und Fahrgeschäfte runden den aufregenden Ausflug ab.
Küstengeheimnisse
Die Küste zwischen Otranto und der Südspitze des Salento ist landschaftlich kaum zu toppen. Schroffe Steilufer wechseln sich ab mit tief eingeschnittenen Buchten, über die uralte Orte gewachsen sind. Nur die wenigsten wissen, dass sich an dieser Küste viele Höhlen verbergen. Öffentlich zugänglich ist aber nur die Grotta Zinzulusa zwischen Santa Cesarea Terme und Castro - und zwar per Boot!
Privat-Katakombe
Für Familien mit älteren Kindern ist das private archäologische Museo Faggiano in der Altstadt von Lecce eine gute Option. Zufällig stieß der Hausbesitzer bei Arbeiten im Keller auf archäologisch bedeutsames Material und gestaltete daraufhin sein ganzes Haus zu einem Museum um. Auch die Dachterrasse, die einen Ausblick über Lecce bietet, ist Teil des Rundgangs.
Delfine in Sicht!
Ein Erlebnis für Groß und Klein ist die zwei- bis dreistündige Bootstour von Vieste zur Baia delle Zagare. Auf dem Weg werden zahlreiche Naturwunder angesteuert - versteckte Buchten, mit Wasser gefüllte Grotten, Naturkarstbögen und weiße Klippen. Mit etwas Glück tummeln sich sogar Delfine auf dem Wasser! Bei gutem Wetter sollten Badesachen ins Gepäck!
Kinderstrände
Am Gargano zeichnen sich die Spiaggia della ScialaraundSpiaggia di Portonuovobesonders für Strandferien mit Kindern aus. Beide liegen unmittelbar südlich von Vieste, sind windgeschützt und fallen flach ab. Selbiges gilt für viele Strände am Ionischen Meer, u. a. für die Spiaggia di Pescoluseim Süden des Salento. Ebenfalls familientauglich ist die Küste nördlich von Otranto im Bereich der beiden Küstenseen.
Familiengeprüfte Quartiere
Gargano: Vieste und Mattinata eignen sich für den Familienurlaub besonders. Wer es komfortabel mag, quartiert sich in die Tesori del Sud oder ins Hotel Torre del Porto ein. Preiswerter ist es auf dem Campingplatz Fontana delle Rose.
Ionisches Meer: Die Küste zwischen Tarent und Metaponto taugt ebenfalls für Ferien mit Kindern. Ideale Standorte sind das Villaggio dei Turchese in Marina di Castellaneta oder der Zeltplatz Internazionale in Marina di Ginosa.
Unterwegs in Apulien
Gargano
Der Sporn der italienischen Halbinsel überzeugt als wunderbare, familienfreundliche Küstenregion mit Sandbuchten und steilen Klippen - wie gemacht zum Wassersport, Wandern und Radfahren. Ein richtiges Paradies für Wasserratten sind die Tremiti-Inseln, die nordöstlich der Küste im Meer liegen.
Seit 1991 ist der Gargano ein Nationalpark. Kernzone des Schutzgebiets mit einer Fläche von fast 1200 km2 ist der „Schattenwald“, Foresta Umbra. Einen guten ersten Überblick bietet die Nationalparkseite www.parcogargano.it
Aus geologischer Sicht gehört der Sporn des Apennins bereits zum Balkan. Der östlichste Punkt der Halbinsel heißt Testa del Gargano („Kopf des Gargano”) und liegt ein paar Straßenserpentinen vom Gargano-Hauptort Vieste entfernt. Südlich dieser Landmarke zeigt sich die Küste steil, urwüchsig und von der Landseite weitgehend unzugänglich. Die Nordhälfte ist zwar landschaftlich etwas weniger spektakulär, bietet dafür aber Bauern mehr Platz, um Wein, Gemüse und Oliven zu kultivieren. Als sehr weitläufig entpuppt sich das Hinterland mit kargen Hochweiden, schattigen Wäldern und vegetationslosen Gipfeln.
Neben Vieste heißen die weiteren Magneten an der Garganoküste Peschici und Mattinata. Der vierte größere Küstenort, Rodi Garganico, hat in touristischer Hinsicht die besten Tage hinter sich und ist heute ein Ausgangspunkt für einen Tagestrip zu den Tremiti-Inseln. Der winzige Adria-Archipel mit seinen lediglich 500 Bewohnern liegt etwa 20 km nördlich des Gargano und bietet beste Bade- und Wassersportbedingungen. Aber auch für kulturinteressierte Reisende lohnt sich die Bootsfahrt. Das zweite wichtige Ausflugsziel ist das mittelalterliche Städtchen Monte Sant’Angelo auf knapp 800 m, ein wichtiges Pilgerziel und gespickt mit bedeutenden Sehenswürdigkeiten.
Der Gargano punktet für apulische Verhältnisse mit einer langen Tradition als Feriendestination, die bis in die 1960er-Jahre zurückgeht. Demzufolge herrscht an der Küste an Quartieren kein Mangel, auch wenn das eine oder andere Resort inzwischen Patina angesetzt hat. Zahlreiche Gäste aus dem deutschsprachigen Raum fahren seit vielen Jahren im Sommer hierher und nächtigen stets am selben Ort. Nirgendwo sonst in Apulien ist die Dichte an Campingplätzen so hoch wie hier, auch Wohnmobile finden an der Küste immer einen Platz. Allerdings ist die Saison kurz, viele Einrichtungen am Strand schließen bereits Anfang September, wenn die italienischen Badegäste nach Hause fahren. Zum Glück haben Stadthotels und Privatunterkünfte oft ganzjährig geöffnet.
Was anschauen?
Kastell von Manfredonia: Die staufisch-angevinische Festung liegt in einem Park und beherbergt ein sehenswertes Museum mit steinernen Stelen aus daunischer Zeit.
Santuario San Michele Arcangelo: Immerhin erkor der Erzengel selbst den Gargano zur Wahlheimat. Sein Heiligtum im Pilgerort Monte Sant’Angelo ist ein Konglomerat von Kapellen, Grotten, Krypten und Schauvitrinen, bestückt mit allerlei Devotionalien.
Isola di San Nicola: Die zweitgrößte der Tremiti-Inseln wirkt wie ein befestigtes Kleinod. Am höchsten Punkt der Insel grüßt eine Klosterkirche, die einen fantastischen Mosaikfußboden besitzt.
Santa Maria Maggiore di Siponto: Der Badeort am südwestlichen Stadtrand von Manfredonia punktet - neben Sandstrand satt - mit einem romanischen Sakralbau der Extraklasse.
Was unternehmen?
Steilküsten-Bootstour: Bester Ausgangspunkt ist der Hafen von Vieste. Highlights sind ein großer Naturkarstbogen, die Meereshöhlen sowie die Felsen in der Baia di Zagare. Mit etwas Glück sind Delfine zu sehen!
Wandern im Vorgebirge: Auch wenn der Gargano keine klassische Wanderregion ist, bietet er die eine oder andere Option. Wunderschön blühen z. B. im Frühjahr an den höheren Hängen des Monte Sacro die Orchideen.
Mit einem Trabucco fischen: Die fantastischen Fischfangapparaturen aus Holz sind ein Wahrzeichen der Küste. Einheimische zeigen, wie man mit ihnen Fische fängt.
Wo baden?
Spiaggia Vignanotica: Der Strand unter steilen Klippen liegt abseits der großen Badeorte und genießt einen legendären Ruf. In der Saison versorgt eine Strandbar mit Essen und Getränken.
Spiaggia di Scialmarino: Die sichelförmige Bucht zwischen Peschici und Vieste ist ein Surfrevier, eignet sich aber auch zum Baden.
Spiaggia di Calalunga: Unfair, von den vielen atemberaubenden Stränden rund um Peschici einen hervorzuheben. Doch neben ihren landschaftlichen Reizen ist diese Bucht auch in der Saison nicht allzu überlaufen.
Isola di San Domino: Zwar geizt die Küste nicht mit tollen Stränden, die schönsten Badeplätze besitzt aber die Hauptinsel des Tremiti-Archipels nördlich des Gargano.
Die Küste des Gargano
Die steilen Klippen sind der schönste Abschnitt der italienischen Adria. Südlich von Vieste läuft die Bilderbuchküste zur Hochform auf und lässt sich in ihrer ganzen Formen- und Farbenpracht am besten vom Meer aus erschließen. Nördlich von Vieste bieten die lang gestreckten Buchten ein Paradies für Windsurfer.
Feinsandige Strände, das klare Wasser und bildhübsche Ortszentren machen die Garganoküste zum Mekka für Aktivurlauber und Erholungssuchende. Allerdings ist das Ferienparadies längst kein Geheimtipp mehr. In der Vor- und Nachsaison haben Reisende aus dem Norden jedoch die Badebuchten weitgehend für sich. Alle Ortschaften verfügen über badetaugliche Sandstrände; Taucher, Surfer, Schnorchler und andere sportliche Wasserratten kommen hier auf ihre Kosten. Mindestens ein Campingplatz entlastet während der Saison in beinahe jeder Bucht den örtlichen Unterkunftsnotstand. Wer sich den Luxus einer ganz privaten Bootstour in den Abendstunden leistet, kann bizarre Grotten und Klippenformationen erleben, die ihresgleichen suchen. Kleine Städtchen zwischen knorrigen alten Pinienwäldern und schneeweißen Kalkklippen bilden einen erfrischenden Kontrast zum türkisfarbenen Meer. Von Norden und von Süden führen schnelle Transitstrecken zur Spitze des Stiefelsporns und verkürzen die Anfahrt auf den ansonsten kurvenreichen Sträßchen. Nur nach Vieste, dem touristischen Hauptort an der Garganoküste, müssen längere Anfahrtswege in Kauf genommen werden. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann mit der Gargano-Bahn bis kurz vor Peschici fahren. Vom Bahnhof in Manfredonia wiederum fahren häufig Busse zu den wichtigsten Küstenorten.
Die beiden touristischen Zentren Vieste und Peschici sind ausgesprochen anmutig. Zahlreiche steile Treppengassen durchziehen die verwinkelten Altstädte, die auf Klippen hoch über dem Meer kleben. In den Ortschaften herrscht zumeist noch ein ganz normaler Alltag: Das Waschwasser wird über die Stufen gekippt, vor den Haustüren trocknet die selbst gemachte Pasta auf großen Holztabletts. Wer in der Nebensaison kommt, vermeidet den Juli-August-Horror mit überhöhten Preisen, belegten Unterkünften, Gedränge in den Gassen und dem Verkehrschaos auf der Küstenstraße. Neben Peschici und Vieste hat sich in den letzten Jahren Mattinata als drittes Urlaubszentrum etabliert. Viele Gäste aus dem deutschsprachigen Raum schätzen das größere Quantum an Ruhe, ein bodenständiges Preisniveau sowie die kürzeren Anfahrtswege ins Vorgebirge oder an den Golf von Manfredonia. Das an der Nordseite gelegene Städtchen Rodi Garganico hingegen hat seine besten Tage bereits gesehen. Zwar zählt die Altstadt noch immer zu den interessanteren Zielen an der Garganoküste, in ihrer Funktion als Standortquartier haben andere Gebiete dem Städtchen inzwischen eindeutig den Rang abgelaufen.
Am Küstenabschnitt zwischen Rodi Garganico und Vieste entdecken Reisende die meisten der auf den ersten Blick merkwürdig anmutenden Fischfangvorrichtungen, Trabucchi genannt (→ „Rätselhafte Fischfangapparate ...“). Die Netze an Holzstelzen über dem Meer zählen zu den Wahrzeichen der Küste.
Flankiert wird die Küste des Gargano im Norden durch das Gebiet um die beiden salzhaltigen Küstenseen - dem Lago di Lesina sowie dem Lago di Varano - und auf der Südseite vomGolf von Manfredonia (Golfo di Manfredonia). Schmale Lagunen trennen die Küstenseen jeweils vom Adriatischen Meer, wo an den kilometerlangen Sandstränden selbst im Hochsommer immer ein Plätzchen frei ist, auch wenn die touristische Infrastruktur einem Vergleich mit den namhafteren Destinationen rund um Vieste und Pes-chici nicht standhält. Im sanft ansteigenden Hinterland der beiden Seen lösen Olivenplantagen die anfänglichen Gemüse- und Gewächshauskulturen ab; aus der tonnenschweren Ernte wird eines der besten Olivenöle der Gegend gepresst. Das flachwellige Terrain mit seinen nur spärlich befahrenen Nebenstraßen eignet sich gut für ausgedehnte Radtouren. Die weite Ebene hinter dem Halbrund des Golfs von Manfredonia hingegen markiert bereits den Übergang zum Tavoliere di Foggia und zur Costa di Bari. Sie besteht im Wesentlichen aus Sumpf, Salz und Sand und wurde früher aufgrund ihres notorisch ungesunden Klimas gerne gemieden. Erst die Drainierungskampagne in der Mussolini-Zeit verwandelte das Gebiet in ertragreiches Ackerland. Überall leuchten seitdem knallrote Peperoncini und Tomaten auf dem fruchtbaren Boden; mehrmals im Jahr wird geerntet. Ein schmaler Dünenstreifen, der kurz hinter Manfredonia beginnt und sich bis Zapponeta erstreckt, trennt die Felder vom Meer.
Manfredoniaca. 56.000 Einwohner
Das südliche Tor zum Gargano beherbergt die schönste Einkaufsmeile des Gargano und punktet mit einem grandiosen mittelalterlichen Kastell. Der Stadtgründer ist kein Geringerer als König Manfred, der Sohn des Stauferkaisers Friedrich II.
Trotz des klangvollen staufischen Namens verirren sich nur selten Reisende in die größte Stadt an der Garganoküste. Sie lohnt jedoch durchaus einen Besuch, nicht nur wegen der Freundlichkeit der Menschen, sondern auch aufgrund der Kunstschätze im Zentrum und an der Peripherie. Die wichtigsten Attraktionen sind das Nationalmuseum mit den unvergleichlichen daunischen Stelen im Kastell sowie die beiden romanischen Gotteshäuser in und um Siponto. Die Kathedrale im Zentrum hingegen ist ausnahmsweise einmal kein kunstgeschichtliches Kleinod, lohnt aber zumindest eine Stippvisite. Schnurgerade zieht sich der Corso Manfredi als schmale Fußgängerzone durch die Innenstadt und verbindet dabei die Piazza G. Marconi am Übergang zur Neustadt mit dem Kastell in Tuchfühlung zum Hafen. Insbesondere am späteren Nachmittag und am Abend entfaltet der hübsche Corso mit seinen gediegenen Bürgerhäusern, Ladengeschäften und kultivierten Cafés ein urbanes Flair, das Reisende ansonsten in der Gargano-Region vergeblich suchen. Die wirtschaftliche Lage in und um Manfredonia ist hingegen alles andere als rosig, seit das staatliche Petrochemiewerk EmiChem, jahrzehntelang ein Schandfleck am Golf, stillgelegt ist und wertvolle Arbeitsplätze verloren gingen.
Die unmittelbare Stadtumgebung mit ihren Industriezonen präsentiert sich stärker zersiedelt. Urlaubsstimmung kommt jedoch spätestens auf der Küstenstraße nach Mattinata oder auf der anderen Seite im 3 km südlich von Manfredonia gelegenen Badeort Lido di Siponto auf. In den letzten Jahren wurde Letzterer im großen Stil radfahrerfreundlich umgestaltet, wobei die Verkehrsplaner des Guten etwas zu viel walten ließen und ein für ortsfremde Autofahrer fast undurchschaubares Netz von Einbahnstraßen hinterließen. Neben der sehenswerten romanischen Chiesa Santa Maria Maggiore verweisen in einem Park die spärlichen Reste des antiken Siponto auf eine reiche Vergangenheit. Ein weiterer kunsthistorisch bedeutender Sakralbau, die Abbazia di San Leonardo, liegt an der Ausfallstraße nach Foggia.
An Lido di Siponto schließt sich die dünenbewehrte, spärlich bebaute Golfküste an, die sich über Zapponeta bis hinunter zum Kur- und Badeort Margherita di Savoia, der ersten Etappenstation an der Costa di Bari, zieht. Zweifelhafte Feriensiedlungen mit Campingplätzen am Dünenstrand sind bereits im September verriegelt. Die Küstenstraße (SP 141) quert Gemüsefelder, Gewächshäuser, Brachland sowie ein Salinengebiet von enormer Ausdehnung. Es handelt sich um das größte dieser Art in Europa; über eine Länge von 20 km erstrecken sich parallel zum Strand die gefluteten Salzfelder; jährlich werden in über 500 Verdunstungsbecken ca. 10 Mio. Zentner des würzigen Kristalls gewonnen, rund 50 % der gesamten italienischen Produktion. Auf kilometerlangen Transportbändern wurde das Salz jahrelang direkt in den Hafen von Barletta befördert, mittlerweile setzt man auf den Lkw-Transport. Das Schutzgebiet Oasi Lago Salso 7 km südlich von Siponto ist allerdings keinen Abstecher mehr wert. Seit die Seen an der Lagune nahezu ausgetrocknet sind, suchen sich die Vögel ihre Berut- und Nistgebiete woanders (www.oasilagosalso.com).

San Leonardo di Siponto

Geschichte: Die historischen Wurzeln der Stadt liegen nicht in Manfredonia selbst, sondern im benachbarten Siponto. Der von den Ureinwohnern Apuliens, den Dauniern, gegründete Ort avancierte in der Blütezeit des Römischen Reichs zu einem wichtigen Orienthafen. Später schifften sich hier Kreuzfahrer auf dem Weg ins Heilige Land ein, und einer der letzten Staufer, Konrad IV., ging hier mit einer Truppe an Land, um sich die Rechte an der sizilianischen Krone zu sichern. Im Mittelalter stritten sich die jeweiligen Herrscherdynastien heftig um Siponto. Zuletzt gehörte es zum Herzogtum Benevent, bevor 1223 ein schweres Erdbeben die Stadt fast vollständig zerstörte. Dieses Ereignis wurde zum Anlass für die Neugründung von Manfredonia. Die Initiative zur Umsiedlung der Überlebenden von Siponto ergriff der Stauferkönig Manfred. Der Lieblingssohn Kaiser Friedrichs II. konstruierte sein Manfredonia auf streng rechtwinkligem Grundriss und setzte das quadratische Stauferkastell beherrschend davor. Zwischen dem 14. und dem 16. Jh. erhielt die Burg durch den erweiterten Mauerring ihre heutige Form. Um die Festung herum entstand in jüngerer Zeit eine schattige Parkanlage. Überaus romantisch klingt die Schilderung des deutschen Schriftstellers und Italienreisenden Ferdinand Gregorovius, der vor über 120 Jahren seinen Einzug in die Stadt beschrieb: „Als wir in Manfredonia einfuhren,“ notierte er ganz im Stil eines abenteuerlustigen Entdeckungsreisenden, „ungewiss ob und wo wir eine Herberge finden würden, stürzte uns ein Schwarm von braunen, halbnackten und verwildert aussehenden Menschen entgegen, mit heftigen Gebärden und Ausrufen, ein jeder sich erbietend, unsere Sachen zu tragen und uns in ein Gasthaus zu bringen.“ Ganz so überschwänglich ist der Empfang in Manfredonia heute nicht mehr; wer jedoch Einheimische auf der Straße nach dem Weg fragt, kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit bereitwilliger Hilfe und Unterstützung rechnen.
Sehenswertes
Castello Svevo-Angioino (Museo Nazionale di Manfredonia): Das gut erhaltene Kastell ist eine „Gemeinschaftsproduktion“ zweier verfeindeter Herrscherfamilien. Karl I. von Anjou komplettierte die von König Manfred begonnene Festung nach dem blutigen Ende der Staufer. Der quadratische Kernbau der Vierflügelanlage hat drei äußere Rundtürme und einen eckigen, spitz zulaufenden Wehrturm. Innen ist eines der wichtigsten Museen zur apulischen Frühgeschichte untergebracht. Diese Bedeutung verdankt es v. a. seinen daunischen Stelen aus dem 7. und 6. Jh. v. Chr. Die quaderförmigen Steinblöcke haben ein keilartiges Kopfende, ihre Verzierungen lassen stilisierte menschliche Gestalten erkennen, deren Arme in Hüfthöhe verschränkt sind. Die zahlreichen figürlichen Darstellungen lesen sich wie Bildergeschichten, sie zeigen Szenen aus dem Alltag, beziehen sich auf den Totenkult oder auf rituelle Handlungen. Die rund 1500 Stelen wurden Mitte des 20. Jh. entdeckt, als Altertumswissenschaftler nach frühgeschichtlichen Relikten suchten. Teils fand man sie auf alten Gutshöfen, wo sie als Baumaterial dienten, teils auf dem freien Feld. Wahrscheinlich handelt es sich um Grab- oder Grenzsteine.
♦ Di-Sa 9.30-14.30 Uhr, So 9.30-19.30 Uhr. Seit der Corona-Pandemie nach Reservierung in der App „io Prenoto“ zu besuchen. Eintritt frei.
Cattedrale San Lorenzo Maiorano: Der imposante Sakralbau nimmt die gesamte obere Längsseite der Piazza Papa Giovanni XXIII am Corso Roma ein. Es handelt sich um einen Neubau aus dem 17. Jh., weil die Vorgängerkirche aus romanischer Zeit durch einen Türkenüberfall zerstört wurde. Die kunsthistorische Bedeutung des Gotteshauses hält sich daher in Grenzen. Zwei Objekte im Inneren verdienen dennoch Beachtung: Erstens die Madonna di Siponto aus Holz aus dem 12. Jh. in einem Nebenraum in der Nähe der Beichtstühle, die - wie die byzantinische Marienikone im Hauptschiff - ursprünglich die Abteikirche San Leonardo Siponto schmückte. Zweitens in einem Nebenraum an der Schmalseite der Kirche ein bemaltes Holzkruzifix aus dem 13. Jh., das ebenfalls aus der Abtei San Leonardo stammt. Der Kirchenschatz sowie einige archäologische Artefakte sind im Museo diocesano untergebracht, das über einen Seiteneingang zugänglich ist.
♦ Museum Di, Do und Sa 17-19 Uhr.

Staufisch-angevinisches Kastell

Santa Maria Maggiore di Siponto: Die Kirche am südwestlichen Ortsrand von Lido di Siponto ist das einzige aufrecht stehende Relikt aus dem alten Siponto. Funde aus römischer Zeit lassen auf einen Kultplatz schließen, auf dem das spätere Gotteshaus errichtet wurde. Das gedrungene Bauwerk mit dem prächtigen Säulenportal ist ein Beispiel für die normannische Romanik in Apulien. Es ist in eine Oberkirche (12. Jh.) sowie eine frühromanische Krypta aus dem 11. Jh. unterteilt. Die alte Zentralkuppel hat das Erdbeben von 1223 nicht überdauert. Direkt neben dem mittelalterlichen Kultbau macht eine moderne Skulptur aus Drahtgeflecht auf sich aufmerksam, die den Baukörper der ursprünglichen Kirche aus frühchristlicher Zeit wieder sichtbar macht und gleichzeitig den Blick auf freigelegte Fundamente aus der Spätantike ermöglicht. Nach ihrem Schöpfer, dem Bildhauer Edoardo Tresoldi aus Mailand, wird die Monumentalskulptur auch als Basilica Tresoldi bezeichnet. Besonders bei Dunkelheit entfaltet sie eine suggestive Wirkung.
♦ Tägl. 9.30-12.30 und 15-17 Uhr.
Abbazia di San Leonardo di Siponto: Wenige Kilometer landeinwärts, wenig romantisch an der Schnellstraße nach Foggia (SS 89), liegt die ehemalige Abtei San Leonardo. Ursprünglich ein Augustinerkloster, gehörte das Bauwerk vom 13. bis 16. Jh. dem Deutschritterorden, der das Haus später an die franziskanischen Minoriten weitergab. Obwohl der Gebäudekomplex die meiste Zeit nur von außen besichtigt werden kann, lohnt sich der Abstecher, allein das großartige Löwenportal ist eine echte Augenweide.
♦ Seit der Corona-Pandemie nach Reservierung in der App „io Prenoto“ zu besuchen. Eintritt frei.
Basis-Infos
Information Das Infobüro befindet sich zwischen Altstadt und Hafen, nur wenige Schritte vom Corso Manfredi entfernt. Mo-Fr 10-12.30 und 17-19 Uhr. Piazza Mercato, Tel. 0884-581998, www.manfredoniaexperience.it.
Hin & weg Pkw, Anfahrt von Foggia über die vierspurig ausgebaute SS 89, kostenlose Parkplätze zwischen Altstadt und Hafen (von Siponto kommend, den Schildern zum Hafen folgen).
Bus/Bahn, von Foggia fahren über Siponto täglich mehr als 10 Direktzüge. Mit dem Bus geht es nach Monte Sant’Angelo und über Mattinata zur Garganoküste. Wer nach Siponto will, verlässt an der Haltestelle „Manfredonia Ovest“ den Zug.
Ärztliche Versorgung Ospedale San Camillo De Lellis, Via Isonzo 1, Tel. 0884-510111.
Einkaufen Caseificio dei Pini, Bauernhof mit Direktverkauf von Wurst und Büffelmozzarella, der Kleintierzoo amüsiert die Bambini. Via dei Pini (am südlichen Ortsausgang von Siponto, an der Straße nach Zapponeta ausgeschildert), Tel. 0884-541799, www.caseificiodeipini.it.
Wochenmarkt, jeden Mi.
Feste & Veranstaltungen Patronatsfest, San Lorenzo Maiorano (dem Stadtpatron ist die Kathedrale geweiht), 7. Febr.
Carnevale Dauno, daunischer Karneval mit Umzügen und zahlreichen Folkloregruppen aus der Umgebung, Febr./März, www.festedicarnevale.it.
Patronatsfest, Santa Maria di Siponto, 28. Aug. bis 1. Sept.
Übernachten / Essen & Trinken
Übernachten **** Regiohotel Manfredi, 2 km außerhalb, jenseits der Stadtumgehung Foggia-Mattinata (SS 89) gelegenes Großhotel. Hufeisenförmige, dreigeschossige Anlage mit Palmen-Hof und Lagunen-Pool davor. Wird auch für Tagungen und Hochzeiten genutzt. Modernes Ambiente, von den Zimmern nach hinten fällt der Blick aufs Vorgebirge des Gargano. SP 58 km 12, Tel. 0884-530113, www.regiohotel.it. €€€€
***S Albergo Gabbiano, 2 km außerhalb der Stadt jenseits der Stadtumgehung Foggia-Mattinata (SS 89) gelegenes Großhotel. schlichter Neubau in Lido di Siponto, nahe dem Strand. Die Alternative zu Manfredonia-Downtown, in einer ruhigen Nebenstraße des Badeorts gelegen, sauber und gut geführt, Zimmer teils mit Meerblick, Ristorante. Ganzjährig geöffnet. Viale Eunostides 20, Tel. 0884-542554, www.albergogabbiano.it. €€€
B&B La Dolce Vista, professionell geführte Cityherberge mitten im Geschehen. 4 Zimmer, geschmackvoll möbliert, eines mit externem Bad. Reichlich Komfort, teils mit Terrasse bzw. Gemeinschaftsveranda und Hafenblick. Via delle Cisterne 2 (eine Nebengasse des Corso), Tel. 393-5130000, www.ladolcevistamanfredonia.it. €€
B&B Casa Manfredi, nette Privatunterkunft in einem gediegenen Bürgerhaus in der Fußgängerzone, nur wenige Schritte vom Kastell entfernt. Moderne Designelemente, 3 behaglich möblierte Zimmer und Suiten, jeweils mit Meerblick. Aussichtsterrasse, Frühstück in der Bar. Corso Manfredi 209, Tel. 388-6251929, www.casamanfredi.net. €€
Camping Lido Salpi, freundlicher und gepflegter Campingplatz wenige Kilometer südlich von Lido di Siponto. Von der Küstenstraße nach Zapponeta ausgeschildert. Nur wenige Schritte bis zum Sandstrand mit Blick auf die Garganohalbinsel. Ganzjährig offen. Riviera Sud, Tel. 0884-571160, www.campinglidosalpi.it. €
Essen & Trinken Il Baracchio, die volkstümliche Trattoria im Stadtzentrum steht für herzhafte Fischküche zu ehrlichen Preisen. Meeresfrüchte kommen gekocht, gegrillt oder roh auf den Tisch, dazu gibt’s eine leckere zuppa di pesce. Traditionelle Küche ohne Allüren. Tägl. mittags und abends. Corso Roma 38, Tel. 0884-583874.
Mein Tipp Bacco Tabacco e Venere, gemütliches Weinlokal mit Außenplätzen in einer ruhigen Parallelstraße zum Corso. Innen kultiviert, mit fein eingedeckten Tischen, das Auge isst mit. Fisch- und Fleischgerichte, wobei die Meeresküche klar überwiegt. Ausgezeichnete Weinauswahl. Mittleres Preisniveau. Mo Ruhetag. Via Maddalena 84, Tel. 0884-660541.
Coppola Rossa, seit vielen Jahren ist der nette Familienbetrieb in Manfredonia eine zuverlässige Adresse. Gute Fischküche, hübsch eingerichtet, klimatisiert, sehr beliebt bei den Einheimischen. Zu den Spezialitäten gehören troccoletti allo scoglio (kleine Nudeln mit Meeresfrüchten), außerdem reichhaltige Fischsuppen, Menü um 25 €. So abends und Mo geschlossen. Via Maddalena 28 (eine Parallelstraße des Corso), Tel. 0884-582522, www.coppolarossa.com.
Trattoria Regina, behagliches Ristorante im Zentrum von Lido di Siponto, sehr gute Pizza (ab 3,50 €), zudem stehen Fisch- und Fleischgerichte auf der Karte. Menü ca. 20-25 €. Alte Fotos zieren die Wände, mit großer Terrasse. Mo-Fr ab 17.30 Uhr, Sa/So ab 12.30 Uhr. Piazza Principale, Tel. 0884-541949.
Gelateria Tommasino, kleiner Eistempel an der Piazza vor dem Kastell, lecker-cremiges Eis, wenige Sitzplätze auf der kleinen Terrasse. Mo Ruhetag. Via dell’Arcangelo/Ecke Corso Manfredi, Tel. 0884-514998, www.tommasinogelati.it.
Mattinataca. 6300 Einwohner
Die unaufgeregte Ortschaft liegt inmitten weitläufiger Ölbaumpflanzungen an einem sanften Küstenhang. Als Strandquartier ist Mattinata vor allem bei deutschen Urlaubern sehr beliebt.

Treppenweg in der Altstadt von Mattinata

Die intensive Landwirtschaft in der Umgebung findet ihren Niederschlag in zahlreichen Prodotti-tipici-Geschäften, die neben Olivenöl auch Käse oder Wein vertreiben. Das gepflegte Ortszentrum, das leicht erhöht im Hinterland liegt, scheint auf den ersten Blick vom Tourismus unbehelligt. Abseits der Hauptachsen entfaltet sich das typisch südländische Leben, niedrige, weiße Häuser säumen die langen, geraden Straßen. Einem Vergleich mit den spektakulären Zentren von Peschici und Vieste hält Mattinata allerdings nicht stand. Das liegt v. a. daran, dass der ursprüngliche Ort einst in Hafennähe lag und Ende des 19. Jh. bei einem Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami zerstört wurde. Das Geld von Emigranten aus Übersee ermöglichte den Wiederaufbau an neuer Stelle zwischen den Hügeln, wobei die ehemalige 3000-Seelen-Gemeinde um mehr als das Doppelte anwuchs.

Blick vom Monte Saraceno auf den Strand von Mattinata

Ohnehin spielt sich der Gästebetrieb weniger im Zentrum auf der Höhe, sondern ein Stockwerk tiefer in der Piana di Mattinata ab: 2 km unterhalb liegen der Hafen und die touristisch genutzte Uferzone. Entlang der Bucht erstreckt sich ein ausgedehnter Kiesstrand, dahinter liegen ein gutes Dutzend meist kleinerer Feriendörfer und Campingplätze. Die Zufahrt zum Strand erfolgt über enge Feldwege zwischen Olivengärten, die jeweils an gebührenpflichtigen Parkplätzen enden. Außerhalb der italienischen Badesaison ist es hier herrlich beschaulich, besonders für Familien mit Kindern ist der Strandbereich ideal. Weitere Vorzüge entspringen im Wesentlichen der verkehrsgünstigen Lage: Die Wege in fast alle Teile des Nationalparks sind kurz, die Anfahrt von Manfredonia ist schnell und bequem. Andererseits sorgt die teils vierspurig ausgebaute Schnellstraße dafür, dass die Gegend rund um den Hafen im Sommer und an Wochenenden aus allen Nähten platzt. Sogar aus der Hauptstadt Bari kommen die Tagesausflügler in Scharen angefahren.
Den schönsten Blick über die lang gezogene Bucht genießen Spaziergänger auf dem Fußweg zum nahe gelegenen Küstenhügel Monte Saraceno, wo Archäologen daunische Felsgräber aus dem 10. bis 7. Jh. v. Chr. freigelegt haben. Auch der Monte Sacro sowie das Pilgerzentrum Monte Sant’Angelo im Vorgebirge des Gargano sind vergleichsweise unkompliziert erreichbar.
An der Küstenstraße in Richtung Vieste treffen Reisende wenige Kilometer weiter bei Mattinatella abermals auf herrliche Steilküste mit einem feinen Kies-Sand-Strand, den man über eine abschüssige, holprige Stichstraße erreicht. Mattinatella ist fast noch ein Geheimtipp an dieser mit Naturschönheiten nicht geizenden Küste!
Wandertipp: Einstieg zur Kurzwanderung auf den rund 260 m hohen Hausberg Monte Saraceno ist die kleine Wendeplatte am südlichen Ende eines parallel zum Strand verlaufenden Sträßchens. An der Plattform steigt ein steiler Treppenweg zwischen Olivenbäumen an und knickt nach ca. 100 m scharf nach links ab. Verflachend steuert die Route eine Bergnase an, die herrliche Ausblicke auf die südliche Garganoküste gewährt. Hinter einem Picknickplatz steigt der Weg abermals an und führt in Zickzackkehren hinauf zur Hügelspitze (Gehzeit ca. 1:30-2 Std.).
Basis-Infos
Hin & weg Busse fahren von Mattinata nach Monte Sant’Angelo, Vieste, Foggia und Manfredonia.
Wohnmobilstellplätze befinden sich am Strand zwischen Olivenbäumen, z. B. im „Eden Park“ in der Nähe der Trattoria dalla Nonna (→ Übernachten/Essen & Trinken).
Baden In der Nähe des kleinen Hafens zweigt ein Sträßchen von der Küstenstraße (SP 53) ab, das parallel zur Küste südwärts führt. Von diesem zweigen Stichstraßen zum Meer ab, die häufig an ausgeschilderten Strandbädern mit Privatparkplatz enden.
Übernachten / Essen & Trinken
Übernachten *** Residence und Hotel Torre del Porto, gut geführter, sympathischer Albergo 5 Min. vom Strand entfernt. Pool, 10 Zimmer, dazu mehrere Familienapartments, überwiegend mit Balkon oder Verandazugang. Viel Grün, kleiner Spielplatz, himmlische Ruhe, in der Hauptsaison mit Restaurant. Ostern bis Mitte Okt. geöffnet. Apartments nur wochenweise. Contr. Funni, Tel. 0884-550429, www.torredelporto.it. €€€
* Pensione San Michele, der kleine und freundliche Landgasthof befindet sich direkt an der Küstenstraße oberhalb von Mattinatella. Einige Zimmer mit Meerblick, gemütliches Terrassenrestaurant mit mediterraner Küche und Weitblick von der Veranda. April bis Mitte Sept., im Aug. Pensionspflicht. SP 53 (Mattinata - Vieste), Tel. 0884-550314, www.pensionesanmichele.it. €€
B&B Collotorto, Privatquartier in der Piana di Mattinata mit 3 Zimmern in Bungalows, die zu einem gepflegten Landhaus gehören. Herrliche Ruhe zwischen Oliven-, Orangen- und Zitrusbäumen. Gutes Frühstück mit vielen eigenen Produkten. April bis Ende Sept. Contr. Collotorto (vom Friedhof aus beschildert), Tel. 338-8041207, bbcollotorto.wixsite.com/bbcollotorto. €€
Villaggio San Matteo, vorbildliches und sehr gepflegtes Feriendorf in Strandnähe, 30 Zimmer bzw. Familienapartments für 2-4 Pers., Pool, Restaurant und Privatstrand. Vermietung wochenweise. Ostern bis Sept. Contr. Torre del Porto in Mattinata, Tel. 0884-550856, www.villaggiosanmatteo.it. €€
Agriturismo Madonna Incoronata, 1 km landeinwärts in einem 100 ha großen Oliven- und Macchia-Tal, 8 komfortabel eingerichtete Apartments mit Küche für Selbstversorger in einer restaurierten Ölmühle und in verstreuten Nebengebäuden. Eine Oase der Ruhe, kein Restaurant, in der Hauptsaison essen die Gäste am Strand im Lido Monsignore, das vom selben Inhaber betrieben wird. Wohnmobil- und Zeltstellplätze. Loc. Madonna Inconorata, Tel. 0884-550228, www.agriturismomadonnaincoronata.it. €€€
Bio/Regional Agriturismo Giorgio, die älteste Azienda Agrituristica der Gegend ist seit über 200 Jahren in Familienbesitz. Schlichte, große Zimmer im Haupthaus und etwa 30 einfache 2- bis 6-Bett-Apartments, die sich auf dem 15 ha großen Olivenhang verteilen. Eine alte Ölmühle ist noch in Betrieb. Die Küche arbeitet v. a. mit eigenen Erzeugnissen und bringt ausgezeichnete, herzhafte Speisen hervor (Menü 20 €). Privater Strandabschnitt. März bis Okt. geöffnet. Contr. Giorgio (südwestlicher Ortseingang von Mattinata), Tel. 0884-551477, www.agriturismogiorgio.it. €€€
Camping Fontana delle Rose, großer, gut ausgestatteter Platz am Strand von Mattinatella. Auch Bungalowvermietung. Juni bis Mitte Sept. SP 53 (Mattinata - Vieste), Tel. 0884-550028, www.fontanadellerose.com. €
Essen & Trinken Del Capriccio, Ristorante und Pizzeria im Zentrum von Mattinata. Stimmungsvolle Plätze auf der Piazza am hinteren Ende des Ortskerns, Innenplätze im gemauerten Gewölbe. Typische Regionalküche mit frischem Fisch und saisonalen Zutaten, freundlicher Service, akzeptable Preise. Tägl. ab 19.30 Uhr, So auch mittags. Via Pietro Giannone 8, Tel. 351-2130217.
Locanda del Maniscalco, landestypische Trattoria im Stadtzentrum von Mattinata mit rustikalen Sitzplätzen auf der Veranda (nur bei schönem Wetter). Käse von der eigenen Azienda, Hausspezialität ist Fleisch, das gegrillt, gegart oder überbacken auf den Tisch kommt. Menü um 20 €. Mo Ruhetag. Via Luigi Zuppetta 12, Tel. 348-7538161.
Mein Tipp Lido Cala Rosa, familiäres Strandbad in Mattinatella, freundlich und sympathisch. Lauschige, gepflegte Terrasse direkt am Strand, die kleine Küche kredenzt frisch zubereitete Meeresfrüchte-Primi und -Secondi für 13-15 €. Wohnmobile können wenige Schritte weiter abgestellt werden. Verleih von Sonnenschirm und Liege. Ostern bis Sept. tägl. Tel. 0884-226584, www.lidocalarosa.it.
Masseria Liberatore, Ausflugs-Ristorante in Strandnähe mit Agriturismo-Flair. Viel Grün, niveauvolles Ambiente, Sitzplätze innen und außen. Zahlreiche Produkte aus der Region, Fisch- und Fleischgerichte, abends auch Pizza. Guter Hauswein, jahreszeitlich viele Mücken! Menü 30-35 €. Mo Ruhetag. Contr. Funni, Tel. 0884-550613.
Trattoria dalla Nonna, Strandlokal im Liberty-Stil, raffinierte Fischküche und delikate Primo-Spezialitäten wie linguine al trabucco (mit Meeresfrüchten und frischen Tomaten). Ausgewählte Flaschenweine, etwas förmlicher Service. Menü ab 30 €. Auch Bungalowvermietung. Ganzjährig geöffnet. Contr. Funni in Mattinata, Tel. 0884-559205, www.dallanonna.it.
Café/Gelateria Gabrielino, das alteingesessene Eiscafé im Ortszentrum gibt es seit 1933! Ruhige Sitzplätze an der Straße, verführerische Eiskreationen, Kaffee sowie leckere Torten. Juni bis Sept. tägl., sonst Di zu. Via Garibaldi 3 (eine Seitengasse zum Corso Matino), Tel. 9884-559444, www.gabrielino.it.
Lido Le Casette, Strandbar in Hafennähe, jugendliches Publikum, der perfekte Ort für den vorabendlichen Aperitivo mit Meerblick. Auch mittags frische Salate und Snacks für den kleinen Hunger. Ganzjährig ab 8 Uhr, Di geschlossen. Loc. Caselle dei Pescatori, Tel. 0884-559713.
Baia delle Zagare und Spiaggia di Vignanotica
Die traumhafte, jedoch leider von der Landseite nicht öffentlich zugängliche Baia delle Zagare zählt sicherlich zu den spektakulärsten Stränden an diesem Küstenabschnitt.
Zwei weiträumig dimensionierte Luxusresorts, die allerdings schon bessere Zeiten erlebt haben, versperren den Zugang von der Küstenstraße. Nur Eingeweihte wissen um Schleichwege hinunter zur Baia delle Zagare. Einen Blick auf die vorgelagerten Faraglioni kann man jedoch von den Booten aus erhaschen, die während der Saison von Vieste, Peschici oder Mattinata das Buchtidyll ansteuern. Dass sich die Namensvettern der ungleich berühmteren Felsen bei Capri als grandiose Naturkulisse populärer Filme eignen, überrascht wenig. 2010 löste z. B. die Bollywood-Komödie „Housefull“ mit dem Leinwandhelden Akshay Kumar einen Run indischer Touristen auf die Garganoküste aus. Reiseagenturen warben in Indien mit dem Konterfei des Stars vor den Felsen um zahlungskräftige Kunden.

Traumziel für Wasserratten: die Spiaggia di Vignanotica

Gänzlich anders präsentiert sich die Situation wenige Kilometer weiter in Richtung Vieste am Vignanotica-Strand. Die schmale Zufahrt endet kurz oberhalb der Klippen und der Kiesbucht an gebührenpflichtigen Parkplätzen (10 € pro Tag). Ein Treppenweg führt von dort hinunter ans Wasser, wo in der Badesaison zwei einfache Strandbars Schirm und Liege verleihen. Außerdem ist die paradiesisch gelegene Bucht von der Küstenstraße auf Schusters Rappen erreichbar.
Wanderung 1: Küstenweg zum Vignanotica-Strand
Einfache Küstenwanderung auf gut ausgebautem Weg
Radfahren Gegenüber der Abzweigung zum Vignanotica-Strand führt eine weitere, mountainbike-taugliche Piste zum Monte Sacro. Ein Fahrradwegweiser markiert den Einstieg.
Übernachten/Essen Residence Vignanotica, einsame Lage über dem Vignanotica-Strand, 14 Zimmer mit Veranda und Küche für Selbstversorger in der Residenz. Einfacher Standard, relaxte Atmosphäre. Schräg gegenüber bietet der Camping Vignanotica einfache Stellplätze. Mit Minimarket und Lido am Strand. Juni bis Sept. Tel. 0884-550640, www.vignanotica.it. €€
Lido Baia dei Gabbiano, nettes, rundweg empfehlenswertes Café an der Spiaggia di Vignanotica. Salate, Bruschette, Obst und vitaminhaltige Säfte. Verleih von Liege und Sonnenschirm. Mitte Mai bis Sept. Loc. Vignanotica, Tel. 0884-559783.
Viesteca. 14.000 Einwohner
Das bedeutendste touristische Zentrum der Garganoküste erstreckt sich malerisch auf und zwischen zwei verwitterten Felsarmen. Zu beiden Seiten wird der Ort von Sandstränden flankiert.
Enge Treppengassen durchziehen die Altstadt, die abrupt zum Meer abfällt. Weil die natürlichen Kräfte beständig am Kalksporn nagen, sind einige Wohnhäuser am Abgrund akut gefährdet und werden durch aufwendige Metallkonstruktionen gesichert; gegenüberliegende Häuser stützen sich teils durch gemauerte Bögen gegenseitig. Insgesamt handelt es sich um einen Ort mit viel Atmosphäre, auch wenn er im Sommer häufig sehr überlaufen ist. Dann verwandelt sich Vieste zum Zentrum des Nachtlebens im Gargano. In der City findet allabendlich die turbulente Passeggiata auf dem Corso Lorenzo Fazzini statt. Dutzende von Straßen- und Eiscafés haben geöffnet, von Videowänden dröhnt fetzige Musik, Straßenhändler verkaufen ihre Ware bis Mitternacht.