Bakerita - Rachel Conners - E-Book

Bakerita E-Book

Rachel Conners

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Beschreibung

„Ich möchte Ihnen mit jedem Rezept in diesem Buch einen Seufzer der Verzückung entlocken, während Sie gleichzeitig so viel Energie haben, danach noch einen langen Spaziergang machen zu können.“ Scones mit Lavendel und Zitrone, Erdbeer-Streusel-Tarte mit Haferkruste, veganer Schokokuchen mit zartschmelzender Ganache, cremige Brombeerschnitten, Himbeer-Käsekuchen, Dattel-Karamell-Schnitten, saftige Ingwer­kekse, Fudge-Brownies oder Mandelkonfekt … wer dieses Buch aufschlägt, weiß nicht, wo er zuerst mit Ausprobieren anfangen soll! Es lässt die süßesten Schlemmerträume wahr werden – selbst bei Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien oder Diäten. Mit künstlerischer Kreativität hat Rachel Conners über 100 Rezepte für göttliche Desserts, Kuchen und andere Süßspeisen auf glutenfreier und milchfreier Basis ohne raffinierten Zucker kreiert, die auf ihrem erfolg­reichen Blog BAKERITA Hunderttausende begeisterte Nachahmer finden. Denn was auch optisch nach Zauberei aussieht ist dank zahlreicher praktischer Tipps aus ihrer Küche selbst für Anfänger einfach zuzubereiten. Vieles eignet sich außerdem für vegane, Paleo-, getreidefreie und sojafreie Ernährung. Rachel begann bereits als Teenager mit alternativen Zutaten zu experimentieren, um für sich und ihre Schwester Lösungen für gesundheitliche Probleme zu finden. Nach dem Studium beschloss die Kalifornierin, sich ganz ihrem Blog zu widmen und ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. „Rachels magische Süßspeisen sind ein Fest – und dazu noch gesund! Dieses wunderschöne Buch ist voller köstlicher, unkomplizierter Desserts, bei denen ich am liebsten alles durchprobieren würde. Man spürt ihre Leidenschaft auf jeder Seite!“ — Teri Turner, Autorin des Blogs „Nocrumbsleft“

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Bakerita

BACKVERGNÜGEN OHNE GLUTEN, MILCH UND ZUCKER — ÜBER 100 REZEPTE

RACHEL CONNERS

mit Mary Goodbody

IMPRESSUM

Rachel Conners

Bakerita

Backvergnügen ohne Gluten, Milch und Zucker — Über 100 Rezepte

1. deutsche Ausgabe 2022

ISBN 978-3-96257-294-5

© Narayana Verlag 2022

Titel der Originalausgabe:

Bakerita

100+ No-Fuss Gluten-Free, Dairy-Free, and Refined Sugar-Free Recipes for the Modern Baker

Copyright © 2020 by Rachel Conners

Narayana Verlag GmbH edition published by special arrangement with Houghton Mifflin Harcourt Publishing Company

Übersetzung aus dem Englischen: Anne-Katrin Grube

Food-Fotos Copyright © 2020 by Rachel Conners

Lifestyle-Fotos der Autorin Copyright © 2020 by Madeline Broderick

Florale Illustrationen © Kate Macate/Shutterstock.com

Herausgeber:

Unimedica im Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern

Tel.: +49 7626 974 970–0

E-Mail: [email protected]

www.unimedica.de

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Für Mom, Dad und Shaina, für eure bedingungslose Unterstützung, Liebe und Aufmunterung. Ihr seid mein Fels in der Brandung und dieses Buch wäre ohne jeden Einzelnen von euch nie entstanden. Ich liebe euch von ganzem Herzen.

Inhalt

Meine Geschichte

Einleitung

FRÜHSTÜCK UND SNACKS

KUCHEN UND TORTEN, CUPCAKES UND KÄSEKUCHEN

PIES, TARTES UND CRUMBLES

KEKSE

BROWNIES, SCHNITTEN UND RIEGEL

PRALINEN UND ANDERES NASCHWERK

NUSSBUTTER, SOSSEN UND ANDERE LECKEREIEN

Danksagung

Index

INHALT

Rezepte

Luftige vegane Pfannkuchen

KAPITEL EINS

FRÜHSTÜCK UND SNACKS

Luftige vegane Pfannkuchen

Blaubeer-Maismehl-Muffins

Bananenbrot mit Schoko-Haselnussbutter

Apfel-Zimt-Granola

Schoko-Donuts aus dem Ofen

Schnelle Zimtschnecken

Knusprige Beerenschnitten

Porridge mit Bananensüße

Himbeer-Scones mit Lavendel und Zitrone

Guten-Morgen-Muffins

Affenbrot

Cashewkeks-Granola

Müsliriegel mit Himbeeren und Mandelbutter

Frühstückskuchen mit Zitrone und Blaubeeren

Getreidefreie Müsliriegel mit Kokos-Erdnussbutter

Würzige Bagel-Scones

Mokkasplitter-Käsekuchen

Shainas Geburtstagstorte

KAPITEL ZWEI

KUCHEN UND TORTEN, CUPCAKES UND KÄSEKUCHEN

Schoko-Cupcakes mit salziger Cashewglasur

Shainas Geburtstagstorte

Himbeer-Käsekuchen mit weißer Schokolade

Vanille-Cupcakes mit Bananenglasur

Veganer Schokokuchen mit reichhaltiger Schokoganache

Walnuss-Karottenkuchen mit Glasur nach Frischkäseart

Mokkasplitter-Käsekuchen

Vanille-Napfkuchen mit Blutorangenglasur

Bananen-Käsekuchen mit Schokolade und Erdnussbutter

Apfel-Gewürzschichtkuchen

Haferstreuselkuchen mit Schokostücken

Kokos-Cupcakes mit Kokosglasur

Pfefferkuchen mit Vanilleglasur nach Frischkäseart

Paleo-Küchlein mit geschmolzenem Schokokern

Erdbeergebäck

Pekanpralinen-Käsekuchen

Orangenkuchen mit Kokosjoghurtglasur

Käsekuchen nach Fürst-Pückler-Art

Nektarinen-Blaubeer-Auflauf mit Maismehlstreuseln

KAPITEL DREI

PIES, TARTES UND CRUMBLES

Apfel-Streusel-Pie

Birnen-Cobbler mit Chai-Gewürzen

Schoko-Haselnuss-Tarte mit Erdbeeren

Butternutkürbis-Pie mit Haferkruste

Schoko-Erdnussbutter-Tarte

Gemischter Beerenauflauf mit Mandelbutter-Crumble

Erdbeer-Streusel-Tarte mit Haferkruste

Mango-Tarte

Nektarinen-Blaubeer-Auflauf mit Maismehlstreuseln

Schokomousse-Pie

Salzige Pekannusstarte mit Ahornsirup und Brezel-Shortbread-Kruste

Pistazienspitzbuben mit Himbeermarmelade

Pekannussblondies

KAPITEL VIER

KEKSE

Paleo-Kekse mit Schokostücken

Pistazienspitzbuben mit Himbeermarmelade

Macadamianusskekse mit weißer Schokolade

Pekannusskipferl mit Schokospitzen

Nussfreie Kekse mit Schokostücken

Süß-Salzige Erdnussbutterkekse

Saftige Ingwerkekse

Superschokoladiger Pfannenkeks

Pistazienkekse mit dunkler Schokolade und Kardamom

Haferkekse mit feiner Glasur

Selbst gemachte Graham-Crackers

Pistazienkekse mit Cranberrys und Orange

Kokos-Dattel-Makronen

Erdnussbutter-Mürbekekse mit Schokoglasur

Snickerdoodles

Weiche Kürbiskekse mit Schokostücken

Superschokoladiger Pfannenkeks

Rhabarberschnitten mit Pistazien-Frangipancreme

KAPITEL FÜNF

BROWNIES, SCHNITTEN UND RIEGEL

Mexikanische Schokobrownies

Gewürzte Steinobst-Streuselschnitten

Brookies

Erdnussbutterblondies mit Feigen

Paleo Magic-Cookie-Riegel

Ultimative Fudge-Brownies

Erdbeer-Krispie-Schnitten mit Schokoglasur

Pekannussblondies

Kokosschnitten mit Schokoglasur

Rhabarberschnitten mit Pistazien-Frangipancreme

Schoko-Mandelbutter-Schnitten ohne Backen

Schoko-Pfefferminz-Schnitten

Erdbeeren auf Mürbeteig

Dattel-Karamell-Schnitten mit Sonnenblumenkernen

Himmlische Brombeerschnitten mit Frangipancreme

Knusperriegel

Kokos-Trüffelpralinen mit weißer Schokolade

Kandierte Nüsse mit Rosmarin

KAPITEL SECHS

PRALINEN UND ANDERES NASCHWERK

Knusperriegel

Salzige Brownie-Proteinkugeln

Selbst gemachte weiße Schokolade

Selbst gemachte Schokoriegel

Keksriegel mit Schokolade und Karamell

Kandierte Nüsse mit Rosmarin

Schoko-Erdnussbutter-Konfekt

Mokka-Haselnuss-Fudge

Keksteig-Fudge

Keksteigkonfekt mit Schokotropfen

Paleo Vanille-Marshmallows

Selbst gemachte Gummibärchen

Schokofudge

Selbst gemachtes Mandelkonfekt

Erdnussbutter-Trüffelpralinen mit Schokolade

Trüffelpralinen nach Geburtstagstorten-Art

Kokos-Trüffelpralinen mit weißer Schokolade

Erdbeer-Cashewbutter

KAPITEL SIEBEN

NUSSBUTTER, SOSSEN UND ANDERE LECKEREIEN

Geröstete Kokosbutter

Studentenfutter-Nussbutter

Schoko-Haselnussbutter

Salzige Karamellsoße

Erdbeer-Cashewbutter

Hafer-Cashewbutter mit Schokostücken

Karamellsoße ohne Kochen

Warme Fudgesoße

Brezel-Erdnussbutter mit weißer Schokolade

Meine Geschichte

Als kleines Mädchen heftete sich mein Blick auf jede Süßigkeit in jedem Raum, in dem ich mich befand, besonders auf alles mit Schokolade oder Erdnussbutter oder vorzugsweise mit beidem. Außerdem war ich verrückt nach Kohlenhydraten – ich verschlang jedes Brot, das mir zwischen die Finger kam, ob dick mit gesalzener Butter bestrichen oder in Olivenöl und Balsamico getaucht. Am Esstisch versuchten meine Eltern, mich für geröstetes Gemüse oder die Hühner-Piccata meiner Mutter zu begeistern, aber bereits nach wenigen Bissen gab ich vor, satt zu sein und forderte sofort mein Dessert. Sie wunderten sich: »Wie kannst du ein Dessert essen, wo du doch satt bist?«

»Mein Magen besteht aus drei Bereichen«, gab ich selbstbewusst zur Antwort. »Einem für Brot, einem für ‚echtes Essen‘ und einem für Dessert. Der Dessert-Bereich ist noch leer.«

Mein Hang zu Süßem und Kohlenhydraten schwand auch mit zunehmendem Alter nicht. Ich schlemmte mich nach Herzenslust durch alles, was Kohlenhydrate enthielt und süß war: gegrillte Käsesandwiches, Makkaroni-Käse-Auflauf, Schokokuchen, Erdnussbutterpralinen und alle Weihnachtskekse und Magic-Cookie-Riegel, für die meine Mom und ich jedes Jahr im Dezember viele Stunden in der Küche zubrachten. Manchmal schlüpfte ich sogar heimlich in die Garage und stibitzte ein paar Kekse und Riegel aus der Gefriertruhe, die ich dann verdrückte, ohne dass jemand es mitbekam.

Ich blieb klein und nahm trotz meiner wenig vorteilhaften Essgewohnheiten kaum zu, höchstwahrscheinlich dank meines täglichen Cheerleader-Trainings. Allerdings litt ich unter lähmenden Kopfschmerzen. Mehrmals pro Woche suchte ich in der Grundschule die Krankenschwester auf, denn ich hatte starke Migräne, konnte mich nicht mehr auf meine Aufgaben konzentrieren, wollte nur noch nach Hause, mich im Dunkeln zusammenrollen und schlafen mit dem sehnlichsten Wunsch, beschwerdefrei aufzuwachen.

Meine damals bereits geschiedenen Eltern brachten mich mit vereinten Kräften von einem Arzt zum nächsten, um mit Allergietests und CT-Scans und sonstigen Methoden die Ursache für die lähmenden Kopfschmerzen zu ermitteln. Meine Venen waren nur schwer zu finden, deshalb mussten meine Eltern helfen mich festzuhalten, damit ich nicht um mich schlug, während die Ärzte Nadeln in meinen Arm stachen, um Blut abzuzapfen. Die ganzen Jahre über brachte keiner der Tests auch nur irgendein Ergebnis. Niemand stellte die Vermutung an, es könne mit meiner Ernährung zusammenhängen.

Ich springe jetzt ein paar Jahre weiter zu meinem vorletzten Jahr an der Highschool. Fast täglich bestand mein Mittagessen aus einem Quesadilla-Kindermenü mit Tortilla-Chips und einem Churro bei einem Schnellrestaurant um die Ecke und nach der Schule gab es dann noch einen Instantnudel-Snack. Seit der Grundschule hatte sich meine Ernährung kaum verändert. Dazu gesellten sich Probleme mit langjährigen Freundschaften, denn viele meiner Freunde und Freundinnen begannen zu trinken und Partys zu feiern, was mich überhaupt nicht interessierte. Mein ehemals quirliges Naturell geriet ins Wanken und ich litt zunehmend unter einer lähmenden Depression und Angstzuständen.

Zur selben Zeit entwickelte ich meine Leidenschaft für das Backen und Ausprobieren von Rezepten. Ich verbrachte mehr Zeit zu Hause in der Küche mit dem KitchenAid-Mixer, den ich mir von meinen Eltern zu meinem sechzehnten Geburtstag gewünscht hatte. Während ich Schokokuchenteige und Vanilleplätzchen zubereitete oder mit verschiedenen Pies experimentierte, traten meine sozialen Probleme in der Schule in den Hintergrund und ich konnte mich uneingeschränkt auf die Zutaten vor mir konzentrieren.

Das Backen bedeutet für mich eine Flucht vor den negativen Emotionen, mit denen ich mich auseinandersetzte, und es vermittelte mir ein Gefühl von Frieden und Ruhe. Ich begann, einen Therapeuten aufzusuchen und Medikamente zu nehmen, und obwohl ich mich im Laufe der Zeit allmählich besser fühlte, gab ich das Backen nie auf. Meine ältere Schwester Shaina erkannte, wie sehr es meine Stimmung aufhellte und wie viel Freude mir das Experimentieren in der Küche bereitete. Als glühende Anhängerin von Foodblogs schlug sie mir eines Tages vor: »Warum startest du nicht deinen eigenen Foodblog?« Prompt veränderte sie mit diesen Worten mein Leben.

Ich kann mich nicht erinnern, vor der Gründung meines Blogs jemals einen Blog gelesen zu haben, abgesehen von den Rezepten, die meine Schwester auf ihren Lieblingsblogs entdeckte und gelegentlich an mich weiterleitete. Gegen Ende meines vorletzten Schuljahres veröffentlichte ich RachBakes auf Tumblr; es war das Jahr 2010, ich war sechzehn und nur wenige Menschen in meinem Umfeld kannten einen Foodblog. Ich rechnete nicht damit, dass irgendjemand sich je dafür interessieren würde, aber ich fand schnell Gefallen am Bloggen, weil ich auf diese Weise meine liebste kreative Beschäftigung – das Backen – mit dem Schreiben, einer meiner anderen Lieblingsaktivitäten, verbinden konnte. Ich veröffentlichte Rezepte für sündhaft leckere siebenschichtige Regenbogentorten, Brownies verziert mit Schokoriegeln und abgewandelte Versionen meiner Rezeptfavoriten aus meinen Lieblingskochbüchern. Ich schrieb über Footballspiele, die ich als Cheerleaderin begleitet hatte, und über die Hochschulen, an denen ich mich bewerben wollte. Und ich entdeckte ein neues Hobby: die Fotografie. Anfangs lief es grauenhaft, denn ich verwendete mein verpixeltes Handy zum Fotografieren meiner Backwaren unter Leuchtstoffröhren in der Küche.

Eines Tages im Sommer vor meinem Abschlussjahr an der Highschool besuchte uns zu Hause ein Freund der Familie, der begeisterter Technik-Fan war. Wir kamen auf meinen Blog zu sprechen und er gluckste, als er hörte, dass ich Tumblr als Plattform nutzte. »Du brauchst eine Domain«, sagte er. Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutete, deshalb führte er mich Schritt für Schritt in das Thema ein und riet mir dazu, mir eine feste Bezeichnung für meine Website auszudenken, denn RachBakes.com war bereits vergeben. Nach Tagen des Brainstormings mit meiner Mom, meinem Dad, meiner Schwester und anderen Personen in meinem Umkreis schlug jemand vor: »Wie wäre es mit Crumbelina?« Nicht verfügbar. »Bakerina?« Nicht verfügbar. »Bakerita?« Verfügbar, und der Name gefiel uns allen. Er vereinte meine Liebe zum Backen in witziger Weise mit meiner lateinamerikanischen Herkunft – im Spanischen bedeutet die Nachsilbe ita »klein« und mit knapp 152 cm Körpergröße bin ich genau das. Bakerita war geboren.

Während meines Abschlussjahres an der Highschool beschäftigte ich mich weiter mit dem Backen und Veröffentlichen meiner Rezepte begleitet von suboptimalen Fotos, und als ich mich mit Hochschulen auseinanderzusetzen begann, stellte ich als Erstes immer dieselbe Frage: »Gibt es im Wohnheim eine Küche mit Backofen?« Die Vorstellung, Bakerita während meines Studiums brachliegen zu lassen, kam mir nie in den Sinn. Selbst als ich während meines Abschlussjahres an der Highschool mit einem Schwächeanfall auf die Entwöhnung von Antidepressiva reagierte, erwies sich mein Blog als mein Zufluchtsort. Während dieser unglaublich schwierigen Zeit baute mich Bakerita auf und ich nutzte es als Ventil und Motivation, um medikamentfreie Behandlungsoptionen für meine Depression zu finden.

Etwa zur selben Zeit begann meine Schwester Shaina, unter starken Magenschmerzen und Verdauungsproblemen zu leiden. Nachdem sie Dutzende von Ärzten und Naturheilpraktikern konsultiert hatte, beschloss sie, Gluten aus ihrer Ernährung zu streichen. Damals, im Jahr 2011 gab es im Gegensatz zu heute nur ein sehr eingeschränktes Angebot an glutenfreien Lebensmitteln. Die meisten Leute wussten nicht einmal, was »glutenfrei« bedeutete. Es fiel meiner Schwester unglaublich schwer, sich glutenfrei zu ernähren, denn sie lebte in einem Studentenwohnheim und das Nahrungsangebot war auf Mensaessen beschränkt, und somit blieb die Salatbar oft ihre einzige Option. Sobald sie die zweistündige Fahrt nach Hause antrat, bat sie mich, ihr ein paar glutenfreie Leckereien zu zaubern.

Durch ihre Ernährungsumstellung entwickelte Shaina ein generell gesundheitsbewussteres Verhalten und wenn sie mir von ihrem Sitzplatz auf dem Küchentresen beim Backen zusah, fragte sie beiläufig: »Du gibst doch nicht wirklich so viel Zucker dazu?« , oder: »Musst du denn tatsächlich so viel Butter dafür nehmen?«. In solchen Momenten ging sie mir so richtig auf die Nerven. Wusste sie denn nicht, dass man Zucker und Butter braucht, damit Backwaren lecker schmecken?!

Aber Shaina war nun mal meine Schwester und für sie begann ich, mit glutenfreiem Backen zu experimentieren. Ich entwickelte schnell eine Abneigung gegen die vermeintlich bizarren glutenfreien Mehle – darunter braunes Reismehl und Kichererbsenmehl –, die in den meisten Rezepten als Zutat aufgeführt wurden. In Keks- und Kuchenteigen zeigten diese Mehle merkwürdige und mehlige Texturen und ihre Aromen gehörten definitiv nicht in meine Backwaren. Die meisten Rezepte enthielten außerdem Gummizusätze mit Namen, die ich nicht aussprechen konnte und ich wollte die gesünderen Backwaren meiner Schwester nicht mit diesen chemisch klingenden Zusätzen verunreinigen. Ich experimentierte also weiter und hielt mich an Mehle aus Hafer und Mandeln, deren Aromen ich seit Langem mochte.

Je intensiver ich mich mit dem glutenfreien Backen befasste, desto mehr gefiel mir die Herausforderung, ein geschmacklich erlesenes Produkt zu erschaffen, das keine Allergene enthielt, die bei meiner Schwester die Entzündung auslösten. Weiter inspiriert wurde ich, als mein Dad ein Jahr nach meiner Schwester ebenfalls auf glutenfreie Ernährung umstieg, denn nun hatte ich zwei meiner wichtigsten Rezepttester für Produkte mit herkömmlichem Weizenmehl verloren. Von nun an bereitete ich gluten- und zuckerhaltige Leckereien nur noch für meine Freunde an meinem kleinen Liberal Arts College an der University of Puget Sound zu, während ich mich zu Hause in San Diego auf das glutenfreie Backen beschränkte. In meinem Blog achtete ich auf ein ausgewogenes Verhältnis und veröffentlichte sowohl glutenfreie als auch glutenhaltige Rezepte, womit ich beide Nischen bediente und weder der einen noch der anderen den Vorzug gab.

Kurz nach ihrem Hochschulabschluss wurde meine Schwester dann richtig krank. Nach einer monatelangen Odyssee von Arzt zu Arzt und unzähligen Tests lautete die Diagnose Lyme-Borreliose, eine von Zecken übertragene Krankheit, die Erschöpfung, Kopfschmerzen, Hautausschläge und vieles mehr verursacht. Unbehandelt kann die Krankheit chronisch verlaufen. Shaina, die Gesundheitsfanatikerin, vertraute auf einen ganzheitlichen Heilungsansatz (obwohl sie sich auf ein paar Runden Antibiotika einlassen musste, denn die Versicherung unterstützte die Behandlung von Lyme-Borreliose nur auf diese Weise). Sie versuchte es unter anderem über die Ernährung mit der Intention, die Lyme-Bakterien in ihrem System auszuhungern. Somit verzichtete sie neben Gluten fortan auch auf Milch und Zucker. Damit ihr der Wechsel auf die neue Ernährungsweise nicht so schwerfiel, fragte mich Shaina, ob ich irgendetwas für sie backen könne.

Zunächst reagierte ich skeptisch, denn wie sollte das gehen: Backen ohne Gluten, ohne Zucker und ohne Milch? Nach einigen Recherchen stieß ich auf Paleo und veganes Backen und die natürliche Fruchtsüße von Bananen und Datteln. Ich stellte fest, dass sich tierische Milch durch pflanzliche Milch wie Mandel- oder Hafermilch ersetzen ließ, dass ich Schlagsahne durch Kokosmilch ersetzen konnte und dass Kokosöl eine gute Alternative zu Butter darstellte. Mein Versuch, Shaina bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu helfen, eröffnete mir eine ganz neue Welt des Backens. Ich begann, Shainas Paleo-Bananenbrote nur mit Bananen zu süßen und verzichtete fast vollständig auf das Süßen meiner Paleo-Granolas, die ich außerdem ohne Haferflocken zubereitete, da diese bei ihr ihr Entzündungen auslösten.

Langsam aber sicher ging ich vom glutenfreien Backen über zu einem Backen nach Paleo-Art (einer Diät, die weder Gluten, noch Milchprodukte oder raffinierte Zucker enthält) und unternahm auch immer öfter Ausflüge ins vegane Backen. Ich stellte all diese Rezepte online und merkte schnell, dass meine Schwester längst nicht alleine dastand. Es gab – und gibt – eine riesige Community dort draußen, die unter Autoimmunstörungen und Darmproblemen leidet oder einfach versucht, ein gesünderes Leben zu führen, und diese Menschen waren auf der Suche nach Rezepten für schmackhafte Gerichte, die keine Entzündungen im Körper auslösen.

Nach dem Abschluss meines Studiums verzichtete ich beim Backen völlig auf Gluten und ernährte mich nunmehr selbst ausschließlich glutenfrei. Die Auswirkungen auf meinen Körper waren phänomenal: viel weniger Blähungen und Unwohlsein nach dem Essen, mehr Energie, und meine lähmenden Kopfschmerzen, die ich seit der Grundschule mehrmals pro Woche erleiden musste, verschwanden fast vollständig. Auch meine Stimmung hellte sich auf und ich stellte fest, dass die Angstzustände und Depressionen, die mich einen großen Teil meines Lebens begleitet hatten, kaum noch in Erscheinung traten. Ich musste also die Vorteile eines glutenfreien Lebens erst am eigenen Leib erleben, um sie wirklich zu begreifen.

2016 kehrte ich nach San Diego zurück und zog vorübergehend bei meinem Dad ein, bis ich eine eigene Bleibe fand. Wir beschlossen, gemeinsam die als »Whole30« bekannte dreißigtägige Diät zu testen, um unseren Ernährungsstil neu auszurichten und gleichzeitig unseren Naschdrang zu zügeln. Für mich als Bäckerin folgten vier harte Wochen, denn es waren keine Süßungsmittel und Desserts erlaubt, dafür stürzte ich mich kopfüber ins Kochen und experimentierte den ganzen Monat lang mit Gerichten, die im Rahmen der Diät erlaubt waren. Im Zuge dessen entdeckte ich weitere Alternativen zu Getreide, Milch und zuckersüßen Desserts.

Als wir diese Diät beendeten und nach und nach verschiedene Lebensmittel wieder in unseren Speiseplan integrierten, erkannten wir, dass keiner von uns Milchprodukte besonders gut vertrug. Während wir eines Abends zum ersten Mal wieder Käse aßen, grummelten unsere Mägen aus Protest und auch die Wiedereinführung von raffiniertem Zucker verschaffte uns kein Wohlgefühl. Also strich ich sämtliche Milchprodukte und raffinierte Süßungsmittel aus unserer Ernährung und von diesem Moment an richtete ich alle meine Bakerita-Rezepte nach den Ernährungsrichtlinien aus, die ich noch heute befolge und auf denen alle Rezepte in diesem Buch basieren: ohne Gluten, ohne Milch und ohne raffinierte Zucker.

Als ich mit sechzehn meinen Blog startete, konnte ich diese 180-Grad-Wende in meiner Art des Backens noch nicht ahnen. Damals hegte ich eine gewisse Abneigung gegen gesunder Ernährung und erklärte Shaina nachdrücklich, nichts könne köstlicher sein als meine reichhaltigen Schokobrownies und Kuchen mit Keksboden. Zu jener Zeit schenkte ich meinem Befinden – lethargisch, aufgebläht und unglücklich – keine Aufmerksamkeit.

Ich erinnere mich gut an jene Empfindungen und den Widerstand, meine Ernährung umzustellen, obwohl ich wusste, es würde zu meinem Besten sein. Es steckt etwas Tröstliches in Gluten, Zucker und Milchprodukten. Auf diese Weise zwängt uns die Gesellschaft in ein Ernährungsschema und weist uns mit großen Schildern am Wegesrand den Weg zu Fast-Food-Ketten oder lenkt im Supermarkt unsere Aufmerksamkeit auf »praktische«, wenngleich überaus nährwertarme Optionen. Die gesunde Ernährung erweist sich als ein Akt der Rebellion: Wir müssen uns unseren Weg durch Restaurants bahnen, nach den Zutaten von Nahrungsmitteln fragen, »so jemand« sein. Das ist keine Schande, sondern es gibt uns Selbstvertrauen zu wissen, dass das, was wir tun, das Beste für uns ist. Gesunde Ernährung sollte uns mit Stolz erfüllen und nicht in Verlegenheit bringen. Lebensmittel sind so viel mehr als nur Nährstoffe für unser System – sie beeinflussen unsere Gedanken, unseren Körper und unseren Geist auf unermessliche Weise. Wenn wir das erkennen und unsere Ernährung entsprechend anpassen, kann uns dies in jeder Hinsicht beflügeln.

Was wir wirklich brauchen, ist ein Umdenken in unserer Gesellschaft, um zu erkennen, dass jeder Mensch es wert ist, sich gesund zu ernähren. Ich vertrete diese Ansicht mit großem Engagement, weiß aber auch, dass ein Umdenken nie eintreten wird, wenn für die ungesunden Optionen nicht ebenso schmackhafte, einfache oder praktische Alternativen bereitstehen. Ich möchte Ihnen mit jedem Rezept in diesem Buch einen Seufzer der Verzückung entlocken, während Sie gleichzeitig so viel Energie haben, danach noch einen langen Spaziergang machen zu können. Natürlich handelt es sich bei diesen Naschwerken um Desserts, keine Frage, aber sie sind nährstoffreich, sättigend und mit Liebe gemacht.

Ich habe dieses Buch geschrieben, weil ich Ihnen mitteilen möchte, dass der Genuss eines Desserts ein köstlicher – und gesunder – Teil unseres Lebens ist. Es müssen nicht leere Kalorien sein und man muss sich nicht schuldig fühlen oder erschlagen auf der Couch liegen. Ein Dessert sollte Freude bereiten und der Prozess des Backens sollte mit Liebe, Intention und Kreativität verbunden sein, so wie ich es beim Schreiben dieses Buches empfand. Und Sie können mir glauben, dass jeder, der Gluten, Milchprodukte und raffinierte Zucker zu sich nimmt, von diesen Rezepten ebenso begeistert ist wie von den klassischen Ursprungsversionen. Das war meine Absicht mit jedem Rezept in diesem Buch: Es soll so gut sein wie das Original, denn gesundes Essen bedeutet nicht, auf den Geschmack zu verzichten.

Ich hoffe, dass Ihr Exemplar dieses Buches bald Flecken von Kokosöl und Kakaopulver aufweist, dass der Buchrücken abgenutzt ist und Eselsohren die Seiten zieren. Ich hoffe, dass Sie beim Durchblättern ein Rezept für den Geburtstagskuchen Ihres Kindes finden (ich empfehle Shainas Geburtstagstorte, Seite 59) oder für Weihnachtskekse. Meiner Familie verdanke ich einen großen Teil meiner Inspiration beim Schreiben dieses Kochbuches und ich hoffe, dass dieses Buch Ihre Familie auf ähnliche Weise bereichert. Wie Sie sich auch ernähren – ob bereits seit Jahren gluten- und milchfrei oder ob Sie noch nie in Ihrem Leben ein glutenfreies Rezept ausprobiert haben –, bin ich davon überzeugt, dass Sie Rezepte entdecken, die Sie lieben und die neuen Backwaren schon bald einen Platz auf ihrem Tisch einnehmen. Alle Rezepte haben einen besonderen Platz in meinem Herzen und ich hoffe, dass sie auch in Ihrem Herzen einen besonderen Platz finden werden.

Einleitung

DEFINITION DER ERNÄHRUNGSFORMEN

Jedes Rezept in diesem Buch ist frei von Gluten, Milchprodukten und raffiniertem Zucker und viele der Rezepte erfüllen außerdem striktere Ernährungskategorien wie vegan, Paleo und getreidefrei. Im Folgenden definiere ich die Ernährungsformen, auf die sich dieses Buch bezieht.

GLUTENFREI: Gluten ist ein Protein, das in Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt und ähnliche Eigenschaften hat wie ein Kleber. Wenn Brotteig beim Kneten elastisch wird, ist diese Elastizität dem dabei entstehenden Gluten zu verdanken – es hat die Eigenschaft, die Bearbeitung von Teigen zu vereinfachen. Allerdings kann es im Verdauungssystem vieler Menschen schwere Entzündungen auslösen. Die Sensitivität variiert dabei stark und reicht von leichten Entzündungen bis hin zu Zöliakie, einer Autoimmunstörung, die bei der Aufnahme von Gluten zu einer Dünndarmschädigung führt. Jedes Rezept in diesem Buch ist glutenfrei und somit für Menschen mit unterschiedlichen Sensitivitäten geeignet. Anstelle des in klassischen Backwaren verwendeten Weizenmehls nehme ich glutenfreie Mehle, die im folgenden Kapitel zur Vorratshaltung aufgeführt sind. Manchmal müssen Sie als Ersatz für die luftig-leichte Struktur von Weizenmehl ein, zwei oder drei verschiedene Mehle verwenden, um die beste Textur zu erhalten.

MILCHFREI: Der Begriff Milch bezieht sich auf alle Produkte, die aus Milch von Säugetieren hergestellt werden oder davon abstammen, zum Beispiel Butter, Milch, Sahne, Käse, Joghurt, Sour Cream, Molke usw. Viele Menschen reagieren empfindlich, überempfindlich oder allergisch auf Milch. Laktoseintoleranz ist eine sehr häufige Form von Milchintoleranz, wobei der Körper keine Laktase bildet, jenes Enzym, das für die Verdauung von Laktose, dem Milchzucker, benötigt wird. Das beeinträchtigt das Wohlbefinden, ist aber nicht so gefährlich wie eine Milchallergie, die eine allergische Reaktion im Körper auslöst und für Menschen mit einer schweren Allergie tödlich sein kann. Jedes Rezept in diesem Buch ist milchfrei, außer ein paar Rezepte, in denen ich Ghee als Option angebe. Ghee, für dessen Herstellung Butter erhitzt und von den festen Milchbestandteilen befreit wird, ist ein laktosefreies Öl. Es hat das Aroma von Butter, greift das Verdauungssystem von Menschen mit Laktoseintoleranz (mich eingeschlossen) aber nicht an. Wenn Sie auf Milchprodukte allergisch reagieren oder vegan leben, nehmen Sie stattdessen raffiniertes Kokosöl oder vegane Butter. In Rezepten mit Ghee als Option stelle ich jeweils eine Alternative vor.

FREI VON RAFFINIERTEM ZUCKER: In diesem Buch verwende ich keine raffinierten Zucker wie weißen Zucker (der gebleicht wurde und keinen Nährwert mehr besitzt), braunen Zucker und Maissirup. Stattdessen nehme ich Süßungsmittel wie Kokosblütenzucker (der aus dem Nektar der Kokospalme gewonnen wird), reinen Ahornsirup und Honig. Diese Produkte sind natürlicher und unverarbeitet und der Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt erhalten. Wenn ein Rezept ein körniges Süßungsmittel als Zutat enthält, sollten Sie es nicht durch ein flüssiges Süßungsmittel austauschen – also nicht Kokosblütenzucker durch Honig oder umgekehrt –, denn das wirkt sich auf die Textur der fertigen Backware aus. Sie können jedoch Honig durch Ahornsirup ersetzen und umgekehrt, obwohl dies den Geschmack beeinträchtigt.

VEGAN: Wenn ein Rezept als vegan gekennzeichnet ist, bedeutet das, dass es keinerlei tierische Produkte als Zutat enthält. Somit sind weder Milch noch Eier oder Honig enthalten, die in einem Rezept für Vegetarier erlaubt wären. Viele der Rezepte in diesem Buch sind vegan oder lassen sich vegan umsetzen. Ein paar Rezepte führen Ghee oder Honig als Zutat auf, die beide nicht vegan sind, aber in solchen Fällen gebe ich zusätzlich eine vegane Option an.

PALEO: Die Paleo-Diät, manchmal auch als Steinzeitdiät bezeichnet, ist frei von Getreide (wie Hafer und Reis), Bohnen, Hülsenfrüchten (einschließlich Erdnussbutter), Milch (außer Ghee) und raffiniertem Zucker. Da alle Rezepte in diesem Buch keine Milchprodukte und raffinierten Zucker enthalten, sind nur die Rezepte mit Haferflocken, Hafermehl, knusprigen Reisflocken und Erdnussbutter nicht Paleo-geeignet.

GETREIDEFREI: Das bedeutet, dass ein Rezept keinerlei Getreide enthält, weder glutenhaltiges Getreide (wie Weizen oder Gerste) noch glutenfreies Getreide (wie Hafer und Reis). Alle getreidefreien Rezepte sind naturgemäß glutenfrei, aber nicht alle glutenfreien Produkte oder Rezepte sind getreidefrei.

SOJAFREI: Jedes Rezept in diesem Buch ist frei von Soja, das bei vielen Menschen häufig eine Allergie auslöst. Zu den Sojaprodukten gehören Tofu, Sojasoße, Sojamilch, Miso und Lebensmittelzusatzstoffe wie Sojalecithin.

VORRATSHALTUNG IN DER KÜCHE

IM SCHRANK

GLUTENFREIE MEHLE

Glutenfreie Mehlmischungen aus dem Supermarkt sagen mir nicht zu, denn es gibt große Unterschiede zwischen den Marken. Die beste Textur erziele ich, wenn ich in meinen Rezepten ein oder zwei – bis maximal drei – verschiedene Mehle verwende. Fünf Basis-Mehlsorten halte ich stets vorrätig und das sind die einzigen, die ich in diesem Buch angebe.

GROßMENGENKAUF

Viele der in diesem Buch verwendeten Zutaten bestehen aus echten, vollwertigen Lebensmitteln und das kann teuer werden. Günstiger wird es beim Kauf von Großmengen bei Online-Händlern oder in Fachmärkten, außerdem achte ich auf die größte Verpackungsgröße. Wenn Sie regelmäßig backen, kann ich dieses Vorgehen empfehlen! Nüsse und Mehle bleiben bei Lagerung im Kühlschrank oder Tiefkühler über einen längeren Zeitraum frisch.

BLANCHIERTES MANDELMEHL: Es ist nicht das gleiche wie Mandelkleie und verhält sich beim Backen ganz anders. Blanchiertes Mandelmehl ist feiner, wohingegen Mandelkleie eher grob gemahlen ist und oft Mandelschalen enthält. Verwenden Sie bei den Rezepten in diesem Buch für ein perfektes Ergebnis ausschließlich blanchiertes Mandelmehl.

KOKOSMEHL: Kokosmehl ist einzigartig, weil es im Vergleich zu anderen Mehlen extrem saugfähig ist und normalerweise die dreifache Menge absorbiert. Das bedeutet, dass Rezepte mit Kokosmehl im Vergleich zu herkömmlichen Mehlen normalerweise eine deutlich geringere Menge Mehl erfordern. Ich empfehle Ihnen nicht, Kokosmehl durch ein anderes Mehl zu ersetzen.

TAPIOKA- UND PFEILWURZELSTÄRKE: Ich verwende diese Zutaten oft in meinen Rezepten, denn sie verleihen Broten und Kuchen eine luftig-leichte Textur und machen Kekse knuspriger. Manchmal findet man sie unter der Bezeichnung Tapiokamehl und Pfeilwurzelmehl, die Sie ebenfalls verwenden können, obwohl sich die Texturen im Ergebnis leicht unterscheiden, deshalb benenne ich in den Rezepten ganz bewusst das eine oder das andere. Ich empfehle, beide Formen vorrätig zu halten.

GLUTENFREIES HAFERMEHL: Hafermehl besteht aus gemahlenen Haferflocken. Es lässt sich auch selbst herstellen, indem die Haferflocken 30 Sekunden in einem Mixer mehlig gemahlen werden. Achten Sie unbedingt auf glutenfreies Hafermehl oder glutenfreie Haferflocken, denn Hafer wird zuweilen in einem Werk verarbeitet, das auch glutenhaltige Produkte verarbeitet und dabei kann es zu Kreuzkontaminationen kommen.

SÜßUNGSMITTEL

KOKOSBLÜTENZUCKER: Bei körnigen Süßungsmitteln ist Kokosblütenzucker die Option meiner Wahl. Er wird aus dem Nektar der Blüten der Kokospalme gewonnen. Ich kaufe ihn in Großpackungen bei Online-Anbietern oder bei anderen etablierten Lebensmittelgeschäften.

HONIG: Am liebsten nehme ich rohen, mild-aromatischen Honig, aber Sie können im Prinzip jeden anderen Honig verwenden. Beachten Sie jedoch, dass Honig nicht vegan ist. Wer sich strikt vegan ernährt, kann in den meisten Rezepten Honig durch Ahornsirup ersetzen.

REINER AHORNSIRUP: Reiner Ahornsirup kann teuer sein, deshalb kaufe ich ihn immer in der 1-Liter-Flasche, um Geld zu sparen. Ahornsirup ist ein großartiges Süßungsmittel, denn er enthält eine Menge Vitamine und Mineralstoffe und schmeckt obendrein richtig lecker! Achten Sie beim Kauf auf reinen Ahornsirup und kaufen Sie nicht die aromatisierte Variante, die normalerweise aus Maissirup besteht und mit künstlichen Farben und Aromen angereichert ist.

GRUNDZUTATEN

KOKOSÖL: Kokosöl ist eines meiner Lieblingsöle und das meist verwendete Fett in diesem Buch. Ich finde, es ist ein großartiger Butterersatz, denn es hat eine ähnliche Struktur und beide Fette haben bei kühler Raumtemperatur eine feste Konsistenz. Aus diesem Grund eignet sich Kokosöl perfekt für Kekse und andere Rezepte, in denen das Fett mit Zucker aufgeschlagen werden muss. Normalerweise habe ich sowohl raffiniertes als auch natives Kokosöl vorrätig. Manche Rezepte verlangen nach raffiniertem Kokosöl, dem das Kokosaroma zwar entzogen wurde, das aber alle sonstigen Eigenschaften von Kokosöl aufweist. Verwenden Sie es am besten immer dann, wenn ein Kokosaroma unerwünscht ist. Wenn Sie das Kokosaroma stört, nehmen Sie in Rezepten mit Kokosöl stattdessen raffiniertes Kokosöl. Sie können jeweils das eine oder das andere Öl verwenden. Bei kühlen Temperaturen oder in einer kalten Küche verfestigt sich das Kokosöl zu einer harten Konsistenz. In einer warmen Küche nimmt es entsprechend dem Wärmegrad die Konsistenz von weicher Butter an oder es schmilzt. Je nach Rezept und Zustand des Kokosöls müssen Sie dieses entweder kühlen, erweichen oder schmelzen. Zum Erweichen erhitzen Sie das Kokosöl 10 bis 15 Sekunden in der Mikrowelle und rühren Sie es dann, bis es die Konsistenz von weicher Butter hat. Zum Schmelzen erhitzen Sie eine beliebige Menge ungefähr 30 Sekunden in der Mikrowelle.

KOKOSBUTTER: Kokosbutter bzw. Kokosmus unterscheidet sich von Kokosöl. Kokosöl ist nach dem Schmelzen dünnflüssiger, denn es handelt sich dabei nur um Öl. Kokosbutter hingegen bezeichnet die Butter, die beim Mahlen von getrocknetem Fruchtfleisch der Kokosnuss entsteht. Sie können die Butter mit einer getrockneten ungesüßten Kokosnuss selbst herstellen (Seite 253). Nach dem Schmelzen ist sie dick und cremig und liefert eine Struktur, die mit Kokosöl nicht erreicht werden kann. Aus diesem Grund sind Kokosöl und Kokosbutter nicht austauschbar, es sei denn, es ist explizit angegeben. Sie finden Kokosbutter im Lebensmittelgeschäft normalerweise in der Nähe der Nussbutter oder Nussmuse.

SO GEHT’S: NÜSSE RÖSTEN

Ich liebe geröstete Nüsse, weil den Gerichten eine Menge Aroma verleihen können. Das Rösten von Nüssen erfolgt über 8 bis 10 Minuten bei 175 °C im Ofen oder bis sie aromatisch duften und sich goldbraun färben. Manchmal röste ich die Nüsse auch in einer Pfanne. Eine Beschreibung dieser Methode findet sich in den Rezepten, in denen ich eine Pfanne verwende. Wenn ein Rezept nach gerösteten Nüssen verlangt, entscheiden Sie sich für eine Methode (Ofen oder Pfanne). Auf jeden Fall sollten die gerösteten Nüsse vor der Verwendung vollständig abkühlen.

NUSSBUTTER: Ich liebe Nussbutter und verwende sie in vielen Rezepten. Als Fett liefert sie Proteine, sorgt für Geschmeidigkeit und schmeckt einfach richtig gut. Achten Sie darauf, dass die verwendete Nuss- oder Saatenbutter öl- und zuckerfrei ist. Es sollten nur Nüsse und höchstens noch Salz enthalten sein. Ich Erdnuss-, Mandel- und Cashewbutter am liebsten immer vorrätig. In diesem Buch verwende ich auch Sonnenblumenkern- und Pekannussbutter. Lagern Sie Reste immer im Kühlschrank. Da wir in diesem Buch natürliche Nussbutter ohne Emulgatoren verwenden, müssen Sie jede Nussbutter vor der Verwendung gründlich rühren.

BACKPULVER UND NATRON: Für eine streng getreidefreie Ernährung empfehle ich getreidefreies Backpulver. Die Treibmittel sollten auf jeden Fall frisch sein, da sie sonst nur eine geringe Wirkung haben!

NÜSSE: In meinem Vorrat findet sich immer eine große Auswahl Nüsse, weil ich sie so oft verwende. Bevorzugt sind große Mengen von Cashews und außerdem Erdnüsse, Pekannüsse und Mandeln. Ich kaufe ausschließlich rohe, also natürliche Nüsse, abgesehen von den Erdnüssen. Lagern Sie Reste immer im Kühlschrank oder im Tiefkühler.

SCHOKOTROPFEN UND SCHOKOSTÜCKE: Es ist nicht ganz einfach, Schokolade zu finden, die frei von Milch und raffiniertem Zucker ist. In allen meinen Rezepten verwende ich die mit Kokosblütenzucker gesüßten Schokotropfen, mit Ausnahme der Rezepte, die gehackte Schokostücke erfordern. Hier nehme ich die mit Kokosblütenzucker gesüßten Schokoladentafeln, aber wenn Sie manche raffinierten Zucker vertragen, können Sie auch eine mit Rohrzucker gesüßte Schokoladentafel verwenden. Vermeiden Sie Schokolade mit zugesetzten Stabilisatoren, Wachsen, Milch oder Konservierungsstoffen. Dunkle Schokolade ist nicht exotischer als bittersüße oder halbbittere Schokolade, enthält aber kein Milcheiweiß und auch nicht Unmengen Zucker. Dunkle Schokolade bezeichne ich in meinen Rezepten immer als »Zartbitterschokolade«. Manchmal befindet sich auf der Verpackung eine Prozentangabe, zum Beispiel 60 % Kakao. Diese Angabe bezieht sich auf die in der Schokolade enthaltene Menge Kakao im Verhältnis zu der enthaltenen Menge Zucker – somit hat eine Tafel Schokolade mit der Angabe 60 % einen Kakaogehalt von 60 % und einen Zuckergehalt von 40 %. In meinen Rezepten verwende ich 60 bis 80 % kakaohaltige Schokolade, aber was Sie letztlich verwenden, hängt ganz davon ab, ob Sie lieber süße oder bittere Schokolade mögen.

CASHEWS EINWEICHEN

Für viele meiner Käsekuchen und Glasuren auf Cashew-Basis müssen die Cashewkerne vorab eingeweicht werden. Cashews lassen sich leichter pürieren, wenn sie zuvor mindestens 4 Stunden oder bevorzugt über Nacht in gefiltertem Wasser einweichen. Bei einer Einweichzeit von 4 bis 6 Stunden reicht Raumtemperatur aus. Für längere Einweichzeiten stelle ich die Cashews in den Kühlschrank. Allerdings sollten sie nicht länger als 12 Stunden einweichen, denn sonst werden sie mehlig. Die Cashews sind vor der Verwendung abzugießen und mit kaltem Wasser abzuspülen. Wenn es schnell gehen muss, können die Cashews auch mit kochendem Wasser übergossen werden und ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur ruhen. Zwar sind sie dann nicht ganz so weich wie die länger eingeweichten Cashews, aber auch so funktioniert es!

KAKAOPULVER (SOWIE ROH- UND RÖSTKAKAO IM VERGLEICH): Der Unterschied zwischen Rohkakao und Röstkakao ist schnell erklärt: In Rohkakaoprodukten kommt die unbehandelte Kakaobohne zum Einsatz, während für Röstkakaoprodukte die Kakaobohne zunächst geröstet wird. Ich bevorzuge Produkte mit Rohkakao (Kakaopulver, Kakaobutter und Kakao-Nibs), denn er enthält Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe in hoher Konzentration. Jedoch sind Produkte mit Röstkakao in der Regel viel günstiger als Rohkakao und können anstelle von Rohkakao in den meisten Rezepten, einschließlich allen Rezepten in diesem Buch, verwendet werden.

KAKAOBUTTER AUS ROHKAKAO (ODER RÖSTKAKAO): Kakaobutter hat ein schokoladiges Aroma, jedoch ohne den intensiven, bitteren Geschmack des Rohkakaopulvers. Es kommt in vielen Desserts mit weißer Schokolade sowie in unzähligen backfreien Desserts zum Einsatz. Kokosöl lässt sich normalerweise durch Kakaobutter ersetzen, wenn Sie es gerade nicht vorrätig haben, allerdings unterscheidet es sich geschmacklich und hat einen niedrigeren Schmelzpunkt.

VOLLFETT-KOKOSMILCH: Ich verwende nach Möglichkeit Kokosmilch ohne Guarkernmehl als Verdickungsmittel. Kokosmilch gibt es in Tetrapaks und Dosen. Aufgrund ihrer Konsistenz nehme ich bevorzugt Kokosmilch aus der Dose. Nach dem Öffnen der Dose befinden sich an der Oberfläche gewöhnlich die festen Milchbestandteile. Verrühren Sie diese in der Dose mit der flüssigen Milch oder schütten Sie den Inhalt der Dose in eine Schüssel und verrühren Sie die Milch gründlich zu einer cremigen Masse.

KOKOSCREME: Ich liebe geschlagene Kokoscreme als Garnitur für Tartes, Pies und Kuchen. Kokoscreme ist der dicke, fettere Bestandteil der Kokosmilch. Wenn Sie eine Dose Vollfett-Kokosmilch über Nacht in den Kühlschrank stellen, setzt sich die Creme als feste, cremig-weiße Schicht an der Oberfläche ab. Genau diese Schicht brauchen wir, wenn in einem Rezept von Kokoscreme die Rede ist! Alternativ gibt es Kokoscreme in Dosen à 150 ml oder 400 ml zu kaufen. In Rezepten kommt die Creme fast immer gekühlt zur Anwendung, deshalb sollte sie über Nacht im Kühlschrank gelagert und das Wasser unter der Creme vor der Verwendung abgegossen werden. Hervorragend geeignet ist ein Produkt von Nature’s Charm – eine Kokossahne, die sich wunderbar aufschlagen lässt und leicht mit Kokosblütenzucker gesüßt ist. Wenn Sie dieses Produkt irgendwo finden, kann ich es für geschlagene Kokoscreme nur empfehlen.

Pflanzliche Milchalternative: In habe immer pflanzenbasierte Milch in meinem Kühlschrank – ob Mandelmilch, Cashewmilch oder Hafermilch. Für die Rezepte ist es egal, welche dieser Milchsorten Sie verwenden, Hauptsache, Sie nehmen keine Vollfett-Kokosmilch.

HAFERFLOCKEN: Haferflocken sind von Natur aus glutenfrei, aber oft werden sie in Betrieben verarbeitet, die auch mit Weizen arbeiten, deshalb ist darauf zu achten, dass die verwendeten Haferflocken kontrolliert glutenfrei sind.

NATIVES OLIVENÖL EXTRA: In einigen meiner Kuchenrezepte verwende ich Olivenöl. Achten Sie darauf, dass das verwendete Öl ein angenehm leichtes und fruchtiges Aroma hat und keinesfalls bitter schmeckt.

GEFRIERGETROCKNETES OBST: Für einige meiner Desserts verwende ich gefriergetrocknete Erdbeeren und Bananen als Aromastoffe. Erhältlich sind diese online oder in vielen Lebensmittelgeschäften.

GEWÜRZE

•Meersalz

•Zimt

•Muskatnuss

•Piment

•Ingwer

VANILLEPULVER: In meiner Küche kommt dieses Pulver oft zum Einsatz, denn es erzeugt ein ausgeprägtes Vanille-Aroma, ohne dass ich eine ganze Vanilleschote verwenden muss, die sehr teuer ist. Vanillepulver entsteht durch das Mahlen der gesamten Kapselhülle der Vanille und ist deshalb kostengünstiger als die Schote, liefert aber dennoch ein intensives Aroma. Schon eine kleine Menge genügt – eine kleine Dose hat für alle Rezepte in diesem Buch ausgereicht. Lebensmittelgeschäfte führen Vanillepulver nur selten, deshalb beziehe ich es normalerweise online. Wenn Sie es nicht vorrätig haben und auch nicht kaufen möchten, nehmen Sie einfach die doppelte Menge Vanille-Extrakt, obwohl dann die schwarzen Punkte des Pulvers fehlen.

REINER VANILLE-EXTRAKT: Achten Sie beim Kauf auf reinen Vanille-Extrakt und verzichten Sie auf Extrakte, die verdünnt wurden und mit künstlichen »Vanillearomen« angereichert sind.

MEERSALZFLOCKEN: Ich garniere damit oft Backwaren, besonders solche mit Schokolade! Die Flocken verleihen einen gewissen Crunch und machen das Gebäck nicht zu salzig.

LEINSAMEN-EIER

In vielen Rezepten in diesem Buch verwende ich als Ei-Ersatz »Eier« aus gemahlener Leinsaat, damit das Rezept vegan bleibt. Informationen zum Mahlen der Leinsamen finden Sie unten.