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E-Book basiert auf: 17. Auflage 2018
Dampfender Glühwein, herrlich puderbestäubter Stollen und würzige Pfefferkuchen: Alle Jahre wieder verwandelt sich Dresden im Advent in eine funkelnde Weihnachtsstadt. Auf drei Kilometern Länge reiht sich ein Weihnachtsmarkt an den anderen, mittendrin der berühmteste von ihnen: der Striezelmarkt. Mit ihm hat 1434 alles angefangen, mit mehr als 200 Ständen und 2,5 Mio. Besuchern ist er heute der größte der Stadt. Der namensgebende Striezel erfreut sich als zuckersüßes Stollengebäck bis heute größter Beliebtheit – und auch die leckersten Pflaumentoffel und Christstollen finden sich mit dem neuen Baedeker im Handumdrehen!
Goldener Wagen, Rosengründchen, Katzensprung – diese Weinlagen tragen nicht nur klangvolle Namen, sie produzieren auch gute Tropfen voller Charakter. Da schuldet man es schon fast der Gegend, die Sächsische Weinstraße zu erkunden, gemütlich in Strauß- und Besenwirtschaften einzukehren, eine Führung beim Winzer mitzumachen oder zur Weinwanderung aufzubrechen.
Sommerliche Silvestergefühle gefällig? Nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus. Glücklicherweise findet an warmen Sommerwochenenden in Dresden alle naselang irgendwo ein Feuerwerk statt: bei Festen im Stadtzentrum oder einer großen Party auf Schloss Albrechtsberg. Suchen Sie sich an solchen Abenden am besten einen Platz am Elbufer, dann haben Sie doppelte Freude daran: am Himmel und als Spiegelung im Fluss!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 358
Ihr digitaler Baedeker
Verkehrsplan Dresden
Preiskategorien & Legende
Top 20
Willkommen bei Baedeker!
10 Souvenirs (Baedeker Überraschungen)
Baedekers Top-Ziele
Magische Momente
Zeit für Entschleunigung
Sommerliche Silvestergefühle
Kuppelwunder
Sommer, wie er sein sollte
Auf, preiset die Tage!
Singin’ in the Rain
Frühaufsteherfreuden
Festungsweihnachten
Nicht ablenken lassen
Pfeifkonzert!
Überraschendes
6 x Durchatmen
6 x Erstaunliches
6 x Unterschätzt
6 x Einfach unbezahlbar
6 x Typisch
Das ist Dresden
Touren
Tour 1: Dresden kompakt
Tour 2: Für Kunstliebhaber
Tour 3: Bummel durch die Innere Neustadt
Tour 4: Lustschlösser, Elbe und Weinberge
Tour 5: Elberadweg
Sehenswertes Von A Bis Z
Albertinum
Altmarkt
Augustusbrücke
Blasewitz
Blaues Wunder
Brühlsche Terrasse
Deutsches Hygiene-Museum
Baedeker Wissen: Daniel Düsentrieb an der Elbe
Dreikönigskirche
Elbschlösser
Frauenkirche
Baedeker Wissen: Frauenkirche
Friedrichstadt
Gemäldegalerie Alte Meister
Großer Garten
Großsedlitz (Barockgarten)
Hofkirche
Hosterwitz
Jägerhof
Japanisches Palais
Johanneum · Verkehrsmuseum
Kreuzkirche
Loschwitz
Baedeker Wissen: Der Weg ist das Ziel
Meißen
Baedeker Wissen: Das weiße Gold
Militärhistorisches Museum
Schloss Moritzburg
Neue Synagoge
Neumarkt
Neustadt
Panometer
Schloss Pillnitz
Prager Straße
Radebeul
Residenzschloss
Baedeker Wissen: Residenzschloss
Sächsische Schweiz
Stadtmuseum · Landhaus
Burg Stolpen
Theaterplatz
Schloss Weesenstein
Weißer Hirsch
Zwinger
Baedeker Wissen: Zwinger
Hintergrund
Die Stadt und ihre Menschen
Stadtgeschichte
Baedeker Wissen: Dresden auf einen Blick
Kunst- und Kulturgeschichte
Interessante Menschen
Baedeker Wissen: August der Starke
Erleben und Geniessen
Ausgehen
Essen und Trinken
Baedeker Wissen: Typische Gerichte
Baedeker Wissen: Nur echt mit dem Siegel
Feiern
Baedeker Wissen: Das Leben, ein Fest
Museen
Shoppen
Baedeker Wissen: Oase für die Sinne
Stadtbesichtigung
Übernachten
Praktische Informationen
Kurz und bündig
Anreise ∙ Reiseplanung
Auskunft
Lesetipps
Vergünstigungen
Verkehr
Verzeichnis der Karten und Grafiken
Impressum
Karl Baedeker erfindet den Reiseführer
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Preise für ein Hauptgericht
€€€€über 25 €€€€15 - 25 €€€10 - 15 €€bis 10 €Preise für ein Doppelzimmer
€€€€über 180 €€€€120 - 180 €€€80 - 120 €€bis 80 €Textspecial, Infografik & 3D
Top-Sehenswürdigkeiten
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Die Top-Sehenswürdigkeiten von Dresden
Kunstschätze vom 19. Jh. bis in die jüngste Gegenwart, von Caspar David Friedrich bis Gerhard Richter Mehr >>>
Der »Balkon Europas« ist der Treffpunkt der Flaneure – vor allem, aber nicht nur bei Sonnenuntergang. Mehr >>>
Dresdens Wahrzeichen, tatsächlich auferstanden aus Ruinen zum Symbol der Versöhnung Mehr >>>
Wer kennt sie nicht, die herzigen Engelchen der »Sixtinischen Maddonna« von Raffael? Mehr >>>
Barock, Nostalgie und Hightech treffen im grünen Herz der Stadt aufeinander: Palais und Eisenbahn im Park, Elektromobilität in der Gläsernen Manufaktur Mehr >>>
Eine katholische Insel im Mutterland der Reformation Mehr >>>
Mittelalterliches Ensemble hoch über der Stadt Mehr >>>
Schauen Sie zu, wie das weltberühmte weiße Gold geformt und bemalt wird. Mehr >>>
Ein Märchenschloss, von Teichen umgeben. Hier fand Aschenbrödel ihre drei Haselnüsse. Mehr >>>
Chinesisch inpirierte barocke Leichtigkeit am Ufer der Elbe. Und eine uralte Kamelie. Mehr >>>
Prächtige Renaissance: die Residenz der sächsischen Kurfürsten und Könige Mehr >>>
Mehr als eine Schatzkammer: Wunderwerke der Goldschmiedekunst Mehr >>>
Viele dieser hier gezeigten Waffen und Rüstungen kamen wohl kaum zum Einsatz, zu wertvoll waren sie. Mehr >>>
Herrliche Landschaften im Wander- und Kletterparadies zwischen Bastei und Lilienstein, dazu hübsche Städtchen wie Pirna und Bad Schandau Mehr >>>
Eine Festung, wie sie im Lehrbuch steht Mehr >>>
Dresdens schönste Kulisse: hier Semperoper und Zwingergalerie, da Hofkirche und Schloss. Und mittendrin König Johann. Mehr >>>
Der Fixstern der Dresdner Kulturwelt Mehr >>>
Kein Schloss, kein Palais, sondern die Umfriedung eines Festplatzes: Barock in Vollendung Mehr >>>
Die Leidenschaft August des Starken brachte einzigartige Stücke aus Europa und Ostasien an die Elbe. Mehr >>>
Meisterwerke der Feinmechanik Mehr >>>
Diesen Magischen Moment in Dresden möchte ich Ihnen ganz besonders ans Herz legen: Zugegeben, man muss früh aufbrechen. Aber wenn Sie es schaffen, frühmorgens gegen 7 Uhr in den Park von Pillnitz zu kommen, haben Sie diese bezaubernde Anlage fast für sich allein. Schließlich sind die selbst erlebten Geschichten die schönsten, um sie zu Hause zu erzählen.
Wir wünschen Ihnen lebendige Eindrücke und Zeit für das Wesentliche! Entdecken Sie mit Baedeker das Außergewöhnliche, lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie Ihr persönliches Programm nach Ihren Vorlieben.
Herzlichst
Rainer Eisenschmid, Chefredakteur Baedeker
10 Dinge und Erinnerungen, die ich mitnehme ...
Die Engelchen der »Sixtinischen Madonna« – ob als Tasse, Regenschirm oder Kühlschrankmagnet
Eine Ahnung davon, warum die Dresdner, egal ob jung oder alt, eingeboren oder zugezogen, so glühende Lokalpatrioten sind
Die Erinnerung an einen entspannten Abend im Elbegarten bei Feldschlösschen Pilsner, Bratwurst, dem Blick auf das Blaue Wunder und die vorbeiziehenden Dampfer
Das Wörtchen »nu« (mit kurzem »u«), das in Dresden »ja«, »na klar«, in jedem Fall aber Zustimmung bedeutet
Einen Gewürztraminer vom Weingut Klaus Zimmerling
Eine Tüte »Russisch Brot« der Traditionsfirma »Dr. Quendt«
Das Staunen über die feinmechanischen Wunderwerke im Mathematisch-Physikalischen Salon und über die Kunstfertigkeit ihrer Erbauer
Die »Enkelin« der Pillnitzer Kamelie, zu haben im Besucherzentrum »Alte Wache« von Schloss Pillnitz
Die Gespräche beim Bier über Gott und die Welt mit neuen Freunden in einer der Neustadtkneipen
»Dresdner Essenz«: Badesalze in Düften wie »Amazonas«, »Sommerregen « oder »Schokolade & Rosa Pfeffer« in praktischen 60-Gramm-Päckchen
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Zeit für Entschleunigung
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Sommerliche Silvestergefühle
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Kuppelwunder
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Sommer, wie er sein sollte
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Auf, preiset die Tage!
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Singin’ in the Rain
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Frühaufsteherfreuden
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Festungsweihnachten
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Nicht ablenken lassen
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Pfeifkonzert!
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Entspannen, runterkommen, wohlfühlen > > >
Hätten Sie das gewusst? > > >
Genau hinsehen, nicht daran vorbeigehen, einfach probieren > > >
Erlebnisse, die für Geld nicht zu bekommen sind > > >
Dafür fährt man nach Dresden > > >
© pa/Sebastian Kahnert
»Jauchzet, frohlocket«, singt der Knabenchor der Kreuzkirche. Wer kann da schon widerstehen?
D
Dresden
Die großen Themen rund um Elbflorenz. Lassen Sie sich inspirieren!
© Dumont Bildarchiv/Ernst Wrba
Schloss, Hofkirche und Brühlsche Terrasse scheinen um die Wette zu leuchten.
Dampfender Glühwein, herrlich puderbestäubter Stollen und würzige Pfefferkuchen: Alle Jahre wieder verwandelt sich Dresden im Advent in eine funkelnde Weihnachtsstadt. Auf drei Kilometern Länge – vom Hauptbahnhof über die Innenstadt bis zum Albertplatz auf der Neustädter Elbseite – reiht sich ein Weihnachtsmarkt an den anderen, mittendrin der berühmte Striezelmarkt.
© Adobe Stock / fotolia
Herrnhuter Weihnachtssterne tauchen Dresdens Weihnachtsmärkte in sanftes Licht.
IM Schatten der Frauenkirche kommt es zum großen Treffen. Die Heiligen Drei Könige begrüßen das Christkind. Zwar bekennen sich im atheistisch geprägten Dresden nur rund 20 % der Einwohner zu einer christlichen Konfession – trotzdem steht hier jedes Jahr der Stall von Bethlehem mit lebensgroßen Figuren und echten Schafen. Vor der Krippe intonieren die Dresdner Kurrendesänger »Leise rieselt der Schnee«, auch wenn der hier in der Vorweihnachtszeit meist auf sich warten lässt. Es ist Advent auf dem Neumarkt. Die Dezemberluft riecht nach frisch gebackenem Brot, gerösteten Maronen und orientalischem Mokka, die Herrnhuter Sterne an den Marktbuden und großen Weihnachtstannen tauchen den Abend in mildes Licht, in einer Ecke dreht sich ein handbetriebenes Karussell. Die Marktbuden sind historischen Vorbildern aus der Zeit um 1900 nachempfunden. Bürsten- und Besenbinder, Hutmacher, Holzschnitzer und Buchdrucker bieten in traditionellem Gewand handgefertigte Waren feil, wie es sie hier schon vor 100 Jahren gegeben hat. Die kulinarischen Genüsse stammen meist von Bio-Erzeugern aus der Region wie dem Vorwerk Podemus oder der Braumanufaktur Schmilka.
Natürlich ist in Dresden auch der Besuch des Striezelmarkts vorweihnachtliche Pflicht, immerhin ist er der berühmteste und mit mehr als 200 Ständen und 2,5 Mio. Besuchern auch der größte Weihnachtsmarkt der Stadt. Mit ihm hat 1434 alles angefangen. Der namensgebende Striezel war zu jener Zeit zwar noch ein fades Fastengebäck >>>, aber das hat sich zum Glück mit päpstlicher Erlaubnis geändert und wird auf dem ältesten beurkundeten Weihnachtsmarkt Deutschlands mit dem Stollenfest zelebriert. Klar, dass man den geschützten »Original Dresdner Christstollen« auch an jeder Ecke kaufen kann. Striezelmarkt-Glücksbringer ist aber der »Pflaumentoffel«, ein Backpflaumen-Männchen mit Zylinder, Umhang und Leiter. Er nickt ganz sanft in die Erinnerungsrichtung der oft keine zehn Jahre alten Schornsteinfegerjungen, die die Kamine von innen reinigen mussten. Stark vertreten ist die weihnachtliche Holzkunst aus dem nahen Erzgebirge. Ein begehbarer Schwibbogen und die weltgrößte erzgebirgische Stufenpyramide gehören zu den Wahrzeichen, Schwibbogen- und Pyramidenfest zu den Höhepunkten des Striezelmarkts.
Ein Dutzend Weihnachtmärkte warten in Dresden auf Besucher, neben den beiden genannten haben auch andere ein ganz eigenes Flair, etwa die Mittelalter-Weihnacht im Stallhof, der internationale Augustusmarkt mit seinen weiß-goldenen Pagoden auf der Hauptstraße oder der Elbhangfest-Weihnachtsmarkt am Blauen Wunder in Loschwitz mit regionalem Kunsthandwerk.
Bei der alljährlichen Weihnachtsausstellung im Dresdner Volkskunstmuseum im Jägerhof können Sie Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuschauen und weihnachtliche Volkskunst aus ganz Sachsen bestaunen. Wer für das oft schon Monate vorher ausverkaufte Weihnachtsoratorium mit dem Dresdner Kreuzchor in der Kreuzkirche keine Tickets bekommen hat, sollte das Adventskonzert des weltberühmten Knabenchors im Dynamo-Stadion nicht verpassen.
Vorweihnachtlicher Klassiker mit Kultstatus sind die Aufführungen von »A Christmas Carol – Ein Weihnachtslied« nach Charles Dickens im stimmungsvollen Ambiente des Palais im Großen Garten. Tickets dafür sollten Sie sich rechtzeitig sichern: ab Anfang Oktober unter www.staatsschauspiel-dresden.de.
© laif
Was nehmen wir denn jetzt mit als Weihnachtssouvenir?
Deutschlands erste Gartenstadt sollte nichts weniger als das Leben reformieren: Arbeit, Wohnen, Kultur und Natur – harmonisch verbunden. Initiiert und ausgeführt wurde das Projekt von dem Möbelfabrikanten Karl Schmidt, dem Mäzen Wolf Dohrn und dem Architekten Richard Riemerschmid, alle drei aktive Mitglieder des Deutschen Werkbundes. Der Erfolg gibt ihnen Recht, bis heute gehört Hellerau zu den beliebtesten Wohngegenden Dresdens.
© laif
Hellerau ist auch heute noch ein Idyll.
BEIM Hellerauer Marktbäcker duftet es nach frischem Backwerk und allerlei Gewürzen. Torsten Eckert hat soeben ein »Brot des Monats« aus dem Ofen geholt. Diesmal ist es ein »Fougasse« mit Rosmarin, Meersalz und Knoblauchöl. Zusammen mit Frau Maria übernahm er 2011 die 100 Jahre alte Bäckerei, ein Glücksfall für das Bäckerpaar und die Gartenstadt. Hier wird noch mit der Hand und mit Sauerteig gearbeitet, und es kommen nur ehrliche Zutaten zum Einsatz: Ährenwort-Mehl aus der Dresdner Mühle, Haferflocken, Schrot.
Die denkmalgeschützte Häuserzeile am Markt mit der Bäckerei auf der Westseite ist Teil des ursprünglichen Bebauungsplans der Gartenstadt Hellerau, der wie das Gebäude selbst vom Architekten Richard Riemerschmid stammt. Vom Markt hügelabwärts führt eine Straße, die der landläufigen Vorstellung von einer Gartenstadt wohl am ehesten entspricht und dazu auch noch »Am grünen Zipfel« heißt. Hinter winzigen Vorgärten mit üppigen Rosenbüschen stehen die fast bilderbuchartig-putzigen Reihenhäuser des »Kleinhausviertels«, ebenfalls von Riemerschmid geplant.
Gleich um die Ecke am Moritzburger Weg 67 wartet ein weiterer Bau von ihm: Das Fabrikgebäude der Deutschen Werkstätten Hellerau war die Keimzelle der Gartenstadt. Karl Schmidt hatte sie 1909 noch außerhalb Dresdens angesiedelt, sein Architekt entwarf den Grundriss in Form einer Schraubzwinge. Hier wurden ab 1910 die berühmten »Maschinenmöbel« hergestellt, die Sie im »Schaudepot« im Kunstgewerbemuseum in Schloss Pillnitz anschauen können. Heute fertigen die Deutschen Werkstätten in einem modernen Komplex gegenüber vom alten Firmengelände u.a. hochwertige Objektausbauten. Im einstigen Pförtnerhaus hat »Schmidt’s« sein stilvolles Domizil bezogen, mittlerweile eines der angesagtesten Dresdner Restaurants (www.schmidts-dresden.de).
Am Ausbau der Gartenstadt waren ab 1910 außer Riemerschmid vor allem Hermann Muthesius und Heinrich Tessenow beteilligt. Sie folgten den Idealen der englischen Gartenstadtbewegung, um den Auswüchsen der Industrialisierung zu begegnen und ein naturnahes, gesundes Wohnen zu ermöglichen. Tessenow lieferte den Entwurf für das geistig-kulturelle Zentrum der Gartenstadt. Im 1911/1912 errichteten Festspielhaus Hellerau installierte der Schweizer Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze seine »Bildungsanstalt für Rhythmische Gymnastik«, ein Zentrum der Reformbewegung und Geburtsort der Moderne. Hier traf sich die Avantgarde zum Lernen, Arbeiten und Feiern, darunter Mary Wigman, Oskar Kokoschka, Upton Sinclair, Stefan Zweig und Franz Kafka. Die Nazis funktionierten das Gelände zur Kaserne um, nach dem Krieg wurde es bis 1992 von der sowjetischen Armee genutzt. Seit der Sanierung gestaltet das »Europäische Zentrum der Künste Dresden« ein ganzjähriges Programm. Seit einigen Jahren bemüht sich ein Förderverei, dass Hellerau als »Laboratorium einer neuen Menschheit« in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wird.
Wie war das wohl, als Künstler aus ganz Europa kamen? Und wie wurde Hellerau nach so langer Abstinenz wieder zum Ort für Tanz, Musik, Kunst und Medien? Führungen durch das Festspielhaus Hellerau und das angrenzende Areal lassen die spannende Geschichte des Orts lebendig werden. Jeden Fr. 14, jeden 3. So. im Monat 11 Uhr; Führungen durch die Gartenstadt für Gruppen auf Anmeldung: Deutscher Werkbund Sachsen, Tel. 0351 264 62 46.
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Konzentriertes Arbeiten in den Deutschen Werkstätten und beim Ballett im Festspielhaus
Wie in längst vergangenen Zeiten: Am entspanntesten erleben Sie Dresden und die Schönheit des Elbtals vom Dampfer aus. Immerhin betreibt die Sächsische Dampfschiffahrt die älteste, größte und natürlich auch schönste Raddampferflotte der Welt. Flussabwärts geht es vom Terrassenufer unterhalb der Brühlschen Terrasse über Radebeul und Meißen bis nach Seußlitz und flussaufwärts vorbei an Pillnitz und Pirna bis Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz.
© DMBA/ pa
Der Schornstein ist umgeklappt – Volldampf voraus unter dem Blauen Wunder hindurch!
EIN lautes Tuten, und der stattliche alte Dampfer löst sich von der Anlegestelle. Natürlich tutet er nicht, auch wenn es so klingt: Er pfeift, mit seiner Dampfpfeife, wie der Bootsmann in einer Mischung aus Belustigung und heiligem Ernst richtigstellt. Und jeder Dampfer hat zudem seinen ganz eigenen Pfeifenton! Neun historische Raddampfer besitzt das 1836 als »Elbdampfschiffahrtsgesellschaft« gegründete Unternehmen heute – der älteste, die »Stadt Wehlen«, wurde 1879 in Betrieb gestellt, der jüngste und größte, die »Leipzig«, lief 1929 in der Schiffswerft Dresden-Laubegast vom Stapel. Die »Diesbar« von 1884 ist ein »technisches Denkmal« und wird als einziger Raddampfer der Flotte noch mit Kohle befeuert. Außer der regulären Mannschaft aus Kapitän, Steuer- und Bootsmann sowie Maschinist versieht hier deshalb auch ein Heizer seinen schweißtreibenden Dienst.
Die wunderbar aus der Zeit gefallenen historischen Dampfer werden von Einheimischen wie Touristen heiß geliebt. Dagegen passen die zwei modernen Motor-Salonschiffe »Gräfin Cosel« und »August der Starke« aus dem Jahr 1994 nicht so recht ins Bild und werden auch schon mal spöttisch »Gorbitz« und »Prohlis« genannt, nach den Plattenbausiedlungen am Rande der Stadt. Wer es also eher nostalgisch mag, sollte beim Buchen des Tickets nach dem Schiffstyp fragen. Wenn Sie einen Blick in den nach oben offenen Maschinenraum der alten Dampfer werfen, können Sie blank geputzte Messinginstrumente bestaunen und die wuchtigen Dampfmaschinen bei ihrer präzisen Arbeit beobachten. An den Seiten geben Fenster den Blick auf die roten Schaufelräder frei, die gischtspritzend durch den Fluss pflügen. Immer wieder faszinierend und ein beliebtes Fotomotiv ist übrigens das Abkippen des Schornsteins bei der Brückendurchfahrt. Die Oldtimer haben überdachte Sonnendecks, behagliche Salons und natürlich eine Bordküche. Schnitzel und Wiener Würstchen, Kaffee und Eierschecke werden von gut aufgelegten Stewards an den Tisch gebracht.
Bei der Planung eines Ausflugs auf der Elbe haben Sie die Qual der Wahl. Vor allem in der Hauptsaison von Mai bis Mitte Oktober stehen neben den Linienfahrten verschiedenste Veranstaltungsfahrten auf dem Programm. Doch selbst in der Vorweihnachtszeit legt die Flotte gelegentlich ab: zum »Adventslunch« oder als »Glitzerschiff im Advent«. Wem Zeit oder Muße für eine Dampferfahrt fehlen, der kann alle Schiffe auch bei der jährlichen Flottenparade am 1. Mai oder nur die Raddampfer bei der Dampferparade zum Dampfschiff-Fest im August erleben – wenn nicht gerade mal wieder Niedrigwasser dem Spektakel einen Strich durch die Rechnung macht.
Perfekt für Dampfer-Novizen ist eine der täglichen Schlösserfahrten von der Altstadt aus vorbei an den Elbschlössern und unterm Blauen Wunder durch bis zum Schloss Pillnitz. Elbaufwärts dauert das 110 Minuten, elbabwärts eine Stunde. Da bleibt viel Zeit zum Inspizieren des Schiffes und – am besten mit einem Glas sächsischen Weins in der Hand – zum Genießen der Landschaft.
© Pollex
Technik Anno dazumal: ganz ohne Elektronik, dafür schön blank poliert
Meissener Porzellan! Das klingt nach Luxus, nach der »maladie de porcelaine«, der Porzellansucht von August dem Starken – und nach dem Sonntagskaffee bei der Erbtante, die das gute Service aus dem Vertiko holt. Seit mehr als 300 Jahren begeistert das weiße Gold aus Meißen schon die Menschen, als exquisites Geschirr für den nicht ganz alltäglichen Gebrauch, als Statussymbol und als Sehnsuchtsobjekt von Sammlern in der ganzen Welt.
© laif
Dazu braucht es eine ruhige Hand …
ZUTATEN braucht es für die Porzellanherstellung nicht viele, im Wesentlichen nur Kaolin, Feldspat und Quarz – und das heute wie vor 300 Jahren. Doch es bedurfte genialer Wissenschaftler und Tüftler, gerade diese Stoffe in einem ganz bestimmten Verhältnis zu mischen und eines der großen Rätsel ihrer Zeit zu lösen. Denn im 17. Jh. ist feines Porzellan aus China und Japan bei Königen, dem Adel und wohlhabenden Bürgern in Europa zwar heiß begehrt, aber der lange und gefahrenreiche Transportweg macht es teuer. Also versucht man, selbst hinter sein Geheimnis zu kommen. Der Naturwissenschaftler Ehrenfried Walther von Tschirnhaus experimentiert schon in den 1690er-Jahren mit der Herstellung von Porzellan und schlägt August dem Starken 1696 sogar die Gründung einer Porzellanmanufaktur vor.
Zu dieser Zeit beginnt Friedrich Böttger gerade 14-jährig in Berlin eine Apothekerausbildung, wendet sich jedoch bald der Alchimie zu. Als er behauptet, Gold herstellen zu können, wird er 1701 vom sächsischen Kurfürsten in ein Dresdner Laboratorium gebracht. Hier trifft er mit Tschirnhaus und dem Freiberger Bergrat und Hüttenfachmann Pabst von Ohain zusammen. Schon bald stehen nicht mehr Experimente zur Herstellung von Gold im Mittelpunkt; das Ziel ist nun das weiße Gold, das August der Starke fordert. Dann der Durchbruch: 1707 gelingt die Herstellung des roten Jaspisporzellans, heute Böttgersteinzeug genannt. Am 15. Januar 1708 notiert Doktor Johann Jacob Bartholomaei, Böttger als Leibarzt und Helfer zugeteilt, die vRezeptur für das »optimal weiß und durchscheinende« Porzellan. Das Datum gilt als Geburtsstunde des weißen europäischen Hartporzellans. Es vergeht ein weiteres Jahr, bis Böttger am 28. März 1709 August dem Starken offiziell die Erfindung des Porzellans verkündet. Tschirnhaus ist im Oktober zuvor an der roten Ruhr gestorben, und so erntet Böttger den Ruhm allein. Erst 300 Jahre später soll Tschirnhaus den ihm gebührenden Platz in der Porzellangeschichte erhalten.
Am 23. Januar 1710 verkündet August der Starke per Dekret die Gründung der ersten europäischen Porzellanmanufaktur, die kurz darauf und für 153 Jahre auf der Albrechtsburg Meißen eingerichtet wird. Die ab 1722 eingesetzten »Gekreuzten blauen Schwerter« werden zu einem der bekanntesten Markenzeichen der Welt. Schon in den ersten Jahrzehnten der Manufaktur schaffen Porzellanmaler wie Johann Gregorius Höroldt und Modelleure wie Johann Joachim Kaendler – er vor allem mit seinen Tierfiguren und höfischen Szenen – unvergleichliche Kunstwerke, die den Ruf des Meissener Porzellans begründen. Dazu gehört auch das aus 2000 Teilen bestehende »Schwanenservice« für den Grafen Brühl. Auch die berühmtesten Dekore stammen aus jener Zeit, etwa der Rote Ming-Drache; am bekanntesten ist wohl das nach fernöstlichen Vorbildern entwickelte kobaltblaue Zwiebelmuster, das allerdings nicht aus Zwiebeln, sondern Granatäpfeln, Pfirsichen, Bambusstock sowie Lotos- und Chrysanthemenblüten besteht. Die schönsten Highlights aus 300 Jahren Porzellangeschichte sehen Sie im Porzellanmuseum in Meißen.
In den Schauwerkstätten der »Erlebniswelt Haus Meissen« kann man an vier Arbeitsplätzen miterleben, wie Meissener Porzellan in Handarbeit entsteht. Tassen werden gedreht und Figurenteile geformt, anschließend von einem Bossierer anhand eines Modells zusammengesetzt. Unter- und Aufglasurmalerei mit verschiedenen bekannten Motiven schließt den Herstellungsprozess ab. Der Rundgang kann durch Raumton oder mit persönlicher Führung begleitet werden.
Auch das Glasieren ist Handarbeit.
Goldener Wagen, Rosengründchen, Katzensprung – die Weinlagen tragen nicht nur klangvolle Namen, sie produzieren auch gute Tropfen voller Charakter. Da schuldet man es schon fast der Gegend, die Sächsische Weinstraße zu erkunden, gemütlich in Strauß- und Besenwirtschaften einzukehren, eine Führung beim Winzer mitzumachen oder zur Weinwanderung aufzubrechen.
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Was in Radebeuls Weinbergen unten wächst, kann oben im Spitzhaus probiert werden.
SACHSEN ist das nordöstlichste der 13 offiziellen deutschen Weinanbaugebiete und eines der kleinsten noch dazu. Seit 1992 führt die Sächsische Weinstraße über eine einzigartige Kulturlandschaft elbabwärts von Pirna über Dresden, Radebeul und Meißen bis nach Seußlitz: Auf diesen 55 km wird Genuss großgeschrieben. Bei den herbstlichen Weinfesten in Radebeul und Meißen können Sie nicht nur den spritzigen Federweißer testen, sondern auch die ganze Vielfalt der sächsischen Weine kennenlernen.
Das milde Klima im weiten Talkessel der Elbe, viel Sonne und abwechslungsreiche Böden sorgen dafür, dass hier seit Jahrhunderten aromenreiche Weine gemacht werden können. Der Legende nach soll Bischof Benno schon zu Beginn des 12 Jh.s die ersten Reben nahe des Meißner Burgbergs gepflanzt haben. Nachdem im 19. Jh. die Reblaus dem hiesigen Weinanbau beinahe den Garaus gemacht hätte, hielten über Jahrzehnte vor allem Kleinwinzer die Weinbautradition im Elbtal am Leben.
Heute werden in Sachsen primär trockene Weißweinsorten kultiviert wie Müller-Thurgau, Riesling sowie Weiß- und Grauburgunder. Nur noch im Elbtal findet man den Goldriesling, der als junger Wein ein leichter Sommergenuss ist. Mit Spätburgunder oder Dornfelder sind aber langsam auch rote Weine im Kommen. Viele der fast 40 Weingüter und ein Dutzend Weinbaugemeinschaften wurden erst nach der Wende gegründet, schon zu DDR-Zeiten berühmt war jedoch das heutige Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth >>>, zugleich Sachsens älteste Sektkellerei. In der 1938 gegründeten Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen sind 1500 Kleinwinzer vereint, die rund ein Drittel der sächsischen Anbaufläche bearbeiten. Ihr Markenzeichen ist die »Sachsenkeule«, eine nur hier verwendete bauchige Weinflasche. Nicht mit einem Rosé verwechseln sollte man den aus roten und weißen Trauben gekelterten Wein, der in Sachsen – und nur hier – »Schieler« heißt.
Zwei Weingüter liegen mitten in den Dresdner Elbhängen. Unweit des Dresdner Stadtzentrums offeriert Lutz Müller »Weine mit Weitblick«, und das ist durchaus wörtlich zu nehmen: Von der Straußwirtschaft in seinem Weinberg neben dem Schloss Albrechtsberg schauen Sie auf die Elbe, die Stadt und weit hinaus ins Umland. Zum Wein gibt es Flammkuchen aus dem Holzofen.
Bautzner Str. 130 | Straußwirtschaft April bis Okt. Sa., So. und feiertags 11 – 19; März, Nov. bei gutem Wetter So., feiertags 11 Uhr bis zur Dämmerung | www.winzer-lutz-mueller.de
Auf dem Weingut Klaus Zimmerling am Stadtrand von Pillnitz gehen Wein und Kunst eine Symbiose ein. Ganz ohne Herbizide und synthetische Pestizide gedeihen hier auf verwittertem Granit u. a. Riesling, Grauburgunder, Kerner und Gewürztraminer. Klaus Zimmerlings Frau, die Bildhauerin Małgorzata Chodakowska, verwandelt Holzstämme in anmutige Skulpturen, zumeist grazile Frauenfiguren, deren Abbilder sich als wechselnde Etiketten auf den schlanken Flaschen wiederfinden. Von Ostern bis Ende Oktober sind ein Ausschank und eine Galerie im Weinkeller geöffnet.
Bergweg 27 | Fr. 10 – 18, Sa./So. 11 bis 18 Uhr |www.weingut-zimmerling.de
Mit einem Glas Wein in der Hand spazieren Sie Dr. Christian Müller hinterher. Der Vater des Winzers Lutz Müller ist nicht nur Weinkenner, sondern auch versierter Geschichtenerzähler – und so schlendern Sie mit ihm durch die Weinberge am Loschwitzer Elbhang. (www.winzer-lutz-mueller.de)
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Der Sekt im Staatsgut Schloss Wackerbarth wird nach Champagnermethode »gerüttelt«.
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Durchdacht, inspirierend, entspannt
Mit unseren Tourenvorschlägen lernen Sie Dresdens beste Seiten kennen.
© DuMont Bildarchiv/Martin Kirchner
Der Schlosspark von Pillnitz sollte auf jeden Fall auf dem Tourenprogramm stehen.
Wollen Sie Kultur auf höchstem Niveau erleben? Aktivurlaub in idyllischer Natur machen? Oder die Stadt kennenlernen, während Sie bummeln, in besonderen Läden stöbern und vom Straßencafé aus das Treiben beobachten? In Dresden müssen Sie auf nichts verzichten, und das Auto kann dabei die meiste Zeit stehen bleiben: Ein Großteil der Sehenswürdigkeiten befindet sich im Altstadtzentrum und ist bestens zu Fuß erreichbar.
Die entfernteren Stadtteile erreichen Sie gut mit Straßenbahn oder Bus, Ausflugsziele wie die Sächsische Schweiz mit der S-Bahn. Für Stadterkundungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln lohnt sich die Dresden City Card, für die weitere Umgebung die Dresden Regio Card >>>. Wer viel von Dresden sehen will, sollte sich vier Tage Zeit nehmen. Wenn Sie dazu die Sächsische Schweiz erwandern wollen, wäre eine Woche ideal.
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1 Residenzschloss
2 Hofkirche
3 Ständehaus
4 Fürstenzug
5 Johanneum
6 Sekundogenitur
7 Kunstakademie
8 Albertinum
9 Coselpalais
10 Taschenbergpalais
11 Neue Synagoge
12 Kurländer Palais
Start: Postplatz | Ziel: Weiße Gasse | Dauer: ca. 5 Stunden
Fünf Stunden Zeit, bequeme Schuhe – und die barocke Pracht der Dresdner Altstadt gehört Ihnen! Die schönsten Sehenswürdigkeiten liegen so nah beieinander, dass ein Highlight dem nächsten folgt. Perfekt zum Flanieren, Staunen, kurz Verweilen – und noch einmal Wiederkommen.
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Wer sich nur wenige Stunden in Dresden aufhält, kann auf eigene Faust durch die Altstadt streifen: Ausgehend vom Postplatz können Sie mit dem Zwinger einen absoluten Höhepunkt der Barockarchitektur bewundern, kurz darauf folgen die weltberühmte Semperoper auf dem Theaterplatz und das Residenzschloss mit dem Hausmannturm, dessen Aussichtsplattform einen Blick auf die gesamte Altstadt bietet. Die Hofkirche am Schlossplatz sollten Sie von innen gesehen haben! Dann geht es die Freitreppe hinauf zur Brühlschen Terrasse über der Elbe, vielleicht auf eine Tasse Kaffee ins Café Vis-à-Vis und danach zum Albertinum mit der Skulpturensammlung und der Galerie Neue Meister. Um die Ecke liefert die Neue Synagoge ein Beispiel für preisgekrönte moderne Architektur. Nehmen Sie sich Zeit für den wiedererstandenen Neumarkt mit der symbolträchtigen Frauenkirche. Der Fürstenzug am Langen Gang erzählt auf 24 600 Porzellanfliesen die Geschichte der Wettiner. Im Shoppingcenter Altmarktgalerie am Altmarkt können Sie Mitbringsel erstehen, gegenüber im erst 2017 wieder eröffneten Kulturpalast einem Konzert der Dresdner Philharmonie lauschen oder, falls Samstag ist, in der Kreuzkirche um 17 Uhr den Kreuzchor erleben. Die Stippvisite lassen Sie am besten ausklingen in der charmanten Kaffeehausatmosphäre des Grand Café im Coselpalais neben der Frauenkirche – im Porzellanzimmer speisen Sie mit Meissener Service. Sie haben noch eine Stunde mehr zur Verfügung? Dann machen Sie doch einen kurzen Gang durch die Gemäldegalerie Alte Meister zu Raffaels »Sixtinischer Madonna« in der Sempergalerie des Zwingers oder sehen sich im Residenzschloss die Kunstschätze im Grünen Gewölbe an!
Start: Postplatz | Ziel: Großer Garten Carolasee | Dauer: 1 Tag
Die Altstadt atmet geradezu Geschichte und Kultur: Grüßen Sie die Sixtinische Madonna im Zwinger, entdecken Sie den Opernbau des rebellischen Herrn Semper, rätseln Sie über die Geschichten auf dem Fürstenzug oder machen Sie der Frauenkirche Ihre Aufwartung! Nach dem Kulturmarathon wirkt ein Spaziergang im Großen Garten herrlich entspannend.
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Der Spaziergang, für den Sie sich auf jeden Fall einen Tag Zeit nehmen sollten, beginnt am Postplatz. Von hier aus sehen Sie schon den Zwinger, das berühmteste barocke Bauwerk Dresdens. Auf dem kurzen Weg dorthin liegt rechts das wieder aufgebaute Taschenbergpalais, heute eine Kempinski-Nobelherberge. Durch den Glockenspielpavillon kommen Sie in den Innenhof des Zwingers. Seine barocken Galerien beherbergen eine der bedeutendsten Porzellansammlungen der Welt, in der Sempergalerie im Zwinger ist die Gemäldegalerie Alte Meister zu Hause. Der benachbarte Theaterplatz wird von der Semperoper beherrscht. Sollten Sie vorhaben, eine der glanzvollen Opernaufführungen erleben zu wollen, sollten Sie rechtzeitig Karten reserviert haben! Gegenüber liegt die ehemalige Hofkirche und heutige Kathedrale Sanctissimae Trinitatis, deren Anblick auch von innen lohnt. Geradeaus blickt man über die Elbe und die Augustusbrücke hinweg auf die Neustadt. Am Schlossplatz erhebt sich das noch immer im Wiederaufbau begriffene Residenzschloss mit Grünem Gewölbe, Kupferstich-Kabinett, Rüstkammer und Münzkabinett. Ein Aufstieg auf den Hausmannsturm wird belohnt mit einem weiten Blick über die Elbestadt.
Wenn Sie wieder vor dem Georgentor stehen, biegt rechts die Augustusstraße ab, auf der Sie am Fürstenzug entlang schon den Neumarkt mit der Frauenkirche sehen können – dorthin kommne Sie aber erst ein wenig später. Denn zunächst gehen Sie am Johanneum (mit dem Verkehrsmuseum) vorbei zurück zum Schlossplatz, dann über die Freitreppe auf die Brühlsche Terrasse und die alten Festungsmauern mit Blick auf die Elbe. Das Café Vis-à-Vis bietet sich für eine kleine Pause an. Nur wenige Schritte entfernt präsentiert das Albertinum Kunstschätze von Weltrang von der Antike bis zur Gegenwart. Am Semperdenkmal öffnet sich die Brühlsche Terrasse, darunter befindet sich ein zugänglicher Teil der alten Festungsanlage, die Festung Dresden (Umbau bis 2019). Doch schon wartet der prachtvolle Neumarkt und Sie können die Kuppel der Frauenkirche sehen, für die man trotz gelegentlicher Schlangen anstehen sollte. Über die Galeriestraße geht es am 2017 wieder eröffneten Kulturpalast vorbei zum Altmarkt. In der Kreuzkirche ist der weltberühmte Kreuzchor seit mehr als 800 Jahren zu Hause. Dahinter strebt ein zweiter Turm in die Höhe, der zum Rathaus gehört.
Wer jetzt noch kann und mag, besucht das Deutsche Hygiene-Museum am Großen Garten. Am schnellsten kommen Sie dorthin mit der Straßenbahnlinie 12 vom Pirnaischen Platz bis zur Haltestell Zirkusstraße. Keine 500 m trennen das Museum von der Gläsernen Manufaktur, dem neuen Schaufenster für Elektromobilität in der Nordwestecke des Großengartens. Der perfekte Abschluss: in die Parkeisenbahn setzen, zum Carolaschlösschen fahren und dort ein riesiges Eis essen. Oder lieber einen Milchkaffee trinken und eine Bootstour über den Carolasee machen?
Entspannen, wohlfühlen, runterkommen
Einfach mal raus aus dem Trubel: Eine Wanderung durch den lauschigen Prießnitzgrund ist Balsam für die Seele. Die Prießnitz fließt von der Dresdner Heide aus durch die Neustadt.
… und der Stress treibt leise davon: Auch wer kein Gast ist, darf Dresdens größten Hotelpool im »Westin Bellevue« am Neustädter Elbufer nutzen und anschließend im blickgeschützten Garten relaxen (Mo. – Fr. 10 bis 21, Sa., So. bis 20 Uhr).
Gezogen von einer Minidampflok zuckelt der offene Waggon der Parkeisenbahn mit 20 km/h entspannt durch den Großen Garten – zum Zoo, zu Carolasee und Palaisteich.
Unter großen Eichen spazierengehen und hören, wie der Wind in den Blättern spielt, oder es sich einfach auf den Bänken am Teich gemütlich machen: Direkt hinter dem Wallpavillon des Zwingers finden Sie in einem kleinen Park die perfekte Sightseeing-Pause.
Anders als die Hof- und die Frauenkirche bleibt die Kreuzkirche von Touristenmassen verschont und ist daher auch außerhalb der Gottesdienste ein Ort der Besinnung. Ideal für ein paar andächtige Minuten.
In den Elbwiesen unterhalb der Albertbrücke liegt ein 80 Jahre alter Rosengarten. Auf fast 30 000 Quadratmetern können Sie umherschlendern, die schönsten der 120 Rosensorten bewundern und sich vom Duft Tausender Blüten betören lassen.
© fotolia
Start: Schlossplatz | Ziel: Albertplatz | Dauer: ca. 5 Stunden
»Herausgeputzt, kreativ und nobel« – damit ist der Charakter der Inneren Neustadt ganz gut beschrieben. Klein und fein ist der Rundgang, genau wie die Geschäfte in der barocken Königstraße und die Ateliers der Kunsthandwerkerpassagen.
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1 Residenzschloss
2 Hofkirche
3 Ständehaus
Von der Altstadt aus überqueren Sie die Elbe auf der Augustusbrücke. Am Neustädter Brückenkopf liegt linker Hand das Blockhaus. Den Neustädter Markt beherrscht der Goldene Reiter, ein Denkmal von August dem Starken als römischem Imperator auf steigendem Ross. Vom Neustädter Markt folgen Sie der Hauptstraße, einer platanenbestandenen Fußgängerzone. Ein Muss sind die Kunsthandwerkerpassagen an der Hauptstraße 9 – 19! Das Kügelgenhaus (Nr. 13) ist heute Museum der Dresdner Romantik. Im Hinterhof von Nr. 19 spielt das 1750 gegründete Societaetstheater, das älteste bürgerliche Theater Deutschlands. Wer eine Pause machen möchte, kann sich im kleinen Barockgarten des Theaters oder im gemütlichen Café L’art de vie entspannen.
Vom Turm der Dreikönigskirche kann der Blick über die Dächer der Neustadt bis hinüber zur Altstadt schweifen. In der Rähnitzgasse 8 befindet sich das Kunsthaus Dresden, die Städtische Galerie für Gegenwartskunst. Der Bummel führt an sorgsam sanierten Altbauten und kleinen Läden vorbei zur Königstraße im liebevoll restaurierten Dresdner Barockviertel – ein gelungener Mix aus dem alten Dresden und einem modernen Lifestyle. Am besten nehmen Sie sich Zeit zum Schlendern, schauen Sie mal in die jungen Boutiquen, Cafés und Antiquitätengeschäfte.
Populäre Treffpunkte nach dem Einkaufsbummel sind Bülow’s Bistro (Königstr. 14) mit hauseigener Patisserie und die Pastamanufaktur (An der Dreikönigskirche 3), die auch vegane Gerichte mit Vollkorn anbietet. Die Königstraße endet am verkehrsumbrausten Albertplatz mit den detailverliebten Brunnen »Stille Wasser« und »Stürmische Wogen«, die Robert Diez 1894 anfertigte.
Haben Sie auch früher Kästners »Pünktchen und Anton« (vor)gelesen? Dann auf in die »Villa Augustin« in der Antonstraße 1! Hier stellt das Erich Kästner Museum den Kinderbuchautor, Gebrauchslyriker, Journalisten und Medienmann vor, und Besucher aller Generationen können spielerisch die komplexe Kästner-Welt entdecken.Karte DRE K004
Start: Postplatz | Ziel: Terrassenufer | Dauer: ca. 1 Tag
Frisch ist die Luft, bezaubernd das Panorama, traumhaft der Besuch der Elbschlösschen und von Schloss Pillnitz – ganz ohne Übertreibung: Dieser Spaziergang macht einfach Laune!
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Für diese Tour ist schönes Wetter angesagt: Mit der Straßenbahnlinie 11 geht es vom Postplatz zunächst bis zur Haltestelle Elbschlösser und damit zu den drei Elbschlössern, die auf dem Hang hoch über dem Fluss thronen. Zwei Straßenbahnstationen weiter (Plattleite) beginnt der Spaziergang durch das mondäne Villenviertel Weißer Hirsch. Auf dem Konzertplatz lockt mitten im Grünen einer der schönsten Biergärten Dresdens mit hausgemachten Bratwürsten, leckerem Kuchen und süffigem Pils (www.konzertplatz-weisser-hirsch.de).
Mit der Standseilbahn geht es hinunter nach Loschwitz, wo beim Bummel der Blick auf das Schillerhäuschen nicht fehlen darf, heute das kleinste Dresdner Museum. Vom Körnerplatz aus fährt der Bus Linie 63 Richtung Pillnitz. Unterwegs lohnt ein Zwischenstopp in Hosterwitz für das Carl-Maria-von-Weber-Museum. Hier verbrachte der Komponist bei dem Winzer Gottfried Felsner eine der glücklichsten Zeiten seines Lebens.
Nun steuern Sie mit dem 63er-Bus Schloss Pillnitz an, Haltestelle Pillnitzer Platz. Schauen Sie sich nicht nur das Schloss an, sondern schlendern Sie auch durch den herrlichen Park und probieren Sie im Schlosshotel die Weine von Starwinzer Klaus Zimmerling (www.weingut-zimmerling.de). Am schönsten ist die Rückfahrt mit dem nostalgischen Schaufelraddampfer, der 200 m flussaufwärts von der Schlossanlage ablegt und ganz gemächlich unter dem Blauen Wunder hindurch und an den Elbschlössern vorbei zurück nach Dresden schippert.
Die Radwege in der Stadt sind noch nicht optimal, aber der Elberadweg zieht sich gut 30 km durchs Stadtgebiet und eignet sich wunderbar für Radtouren zum Blauen Wunder, nach Schloss Pillnitz oder nach Radebeul. Das Fahrradverleihsystem der Sächsischen Zeitung wird von nextbike betrieben und vermietet rund um die Uhr über 500 Fahrräder, die in der Innenstadt an fast jeder Straßenkreuzung abgegeben werden können. Außerhalb davon ist die Rückgabe nur an sz-bike-Stationen möglich. Abgerechnet wird im 30-Minuten-Takt. Der Normal-Tarif beläuft sich auf 1 € pro halbe Stunde und 9 € für den ganzen Tag.
Wer nicht auf eigene Faust loswill, kann auch einen Guide nehmen: Fünf Stunden dauert die geführte Radtour von der Altstadt entlang der Elbe zum Schloss Pillnitz.
Elberadweg:www.elberadweg.de | Leihräder: www.sz-bike.de und www.nextbike.de | Geführte Radtour: Schloss Pillnitz und zurück ca. 25 km, 40 € pro Person zzgl. Fähre und Eintritt in Pillnitz, Leihrad: 10 €, www.kennst-du-dresden.de/touren
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Magisch, aufregend, einfach schön
Alle Sehenswürdigkeiten sind alphabetisch geordnet. Sie haben die Freiheit der Reiseplanung.
© Dumont Bildarchiv/Ernst Wrba
Polnische Adler am Kronentor des Zwingers zeigen an: August der Starke war auch König von Polen-Litauen
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Lage: Brühlsche Terrasse | Innenstadtplan: D 2 | Straßenbahn: Synagoge (Linien 3, 7), Pirnaischer Platz (Linien 1, 2, 3, 4, 7, 12) | Eingänge: Brühlsche Terrasse, Georg-Treu-Platz | Di. – So. 10 – 18 Uhr | Eintritt: Erw. 10 € inkl. Audioguide, unter 17 Jahren Eintritt frei, Kombiticket mit Kunsthalle im Lipsiusbau 12,50 € | www.skd.museum
Dresden hat seinen Ruf als Kunstmetropole verdient – und einer der Gründe dafür ist das Albertinum am Ostende der Brühlschen Terrasse. In seiner Galerie Neue Meister finden Sie Kunstschätze vom 19. Jh. bis in die jüngste Gegenwart, und die Skulpturensammlung deckt gleich fünf Jahrtausende ab.
Von der Romantik bis zur Gegenwart
Man glaubt es kaum, wenn man in dem weiß strahlenden Lichthof nach oben schaut: 17 m über den Köpfen der Besucher schwebt das Museumsdepot samt Restaurierungswerkstätten. Nötig wurde diese Konstruktion durch das Elbhochwasser 2002 – die Gemälde konnten zwar rechtzeitig aus dem unterirdischen Lager gerettet werden, besser aufgehoben sind sie nun aber in flutsicheren Höhen.
Dieses Intermezzo in der Baugeschichte ist nur eines von vielen. Denn wo heute Kunst von Weltrang ausgestellt wird, wurden früher Waffen gelagert: Das sandsteinverkleidete Albertinum steht auf den Grundmauern eines Zeughauses aus dem 16. Jahrhundert. Vom Renaissancebau erhalten sind nur noch die Kellergewölbe, das Erdgeschoss mit den toskanischen Säulen, zwei westliche Portale und ein Teil der Fassade. Der Neubau für die Skulpturensammlung wurde 1884 – 1889 in nur vier Jahren errichtet. Den Entwurf lieferte Carl Adolf Canzler, die Fassadenreliefs aus Bronze schuf Robert Diez 1909. Seit den 1950er-Jahren entwickelte sich das Albertinum zum Sammelpunkt der Kunstschätze, 1965 kam die Galerie Neue Meister hinzu. 2004 bzw. 2006 bezogen Münzkabinett und Grünes Gewölbe im Residenzschloss neue Räume.
5 000 Jahre auf einem Platz: Die Skulpturensammlung zeigt Werke von den antiken Kulturen über alle Epochen der europäischen Plastik vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Gegründet hat die Sammlung August der Starke. Er erwarb zwischen 1717 und 1728 antike Skulpturen und legte damit die früheste Antikensammlung außerhalb Italiens an. Mehr als 1100 Stücke ermöglichen einen nahezu lückenlosen Überblick über die handwerkliche und künstlerische Entwicklung der Plastik in der Antike. Kein Wunder erabeitete Johann Joachim Winckelmann, Begründer der modernen Archäologie und Kunstgeschichte, nach 1748 in der Antikensammlung seine grundlegenden Schriften. Einen Besuch abstatten sollten Sie der Athena Lemnia nach Phidias, den drei Herkulanerinnen und der tanzenden Mänade des Skopas. Die Renaissance und den Barock repräsentieren Meisterwerke von Filarete, Giambologna und Adrian de Vries sowie Marmorskulpturen von Balthasar Permoser. Die Antiken finden Sie derzeit noch im Gläsernen Depot am Eingang Georg-Treu-Platz sowie im Schaudepot im ersten OG, das vom Mosaiksaal zugänglich ist. Skulpturen vom Barock bis zur Gegenwart sehen Sie – auch in einem Schaudepot – auf der gegenüberliegenden Seite. Verbunden werden die Bereiche durch eine Sonderausstellungsfläche der Galerie Neue Meister. Die Antikensammlung soll 2018 nach Fertigstellung der Sempergalerie in der dortigen Osthalle aufgestellt werden, wie einst von Semper geplant.
Der Mosaiksaal im ersten Stock verdankt seinen Namen einem römischen Bodenmosaik und zeigt Skulpturen des Klassizismus. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Arbeiten von Ernst Rietschel. Von ihm stammen auch der Entwurf für das bekannte Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar und Darstellungen illustrer Zeitgenossen wie Lessing und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Am Ende des Raumes ist Rietschels Giebelschmuck für Sempers ersten Opernbau aufgestellt. Das Pendant steht auf der Ortenburg in Bautzen.
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Das Denkmal vpn Gotthold Ephraim Lessing ist eines von vielen Werken Ernst Rietschels im Mosaiksaal.
Der Umbruchsstimmung der Jahrhundertwende begegnen Sie gegenüber im Klingersaal. Er wurde gemeinsam mit der Galerie Neue Meister als Epochenraum konzipiert und widmet sich der Kunst des Fin de Siècle, u.a. mit Werken von Arnold Böcklin, Max Klinger, Gustav Klimt sowie Sascha Schneider, dem Dresdner Ideenmaler und Illustrator von Karl May. Von verborgen ausgelebten Leidenschaften erzählt symbolistisch aufgeladene Kunst wie die bronzene »Amazone« und das monumentale Gemälde »Das verlorene Paradies« des Münchner Malerfürsten Franz von Stuck.
Die Moderne hat ihren Platz in den ältesten Räumen des Albertinums. Direkt hinter dem Eingang Georg-Treu-Platz beginnt der Renaissanceraum mit prominenten Werken des französischen Bildhauers Auguste Rodin, darunter der Gipsentwurf für den »Denker« und »Die innere Stimme«, sowie Plastiken von Maillol und Meunier. Auch Wilhelm Lehmbruck ist vertreten, u. a. mit der berühmten »Knienden« um 1910 >>>. Auf dem Weg durch die Skulpturenhalle werden Sie bis in die Gegenwart geführt, die durch wechselnde Installationen vertreten ist.
Mit Gemälden von Caspar David Friedrich bis Gerhard Richter gehört die Galerie Neue Meister zu den wichtigsten deutschen Museen. Große Verluste erlitt die Sammlung im Dritten Reich, als viele Gemälde des Expressionismus, v. a. der Dresdner Künstlergemeinschaft »Brücke«, als »Entartete Kunst« diffamiert und teilweise ins Ausland verkauft wurden. Andere Kunstwerke verbrannten beim Bombenangriff 1945. Trotz der 2010 neu gewonnenen Fläche kann bei Weitem nicht alles gezeigt werden, immer wieder wechselnde Hängungen ermöglichen aber unterschiedliche Schwerpunkte und neue Sichtweisen. Sonderausstellungen im Albertinum und im gegenüberliegenden Lipsiusbau neben der Kunstakademie ergänzen das Angebot.
Ein eigener Saal ist den Meisterwerken von Caspar David Friedrich (Interessante Menschen >>>