Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller - E-Book

Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Andreas Haller

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Beschreibung

E-Book zur 4. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2023 Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Einst Grenzland, heute im Herzen Europas gelegen. Entdecken Sie mit Andreas Haller und unserem Reiseführer "Steiermark" in der vierten Auflage auf 444 Seiten mit 248 Farbfotos die bezaubernde Natur und bewegte Geschichte der Steiermark. Die 46 Karten und Pläne verschaffen Ihnen optimale Orientierung während ihrem Urlaub im "grünen Herzen Österreichs". Die zwölf ausführlich beschriebenen Wanderungen und Touren samt GPS-Tracks lassen Sie Land und Leute der Steiermark hautnah erleben. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Alles vor Ort für Sie recherchiert und ausprobiert. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays vermitteln interessante Hintergrundinformationen für Ihre Urlaubs-Reise nach Österreich. Die Geheimtipps von Andreas Haller erschließen Ihnen die Must-Sees der Steiermark zwischen Graz und Dachstein, Schladming und der Südsteiermark, sowie Fürstenfeld in der Oststeiermark, ebenso wie die versteckten Perlen der Region. Erprobte Tipps und nützliche reisepraktische Ratschläge runden den Reiseführer "Steiermark" ab. Die Steiermark-Region im Überblick Die westliche Obersteiermark begeistert mit Alpenpanoramen wie aus dem Bilderbuch. Nicht ganz das Dach der Welt, aber immerhin der Dachstein-Gipfel lädt zu Erkundung ein. Grandios ist Schladming und der Spiegelsee in den Schladminger Tauern. Industriegeschichte wird in der östlichen Obersteiermark erlebbar. Sehenswert hier: der beeindruckende Erzberg. Seelenstärkung erfahren Österreich-Reisende in Mariazell. Im Murtal fließt die Mur, wichtigster Fluss der Steiermark. Auf dem Weg nach Graz begeistern sehenswerte Uferlandschaften, mittelalterliche Klöster und historische Städte wie Judenburg und Leoben. Überall entdecken Sie mit unserem Reiseführer "Steiermark" Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt. Die Südweststeiermark ist geprägt von Wein, Hopfen, Streuobstwiesen und Feldern, auf denen der berühmte steirische Ölkürbis reift. Naturfreund/innen sind hier genau richtig. Mit unserem Reiseführer "Steiermark" entdecken Sie alles Sehenswerte. Im südlichen Alpenvorland liegt die steirische Landeshauptstadt Graz. Die vitale Stadt lockt mit zahlreichen Attraktionen, ebenso wie das Umland. Sehenswert etwa Basilika Mariatrost und Schloss Eggensberg. Im Südosten der Steiermark findet alle ihr Glück, besonders geeignet auch für Familien. Almen, Burgen, sehenswerte Städte, Thermalbäder und nicht zuletzt die sprichwörtliche steirische Genusskultur warten. Vertrauen Sie den Geheimtipps von Andreas Haller, Sie werden nicht enttäuscht!

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Seitenzahl: 772

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Andreas HallerOrientiert in der SteiermarkDie Region im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturAktiv in der SteiermarkDie Steiermark mit KindernUnterwegs in der SteiermarkWestliche ObersteiermarkAltausseeBad AusseeDer Grundlsee und der ToplitzseeBad MitterndorfTauplitz und die TauplitzalmPürggRamsau am DachsteinDer RittisbergDer DachsteinSchladmingHaus im EnnstalGröbming und der StoderzinkenNaturpark SölktälerSchloss TrautenfelsDas DonnersbachtalBurg StrechauAdmont und Stift AdmontNationalpark GesäuseGstatterbodenJohnsbachÖstliche ObersteiermarkTrofaiachVordernbergEisenerzDer ErzbergHieflau und das RadmertalNaturpark Steirische EisenwurzenSt. Gallen und die Burg GallensteinGroßreifling (Forstmuseum)Palfauer WasserlochDurch das Salzatal nach WildalpenMariazellNaturpark Mürzer OberlandStift NeubergAuf Rax und SchneealpeAm SemmeringKurort SemmeringSpital am SemmeringMürzzuschlagKrieglach und AlplKapfenbergTragöß und der Grüne SeeAflenz KurortSeewiesenDas Murtal bis GrazVon der Turracher Höhe nach St. Ruprecht ob MurauMurauDie Steirische KrakauOberwölzNaturpark Zirbitzkogel-GrebenzenStift St. LambrechtMariahofSchloss LindMühlen und NoreiaDurch das Pölstal nach HohentauernJudenburgZeltweg und KnittelfeldSeckauSeckauer AlpenAbstecher ins LiesingtalLeobenBruck an der MurPernegg an der Mur und MixnitzFrohnleitenPeggau und DeutschfeistritzGraz und sein UmlandGeschichteSehenswertesSchloss EggenbergAuf dem PlabutschBurgruine GöstingFreilichtmuseum StübingStift ReinWallfahrtskirche Maria StraßengelAlpengarten RannachAuf dem SchöcklÖsterreichischer SkulpturenparkThalSüdoststeiermarkWeizNaturpark AlmenlandIm JogllandSt. Kathrein am Hauenstein und RattenSt. Jakob im WaldeAlpengarten WaldbachDie FestenburgStift VorauFreilichtmuseum VorauHartbergNaturpark Pöllauer TalSchloss und Stiftskirche PöllauMaria PöllaubergAm Stubenbergsee und im ApfellandTierpark und Schloss HerbersteinSt. Johann bei HerbersteinMaria FieberbründlSchloss SchielleitenDas Kulm-KeltendorfBad WaltersdorfBad BlumauFürstenfeld und LoipersdorfTherme LoipersdorfDie RiegersburgFeldbach und FehringBad GleichenbergStradenKlöchBad RadkersburgMureckSüdweststeiermarkLeibnitzEhrenhausenGamlitzGlanz und Ratsch an der WeinstraßeIm Leutschacher RebenlandDas Sulmtal und das SausalVon Eibiswald auf die SobothBad SchwanbergDeutschlandsbergBad GamsStainzLigistVoitsberg und KöflachLipizzanergestüt PiberBärnbach und die HundertwasserkircheHirschegg, Modriach und PackNachlesen & NachschlagenLandschaft und GeologiePflanzen und TiereGeschichteKunst und KulturKlima und ReisezeitAnreiseVerkehrsmittel vor OrtSportliche AktivitätenÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungErmäßigungenFeiertageGeldInternet/WLANLändervorwahlenLandkartenÖffnungszeitenPostReiseliteraturTelefonierenTouristeninformationenZeitungen/Medien12 WanderungenImpressumFotonachweisÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Eine Krankheit, die man nie mehr los wird: Sommerfrische in AltausseeAgenten, Abenteurer und augenlose Würmer: der ToplitzseeGedenken, um zu vergessen: das Dachstein-Projekt von Ai WeiweiDas Wunder von Lassing: Ende einer BergbautraditionDie Erschließung des Gesäuses und der Johnsbacher BergsteigerfriedhofNachrichten von anno dazumal: Das Hausbuch der StampferinKlappe auf und Klappe zu: Eisenerz und der Erzberg im FilmEin bahnbrechendes Projekt und ein Blick für 20 SchillingVom Waldbauernbub zum steirischen Nationaldichter: Peter RoseggerDas große Männersterben: Anna Neumann, Herrin von MurauEin Gigant, der zum Jagen getragen wird: der SamsonMohr und Jud’ sind auch dabei: Der Dreikönigszug von St. PeterErst gelitten, dann gehasst: Die Judenburger JudenAichfeld goes Hollywood: Was Spielberg mit Spielberg verbindetDer geheimnisvolle Türke in der SporgasseWas Natur, menschlicher Fleiß und Beharrlichkeit hervorbrachtenNatur ist Ordnung, kein Chaos − Schloss EggenbergArnie, Charly und Frankie − Steirer erfolgreich in ÜberseeDem Himmel ganz nah: der Teufelstein in den Fischbacher AlpenSinnstiftung aus dem Internet: die Masenberger GlückskapelleBlumenhexe und schlimme Liesl: die Frauen von der RiegersburgDie unheimliche Steiermark: ein Vampir im Schloss HainfeldLeichen im Kühlhaus und eine höchst verdächtige BackhendlstationKlappern gehört zum Handwerk: Land-Art im RebenparadiesWertschöpfung in der Einsamkeit: Vom Wald- zum IndustrieglasSchwarze Sulm: Umstrittenes Kraftwerk im SchutzgebietPferde, die die Welt bedeuten: LipizzanerDie Steiermark im Mittelalter: Protagonisten des MinnesangsAlpenkaiser ohne Thron: Erzherzog Johann (1782–1859)Mit viel Aufwand ins Jenseits: Der Kultwagen von StrettwegKürbiskernöl – der populärste steirische Exportschlager
Kartenverzeichnis
Westliche ObersteiermarkBad AusseeRamsau am Dachstein/UmgebungSchladmingÖstliche ObersteiermarkEisenerzMariazellMurtal bis GrazJudenburgLeobenBruck an der MurGraz/UmgebungGrazSüdoststeiermarkHartbergFürstenfeldBad RadkersburgSüdweststeiermarkDeutschlandsbergÜbersicht der Wanderungen (GPS)-Wanderung 1: Tauplitzalm – die 6-Seen-Wanderung (GPS)-Wanderung 2: Im Schatten der Dachstein-Südwand (GPS)-Wanderung 3: Schladminger Tauern – der Duisitzkarsee (GPS)-Wanderung 4: Gesäuse – über die Gsengscharte ins Haindlkar (GPS)-Wanderung 5: Eisenerzer Reichenstein (GPS)-Wanderung 6: Wölzer Tauern – Schießeck und Hoher Zinken (GPS)-Wanderung 7: Grazer Hausberge – Buchkogel und Plabutsch (GPS)-Wanderung 8: Teichalm – die Hochlantsch-Runde (GPS)-Wanderung 9: Der Teufelstein bei Fischbach (GPS)-Wanderung 10: Im steirischen Vulkanland – der Kaskögerlweg (GPS)-Wanderung 11: Vom Silberberg über den Kreuzkogel zur Sulm (GPS)-Wanderung 12: Sveti Duh – entlang der slowenischen GrenzeZeichenerklärungSteiermark Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Tauplitzalm – die 6-Seen-WanderungEin an Wochenenden und zur Ferienzeit viel begangener Klassiker im Toten Gebirge auf ca. 1600 m mit schönen Ausblicken auf sechs Bergseen.GPS-Wanderung 2: Rundweg im Schatten der Dachstein-Südwand Die mäßig anstrengende Runde ist z. T. mit dem Fünf-Hütten-Weg identisch.GPS-Wanderung 3: Zum Duisitzkarsee in den Schladminger TauernDie mittelschwere Runde zum romantischen Tauern-Bergsee führt von den überlaufenen Zielen um Schladming geradewegs in die Bergeinsamkeit.GPS-Wanderung 4: Im Gesäuse – über die Gsengscharte ins HaindlkarFür Gesäuse-Verhältnisse ist diese Runde noch eine der leichteren Übungen.GPS-Wanderung 5: Auf den Gipfel des Eisenerzer ReichensteinDer Reichenstein (2165 m) ist einer der schönsten Aussichtspunkte der Obersteiermark.GPS-Wanderung 6: Wölzer Tauern – Schießeck und Hoher ZinkenDer Rundweg steuert zwei Aussichtsgipfel in den Tauern an, ohne Wanderern allzu viel Trittsicherheit abzuverlangen.GPS-Wanderung 7: Grazer Hausberge – Buchkogel und PlabutschDer Weg ist teilweise mit dem Mariazellerweg identisch und führt größtenteils durch Wald.GPS-Wanderung 8: Teichalm – die Hochlantsch-RundeDer Wanderklassiker im Naturpark Almenland führt unter anderem auf den Hochlantsch (1720 m).GPS-Wanderung 9: Die Teufelsteinrunde in den Fischbacher AlpenDie unkomplizierte Wanderung führt auf den Teufelstein (1498 m) und auf alternativer Route wieder zurück.GPS-Wanderung 10: Im steirischen Vulkanland – der KaskögerlwegDer Rundweg steht stellvertretend für zahlreiche Themenwege im Vulkanland.GPS-Wanderung 11: Vom Silberberg über den Kreuzkogel zur SulmDer bequeme Rundweg eignet sich auch für Familien mit Kindern.GPS-Wanderung 12: Entlang der slowenischen Grenze nach Sveti DuhDer Rundwanderweg im Leutschacher Rebenland führt teilweise durch slowenisches Gebiet.
Unterwegs mit
Andreas Haller
Die Neugier auf fremde, unbekannte Welten war der Grund, warum es Andreas Haller seit früher Jugend immer wieder in andere Länder zog. Heute gibt er seine gesammelten Erfahrungen an andere Reiselustige weiter - in Büchern sowie als Wander- und Studienreiseleiter. Sein Motto lautet: Wer zu Fuß geht, erfährt mehr über Land und Leute!
Bis zur Auflösung des Warschauer Pakts 1991 war die Steiermark ein Grenzgebiet und außerhalb Österreichs allenfalls Insidern ein Begriff. Heute liegt das österreichische Bundesland in der Mitte Europas und ist so problemlos zugänglich wie jede andere Region.
Die Steiermark bietet viele hochattraktive Ferienregionen. Abgelegene und nahezu unbekannte Gebiete gibt es noch heute: Wer kennt Radmer in der Stube (zugänglich, wenn überhaupt, von der Steirischen Eisenstraße) oder Krakauhintermühlen (zugänglich, falls man den Weg findet, vom Oberen Murtal und vom Lungau)? Meine Lieblingsregionen beispielsweise sind das Gesäuse wegen der schroffen Berge und das Leutschacher Rebenland für Wein und Genuss. Klingt nicht schlecht, oder? Das Gesäuse ist perfekt, wenn man die Berge liebt, wie sie früher einmal waren. Ohne Kabinenbahnen, Pisten und sonstige Auswüchse des modernen Tourismus. Die Weinregion ganz im Süden der Steiermark wiederum ist heute tatsächlich noch Grenzgebiet − Slowenien liegt gleich um die Ecke!
www.basislager-seenland.de
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Andreas Haller, Stichwort „Steiermark“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in der Steiermark
Die Region im Profil
Die Steiermark ist ...
Kulturreisende schwelgen in der Hauptstadt Graz, Wasserratten fühlen sich in den Vulkanland-Thermen wohl. Wer auf Wein und gutes Essen steht, fährt in die Südsteiermark, wohingegen die gebirgige Obersteiermark ein Paradies für Wanderer, Skifahrer und Kletterer ist.
♦ Fläche: 16.400 km2
♦ Einwohner: ca. 1,2 Mio.
♦ Bevölkerungsdichte: 76 Einw./km2
♦ Hauptstadt: Graz
♦ Höchster Punkt: Dachstein, 2995 m
♦ www.steiermark.com
... das zweitgrößte österreichische Bundesland
Nach Niederösterreich nimmt die Steiermark die zweitgrößte Fläche im Verbund der Alpenrepublik ein. Das „Grüne Herz Österreichs“, wie das Bundesland in Reisebroschüren häufig genannt wird, besticht durch vielfältige Landschaftstypen, die von den Nördlichen Kalkalpen über die Ostausläufer des Alpenhauptkamms und das südliche Alpenvorland bis zu den fruchtbaren Hügeln und Tälern an der Grenze zu Slowenien reichen. Das geografische Zentrum und die Drehscheibe ist Graz, ein beliebtes Städtereiseziel mit einer sehenswerten Altstadt. Seit 1999 gehört diese zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet eine Lebensqualität, die ihresgleichen sucht.
... ein Land der Seen
Höhepunkte einer Reise durch die Steiermark sind die vielen Seen. Beliebte Ausflugsziele mit hohem Freizeitwert sind der Grüne See bei Tragöß in der Hochschwab-Region und der wunderschön gelegene Leopoldsteiner See bei Eisenerz. Im Ausseerland, auf der steirischen Seite des Salzkammerguts, liegen mit Grundlsee und Altausseer See die beiden größten Freizeitgewässer der gebirgigen Obersteiermark. Im Sommer ist auch der Stubenbergsee im südlichen Alpenvorland sehr beliebt. Eine Besonderheit sind die zahlreichen Karseen in den Niederen Tauern. Die von Gletschern ausgehobelten Felswannen liegen hoch oben im Gebirge und füllen sich alljährlich im Frühjahr mit Schmelzwasser - zum Baden ist das kristallklare Wasser meist zu kalt. Viele Seen verfügen über ein angeschlossenes Bade- und Freizeitareal, manchmal auch einen Campingplatz am Ufer. Der Putterersee im Ennstal gilt übrigens als einer der wärmsten Alpenseen überhaupt!
... ein Rad- und Wanderparadies
Angesichts der landschaftlichen Vielfalt verwundert es kaum, dass Wandern und Radeln auf der Liste empfehlenswerter Aktivitäten ganz weit oben stehen. Fast an jedem Ort können (Elektro-)Fahrräder geliehen werden. Der bekannteste Rad-Etappenweg führt entlang der Mur von den Tauern über Graz nach Bad Radkersburg. Auch Wanderern bietet sich ein Eldorado der Möglichkeiten: schwindelerregende Steige in den Kalkalpen, aussichtsreiche Kammwege in den Zentralalpen und gemütliche Buschenschank-Runden durch die Weinhügel der „steirischen Toskana“.
... eine Wellness-Hochburg
Im steirischen Südosten unmittelbar an der Grenze zu Slowenien liegt Bad Radkersburg, das mehr Sonnenstunden im Jahr verzeichnet als jede andere österreichische Stadt. Der Kurort ist Ausgangspunkt einer Tour durch das steirische Bäderdreieck an der Grenze zum Burgenland, mit namhaften Wellness-Oasen wie Bad Gleichenberg, Loipersdorf, Bad Blumau und Bad Waltersdorf. Thermen gibt es auch in anderen steirischen Regionen, z. B. in Fohnsdorf bei Judenburg und zu Füßen der Gleinalpe in Köflach. Ganz im Norden der Obersteiermark, im Ausseerland, haben Bad Aussee und Bad Mitterndorf hochmoderne Thermalbäder. Die Einrichtungen präsentieren sich runderneuert und bieten Besuchern ein breites Portfolio zeitgemäßer Anwendungen.
... kulinarisch ein Paradies
Neben Wien verzeichnet die Steiermark die höchste Dichte an Haubenrestaurants. Die meisten der vom Gault-Millau prämierten Einkehradressen liegen im steirischen Süden und verarbeiten die mannigfaltigen regionalen Produkte, die im Hügelland produziert werden: Schinken aus dem Vulkanland, saftige Steaks vom Almenrind und das berühmte „steirische Gold“, das Kürbiskernöl. Und natürlich wird zur Mahlzeit steirischer Qualitätswein oder selbstgebrautes Bier kredenzt! Wer es indes ein wenig preiswerter mag, der bestellt sich in den Heurigenlokalen, den sog. Buschenschanken, eine zünftige Brettljause.
... alles andere als rückständig
Seit jeher galt das „Land hinterm Semmering“ den Wienern als hinterwäldlerisch. Doch dieses Image spiegelt längst nicht mehr die Wirklichkeit, denn meistenteils präsentiert sich die Steiermark aufgeschlossen und hipp. Graz wirbt mit einem hypermodernen Kunsthaus und schmückt sich mit dem Titel „City of Design“. Auch die Provinz überrascht mit innovativen architektonischen Akzenten, z. B. dem Ausstellungszentrum in St. Ulrich im Greith, der Jakobuskirche in Thal bei Graz oder dem Skywalk auf dem Dachstein. Andererseits ist in den abgelegenen Alpentälern das traditionelle Brauchtum bis heute überaus lebendig, z. B. im Ausseerland, Joglland und in der Steirischen Krakau.
Burgen, Klöster, Städte
Erlebnis Kultur
Graz verfügt über eine lange Liste von Sehenswürdigkeiten und ist mit Abstand die wichtigste Destination für kulturinteressierte Reisende. Andere Schmankerln der Kunst und Hochkultur liegen häufig ab vom Schuss, lohnen aber den Abstecher.
Steiermark-Card: freier Eintritt für 160 Ausflugsziele
Darüber hinaus bieten einige Ferienregionen Gästekarten an, die freien oder ermäßigten Zutritt zu Sehenswürdigkeiten gewähren.
Spirituelle Orte
Einen kulturellen Paukenschlag vor dem Hintergrund der Gesäuseberge setzt das Stift Admont, dessen Herzstück die barocke Klosterbibliothek ist. Es handelt sich um den weltweit größten Büchersaal! Sehenswert sind die Fresken und die filigranen Skulpturen. Die mächtige Klosterkirche ist ein Highlight der Neugotik. Das spirituelle Herz der Obersteiermark schlägt jedoch weit im Nordosten: Mariazell ist der wichtigste steirische Pilgerort, aus allen Richtungen münden Straßen und Wege auf den Platz vor der prachtvollen Basilika. Barocker Prunk entfaltet sich auch in den beiden Klöstern Vorau und St. Lambrecht. Letzteres gilt als Keimzelle des benediktinischen Mönchtums in der Steiermark.
Zeugen der Industriekultur
Wussten Sie, dass der Bau des Wiener Stephansdoms zu großen Teilen mit Silber aus den Niederen Tauern finanziert wurde? Das Bergwerk Oberzeiring hat inzwischen den Betrieb eingestellt und kann, wie weitere ehemalige Stollen, im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Die meisten Zeugen der Industriekultur liegen an der Steirischen Eisenstraße, die von Leoben in die Steirischen Eisenwurzen führt - unbestrittenes Wahrzeichen ist der Erzberg bei Eisenerz. Seine Bodenschätze sorgten bereits im ausgehenden Mittelalter für einen veritablen Boom in den Ostalpen. Sehr sehenswert ist das Radwerk IV in Vordernberg, das nur einen Steinwurf vom Erzberg entfernt liegt. Weitere Relikte der Industriegeschichte liegen in der ganzen Steiermark verstreut - so das Braunkohlebergwerk Fohnsdorf oder das Sensenwerk von Deutschfeistritz. Zum Teil wird in den Betrieben noch immer fleißig gewerkelt, wie zum Beispiel im Glasmuseum Bärnbach.
Burgen und Schlösser
Der schönste und mit Abstand sehenswerteste feudale Repräsentationsbau ist das Schloss Eggenberg am Stadtrand von Graz. Das UNESCO-geschützte Denkmal ist die größte Residenz der Steiermark und verfügt über ein reiches Innenleben in Form mehrerer Museen. Ein Museumshighlight ist der bronzezeitliche Kultwagen von Strettweg, der auf einem Acker bei Judenburg im Oberen Murtal geborgen wurde. Die populärste und meistbesuchte Festung der Steiermark ist die Riegersburg. Sie blickt von einem steilen Basaltfelsen weit über das südoststeirische Vulkanland. Überhaupt ist der steirische Südosten reich an Burgen und Schlössern: Wie wäre es z. B. mit einem Besuch der Festenburg oder im Schloss Pöllau? Sehr fotogen sind auch die beiden schönsten Wehranlagen der gebirgigen Obersteiermark: Burg Oberkapfenberg und Burg Strechau.
Heimat der Lipizzaner
Was haben Pferde mit Kunst zu tun? Wohl kaum irgendetwas - es sei denn, es handelt sich um waschechte Lipizzaner. Die berühmten weißen Hengste der Spanischen Hofreitschule zu Wien sind in der Tat ein Kulturgut erster Ordnung. Gezüchtet werden die Pferde in der Steiermark auf einem Hofgut am Schloss Piber. Neben dem Renaissancehof des Schlosses lohnen in der unmittelbaren Umgebung weitere kulturelle Bonbons, darunter die Hundertwasserkirche in Bärnbach oder die Wallfahrtskirche Maria Lankowitz mit einem Gnadenbild aus spätgotischer Zeit.
Städteziele
Die Hauptstadt Graz mit dem grandiosen Landhaus und der Stadtkrone mit Burg, Dom und Katharinenkirche ist das wichtigste Städteziel der Steiermark. Hier kann man spielend leicht mehrere Tage oder eine ganze Woche verbringen, besonders wenn man das Umland mit dem Stift Rein oder dem Freilichtmuseum Stübing miteinbezieht. Der Kurort Bad Aussee markiert die geografische Mitte Österreichs, ist von Bergen umgeben und punktet mit Lebensqualität. Das historische Städtchen Bad Radkersburg wiederum liegt im Tiefland an der Grenze zu Slowenien und verzeichnet die meisten Sonnenstunden von allen steirischen Städten. Eine der schönsten Stadtanlagen überhaupt hat die Biermetropole Murau im Oberen Murtal. Weitere interessante Städteziele an der Mur sind Judenburg, Leoben und Bruck an der Mur. Die kleinste Stadt Österreichs heißt übrigens Oberwölz und lohnt ebenfalls einen Besuch.
Vom Gletscher zum Wein
Erlebnis Natur
Bei so viel Natur und Landschaft ist für jeden Geschmack etwas dabei. Alpinisten fühlen sich in der gebirgigen Obersteiermark wie zu Hause, wohingegen Genießer angesichts der vielfältigen regionalen Erzeugnisse im steirischen Süden schwelgen.
Steirische Naturparks
♦ Almenland: 428 km²
♦ Mürzer Oberland: 226 km²
♦ Pöllauer Tal: 124 km²
♦ Sölktäler: 277 km²
♦ Südsteiermark: 380 km²
♦ Steirische Eisenwurzen: 586 km²
♦ Zirbitzkogel-Grebenzen: 220 km²
♦ www.naturparke-steiermark.at
Stadt, Land und Fluss
Zwischen der gebirgigen Obersteiermark, die flächenmäßig den größten Teil des Bundeslands ausmacht, und dem Hügel- und Weinland im Süden liegt wie ein Scharnier der Großraum Graz. Die Wege von der steirischen Landeshauptstadt, mit 288.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Österreichs, in alle Landesteile sind kurz - abgesehen von wenigen abgelegenen Regionen ganz im Norden. Die wichtigsten Verkehrswege der Steiermark verlaufen entlang der größeren Flüsse wie Mur, Mürz, Enns und Raab. Das wichtigste Fließgewässer, die Mur, verbindet die Gletscher- mit der Weinregion. Sie entspringt auf einer Höhe von 2050 m im Nachbarbundesland Salzburg, verlässt hinter Bad Radkersburg die Steiermark und mündet nach 453 km an der kroatisch-ungarischen Grenze in die Drau.
Das Dach der Steiermark
Ein populäres Feriengebiet ist die Schladming-Dachstein-Region ganz im Nordwesten. Hier liegen die höchsten Alpengipfel, allen voran der Dachstein, der nur knapp die 3000-m-Marke verfehlt. Auf dem Plateau befinden sich auch die östlichsten Alpengletscher - ein Ganzjahres-Skigebiet! Während das Dachsteinmassiv zu den Nördlichen Kalkalpen gehört, liegen die Tauern in den Zentralalpen. Nicht Kalk gibt hier den Ton an, sondern Granit und Gneis.
Steirisches Salzkammergut
Eine Sonderstellung gebührt dem Ausseerland ganz im Norden an der Grenze zu Oberösterreich und Salzburg. Diese auch „Inneres Salzkammergut“ genannte Ferienregion in den Nördlichen Kalkalpen vereint eine hohe Lebensqualität mit wunderschöner Natur. Ein wesentlicher Faktor, warum sich Urlauber und Gäste hier wohlfühlen, sind die beiden großen Salzkammergut-Seen Grundlsee und Altausseer See.
Hochsteiermark
Wer Einsamkeit sucht, sollte Schladming und den Dachstein besser meiden und andere Regionen aufsuchen: das Gesäuse, das Mürzer Oberland oder die Hochschwab-Region. Naturliebhaber haben hier die faszinierende Bergwelt für sich, müssen aber mitunter auf die eine oder andere Bequemlichkeit wie Bergbahnen oder bewirtschaftete Hütten verzichten. Die gesamte östliche Obersteiermark wird von den örtlichen Tourismusbüros unter dem Label „Hochsteiermark“ vermarktet.
Waldheimat
Postkartenmotive von Almen, Heuschobern und Sichtachsen auf einsame Gipfel sind meist das Resultat der Umgestaltung der Alpen durch den Menschen, nicht zuletzt zu touristischen Zwecken. Anders die sanften Kämme der Südalpen: Sie sind fast vollständig bewaldet und fest in der Hand der Forstwirtschaft. Fotomotive gibt es zwar auch hier, aber jenseits gängiger Klischees. In der „Waldheimat“ wurde der Dichter Peter Rosegger Zeuge des Wandels von der traditionellen zur modernen Almwirtschaft. In seinen Büchern beschrieb er die sozialen Verwerfungen Ende des 19. Jh.
Das Vulkanland
Das südoststeirische Hügelland grenzt im Osten ans Burgenland und im Süden an Slowenien. Zahlreiche Erhebun-gen hier sind vulkanischen Ursprungs, u. a. auch der markante Basaltfels auf dem, gleich einer Krone, die Riegersburg thront. Als „Bauch Österreichs“ wird die Südoststeiermark aufgrund der vielen landwirtschaftlichen Erzeugnisse auch bezeichnet. Ein weiteres Erbe vulkanischer Aktivität sind die zahlreichen Thermalbäder, die heute um die Gunst der Gesundheits- und Wellnessurlauber buhlen.
Steirische Toskana
Im Grenzland zu Slowenien steht vieles, wenn nicht alles, im Zeichen des Weins. Die kleinteilige Hügel- und Bergwelt zwischen den südlichen Alpenausläufern und der slowenischen Grenze wirkt stellenweise mediterran und trägt den Namen „steirische Toskana“ völlig zu Recht. Nirgendwo sonst in der Steiermark ist die Dichte an Heurigenlokalen, den sog. Buschenschanken, so dicht wie hier. Das günstigste Fortbewegungsmittel, um den kulinarischen wie landschaftlichen Besonderheiten nachzuspüren, ist hier das E-Bike. Das Thermenland bildet ein schmales Band und zieht sich von Bad Waltersdorf im Norden bis Bad Radkersburg im Süden. Ein architektonisches Highlight ist die palastartige Therme in Bad Blumau. Sie beruht auf Entwürfen von Friedensreich Hundertwasser.
Fit und draußen
Aktiv in der Steiermark
Es überrascht kaum, dass sich die meisten Outdoor-Angebote in den alpinen Regionen der Obersteiermark drängeln. Aber auch im steirischen Süden gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Sport- und Naturliebhaber.
Klettersteigschein
In Ramsau am Dachstein finden in der Saison einmal wöchentlich Einführungskurse für alle Altersgruppen statt. Anschließend kann man seine Kletterkompetenz in der Umgebung anwenden!
Ferienregionen
Die alpin geprägte Obersteiermark bietet Gästen ein breites Spektrum an Outdoor-Aktivitäten: Wandern und Klettern, Mountainbiken und Wintersport. Besonders üppig ist das Angebot in der touristisch gut erschlossenen Schladming-Dachstein-Region. Aber auch das Mariazellerland und die Semmering-Region sind in puncto Frischluftaktivitäten gut aufgestellt, Ähnliches gilt für die Steirischen Eisenwurzen. Unberührte, wilde Natur ohne die Auswüchse des Sport- und Aktivtourismus findet man auch heute noch im Nationalpark Gesäuse und in der Hochschwab-Region.
Der Großraum Graz sowie der steirische Süden haben sich auf die Bedürfnisse der Sport- und Outdoorszene ebenfalls bestens eingestellt. Im Hügel- und Weinland sucht man weniger nach den ultimativen Kicks, sondern man verbindet Genuss mit aktiver Erholung. Neben Wandern stehen auch E-Bike-Touren hoch im Kurs. Auch Wassersport erfreut sich - dies gilt für die gesamte Steiermark - großer Beliebtheit.
Gipfelstürme
Dachstein: Der höchste Berg der Steiermark erreicht fast 3000 m Höhe. Während der Gletscher bequem mit der Bergbahn erreichbar ist, muss man für die Gipfelbesteigung Klettererfahrung mitbringen.
Hochschwab: Die Wege sind weit aufs karstige Plateau - keine Seilbahn erleichtert die Mühe. Dafür hat man die wunderbare Bergwelt für sich! Wer endlich angekommen ist, nächtigt im Schiestlhaus. Die Schutzhütte ist ein vorbildlich konzipiertes Öko-Passivhaus.
Zirbitzkogel: Aus der Ferne wirkt der 2396 m hohe Gipfel in den Seetaler Alpen harmlos. An- und Abstieg sind jedoch kaum an einem Tag zu schaffen. Gut, dass Wanderer oben Quartier nehmen können. Der Blick ist unvergleichlich!
Schöckl: Der Grazer Hausberg im südlichen Alpenvorland ist eine markante Erscheinung und bietet tolle Ausblicke aufs südsteirische Hügelland. Wer den Fußweg scheut, nimmt die Bergbahn.
Demmerkogel: Es müssen nicht immer die Alpen sein. Im Naturpark Südsteiermark ist die Aussicht vom 671 m hohen Demmerkogel ebenfalls sehr beeindruckend.
Schluchtensteige
Palfauer Wasserlochklamm: Die spektakuläre Schlucht liegt im UNESCO-Geopark Steirische Eisenwurzen und endet oben an einer riesigen Karstquelle.
Wörschachklamm: Das herrliche Naturjuwel in den Nördlichen Kalkalpen ist bequem vom Oberen Ennstal zu erreichen. Hoch über der Schlucht thront die Wolkenburg.
Bärenschützklamm: Die „Königin der Schluchten“ liegt im Großraum Graz und verbindet das mittlere Murtal mit der Teichalm. Trittsicherheit ist für den Schluchtensteig allerdings Voraussetzung!
Altenbachklamm: Das Naturdenkmal liegt nur einen Steinwurf von der slowenischen Grenze entfernt - und von den Buschenschanken und den Weingütern im Naturpark Südsteiermark.
Wilde Wasserwelten
Riesach-Wasserfälle: Die höchsten Wasserfälle der Steiermark sind bequem von Schladming aus zu erreichen. Der Steig durch die Schlucht endet am Riesachsee mit Blick auf die Niederen Tauern.
Die Salza: Ihr smaragdgrünes und kristallklares Wasser ist für Raftingtouren wie geschaffen. Der Fluss ist die Lebensader des Natur- und Geoparks Steirische Eisenwurzen.
Die Enns im Gesäuse: Das wilde Wasser der Enns gurgelt und schäumt, sie zerteilt dabei den Gesäuse-Nationalpark in zwei Hälften. Die schönsten Ausblicke aufs schroffe Gebirge hat man vom Raftingboot aus.
Drahteseltouren
Murradweg: Der wichtigste Fluss der Steiermark entspringt in den Niederen Tauern und verlässt das österreichische Bundesland hinter Bad Radkersburg. Der Radweg entlang der Mur verbindet unterschiedliche Landschaften und macht Station in der Hauptstadt Graz.
Dachsteinrunde: Einmal auf dem Moun-tainbike ums Dachsteinmassiv herumfahren - für dieses Abenteuer ist gute Kondition nötig.
Mit dem E-Bike durch das Weinland: Die schönste Art des Reisens im Naturpark Südsteiermark, der „steirischen Toskana“, ist das Pedelec. Auf dem Weg laden zahlreiche Weingüter und Buschenschanken zur genussreichen Einkehr ein.
Angebote für Kids
Die Steiermark mit Kindern
Es ist schlichtweg erstaunlich, mit wie vielen maßgeschneiderten Angeboten die Steiermark um die Zielgruppe „Familie mit Kindern“ wirbt. Nicht jede Gegend eignet sich jedoch gleichermaßen für einen erholsamen und entspannten Familienurlaub.
Über 300 Ideen für den Urlaub mit Kindern präsentiert das offizielle Tourismusportal der Steiermark unter www.steiermark.com.
Ferien mit Kind und Kegel
Urlaub mit Kindern ist im Grunde überall in der Steiermark möglich - in der gebirgigen Obersteiermark wie im Hügelland und in der Stadt Graz. Gleichwohl eignen sich einige Regionen aufgrund ihrer Angebote und der spezifischen Ausrichtung besser für einen Familienurlaub als andere.
Auf der Hitliste familientauglicher Feriengebiete ganz weit oben stehen u. a. die Schladming-Dachstein-Region, das Gebiet rund um den Stubenbergsee, das Mürzer Oberland und die Tauerndörfer im und ums Donnersbachtal. Etwas weniger für Familienurlaub geeignet sind die klassischen Wein- und Genussregionen im steirischen Süden, obwohl an familientauglichen Angeboten auch hier kein Mangel besteht.
Übernachten mit Kids
Familientaugliche Unterkünfte betreibt die JUFA-Kette (www.jufa.eu) an mehreren Standorten, u. a. in Altaussee, Schladming, Mariazell, Deutschlandsberg, Leibnitz und Pöllau. Jede Unterkunft bietet Optionen für sportliche Aktivitäten, z. B. Schwimmen, Klettern oder Ballspiele. Auch in Graz gibt es ein JUFA-Hotel. Dezidierte „Kinderhotels“ findet man in der Steiermark ebenfalls, z. B. der weit über die Grenzen des Bundeslands hinaus bekannte Appelhof im Mürzer Oberland mit angeschlossenem Outdoor-Spielpark oder der Stegerhof in Donnersbachwald.
Freizeitparks
„Wilder Berg“: Der Abenteuerpark bei Mautern im Liesingtal ist Zoo und Freizeitpark zugleich. Hinauf auf den „Wilden Berg“ geht es mit dem Lift, für den Abstieg können die Besucher zwischen einer Sommerrodelbahn und dem Fußweg wählen. Letzterer führt zwischen Gehegen mit Abkömmlingen verschiedener (Fantasie-) Welten - von Bären bis Feen - zurück zum Start. Die verkehrsgünstige Lage an der Autobahn prädestiniert den Park auch für einen kindgerechten Zwischenstopp bei der Reise in den steirischen Süden.
Stubenbergsee: Der Badesee am Übergang vom südlichen Alpenvorland zum Hügelland entpuppt sich als populäres Freizeitareal mit zahlreichen Angeboten für Groß und Klein. Neben Schwimmen, Surfen, Bootfahren oder Skaten bietet die unmittelbare Umgebung noch weit mehr: Ballonfahrten, ein Keltendorf mit toller Aussicht sowie mit der Tierwelt Herberstein den größten Zoo der Steiermark. In der warmen Jahreszeit ist der See eintrittspflichtig.
Zotter Schokoladenwelt: Die Heimat der süßen Versuchungen im südoststeirischen Vulkanland bietet über die Besichtigung der Bio-Schokoladenmanufaktur hinaus einen Streichelzoo sowie einen Biobauernhof mit zünftiger Jausenstation.
Rittisberg: Der bewaldete Hügel in Ramsau am Dachstein birgt eine Fülle an Angeboten für Kids verschiedener Altersgruppen, vom Barfußpfad über Bogenschießen und Schwimmen bis zu Sommerrodeln, Klettern und Skifahren. Ein Sessellift verbindet die Talstation mit der Gipfelregion.
Ausflugsziele mit Kindern
Schlossbergstollen Graz: Jede Menge Geheimnisse für aufgeweckte Kids verstecken sich im Grazer Schlossberg, u. a. eine Riesenrutsche und eine Märchenbahn.
Flascherlzug: Eine Mordsgaudi ist die Fahrt in den kunterbunten Waggons der Museumsbahn nach Stainz ins südweststeirische Schilcherland.
Riegersburg: Eine der besterhaltenen Festungsanlagen der Steiermark liegt im Vulkanland und bietet zahlreiche Angebote für Groß und Klein, u. a. einen Klettersteig, ein Hexenmuseum und eine Greifvogelschau.
Märchenwald: Fast schon ein Muss für Familien mit Kindern ist dieses Ausflugsziel bei St. Georgen im Oberen Murtal. Indianer und Piraten und jede Menge bekannte und weniger bekannte Märchenfiguren lassen keine Langeweile aufkommen. Für eine Einkehr sorgt das zünftige Wirtshaus.
Geodorf Gams: Der Naturpark Steirische Eisenwurzen bietet Familien zahlreiche attraktive Programme, darunter kindgerechte Führungen durch die Nothklamm und die Kraushöhle. Hinzu kommen verschiedene pädagogische Angebote in der „Geowerkstatt“.
Gestüt Piber: Ein Besuch bei den edlen Lipizzanern in der Südweststeiermark lässt mit Sicherheit pferdebegeisterte Kinderherzen höherschlagen!
Styrassic Park: Ein Riesenspaß für Klein und Groß ist der Dinosaurierpark vor den Toren des Kurorts Bad Gleichenberg. Für eine erlebnisreiche Nacht sorgt vor Ort das familientaugliche Baumhotel.
Unterwegs in der Steiermark
Westliche Obersteiermark
Eine faszinierende Bergwelt mit vielen Optionen für Aktiv-urlauber − sommers wie winters. Das Tal der Enns teilt die Region in zwei Teile. Nördlich des Flusses liegen die Kalkalpen mit dem Dachstein, im Süden erheben sich die Niederen Tauern, die bereits zu den Zentralalpen gehören.
Ein Muss für Blumenfreunde ist das Narzissenfest im Ausseerland. Das Traditionsevent mit rund 25.000 Besuchern findet jedes Jahr im Frühsommer statt.
Die großen Verkehrswege − Bundesstraße und Eisenbahn − führen durch das Tal der Enns. Wer sie aber nur als Transitroute in den Süden nutzt, der verpasst die grandiosen Gebirgsregionen beiderseits des Flusses: die Niederen Tauern im Süden sowie Dachstein und Totes Gebirge im Norden. Im Sommer ist hier Wandern und Klettern angesagt, im Winter Skilaufen. Aufgrund der hohen Schneesicherheit befinden sich die „großen“ Wintersportgebiete alle im Einzugsbereich der Enns.
Populärstes Ferienziel ist die Schladming-Dachstein-Region. Die Orte Schladming und Ramsau am Dachstein sind exzellente Ausgangspunkte zur Erkundung der Nördlichen Kalkalpen und der Tauern. Langweilig ist es hier nie: Im Winter locken Pisten und Loipen, im Sommer stehen Wandern und Klettern auf dem Programm. Das Niveau der Restaurants, Unterkünfte und touristischen Angebote ist unübertroffen (www.schladming-dachstein.at).
Im äußersten Norden, an der Grenze zu Salzburg und Oberösterreich, liegt das betörend schöne Ausseerland. Wegen der Salzvorkommen zeigten die Habsburger ein besonderes Interesse daran: Sie reklamierten das Gebiet als ihr eigenes Kammergut, woraus sich das bis heute geläufige Wort Salzkammergut ableitete. Im Ausseerland liegen zwei moderne Thermen sowie zwei große Badeseen − Grundlsee und Altausseer See. Das urbane Zentrum der Region ist Bad Aussee (www.ausseerland.at).
Die dritte Ferienregion in der westlichen Obersteiermark ist das Gesäuse - weniger bekannt als der Dachstein, jedoch kaum weniger faszinierend. Ihren Namen hat die Region von der Enns, die gurgelnd und schäumend und säuselnd in einer tiefen Schlucht den Kalkstock der Ennstaler Alpen zerteilt. Seit 2002 ist die spektakuläre Bergwelt ein Nationalpark − der einzige auf steirischem Boden. Tor zum Nationalpark ist das Stift Admont mit seiner weltberühmten Bibliothek (www.gesaeuse.at).
Was anschauen?
Kloster Admont: Die Benediktinerabtei setzt einen grandiosen kulturellen Kontrapunkt vor der Kulisse der zerklüfteten Gesäuse-Berge. Herzstück des Stiftkomplexes ist der barocke Bibliothekssaal. Es handelt sich um den weltweit größten klösterlichen Büchersaal!
Schloss Trautenfels: Das Schloss liegt am Kreuzungspunkt der Salzstraße und den Verkehrswegen im Ennstal und birgt ein sehenswertes Museum zur Natur- und Kulturgeschichte der Region. Ein postkartentaugliches Motiv ist die Schlossfassade vor dem Hintergrund des 2351 m hohen Grimming.
Pürgg: Mehr Alpenidylle geht nicht. Der winzige und nahezu autofreie Weiler wirkt wie ein Museumsdorf aus längst vergangenen Zeiten. Die Johanneskapelle enthält sehenswerte romanische Fresken, die mit zum Besten zählen, was die Nordalpen zu bieten haben.
Was unternehmen?
Mit der Seilbahn auf den Dachstein: Ausgangspunkt für die spektakuläre Fahrt auf das knapp 3000 m hoch gelegene Gletscherplateau ist Ramsau am Dachstein. Die Kabinen sind modern, an sonnigen Tagen bilden sich Warteschlangen. Eine Reservierung ist daher zu empfehlen!
Riesach-Wasserfälle: Durch „die Höll“ führt ein gut ausgebauter Steig entlang von Wasserfällen hoch zum Riesachsee. Ausgangspunkt für den Abstecher in die Niederen Tauern ist Schladming.
Salzwelten in Altaussee: Wer den Spuren des „weißen Goldes“ folgen will, muss in die Tiefen des Berges hinabsteigen. Möglich ist das im Rahmen einer Führung durch das Schaubergwerk bei Altaussee. Es befindet sich im Besitz der Salinen Austria AG.
Lodenwalke in Ramsau am Dachstein: Was man aus Schurwolle alles machen kann, zeigt der Traditionsbetrieb zu Füßen des Dachsteinmassivs. Hochwertige Loden werden hier zu Kleidung in traditionellen und modernen Designs verarbeitet. Der Rundgang endet standesgemäß im exquisit bestückten Shop.
Grimmingtherme in Bad Mitterndorf: Das moderne, großzügig dimensionierte Thermalbad liegt am Ortsrand von Bad Mitterndorf und bietet einen prächtigen Ausblick auf den Bergstock des Grimming. Eine ideale Option für einen Schlechtwettertag! Eine weitere Therme, das Narzissenbad, befindet sich wenige Kilometer weiter in Bad Aussee.
Altaussee
Der Ferienort im Salzkammergut an der Grenze zu Oberösterreich lockte seit jeher Schriftsteller und Intellektuelle an, die hier die Sommermonate verbrachten. Kein Wunder, denn der Altausseer See ist wunderschön gelegen, die Umgebung lädt zu ausgedehnten Bergtouren ein.
Spätestens am Ufer des Altausseer Sees stellen sich Urlaubsgefühle ein: Ruhig und auch etwas geheimnisvoll liegt das Wasser zwischen grünem Schilf und den Ausläufern des Toten Gebirges. Einen Traumanblick bietet die steile Trisselwand im Hintergrund. Der von der Eiszeit geformte See im Zusammenspiel mit der naturschönen Umgebung ist der Hauptgrund, warum der Luftkurort zu den namhaften Reisezielen im Steirischen Salzkammergut zählt. Auch Prominente wie der aus Bad Aussee stammende Schauspieler Klaus Maria Brandauer fühlen sich hier wohl. Er steht in einer Tradition von Künstlern, die in der Vergangenheit den Leumund Altaussees als Sommerfrische geprägt haben (→ Kasten). Entsprechend versprüht die Örtlichkeit bis heute einen Hauch von Exklusivität: Wer hinsichtlich des Hotels ein Faible für Charme, Nostalgie und Stil hat, liegt hier genau richtig, muss aber dafür ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Der erste Eindruck ist der eines beschaulichen Dorfs. Auf der Durchfahrt durch den Ort passiert man nacheinander den bescheidenen Kurpark, die katholische Pfarrkirche und gelangt schließlich zur Seepromenade. Im Zentrum zweigt die weiter oben gebührenpflichtige Loserstraße von der Ortsdurchfahrt ab. Sie steuert serpentinenreich den Loser an, der zu den schönsten Aussichtsbergen im Ausseerland gehört. Außerdem führt eine Abzweigung von der Mautstraße zu den Salzwelten. Das Schaubergwerk weist darauf hin, dass sich in Altaussee vieles um das Salz dreht, das mindestens seit dem Mittelalter im Bergstock des Sandling gewonnen wird. Heute zählen die Salzwelten zu den wichtigen Attraktionen des Salzkammerguts. Altaussee ist im Sommer ein exzellenter Ausgangspunkt für Bergtouren ins Tote Gebirge oder für Spaziergänge rund um den See. In der Schneesaison bietet der Loser grenzenloses Skivergnügen.
Geschichte
Wann man in Altaussee mit dem Abbau von Salz begann, ist ungewiss. Erstmals urkundlich verbürgt sind bergmännische Tätigkeiten im Jahr 1147. Römische Siedlungsspuren am Sandling und die Nähe zur Keltenmetropole Hallstatt lassen jedoch vermuten, dass Salz schon in frühgeschichtlicher Zeit von großer Bedeutung war. Die ersten Siedler verwendeten Sole, um Essen zu würzen und Vieh zu tränken. Später erfand man das „Salz brenna“: Zunächst legte man einfach heiße Steine in die Sole, in der Folge verwendete man Holzfeuer und Metallpfanne. Ein Themenwanderweg vermittelt Fakten zur Geschichte der Salzgewinnung. Seit dem Mittelalter residierten wechselnde Herrschaften auf der Burg Pflindsberg. Die Feste schützte die Saline und die Transportwege nach Norden. 1755 zog der letzte Vogt aus, die Anlage verfiel. Heute befindet sich neben den spärlichen Resten eine Aussichtswarte. Das Salz war außerdem ein Grund, warum Altaussee zu Beginn des 19. Jh. mehrfach hohen Besuch aus der Hauptstadt bekam: Kaiser Franz I. und beide Erzherzöge Johann und Karl inspizierten das Bergwerk. Bis heute unvergessen geblieben sind die Besuche der Kaiserin Sisi, die zu Fuß von Bad Ischl hierhergelangte und mehrfach den Loser und Tressenstein bestieg. An die berühmte Naturfreundin erinnern heute namentlich der Klettersteig am Loser und ein Aussichtsturm. Der spätere deutsche Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfürst machte Altaussee zu seiner zweiten Heimat. Seine Familie erwarb hier 1864 ein Haus und ließ die Promenade am See anlegen.
Sehenswertes
Literaturmuseum: Im Zentrum des 1970 gegründeten Museums im Kurhaus steht die mit der Region verbundene künstlerische Prominenz. Jakob Wassermann, Klaus Maria Brandauer u. a. Maler, Schauspieler, Dichter und Denker geben sich die Ehre und kommen teils ausführlich zu Wort. Weitere Abteilungen widmen sich der Ortsgeschichte und dem regionalen Brauchtum. Ein Schmuckstück der Sammlung ist eine Grafik von Horst C. Jandl. Sie zeigt die Literaten Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Jakob Wassermann und Raoul Auernheimer. Die vier Granden rudern über den Altausseer See, von Letztgenanntem liebevoll-ironisch als „Tintenfass“ verspottet.

Romantische Bootstour mit einer traditionellen Plätte aus Holz

♦ Juli bis Sept. tägl. außer So 10-12 und 14.30-18 Uhr, Okt. bis Juni tägl. außer So 14.30-17 Uhr. 4 €. Fischerndorf 61, www.literaturmuseum.at.
Altausseer See: Der 2500 m lange und 1000 m breite See ist ein Naturreservoir und schließt sich unmittelbar an den Kurort an. Eine dramatische Wirkung entfaltet die Trisselwand, die zum Toten Gebirge gehört und auf der Ostseite 600 m senkrecht zum Ufer abfällt. Ein gemütlicher Spaziergang um den See oder eine Rundfahrt auf einer Plätte aus Holz und mit dem Solarschiff zählen zu den Urlaubshöhepunkten im Salzkammergut. Eine Rarität ist die Gradieranlage am Westufer: Die Sole aus dem nahen Salzbergwerk tropft über Tannenreisig und setzt ätherische Öle frei - eine Wohltat für Asthmatiker und Entspannungssuchende. Ebenfalls am Westufer befinden sich mondäne Villen, die anspruchsvolle Feriengäste mit einem exklusiven Ambiente verwöhnen. Die Atmosphäre der kaiserlichen Zeiten ist hier noch immer spürbar. Die übrigen Uferpartien sind ansonsten weitgehend der Natur überlassen. Bootsfahrer und Spaziergänger steuern über kurz oder lang eine der drei Jausenstationen in göttlicher Lage am See an. Im Gegensatz zu den teuren Luxushotels sind sie für jeden Geldbeutel eine Option. 2015 wurde am Ufer eine Szene des James-Bond-Films „Spectre“ gedreht; Hauptdarsteller Daniel Craig wohnte standesgemäß im Hotel Seevilla.

Morgenstimmung am Altausseer See

Loser: An klaren Tagen ist der Ausblick vom Gipfelkreuz auf Dachstein, Totes Gebirge und Tauern berückend. Kein Wunder, dass der 1837 m hohe Hausberg von Altaussee zu den beliebtesten Alpinzielen im Steirischen Salzkammergut zählt. Der Hochbetrieb an Wochenenden ist der Mautstraße geschuldet, die in Altaussee beginnt und nach 9 km auf 1600 m Höhe endet. Vom Parkplatz und vom Ausflugsrestaurant ist der kristallklare Augstsee zu Fuß binnen Kurzem erreichbar. Mühsamer gestaltet sich der Aufstieg über das Loserfenster, ein mehrere Meter hohes Felsentor, zum karstigen Gipfelplateau. Gleich einem Kastell stemmt sich die Gipfelkrone aus Jurakalk in die Höhe und erhebt den Berg zum topografischen Wahrzeichen der Region. Während der letzten Eiszeit ragte der Gipfel frei über die Gletscheroberkante; Glaziologen nennen dieses Phänomen Nunatak, benannt nach den noch heute aus dem Gletschereis hervorragenden Bergspitzen auf Grönland
Salzwelten: Zählt man alle Bergstollen zusammen, ergibt sich eine Gesamtlänge von 50 km. Somit sind die Salzwelten von Altaussee das größte Salzbergwerk Österreichs. Noch heute fördern die ca. 60 Bergarbeiter der Salinen Austria AG in den Lagerstätten das „weiße Gold“. Eine Leitung transportiert die Sole, in Wasser gelöstes Salz, zur weiteren Verarbeitung nach Ebensee in Oberösterreich. Im Zweiten Weltkrieg versteckten hier die Nationalsozialisten gewaltige Kunstschätze: 6577 Gemälde, 230 Zeichnungen und Aquarelle, 954 Grafiken, 137 Plastiken, 122 Tapisserien und etwa 2000 Kisten mit Büchern und sonstigen Schätzen. Wertvollstes Stück war der Genter Altar der Brüder van Eyck. Um zu verhindern, dass die Kunstwerke den Alliierten in die Hände fielen, plante die Wehrmacht die Sprengung. Nur beherztes Eingreifen der Bergwerksleitung verhinderte den barbarischen Akt. Der deutsch-österreichische Spielfilm “Ein Dorf wehrt sich” aus dem Jahr 2019 beschäftigt sich mit den Ereignissen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Ein Teil der Salz-lagerstätte ist heute ein Schaubergwerk und kann im Rahmen einer einstündigen Führung besichtigt werden. Der Zugang erfolgt über den 1319 angelegten Steinbergstollen.
♦ Führungen Juli bis Mitte Sept. 9-16 Uhr zu jeder vollen Stunde, April bis Juni und Mitte Sept. bis Anfang Nov. um 10, 12, 14 und 16 Uhr. Abendführungen jeden Mi 19 Uhr. 20 €, erm. ab 10 €. Lichtersberg 25, www.salzwelten.at.
Basis-Infos Altaussee und Umgebung
Information Das Infobüro befindet sich im Kurhaus in der Ortsmitte. Mo-Fr 8-12 und 14-17, Sa 9-12 Uhr. In der Nebensaison eingeschränkt geöffnet. Fischerndorf 61, Tel. 03622-71643, www.ausseerland.at.
Hin & wegBus: Der Postbus verbindet das Zentrum mit Irdning-Stainach im Ennstal und Bad Ischl in Oberösterreich. Mo-Fr regelmäßige Verbindungen, Sa/So 1-mal tägl.
Mautstraße: Eine 9 km lange Panoramastraße verbindet das Ortszentrum mit dem Loser. Mai bis Okt. Pkw 18 €, Motorrad 8 €, nach 18 Uhr preiswerter. Tel. 03622-71315, www.loser.at.
EinkaufenBuch & Boot. Gut sortierte Buchhandlung, der Inhaber ist Bootsbauer und vermietet Plätten am Grundlsee und Altausseer See. Ein selbstgebautes Boot schmückt den Verkaufsraum. Mo-Fr 9-13 und 15-19 Uhr, Sa bis 14 Uhr. Altaussee 11, Tel. 03622-71400, www.buch-boot.at.
VeranstaltungenAltausseer Fasching. Am Faschingsmontag ziehen die Trommelweiber - Frauen in blütenweißen Nachtgewändern - durch den Ort. Dem Obertrommelweib werden sogenannte Beugel’n, ein traditionelles Fastengebäck, an die Fahne gehängt. Die Verbindung zum Salz stellt das Knopferlflinserl mit seinen charakteristischen Salzknöpfen her.
Kirtag. Seit über 50 Jahren das größte Herbstfest der Region. Bierzelt, Musik und Trachten satt. Ein Stelldichein zahlreicher Prominenter. Anfang Sept.
Sport und Aktivitäten in und um Altaussee
Baden/BootstourenBadestellen am Altausseer See befinden sich neben der Seevilla, an der Jausenstation Kahlseneck sowie neben dem Strandcafé.
Auf dem See verkehrt das erste Solarschiff Österreichs. Verschiedene Routen, u. a. mit Stopp am Jagdhaus Seewiese am hinteren Seeufer. Rundfahrt 15 €, erm. 7,50 €. Mai bis Sept. tägl. je nach Wetterlage 11-18 Uhr, April nur Sa/So, Okt. Do-So. Tel. 0664-607952950, www.altausseeschifffahrt.at.
Eine Fahrt auf den traditionellen Holzbooten, den Plätten, ist ein Erlebnis. Gelegentliche Linienfahrten ab 5 €/Pers. Falls der Kiosk am Anleger in der Nähe der Kirche geschlossen hat, am besten die Buchhandlung im Ort kontaktieren (→ Einkaufen). Fischerndorf 2, Tel. 0664-5695293, www.boote-salzkammergut.at.
Gleitschirmfliegen Abflugrampen befinden sich am oberen Ende der Loser-Mautstraße.
KletternHochseil-Kletterpark. Parcours in luftiger Höhe, individuell oder als geführte Tour, geeignet für Kinder ab 7 J. Individuell mit Einführung und Ausrüstung 30 €, erm. ab 20 €. Mitte Mai bis Mitte Okt. Sa/So 10-17, Juli/Aug. tägl. 10-18 Uhr. Zufahrt über die Straße zum Loser, Tel. 03622-71558, www.loser-outdoor.at.
Sisi-Klettersteig. Ein 400 m langer, panoramareicher Aufstieg zum Loser (Schwierigkeitsstufe D).
Radeln Sportlich Ambitionierte wagen sich mit dem Drahtesel die Loserstraße hinauf - und freuen sich auf die anschließende Abfahrt. Einfacher ist der Ausseer Radweg (R61), der auf 19 km Länge Altaussee mit der Blaa-Alm sowie mit Kainisch im Hinterberger Tal verbindet.
Radverleih: Touren- und Mountainbikes für 20 €/Tag verleiht die Kfz-Werkstatt Günther Kohl schräg gegenüber der Kirche. Mo-Fr 9-12 und 15-18, Sa 9-12 Uhr, Mi nachmittags zu. Fischerndorf 13, Tel. 03622-71980.
Wandern Klassiker ist der Rundweg um den See mit zahlreichen Einkehroptionen, leichtes Schuhwerk ist ausreichend (Gehzeit: ca. 2 Std.).
Loser-Gipfelbesteigung: Eine klassische Aufstiegsroute führt von der Loserhütte steil zum Gipfel, der Abstieg geht dann über Loserfenster und Augstsee zum Ende der Loserstraße. Trittsicherheit ist erforderlich (Gehzeit: ca. 3 Std.).
Aussichtswarten: Kürzere Touren verbinden Altaussee mit der Ruine Pfindsberg und mit dem Tressenstein. Aussichtstürme erlauben jeweils einen wunderbaren Rundblick.
Themenwege: Jeweils am Kurpark beginnen die Via Salis zum Thema Salz (Gehzeit: ca. 2-3 Std.) sowie die Via Artis, die sich auf die Spuren der Künstler begibt (Gehzeit: ca. 2 Std.).
Wintersport Aufgrund hoher Schneesicherheit ist das Skigebiet Loser-Sandling ein beliebtes Wintersportziel. Fast 30 km Pisten und Abfahrten für Anfänger und Fortgeschrittene, 4 Sessel- und 3 Schlepplifte (www.loser.at).
Übernachten / Essen & Trinken in und um Altaussee
Preiswerte Hotels sind in Altaussee die Ausnahme, wobei die Faustregel lautet: je näher am Wasser, desto teurer. Auch das Hüttenlager kostet hier mehr als in anderen Orten. Ein günstiger Alternativtipp sind Ferienapartments im Reiterhof Schartner (Fischerndorf 28, Tel. 0676-7827917, www.ponyhofschartner.com).
****S Seevilla. Das beste Haus am Ort befindet sich direkt an der Seepromenade. Gustav Mahler wohnte hier, Beethovens Klaviertrio C-Dur und Frühlingsquintett in F-Dur wurden im Haus uraufgeführt. 45 gediegene Zimmer und 6 Apartments, Hallenbad mit Spa-Bereich, Restaurant mit Terrasse und Seeblick. Fischerndorf 60, Tel. 03622-71302, www.seevilla.at. €€€€
Vivamayr. All-inclusive-Wellness- und Gesundheitsresort in bester Lage am Altausseer See. Moderne Häuser im alpenländischen Stil, im Zentrum stehen Entschlackungskuren und medizinische Programme nach den Grundsätzen des österreichischen Arztes Franz Xaver Mayr (1875-1965). Gepflegt und sehr komfortabel. Fischerndorf 222, Tel. 03622-71450, www.vivamayr.com. €€€€
***S Villa Salis. Empfehlenswertes Mittelklassequartier im Zentrum an der Ortsdurchfahrt. Die Inhaberin Marianne Goertz ist bestens mit der Altausseer Geschichte vertraut. Gemütliche Zimmer, Suiten und Ferienwohnungen. Gutes Restaurant mit Gastgarten, eine Spezialität des Hauses ist auf Buchenspänen geräucherter Saibling (Mo Ruhetag). Altaussee 21, Tel. 03622-71227, www.villa-salis.at.€€€ (Übernachten), €€€ (Essen)
JUFA. Das Jugend- und Familiengästehaus befindet sich 4 km außerhalb am Eingang zu den Salzwelten. Großzügig konzipierte Anlage mit Café, Restaurant, Sauna und WLAN. Die Abfahrtspiste vom Loser endet direkt hinterm Haus, daher ein exzellentes Winterquartier. Lichtersberg 67, Tel. 05708-3800, www.jufahotels.com. €€
Loserhütte. Die ÖAV-Hütte auf 1510 m ist nicht mit der Loser-Alm am Ende der Panoramastraße zu verwechseln. Herrlicher Blick auf Dachstein und Ausseer Becken, der Wanderweg zum Loser-Gipfel beginnt direkt am Haus. Klassische Hüttenkost mit Niveau, auch Zimmer und Matratzenlager. Durchgehend warme Küche. Bei Regen Mo/Di geschlossen. Loser-Panoramastr., Tel. 03622-71202, www.loserhuette.at. €€ (Übernachten), €€ (Essen)
Camping Temel. Wunderschön gelegener Platz auf einer sonnigen Anhöhe zwischen Altaussee und Grundlsee, kurzer Fußweg zur Seepromenade. Familiäre Atmosphäre mit Bauernhof-Ambiente. Mai bis Anfang Okt. geöffnet, Juli/Aug. Mindestaufenthalt 4 Nächte. Puchen 137, Tel. 03622-71968, www.camping-altaussee.com.
Bio/Regional Mayrei. Gediegenes Eldorado der gesunden Genusskultur spezialisiert auf Fisch und Steaks. Steirisch-internationale Gerichte mit kleinen Portionen und sorgfältig arrangierten Platten. Das Haubenrestaurant gehört zum Vivamayr-Resort am Altausseer See (s. o.). Reservierung ist erforderlich. Do 17-22, Fr/Sa 12-22, So 12-18 Uhr. Fischerndorf 80, Tel. 03622-20478, www.mayrei.at. €€€€
Wirtschaft Altaussee. Qualitativ hochwertige Einkehr an der Ortsdurchfahrt, unweit vom See. Diverse Jausenspezialitäten mit Stil und Niveau, wenige fein eingedeckte Tische drinnen, gemütliches Sitzen auf der Terrasse. Mi-Sa 11-23, So 11-21.30 Uhr. Fischerndorf 191, Tel. 0676-3957401, www.wirtschaftaltaussee.com. €€€
Kahlseneck. Urige Einkehr mit hohem Gemütlichkeitsfaktor über dem Nordufer des Altausseer Sees. Hinreißende Terrasse, gepflegtes Ambiente, klassische Jausenküche mit Niveau, auch Saibling aus dem See und ungarisches Gulasch. Die Strandliegen am See können für wenig Geld gemietet werden! In der Nebensaison Mi/Do geschlossen. Fischerndorf 168 (zu Fuß in 25 Min. von der Seepromenade), Tel. 0664-4102545, www.kahlseneck.at. €€
Alpenstub’n. Urige Holzhütte mit kleiner Terrasse am Beginn der Mautstraße zum Loser. Fisch, Burger und landestypische Jausen, auch Frühstück. Am Abend besser reservieren. Juli/Aug. Di Ruhetag, sonst Mi zu, im Winter ohne Ruhetag. Im Juli/Aug. jeden Mi Hüttenabend mit Livemusik. Lichtersberg 94, Tel. 03622-72323410, www.alpenstubn.at. €€
Postillion’s Einkehr. Gut-bürgerliches Lokal im Ortszentrum mit Gastgarten nach hinten
raus. Deftige Hausmannskost mit Backhendl, Blunz’n-Gröstl, Saibling und Salat vom Buffet. Rustikales Flair. Tägl. ab 17 Uhr. Puchen 157, Tel. 0664-4356472, www.postillion-altaussee.at. €€
Blaa-Alm. Die Almwirtschaft ist eher ein Restaurant als eine Jausenstation und mitnichten ein Geheimtipp. Großzügige Terrasse, Spielplatz, deftige steirische Kost zu kleinen Preisen, Kaffee und Kuchen. Gästezimmer. Mitte Mai bis Okt. und Mitte Dez. bis März geöffnet, So/Mo ab 17 Uhr zu. Lichtersberg 73 (ab Mautstraße zum Loser ausgeschildert), Tel. 03622-71102, www.blaa-alm.co.at. €€
Eine Krankheit, die man nie mehr los wird: Sommerfrische in Altaussee
Seit der Mitte des 19. Jh. entwickelte sich Altaussee zur Sommerfrische für Dichter, Denker, Musiker und Maler. Den Anstoß zu dieser Entwicklung gab kein Geringerer als Adalbert Stifter, der seinen Künstlerkollegen Joseph Christian von Zedlitz für die Idee begeisterte, sich auf einem Filetgrundstück am See eine Sommervilla zu bauen. Die Familie Zedlitz pflegte seit jeher weitreichende Kontakte, sodass es nicht lange dauerte, bis sich alljährlich im Sommer illustre Gäste aus der Wiener Kunst- und Kaffeehausszene einstellten. Unter den prominenten Besuchern waren neben Stifter auch Joseph von Eichendorff und Franz Grillparzer. Auch das deutsche Ehepaar Binzer zog es im Sommer in ein eigenes Haus an den Altausseer See: Die adelige Schriftstellerin Emilie von Binzer und ihr Gatte, der Dichter und Burschenschafter August Daniel von Binzer, waren mit der Familie Zedlitz und auch mit Stifter eng befreundet. Gegen Ende des 19. Jh. zog es auch die Protagonisten der Gruppe Jung-Wien um Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal nach Altaussee. Hofmannsthal fasste seine Eindrücke vom Ausseerland in der Geschichte „Ein Dorf im Gebirge“ zusammen, die 1896 in der renommierten Zeitschrift „Simplicissimus“ erschien. Der Redakteur, der das Manuskript in die Hand bekam, war damals noch ein völlig Unbekannter und hieß Jakob Wassermann. Von der Lektüre höchst beeindruckt, schwang er sich kurz entschlossen in den Sattel und radelte von München ins Salzkammergut. „Altaussee ist kein Dorf“, notierte er später, „sondern eine Krankheit, die man nie mehr los wird!“ 1919 erfolgte sein endgültiger Umzug an den Altausseer See. Hier verfasste er einige seiner größten Erfolge, u. a. die Romane „Laudin und die Seinen“ und „Der Fall Maurizius“. 1934 starb der Literat; zu dem Zeitpunkt waren Wassermanns Werke im nationalsozialistischen Deutschland längst verboten. Sein Grab befindet sich auf dem Altausseer Friedhof und ist heute eine Station des literarischen Themenwegs Via Artis (→ Wandern).
Bad Aussee
Der mondäne Kurort ist das Herz des Steirischen Salzkammerguts und darüber hinaus eine Flanier- und Einkaufsstadt. An jeder Ecke Trachtengeschäfte, der gepflegte Kurpark ist eine Oase der Erholung.

Die Grundlseer Traun fließt mitten durch den Kurpark

Bad Aussee ist ein lebhaftes Städtchen mit üppigem Blumenschmuck an den Häusern und zahlreichen Trachtengeschäften. Letztere belegen, dass im Ausseerland das Brauchtum gepflegt wird. Auch Lebkuchen werden an allen Ecken und Enden verkauft. Die Auslagen sind geschmackvoll dekoriert, das Niveau der Cafés und Restaurants ist hoch. Bad Aussee bietet außerdem eine Handvoll sehenswerter Attraktionen, von denen der Kammerhof besonders hervorzuheben ist. Bis weit ins 20. Jh. prägten Sudhäuser zur Salzgewinnung mit ihren rauchenden Schloten den Ort. Größter Arbeitgeber heute ist die Rigipsfabrik an der Stadtperipherie.
Lage und Verkehrsanbindung machen Bad Aussee zu einem exzellenten Ausgangspunkt zur Erkundung der näheren und weiteren Umgebung. Die Stadt liegt genau in der geografischen Mitte von Österreich! Als Kurort bietet Bad Aussee darüber hinaus eine breite Palette an Quartieren an. Einziges Manko ist der Stadtverkehr: Zwar führt die vielbefahrene Salzkammergutstraße in einem Bogen um den Ort, wer jedoch zum Grundlsee möchte, muss sich mit dem Auto durch das Zentrum quälen, das spürbar unter der Verkehrsbelastung leidet.
Geschichte
Seine Entstehung verdankt der Ort dem florierenden Salzgewerbe und der günstigen Lage am Zusammenfluss von Grundlseer und Altausseer Traun. Seit 1280 leitete man die Sole von Altaussee hierher, während auf den besagten Flüssen das Holz geflößt wurde, das die Sudhäuser zur Salzgewinnung benötigten. Erst 1983 wurde die Saline in Bad Aussee stillgelegt, das Sieden der Sole findet heute jenseits der Bundesstaatengrenze in Oberösterreich statt. Die Bedeutung des Salzgewerbes für Bad Aussee unterstreicht das Stadtwappen: auf rotem Grund zwei goldene Perkufen, konische Zuber aus Holz zur Aufbewahrung des gesottenen Salzes. Während die Bedeutung des Salzgewerbes im 19. Jh. schwand, wurde Aussee sukzessive zur Kurstadt ausgebaut. 1870-73 entstand der Kurpark; der Titel „Bad“ veredelt den Stadtnamen seit 1911; erst 2013 eröffnete das ultramoderne Narzissenbad mit Vier-Sterne-Hotel außerhalb des Ortes an der Salzkammergutstraße. Berühmteste Tochter der Stadt ist zweifellos Anna Plochl, die 1819 am Toplitzsee dem Erzherzog Johann begegnete und ihn nach langem Tauziehen zehn Jahre später ehelichte (→ Geschichte, ). Anna Plochl, die aus einer Postmeisterfamilie stammte, ist beinahe allgegenwärtig. Ihr Geburtshaus, in dem sie ihre letzten Jahre als Witwe verbrachte, entpuppt sich als stattliches Palais am Meranplatz. Auch der Platz erinnert an sie, denn ihr wurde später der Titel Gräfin von Meran verliehen.
Sehenswertes
Kurhaus und Kurpark: Architektonisch auffälligstes Gebäude im Kurpark-Areal ist das alte Kurmittelhaus aus dem Jahr 1870. Zumeist diente es als Badehaus mit Wandelgängen und Wannen für die Sole- und Kohlensäurebäder. Nach jahrelangem Verfall wurde es anlässlich der Landesausstellung 2005 restauriert. Der multifunktionale Komplex dient heute allerdings nicht mehr als Bad. Nicht zu verwechseln ist das Kurmittelhaus mit dem Kurhaus wenige Schritte entfernt am zentralen Verkehrsdreieck, das zur gleichen Zeit erbaut wurde und für Veranstaltungen genutzt wird. Im Kurpark befinden sich mehrere Denkmäler, u. a. überlebensgroß und in Bronze der Erzherzog Johann, zudem ein Gedenkstein, der die Stadt Bad Aussee als geografischen Mittelpunkt der Alpenrepublik ausweist. Eher ein Kuriosum am Rande ist die Mercedesbrücke am Zusammenfluss von Altausseer und Grundlseer Traun. Sie stellt einen der größten Mercedessterne weltweit dar.
Kammerhof (Museum): Der Kammerhof gehört zu den bedeutendsten Profanbauten aus Gotik und Renaissance in der Steiermark. Früher residierten hier die sog. Salzverweser: die Verwalter des örtlichen Salzwesens und Vorstände der Salinen. Prächtigster Innenraum ist das freskengeschmückte Kaiserzimmer, das an Besuche Friedrichs III. 1442 und Maximilians I. 1511 erinnert. Heute befindet sich in den Räumen ein sehenswertes Museum zur Kulturgeschichte des Ausseerlands. Themen sind Salzgewinnung, Brauchtum und natürlich die berühmte Liaison zwischen Erzherzog Johann und der Ausseerin Anna Plochl. Ein bemerkenswertes Exponat ist ein 3200 Jahre alter Bronzeschlüssel aus der Urnenfelderkultur, der 2003 ganz in der Nähe gefunden wurde − zusammen mit zwei Beilen aus Bronze. Der Schlüssel in Fibel-Form ist aufwendig verziert und diente wohl kultischen Zwecken. Eine weitere Abteilung des Museums beschäftigt sich mit der touristischen Entwicklung des Salzkammerguts.
♦ Mitte Juli bis Mitte Sept. tägl. 10-17, Mitte April bis Mitte Juli und Mitte Sept. bis Okt. Di-Fr 10-13, Sa 11-16 Uhr. 7 €, erm. ab 3 €. Chlumeckyplatz 1, www.kammerhofmuseum.at.
Spitalskirche: Auch wenn wegen ihrer Größe die gotische Pfarrkirche St. Paul automatisch die Blicke auf sich lenkt, gebührt der unscheinbareren Salinenspitalskirche zum Heiligen Geist der erste Rang unter den Sakralbauten. Bis ins 20. Jh. sorgte das Spital für kranke und alte Salinenarbeiter und ihre Angehörigen. Erhalten blieb die spätgotische Kirche mit achteckigem Giebelturm. Der 1449 erschaffene Gnadenstuhlaltar ist das wertvollste Ausstattungsstück. Er geht auf eine Stiftung von Kaiser Friedrich III. zurück. Bemerkenswert ist auch der zur gleichen Zeit entstandene Nothelferaltar in der Seitenkapelle.
♦ Unregelmäßig geöffnet. Meranplatz 158.

Das Kurhaus markiert das Zentrum von Bad Aussee

Alpengarten: Das 3 km außerhalb an der Bundesstraße (B 145) in Richtung Pötschenpass gelegene Naturerlebniszentrum zeigt rund 2000 Pflanzen aus aller Welt. Es existiert seit 1913 und ist einer der ersten Schaugärten dieser Art in der Steiermark. Der Schwerpunkt liegt auf der heimischen Gebirgsflora, die auf 800 m Höhe prächtig gedeiht. Ein einstündiger, aussichtsreicher Weg verbindet die Naturoase mit dem in den Hochsommermonaten badetauglichen Sommersbergsee.
♦ Mai bis Sept. tägl. 8-18 Uhr. 5 €, erm. 2,50 €. Von Okt. bis April ist der Eintritt frei. Führungen: Mai bis Sept. jeden Mo 14.30 Uhr. Ischlbergstr. 67, www.badaussee.at/alpengarten.
Basis-Infos Bad Aussee→ Karte
Information Das Infobüro befindet sich im Gebäude der Post. Mo-Fr 9-12 und 14-17, Sa 9-12 Uhr. Ischler Str. 94, Tel. 03622-52323, www.badaussee.at.
Hin & wegBahn: In Bad Aussee hält die Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning nach Oberösterreich. Der Bahnhof befindet sich außerhalb der Stadt.
Bus: zentrale Haltestelle vor dem Kurhaus, ÖBB-Postbusse nach Altaussee, Bad Ischl, Bad Mitterndorf und zum Grundlsee.
Ärztliche Versorgung Das Landeskrankenhaus liegt an der B 145. Tel. 03622-525550, www.lkh-rottenmann.at.
Einkaufen Als Trachtenhauptstadt bietet Bad Aussee zahlreiche Kleidungsgeschäfte. Auch der traditionelle Stoffhanddruck wird noch in vielen Betrieben gepflegt.
Trachten-Rastl4 Der Platzhirsch unter den Trachtenboutiquen in Bad Aussee mit einer Dependance im Hotel Erzherzog Johann (→ Übernachten/Essen & Trinken). Edles, Stylisches und Traditionelles in allerlei Varianten, auch maßgeschneidertes Outfit. Professionelles Handling, geschmackvolle Kreationen. Mo−Fr 8.30−12 und 14.30−18, Sa 8.30−12.30 Uhr, Mi nachmittags zu. Meranplatz 39, Tel. 03622-53278, www.rastltracht.at.
Ausseer Hut 10 Der hiesige Trachtenhut ist ein Markenartikel und wird in dem Betrieb unter wechselnden Inhabern seit 1523 von Hand gefertigt. Traditionell wie modern, für Männer und Frauen. Der Klassiker ist der „Altsteirer“ aus schwarzem Filz mit grünem Seidenband. Mo-Fr 9.30-12 und 14.30-17, Sa 9.30-12 Uhr. Bahnhofstr. 129, Tel. 03622-528180, www.ausseer-hut.at.
Ausseer Handdrucke5 Der Hort traditioneller Handwerkskunst mit kreativen Handdrucken jeglicher Couleur. Mo-Fr 9.30-18, Sa 9.30-13 Uhr. Meranplatz 157b, Tel. 03622-20376, www.ausseer-handdrucke.com.
Manufaktur 6Regionaler Feinkostladen im Zentrum. Ausnehmend schöner Schmuck aus Keramik, dazu Honig, Öle, Schnäpse, Schokolade u. v. m. Auch Imbissteller mit Schinken vom Wollschwein für die leichte Mittagsmahlzeit. Mo/Di und Do/Fr 10−18, Sa 10−13 Uhr. Hauptstr. 150, Tel. 0677-61184288, www.manufakturbadaussee.at.
Wochenmarkt. Auf dem Chlumeckyplatz. Do 7-12 Uhr.
VeranstaltungenAusseer Fasching. Die Faschingstage sind der Höhepunkt des Winterbrauchtums. Den größten Zuspruch erntet am Faschingsdienstag der Flinserlumzug. Flinserl sind bereits seit dem 18. Jh. bezeugt − in bunte Patchwork-Kostüme gewandete Frühlingsgestalten. Außerdem gehen die Pless um - mit einem Korb als Kopfschutz und mit Fetzenstock bewehrt.
Narzissenfest. Österreichs größtes Blumenfest findet seit über 50 Jahren im Ausseerland statt, auch Chinas Staatsfernsehen berichtete darüber. Im Mittelpunkt steht die weiß blühende und in der Region verbreitete Stern-Narzisse. Allerorten üppiger Blumenschmuck, die Wahl der Narzissenkönigin, Höhepunkte sind der sonntägliche Autokorso und der anschließende Bootskorso auf Grundlsee bzw. Altausseer See. Jährlich kommen ca. 25.000 Besucher. Mitte/Ende Mai (www.narzissenfest.at).
Sport und Aktivitäten in und um Bad Aussee
Baden/WellnessNarzissen Vital Resort. Gesundheits- und Entspannungsoase am Rand der Stadt, im Zentrum der Anwendungen steht die Altausseer Sole. Saunalandschaft, über 500 m2 Wasserfläche. Gut bei Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungs- und Bewegungsapparats. Angeschlossen sind ein Hotel sowie ein Restaurant mit vegetarisch-veganer Küche. Tägl. 9-21 Uhr. Solebad ab 24 €, Kombiticket mit Sauna ab 31 €. Pötschenstr. 172, Tel. 03622-55300, www.narzissenbadaussee.at.
Radeln Der Salzkammergut-Radweg (R19) verbindet das Ennstal mit Oberösterreich. Die Route verläuft parallel zur Bahnlinie. Bad Aussee bietet auch einen günstigen Einstieg für die Mountainbike-Dachsteinumrundung (Länge: 182 km).
Radverleih: Das „Radhaus“ befindet sich im modernen Anbau des Kurmittelhauses und ist vom Kurpark zugänglich. E-Bikes und E-Mountainbikes ab 39 €. Auch Reparatur und geführte Radtouren. Mo−Fr 9-18, Sa 9-12 Uhr. Pratergasse 388, Tel. 036622-50903 (sonntags Tel. 0660-4042926), www.radhaus-shop.com.
Wandern Eine bequeme Tour führt vom Zentrum zum Grundlsee. Allerdings verläuft der Weg oft direkt neben bzw. parallel zur Straße (Gehzeit: ca. 1:30 Std.).
Koppentalweg: Eine charmante Route verbindet Bad Aussee mit Obertraun am Hallstätter See in Oberösterreich. Die romantische Schlucht zwischen Zinken (1854 m) und Sarstein (1975 m) bietet auch die eine oder andere Einkehrmöglichkeit, zurück zum Ausgangspunkt geht es mit dem Zug (Gehzeit: ca. 2-3 Std.).
Ausseer Zinken: Etwa 1200 Höhenmeter liegen zwischen Bad Aussee und dem Zinken, die Besteigung erfordert daher Kondition und Trittsicherheit. Der Aussichtsberg gehört bereits zum Dachsteinplateau. Ausgangspunkt ist der Bahnhof (Gehzeit: ca. 7 Std.).
Übernachten / Essen & Trinken in und um Bad Aussee
Neben Mariazell und Seckau haben in Bad Aussee Lebkuchen Tradition. Die Geschäfte, die das anregend duftende Gebäck aus Roggen, Honig, Mandeln und Gewürzen vertreiben, sind aus dem Stadtbild kaum wegzudenken. Ein erster hiesiger Lebzelter ist bereits am Ende des 16. Jh. verbürgt.
Bio/Regional****S Die Wasnerin. Das moderne, gut geführte Wellnesshotel zeichnet sich durch eine ruhige Lage in Golfplatznähe aus. Blick auf Dachstein und Loser, tadellose Zimmer mit viel Naturholz, gutes Restaurant (nur für Hotelgäste), Frühstücksbuffet mit vegetarisch-veganen Speisen. Hunde willkommen. Sommersbergseestr. 19, Tel. 03622-52108, www.diewasnerin.at. €€€€
*** Staud’nwirt 1 Bodenständiges Hotel im alpenländischen Stil zwischen Bad Aussee und Grundlsee. Angeschlossen ist ein hübscher Campingplatz. 14 renovierte Zimmer, teils mit Balkon, gutbürgerliches Restaurant mit Sitzplätzen im Hof (Mi Ruhetag, in der Nebensaison nur abends). Nüchterner Gesamteindruck. Grundlseer Str. 21, Tel. 03622-54565, www.staudnwirt.at. €€€
Mein Tipp Pension Aussee-Josefinum2Familiäres und sympathisch-bodenständiges Quartier im 1. OG eines modernen Stadthauses in der Nähe des Stadtzentrums. Der Parkplatz P 4 liegt direkt vor der Tür, kein Restaurant. Gartengasse 13, Tel. 03622-52124, www.pension-aussee.at. €€

Übernachten

1 Staud'nwirt 2 Aussee-Josefinum 7 JUFA 8 Erzherzog Johann

Essen & Trinken

1 Staud'nwirt 3 Das Gute Leben 8 Erzherzog Johann 9 Lewandowsky

Shopping

4 Trachten Rastl 5 Ausseer Handdrucke 6 Manufaktur 10 Ausseer Hut
JUFA 7 Das Jugend- und Familiengästehaus liegt in Gehentfernung zum Zentrum. Doppel- und Mehrbettzimmer, Sauna, Fitnessstudio, Café mit Terrasse. Günstige Lage für Ausflüge in die Umgebung, auch der Bahnhof ist zu Fuß erreichbar. Jugendherbergsstr. 148, Tel. 05708-3800, www.jufa.eu. €€
Erzherzog Johann 8 Restaurant im gleichnamigen Hotel im Stadtzentrum. Die Küche hat Gourmetniveau, ausgewählte Weine, verarbeitet wird Frisches aus der Region (Fisch und Fleisch). Holzgetäfelte Stube, romantischer Garten. Standesgemäß etwas teurer. Tägl. mittags und abends geöffnet. Kurhausplatz 62, Tel. 03622-525070, www.erzherzogjohann.at. €€€
Lebzelterei. Lebkuchen-Manufaktur an der B 145, im Jahr werden hier rund 13 Tonnen Honig verarbeitet. Lockere Lebkuchen vom Blech nach traditionellen Rezepten oder weiche Elisen-Lebkuchen in großer Auswahl. Shop, Panoramacafé und rustikale Pinte. Tägl. 8-18 Uhr, Wirtshaus Mo zu. Pötschenstr. 146, Tel. 03622-52943, www.lebkuchen.at. €€
Lewandofsky-Temmel 9 Das Café im Kurhaus ist eine örtliche Institution. Wiener-Kaffeehaus-Charme, leckere Mehlspeisen und Charly-Temmel-Eis . Auch Frühstückscafé. Ansprechendes Sitzen auf der Piazza. Im Sommer tägl. 8-22, im Winter bis 19 Uhr. Kurhausplatz 144, Tel. 03622-53013, www.lewandofskytemmel.com.
Das Gute Leben3 Freundliches, mit Stil eingerichtetes Café. Kaffee, Kuchen, Wein, knackige Salate, Eis vom Bauernhof. Angeschlossen ist ein Geschäft mit regionalen Produkten. Nettes Sitzen innen, Plätze auf dem Trottoir an der verkehrsreichen Grundlsee-Straße. Di−Sa 15−22 Uhr. Meranplatz 36, Tel. 03622-52419, www.dasguteleben-aussee.at.
Der Grundlsee und der Toplitzsee
Der vom Toten Gebirge umgebene Grundlsee ist das beliebteste Freizeitrevier im steirischen Salzkammergut. Wesentlich beschaulicher geht es am Toplitzsee zu, der vom hinteren Ende des Grundlsees über einen Fußweg erreichbar ist.

Morgenstimmung am Grundlsee

Mit einer Länge von fast 6 km ist der Grundlsee