Auvergne & Limousin Reiseführer Michael Müller Verlag - Severine Wahl - E-Book

Auvergne & Limousin Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Severine Wahl

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Wer das grüne Herz Frankreichs und den Kern des Zentralmassivs entdecken möchte, sollte sein Fahrzeug in Richtung Auvergne und Limousin steuern. Hier gibt es nicht nur erlesene Käsesorten, edles Porzellan, feine Weine und authentische Granit-Häuschen mit Schieferdächern, sondern die vielfältigsten Landschaften und unberührte Natur: im Limousin die südfranzösisch anmutende Limousiner Riviera um Beaulieu-sur-Dordogne, den rauen Charme des Hochplateaus von Millevaches oder das romantische Creuse-Tal, das schon Künstler wie Claude Monet inspiriert hat. Die Auvergne bietet ein noch gigantischeres Panorama, nicht nur wegen der bestens bekannten Vulkankette um den Puy de Dôme. Wie weiche Mooslandschaften, über die man sanft mit der Hand streichen möchte, wirken die saftig grünen Berge im Cantal dagegen - und sind doch ein veritables Hochgebirge, in dem sich schier unendliche Wandermöglichkeiten auftun.

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Seitenzahl: 1089

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Severine WahlOrientiert in der Auvergne & im LimousinDie Auvergne ist …Das Limousin ist …Erlebnis KulturErlebnis NaturAuvergne und Limousin mit KindernUnterwegs in der AuvergneDas Puy-de-DômeDas Sancy-Massiv (Monts Dore)La BourbouleLe Mont-DoreChambon-sur-LacSaint-NectaireBesse-et-Saint-AnastaiseRund um die VulkankettePuy de DômeOrcivalClermont-FerrandGeschichteSehenswertes in der historischen AltstadtSehenswertes im Quartier JaudeSehenswertes im Quartier FontgièveSehenswertes in MontferrandVon Clermont nach PontgibaudRiomVolvicPontgibaudZwischen Vulkanen und Allier: die Limagne d’IssoireSaint-SaturninMontpeyrouxChampeixSaint-FloretIssoireBoudesDer Naturpark Livradois-ForezBillomThiersAmbertLa Chaise-DieuDas CantalDie Berge des CantalPuy MaryDas Tal des MarsDas Tal der JordanneDas Tal der Petite RhueDas Tal der SantoireMuratLe LioranDie ChâtaigneraieAurillacMarcolèsZwischen Dordogne und den BergenRiom-ès-MontagnesChâteau d’AuzersMauriacSalersTournemireDer Osten des CantalSaint-FlourViaduc de GarabitChaudes-AiguesSaint-UrcizeDie Haute-LoireLe Puy-en-VelaySehenswertes in der StadtSehenswertes in der UmgebungRund um das Tal des AllierBrioudeAuzonBlesleLavaudieuLavoûte-ChilhacLangeacChanteugesSaint-Arcons-d’AllierSaint-Julien-des-ChazesSaint-Privat-d’AllierÖstlich der LoireSaint-Bonnet-le-FroidDas Meygal-MassivDas Mézenc-MassivLe Monastier-sur-GazeilleArlempdesDas AllierDie Bocage BourbonnaisMontluçonNéris-les-BainsBourbon-l’ArchambaultSouvignyDas Tal der SiouleSaint-Pourçain-sur-SiouleChantelleCharrouxÖstlich des Flusses AllierMoulinsLapalisseBillyVichySehenswertes im Quartier ThermalSehenswertes im Quartier du vieux VichyAusflüge von VichyMontagne BourbonnaiseUnterwegs im LimousinDie Haute-VienneLimogesGeschichteSehenswertes im Quartier de la CitéSehenswertes im Quartier du ChâteauSehenswertes am Ufer der VienneDas Tal der VienneOradour-sur-GlaneSaint-JunienAixe-sur-VienneSolignacSaint-Léonard-de-NoblatAuf der Richard-Löwenherz-StraßeRochechouartVon Rochechouart nach ChâlusVom Château de Châlus-Chabrol bis zum Château de LastoursChâteau de ChâlucetSaint-Yrieix-la-PercheCoussac-BonnevalLac de VassivièreEymoutiersDie Monts d’AmbazacAmbazacDas Haut-LimousinLe DoratBellacChâteauponsacBessines-sur-GartempeMonts de BlondLac de Saint-PardouxDie CreuseRund um das Tal der CreuseCrozantFresselinesVon La Celle-Dunoise nach GuéretGuéretMoutier d’AhunMasgotAubussonFelletinDer Nordosten der CreuseBoussacChambon-sur-VoueizeÉvaux-les-BainsDie West-CreuseBénévent-l’AbbayeBourganeufDie CorrèzeDas Becken von BriveBrive-la-GaillardeDie Causse CorrèzienTurenneCollonges-la-RougeDie West-CorrèzeAllassacObjatSaint-RobertArnac-PompadourUzercheRund um das Tal der CorrèzeTulleGimel-les-CascadesChâteau de SédièresAubazineDie XaintrieArgentat-sur-DordogneVon Argentat in die Xaintrie BlancheBeaulieu-sur-DordogneCuremonteZwischen der Dordogne und MillevachesBort-les-OrguesNeuvicSoursac und UmgebungÉgletonsDer Naturpark MillevachesPlateau de MillevachesUsselMeymacDas Monédières-MassivCorrèzeNachlesen & NachschlagenGeografie und LandschaftFlora und FaunaKlima und ReisezeitPolitikVerwaltungWirtschaftBrauchtum und FesteGeschichtlicher ÜberblickAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenOutdoor-Aktivitäten und SportReisepraktisches von A bis ZKleiner WanderführerEtwas Französisch/SpeiselexikonÜber dieses BuchPräambelImpressumWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungAuvergne ÜbersichtLimousin ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Die Fünflingskirchen der Basse-AuvergneEine Stadt gibt Gummi!Der Prozess von RiomImmer der Jakobsmuschel nach: die Via PodiensisMarquis de La Fayette: „Held zweier Welten“Die Bestie vom GévaudanLe Chambon-sur-Lignon: Ein Dorf leistet WiderstandAuf den Spuren von Robert Louis StevensonDer Wein der KönigeAus Gabrielle Bonheur Chanel wird CocoArts du Feu – die FeuerkünsteDas Massaker von OradourHaute Couture für die HändeSchwein gehabt!Die Kunst der Tapisserie„Blutige Hochzeit“Stein auf Stein – die Maurer der CreuseMadame de Pompadour – die heimliche KöniginEinfach Spitze!Aubazine – Inspiration für Coco ChanelAuf der Wasser-Autobahn: die GabarrenStrohwein – der Honig der MusenFedern zum AnbeißenMaquis du Limousin: Widerstand aus dem WaldFünf Käse für ein Halleluja!
Kartenverzeichnis
Puy-de-DômeClermont-FerrandCantalAurillacHaute-LoireLe Puy-en-VelayAllierMontluçonMoulinsVichyHaute-VienneLimogesSaint-JunienRichard-Löwenherz-StraßeCreuseAubussonCorrèzeBrive-la-GaillardeTulleÜbersicht der WanderungenWanderung 1 Wanderung 2 Wanderung 3 Wanderung 4 Wanderung 5 Wanderung 6 Wanderung 7 Wanderung 8 Wanderung 9 Wanderung 10 ZeichenerklärungAuvergne ÜbersichtLimousin Übersicht
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Königsetappe rund um das Sancy-Massiv(Auvergne/Puy-de-Dôme) sehr herausfordernde, extrem lange Tour hoch zu den Gipfeln des Sancy-Massivs.GPS-Wanderung 2: Puy de Dôme – der Star unter den Vulkanen(Auvergne/Puy-de-Dôme) Pflichttour um den Puy de Dôme mit anschließendem „Aufstieg“ per Zahnradbahn.GPS-Wanderung 3: Zu den Cheminées de Fées bei Boudes(Auvergne/Puy-de-Dôme) bestens erschlossene Tour zu bizarren Felsformationen aus rotem Sandstein, einem Canyon im Mini-Format.GPS-Wanderung 4: Runde unterhalb des Puy Mary und durch das Tal der Santoire (Auvergne/Cantal) herausfordernde, lange Tour, die zunächst die Sommerweiden am Puy Mary passiert und dann vom Grat der Brèche de Roland Ausblicke auf eine wundervoll geschwungene, moosgrüne Berglandschaft ermöglicht.GPS-Wanderung 5: Auf das Dach des Cantal(Auvergne/Cantal) schöne Tour auf den Plomb du Cantal, mit 1858 m der höchste Berg des Departements Cantal.GPS-Wanderung 6: Auf Entdeckungstour im schönsten Eichenwald Europas(Auvergne/Allier) einfache, auch mit dem Kinderwagen zu bewältigende Tour zu den uralten Eichen-Riesen im Forêt de Tronçais.GPS-Wanderung 7: Vom Torfmoor Tourbière des Dauges zum Pierre Branlante(Limousin/Haute-Vienne) abenteuerliche und feuchte Rundtour durch ein Torfmoor in den Monts d’Ambazac, anschließend kurzer Aufstieg zum „wackeligen Felsen“ mit atemberaubender Aussicht.GPS-Wanderung 8: Zu den sagenumwobenen Felsen der Monts de Blond(Limousin/Haute-Vienne) Runde durch die Wälder der Monts de Blond, bei der man auf mehrere Hinkelsteine und beeindruckende Felsformationen trifft.GPS-Wanderung 9: Zum Canal des Moines bei Aubazine(Limousin/Corrèze) für die Anstrengungen eines sehr beschwerlichen Aufstiegs wird man während der zweiten Hälfte der Tour mit einem Feuerwerk von Höhepunkten belohnt: mit fantastischen Aussichten und Felsformationen sowie den von Mönchen in den Stein gehauene Kanal (Canal des Moines).GPS-Wanderung 10: Durch die Heidelandschaft des Tourbière du Longeyroux(Limousin/Corrèze) angenehme Rundtour durch das Moor Longeyroux auf dem Plateau de Millevaches mit wilder Flora. Die Wanderung führt streckenweise auf recht zugewucherten Wegen.
Unterwegs mit
Severine Wahl
Aufgewachsen in der Südpfalz, unweit der französischen Grenze, war Severine Wahl schon immer fasziniert von Frankreich. Sie lebte in Paris und Lille, und ergriff nach ihrem Studium den Beruf der Redakteurin. Wenn sie nicht gerade am Recherchieren oder Schreiben ist, widmet sie sich ihren Leidenschaften: ihren beiden Kindern, Radeln, Kaffee und Nachhaltigkeit.
Was für eine traumhafte Aussicht breitete sich vor uns aus, als wir die Felsen oberhalb der Creuse betraten und die Ruinen von Crozant auf der gegenüberliegenden Flussseite erblickten! Was für ein albtraumhaftes Herumgeirre hatten wir hinter uns, bis wir endlich den richtigen Weg gefunden hatten ... Nicht nur, dass die Einheimischen im Limousin oft selbst nicht wissen, welche Schätze sie da vorzuweisen haben und schnell mal ein paar Hinweisschilder vergessen - bei unserer ersten Reise ins Limousin war auch kein einziger deutschsprachiger Reiseführer auf dem Markt, der uns bei der Suche hätte helfen können.
Wie schade, denn egal, ob Wandertouren, schöne Schlösser und Burgruinen oder Badeseen - im Limousin und auch beim Nachbarn, der Auvergne, kann man so viel entdecken. Da sollte man doch zumindest eine kleine Handreichung zusammenstellen, so die Idee. Aus der „kleinen Handreichung“ ist dieser dicke Band geworden ... so dick, weil eben auch die Auvergne, die einen Großteil des Zentralmassivs einnimmt, mit ihren atemberaubenden Vulkanen, mondänen Kurorten und leckeren Käsesorten in diesem Reiseführer nicht fehlen darf. Sie macht gemeinsam mit dem Limousin dieses Buch über das grüne Herz Frankreichs erst komplett..
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder eine nette Unterkunft entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Severine Wahl, Stichwort „Auvergne & Limousin“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen
Orientiert in der Auvergne & im Limousin
Die Region im Profil
Die Auvergne ist ...
Die Landschaft ist ein einzigartiges Naturerlebnis. Von Vulkanen geprägt, zeigt das Zentrum Frankreichs auch andere Facetten: dunkle Nadelwälder, mediterrane Landstriche, karge Plateaus - in allen Grünschattierungen. Vor allem Ruhesuchende, Bergsportler und Feinschmecker finden hier ihr Glück.
Fläche: 26.013 km²
Einwohner: 1.369.348 (Stand 2020)
Bevölkerungsdichte: 52,6 Einwohner pro km²
Departements: Allier, Puy-de-Dôme, Haute-Loire und Cantal
Hauptort: Clermont-Ferrand
... Frankreichs grünes Herz
Das vulkanisch geprägte Zentralmassiv liegt in Frankreichs Mitte und erscheint immerzu grün (außer im Winter). Im Norden im Allier noch flach, steigt die Landschaft im Puy-de-Dôme an. Zwei Vulkanketten prägen hier das Landschaftsbild: die rund 80 Vulkane, Kegel und Krater der Chaîne des Puys mit seinem Wahrzeichen dem Puy de Dôme sowie die Monts Dore (auch Sancy-Massiv), die im knapp 1900 m hohen Puy de Sancy gipfeln. Bilderbuchhafte Kraterseen und traumhafte Gletschertäler mit faszinierenden Felsformationen prägen die Landschaft. Daran schließen sich die Berge des Cantal an, die aus einem einzigen Vulkan entstanden sind. Hier wechseln sich wie mit Moos überzogene Berge mit idyllischen, von Flüssen durchzogenen Tälern ab. Fast schon mediterran mutet die sanft gewellte Limagne d’Issoire sowie die waldreiche Châtaigneraie im Süden des Cantal an. Wildromantisch erscheinen die Schluchten des Allier, der sich durch das Land des Velay zieht. Einen Kontrast bilden die Nadelwälder im hochgelegenen Livradois-Forez sowie die kärgeren Plateaus der Planèze und von Aubrac.
... Unesco-Welterbe
Elf Jahre lang hat sich die Auvergne um ein Welterbe der Unesco bemüht. Mit Erfolg! Die Chaîne des Puys und die Tektonikarena der Limagne-Verwerfung haben es auf die Liste geschafft und wurden seit 2018 als erste Naturstätte des französischen Festlands als Welterbe aufgenommen. Denn anhand der Stätte werden die geologischen Prozesse bei der Entwicklung von Landschaftsformen sichtbar.
... ein Eldorado für Outdoor-Sportler
Die Berge des Cantal sind bestens geeignet für Outdoor-Sport. Beliebt sind im Sommer die Ski-Pisten bei Mountainbikern, im Winter natürlich bei Langläufern und Abfahrts-Skifahrern. Auch Touren auf Schneeschuhen und im Hundeschlitten liegen voll im Trend. Rennradler quälen sich gerne die engen Serpentinen hinauf. Flüsse wie der Allier und die Loire sind für Kanuten und für Rafting prädestiniert. Der Klassiker bleibt allerdings Wandern - für jeden Anspruch.
... die Wiege einer mächtigen Königsdynastie
Wahrhaft geschichtsträchtig ist die Auvergne, besonders das Allier. Denn dort etablierte sich das Herzogtum der Bourbonen und stieg zu einer der mächtigsten Dynastien Frankreichs auf. Sieben Monarchen hat es hervorgebracht. Das Königshaus in Spanien stammt übrigens auch von der Linie ab. Bourbon-l’Archambault gilt als Wiege der Bourbonen, wurde als Herrschersitz von Moulin abgelöst. Die Überreste der Festungen kann man besichtigen.
... Messer-, Reifen- und Wasserhochburg
Obwohl die Menschen in der Auvergne lange als Selbstversorger lebten, haben sich bedeutende Industriezweige entwickelt. Auf eine lange Tradition der Messerschmiedekunst blickt die Stadt Thiers im Norden des Livradois-Forez zurück. Die Werkstätten befanden sich im Tal entlang des Flüsschens Durolle. Moderner Gegensatz: In Clermont-Ferrand produziert der Weltkonzern Michelin Autoreifen. Nicht weit davon entfernt, in dem Örtchen Volvic, werden täglich tausende Liter Wasser durch den gleichnamigen Hersteller abgezapft. Es fließt durch Vulkangestein und gilt als besonders mineralhaltig.
... ein Muss für Käse- und Weinliebhaber
Wein vermutet man zwischen Vulkanen weniger. Tatsächlich liegt dort eines der ältesten Weinbaugebiete Frankreichs bei Saint-Pourçain-sur-Sioule in der nördlichen Limagne. Die edlen Tropfen waren in Königshäusern und im Papstpalast heiß begehrt. Zu Wein serviert man gerne Käse und davon hat die Auvergne herausragende Sorten zu bieten. Kein Wunder, denn auf den saftigen Hochalmen hat das Vieh genug Platz zum Grasen. Aus dessen Milch werden die würzigen Rohmilchkäsesorten Cantal und Salers, der cremige Weichkäse Saint-Nectaire und die Blauschimmelkäsesorten Fourme d’Ambert und Bleu d’Auvergne produziert. Alle fünf Sorten sind mit der „Appellation d’Origine Protégée“ (AOP) geschützt.
Die Region im Profil
Das Limousin ist ...
Frankreichs Ruhepol. Die westlichen Ausläufer des Zentralmassivs schätzen vor allem Städter wegen der Abgeschiedenheit und der Natur. Letztere zog bereits zahlreiche Künstler an, die darin ihre Muse fanden. Das Limousin trumpft aber auch mit einer facettenreichen Landschaft auf.
Fläche: 16.942 km²
Einwohner: 727.308 (Stand 2020)
Bevölkerungsdichte: Knapp 43 Einwohner pro km²
Departements: Creuse, Haute-Vienne und Corrèze
Hauptort: Limoges
... das Tor zum Süden
In drei Departements unterteilt sich das Limousin und landschaftlich unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Wildromantisch und waldreich zeigt sich die Creuse im Nordlimousin. Der gleichnamige Fluss schlängelt sich durch felsige Schluchten. Hier ist die Natur noch am ursprünglichsten. Maler wie Claude Monet waren von der Schönheit der Natur angetan und haben direkt an den Gewässern ihre Staffeleien aufgestellt.
Auf mythische Felsenformationen trifft man in der Creuse. So auch im Departement Haute-Vienne: Druidenhafte Dolmen ragen in den Mont d’Ambazac und den Monts de Blond empor. Die sanften Mittelgebirge sorgen in der sonst eher kargen Gegend für etwas Abwechslung. An der Vienne haben sich größere Orte wie Limoges und Saint-Junien mit Handwerksbetrieben angesiedelt. Die Corrèze ist klimatisch wie landschaftlich dem Périgord schon sehr nah. Das Department, überhaupt das ganze Limousin, gilt als Tor zum Süden. An der Grenze zur Auvergne steigt die Landschaft an - Richtung Nordosten geht das Monédières-Massiv mit schönem Heideland in die raue und wasserreiche Hochebene von Millevaches mit dem höchsten Gipfel des Limousin, dem Mont Bessou, über. Das Plateau erstreckt sich über alle drei Departements und gilt als gigantischer Wasserspeicher, nicht zuletzt wegen des 10 Quadratkilometer großen Stau- und Badesees Lac du Vassivière.
... eine der menschenleersten Regionen Frankreichs
Knapp 43 Einwohner leben auf einem Quadratkilometer, im Departement Creuse sind es sogar nur 21. Einzig in Lozère in der Region Okzitanien leben noch weniger Menschen. Viele junge Leute zieht es in die Metropolen im Land. Immerhin ist die Dichte an Zweitwohnsitzen auffällig hoch.
... kulinarische Hochburg
Die wiesenreichen Landstriche begünstigen natürlich die Viehzucht als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Die wichtigste Rasse ist das rotbraune Limousin-Rind, dessen deliziöses Fleisch in über 70 Länder exportiert wird. Aber nicht nur wegen des feinen Rindfleisches gehört die Region zu Frankreichs kulinarischen Hochburgen. Beliebt sind zudem Delikatessen wie Foie gras, Confit, Kastanien und Schinken vom Cul-noir-Schwein. Typisch für die Gegend ist das Fondu Creusois (Käsesoße, die zu Kartoffeln oder einem Omelett serviert wird). Den süßen Hunger stillt man traditionell mit Clafoutis (Kirschauflauf), Massepain (aus Mandeln und Eischnee) oder köstlichen Madeleines.
In Städten wie Limoges, Tulle und Brives haben sich viele Restaurants einen Namen gemacht - in Limoges ploppen sogar zunehmend vegetarische und vegane Cafés und Bistros auf - ein Trend, der sich in den nächsten Jahren bestätigen dürfte.
Das Klima in der Corrèze ist sogar so warm, dass im Becken von Brive süßer Strohwein sowie andere Schnäpse und Liköre, vornehmlich Nussliköre, produziert werden.
... die Mutter der schönsten Dörfer Frankreichs
Malerische Dörfer und Städtchen sind wie im Bilderbuch in die Landschaft platziert. Manche gelten als wahre Perlen wie Uzerche, andere gehören zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Fünf davon zählt das Limousin. Die Mutter der schönsten Orte darf sich Collonges-La-Rouge nennen. Das erste Örtchen mit dieser Bezeichnung hebt sich allerdings mit seinen Häusern aus rotem Sandstein von den Bauten aus sonst hellem Sandstein oder Granit deutlich ab. Typischerweise decken rote Ziegel oder Schiefer die Dächer. Letzterer stammt von imposanten Steinbrüchen in der Nähe von Brive, durch dessen Felswände man über eine schwindelerregende Hängebrücke wandeln kann.
... Kletter- und Kanuparadies
Flüsse wie die Dordogne, die Vienne oder die Creuse sind ein wahres Eldorado für Kanu- und Kajakfans. Vor allem an der Dordogne trifft man auf zahlreiche Anbieter der Boote (auch an Campingplätzen). Einige Uferstellen sind sogar mit Badestränden bestückt. Sagenhafte Felsen wie in Bort-les-Orgues, die an steinerne Orgelpfeifen erinnern, locken viele Kletterfreunde an. Für geübte Kraxler bietet sich der Steinbruch in Le Maupuy bei Guéret an.
Facettenreiches Erbe
Erlebnis Kultur
Dank der Schätze der Natur sind die Auvergne und das Limousin gespickt mit prächtigen Kathedralen aus dunklem Vulkan- und mehrfarbigem Sandstein, mächtigen Burgen und Schlössern. Und über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist die Handwerkskunst wie das Limoger Porzellan und Email.
Das Zentralmassiv ist gespickt mit besonderen Kirchen wie die Schwarze Kathedrale in Clermont-Ferrand
Kirchen in allen Farben
Clermont-Ferrand: Die Kathedrale aus schwarzem Vulkanstein mit ihrem fast 51 m hohen Uhrturm überragt erhaben die Altstadt. → Link
La Chaise-Dieu: In der ehrwürdigen Abbaye Saint-Robert beeindruckt die wundersame Wandmalerei, der Totentanz. → Link
Souvigny: In der Église Saint-Pierre-et-Saint-Paul befinden sich Gräber bourbonischer Herzöge - ein Wallfahrtsort. → Link
Le Puy-en-Velay: Ausgangspunkt einer der ältesten Pilgerrouten Frankreichs ist die prächtige Kathedrale auf einem erloschenen Vulkankegel. → Link
Clermont-Ferrand: In der Basilique Notre-Dame-du-Port sind neben einer schwarzen Madonna aus Nussbaumholz auch herausragende Säulen mit Figuren- und Pflanzenkapitellen zu bestaunen. → Link
Issoire: Die ehemalige Benediktinerabteikirche Saint-Austremoine lockt mit vielen prächtigen Farben. → Link
Saint-Nectaire: Biblische Szenen schmücken die 103 Säulenkapitelle in der Église de Saint-Nectaire auf dem Mont Cornadore. → Link
Orcival: 244 skulptierte Kapitelle und eine Madonnenstatue aus vergoldetem Nussbaumholz sind der Stolz der Basilika Notre-Dame. → Link
Saint-Saturnin: In einem der schönsten Orte Frankreichs findet man die anmutende Église Notre-Dame. → Link
Limoges: Sehenswert sind die Kathedrale und der schöne Bischofsgarten. → Link
Arnac-Pompadour: Die Kapelle Saint-Blaise ziert ein 300 m2 großes modernes Kunstwerk. → Link
Sous-Parsat: Fast schon skurril sind die Malereien in der Kirche in Sous-Parsat. → Link
Allasac: Wirklich einzigartig sind die Fenster der Kapelle von Saillant, kreiert wurden sie von Marc Chagall. → Link
Kuren wie im „Zauberberg“
Vichy: Die Stadt mit den heilversprechenden Quellen lockt immer noch viele Gäste an und hat ihren mondänen Charme bewahren können. → Link
Le Mont-Dore: Die einstige Noblesse hat ein wenig gelitten, das Heilwasser ist aber immer noch gefragt - kein Wunder, in einer der schönsten Thermen Frankreichs lässt’s sich gut aushalten. → Link
Chaudes-Aigues: Der Ort verfügte bereits im 17. Jh. über ein Netz, das alle Häuser mit Warmwasser und Fußbodenheizung versorgte. → Link
Évaux-les-Bains: Einziger Kurort im Limousin, einst sollen hier über 30 Quellen gesprudelt haben. → Link
Feuerkünste und mehr
Thiers: Die Auvergne ist besonders stolz auf ihre Messerhauptstadt, wo man viel über die „scharfe“ Schmiedekunst erfährt. → Link
Limoges: Im Limousin etablierte sich die Herstellung von Porzellan, Email und Glas rund um Limoges. → Link
Aubusson: Die Adresse für alle, die an der Teppichweberei und -wirkerei interessiert sind. → Link
Felletin: In der „Hauptstadt der Wolle“ werden in einigen Ateliers heute noch kunstvolle Teppiche hergestellt. → Link
Kunst- und Heimatmuseen
Clermont-Ferrand: Klassische Kunstmuseen wie das für moderne Kunst (Le Frac) findet man wenige. → Link
Aurillac: Mit archäologischen Exponaten bestückt ist das Musée d’Art et d’Archéologie. Im Ort gibt es auch ein informatives Vulkanmuseum. → Link
Limoges: Die Stadt hat ihrer Porzellankunst mit dem Museum Adrien Dubouché einen herrlichen Ort geschaffen (→ Link).
Ebenfalls sehenswert ist das Musée du Four des Casseaux, wo man einen Brennofen von innen sehen kann (→ Link).
Im Musée des Beaux-Arts, untergebracht im prächtigen Bischofspalast, kann man Gemälde und Emailkunst bewundern (→ Link).
Murat: Eine reiche Sammlung der Fauna und Flora besitzt das Maison de la Faune. → Link
Clermont-Ferrand: Das Musée Henri Lecoq gibt u. a. Aufschluss über die Geschichte der Naturwissenschaft, Flora, Fauna und Mineralien. → Link
Châteauponsac: Das traditionelle Leben im Limousin wird nirgendwo besser illustriert als im Musée René Bauberot. → Link
Montrol-Sénard: Im Museumsdorf bekommt man Einblicke in das Leben im Limousin Anfang des 20. Jh. → Link
Bombastische Panoramen
Erlebnis Natur
Nirgendwo sonst ist die Natur noch so ursprünglich, sind weite Teile noch so unberührt wie in Frankreichs grünem Herzen. Das mächtige Zentralmassiv mit seiner immergrünen Vulkanlandschaft zieht sich vor allem mit gigantischen Höhen durch die Auvergne und läuft sanft im Limousin aus.
Wanderauszeit im Westen des Zentralmassivs
Vulkane, Plateaus und Moore
Sancy-Massiv: Das Zentralmassiv erreicht seine höchsten Erhebungen in der Auvergne in den Monts Dore mit dem Puy de Sancy. → Link
Plomb du Cantal: Mit knapp 1900 m ist er der höchste Gipfel in der menschenleeren Gegend im Cantal-Massiv. → Link
Puy Mary: Unweit davon lockt der Puy Mary mit seinen zahlreichen Wandermöglichkeiten Besucher an. → Link
Gorges de la Jordanne: Tiefgrün sind die Weiden der Bergriesen des Cantal-Massivs, unterbrochen von tiefen Tälern. Insbesondere im Tal der Jordanne kommt Abenteuerfeeling beim Durchqueren der Schlucht auf. → Link
Puy de Dôme: Einzigartig reihen sich rund 80 erloschene Vulkane, Krater und Maare hier wie eine Kette aneinander. Ein gutes Panorama darauf hat man von oben. → Link
Monts d’Ambazac und Monts de Blond: Fast schon sanft wirken dagegen die beiden Mittelgebirge um Ambazac und um Blond, die gespickt sind mit Dolmen und Menhiren.
Mont Bessou: Seinen Höhepunkt mit knapp 1000 m erreicht das Limousin im raueren Plateau de Millevaches. → Link
Tourbière des Dauges und Tourbière du Longeyroux: In den Monts d’Ambazac und auf dem Plateau Millevaches setzen Heidelandschaften farbige und durchaus feuchte Akzente. Wanderungen durch die Torfmoore lohnen sich allemal.
Schluchten und Täler
Große Flüsse wie die Loire und der Allier graben tiefe Schluchten durch die Vulkanmassive der Auvergne.
Tal des Allier von Brioude bis Langeac: Von seiner romantischen Seite zeigt sich das Tal des Allier im Departement Haute-Loire. Die malerischen Dörfer am oder hoch über dem Flussufer sollte man sich nicht entgehen lassen. → Link
Tal der Santoire: Im Cantal schlängeln sich kleinere Flüsse durch traumhafte Täler. Eine gigantische Bergkulisse erhebt sich über dem Tal der Santoire mit kuriosen Felsformationen und Wasserfällen. → Link
Tal der Petite Rhue: Hier trifft man auf einen märchenhaften Wasserfall, die Cascade du Sartre. → Link
Flüsse und Wasserfälle
Wie die Loire und der Allier in der Auvergne sind im Limousin die Dordogne im Süden und die Creuse im gleichnamigen Departement im Norden bedeutende Flüsse.
Argentat-sur-Dordogne und Beaulieu-sur-Dordogne: Einzigartig sind Fahrten auf Lastkähnen, den Gabarren.
Crozant: Hier lassen sich idyllische Flussschleifen jeweils von Felsvorsprüngen bewundern. → Link
Pontgibaud: Das Departement Puy-de-Dôme wartet mit der Méandre de Queuille mit einer der schönsten Flussschleifen auf. → Link
Tulle und Puy-en-Velay: Traumhaft sind so manche der zig Wasserfälle, in der Corrèze allen voran die dreistufigen Cascades de Gimel, und im Haute-Loire die Cascade de la Beaume auf fast schwarzem Granit.
Naturparks und Gärten
Um die Ursprünglichkeit der Landschaft zu bewahren, wurden regionale Naturparks geschaffen.
Plateau de Millevaches: Das klimatisch raue, wasserreiche Plateau de Millevaches wurde zum Naturpark erklärt. → Link
Naturpark Volcans d’Auvergne: In der Auvergne bündelt der Parc naturel regional des Volcans die Vulkanmassive des Puy-de-Dôme und des Cantal. → Link
Naturpark Livradois-Forez: Im Osten des Departements Puy-de-Dôme steht das vogelreiche Gebiet unter Naturschutz. → Link
Naturpark Aubrac: Im Südosten des Puy-de-Dôme streckt der Park seine Fühler in die Hochebene von Aubrac und der Planèze im Cantal aus. → Link
Trotz der reichen Natur haben die Menschen etliche Gärten selbst angelegt, etwa in Form von Arboreten.
Crozant: Besonders schön ist das Arboretum de la Sédelle mit über 130 Ahornarten. → Link
Allassac/Varetz: Themengärten wie der Jardins de Colette bilden die Lebensabschnitte der Schriftstellerin nach. → Link
Auriac: Der Kosmetikhersteller Sothys hat an der Grenze zur Auvergne einen botanischen Garten, die Jardins Sothys, zu Forschungszwecken angelegt. → Link
Tipps für den Familienurlaub
Auvergne und Limousin mit Kindern
Was regt die Kinderfantasie mehr an als die Natur? Vulkane, Wälder, Höhlen und Burgen können kleine Abenteurer entdecken. Erlebnismuseen und Fahrten in historischen Zügen sorgen für Abwechslung. Und dank vieler Seen kommt auch der Badespaß nicht zu kurz.
Ein Hauch Nostalgie findet sich auch in Bergdörfern wie in Salers.
Vulkane und Berge
Feuer speien die Berge im Zentralmassiv zwar nicht mehr, dennoch üben die Vulkane eine Faszination aus. Per Wanderung oder Bergbahn lassen sich die erloschenen Bergriesen erklimmen.
Puy de Dôme: Die Panoramique des Dômes, eine moderne Zahnradbahn, bringt Gäste flott auf den Vulkan. → Link
Le Mont-Dore: Abenteuerlich ist die Fahrt mit der nostalgischen Drahtseilbahn Funiculaire du Capucin. → Link
Puy de Lemptégy: Forschergeister weren auf einer Tour im Krater des Puy de Lemptégy belohnt - ob zu Fuß oder mit einem Bummelzug. → Link
Vulcania: In direkter Nachbarschaft taucht man im Freizeitpark in die Welt der Feuerriesen ein. → Link
Höhlen und mythische Felsen
Gouffre de la Fage: Mutige Unterweltler können in die kühle Tiefe der riesigen Tropfsteinhöhle hinabsteigen. Im Winter finden hier Fledermäuse ihr Plätzchen. → Link
Site Troglodyte de Jonas: Fast schon kurios wirkt das Felsendorf mit vielen kleinen Höhlen, die einst als Wohnungen dienten. → Link
Pierres des Jaumâtres: Zwischen denriesenhaften Felsformationen können Kinder herrlich herumklettern. Unterhalb davon befindet sich noch ein richtiger Kletterpark. → Link
Stauseen und Maare
Viele Flüsse graben sich durch die Täler im Zentralmassiv. Einige sind zu Seen aufgestaut.
Lac du Vassivière: Der größte Stausee erstreckt sich im Limousin über alle drei Departements. Viele Sandstrände und eine Insel garantieren Badespaß. → Link
Gour de Tazenat: In der Auvergne finden sich dafür Maare wie der runde Kratersee mit Stränden und Felsen zum Hineinspringen. → Link
Erlebnismuseen
Spaß versprechen sogenannte Scénomusées mit Lichtspektakeln und Figurenspiel.
Le Puy-en-Velay: Geschichte hautnah erleben Kinder im großartigen Hôtel des Lumières. → Link
Volvic: Ans Herz gehen die Szenografien im Maison de la Pierre Volvic, die sich der Geschichte der Stadt widmen. → Link
La Bourboule: Um das bäuerliche Leben geht es im Scénomusée La Toinette et Julien, toll gemacht und authentisch nachempfunden. → Link
Saugues: Die Bestie von Gévaudan ist Thema im Musée Fantastique de la Bête nahe Saint-Privat-d’Allier. → Link
Bénévent-l’Abbaye: Mit allen Sinnen wird man in der Scénovision „Marion et la Bénéventine“ in die Welt der Likörherstellung hineingezogen. → Link
Cheniers: In der Tuilerie de Pouligny, dem Ziegelei- und Keramikmuseen, in der Nähe von La Celle-Dunoise, dürfen auch Kids bei Workshops mitwerkeln. → Link
Billom: Auch hier im Keramikmuseum können Kinder an Töpferkursen teilnehmen. → Link
Burgen und Ruinen
Ritterfans dürften bei den vielen Festungen und Ruinen aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Murol: Das Château de Murol lockt mit Ritterspielen und zeichnet das mittelalterliche Leben nach. → Link
Égletons: Mittelalterfans kommen auch bei einem Besuch des Château de Ventadour auf ihre Kosten. → Link
Historische Züge und Vélorail
Wandern schön und gut, aber irgendwann sind auch Kinderfüße müde.
Riom-ès-Montagnes: Berge und Viadukte lassen sich in historischen Zügen mit dem Enzian-Express überqueren. → Link
Bosmoreau-les-Mines: Mit Vélorails, auf den zu Fahrrädern umgebauten Draisinen, geht es nahe Bourganeuf bergab ins Tal und über ein Viadukt. → Link
Mauriac: Über Vulkanplateaus und über einen Wasserfall hinweg führt die Route mit dem Vélorail. → Link
Wolfs- und Dinoparks
Sainte-Feyre: In einem riesigen Wildgehege inmitten eines Waldes bei Guéret kommt den Wölfen von Chabrières ganz nah. → Link
Gannat: Im Paléopolis Parc bei Charroux können Kinder auf den Spuren von Dinosauriern wandeln, Skelette entdecken und selbst nach Knochen graben. → Link
Unterwegs in der Auvergne
Das Puy-de-Dôme
Berge - überall ragen Berge auf im Puy-de-Dôme. Namensgebend für das Departement ist der erloschene Vulkankegel Puy de Dôme bei der Hauptstadt Clermont-Ferrand. Er ist zwar nicht der höchste Berg der Region, aber der höchste und bekannteste in der Vulkankette Chaîne des Puys.
Mit 662.000 Bewohnern ist das Departement das am stärksten besiedelte der Auvergne. Trotz der vielen Berge, die sich über die 7970 km² große Fläche verteilen.
Die atemberaubende Vulkanlandschaft des Puy-de-Dôme besteht aus zwei Massiven: die Chaîne des Puys, eine fast 50 km lange Kette aus sanften Vulkankuppen, Kratern und bilderbuchartigen Kraterseen um den Puy de Dôme, um den Gleitschirmflieger wie Vogelschwärme segeln. Und das gewaltige Massif du Sancy, wo zwischen riesigen Felsformationen zwergenhaft wirkende Salers-Rinder grasen.
Wo Berge sind, sprudelt auch Wasser. Bekannt ist das Departement für sein berühmtes Volvic-Mineralwasser, das selbstverständlich aus einem Vulkan kommt. Bekannt ist es auch für seine Thermalbäder, darunter beliebte Kurorte wie Le Mont-Dore, La Bourboule und Royat.
Was anschauen?
Schwarze Kathedrale und Altstadt: Spätestens der Reifenhersteller Michelin hat Clermont-Ferrand weltbekannt gemacht. Doch auch wegen der Altstadt mit historischen Bauten aus schwarzem Lavastein ist die Hauptstadt der Auvergne einen ausgiebigen Besuch wert. Besonders eindrucksvoll erhebt sich die Cathédrale Notre-Dame-de-l’Assomption, von deren Portal man zum Puy de Dôme blicken kann. → Link
Musée de la Coutellerie: Die Hauptstadt des Messers heißt Thiers. Eintauchen in das Handwerk kann man im Besteckmuseum. Zudem lassen sich dort viele außergewöhnliche Exponate bestaunen. Die Stadt ragt hoch über der Durolle. Am Fluss stehen noch alte Messerfabriken und Mühlen. → Link
Winzer- und Bergdörfchen in der Limagne d’Issoire: Entlang des Allier fühlt man sich wie in der Toskana. Die sanft gewellte Landschaft mit kleinen Vulkanhügeln ist gespickt mit malerischen Dörfchen wie Montpeyroux, Champeix und Saint-Floret. Bei einem Tagesausflug mit dem Auto von Saint-Saturnin bis Boudes kann man sie besichtigen. → Link
Romanische Kirchen in der Basse-Auvergne: Eine Besonderheit der romanischen Kirchenkunst sind die Fünflingskirchen mit ausladenden Kapellen um den Chorraum. Mit am schönsten sind die Basilika Notre-Dame in Orcival und die Abteikirche in Issoire. → Link
Cheminées de Fées: Mitten im Nirgendwo erheben sich ähnlich wie in Colorado bizarre, rötliche Felsformationen in einem Wald im Vallée des Saints bei Boudes. Der kleine Grand Canyon, ein ungewöhnliches Naturspektakel, lässt sich bei einer Wanderung erkunden. → Link
Steinerner Totentanz in der Abbaye Saint-Robert: Eine kuriose Szenerie zeigt die Wandfreske „Der Totentanz“ in der Abteikirche von La Chaise-Dieu: eine 26 m lange Menschenkette, allen voran der Papst. Sehenswert sind u. a. auch der Echosaal und eine Serie von 14 flandrischen Wandteppichen. → Link
Was unternehmen?
Wandern im Vallée de Chaudefour: Dieses Gletschertal bietet von einer wundervollen Fauna und Flora über einen Wasserfall bis hin zu markanten Felsformationen alles, was das Herz des Naturliebhabers höher schlagen lässt. → Link
Dreierlei Ski-Spaß: Pisten über Pisten für Abfahrt- und Langlaufski finden sich im Sancy-Massiv bei La Bourboule (→ Link) und Le Mont-Dore (→ Link). Ein relativ junger Wintersportort ist Super-Besse (→ Link), die Pisten sind sogar mit denen am Puy de Sancy verbunden.
Einen Vulkankrater erkunden: In direkter Nachbarschaft vom Puy de Dôme kann man zu Fuß oder via Bummelzug einen richtigen Vulkankrater erkunden. Einzigartig sind die verschiedenfarbigen Stein- und Ascheschichten des Puy de Lemptégy. → Link
Wo baden?
Lac Chambon: Entstanden durch einen Vulkanausbruch zählt der See zu einem der beliebtesten Badeorte der Auvergne. Einen Ausflug lohnt zudem die stattliche Burg von Murol, die auf einem Hügel über dem Nordostufer thront. → Link
Gour de Tazenat: Das Maar mit zum Teil kargem, zum Teil felsigem Ufer ist ein schönes Beispiel für einen kreisrunden Vulkansee. Selbst im Sommer bleibt das Wasser erfrischend kühl. → Link
Das Sancy-Massiv (Monts Dore)
Die Berglandschaft um den Puy de Sancy, mit 1886 m die höchste Erhebung im Zentralmassiv, ist vulkanischen Ursprungs - und doch ist sie so ganz anders als die Vulkankette weiter nördlich. Während sich dort sanfte Kuppen wie Perlen aneinanderreihen, ist das Massif du Sancy, das auch Monts Dore genannt wird, eine schroffe, aber dennoch tiefgrün leuchtende Hochgebirgslandschaft. Wer sich hinaufwagt und auf den Bergkämmen rund um das Tal der Dordogne wandert, zu der sich die Bächlein Dore und Dogne am Fuß des Puy de Sancy vereinen, gelangt schnell auf maximale Distanz zur Zivilisation und kann die Macht und die gewaltige Schönheit der Natur fühlen. Mächtig ragt das Massiv empor, atemberaubend ist auch der Anblick des von zwei felsigen „Zuckerhüten“ - Roche Tuilière und Roche Sanadoire - eingerahmten und scheinbar unendlichen Gletschertals Vallée du Chausse. Die markante, vielzackige Gipfelsilhouette des Puy de Sancy prägt in Richtung Westen und Süden weithin das Landschaftsbild. Tiefe Abgründe tun sich zu seinen Füßen auf und an der Ostflanke liegt ein wahres Eldorado, das Vallée de Chaudefour, Naturschutzgebiet und Heimat faszinierender Felsformationen.

Mächtige Bergflanken prägen das Sancy-Massiv

Seen wie tiefblaue Augen sind über die Landschaft verstreut, darunter Maare wie der fast perfekt kreisrunde Lac Pavin bei Besse, der idyllische Lac de Servières hoch oben in den Bergen oder der Lac Chauvet, der sich im Privatbesitz befindet und wo der ehemalige französische Präsident François Mitterrand häufig seinen Angelurlaub verbrachte. Der Favorit bei Badegästen ist aber eindeutig der durch einen Vulkanausbruch entstandene Lac Chambon zu Füßen der Burg von Murol mit ihren Mittelalterspektakeln. Durch das vulkanische Gestein sprudeln im Sancy-Massiv auch jede Menge heilsame Quellen an die Oberfläche. La Bourboule erstrahlt heute noch im mondänen Glanz des goldenen Kurzeitalters und Le Mont-Dore besitzt mit seinem neobyzantinischen Prachtbau gar eine der schönsten Thermen Frankreichs. Auch nach Saint-Nectaire strömten einst die Kurgäste. Der Ort ist durch seinen schmackhaften, cremigen Käse gleichen Namens weithin bekannt. Das Retortenörtchen Super-Besse, wie die meisten Wintersportorte ein „Traum in Beton“, sorgt dafür, dass auch zur kalten Jahreszeit die Touristen in Scharen ins Sancy-Massiv strömen. Hier und auf der gegenüberliegenden Seite bei Le Mont-Dore können passionierte Skifahrer auf Dutzenden von Pistenkilometern talabwärts wedeln.
La Bourboule
Wunderschön im engen Tal der noch sehr jungen Dordogne liegt dieser lang gezogene Thermalort mit 1800 Einwohnern, der mit seinen neobyzantinischen Thermen und den vielen Hotel-Palästen noch immer den Charme der Belle Époque versprüht.
Herrlich verschnörkelte Treppengeländer zieren das Innere des Rathauses, das auch das Office de Tourisme beherbergt. Wer hinein will, muss vorbei an vier griechisch angehauchten Frauenskulpturen, die den Balkon tragen. Zur Finanzierung der reichen Verzierungen sorgte das Gebäude einst selbst: Hier war früher das Casino der Stadt untergebracht.
Die Thermalquellen in La Bourboule kannte man zwar schon lange - 1463 wurden sie bereits am Standort der heutigen Thermes genutzt -, doch erst im 19. Jh. entwickelte sich die Stadt langsam zum mondänen Kurort, der sich v. a. auf Atemwegs- und Hauterkrankungen sowie Entwicklungsprobleme bei Kindern spezialisiert hat. Ab 1876 entstanden die Grands Thermes im neobyzantinischen Stil, die die Stadt mit ihren großen Kuppeln prägen. Die Gäste sollen sich hier in eine andere, exotische Welt versetzt fühlen und den drögen Alltag weit hinter sich lassen (Führungen über die Touristeninformation möglich). Das kann man übrigens auch im prächtigen Casino Chardon nicht weit vom Rathaus, das durch seine mit Mosaiken und Blumenmustern verzierte Fassade beeindruckt. In einem hohen, mit Stuck und Säulen geschmückten Saal lässt sich stilvoll Geld verlieren.
Durch die französische Wirtschaftskrise und die Pandemie ist der Reichtum der Stadt allerdings bedroht. Während die Kinder früher in Scharen zur Kur kamen, stehen die großen Unterkünfte nun leer. Teure Kuren werden kaum mehr bezahlt, stattdessen setzt man auf Medikamente. Nicht nur die Hotel-Paläste verfallen, sondern auch die Pâtisserie Rozier am Boulevard Clemenceau (Nr. 223-225), der von einladenden Restaurants und Cafés gesäumten Hauptschlagader des Ortes. Trotzdem ist sie mit ihren überbordenden Mosaiken noch immer ein Blickfang.
Parc Fenestre: Südlich vom Rathaus schließt sich ein 12 ha großer Park an, der nicht nur Raum für entspannende Spaziergänge, sondern mit einem richtigen Freizeitpark auch jede Menge Attraktionen bietet. Ein großer Rutschenturm, Freefalltower, ein Autoscooter und mehr bieten jede Menge Spaß. Außerdem tuckert ein kleiner Westernzug durch den Park. Alternativ kann man sich im Kletterpark austoben.
♦ Die Grünanlage ist das ganze Jahr über zugänglich, der Freizeitpark hat ab April bis Ende des Sommers geöffnet. Avenue Agis Ledru, www.parcfenestre.com.
Roche des Fées: Wer nach einem Stadtspaziergang noch etwas Kraft in den Waden hat, sollte den Roche des Fées(Feenfelsen) oberhalb der Thermes Choussy besteigen. Für den anstrengenden Aufstieg wird man mit einem fantastischen Panoramablick auf die Stadt belohnt. Nahe dem Place Lacoste beginnt das Wadentraining.
Scénomusée La Toinette et Julien: Zu Tränen gerührt ist so mancher Besucher dieser einzigartigen szenografischen Darstellung bäuerlichen Lebens, die in zwei traditionellen Häusern in Murat-le-Quaire (von La Bourboule 3 km steil den Berg hoch) dargeboten wird. Authentisches Dekor, Gerüche, Ton-, Licht- und Spezialeffekte lassen Besucher im Maison de la Toinette das Leben einer Bäuerin im 19. Jh. nachempfinden. Im zweiten Haus, der Grange de Julien, fragt sich ein Nachfahre von Toinette, wie die Zukunft des bäuerlichen Lebens aussehen soll.
♦ Eintritt 10,20 € für beide Häuser, 8 € für Toinette, 6 € für Julien. In den franz. Schulferien Di-So 10-12 und 14-18 Uhr (im Juli/Aug. bis 19 Uhr und auch Mo geöffnet), Jan.-März Di-So 14-18 Uhr, April-Juni sowie Sept./Okt. Di-So 10-12 und 14-18 Uhr. Letzte Vorführung 45 Min. vor Schließung. Cour de la Mairie, 63150 Murat-le-Quaire, Tel. 04-73811228, www.toinette.com.
Banne d’Ordanche: Von Murat-le-Quaire lohnt sich ein Ausflug zur markanten Felsspitze Banne d’Ordanche (1515 m). Mit dem Auto gelangt man bis zum Fuß des Berges, von dort sind es noch etwa 45 Min. Aufstieg.
Basis-Infos
Information Office de Tourisme, befindet sich im Erdgeschoss des Rathauses. Dort gibt es auch öffentliche Toiletten. Das Fremdenverkehrsamt hat das ganze Jahr über geöffnet, in der Hauptsaison tägl., Öffnungszeiten → Website. 15, place de la République, 63150 La Bourboule, Tel. 04-73655771, www.sancy.com.

Symbol für den Thermalort: la source - die Quelle

Baden Sancy’O -Pôle Aqualudique, Freizeitbad mit 25-m-Becken, großem Spaß- und Kinderbecken und Rutschen sowie Sauna und Dampfbad. 208, boulevard des Vernières, Tel. 04-73211624, www.piscine-labourboule.fr.
Casino Casino de La Bourboule, das Casino befindet sich in einem wunderschönen Gebäude im Art-déco-Stil, Restaurant mit exquisiter Küche. Tägl. 14 Uhr bis Mitternacht geöffnet, Fr/Sa bis 1 Uhr. Quai Fayolle, Tel. 04-73655445, www.casino-labourboule.com.
Klettern Das Sancy-Massiv ist ein wahres Eldorado für Kletterer. In La Bourboule kann man etwa den Roche des Fées emporklettern, auch für Anfänger geeignet, www.roche-des-fees.com.
Bio/Regional Markt Wochenmarkt am Sa und Biomarkt Juni-Sept. jeden Di am Square Joffre.
Mountainbike Im Sancy-Massiv gibt es rund 50 Strecken und Pisten für unterschiedliche Ansprüche, z. B. auch Cross-Country. Auf dem Plateau de Charlannes starten einige Mountainbike-Routen. www.sancy.com.
Reiten Centre équestre, u.a. Pferde- und Ponywanderungen. Chemin de la Suchère, Tel. 04-73655655.
Wellness/Therme Les Grands Thermes, in den zentralen Thermen gibt es jede Menge pauschale Spa-Angebote. Massagen, Gesichtsbehandlungen, aber auch Kuranwendungen für jedermann. April und Mitte Juli bis Okt. Di-Sa 13-19 Uhr, Mai bis Mitte Juli Do-Sa 13-19 Uhr, So 10-17 Uhr. 76, boulevard Georges Clemenceau, Tel. 04-73812139, www.grandsthermes-bourboule.com.
Wintersport 6 Langlaufloipen (knapp 22 km) auf dem Plateau de Charlannes. Hier werden auch Touren mit dem Hundeschlitten angeboten (www.auvergnetraineau.fr). 13 Pisten für Langlauf (76 km) bei der Station Tour d’Auvergne / La Stèle. Dort sind auch Schneeschuh-Touren möglich.
Übernachten / Essen & Trinken
Le Parc des Fées, bourgeoises Haus der Belle Époque mit weißen Holzfensterläden, an der Dordogne und neben dem Casino gelegen. In dem charmanten Haus von 1874 finden sich 42 Zimmer, die eine Hälfte nach vorne zur Dordogne, die andere Hälfte zum neu angelegten Park. Zweckmäßige Einrichtung, der eine Überholung guttäte. Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Whirlpool (letzterer von Panoramafenstern umgeben), Pflegeanwendungen in Kooperation mit der Therme. Auch ein Kinderspielzimmer ist vorhanden. Tägl. lädt abends ein Restaurant zu regionalen Speisen ein, mittags serviert eine separate Brasserie preisgünstigere Varianten. 107, quai Maréchal Fayolle, Tel. 04-73810177, www.parcdesfees.com. €€
La Tour Pom’Pin, in dem Stadthaus mit dem dicken Rundturm gibt es 5 zeitgemäß ausgestattete Zimmer in kräftigen Farben. Im Salon steht für entsprechende Liebhaber ein alter Spielautomat. Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Massage. 178, avenue d’Angleterre, Tel. 07-62125759, www.location-sancy.fr. €€€
La Villa François Premier, gegenüber dem Tour Pom’Pin bietet das alte, renovierte Stadthaus mit 2 Zimmern und 2 Suiten Platz für bis zu 15 Pers. Trotz des historischen Flairs sind die Räume sehr modern und etwas edler und stilvoller als im Gegenüber. Eine Konkurrenz ist das Gästehaus für den Tour Pom’Pin nicht, denn die Villa gehört derselben Familie. Übernachtungsgäste können daher auch den Spa-Bereich nutzen. 167, avenue d’Angleterre, Tel. 07-62125759, www.location-sancy.fr. €€€
Le Pavillon, und noch ein schönes Gästehaus in der Rue d’Angleterre. Es kann mit 4 gepflegten Zimmern im Landhausstil aufwarten. Auf Anfrage Massagen. 209, avenue d’Angleterre, Tel. 04-73220893, www.lepavillon-auvergne.fr. €€
L’Amuse Bouche, das beste und beliebteste Restaurant von La Bourboule empfängt seine Gäste leicht zurückversetzt vom Hauptboulevard in einem hohen Saal mit Stuckdecke, dunklen Balken und Galerie. Auf den Teller kommen u. a. exquisiter Fisch, Foie gras mit Mango-Chutney oder Langustenravioli. Mo-Mi geschlossen. 15, rue des Frères Rozier, Tel. 04-73216885, www.restaurant-lamusebouche.fr. €€€
Mein Tipp Le comptoir Cyrano, nostalgisch schlemmen lässt es sich in dieser Brasserie (ehemals ein Hotel). Das Jugendstil-Ambiente ist wunderschön, dazu gibt es eine Galerie im Clublounge-Stil. Die Küche überzeugt mit auvergnatischen Klassikern wie Fondue, Confit oder Eintopf. Wir hatten eine sehr gelungene Truffade und einen erfrischenden Caesar-Salat. Hier kann man auch einfach nur gemütlich bei einem Getränk sitzen. In der Hochsaison tägl. mittags und abends geöffnet, sonst mittags, Fr/Sa auch abends. 37, boulevard Georges Clemenceau, Tel. 04-73810225, www.lecomptoircyrano.com. €€
Le Chalet, Pizza ist ihre Leidenschaft: Corinne Barreau zeigt ihr Können nicht nur bei den jährlichen Pizza-Backmeisterschaften, bei denen sie es schon ins Finale schaffte, sondern auch in ihrem rustikalen Restaurant. Hier kreiert sie Pizzen von klassisch über exotisch (z. B. indischer Art) bis hin zu auvergnatisch mit Truffade. Auch vegetarische Pizzen, Salate und Fondue sind im Angebot. Mo/Di Ruhetag. 98, quai Féron, Tel. 04-73650469, www.pizzerialechalet63150.com. €€
La Table qui Roule, Essen auf vier Rädern der besonderen Art. Von Ende Juni bis Mitte Sept. kann man in einer nostalgischen Pferdekutsche aus dem Jahr 1900 dinieren und dabei La Bourboule und dessen Bergpanorama genießen. Apropos genießen: Das Menü wird zuvor auf einem Bauernhof mit frischen, lokalen Produkten zubereitet. Einstieg ist beim Bahnhof. Mi-So, nur abends und mit Reservierung. Tel. 06-83151807. €€-€€€
Le Cellier Muratois, sympathisches Café in einem ehemaligen Bauernhof. Wurst- und Käseplatten, deftige, zum Teil überbackene Sandwiches, Kuchen und Waffeln. Angegliedert ist ein Shop mit einem großen Sortiment an frischen Produkten der Region. Schöner Garten, für alle, die ihren Kaffee außen trinken wollen. Im Winter gibt es auch Raclette. Juli/Aug. tägl. ab 10 Uhr geöffnet. Sonst tägl. außer Mo vormittags. Rue de la Jonquille 63150 Murat-Le-Quaire, Tel. 04-73659776, www.lecelliermuratois-63.fr. €-€€
Camping ***** Les Vernières, großer Campingplatz im Tal, der auf Nachhaltigkeit setzt. Neben den normalen, durch Hecken voneinander abgetrennten und mit viel Schatten bedachten, großen Stellplätzen gibt es für mehr oder weniger experimentierfreudige Gäste verschiedene Arten von Holzhütten mit oder ohne eigene Sanitäranlagen. Im Zentrum des Campingplatzes befindet sich eine riesige Spielwiese, auf der friedlich Esel grasen. Snackbar, Trampolin, Hüpfburg, Pool. 170, avenue Mal de Lattre de Tassigny, Tel. 04-73811020, www.camping-la-bourboule.fr.
*** Les Clarines, schön auf 900 m in die Berglandschaft eingebundener, großer Campingplatz mit 187 Plätzen, darunter viele Mobil-Homes. Etwas wenig Schatten. Mit Schwimmbad, Basketball- und Volleyballfeld und einem Mountainbike-Hindernisparcours. Der Campingplatz empfängt auch im Winter und bei Schnee Gäste. 1424, avenue du Maréchal Leclerc, Tel. 04-73810230, www.camping-les-clarines.com.
**** Le Panoramique, der König unter den Campingplätzen, was die traumhafte Aussicht auf das Sancy-Massiv betrifft. Den Panoramablick kann man auch vom Pool aus genießen. Viele Chalets und zeltartige, einfache Mobil-Homes, Stellplätze durch hohe Hecken abgetrennt. Sehr gepflegt, terrassenförmig am sanft abfallenden Hang angelegt. Pool, Snackbar, Spielplatz, Ballspielareal. Le Pessy / Route de la Gacherie, 63150 Murat-Le-Quaire, Tel. 04-73811879, www.campingpanoramique.fr.
**** Camping de Tauves, sehr familienfreundlicher, angenehmer Campingplatz, 13 km südwestlich von La Bourboule. Teilschattige Plätze, mit Bäumen und Hecken voneinander abgetrennt, viele Holzchalets ohne Sanitäranlagen; große, komfortable Mobil-Homes. Freundlicher, hilfsbereiter Empfang, abwechslungsreiche Animation für Kinder. Zudem organisierte Ausflüge zu Wasserfällen und anderen Naturschauplätzen in der Umgebung. Pool, Spielplatz. 31, place du foirail, 63690 Tauves, Tel. 04-73211406, www.aquadis-loisirs.com.
Le Mont-Dore
Le Mont-Dore ist in eine gigantische Kulisse eingebettet - weiß im Winter, sattgrün im Sommer, golden in der Morgen- und Abendsonne. Die monströsen Bergriesen des Sancy-Massivs umgeben den beschaulichen Thermalort in einem engen Tal am Ufer der Dordogne.
Im Süden überragt der Puy de Sancy mit seinen 1886 m Höhe die gesamte umliegende Bergwelt - er ist der höchste Gipfel des Zentralmassivs. Im Winter stürzt man sich hier ins Schnee- und im Sommer ins Wandervergnügen. Der Aufstieg zum Gipfel ist fast ein Muss, zahlreiche Wanderrouten starten direkt in Le Mont-Dore. Wer abkürzen möchte, nimmt die Seilbahn an der Skistation. Für die letzten Meter zum Gipfel ist ein bequemer Pfad mit Holztreppen angelegt. Weitere Naturwunder wie die Grande Cascade locken Besucher - etwa 1 km südlich von Le Mont-Dore stürzt der atemberaubende Wasserfall rauschend einen Basaltfelsen hinab.
Mit besonderen Sehenswürdigkeiten kann die Kleinstadt (1280 Einwohner) nicht auftrumpfen - die Monts Dore sollten reichen -, dafür mit einer Menge Restaurants und Souvenirläden. Größte Attraktion ist die Therme, ein gigantischer Bau im neobyzantinischen Stil und eine der schönsten Thermen in ganz Frankreich. Wer pure Nostalgie erleben möchte, darf sich eine Fahrt im Funiculaire du Capucin nicht entgehen lassen. Die Drahtseilbahn ist die älteste und erste elektrisch betriebene in Frankreich. Die Holzwaggons werden mit hölzernen Rädern und Lederriemen angetrieben. 1898 ging die Bahn in Betrieb, seither fährt sie auf 1245 m Höhe zu einer Lichtung am Le Capucin - ein toller Ausgangspunkt zum Wandern und Skilanglaufen (→ Link).

Das alte Wasserbecken der Therme in Le Mont-Dore

Thermes du Mont-Dore: Honoré de Balzac war hier, George Sand und auch Madame de Sévigné - heute können ganz normale Touristen die neobyzantinische Pracht der 1817 bis 1823 erbauten Thermen bewundern. Schon die Kelten erkannten die Heilkräfte des durch Vulkanstein gefilterten Wassers und auch die Römer wussten das Quellwasser zu schätzen. Angeblich waren es die Pferde der römischen Soldaten, die auf die Qualität des Wassers aufmerksam machten. Die erschöpften Tiere sollen nach dem Trinken schneller als sonst zu Kräften gelangt sein, was die Söldner mehr als erstaunte und sie selbst eifrig ihre Wasserreserven auffüllen ließ.
An der Stelle der daraufhin im 1. Jh. entstandenen römischen Thermen wurden im 19. Jh. die heutigen Anlagen errichtet, um in imposantem Ambiente Rheuma und Atemwegserkrankungen zu heilen. 32 bis 44 °C sind die sechs aus 85 m Tiefe hervorsprudelnden Quellen warm, es sind die kieselsäurehaltigsten in ganz Frankreich. Wie auf Thomas Manns Zauberberg kann man sich hier fühlen, wenn man die 120 vor Mosaiken aneinandergereihten Plätze sieht, an denen die Patienten sich das Gas aus der Tiefe der Thermalquellen durch einen kleinen Schlauch in die Nase leiten lassen. In dieser Atmosphäre fühlt man sich schnell so erhaben wie ein Honoré de Balzac.
Untergebracht sind die Anlagen in scheinbar himmelhohen Hallen, die Gewölbe werden von einer Stahlkonstruktion im Stile Eiffels getragen. Besonders beeindruckend ist der schwarz-weiß gemusterte Säulengang, der auf die Source César zuläuft. Wie der Heilige Gral thront sie über der Halle, überdacht von einer bunten Kuppel in orientalischem Stil. Neben Mosaiken, Wandmalereien und historischen Wannenbädern kann man auch Reste der römischen Thermen sehen.
♦ Zuletzt eingeschränkte Führungen (Info beim Fremdenverkehrsamt). Nicht-Kurgäste können einen Spa-Bereich besuchen und einzelne Anwendungen buchen. 1, place du Panthéon, Tel. 04-73650510, www.chainethermale.fr/le-mont-dore.html.
Col de Guéry - Roches Tuilière et Sanadoire und Lac de Guéry: Fährt man in Le Mont-Dore über die D 983 in Richtung Clermont-Ferrand den Berg hinauf, so gelangt man nach 9 km zu einem gigantischen Aussichtspunkt, der einem das Gefühl vermittelt, ein fantastisches, unbekanntes Tal entdeckt zu haben. Eingerahmt von den Felsformationen Roche Tuilière zur Linken und Roche Sanadoire zur Rechten liegt das zunächst bewaldete, dann in eine grüne Wiesenlandschaft auslaufende Gletschertal Vallée du Chausse u-förmig vor dem Auge des Betrachters. Wer diese Aussicht nicht genossen hat, war nicht in der Auvergne! Der linke Vulkanschlot hat seinen Namen von den Ziegeln (tuiles), die hier abgebaut wurden, der rechte vom Klang, der durch das Anschlagen des Phonolith-Gesteins erzeugt wird.
Vom Parkplatz am Col de Guéry ist es nicht weit bis zum großen, ovalen Lac de Guéry, der wunderschön in die Landschaft eingebettet ist. Er liegt auf 1268 m und ist damit der höchstgelegene See der Auvergne. Anfang März treffen sich hier die Angler zum Eisfischen - einmalig in Frankreich! Der Col de Guéry ist Startpunkt für viele Wanderungen, die z. B. um den See oder zum schönen Wasserfall Cascade de Guéry führen. Außerdem gibt es hier das Cap Guéry Centre Montagnard, ein Zentrum für Outdoor-Aktivitäten mit umfangreichem Programm (→ Basis-Infos).
Lac de Servières: Wer vom Lac de Guéry für weitere 5 km der D 983 in Richtung Clermont-Ferrand folgt, gelangt zu diesem nahezu kreisrunden und bis zu 26 m tiefen Kratersee in 1200 m Höhe. Das von Lärchen und Tannen umgebene Maar ist ein paar Fußminuten von der Straße entfernt und ein sehr beliebtes Ausflugsziel im Sommer. Im Wasser tummeln sich Forellen und Saiblinge - und im Sommer jede Menge Badegäste (obwohl das Baden eigentlich verboten ist ...). Wer sich an das Badeverbot halten will, kann gemütlich in etwa einer Stunde um den See spazieren oder am Ufer picknicken. Einen Kiosk, Toiletten oder sonstige touristische Infrastruktur sucht man vergeblich, immerhin gibt es an der Straße das nette Café du Lac (→ Link).
Wanderung 1: Königsetappe rund um das Sancy-Massiv
Herausfordernde Tour, die mit gigantischen Panoramen entschädigt
Basis-Infos
Information Office de Tourisme du Mont-Dore, ganzjährig geöffnet, in der Hochsaison tägl., Öffnungszeiten → Website. Im selben Gebäude befindet sich eine Schlittschuhbahn. 11, avenue de la Libération, 63240 Le Mont-Dore, Tel. 04-73652021, www.sancy.com.
Casino Casino du Mont-Dore, tägl. 14-23 Uhr, Fr/Sa bis Mitternacht. Zum Casino gehört eine Brasserie, die Mi-Fr abends sowie Sa/So mittags und abends auftischt. 12, rue Meynadier, Tel. 04-73650058, www.casino-montdore.com.
Markt Jeden Fr Wochenmarkt auf dem Place de la République.
Parken Gegenüber der Touristeninformation und um die historische Seilbahn herum gibt es Parkplätze.

Mit der Drahtseilbahn auf die Monts Dore

Seilbahn Der Funiculaire du Capucin ist Frankreichs erste elektrisch betriebene Drahtseilbahn (1898). Sie fährt recht steil auf 1245 m Höhe zu einer Lichtung am Salon du Capucin. Auf dem Berg kann man die Technik dieses Gefährts bewundern. Schwindelfrei sollte man allerdings sein und sich vom Knarzen nicht verunsichern lassen. Station in der Rue René-Cassin in der Nähe der Tourist-Info, Einzelfahrt 8 €, Hin- und Rückfahrt 10 €. Alle 20 Min., Juli/Aug. 10-18.40 Uhr, Mai/Juni und Sept./Okt. Mi-So 10-12.10 und 14-17.40 Uhr. www.sancy.com
Eine Seilbahn fährt von der Skistation in Le Mont-Dore zum Gipfel des Puy de Sancy. Einzelfahrt 13,40 €, Hin- und Rückfahrt 17,90 €. Station du Mont-Dore / Le pied du Sancy.
Veranstaltungen Fête de la Saint-Sixte, Immer am 6. Aug. starten von 4 Orten des Sancy-Massivs Wanderer den Aufstieg zum Gipfel des Puy de Sancy, wo mit einem großen Picknick gefeiert wird. Startpunkt in Le Mont-Dore ist die Tourist-Info oder - bei individueller Route - am Parking des Longes.
Course de Côte du Mont-Dore, das Bergrennen der französischen Autorennmeisterschaften findet immer um den 10. Aug. bei Mont-Dore statt. Die Strecke auf der D 36 zwischen Monneaux / Chambon-sur-Lac und dem Col de la Croix Saint-Robert gilt als eine der schönsten Europas. Ein Highlight sind die historischen Rennautos. www.coursedecote-montdore.com.
Wintersport Bei der Domaine du Guéry am Col de Guéry gibt es 8 Langlaufloipen (58 km) und 20 km ausgeschilderte Schneeschuh-Routen - ergänzt durch ein umfangreiches Programm: Langlaufkurse, Schneeschuh-Touren, Ausflüge mit von Ponys gezogenen Schlitten etc., ideal auch für Familien. www.capguery.com.
Die Station du Mont-Dore am Nordhang des Puy de Sancy bietet Skispaß auf bis zu 1800 m Höhe, mit 30 Pisten (33 km) und Skiliften. Zudem eine Rodelbahn und ein sogenannter Ludopark, eine Art Spielplatz für Freestyler. 29 km Langlaufloipen beim Salon du Capucin. Die Station de Chastreix-Sancy liegt am Westhang des Puy de Sancy, ca. 23 km westlich von Mont-Dore. Sie ist mit 18 Pisten (16 km) und 47 km Langlaufloipen kleiner, dafür weniger touristisch. Gut für Anfänger und Familien. Zudem Schneeschuh-Wanderungen und Touren mit Hundeschlitten. www.sancy.com.
Übernachten / Essen & Trinken
** Le Grand Hôtel, stattliches, großbürgerliches Haus neben dem Casino, umgeben von einem Garten, zentral und dennoch ruhig gelegen. 26 geschmackvoll eingerichtete Komfortzimmer stehen den Gästen zur Verfügung, manche mit Blick auf den Puy de Sancy. Fitnessraum, Spa-Bereich mit Sauna, Whirlpool, Lichttherapie. Im Hotel gibt es keinen Aufzug. 2, rue Meynadier, Tel. 04-73650264, www.hotel-mont-dore.com. €€
*** Hôtel de Russie, im Zentrum von Le Mont-Dore versprüht dieses auf Nachhaltigkeit setzende Hotel mit Öko-Label Berghütten-Charme. Sogar der Aufzug ist mit Holz ausgekleidet! Die 32 Zimmer, darunter Familiensuiten, sind dagegen modern, puristisch, hell und sehr gepflegt. Zur Zeit des letzten Zaren nächtigten hier viele Kurgäste aus Russland; den unterirdischen Durchgang zur Therme gibt es allerdings nicht mehr. Zum Hotel gehören ein gemütlicher Teesalon im skandinavischen Stil sowie das Restaurant 1050 im Almhütten-Flair. Serviert werden neben regionalen Spezialitäten auch Gemüsesuppe, Fondue und Raclette. 3, rue Favart, Tel. 04-73650597, www.lerussie.com. €€-€€€
Villa Mirabeau, diese bezaubernde Villa im anglo-normannischen Stil liegt direkt an der Dordogne. Neben einem Garten bietet sie 3 geräumige Appartements und ein Gästezimmer mit Blick auf den Fluss - allesamt freundlich, hell und zum Teil mit Holzelementen gestaltet. Kleiner Spa-Bereich mit Sauna. 13, rue Sidoine Apollinaire, Tel. 06-11960187, www.villamirabeau.fr. €€€
Bio/Regional Yourte du Sancy, ein außergewöhnliches Übernachtungserlebnis in direkter Nachbarschaft zum Puy Sancy hat man in dieser Jurte auf dem Plateau des Lac du Guéry. Einzigartig ist die Aussicht, herrlich frisch die Bergluft gleich nach dem Aufstehen. Die Jurte bietet bis zu 5 Pers. Platz. Sie gehört zu einem kleinen Bauernhof, der sich in der Nähe befindet und Übernachtungsgäste auf Wunsch verköstigt (bio und vegetarisch). Hier kann man auch selbst gemachte Konfitüre und Seife kaufen. Der Lac de Guéry liegt etwa 1,5 km entfernt. Ferme du Guéry, 63240 Mont-Dore, Tel. 06-87845557, www.fermeduguery.fr. €€€
Mein Tipp La Golmotte, die Herberge befindet sich in einem Bauernhof aus dem 18. Jh. Sensationell ist das Ambiente des Restaurants: Aufgetischt wird im alten Viehstall mit Bretterverschlägen. Aber keine Angst, nach Stall riecht es schon lange nicht mehr. Der Raum ist duftgeschwängert von Truffade, Wildschweinfilet und anderen lokalen Spezialitäten wie Pounti oder Foie gras. Die Küche ist mit einem Bib Gourmand von Michelin ausgezeichnet. Dazu 4 schlichte, ländliche Gästezimmer (mind. 2 Nächte). So abends sowie Di/Mi geschlossen. Le Barbier (über die D 996 auf die D 983, Richtung Col de Guéry), Tel. 04-73650577, www.aubergelagolmotte.com. €€-€€€
** Auberge du Guéry, wunderschön am Lac de Guéry liegt diese alte Herberge mit Restaurant. Eine kleine Terrasse unmittelbar am Seeufer ermöglicht tolle Ausblicke. Der Speisesaal ist gemütlich-rustikal, auf den Teller kommen traditionelle Gerichte wie Foie gras, Rinderfilet, Forelle in Mandelpanade oder Entenkeule. 7 traumhafte Zimmer mit antikem Interieur und ein Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Massageangeboten verleihen der „Herberge“ fast schon Luxuscharakter. Mo/Di geschlossen. Lac de Guéry, 63240 Mont-Dore, Tel. 04-73650276, www.auberge-lac-guery.fr. €€€
Les Fées Mères, fast schon Märchenhaftes zaubert hier Küchenchef Thomas Perron. Schmackhafte regionale Spezialitäten peppt er kreativ auf: Süßkartoffelsuppe, hausgemachte Burger, Steinpilzrisotto mit pochiertem Ei, Schweinebrust an Gemüse der Saison mit einem Hauch von Vanille - alles frisch mit Produkten vom Markt oder von lokalen Erzeugern. So-Di abends sowie Mi mittags geschlossen. 21, rue Jean Moulin, Tel. 04-73215233, www.restaurantlesfeesmeres.fr. €€-€€€
Chez Pépé Jean, einfach, regional und deftig speist man in diesem Restaurant mit nostalgischer Wintersportdeko. Wurstplatten, Ofenkäse, Truffade und andere Klassiker kommen auf den Tisch - nach einer Wander- oder Skitour in den Bergen ist das genau das Richtige. Nicht ganz so spektakulär ist die Sicht auf den Verkehr im Außenbereich. Eine Reservierung wird empfohlen. Das Restaurant ist sehr beliebt und die Plätze schnell weg. Do Ruhetag. 3, place Charles de Gaulle, Tel. 04-73221644. €€
Le petit Paris - Chez Mimi, kleines Bistro im Belle-Époque-Stil, in dem man sich beinahe in Paris wähnen könnte. Die Karte ist einfach, aber die Gerichte sind lecker: Crêpes, deftige Omeletts, Truffade, Fondue, Linsensalat vom Feinsten. Do Ruhetag. 8, rue Jean Moulin, Tel. 04-73650177. €-€€
Bio/Regional Café du Lac Servières, gegenüber vom Parkplatz des Lac de Servières kommen nur Bioprodukte auf den Tisch. Auf der Karte stehen z. B. Moussaka, Truffade, griechischer Salat, Raclette, Omeletts oder Crêpes. Das alles kann man genießen in einem Saal mit bodentiefen Panoramafenstern, die eine erhebende Aussicht auf die umliegenden Hügel bieten. Zudem 3 Schlafsäle für bis zu jeweils 7 Pers. Im Sommer kann man Mountainbikes, im Winter Schneeschuhe ausleihen. Mo/Di geschlossen. Servières Haut, 63210 Orcival, Tel. 04-73659363, www.gitedulacservieres.com. €-€€
Chambon-sur-Lac
Sicher, das 420-Einwohner-Dorf östlich des Sancy-Massivs hat eine hübsche Friedhofskapelle aus dem 10. und 12. Jh. Aber deswegen kommt nun wirklich niemand hierher. Angezogen werden die Massen vielmehr vom ausgesprochen beliebten Badesee Lac Chambon, der malerisch von Vulkanhügeln umgeben ist. Entstanden ist er durch den am Ostufer gelegenen Vulkan Tartaret, dessen Ausbruch dafür sorgte, dass der Flusslauf des Couze Chambon unterbrochen und der See aufgestaut wurde. Um den See reihen sich Campingplätze, im Osten und im Nordwesten gibt es zwei Strände mit jeder Menge Freizeitangeboten. Um den See ist ein 3,5 km langer Fußweg angelegt; im Westen gelangt man auf einem auf Pfählen gelagerten Bretterweg durch ein Sumpfgebiet. Über dem Nordufer erhebt sich die markante Felswand Dent du Marais. Fast noch mehr Touristen als der See zieht die Burg von Murol an, die auf einem kleinen Vulkanhügel nordöstlich des Sees thront. Ritterspiele bringen Leben in die Burg - ein wahres Paradies für Kinder.
Château de Murol: Der Touristenmagnet Nummer eins am Lac Chambon ist zweifelsohne das Château de Murol, etwa 3 km östlich vom Seeufer. Über dem Dorf Murol thront die Burg majestätisch auf einer Basaltkuppe. Ihre Anfänge gehen auf das 12. Jh. zurück, die Familie Murol beherrschte von hier das Grande Vallée bis zu den Monts Dore. Durch Heirat gelangte die Festung mit dem markanten Hauptturm in den Besitz des mächtigen Adelsgeschlechts d’Estaing. Dank dessen Ansehen ließ Richelieu die Burg nicht - wie viele andere - schleifen. Dennoch verwahrloste das Château im Laufe der Zeit. Während der Französischen Revolution belagerten es Räuberbanden, später diente es als Steinbruch beim Bau der Häuser von Murol. Inzwischen herrscht wieder Leben in der Burg. Vor allem im Sommer tummeln sich Gaukler und Ritter bei mittelalterlichen Spektakeln innerhalb der Burgmauern. Unter anderem begeistern Greifvogelshows und Bogenschießen, außerdem werden Lebensweisen und Handwerk des Mittelalters anschaulich demonstriert. Die Burg ist vom Keller bis auf die Mauern hinauf begehbar - oben kommt man in den Genuss einer fantastischen Panoramasicht. Thron- und Speisesaal, Waffen- und Schlafkammer können besichtigt werden.
♦ Eintritt 9,60-10,50 € (Aufpreis bei Führung und Animation). April-Juni und Sept. tägl. 10-19 Uhr, Juli/Aug. tägl. 10-20 Uhr, Febr./März und Okt. Bis Mitte Nov. tägl. 10-18 Uhr, Mitte Nov.-Dez. tägl. 14-17 Uhr. Rue du Château, 63790 Murol, Tel. 04-73888250www.murolchateau.com.
Musée des Peintres de l’École de Murol(s): In diesem Museum stehen Künstler um Léon Boudal und Victor Charreton im Mittelpunkt. Die beiden Maler gründeten 1910 die „Schule von Murol“. Rund 50 Künstler aus Frankreich und dem Ausland zog es bis in die 1930er in das kleine Bergdorf. Der polnische Maler Wladimir Terlikowski etwa etablierte sich zu einem bedeutenden Vertreter dieser Kunstrichtung, die stark an Postimpressionismus und Fauvismus angelehnt ist. (Schnee-)Landschaften, v. a. die Berge des Sancy-Massivs, Bergdörfer und ihre Bewohner mit ihrem Alltag begeisterten die Maler. Das Museum kann mit einer beachtlichen Sammlung solcher Werke auftrumpfen. Ein Bereich ist Léon Boudal gewidmet, mit Porträts, Landschaftsszenen und Postkarten. Ein kurzer Film (15 Min., auf Französisch) führt in die École de Murol(s) ein.
♦ Eintritt 6 €. April-Juni/Sept. Mi-So 10-12.30 und 14-18 Uhr, Juli/Aug. tägl. 10-13 und 14.30-19 Uhr, Febr./März sowie Sept./Okt. Mi-So 10-12.30 und 14-17.30 Uhr. Parc du Prélong, Route de Saint-Nectaire, 63790 Murol, Tel. 04-73886006, www.musee-murol.fr.

Vallée de Chaudefour: ein Naturjuwel

Vallée de Chaudefour: Ein wundervolles, tiefes Gletschertal mit einzigartiger Flora und Fauna erstreckt sich 7 km südwestlich von Chambon-sur-Lac zu Füßen des Sancy-Massivs. Das Tal steht unter Naturschutz, das Pflücken der 520 Pflanzenarten, darunter so seltene wie die Alpen-Soldanelle, ist streng verboten. Ein kleines Informationsgebäude (Maison de la Réserve) beim Parkplatz am Zugang zum Tal klärt über die Pflanzen- und Tierwelt sowie die Geologie auf. Auch Wanderkarten und Tourenvorschläge kann man sich hier besorgen. Im Sommer werden geführte Wanderungen angeboten. Man kann sich aber auch einfach auf eigene Faust auf den Weg machen: In nicht mal eineinhalb Stunden (Hin- und Rückweg) bekommt man einen schönen Eindruck vom Tal. Dabei passiert man den hübschen Wasserfall Pérouse sowie die Thermalquelle Sainte-Anne, bevor sich das Tal schließlich öffnet und man äußerst markante Felsformationen erblickt: links den Crête de Coq (Hahnenkamm), hoch oben in der Mitte die Cornes du Diable (Teufelshörner) und rechts den Dent de la Rancune (Zahn des Grolls). Hier kann man umdrehen - oder aber noch eine Stunde weiterlaufen, um den sehenswerten Wasserfall Cascade de la Biche zu erreichen. Mit viel Glück erblickt man Murmeltiere, Gämsen oder Mufflons.
♦ Maison de la Réserve: Informationen und Ausstellungen zu Fauna und Flora. Eintritt frei. Mai-Sept. tägl außer Sa 10-11.45 und 14-17.45 Uhr. Chaudefour, 63790 Chambon-sur-Lac,