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Sie haben noch keinen grünen Daumen, möchten aber gerne etwas auf Ihrem Balkon anbauen und ernten? Dann finden Sie in diesem Buch genau die richtigen Infos zum Einstieg. Gut 350 Fotos zeigen, was wann wie aussehen sollte und was dann zu tun ist. Lernen Sie knapp 60 Gemüse-, Obst- und Kräuterarten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden kennen und suchen Sie sich je nach Standort und Vorlieben das passende für Ihren Balkon aus. Mit den zahlreichen Stepfotos und Schritt-für-Schritt-Erklärungen sowie den einleitend beschriebenen Basics zu Ausstattung, Substrat, Dünger und Wasserversorgung steht der ersten eigenen Ernte nichts mehr im Wege. Viel Spaß beim Pflanzen, Säen, Ernten und Naschen!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 90
Cover
Titel
Impressum
TOPFERNTE: DIE BASICS
Grundlagen
Grundausstattung
Das richtige Pflanzgefäß
Gemüsegärtchen
Das Substrat
Dünger
Wasserversorgung
Automatisch bewässern
Jeder Balkon ist anders
LOS GEHT’S
Einpflanzen: Gemüse
Einpflanzen: Obstbäumchen
Säen
Pflege muss sein
Obstgehölze neu topfen
Ein bisschen mehr geht immer
Problemen vorbeugen
GEMÜSE
Aubergine
Blattsalate
Bohne
Endivie
Erbse
Feldsalat
Grün- & Palmkohl
Gurke
Kartoffel
Kopfsalat
Kürbis
Mangold
Möhre
Paprika, Chili & Co.
Porree
Radieschen
Rote Bete
Spinat
Tomate
Zucchini
Hydrokultur
Die besten Nutzpflanzen für Hydrokultur
OBST
Andenbeere
Apfel
Birne
Brombeere
Erdbeere
Exotische Früchte
Feige
Heidel-, Preisel- & Moosbeere
Himbeere
Johannisbeere
Kirsche
Kiwibeere
Melone
Olive
Pfirsich
Pflaume
Traube
Wassermelone
Zitrusfrüchte
Noch mehr Beeren
KRÄUTER
Kräuter für eine Saison
Die besten Kräuter für eine Saison
Mehrjährige Kräuter
Die besten mehrjährigen Kräuter
Strauchige Kräuter
Wer lecker essen will, muss etwas dafür tun! Eine Gemüsepflanze oder ein Obstbäumchen heranzuziehen, ist aber nicht besonders kompliziert. Man muss nur die richtigen Sorten wählen und sich ein bisschen vorbereiten.
Gemüsepflanzen und Obst stellen ganz andere Anforderungen an die Pflege als eine Zierpflanze im Topf, denn sie investieren ihre ganz Kraft in ein einziges Ziel: Ertrag! Sorgen Sie also für gute Voraussetzungen.
Wasser: Geschenk des Himmels
Regen ist ideal für die Pflanzen, denn zum einen ist er umsonst, zum anderen bekommt er den Pflanzen besser als Leitungswasser, selbst in der Stadt. Doch Regen allein genügt nicht, der Wasserbedarf einer Topfpflanze liegt meist deutlich höher. Besonders durstig sind Gemüsepflanzen. Ein Obstbäumchen benötigt etwa so viel Wasser wie ein im Kübel gehaltener Zierstrauch. Die Wasserversorgung für diesen besonderen Lebensbereich, ob per Hand oder per automatischer Bewässerung, will gut geplant sein (siehe Seite 20–23).
Erde: Hiervon hängt alles ab
Containerpflanzen sind völlig von dem abhängig, was die Erde im Topf zur Verfügung stellt. Nun sind gerade Gemüsepflanzen in dieser Hinsicht sehr anspruchsvoll. Im Vergleich zu Zierpflanzen bilden sie sehr viele Wurzeln und brauchen viel Wurzelraum, um gut zu gedeihen. Manchmal kann man mit entsprechend höheren Düngergaben einen Ausgleich für zu wenig Wurzelraum schaffen. Es gibt zudem auch Gemüsepflanzen, die sich allein mit Wasser und Dünger zufriedengeben.
Licht: Eine Frage der Anpassung
Wer nicht gerade das Glück hat, nach verschiedenen Himmelsrichtungen zugleich gärtnern zu können, muss sich mit den gegebenen Lichtverhältnissen arrangieren. Sogar in einem nach Norden ausgerichteten Balkonkasten, der nie einen Sonnenstrahl sieht, lässt sich eine kleine Ernte ziehen. Allerdings ist hier die Auswahl eingeschränkt: Auf Tomaten dürfen Sie nicht hoffen. An einer die Sommerhitze reflektierenden Südwand wiederum gilt es, empfindliche Pflanzen wie Salate vor der Wärme zu schützen. Überall sonst heißt es: Alles ist möglich!
EINIGE FACHBEGRIFFE
Halbschatten: Hier kommt im Sommer etwa 3 Stunden lang Sonne hin, im Winter weniger. Das genügt vielen Gemüsearten, aber nicht allen.
Kübelpflanzenerde (= Substrat) bekommen Sie sackweise im Gartenmarkt. Die Qualität hängt sehr vom Hersteller ab – sparen Sie hier besser nicht, Sie ärgern sich sonst später nur.
Staunässe gilt es zu meiden, egal, ob durch den Topf verursacht (ohne Loch kein Wasserabzug) oder durch das Substrat (zu schweres Substrat hält zu viel Wasser). Gemüse und Früchte können schlechten Wasserabzug nicht leiden.
Edles Werkzeug ist zwar eine feine Sache, aber nicht unbedingt nötig. Schon wenige Helfer machen Ihnen die Arbeit leicht. Wer will, kann sich sogar auf eine handfeste Küchengabel beschränken!
Allzweckschere
Für gezielte Schnitte beispielsweise beim Ernten und beim Ausputzen welker Blätter. Sie sollte aus rostfreiem Stahl sein und etwas kräftiger als eine Papierschere.
Gartenschere
Zum Schneiden von Obstgehölzen; auch gut für die Auberginen-Ernte. Sie sollte unbedingt gut in der Hand liegen.
Kleine Doppelhacke
Sobald Sie mehr als drei Pflanzkästen haben, lohnt sich die Investition in eine kleine Doppelhacke und eventuell einen Minirechen. Mit beiden lässt sich die Erde schön gleichmäßig verteilen; mit der Doppelhacke können Sie allerdings mehr Druck ausüben.
Pflanzkelle
Unverzichtbar zum Pflanzen, Aufnehmen, Anfüllen usw. Auch als Blumenkelle bezeichnet. Es lohnt sich, in Qualität zu investieren – Pflanzkellen aus Kunststoff sind im Nu hinüber. Die Kelle sollte gut in der Hand liegen.
Saathilfe
Diese Samendosierer gibt es in unterschiedlichen Ausführungen von verschiedenen Anbietern. Für den Neuling sind sie ein wahres Wunderding, denn damit lässt sich die Saatdichte gut kontrollieren. Man stellt sie auf die Samenkorngröße ein.
Gartenschlauch
Wenn Sie viele Töpfe zu gießen haben, und sei es nur auf dem Fensterbrett, sparen Sie sich mit einem Gartenschlauch und einem Adapter für den Waschbeckenhahn viele Wege mit der Gießkanne. Bei einer ganzen Terrasse voller Pflanzkübel ist diese Hilfe unerlässlich.
Gießkanne
Diesen praktischen Helfer gibt es in 5- und in 10-Liter-Größe. Wenn Sie immer eine gefüllte Gießkanne bei den Töpfen stehen haben, können Sie einer besonders durstigen Pflanze morgens vor der Arbeit noch rasch Wasser geben. Besser noch sind gleich zwei Kannen, sofern der Platz ausreicht.
Gartenhandschuhe
Unerlässlich sind sie zwar nicht für die Topfgärtnerei, aber praktisch sind sie ohne Frage! Wer ohne Handschuhe gärtnert, verschiebt allzu gern das Jäten, Pflanzen usw. auf später, weil er sich die Finger momentan nicht schmutzig machen will.
Knieschoner
Ihre Knie werden es Ihnen danken, denn Kniepolster machen sämtliche Arbeiten am Boden wesentlich angenehmer.
In welchem Gefäß Sie Ihr Obst und Gemüse ziehen, ist weit mehr als eine Geschmacksfrage! Manche eignen sich nämlich besser als andere.
Das Material: egal
Ob Kunststoff, Kunstharz, Holz oder Terrakotta ist zunächst einmal zweitrangig, denn gießen müssen Sie immer. Kunststofftöpfe haben ihre Vorteile – sie sind leicht und preiswert, und viele Gemüse gedeihen gut darin. Allerdings sind sie weniger windstabil als schwere Töpfe. Achten Sie auf ausreichend viele Abzugslöcher, damit sich kein Wasser staut. Einzig unglasierte Terrakotta ist zu meiden, denn diese gibt die Feuchtigkeit so schnell nach außen ab, dass die Pflanzen bei heißem Wetter leiden.
Die Form: je nachdem
Die meisten Gemüse begnügen sich mit relativ niedrigen Pflanzgefäßen: Radieschen sind schon mit 7 cm Substrattiefe zufrieden, Salatpflanzen mit 15 cm, Tomaten kommen mit 40 cm zurecht. Wichtig ist hier eher ein breites Gefäß. Obstbäumchen hingegen wollen ihre Wurzeln weit nach unten strecken – geben Sie diesen einen mindestens 50 cm hohen Topf, der dafür relativ schlank sein darf. Auf dem Balkon wie auf der Terrasse heißt es also: Mal groß, mal klein, mal dick, mal dünn – die Mischung macht’s.
Die Größe: beachtenswert!
Noch nie ist eine Gemüseernte am zu großen Topf gescheitert – nicht selten aber am zu kleinen. Verwenden Sie daher grundsätzlich das größtmögliche Behältnis. Bedenken Sie dabei jedoch, dass dafür auch entsprechende Substratmengen nötig sind, die Sie im Beutel heranschleppen müssen.
Upcycling: Warum nicht?
Wer ein Faible fürs Selbermachen hat, braucht nicht einmal einen Topf zu kaufen. Kleiden Sie eine leere Obstkiste mit schwarzer Plastikfolie aus, die Sie mit den nötigen Abzugslöchern versehen. Gut eignet sich zum Beispiel auch der Sack, in dem die Pflanzerde abgepackt war. Sie werden staunen, wie viel in einer solchen Kiste wachsen kann! (Zum Anheben ist sie allerdings zu instabil.)
Abzugslöcher: Her mit dem Bohrer!
Manche Pflanztöpfe sind mit einem kleinen Wasserreservoir ausgestattet. Auch wenn bei diesen die Abzugslöcher etwas versteckt angebracht sind, läuft überschüssiges Wasser problemlos ab. Besitzt ein Topf jedoch tatsächlich keine Abzugslöcher, müssen Sie Abhilfe schaffen. Greifen Sie zur Bohrmaschine mit passendem Bohrer und drillen Sie 3–5 Löcher in den Topfboden. Ein 25 l fassender Topf sollte 5 Löcher von 10 mm Durchmesser haben – eine exakte Wissenschaft ist dies allerdings nicht!
Wenn Sie genügend Platz haben, ist es am einfachsten, alle Pflanzen in einen geräumigen Pflanzkasten zu setzen. Dafür reicht schon ein Quadratmeter. Es gibt entsprechende Bausätze aus Holz, die Sie nur noch zu montieren brauchen – ruckzuck fertig!
TOPF ODER PFLANZKASTEN?
Mit leicht verrückbaren Töpfen bleiben Sie flexibel, zudem sind sie kostengünstig und lange haltbar. Der Ertrag liegt im Mittelfeld, aber sie sind nicht immer pflegeleicht. Für Obstgehölze sind sie unerlässlich. Pflanzkästen sind ab einer bestimmten Größe unverrückbar. Der Gemüseertrag liegt höher und die Pflege ist ausgesprochen einfach. Unter dem Ernteaspekt sind Kästen unschlagbar, doch aufgepasst: Ihr Gewicht kann sehr hoch sein, bis über 100 kg.
1. Aufbauen
Bauen Sie die Einzelteile entsprechend der Anleitung zusammen. Die einfachsten Modelle werden schlicht aus Brettern zusammengesteckt, andere sind zum Verschrauben.
2. Auskleiden
Tackern Sie die Innenauskleidung an den Seiten und am Boden des Minigärtleins fest. Sie schützt das Holz vor Feuchtigkeit und bewahrt das Pflanzsubstrat vor zu viel Verdunstung.
3. Befüllen
Füllen Sie nun Ihr Pflanzsubstrat hinein. Achtung: Sobald viel Erde im Pflanzkasten ist, lässt dieser sich nicht mehr verrücken! Mit Pech muss dann alles wieder auseinandergenommen werden.
4. Gut verteilen Verteilen Sie das Pflanzsubstrat mit den Händen oder einem kleinen Rechen, ohne es zu verdichten, und feuchten Sie die Erde an, falls sie zu trocken ist. Schon können Sie pflanzen oder säen.
5. Perfektionieren
Wenn Sie den Pflanzkasten mit einem Rankgitter ausstatten, können Sie rankende Gemüsepflanzen daran emporleiten.
KURZ GEFASST
•Manche Kästen sind mit Rollen ausgestattet – diese sind zwar teurer, aber man kann sie leicht umstellen. Besonders praktisch auf großen Balkonen!
•Zwei lange Blumenkästen bieten fast dieselbe Oberfläche wie ein breiter Pflanzkasten, müssen jedoch öfter gegossen werden.
Von der Erde hängt die Ernte ab – jedenfalls zum großen Teil. Ihre Beschaffenheit und ihr Nährstoffgehalt sorgen dafür, dass Pflanzen sich wohlfühlen oder aber mickern. Geizen Sie also nicht bei der Qualität Ihres Pflanzsubstrats!
TRANSPORTFRAGEN
Eigenhändig die Erdsäcke heranzuschaffen, ist nicht zwingend nötig – eventuell können Sie sie liefern lassen, vielleicht sogar in obere Etagen.
Erkundigen Sie sich, und denken Sie daran: Ein gutes Trinkgeld tut nicht lange weh – ein verhobener Rücken schon!
Keine leichte Wahl
Ideale Gemüseerde besteht aus Oberboden und Kompost. Die Zusammensetzung ist auf dem Erdsack angegeben, oft aber schwer zu finden oder zu entziffern. Ein reines Torfprodukt sollten Sie aus ökologischen Gründen nicht kaufen. Reiner Oberboden ohne Beimengungen ist wiederum ungeeignet für die Topfkultur. Ideal hingegen ist es, wenn Sie unter gekaufte Kübelpflanzenerde Oberboden aus dem Garten mischen können (bis zu 1/5 des Volumens).
Qualität oder Quantität?
Machen Sie einen Bogen um minderwertige Kübelpflanzenerde. Bei solcher Erde sind Verunreinigungen (z. B. mit Schwermetallen) nicht ausgeschlossen und die Pflanzen wachsen nicht so gut darin. Markenerde hingegen wird aus hochwertigen Ausgangsmaterialien hergestellt. Das Pflanzsubstrat wird den größten Teil Ihrer Kosten ausmachen, ist allerdings maßgeblich an Ihrem Ernteergebnis beteiligt.
Gewicht und Volumen sparen
Vergessen Sie den gut gemeinten Rat, auf den Topfboden Styroporchips zu geben, um Substrat zu sparen: Dann kann man auch gleich einen kleineren Topf nehmen! Wenn Sie Erde sparen wollen, setzen Sie lieber mehrere Gemüse oder auch Obst und Gemüse in einem Kübel zusammen.
Auffrischen nicht vergessen