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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: bestanden, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Philosophie), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Bieri’s Entwurf einer Idee der Handlungsfreiheit ist das Ergebnis einer jahrzehntelangen intensiven Beschäftigung mit dem Thema des eigenen Willens. In seinem Werk vermeidet Bieri es ausdrücklich, naturwissenschaftliche Erkenntnisse als Beweise für seine Ausführungen in die Überlegungen einfließen zu lassen. Um dennoch nicht etwa willkürlich, irgendwelche Begriffe und Werte als Grundbausteine seiner Idee zu verwenden, legt er den Fokus auf die ‚allgemeinen Termini’, die ‚unmittelbar’ die Gesamtheit unserer menschlichen Erfahrungen, ihr tatsächliches Wirkungsfeld, betreffen. ‚Unmittelbar’ bedeutet in diesem Kontext, dass über diese Begriffe unser Erleben artikuliert wird, es entfaltet sich, indem sie verborgenes in ‚ausdrückliches Wissen’ verwandeln. Um eine Struktur auf ihren Gehalt hin sinnvoll untersuchen oder diesen gar in Frage stellen zu können, muss der Inhalt selbst erst einmal zum Thema gemacht werden. Es erscheint darum angebracht, sich im ersten Abschnitt mit der ‚Idee der Handlungsfreiheit’ insgesamt zu beschäftigen, d. h., die notwendigen Voraussetzungen dieser Idee zu verdeutlichen. Es wird dabei aufgezeigt werden, wie die verschiedenen Prämissen konstituiert und schließlich untereinander verknüpft sind. Die erforderlichen sprachanalytischen Überlegungen werden, streng nach Bieri, keineswegs die Herkunft der verwendeten Begriffe, wie ‚Wollen’ oder ‚Tun’, sondern deren Anwendungsgebiete in den Fokus rücken und derart in die Ebene unseres intuitiven Erlebens selbst eindringen. Eine solche primär intuitiv geprägte Betrachtungsweise birgt natürlich erstens die Gefahr einer einseitigen Simplifikation in sich, ist aber dennoch zweitens die Einzige, die tatsächlich in der Lage ist, das Erfahrene in einem möglichst breitem Spektrum von zutreffenden Inhaltsbeschreibungen zu artikulieren. Drittens engt sie den Spielraum einer kritischen Auseinandersetzung mit Bieri’s Idee stark ein, da ihre Urteile nur anhand eigener Eingebungen und keinesfalls mit Hilfe wissenschaftlicher Befunde verglichen werden können. Die leitende Frage im zweiten Abschnitt muss daher lauten: Erkenne ich, den von Bieri geschilderten ‚freien Willen’, aufgrund meiner Erfahrungen als tatsächlich wirksam an oder nicht?
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