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Das Smartphone ist die Kamera, die Eltern immer zur Hand haben, um Ihre Kinder zu fotografieren. Nur: wie gelingen Bilder, die man sich auch Jahre später noch gern ansieht?
Die Regeln guter Fotografie gelten auch für Smartphone-Kameras. Wie Sie dank ihnen schöne und bleibende Erinnerungen Ihres Babys oder Kleinkinds fotografieren, erklärt die Fotografin Barbara Lachner in diesem Buch. Sie lernen, was Sie bei Fotosessions mit Babys und Kleinkindern beachten müssen – von der Sicherheit Ihres Models bis zu den Pflichtfotos. Und Sie verstehen, wie Sie mit Licht umgehen, was gute Bildkompositionen ausmacht und wie Sie Ihre Fotos mit Smartphone-Apps nachbearbeiten. Viele Praxisbeispiele aus dem Eltern-Alltag geben Ihnen wertvolle Inspiration für Ihre eigenen Bilder.
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Mag. Barbara Lachner ist Fotografenmeisterin aus Wien. Unter mysweetlittlebaby.at betreibt sie ein Fotostudio für Newborn-, Baby- und Kinderfotografie.
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Barbara Lachner
So hältst du die schönsten Momente fest
Barbara Lachner
www.barbaralachner.at
Lektorat: Boris Karnikowski
Copy-Editing: Kerstin Grebenstein, www.buch-fuer-buch.de
Layout und Satz: Veronika Schnabel
Herstellung: Stefanie Weidner, Frank Heidt
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Print978-3-86490-795-1
PDF978-3-96910-069-1
ePub978-3-96910-070-7
mobi978-3-96910-071-4
1. Auflage 2021
© 2021 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
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1.GRUNDLAGEN DER FOTOGRAFIE
1.1Begriffe, die du kennen solltest
Blende
Belichtungszeit
Brennweite
ISO-Zahl
Das Belichtungsdreieck
Bildstabilisator
Fokus
Digitaler Zoom
RAW
JPG
Farbtemperatur und Weißabgleich
Kontrastumfang
Schärfentiefe und Bokeh
Bildrauschen
1.2Reicht die Smartphone-Kamera?
1.3Finde deinen Stil in der Fotografie
1.4Verschiedene Arten, Babys und Kinder zu fotografieren
Gestellte und ungestellte Fotos
Reportage
Lifestyle
Blitz und »available light«
High-Key und Low-Key
2.LICHT
2.1Lerne, Licht zu sehen
Richtung des Lichts
Vorderlicht
Seitenlicht
Gegenlicht
Licht von oben
Qualität des Lichts
2.2Wie du mit Licht arbeiten kannst
Lichteinfall
Blitz
Standort
Reflektor
Selbstgemachter Reflektor
Weißabgleich
Bokeh-Effekt
Goldene Stunde
Blaue Stunde
Mittagssonne
Wenig Licht: andere Lichtquellen nutzen
Abends
Zu Hause
3.BILDGESTALTUNG
Bildaufbau
Kreativer Prozess
Denken wie ein Profi
Mehrere Elemente
3.1Perspektive
Normalperspektive
Aufsicht
Vogelperspektive
Untersicht
Froschperspektive
Top-Shot
3.2Bildausschnitt
Welches Seitenverhältnis?
Den Bildausschnitt wählen
Harmonie
Wesentliches betonen
Mittige Positionierung
Horizont platzieren
Vergrößern durch Bildausschnitt
Bild aufräumen durch Bildausschnitt
3.3Linien und Flächen
Fluchtlinien
Unsichtbare Linien
Diagonalen
Senkrechte und waagerechte Linien
3.4Hintergrund
Vorder- und Hintergrund voneinander absetzen
Natur
Lichter
Zu Hause
DIY-Hintergründe
Vorhang
3.5Goldener Schnitt
Unscharfer Hintergrund
Porträtfunktion
Vordergrund
3.6Schwarz-Weiß
Nachbearbeitung
Licht und Schatten
Lichtverteilung
Fokus auf die Augen
High-Key
Low-Key
3.7Farbe
4.DAS FOTOSHOOTING
4.1Dein Model
Gute Vorbereitung
Die Launen
Wohlfühlen
Trick 17
Weinen
Mitmachen
Spontan
Pausen
Emotionen
Schnell reagieren
Gemütliche Orte
Kleiner Star
Beobachten
Vier Hände
Liegen
Sitzen
Krabbeln
Stehen
Kleidung
Farbauswahl
4.2Neugeborene – in den ersten Tagen
Im Zweifelsfall zur Profi-Fotografin
Die ersten zwei Wochen
Komplexe Posen sind Profisache (und immer retuschiert)
Wärme
Ruhe
Kleidung
4.3Zeit und Geduld
4.4Familie – diese Fotos solltest du nicht vergessen
Kleidung
4.5Praktische Helfer – diese Dinge werden dir helfen
4.6Sicherheit geht vor!
Stabilität
Kamera und Smartphone mit Schlaufe
Stolperfallen
Zweite Person
4.7Ein paar abschließende Tipps
5.BILDBEARBEITUNG
5.1Apps
Schnelle Bildbearbeitung über die Foto-Galerie
5.2Die wichtigsten Einstellungen
Helligkeit
Kontrast
Ambiente
Spitzlichter
Schatten
Kurven
Weißabgleich
Pinsel
Porträt
5.3Bringe deine Fotos groß heraus
Bildbearbeitung 1: Strahlendere Fotos
Bildbearbeitung 2: Aufpeppen
Bildbearbeitung 3: Störendes entfernen
Bildbearbeitung 4: Farblook
Bildbearbeitung 5: Schwarz-Weiß-Look
5.4Teilen und Archivieren
5.5Wertvolle Erinnerungen
DANKSAGUNG
INDEX
Beim Fotografieren mit dem Smartphone gibt es gewisse Aspekte, die du beachten solltest, damit dir ein schönes Bild gelingt.
Also, wie du Licht siehst und es einsetzt, wie du dein Bild gestaltest, wie du deine Perspektive wählst und welche Pose dein Baby oder Kind einnimmt – all das wirkt auf dich, wenn du ein Foto ansiehst. Es beeinflusst, ob das Foto harmonisch wirkt und ob es dir gefällt. Viele Menschen können gar nicht sagen, warum ihnen ein Foto gefällt oder nicht. Sie können es nicht deuten, denn es wirkt im Unterbewusstsein. Wenn du dich mit dem Fotografieren auseinandersetzt, lernst du mit der Zeit genau diese Dinge wahrzunehmen. Dadurch wirst du letztendlich deine Fotos verbessern können.
In diesem Buch geht es um das Fotografieren mit deinem Smartphone. Deswegen gehe ich hier auf die Regeln der Fotografie ein, die auch mit dem Smartphone umsetzbar sind. Trotzdem ist es sinnvoll, gewisse Begriffe schon einmal gehört zu haben. Zu wissen, was mit Blende, Belichtungszeit und Brennweite gemeint ist, gehört zum Basiswissen der Fotografie.
Die Blende sitzt im Objektiv. Sie ist in »großen« Kameras neben dem Verschluss die zweite lichtregelnde Instanz. Sie bestimmt, wie viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor fällt, wenn der Verschluss geöffnet ist (d. h. im Moment des Auslösens wird sie je nach Einstellung größer oder kleiner gestellt, synchron zum Verschluss). Eine kleine Blendenzahl steht für eine große Öffnung der Blende, es fällt somit viel Licht auf den Sensor. Eine große Blendenöffnung bedeutet nicht nur mehr Licht, das auf den Sensor trifft und ein Bild entstehen lässt, sondern auch eine geringere Schärfentiefe (dazu gleich mehr). Ist das Umgebungslicht zu gering und die Blendenöffnung klein, dann fällt nur wenig Licht auf den Sensor und das Foto wird zu dunkel.
Mit der Blendenöffnung steuerst du aber nicht nur, wie viel Licht durch das Objektiv fällt, du steuerst auch, wie viel vor und hinter deinem Motiv noch scharf erscheint – dieser Bereich ist die sogenannte »Schärfentiefe«. Eine große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) sorgt für eine geringere Schärfentiefe im Bild, als wenn du mit einer geschlossenen Blende (größere Blendenzahl) fotografierst. Das Hauptmotiv setzt sich so besser von Vorder- und Hintergrund ab, Schärfentiefe ist also ein wichtiges Mittel der Bildkomposition.
Smartphone-Kameras haben meist eine festgelegte Blende, das Spiel mit der Schärfe entfällt hier daher (außer, wenn du ganz nah an dein Motiv herangehst). Daher wird bei Smartphones die auf den Sensor fallende Lichtmenge nur über die Belichtungszeit gesteuert, die deine Kamera-App automatisch einstellt.
Die Belichtungszeit wird auch »Verschlusszeit« genannt und bestimmt, wie lange Licht auf den Sensor fällt. Sie steuert also den Lichteinfall bzw. die Bildhelligkeit. Ist die Belichtungszeit doppelt so lang, so fällt auch doppelt so viel Licht auf den Sensor. Bei langen Belichtungszeiten besteht die Gefahr von Verwacklungs- bzw. Bewegungsunschärfen. Das bedeutet, je länger die Belichtungszeit, desto unschärfer wird dein Baby oder Kind, wenn es sich bewegt.
Dies ist auch eines unserer Hauptprobleme, wenn wir unsere Kinder fotografieren möchten.
Belichtungskorrektur
Manchmal möchte man die von der Kamera-App gewählte Belichtungszeit nach oben oder unten korrigieren, um eine Unter- oder Überbelichtung zu vermeiden. Diese Belichtungskorrektur kannst du in der Kamera-App ganz leicht vornehmen. Tippe mit deinem Finger auf dein Hauptmotiv und dann erscheint in der Regel ein Sonnensymbol (siehe Bild links). Dieses kannst du hinauf- und hinunterschieben. Sobald du die richtige Belichtung für dich gefunden hast, sperrst du am besten diese Einstellung mit dem dazugehörigen Symbol, dann kannst du gleich öfters mit derselben Belichtung auslösen.
Die Brennweite bezeichnet die Entfernung zwischen dem Bildsensor und der ersten optisch wirksamen Linse (das muss nicht die Frontlinse sein, die vielleicht nur als Schutz dient).
Wenn du ein Weitwinkelobjektiv verwendest, dann hast du eine kleine Brennweite und einen großen Bildwinkel – es »passt« viel aufs Bild. Bei einem Teleobjektiv hast du eine große Brennweite und einen kleinen Bildwinkel – dein Bild zeigt nur Details. Hat dein Smartphone mehr als ein Objektiv auf der Rückseite, sind dies meist ein Weitwinkel- und ein leichtes Tele-Objektiv.
Sensor
Der Sensor wandelt das einfallende Licht so um, dass es in der Kamera digital verarbeitet und gespeichert werden kann.
Auflösung
Die Auflösung gibt an, wie viele Bildpunkte (Pixel) sich in einem Bild befinden. Die Auflösung wird in der Regel in Megapixel angegeben. Ein Megapixel entspricht 1.000.000 Bildpunkten.
Reicht das Licht nicht aus und die Belichtungszeit wird zu lang für scharfe Fotos, kannst du auch die ISO-Empfindlichkeit höherstellen – sie steht für die Verstärkung des Bildsignals aus dem Sensor. Je höher die ISO-Zahl ist, desto mehr wird das Bildsignal verstärkt und du kannst ohne Verwackeln fotografieren.
Aber Achtung, bei einer höheren ISO-Zahl entsteht mehr Bildrauschen, wie du in den nachfolgenden Bildern am Hintergrund erkennen kannst. Es hängt von deinem Empfinden ab, wie viel Rauschen für dich noch okay ist.
Je nach Hersteller und Modell deines Handys hast du die Möglichkeit, im manuellen Modus deiner Kamera-App die ISO-Zahl zu ändern. Bei meinem alten Handy konnte ich die ISO-Zahl einstellen, bei meinem neuen passt sich diese automatisch an. Es hängt also vom Hersteller ab, ob du die ISO-Zahl einstellen kannst oder nicht.
Es gibt mittlerweile schon zahlreiche Apps im App Store, mit denen du manuelle ISO-Werte (und Belichtungszeiten) einstellen kannst. Ich verwende gerne die App »Manual Camera by Geeky Devs Studio« (Android).
Mit dieser App lässt sich u. a. die ISO-Zahl ganz leicht mit diesem Wahlrad verstellen.
Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit spielen zusammen, um das perfekt belichtete Foto zu gewährleisten. Dafür sorgt meist die Belichtungsautomatik, du kannst das aber auch manuell steuern. Änderst du bei gleichbleibendem Licht einen der Werte, musst du einen der anderen beiden Werte nachziehen, um weiterhin eine perfekte Belichtung zu erhalten. Welchen Wert du änderst, hängt von dem Bild ab, das du machen möchtest: Willst du eine geringe Schärfentiefe, öffnest du die Blende und verkürzt die Belichtungszeit. Willst du eine Bewegung durch Verwischen zeigen, verlängerst du die Belichtungszeit und schließt die Blende. Die gegenseitige Abhängigkeit dieser Werte und ihr Zusammenspiel bezeichnet man auch als das »Belichtungsdreieck«.
Der Bildstabilisator sorgt dafür, dass Aufnahmen weniger verwackelt sind. Er gleicht deine Bewegung aus, nicht aber die deines sich bewegenden Babys oder Kindes.
Wenn man vom »Fokus« der Kamera spricht, ist damit vereinfacht das Feld im Sucher der Kamera gemeint, das die Schärfe des Fotos festlegt. Dies ist in der Regel das Messfeld in der Mitte deines Displays. Der Fokus ist immer der schärfste Punkt in einem Foto. Dieser lenkt auch die Aufmerksamkeit auf sich. Deswegen ist es wichtig, dass du bei Porträtaufnahmen auf die Augen fokussierst.
Automatischer Fokus
Wenn du mit deinem Smartphone fotografierst, ohne auf das Display zu tippen, dann wird die Kamera einen automatischen Fokus benutzen. Je nach Hersteller, Gerät und Software wird demensprechend fokussiert.
Der Fokus sollte eigentlich auf den Augen des Hasen liegen. Wenn ich die Kamera entscheiden lasse, fokussiert sie in der Mitte, also rechts neben dem Hasen. Das macht keinen Sinn.
Manueller Fokus
Besser ist es, wenn du selbst entscheidest, wo der Fokus liegen soll.
Bevor du den Auslöser drückst, wähle auf dem Display durch Antippen, auf welchen Punkt scharfgestellt werden soll und drücke erst dann den Auslöser. Bei diesem Beispiel tippe ich also auf das Gesicht des Hasen bzw. auf die Augen. Wenn ich jetzt die Kamera bewege, dann bleibt der Hase in dieser Kamera-App trotzdem fokussiert. Der Hase sitzt ruhig da. Da ist es natürlich sehr einfach zu fokussieren.
Ich habe das Gleiche mit meinen Kindern auch probiert und der nachgezogene Fokuspunkt funktioniert ganz gut. Solange sie nicht aus dem Bild laufen oder sich umdrehen, bleibt es fokussiert. Ob du diesen nachverfolgenden Fokuspunkt hast, kommt auf den Hersteller, das Gerät oder die Kamera-App an. Auf das Display zu tippen und so den Fokus selbst zu bestimmen, sollte auf deinem Smartphone aber immer möglich sein (möglicherweise musst du danach eine Belichtungskorrektur vornehmen).
Weil manche Smartphones nur ein Weitwinkel- und kein Teleobjektiv haben, nutzen sie den »digitalen Zoom«. Dieser vergrößert nur den Bildausschnitt und verschlechtert somit die Bildqualität. Am besten vermeidest du den digitalen Zoom oder verwendest ihn nur sehr selten. Besser ist es, wenn du näher an dein Motiv herangehst.