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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Sport - Sportmedizin, Therapie, Ernährung, Note: sehr gut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Sportwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Aus rein funktioneller Sicht ist das Handgelenk das distale Gelenk der oberen Extremität, das dem ausführenden Organ Hand ermöglicht, optimale Griffstellungen einzunehmen. Sie besitzt zwei Freiheitsgrade zusammen mit den Umwendbewegungen, der axialen Drehung des Unterarms, kann die Hand unter jeglichem Winkel einen Gegenstand greifen und halten. Das Handgelenk setzt sich aus zwei Einzelgelenken zusammen, dem Radiolkarpalgelenk (Articulatio radiocarpea) und dem Mediokarpalgelenk (Articulatio mediocarpea). Im Ersteren artikulieren Unterarmpfanne und karpaler Gelenkkopf, im Zweiten die beiden Reihen der Handwurzelknochen miteinander (Kapandji 1992, S. 130). „Warum gerade das Handgelenk?“, könnte man sich jetzt fragen, um diese Frage zu begegnen und alle Bedenken zu zerstreuen möchte ich die Bedeutung der Hände für die Menschen aufzeigen, zugleich aber bei den folgenden Ausführungen immer zu bedenken geben, dass all diese Vielfalt ohne den Einsatz des Handgelenkes niemals zu ermöglichen wären. Die menschliche Hand ist nicht nur ein exekutives Werkzeug, sondern ebenso ein hochgradig empfindsames Sinnesorgan, alles in allem ein beeindruckendes Instrument, das selbst Aristoteles schon als das „Instrument der Instrumente“ bezeichnete. Sie besitzt nicht nur die Fähigkeit zum Greifen um somit eine Vielzahl von Tätigkeiten ausführen zu können, nein die Hand kann einiges mehr. Dank ihr wird unsere Sprache erst intensiv, ausdrucksstark und betont, erst durch ihre Gestiken (auch in der Gebärdensprache der Tauben) werden unsere Worte impulsiv und vermögen es gar Stimmungen und Gefühle auszudrücken und für manche ist sie die einzige Form der Verständigung. Das führt sogar soweit, dass ganze Bevölkerungsgruppen mit ihrer gestenreichen Sprache in Verbindung gebracht werden, man denke an dieser Stelle nur an einen wild mit den Händen gestikulierenden Italiener („mama mia“).
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Aus rein funktioneller Sicht ist das Handgelenk das distale Gelenk der oberen Extremität, das dem ausführenden Organ Hand ermöglicht, optimale Griffstellungen einzunehmen. Sie besitzt zwei Freiheitsgrade zusammen mit den Umwendbewegungen, der axialen Drehung des Unterarms, kann die Hand unter jeglichem Winkel einen Gegenstand greifen und halten. Das Handgelenk setzt sich aus zwei Einzelgelenken zusammen, dem Radiolkarpalgelenk (Articulatio radiocarpea) und dem Mediokarpalgelenk (Articulatio mediocarpea). Im Ersteren artikulieren Unterarmpfanne und karpaler Gelenkkopf, im Zweiten die beiden Reihen der Handwurzelknochen miteinander (Kapandji 1992, S. 130).
„Warum gerade das Handgelenk?“, könnte man sich jetzt fragen, um diese Frage zu begegnen und alle Bedenken zu zerstreuen möchte ich die Bedeutung der Hände für die Menschen aufzeigen, zugleich aber bei den folgenden Ausführungen immer zu bedenken geben, dass all diese Vielfalt ohne den Einsatz des Handgelenkes niemals zu ermöglichen wären. Die menschliche Hand ist nicht nur ein exekutives Werkzeug, sondern ebenso ein hochgradig empfindsames Sinnesorgan, alles in allem ein beeindruckendes Instrument, das selbst Aristoteles schon als das „Instrument der Instrumente“ bezeichnete. Sie besitzt nicht nur die Fähigkeit zum Greifen um somit eine Vielzahl von Tätigkeiten ausführen zu können, nein die Hand kann einiges mehr. Dank ihr wird unsere Sprache erst intensiv, ausdrucksstark und betont, erst durch ihre Gestiken (auch in der Gebärdensprache der Tauben) werden unsere Worte impulsiv und vermögen es gar Stimmungen und Gefühle auszudrücken und für manche ist sie die einzige Form der Verständigung. Das führt sogar soweit, dass ganze Bevölkerungsgruppen mit ihrer gestenreichen Sprache in Verbindung gebracht werden, man denke an dieser Stelle nur an einen wild mit den Händen gestikulierenden Italiener („mama mia“).
Sie ist in der Lage mit „einfachsten“ (natürlich nicht aus biomechanischer oder medizinischer Sicht) Bewegungen Brücken der Verständigung zu bauen, die Kraft der Musik zu lenken, über Leben und Tod zu entscheiden, Bindungen zu festigen, so selbstverständliche und alltägliche „Handgriffe“ wie essen, trinken, telefonieren, Auto oder Fahrradfahren und gar Gefühle der Lust oder Geborgenheit auszustrahlen, würden ohne Hände zu einer im ersten Moment schier
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unlösbaren Aufgabe anwachsen. Auf diesen teils auch hier schon genannten sensorischen Fähigkeiten baut sich das räumliche erfassen von Formen, Strukturen und Gegenständen auf. Nur sie vermag unsere Augen zu ersetzen um einen Gegenstand zu erkennen und dessen Beschaffenheit zu bestimmen, sie erlaubt es unsere Umgebung zu formen und (manchmal zum Leidwesen) die anderen Lebewesen zu dominieren, kurz: Ohne die Hand wäre das Bild unserer Umwelt unplastisch und kontrastlos. Mit diesem kurzen Anriss bin ich noch lange nicht auf alle Möglichkeiten der Hand eingegangen, von diesen werde wohl auch ich nie alle anzuwenden erlernen, aber liegt es letztendlich nicht in der Entscheidung jedes einzelnen, wofür er dieses wundervolle Werkzeug einzusetzen vermag?
Das Fach Biomechanik, das 1958 in den Lehrplan der Institute für Körperkultur aufgenommen wurde, soll dem Studium der Bewegungsformen der Materie und ihrer Entwicklung dienen, laut Ballreich & Baumann (1996, S. 10) lassen sich die bestehenden Forschungskonzeptionen der Biomechanik des Sports in vier Richtungen unterteilen:
1. physikalisch - mechanischer Ansatz, 2. biowissenschaftlicher Ansatz, 3. bewegungsstruktureller Ansatz, 4. zweckorientierter Ansatz.