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Der international anerkannte Ayurveda-Arzt Dr. Ernst Schrott verrät seine besten Empfehlungen für die einfache Anwendung zu Hause. Seine 100 Tipps sind eine echte Alternative und Ergänzung zur kostspieligen Kur in der Ayurveda-Klinik. Bewährte Rezepte und Anwendungen wie Ölmassagen, Trinkkuren und Entspannungsübungen sorgen für rasche Linderung, zum Beispiel bei Erkältung, Verdauungsbeschwerden oder Übelkeit.
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Seitenzahl: 254
Veröffentlichungsjahr: 2024
Buch
Der international anerkannte Ayurveda-Arzt Dr. Ernst Schrott verrät die besten Tipps für die Steigerung des Wohlbefindens und die Förderung der Gesundheit. Dank seiner Empfehlungen kann jeder bei den verschiedensten Beschwerden und Erkrankungen einfach und schnell auf die Kraft der Doshas – Vata, Pitta und Kapha – zurückgreifen.Der Autor führt den Leser kurz in die Prinzipien des Ayurveda ein, gibt allgemeine Ratschläge für die Gesundheit und nennt die wichtigsten Kräuter und Gewürze aus der ayurvedischen Hausapotheke. Mit zahlreichen Rezepten und Anwendungsbeispielen von der Heißwasser-Trinkkur über Ölmassagen bis zu Gewürzabkochungen.
Autor
Dr. med. Ernst Schrott war Arzt für Naturheilverfahren und Homöopathie in Regensburg und einer der renommiertesten Ayurveda-Spezialisten Deutschlands. Seine Ausbildung in der altindischen Heilweise erhielt er bei führenden Ärzten Indiens. Er war Autor zahlreicher Bestseller zum Thema, im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda und Leiter der zur Gesellschaft gehörenden Akademie, einer Einrichtung zur professionellen Ausbildung von Ärzten und für medizinische Heilberufe in ayurvedischer Medizin.Dr. med. Ernst Schrott verstarb im Jahr 2021.
Dr. med. Ernst Schrott
Die besten Tipps aus dem jahrtausendealten Naturheilsystem
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Genehmigte Sonderausgabe © 2024 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München © der Originalausgabe 2004 »Ayurveda: Die besten Tipps« by Goldmann Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München Text: Dr. med. Ernst Schrott Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-32407-0
Einleitung
Das Wissen des Ayurveda liegt in Ihnen
Wichtige ayurvedische Begriffe
Die Therapien des Maharishi Ayurveda
Allgemeine Gesundheits-Tipps
Grundlegende Tipps zum Balancieren der Doshas
Ayurvedische Tipps für eine gesunde Ernährung
Heilen mit Ölen
Entspannung und Bewegung
Gesund durch die vier Jahreszeiten
Kräuter und Gewürze für Ihre ayurvedische Hausapotheke
Aloe Vera
Anis, Fenchel und Kümmel
Basilikum
Bockshornklee
Granatapfel
Hibiskusblüten
Ingwer
Koriander
Kurkuma (Gelbwurz)
Muskatnuss
Süßholz
Triphala
Weihrauch
Zitrone
Tipps für konkrete Beschwerden
Abszess und Furunkel
Akne
Allergien
Angst und schwache Nerven
Arthrose
Augenleiden: Sehstörungen, Überanstrengung, Bindehautentzündung
Blasenbeschwerden
Erkältung, grippaler Infekt
Erschöpfung
Hämorrhoiden
Ungesunde Haut
Hautpilz
Heiserkeit und schwache Stimme
Herpes und Aphthen
Nervöse Herzbeschwerden
Insektenstiche
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
Kopfschmerzen
Kreislaufschwäche
Magen-Darm-Beschwerden
Menstruationsbeschwerden
Muskelverspannungen, Nacken- und Rückenschmerzen
Trockene Nase
Nasenbluten
Neurodermitis
Schicht- und Nachtarbeit, Jet-Lag
Schlafstörungen
Schluckauf
Schwangerschaft und Stillperiode
Sexualität und Fruchtbarkeit
Sonnenbrand
Übergewicht und Entschlackung
Verbrennungen und Verbrühungen
Warzen
Wechseljahre
Zahnfleischbluten
Anhang
Adressen
Weiterführende Literatur
Register
Ayurveda ist einfach zu verstehen, denn Sie tragen sein Wissen in sich. Vieles von dem, was Sie in diesem Buch finden, wird Ihnen plausibel oder sogar bekannt vorkommen. Es wird nur einige wenige Begriffe geben, die Sie vielleicht neu lernen müssen. Und selbst diese werden Ihnen bald vertraut und wie selbstverständlich erscheinen. Darin liegt die Größe dieser Heilkunst. Ihr Wissen ist zeitlos, jeder kann es zu jeder Zeit an jedem Ort und zu seinem eigenen Vorteil anwenden. Als die großen Seher und Weisen, die Rishis und Maharishis, vor Tausenden von Jahren in ihren tiefen Meditationen die Prinzipien des Ayurveda schauten, haben sie nichts anderes erkannt als die Naturgesetze, die Mensch, Natur und Kosmos seit Urzeiten regieren. Sie nannten es den Veda – reines Wissen, die stille Intelligenz der Natur, die auf geheimnisvolle Weise die Ordnung im Universum aufrechterhält. Dieses Urwissen der Menschheit ruht tief in unseren Herzen und stellt uns in jedem Augenblick die Grundlage für Gesundheit, Glück und ein langes, erfülltes Leben zur Verfügung.
Ayurveda ist einfach und deshalb wirksam. Als wir westlichen Ärzte begannen, den Maharishi Ayurveda, die moderne und wieder vollständige Anwendung der ayurvedischen Heilkunst, in unsere Praxen zu integrieren, waren wir überrascht von der Effektivität der meist sehr einfachen Rezepte und Empfehlungen, die unseren Patienten oft erstaunlich schnell und tief greifend halfen.
Dabei erinnere ich mich noch sehr gut an die ersten Ausbildungskurse. Einer unserer genialen Lehrer, Dr. Raju, hatte einige Mühe, das komplizierte Medizinparadigma von uns westlichen Ärzten zum Einsturz zu bringen. Aber er holte uns geduldig immer wieder zurück auf den gesunden Boden sehr simpler Grundregeln. Dennoch, Zweifel blieben. Was sollte das schon bewirken können: Ein halber Liter heißes Wasser, schluckweise über den Tag verteilt getrunken, scheinbar nur kleine Veränderungen in der Ernährungsweise chronisch Kranker, das eine oder andere einfache Rezept, ein Pflanzenheilmittel aus einigen Gewürzen und Heilkräutern? Konnte damit Kranken wirksam geholfen werden, die nach der Auffassung der modernen Medizin kaum oder nur schwer geheilt werden konnten? Nun – wir mussten es bei aller Skepsis ausprobieren und wurden eines Besseren belehrt. Gerade die einfachen Tipps erwiesen sich meist als die hilfreichsten Heilmittel.
Die wichtigsten und bewährtesten dieser wirksamen Tipps verrate ich Ihnen in diesem Ratgeber! Er ist bewusst einfach und verständlich gehalten, kurz und prägnant formuliert und praktisch konzipiert – ein Buch zum Nachschlagen für den Hausgebrauch, das ohne große Vorkenntnisse Rat und Hilfe bei den am häufigsten vorkommenden Beschwerden und Krankheitsbildern anbietet.
Sie können also, wenn Sie möchten, sofort loslegen und direkt bei dem einen oder anderen Gesundheitstipp nachlesen. Es lohnt sich aber, wenigstens einige wenige Begriffe vorab zu klären, die im Text vorkommen und Ihnen ein besseres Verständnis der Hintergründe und Vorstellungen der ayurvedischen Heilkunst ermöglichen.
Wenn Sie tiefer in das Wissen und die Therapien des Maharishi Ayurveda einsteigen möchten, empfehle ich Ihnen eines der im Anhang genannten Bücher.
Der Ayurveda versteht Mensch, Natur und Kosmos als eine untrennbare Einheit. Die grundlegenden Regelprinzipien, die sowohl die äußere Natur als auch die Natur unseres Geist- Körper-Systems steuern, werden Doshas genannt. Sie heißen Vata, Pitta und Kapha.
Vergleichen Sie diese Bioenergien mit den drei Grundtönen eines Akkords. Sind sie rein, dann ertönt ein harmonischer Dreiklang. Sind die Saiten dagegen verstimmt, entsteht Dissonanz. Übertragen auf unser Wohlbefinden heißt das: Wir fühlen uns verstimmt. Die Balance der Doshas, des Dreiklangs unserer Persönlichkeit, ist gleichbedeutend mit Gesundheit, Glück und Wohlbefinden, ausgewogener Energie, Lebensfreude und normaler Funktion aller Organe, also der Harmonie von Geist und Körper. Krankheit dagegen ist Ausdruck eines Ungleichgewichts der drei Doshas. Das Ziel der ayurvedischen Therapie ist, ein gestörtes Gleichgewicht wieder herzustellen oder durch vorbeugende Maßnahmen gar kein Ungleichgewicht entstehen zu lassen. Wie sich Störungen der Doshas äußern und wie Sie diese wieder in die Balance bringen können, erläutere ich zu Beginn der Allgemeinen Gesundheits-Tipps (siehe Seite hier – hier).
Die Doshas bilden die Schnittstelle unserer eigenen mit der äußeren Natur. Es sind drei Schwingungsmuster, die allen Naturrhythmen zu Grunde liegen, den Tages- und Jahreszeiten, den verschiedenen Mondphasen, den Umläufen der Planeten um die Sonne, der ewigen Musik des Universums. In diesen Dreiklang der Natur stimmt auch unser Organismus ein, untrennbar verbunden mit den Rhythmen und Zyklen der Natur. Vata, Pitta und Kapha sind die drei Klangfarben unserer Persönlichkeit. Sie bestimmen daher auch unseren Konstitutionstyp, gleichzeitig passen sie sich aber auch in jedem Augenblick des Lebens den aktuellen Erfordernissen an. Es sind die von der Zeugung an festgelegten, aber gleichzeitig auch flexiblen Regelprinzipien unseres Geist-Körper-Systems.
Lebende Wesen strahlen ein eigenes Licht aus. Ayurveda nennt dieses biologische Feuer Agni. Es ist das Feuer der Transformation, das energetische Prinzip der Verwandlung, das einen Zustand in einen anderen überführt. Im Körper finden wir Agni am stärksten wirksam als das Verdauungsfeuer. Es »brennt« in den Verdauungsorganen, in allen Zellen und in allen Körperbereichen, in denen Stoffe verarbeitet und umgewandelt werden. Agni ist ein überaus wichtiges ayurvedisches Prinzip, da Gesundheit, Energie und Wohlbefinden ganz entscheidend von seiner guten Funktionsweise abhängen. Zahlreiche ayurvedische Empfehlungen beziehen sich daher immer wieder darauf und stärken Stoffwechsel und Verdauung.
In enger Beziehung zu Agni und zur Harmonie der Doshas steht Ojas, eine feinstoffliche Substanz, die den Zusammenhalt und die integrierte Funktionsweise des gesamten Organismus aufrechterhält. Gutes Ojas verleiht ein strahlendes, frisches Aussehen, Gesundheit, die Erfahrung von innerem Glück, ein stabiles Immunsystem und Schutz vor Krankheiten. Durch eine spirituell ausgerichtete Lebensweise, gesunde Ernährung, Heilpflanzen und Rasayanas (siehe Seite hier) kann Ojas gestärkt und erhalten werden.
Oberstes Prinzip aller Heilverfahren des Maharishi Ayurveda ist Wohlbefinden, die Harmonie von Geist und Körper, die Balance der Doshas, um ein gesundes Agni und ein gutes Ojas herzustellen. Dafür stehen heute wieder zahlreiche Ansätze zur Verfügung, von denen ich im Folgenden nur einige stichwortartig aufführe. Dem interessierten Leser empfehle ich eines der weiterführenden Bücher oder die Kurse, die von der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda angeboten werden.
Das Bewusstsein des Menschen steht an erster Stelle aller Behandlungen und Maßnahmen: Gefühle, Erfahrungen, Denkweisen bestimmen nicht nur unser körperlich-geistiges Leben, sondern auch Erfolg und Glück. Transzendentale Meditation und andere vedische Übungen zur Erweiterung des Bewusstseins haben daher eine große Bedeutung für eine gute Gesundheit und ein harmonisches Leben.
Aromen, Farben und Musik sprechen die Sinne an, vedische Klangtherapien wirken auf der feinsten emotionalen Ebene und beleben die innere Intelligenz.
Heilkräuter und Rasayanas stärken den Organismus, beugen Krankheiten vor und wirken verjüngend.
Ein ganz wesentlicher Ansatz des Maharishi Ayurveda ist natürlich eine ausgewogene und vollwertige Ernährung im Einklang mit Körperbau und Konstitution, Beruf, Lebensalter und Doshas.
Körper- und Atemübungen, Sport und Yoga halten Körper und Geist flexibel und bewahren vitale Energien.
Verschiedene Reinigungsverfahren, allen voran die Panchakarma-Therapie, befreien den Körper von schädlichen Ablagerungen, Schlackenstoffen und Umweltgiften.
Die vedische Astrologie Jyotish zeigt zeitbedingte Möglichkeiten, aber auch Grenzen auf.
Heute werden umweltbewusstes Bauen und Städteplanung nach kosmischen Gesichtspunkten und die vedisch-organische Landwirtschaft eingesetzt, um die Wohnqualität zu optimieren, gesunde Nahrungsmittel zu erzeugen und auch im Ökosystem Gleichgewicht zu erzielen.
Die drei Doshas sind die drei Klangfarben unseres Geist-Körper-Systems. Jede Funktion des Organismus, sei sie noch so kompliziert oder vielschichtig, lässt sich letztlich auf eine der drei Grundregelkräfte der Natur zurückführen. Das bedeutet: Wenn wir die Doshas regulieren, dann balancieren wir unseren Körper und unser geistig-seelisches Befinden. Dies ist das einfache und wirksame Therapieprinzip der ayurvedischen Medizin!
Nun muss man nicht gleich nach Indien reisen und dort Ayurveda studieren (was ohnehin mit nicht zu unterschätzenden Schwierigkeiten verbunden ist), auch ist es nicht immer notwendig, einen ayurvedischen Arzt aufzusuchen. Bei vielen alltäglichen Gesundheitsproblemen und Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Geist und Körper helfen oft schon die einfachen Empfehlungen und Maßnahmen des Maharishi Ayurveda. Neben den ganz speziellen Tipps für die unterschiedlichsten Beschwerden gebe ich Ihnen daher nachfolgend einige grundlegende Empfehlungen zur Balancierung der Doshas, durch die Sie in die Lage versetzt werden, fit und gesund zu bleiben.
Vata macht unser System lebendig, lässt uns durch die Sinne wahrnehmen und mit der Umwelt in Kontakt treten. Vata bedeutet Bewegung, Aktivität, geistig wie körperlich, Kommunikation, geistige Wachheit, Flexibilität und Schnelligkeit.
Ein Zuviel an Vata zeigt sich zum Beispiel in körperlicher und geistiger Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, Schmerzen, trockener Haut und Schleimhäuten, trockenem Stuhl (Verstopfung), Blähungen, Überempfindlichkeit der Sinne, Dünnhäutigkeit, Krämpfen, Rhythmusstörungen.
Erregtes Vata wird am besten beruhigt durch:
Regelmäßigkeit, Ruhe, Öl, Wärme, Flüssigkeiten, nahrhaftes Essen, konstruktive Lösung von Problemen.
Gehen Sie früh zu Bett, am besten vor 22 Uhr, noch in der Kapha-Zeit des Abends, so nehmen Sie Stabilität und Ruhe mit in den Schlaf.
Essen Sie regelmäßig, am besten immer zur gleichen Stunde und immer in Ruhe und mit Aufmerksamkeit. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen. Essen Sie wie ein König und bleiben Sie nach dem Essen noch mindestens zehn Minuten sitzen (siehe allgemeine Essensregeln Seite
hier
–
hier
).
Nahrungsmittel mit der Geschmacksrichtung süß, sauer und salzig und warmes, öliges, nahrhaftes Essen beruhigen Vata am meisten.
Regelmäßige Ölmassagen mit warmem Sesamöl oder Vata- Massageöl sind äußerst nervenberuhigend und tun vor allem Vata-Personen gut (siehe Tipps Seite
hier
–
hier
).
Trinken Sie Vata-Tee, verwenden Sie Vata-Churna und benutzen Sie ein Vata-Aromaöl (siehe Tipps Seite
hier
,
hier
,
hier
).
Nehmen Sie sich Zeit für einen Morgenspaziergang, der Sie mit den Kräften des noch jungen Tages nährt.
Hören Sie regelmäßig einige Minuten Gandharva-Musik (siehe Tipp Seite
hier
–
hier
). Sie beruhigt und entspannt, schenkt inneren Frieden und Zuversicht.
Wenden Sie
Pranayama
, die sanfte Atemtechnik, an. Sie beruhigt unmittelbar und führt dem Nervensystem Lebensenergie zu (siehe Tipp Seite
hier
.).
Erlernen Sie Transzendentale Meditation. Sie schenkt tiefe Ruhe und Regeneration (siehe Tipp Seite
hier
.), schafft inneres Gleichgewicht und harmonisiert die Doshas.
Ein einfaches Set an Yoga-Übungen hält Ihren Körper geschmeidig und beruhigt Vata (siehe Tipp Seite
hier
).
Das sollten Sie meiden:
unregelmäßige Lebensführung
Nachtwachen
langes Arbeiten am PC, zu langes Fernsehen
unnötige Aufregungen
zu viel Rohkost, blähende Speisen wie Lauch, Zwiebel, Kohl, Kraut, frische Vollkornprodukte, Hefegebäck
beim Essen Fernsehen, Zeitunglesen, Radiohören
Fasten
Arbeiten ohne Pausen
nur einseitiges geistiges Arbeiten, ohne körperlichen Ausgleich zu suchen
Wenn Sie unsicher sind, ob bei Ihnen ein Vata-Ungleichgewicht vorliegt, sollten Sie einen im Maharishi Ayurveda ausgebildeten Arzt aufsuchen.
TIPP VATA-VITALGETRÄNK
Dieses Gewürzgetränk beruhigt Vata, besänftigt den Geist, entspannt und entkrampft, wirkt allgemein stärkend und schützt vor den Folgen von Alltagsstress. Die Gewürze lindern Blähungen, und die Ashwagandha-Wurzel pflegt die Nerven und schenkt Vitalität. Das enthaltene Süßholz ist ein Rasayana und Nerventonikum und stärkt das Immunsystem.
Dieser Tee eignet sich also besonders bei
nervösen Störungen,unregelmäßiger oder gestörter Verdauung,Blähungen und auchSchwächezuständen.So wird’s gemacht:
1/2 TL ganzer Kreuzkümmel-Samen
1/2 TL ganzer Koriander-Samen
1/2 TL ganzer Fenchel-Samen
3 Prisen Ashwagandha-Wurzelpulver
1 Prise Süßholz-Wurzelpulver (aus der ganzen Wurzel)
Kochen Sie einen Liter Wasser auf, geben Sie die Gewürze hinzu und lassen Sie das Ganze etwa fünf bis zehn Minuten abgedeckt ziehen. Danach abseihen und in einer Thermoskanne warm halten. Trinken Sie diese Menge gut warm über den Tag verteilt. Warme Getränke sind grundsätzlich besser, gestörtesVata ins Gleichgewicht zu bringen.
Pitta erzeugt die Energie und die Wärme in unserem Körper und steuert alle Verbrennungsvorgänge in den Verdauungsorganen, Zellen und Geweben. Pitta bedeutet Wärme, Stoffwechsel, Durchblutung, Temperament, Energie, Dynamik.
Ein Zuviel an Pitta äußert sich in Hitze, Brennen, Schwitzen, Entzündung, Aggression, Geschwüren, Durchfällen, Haarausfall, Hautrötungen und roten Hautausschlägen, Störungen von Leber und Galle usw.
Überhitztes Pitta wird am besten ausgeglichen durch:
Kühlende Nahrung und Anwendungen, süße, herbe und bittere Lebensmittel und Heilpflanzen, Bewahren eines kühlen Kopfes.
Gehen Sie noch vor der Pitta-Zeit der Nacht zu Bett (vor 22 Uhr).
Essen Sie regelmäßig in Ruhe und vermeiden Sie alle Stimulanzien (Kaffee, Schwarztee, Alkohol, Nikotin, Aufputschmittel).
Nahrungsmittel mit der Geschmacksrichtung süß, herb und bitter und warme oder kühle sowie sättigende Speisen beruhigen Pitta am meisten.
Regelmäßige Ölmassagen mit Kokosöl oder Pitta-Massageöl wirken zu sehr angeregtem Pitta entgegen und tun vor allem Pitta-Personen gut (siehe Tipps Seite
hier
–
hier
).
Trinken Sie Pitta-Tee, verwenden Sie Pitta-Churna und benutzen Sie ein Pitta-Aromaöl (siehe Tipps Seite
hier
,
hier
,
hier
).
Nehmen Sie sich Zeit für einen Morgenspaziergang, der Sie mit den Kräften des noch jungen Tages nährt und Sie einen kühlen und klaren Geist bewahren lässt.
Erlernen Sie Transzendentale Meditation. Sie schenkt tiefe Ruhe und Regeneration (siehe Tipp Seite
hier
.), schafft inneres Gleichgewicht und harmonisiert die Doshas.
Ein einfaches Set an Yoga-Übungen hält Ihren Körper geschmeidig, beruhigt (siehe Tipp Seite
hier
) und bewahrt die Balance der Doshas.
Das sollten Sie meiden:
unregelmäßige Lebensführung
nach 22 Uhr wieder aktiv werden
hitzige Diskussionen und unnötige Aufregungen
zu viel scharfes, saures und salziges Essen, Ketchup, Sauermilchprodukte, künstlich aromatisierte, mit Konservierungsstoffen versetzte Speisen, Fisch und alle Meerestiere, rotes Fleisch, Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch und zu heiße Speisen und Getränke
beim Essen Fernsehen, Zeitunglesen, Radiohören
Fasten
zu dominantes Verhalten
nur einseitiges geistiges Arbeiten, ohne körperlichen Ausgleich zu suchen
TIPP PITTA-VITALGETRÄNK
Pitta-Typen neigen zu körperlicher und mentaler Überhitzung, brauchen also oft ausgleichende Kühlung! Die Sarsaparilla-Wurzel reinigt das Blut, wirkt Entzündungen (Pitta) entgegen, stärkt dabei aber Agni, das Verdauungsfeuer, sodass Nahrung besser verdaut werden kann und weniger Toxine (Ama) entstehen, die ihrerseits Reizzustände in Geist und Körper, auch Entzündungen, verursachen, also Pitta erhöhen können. Die in Indien heimische Heilpflanze beruhigt außerdem die Nerven. Das tut den oft auch psychisch überreizten Pitta-Hitzköpfen gut. Sie wirkt außerdem harntreibend und hilft dadurch, Entzündungsstoffe, wie die Harnsäure, abzuleiten. Kreuzkümmel beruhigt die Nerven, bindet Darmtoxine und reguliert die Darmflora. Süßholz kühlt und stärkt, Fenchelfrüchte und Koriander-Samen kühlen Pitta und gleichen Vata aus.
Das Pitta-Vitalgetränk eignet sich besondersfür Menschen,
die sich schnell emotional erhitzen oder auch ankörperlichen »Hitzestörungen«, zum Beispiel Beschwerden in den Wechseljahren, entzündlichen Hautausschläge etc. leiden.Zusätzlich reguliert es die Darmflora undleitet Harnsäure aus.So wird’s gemacht:
2 Prisen indisches Sarsaparilla-Wurzelpulver
1/4 TL Kreuzkümmel-Samen
2 Prisen Süßholz-Wurzelpulver
1/2 TL Fenchelfrüchte
1/2 TL Koriander-Samen
Das Ganze in einen Liter kochendes Wasser geben, fünf bis zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen, abseihen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.Trinken Sie diese Menge tagsüber in Ruhe.
Kapha verleiht Stabilität und Ausdauer, gibt dem Körper, seinen Zellen und Organen die Form und Gestalt und regelt den Flüssigkeitshaushalt im Organismus. Kapha bedeutet Feuchtigkeit, Körperfülle, Stärke und Festigkeit, Ruhe, Ausdauer, langfristiges Denken und Handeln.
Ein Zuviel an Kapha äußert sich in körperlicher und geistiger Trägheit, Schweregefühl, Übergewicht, Wasseransammlungen, übermäßiger Schleimbildung, Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten, Allergien, Diabetes, hohen Blutfettwerten usw.
Übermäßiges Kapha wird am besten normalisiert durch:Leichte und leicht verdauliche Speisen, scharfe, herbe und bittere Nahrungsmittel und Heilpflanzen, Fasten, warmes, gut gewürztes Essen, heiße Getränke, körperliche Bewegung und anregende geistige Aktivität.
Stehen Sie früh auf, noch vor der Kapha-Zeit des Morgens (also vor 6 Uhr).
Fasten Sie oder essen Sie nur leichtes, bekömmliches Essen unterhalb des Sättigungspunktes.
Nahrungsmittel mit der Geschmacksrichtung scharf, herb und bitter und warmes, gut gewürztes Essen verringern Kapha am besten.
Trockenmassagen oder Ölmassagen mit Sesamöl oder Kapha-Massageöl reduzieren Kapha und tun vor allem Kapha- Personen gut (siehe Tipps Seite
hier
–
hier
).
Trinken Sie Kapha-Tee, verwenden Sie Kapha-Churna und benutzen Sie ein Kapha-Aromaöl (siehe Tipps Seite
hier
,
hier
,
hier
).
Trinken Sie regelmäßig heißes Wasser (siehe Tipp Seite
hier
–
hier
).
Treiben Sie regelmäßig und intensiv Sport.
Erlernen Sie Transzendentale Meditation. Sie schenkt tiefe Ruhe und Regeneration (siehe Tipp Seite
hier
.), schafft inneres Gleichgewicht und harmonisiert die Doshas.
Ein einfaches Set an Yoga-Übungen hält Ihren Körper geschmeidig, balanciert die Körpergewebe (siehe Tipp Seite
hier
) und bewahrt die Harmonie der Doshas.
Das sollten Sie meiden:
eine langweilige oder träge Lebensweise
zu lange in den Tag hineinschlafen
depressives Gedankengut
fettes und schweres Essen, Zwischenmahlzeiten, süßes, saures und salziges Essen, zu viel Brot, Süßwaren, Milchprodukte, Fleisch, Wurstwaren, nahrhafte Getränke (Bier, Milch, Malzgetränke)
beim Essen Fernsehen, Zeitunglesen, Radiohören
Schlafen nach dem Essen
Bewegungsmangel
TIPP KAPHA-VITALGETRÄNK
Zu viel Kapha führt zur Trägheit, geistig wie körperlich. Wenn Sie sich schwer und müde fühlen, an Übergewicht leiden oder einfach etwas entschlacken wollen, dann eignet sich der Kapha ausgleichende Gewürztee. Er kann auch von primär Vata-belasteten Übergewichtigen getrunken werden. Ingwer stärkt das Verdauungsfeuer, reinigt, erfrischt und belebt. Basilikum klärt den Geist, beseitigt überschüssigen Schleim in den Atemwegen, regt die Schweißbildung und damit die Ausscheidung über die Haut an und aktiviert ebenfalls Agni, das Feuer des Stoffwechsels und der Verdauung. Auch Nelken erwärmen und reinigen, Kreuzkümmel beruhigt den Darm und stärkt dessen Flora, und Süßholz ist auch hier wiederum ein Tonikum.
Dieses Vitalgetränk
belebt und regt den Stoffwechsel an,klärt den Geist,befreit von Schleim in den Atemwegen,aktiviert die Ausscheidungen über die Haut undstärkt das Verdauungssystem.So wird’s gemacht:
2 dünne Scheiben frische Ingwerwurzel
2 Basilikumblätter
2 ganze Nelken
1/2 TL ganzer Kreuzkümmel-Samen
2 Prisen Süßholz-Wurzelpulver
Die Zutaten in einem Liter kochendem Wasser fünf bis zehn Minuten ziehen lassen, in einer Thermoskanne warm halten und über den Tag verteilt schluckweise nach den Mahlzeiten trinken.
Nur gesunde, vollwertige Nahrung fördert das (geistige und körperliche) Wachstum einer Person, ungesundes Essen dagegen ist die Ursache von Krankheiten. Vollwertig und gesund ist Nahrung dann, wenn sie das Gleichgewicht der Körpergewebe aufrechterhält oder wiederherstellt.
Charaka Samhita, Sutrasthana XXV, 31, 33
Auch ohne spezielle Kenntnisse der ayurvedischen Küche und des typgerechten Kochens und Essens können Sie wesentlich von einer sehr einfachen Umstellung der Ernährung profitieren. Wenn Sie mehr über die spezielle ayurvedische Ernährungsweise wissen und schmackhafte Kochrezepte ausprobieren möchten, dann empfehle ich Ihnen mein Buch Die köstliche Küche des Ayurveda.
Die allgemeinen ayurvedischen Essensregeln
schenken Ihnen mehr Leistungsfähigkeit und geistige und körperliche Frische,
verbessern Ihr Wohlbefinden und
beseitigen eine Vielzahl von Alltagsbeschwerden wie Müdigkeit nach dem Essen, Völlegefühl, Blähungen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Infektanfälligkeit oder Hautunreinheiten.
Das sollten Sie beachten:
Essen Sie in Ruhe, im Sitzen und genießen Sie die Speisen. Arbeiten, lesen oder fernsehen Sie nicht beim Essen.
Essen Sie nur dann, wenn die vorherige Mahlzeit vollständig verdaut wurde (in der Regel nach drei bis sechs Stunden). Vermeiden Sie also Snacks zwischendurch.
Die Hauptmahlzeit sollte mittags (nicht abends) sein.
Allgemein sollte das Essen ausgewogen sein, alle Nährstoffe und alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten (süß, sauer, salzig, scharf, bitter, herb). Lernen Sie deshalb die Kunst des Würzens.
Vermeiden Sie abends tierisches Eiweiß, also Fleisch, Wurst, Käse, Fisch, Eier, Joghurt und Quark. Diese Nahrungsmittel sind schwer verdaulich und belasten im Schlaf Ihren Erholung suchenden Organismus.
Erhitzen Sie Honig nicht über 40 Grad und verwenden Sie ihn nicht zum Kochen.
Vermeiden Sie eiskalte Nahrung und Getränke. Sie schwächen die Verdauungskraft. Bevorzugen Sie heißes Wasser, Tees oder Säfte.
Gönnen Sie sich ein paar Minuten ruhigen Sitzens nach dem Essen, bevor Sie sich wieder Ihrer Tätigkeit zuwenden.
Bereiten Sie Ihr Essen frisch und bekömmlich zu. Es sollte gut riechen und schmecken und alle Sinne erfreuen. Vermeiden Sie unverträgliche Speisenkombinationen wie Milch mit Fisch oder Milch mit Obst, Gemüse oder Fleisch (siehe Seite
hier
). Bevorzugen Sie Nahrung aus biologischem Anbau.
Die besten Wirkungen hat das Essen, wenn es von einem gut gelaunten, ausgeglichenen Koch in angenehmer Umgebung zubereitet wurde.
Einige dieser Empfehlungen, wie zum Beispiel der Verzicht auf Zwischenmahlzeiten, werden für Sie vermutlich neu sein. Deshalb werde ich sie im Folgenden etwas näher erläutern:
Atmosphäre beim Essen (Punkt 1, 8): Beginnen Sie mit dem Essen erst, nachdem Sie innerlich etwas zur Ruhe gekommen sind. Stehen Sie während des Essens nicht mehr auf. Dabei hilft Folgendes: Stellen Sie alles auf den Tisch, was Sie selbst und (erfahrungsgemäß) Ihre Tischpartner verlangen. Warten Sie dann eine oder zwei Minuten, bis Sie sich den Teller füllen und zu essen beginnen. Schließen Sie vielleicht sogar die Augen für einige Augenblicke, bis sich die Gedanken und Emotionen etwas beruhigt haben. Auch die Atmosphäre während der Mahlzeiten ist ein ganz wesentlicher Schlüssel für eine gute Verdauungskraft. Wie wir essen, hat eine mindestens genau so starke Wirkung auf unsere Gesundheit wie das, was wir essen! Alle Verdauungsvorgänge werden durch das beeinflusst, was wir im Moment des Essens denken, tun und fühlen. Von Adi Shankara, dem berühmten vedischen Weisen, stammt der Satz: Du wirst zu dem, was du siehst.
Im übertragenen Sinne heißt das: Alles, was wir mit den Sinnen wahrnehmen, metabolisieren wir. Verdauung ist nicht nur auf das beschränkt, was wir essen, sondern schließt alles ein, was wir in uns aufnehmen: Bilder, Eindrücke, Informationen, Geräusche oder Musik, Gerüche und Berührung. Jede Sinnerfahrung und jedes Gefühl, so sagt auch die moderne medizinische Forschung, finden ihren Ausdruck in der Biochemie des Körpers. Gedanken und Gefühle werden zu Molekülen, zu Botenstoffen des Bewusstseins, die körperliche und psychische Veränderungen bewirken.
Verzicht auf Zwischenmahlzeiten (Punkt 2): Die Schulmedizin empfiehlt fünf bis sieben kleinere und vor allem obst- und gemüsereiche Mahlzeiten. Diese Empfehlung führt bei vielen Menschen zu Verdauungsstörungen, vor allem Blähungen, Müdigkeit, Verschleimung, Steifigkeit, allesamt Beschwerden, die aus ayurvedischer Sicht aus unvollständiger und fehlerhafter Verdauung, gemeint ist »Verbrennung« und Verwertung von Nahrung, resultieren. Wenn wir essen, bevor wir die vorangegangene Mahlzeit vollständig verdaut haben, entsteht Ama (siehe Punkt 5), und das Verdauungsfeuer Agni wird gestört und geschwächt. Beschränken Sie sich daher auf drei bis maximal vier Mahlzeiten am Tag und entlasten Sie Ihren Verdauungsstoffwechsel durch das milde Fasten zwischen den Mahlzeiten. Wenn Sie häufigeres Essen gewohnt sind, wird es vielleicht einige Tage dauern, bis sich Ihr Organismus umgestellt hat. Trinken Sie vor allem in dieser Umstellungsphase warme Getränke, bei Hungergefühl einen Obstsaft oder auch Vata-Tee, der beruhigt und mild sättigt, da er unter anderem Süßholzwurzel enthält, die vor allem das Verlangen nach Süßem stillt.
Verwendung von Gewürzen (Punkt 4): Gewürze stärken die Verdauungskraft, sie sind sozusagen konzentriertes Agni, das schon beim Kochvorgang und vor allem während der Verdauung frei wird. Gewürze sind die unverzichtbaren Stimulatoren der Verdauungsdrüsen und katalysieren die Umwandlung von Nahrung in Körperbausteine durch die Enzyme und Verdauungssäfte. Jeder Geschmack (süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb) regt eine bestimmte Verdauungsdrüse an und stärkt ihre Funktionen. Und Gewürze und Gewürzkräuter enthalten wertvolle gesundheitsfördernde Wirkstoffe: Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Bitter-, Scharf- und Gerbstoffe, die den Körper reinigen, ätherische Öle, die zum Teil stark antibiotisch wirken, und zwar selektiv gegenüber krank machenden Keimen, während die natürliche Darm- und Körperflora gestärkt wird. In Gewürzen finden sich auch Bioflavonoide, die gegen Freie Radikale schützen, Entzündungen entgegenwirken und das Immunsystem stärken.
Verzicht auf tierisches Eiweiß am Abend (Punkt 5): Dazu gehören Fleisch, Wurst, Käse, Fisch, Eier und Joghurt. Solch schwer verdauliches Essen erzeugt in der relativen Stoffwechselruhe der Nacht Gärungs- und vor allem Fäulnisgifte, die dann tagsüber zu Blähungen und Unwohlsein führen. Die moderne Medizin hat solche Verdauungsfehlprodukte, die der Ayurveda mit dem Sammelbegriff Ama bezeichnet, biochemisch als Kadaverine, Putriszine oder Spermidine identifiziert, die Sie sofort vermeiden können, wenn Sie Ihre Kost am Abend etwas umstellen. Bevorzugen Sie leicht verdauliche und den Stoffwechsel und Schlaf nicht belastende Speisen. Das sind vor allem schmackhafte Suppen (zum Beispiel Nudel-, Tomaten-, Kartoffel-, Gemüsesuppen), Brei, Nudel- und Reisgerichte, gedünstetes Gemüse oder leichtes Brot mit vegetarischem Belag. Wenn Sie Milch mögen und vertragen, dann sind auch Milchreis, Grieß- oder andere Getreidebreie bekömmlich (besonders von Kindern geliebt).
TIPP ENTSCHLACKEN MIT HEISSEM WASSER
Das Trinken kleiner Mengen lang abgekochten heißen Wassers gehört zu den einfachsten und gleichzeitig wirkungsvollsten Anwendungen des Maharishi Ayurveda. Die Heißwasser-Trinkkur
reinigt den Körper von innen,lässt die Haut frischer aussehen und fördert deren Durchblutung (auch Hautkrankheiten heilen schneller ab),beruhigt und stabilisiert bei Nervosität und Abgespanntheit,hilft bei Darmstörungen wie Aufstoßen, Blähungen,Verstopfung,lindert Gelenk-, Rücken- und Nackenschmerzen,entwässert und ist auch bei Nierenausscheidungsschwäche hilfreich (da mit 0,5 Liter die Trinkmenge insgesamt gering ist, wird die Niere nicht belastet, aber zur Ausscheidung angeregt),hilft bei trockenem Fieber, indem es die Schweißabsonderung fördert (schlückchenweise in ganz kurzen Abständen trinken, bis die Schweißbildung eintritt).So wird’s gemacht:
Etwa 0,75 Liter gutes Leitungs- oder Quellwasser oder stilles Mineralwasser zehn bis 15 Minuten bei offenem Topf kochen. Es soll während des ganzen Kochvorganges sprudeln und abdampfen können.Wenn Sie einen Wasserkocher verwenden, einfach den Deckel offen lassen, der Thermostat, der sich im Deckel befindet, schaltet dann nicht ab.
Nach dem Abkochen noch zwei bis drei Minuten stehen lassen, damit sich der gelöste Kalk absetzen kann. Erst dann in eine Thermoskanne füllen und für den Tagesbedarf warm halten.
Das so zubereitete Wasser gut warm (so wie Tee) in kurzen Abständen (etwa halbstündlich) und in eher kleinen Mengen (jeweils etwa zwei bis drei Schlucke – bei großem Durst aber nach Bedarf und Verlangen auch mehr) über den Tag verteilt trinken.
Das regelmäßige Trinken von heißem Wasser ist im westlichen Kulturkreis nicht üblich, sodass sich häufig weiterführende Fragen zur praktischen Durchführung und zu den Hintergründen ergeben. Diese möchte ich im Folgenden komprimiert beantworten:
Reines Wasser ohne Zusätze/lange Kochzeit: Reines Wasser hat nahezu keinen Eigengeschmack. Während einer solchen Trinkkur wird also die Geschmackswahrnehmung der Zunge geschult, die ja sonst immer mit Geschmacksstoffen »zugedeckt« wird und durch Ess- und Trinkgewohnheiten abstumpft (denken Sie an Südländer, die sehr scharf essen können, da sich ihre Zunge an die scharfen Gewürze gewöhnt hat). Das heiße Wasser wirkt wie eine weiße Leinwand, vor der Ihre Zunge wieder lernt, subtilere Nuancen von Speisen und Getränken zu unterscheiden. Wenn Sie das heiße Wasser vorschriftsmäßig trinken, werden Sie schon nach wenigen Tagen eine deutliche Verfeinerung Ihrer Geschmackswahrnehmung spüren. Die Speisen schmecken intensiver, und Sie werden wesentlich klarer spüren, nach welchen Nahrungsmitteln Ihr Körper verlangt beziehungsweise, welche er meiden möchte. Die Zunge meldet dem Verdauungssystem aber nicht nur, mit welchen Stoffen es sich auseinandersetzen muss, sondern hat offensichtlich auch mit dem »Geschmack« an sich zu tun. Das betrifft also unsere allgemeinen und speziellen Vorlieben und Abneigungen, das, was wir als den vermeintlich guten oder schlechten Geschmack zum Beispiel in Bezug auf Kleidung, Kunst oder Literatur bezeichnen.
Durch das lange Kochen (mindestens zehn Minuten oder länger) verändern sich die physikalischen Eigenschaften von Wasser. Die molekularen Bindekräfte lockern sich, es wird weich und bekommt einen leicht süßen Geschmack. Dadurch wirkt es einerseits beruhigend auf Vata, während es gleichzeitig aufnahmefähig für wasserlösliche Ablagerungen im Körper wird und auf diese Weise ausleitet und reinigt.
Andere Getränke: Das heiße Wasser ersetzt nicht andere Getränke wie Tee, normales Trinkwasser oder Säfte, sondern ergänzt diese für einen begrenzten Zeitraum als Reinigungsmaßnahme. Ingwertee (siehe Tipp Seite hier) ersetzt wiederum nicht die Trinkkur mit reinem heiße Wasser ohne Zusatz. Dieses hat eigene Wirkungen.
Kurdauer: In der Regel einige Tage bis einige Wochen oder auch phasenweise, zum Beispiel in Zeiten besonderer körperlicher oder geistiger Beanspruchung, während oder zur Vorbeugung einer Erkältungskrankheit oder zur Entschlackung im Frühjahr und Herbst, auch in Verbindung mit Fastenkuren.
Bodensatz: Durch das lange Kochen setzen sich Wasserbestandteile als Bodensatz ab. Es handelt sich hauptsächlich um Kalk. Der Bodensatz soll nicht mit in die Thermoskanne aufgenommen werden, also nicht getrunken werden.
Pitta-Typen/empfindlicher Magen: Pitta-betonte Menschen vertragen zu heiße Speisen und Getränke oft nicht gut. Zu heiße Getränke können bei magenempfindlichen Personen Beschwerden verursachen oder verstärken. Also: In dem einen wie dem anderen Falle das Wasser nur warm, keinesfalls kochend heiß trinken.
Belegte Zunge/flaues Gefühl: Meist stellen sich mit Beginn der Kur vermehrtes Wohlbefinden, mehr Frische und Klarheit in Geist und Körper ein. Durch das häufige Trinken von heißem Wasser werden aber sehr wirkungsvoll die unterschiedlichsten Toxine aus dem Verdauungstrakt und Stoffwechsel, die wir im Ayurveda als Ama bezeichnen, freigesetzt, abgebaut und ausgeschieden. Das kann anfangs Symptome erzeugen