Auswirkungen der Wende anhand Brigitte Burmeisters Roman "Unter dem Namen Norma" - Jörg Röder - E-Book

Auswirkungen der Wende anhand Brigitte Burmeisters Roman "Unter dem Namen Norma" E-Book

Jörg Röder

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Berlin im Roman des 20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Das weltweit bisher einzigartige Ereignis der friedlichen Revolution von 1989/90: die Wende in der Geschichte der deutschen Teilung und gleichsam der Beginn der europäischen Einigung, hat auch die Literatur nicht unbeeinflusst gelassen. Zahlreiche deutsche Schriftsteller haben ihre Eindrücke, Erfahrungen, Botschaften in Romanen zum Wendegeschehen verarbeitet; zu eindrucksvoll, zu folgenreich für jeden einzelnen war dieses Ereignis, als dass biographische Bezüge geleugnet werden könnten. Auch bei dem in der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchtenden Roman Unter dem Namen Norma, 1994 bei Klett-Cotta erschienen, sind zahlreiche Parallelen zur Biographie der Autorin, Brigitte Burmeister, herausgearbeitet worden. Burmeister selbst hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass sie ihre eigenen Erfahrungen literarisch im vorliegenden Werk verarbeitet hat. Dies gilt insbesondere für die folgenschweren Auswirkungen der Wende. Denn der Prozess des Zusammenwachsens erweist sich als schwierig, die Mauer in den Köpfen (vgl. Hinck 1994 sowie Steinert 1995, 244), „die reale Uneinheit [...], diese[s] Ausmaß an Fremdheit und sogar Aversion“ (Mitscherlich/Burmeister 1991, 41) ist nach wie vor ein Problem.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
3. Johannes: Bewerbung bestanden?
4. Max: Alternative Landkommune?
6. Schlussbetrachtung.

Page 1

Johannes Gutenberg-Universität Mainz Fachbereich 05: Philosophie und Philologie Deutsches Institut

Seminar für neuere deutsche Literaturwissenschaft HS: Berlin im Roman des 20. Jahrhunderts SS 2004

Jörg Röder Ev. Theologie, Germanistik, Geschichte (LA)

Page 2

1. Einleitung

Das weltweit bisher einzigartige Ereignis der friedlichen Revolution von 1989/90: die Wende in der Geschichte der deutschen Teilung und gleichsam der Beginn der europäischen Einigung, hat auch die Literatur nicht unbeeinflusst gelassen. Zahlreiche deutsche1Schriftsteller haben ihre Eindrücke, Erfahrungen, Botschaften in Romanen zum Wendegeschehen verarbeitet; zu eindrucksvoll, zu folgenreich für jeden einzelnen war dieses Ereignis, als dass biographische Bezüge geleugnet werden könnten. Auch bei dem in der vorliegenden Arbeit näher zu beleuchtenden RomanUnter dem Namen Norma,1994 bei Klett-Cotta erschienen, sind zahlreiche Parallelen zur Biographie der Autorin, Brigitte Burmeister, herausgearbeitet worden. Burmeister selbst hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass sie ihre eigenen Erfahrungen literarisch im vorliegenden Werk verarbeitet hat.2Dies gilt insbesondere für die folgenschweren Auswirkungen der Wende. Denn der Prozess des Zusammenwachsens erweist sich als schwierig, die Mauer in den Köpfen (vgl. Hinck 1994 sowie Steinert 1995, 244), „die reale Uneinheit [...], diese[s] Ausmaß an Fremdheit und sogar Aversion“ (Mitscherlich/Burmeister 1991, 41) ist nach wie vor ein Problem. Die vorliegende Arbeit untersucht daher die im Roman geschilderten Auswirkungen des Wendegeschehens auf das Leben der Menschen in Ostdeutschland. Unter diesem Aspekt werden die zentralen Figuren des Romans und ihre Beziehungen zu einander beleuchtet: Allen voran die Ich-Erzählerin, die aus Ost-Berlin stammende Übersetzerin Marianne Arends, die wie viele ihrer Landsleute innerhalb kürzester Zeit ein wahres Gefühlskarussell erlebt: Die anfängliche Euphorie angesichts der Maueröffnung, die die lang ersehnte Freiheit bringt, weicht einem Gefühl der Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Zukunft, aber auch der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Hinzu treten die Schwierigkeiten im Umgang mit den neuen Landsleuten aus dem Westen. Es schließen sich kurze Analysen der Auswirkungen der Wende auf Mariannes Lebensgefährten Johannes, ihren gemeinsamen Freund Max und schließlich Mariannes beste Freundin Norma an. Allen gemein sind ihnen oben angedeutete Aspekte: Euphorie, Unsicherheit, Orientierungslosigkeit, Vergangenheitsbewältigung, Überlegungen zur womöglich veränderten Zukunft, Identitätssuche (vgl. Scholz 2000, 13). Im Allgemeinen „leiden die Figuren unter den Folgen der deutschen Einheit“ (Lorou 2003, 245).

1Wohl aufgrund der persönlichen Betroffenheit nahmen sich vornehmlich ostdeutsche Schriftsteller des Stoffes an, vgl. Scholz 2000, 14, Soldat 1997, 133 sowie Koopmann 2000. Vgl. darüber hinaus auf literarische Debatten nach dem Fall der Mauer verweisend Breuer 2002, 12-25.

2Vgl. Kaufmann 1994 a, 221f, Jenny-Ebeling 1995, Kaiser 1994 sowie vor allem Mitscherlich/Burmeister 1991. Ich möchte es aber mit diesem Hinweis bewenden lassen, da die vorliegende Arbeit keinen ausreichenden Raum für eine fundierte biographische Interpretation bietet.