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77 interessante Bäume in Deutschland und in Nachbarländern, denen der Autor auf seinen Reisen in den letzten Jahren begegnet ist, werden in diesem kleinen Taschenbuch vorgestellt. Enthalten ist so eine bunte Mischung aus Bäumen in Städten und Wäldern, aus Bäumen mit zeitgeschichtlicher Bedeutung und solchen, die durch ihr Alter oder ihren Stammumfang ein Naturdenkmal darstellen. Zusätzlich sind Bäume enthalten, denen der Autor eher zufällig begegnete. Darunter sind im Kontext von Botanischen Gärten auch seltene und exotische Baumarten, auf Brachflächen teilweise auch Neophyten.
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Seitenzahl: 38
Vorwort
Berlin, Brandenburg und Mecklenburg
Sachsen-Anhalt
Sachsen
Hamburg und Schleswig-Holstein
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Hessen
Baden-Württemberg
Bayern
Europa
Schlusswort
Zum Autor
Quellennachweis
Ich bin ein ausgesprochener Städte-Reisender und habe in Deutschland bereits mehr als 1000 Städte besucht, im restlichen Europa 1000 weitere Städte. Bei den vielen Städtebesuchen stieß ich immer wieder auf interessante Gedenk- und Informationstafeln. Mitte des Jahres 2022 gab ich die 77 kuriosesten Tafeln in einem Taschenbuch wieder. Darauf folgten weitere Bände. Nach bisher 7 Themen blieben noch einzelne Tafeln zu Bäumen übrig. Ich weitete die Sammlung durch den Besuch besonderer Bäume aus, wobei sich nicht immer eine Informationstafel dazu finden ließ. Da es mir anschließend sinnvoller schien, die Bäume selbst abzubilden, statt nur die Tafeln, ist es nun vielmehr ein Buch der Begegnungen mit Bäumen geworden.
Die vorliegende Zusammenstellung, die sich so ergab, ist eine bunte Mischung aus Bäumen in Städten und Wäldern, aus Bäumen mit zeitgeschichtlicher Bedeutung und solchen, die durch ihr Alter oder ihren Stammumfang ein Naturdenkmal darstellen, sowie auch Bäumen, denen ich eher zufällig begegnete. In Botanischen Gärten und Parks ließen sich auch seltene und exotische Baumarten finden, auf Brachflächen teilweise Neophyten.
In der dritten Auflage habe ich folgende Bäume hinzugenommen: Schuh-Baum (Mönchengladbach), Umarm-Baum (Ludwigshafen), 1000jährige Linde (Schenklengsfeld), Schöne Eiche (Babenhausen-Harreshausen), Ivenacker Eichen (Ivenack).
Ich freue mich, wenn das Buch Leser findet, die es interessant und unterhaltsam finden. Rückmeldungen und Kommentare sind willkommen. Vielleicht werden LeserInnen auch angeregt, den einen oder anderen Baum selbst in Augenschein zu nehmen oder Bäume bewusster zu betrachten.
Viel Spaß beim Lesen und dem Betrachten der Bäume.
Isny, im März 2023Richard Deiss
Berlin ist mit 892 km2 die flächenmäßig größte deutsche Stadt, mit zahlreichen ehemaligen Stadt- und Dorfkernen, oft mit Dorflinden. Im Zentrum der Stadt gibt es mit dem Tiergarten einen bewaldeten Park, welcher nach dem 2. Weltkrieg durch Bomben, Feuerholznot und Kartoffelanbau fast ohne Bäume war. Die ältesten und höchsten Berliner Bäume finden sich jedoch im Tegeler Forst. Mit der Geschichte der Region eng verbunden sind die chinesischen Maulbeerbäume, die der Alte Fritz zur Seidenraupenzucht und damit Seidenproduktion ab 1752 pflanzen ließ. Der dominierende Baum der Region ist jedoch, mit über 70% des Baumbestandes, die genügsame Kiefer, die oft nach Rodungen gepflanzt wurde.
Maulbeerbaum und Kiefern in Berlin-Zehlendorf
Ganz im Westen Berlins, schlecht erreichbar am westlichen Wannseeufer, liegt das ehemalige Dorf Kladow, dessen Name sich vom slawischen Wort kloda (Baumstamm), ableitet. Im alten Dorfzentrum (Alt-Kladow) steht die etwa 500 Jahre alte Dorflinde, eine Winterlinde (5,12 m Umfang, Kronenhöhe 20 m). Sie ist seit 1950 Naturdenkmal.
Standort: Alt Kladow 1
Die Dicke Marie, eine Stieleiche, ist wohl der älteste Baum Berlins. Sie soll 1107 gekeimt sein und wäre damit 915 Jahre alt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie etwa 4000 Jahre alt ist. Die Höhe wird auf einer Infotafel mit 18,5 m angegeben, der Umfang mit 5,98 m. Im Juli 2021 wurde sie zum Nationalerbebaum erklärt.
Standort: 100 m östlich vom Schwarzen Weg, 50 m nördlich der Großen Malche
Bis Juli 2022 galt eine 42,5 m hohe und mit 2,9 m Umfang recht schlanke Lärche im Tegeler Forst als höchster Baum Berlins. Ein Holzschild informiert, dass der Baum 1795 unter Forstmann Friedrich von Burgsdorff (1747-1802) gepflanzt wurde. 2012 war die Europäische Lärche übrigens Baum des Jahres.
Standort: Mühlenweg, ca. 300 m westl. der Konradshöher Straße
Seit Sommer 2022 gilt eine 1843 gepflanzte Buche mit einer Höhe von 43,15 m als höchster Baum Berlins. Mit 0,96 m Durchmesser ist der Baum recht schlank. Die lehmigen Böden des Tegeler Forstes sind nährstoffhaltiger und wasserlastiger als die übrigen Sandböden Berlins und bieten dadurch bessere Bedingungen für das Baumwachstum. Buchen drängen typischerweise schnell nach oben und unter ihrem dichten Laub gedeihen dann andere Bäume kaum mehr.
Standort: Mühlenweg, ca. 450 m westl. der Konradshöher Str.
Nach dem Krieg standen durch Bombenschäden und Notabholzung kaum mehr Bäume im Tiergarten und in weiten Teilen wurden Kartoffeln angebaut. Nach 77 Jahren hat sich der Baumbestand jedoch erstaunlich gut erholt. Vor ein paar Jahren hat ein unbekannter Künstler den Text des Ben E. King Liedes aus dem Jahre 1961 'Stand by me' in die Rinde einer Buche geritzt. Nach dem Tod Ben E. Kings im Jahre 2015 wurde die Schnitzerei kurzzeitig häufiger von Touristen besucht.
Standort: Tiergarten, Kreuzung Großer Weg/Große Sternallee