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In 'Aus dem Märchenbuch der Wahrheit' bietet Fritz Mauthner eine Sammlung satirischer Geschichten, die auf humorvolle Weise wichtige gesellschaftliche und philosophische Themen behandeln. Mit seinem scharfen Witz und seiner ironischen Schreibweise nimmt Mauthner den Leser mit auf eine Reise durch absurde Situationen und skurrile Charaktere, die zum Nachdenken anregen. Sein literarischer Stil ist geprägt von einer cleveren Verwendung von Sprache und einem tiefen Verständnis für menschliche Abgründe. 'Aus dem Märchenbuch der Wahrheit' hebt sich durch seine kritische und zugleich unterhaltsame Darstellung von anderen zeitgenössischen Werken ab. Fritz Mauthner, ein bekannter deutscher Schriftsteller und Philosoph, hat dieses Buch geschrieben, um die Leser zum Lachen zu bringen und gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Sein Interesse an Sprache und Literatur spiegelt sich in jeder Geschichte wider, die er mit einem unverwechselbaren Humor und einer scharfsinnigen Analyse präsentiert. Mauthner's 'Aus dem Märchenbuch der Wahrheit' ist ein Muss für Leser, die intelligente Satire schätzen und bereit sind, sich mit den tiefgründigen Themen auseinanderzusetzen, die in den Geschichten behandelt werden. Dieses Buch bietet eine einzigartige Perspektive auf die Welt und lädt dazu ein, über die Grenzen der Realität hinauszublicken und die verborgene Wahrheit hinter den Märchen zu entdecken.
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Seitenzahl: 16
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Am niederen Ufer des Kongo standen zwei Palmen, eine alte, hohe, mit Früchten behangene, nicht weit ab eine junge, schlanke, nicht größer als drei Menschenzwerge, und die blühte zum erstenmal. Die junge Palme dachte gar nichts, denn sie blühte. Die alte sann seit Jahren nach und wollte etwas sagen. Doch alles, was sie durch Biegen und Rauschen zustande brachte, war doch immer nur: Es ist schwül, es regnet, und so ähnlich. Da beneidete sie die Menschen, die so schön schwarz waren, auch um ihre geläufige Sprache.
Eines Tages kamen Mwato und Nganya mit Spaten heran und begannen die junge Palme mit allen Wurzeln aus der dunklen Erde zu graben. Die alte Palme hatte die Empfindung, nun könnte es hier still werden. Und sie wunderte sich, daß der Jüngling und das Mädchen nicht unaufhörlich plauderten, da sie es doch konnten. Die aber gruben nur immer tiefer.
Als die heiße Mittagstunde nahte, legte Mwato zuerst den Spaten fort und Nganya folgte ihm. Er holte Nüsse herbei, und sie brachte Wasser. Sie hielten eine Mahlzeit und dann begannen sie zu sprechen.
Nganya: Hat der weiße Mann dir das Geldstück schon gegeben, ich meine den Lohn, weil wir die junge Palme ausgraben?
Mwato: Er hat es mir versprochen. Versprechen ist dasselbe, wie geben.
Nganya: Kannst du mir sagen, zu welchem Zauber die weißen Männer die Palme brauchen?