Außer vielleicht Freundlichkeit - Dan Richter - E-Book

Außer vielleicht Freundlichkeit E-Book

Dan Richter

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Beschreibung

Langsam segeln die Ideen still heran. Können klar wir sie erspähen, ziehn sie uns in ihren Bann. Ist's die falsche Zeit im Leben, ist's für sie der falsche Ort, halten sie nicht an und schweben still hinfort.

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Gedichte

Inhalt

Eröffnung

Besinnung (1)

Ideenflug

Da

Besitz-Anzeige

Neuanfang

Müßiggang

Besonnenheit

Optionen

Begegnungen

Nachbarn

Nachtgedanken

Körperbau relativ

Der Weise

Paris

Dachbodenfreundschaft

Havelflut 1988

Spielplatz April Ungemütlich

Geruch der Kälte

Hunger aufeinander

Grazie

Liebesgrund

Begegnung am Bahnhof Zoo

Individualität

Hunger

Böse Liebe

Sommernacht

Verschwendung

Orgasmus

Scham

Nachtritual

Pflaumendorf

Nachhall der um 9:15 Uhr geschlagenen Glocke

Morgenmeditation

Nächtlich nobles Schweigen

Der kranke Meister

Lied für Pflaumendorf

Nach Hause

Szenen des Schreckens und der Freude

Grillen im Juni in Berlin

Gottesdienst

Erde. Vormittag. Frühlingsbeginn

Ein feines Mahl

Spätsommergewitter

Stolz

Vorbei

Begräbnis

Bahnimmobilieninspekteur

Nachlass

Tod

Beerdigung

ERMAHNUNG

Mahnung zur Geduld

(

Verantwortung)

Phantasie (Narrheit 2)

Appell

Menschenkenntnis (1)

Menschenkenntnis (2)

Mitgefühl

Verschollenes Lieben

Strategien

Motive

Geheimnis

Vor Gericht

Die Lüge

Der Ehebruch

Mittelstand (ménage à trois)

Abschied

Jetzt fehlte ihr ein Zahn

Schmerz

Haftentlassung

Von anderen Zeiten und Orten

Fanatismus

Verlust

Schuld

Armut

Resignation

Geiseln

Nachtwahn

Eigenlob

Bauer 2018

Buckower Betrachtungen

Abschied von Buckow I – Die Perle

Sicherheit im August

Meditation

Abendlied

Besinnung 2

Zeitalter

Einer

Abendbetrachtung

Narrheit

Demut

Wunsch

In Erwartung des Winters

Wozu

Einsamer Gang

Eröffnung

Komm, Lyrik, feinstes meiner Kunstgeschäfte!

Sollst die Gedanken durch die Formen leiten.

Wenn so die Schemen nur mein Denken weiten,

entfalten sich des Dichters volle Kräfte.

Und wenn ich auch die alten Dichter äffte,

die das, was ich jetzt tu, getan vor Zeiten,

ich öffne gern die jungfräulichen Seiten

des dritten meiner zart linierten Hefte.

Vielleicht gelingt noch mal der große Bogen.

Vielleicht lass ich es mittendrin bewenden,

leis ahnend, dass ich nur mich selbst betrogen.

Bis dahin werd ich mich mit Lust verschwenden.

In vager Hoffnung, dass mir wer gewogen,

hier eine Warnung: Lasst euch ja nicht blenden.

BESINNUNG (1)

Ideenflug

Langsam segeln die Ideen

still heran.

Können klar wir sie erspähen,

ziehn sie uns in ihren Bann.

Ist’s die falsche Zeit im Leben,

ist’s für sie der falsche Ort,

halten sie nicht an und schweben

still hinfort.

Da

die nie probierte speise

die nie getane reise

die nie verstandnen worte

die nie gesehnen orte

die nie geöffnete pforte

die nie gesungene weise

so viel ach wenn! so viel ach ja!

vergiss nicht: du bist da.

Besitz-Anzeige

Besitze einen Ahornschrank

und fünftausend Bücher,

Kleidung, Nahrung, eine Bank

und Geschirrhandtücher.

Besitze Geld und auch zwei Brillen

und wahrscheinlich Bürgerrechte.

Ich besitze einen Willen.

Aber ist’s der echte?

Tauch ich abends in den Fluss

bin ich ganz befreit.

Alles Haben, alles Muss

nimmt hinweg die Zeit.

Neuanfang

Das Unrecht schlug zu.

Rasch. Unerwartet.

Der Dinge Lauf — du

hast ihn gestartet.

Vorbei. Verlorn.

Jetzt heißt’s warten.

Aus dem Zarten

wird Neues gebor’n.

Und die Kraft

bald schon ersteht

aus der Quelle des Herzens.

Unrecht verweht.

Müßiggang

Ich beicht es heut, verheimlich es nicht länger:

In meinem Herzen wohnt ein Müßiggänger,

der sich nicht kümmert um die großen Pflichten

und der’s genießt, die Stunden zu vernichten.

Man hat ihm oft vom Fleißigsein gepredigt.

Doch hat das Gute sich meist selbst erledigt.