Beagle - Ursula Christian - E-Book

Beagle E-Book

Ursula Christian

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Beschreibung

Familienfreundlich, verträglich, gutmütig, aber auch stur und eigensinnig – so wird der beliebte Beagle oft beschrieben. In diesem Ratgeber aus der beliebten Reihe "Praxiswissen Hund" erfahren zukünftige Beagle-Besitzer, mit welchen Charaktereigenschaften sie noch rechnen müssen und welche Ansprüche die "Spürnasen mit Herz" an Haltung, Erziehung, Beschäftigung und Pflege haben.

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Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Stattdessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.

SO SIND BEAGLE— Geschichte und Wesen

© Anna Auerbach/ Kosmos

ENTSTEHUNG DER RASSE

Wenn man sich für einen Beagle interessiert, stellt man sich schnell die Frage nach dem geschichtlichen Hintergrund der Rasse. An dieser Stelle möchte ich Ihnen nur einen kleinen Einblick bzw. einen Anreiz geben, sich vielleicht noch intensiver mit der Thematik zu beschäftigen.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Im Jahr 1615 wurde der Beagle zum ersten Mal als Jagdhund in der Literatur aufgeführt. Zu dieser Zeit wurde er in der Meute gehalten und bei Gesellschaftsjagden zu Fuß auf den Hasen eingesetzt. In den folgenden Jahrhunderten gab es in Großbritannien sehr viele Beagle-Meuten. Es wurde konsequent nach Spurlaut (Hetzlaut), Ausdauer, Nasenleistung, soziales Verhalten und Größe (33 cm– 40 cm) selektiert.

Man darf nicht vergessen zu erwähnen, dass auch die Fellfarbe eine große Rolle gespielt hat. Man musste die Beagle nicht nur durch den Spurlaut hören, sondern auch sehen können. Durch die weißen Flecken und die unterschiedliche Farbverteilung mit schwarz und braun war jeder Beagle einzigartig und nicht zu verwechseln. Beim Arbeiten mit tiefer Nase in dichter Bodenbewachsung war seine stolz getragene Rute mit der weißen Rutenspitze immer gut zu sehen. Sein Markenzeichen, so möchte ich es nennen, die weiße Rutenspitze, ist auch heute noch ein Muss. Ein sogenannter Beagle ohne weiße Rutenspitze ist kein Beagle.

Durch seine fast immer gute Laune, seine große Sozialverträglichkeit, seinen guten Appetit und die große Leistungsfähigkeit machten ihn zu einem idealen Jagdhund.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Die feine Spürnase macht den Beagle zum idealen Jagdbegleiter.

Jetzt werden Sie den Beagle besser verstehen können. Seine Jagdleidenschaft werden Sie ihm nicht abgewöhnen oder besser gesagt aberziehen können. Gezielte Beschäftigungen, die seinen Anlagen entsprechen, wie zum Beispiel Mantrailing, Fährten lesen, Nachsuche und ausgedehnte abwechslungsreiche Spaziergänge, lassen ihn zu einem ausgeglichenen Familienmitglied heranwachsen. Wegen seines fröhlichen Wesens und seiner ausgeprägten Sozialverträglichkeit ist er für Kinder und Jugendliche der ideale Hund. All diese wunderbaren Eigenschaften machen ihn ein Hundeleben lang zu einem ganz besonderen Kameraden, der wenig Probleme verspricht.

DIE FELLFARBEN

Der Beagle gehört zu der Gruppe der Hounds (jagende Hunde). Wenn man sich alte Beagle-Meuten auf Bildern anschaut, fällt einem sofort die unglaubliche Vielfalt der Fellfarben auf.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Eine Vielzahl von Fellfarben.

Kein Beagle gleicht dem anderen. So ist jeder leicht zu erkennen. Diese Farbvielfalt ist auch heute noch erlaubt und gehört zum Rassebild. Vorgeschrieben ist lediglich die weiße Rutenspitze. Im Zuchtbuch des Beagle Club Deutschland e. V. werden die Fellfarben, die im FCI Rassestandard aufgeführt sind, eingetragen.

TRICOLOUR

Ein Welpe mit der Farbe Tricolour wird schwarz / weiß geworfen (geboren). Die braune Färbung am Kopf und an den Schenkeln entwickelt sich ab etwa der fünften Woche ständig.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Fellfarbe: tricolour

BICOLOUR

Ein Welpe mit der Farbe Bicolour wird weiß geworfen. Die braune Farbe entwickelt sich mit der Zeit. Die Fellfärbung wird im Laufe des ersten Lebensjahrs immer intensiver. Die Nasen sind im Sommer dunkler als im Winter. Einige Beagle haben eine stark pigmentierte und andere eine hellere Nase. Beides entspricht dem Rassestandard.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Fellfarbe: bicolour

HAREPIED

Ein harepied Welpe hat auf dem Rücken und an den noch geschlossenen Augen einen dunklen Aalstrich. Bei dieser Fellfarbe ist eine Schmetterlingsnase erlaubt. Der äußere Rand der gesamten Nasenbeere ist dunkel umrandet. Innen ist sie heller ausgefüllt und ähnelt so einem Schmetterling. Die Schmetterlingsnase ist bei harepied kein Muss, ist aber erlaubt.

MOTTLED

Ein mottled Welpe hat bei jeder Fellfarbe eine schieferfarbige Nase. Die Lefzen sind dunkel pigmentiert. Bei tricolour mottled zeigen sich nach ein paar Tagen schon die ersten schwarzen Sprenkel im weißen Fell. Am Kopf und an den Beinen werden die Sprenkel braun und am Rücken bleiben sie schwarz. Die Sprenkel bei bicolour sind braun, das weiße Fell ist nicht ganz weiß und die Augenfarbe ist meistens sehr dunkel. Diese Farbe erkennt man beim Welpen an der Pfotenpigmentierung. Bei jeder mottled Variante färben sich die schieferfarbenen Pfoten (jede einzelne Zehe) im geschlossenen Kreis von außen nach innen. Diese Farbe tritt nur auf, wenn ein Elternteil diese Farbe hat. Alle anderen Farben können auch verdeckt vererbt werden.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Fellfarbe: tricolor mottled

AUFHELLUNGSGENE

Der Zusatz Blue, Fawn und Liver beschreibt das Aufhellungsgen. Alle drei Aufhellungsgene kommen selten bei dem Beagle vor. Für einige Aufhellungsgene gibt es mittlerweile einen Gentest, um die Verbreitung zu kontrollieren.

Nicht erwünscht ist die Farbe Liver (wie Schoko-braun), die dabei häufig auftretende grüne Augenfarbe entspricht nicht dem Rassestandard.

FARBVERTEILUNG

Bei der Farbverteilung haben einige Beagle eine geschlossene Decke. Andere Beagle haben eine aufgerissene Decke. Darunter versteht man bei der Farbe Tricolour weiße Flecken in der schwarzen Decke.

Genauso verhält es sich bei den Farben Bicolour, Harepied und Mottled. Auch unterschiedlich gefärbte Beine sind erlaubt. Mit der Zeichnung am Kopf verhält es sich genauso. Jede Verteilung der Farbe ist gestattet und hat nichts mit der Qualität des Beagle zu tun. So ist Ihr Beagle etwas Einzigartiges. Sie erkennen ihn sofort, wenn er mit anderen Hunden spielt.

Viele Menschen, die sich für einen Beagle interessieren, sind dem Irrglauben verfallen, dass nur ein dreifarbiger Beagle mit geschlossener Decke ein richtiger Beagle ist. In seinem Mutterland England gibt es auf großen Hundeausstellungen mit 180 gemeldeten Beagle genauso viele tricolour Beagle wie bicolour Beagle. Gerade diese wunderschöne Farbvielfalt gilt es zu erhalten. So ist sichergestellt, dass der Beagle ein kleiner kompakter Jagdhund bleibt, mit all seinen Farbvarianten. Als Züchter ist es unsere Aufgabe darauf zu achten, die Farbvielfalt zu erhalten.

Ein verantwortungsbewusster Züchter züchtet zum Wohl der Rasse und nicht nach dem Geschmack der Mode oder dem Wunsch der Käufer. So erfreut sich jeder Züchter an seinem bunten Wurf mit vielen verschiedenen Fellfarben.

VIELSEITIGKEIT

Wie Sie auf den ersten Seiten schon gelesen haben, wurde der Beagle ursprünglich für die Jagd zu Fuß auf Hasen gezüchtet. Mit den Jahren fand er durch seine unglaublich gute Nasenleistung noch andere Bereiche, in denen er erfolgreich eingesetzt wurde und wird.

In Australien und Amerika ist er als Drogenspürhund auf Flughäfen beliebt. Sein freundliches Wesen, seine Wendigkeit, Ausdauer und seine feine Nase machen ihn zu einem erfolgreichen Spürhund.

Der Beagle wird dort eingesetzt, wo man seine feine Nase und seine hartnäckige Suche zu schätzen weiß. So zum Beispiel auch beim Katastrophenschutz.

Seit einigen Jahren finden auch die Jäger wieder Gefallen an einem Beagle. Er eignet sich besonders zur Nachsuche, wenn das Wild nach einem Schuss flüchtig ist. Auch bei der Schweißarbeit überzeugt er durch seine Leistungen. Welcher Hund wäre passender als ein Beagle? Er ist zur Jagd einsetzbar und auch ein fantastischer Familienhund ohne Wildschärfe, das heißt er reißt das Wild nicht.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Der Beagle eignet sich als Familienhund, wenn man seine Bedürfnisse beachtet.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Bei der Nachsuche leistet der Beagle großartige Hilfe.

Heute leben die meisten Beagle in Familien. Dort fühlt er sich bei seiner Ersatzmeute ausgesprochen wohl. Seine große Anpassungsfähigkeit und sein Sozialverhalten machen ihn zu einem idealen Familienhund. Es gibt auch viele Beschäftigungsmöglichkeiten, die man mit gleichgesinnten Hundefreunden ausüben kann. Aufgrund der Zuchtüberwachung im Beagle Club Deutschland e. V., nach dem FCI Rassestandard, ist der Beagle ursprünglich und nicht überzüchtet. Menschen, die sich für einen Beagle entscheiden, lieben die Natur und haben Humor. Es gibt immer wieder Momente, in denen sie über das Verhalten ihres Beagle einfach nur noch lachen können.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Beagle lernen das Apportieren schnell und sind begeistert bei der Sache.

CHARAKTERHUND BEAGLE

Der Beagle ist ein Hund mit einem starken Charakter. Wenn man mit ihm zusammenlebt, merkt man ganz schnell, wie besonders ein Beagle ist. Man lebt mit ihm und ist im Handumdrehen der Rasse verfallen.

Wenn man mit seinem Beagle unterwegs ist, muss man sich keine Gedanken machen. Durch seine liebenswerte Art und sein freundliches Wesen hat jeder das Bedürfnis, ihn zu streicheln. Er zeigt ganz deutlich, wie sehr er es genießt. Die meisten Menschen, die einem begegnen, beachten uns gar nicht und schauen nur zum Beagle. Das ist vollkommen normal. Im Hotel oder Restaurant ist man mit ihm immer gern gesehen. Gute Erziehung ist natürlich die Voraussetzung.

Sein instinktsicheres Verhalten kann einen schon manchmal in Erstaunen versetzen. Das zeigt sich ganz deutlich bei Hundebegegnungen. Wenn er einem Hund ausweicht oder ihn anbellt, zeigt er Ihnen damit, dass etwas nicht stimmt. Die Gründe können vielfältig sein. Der Hund könnte ängstlich oder aggressiv sein. Trifft Ihr Beagle freundlich wedelnd auf Artgenossen, zeigt er Ihnen damit ganz klar an, dass das Gegenüber sozialverträglich ist. In den meisten Fällen können Sie sich auf das Urteilsvermögen Ihres Beagle verlassen.

Ein weiterer Charakterzug ist sein Einfallsreichtum. Er ist bis ins hohe Alter phänomenal, wenn es darum geht, seine Bedürfnisse durchzusetzen. Er lernt jeden Tag dazu. So kann es passieren, dass er, um mehr Aufmerksamkeit von Ihrem Besuch zu bekommen, bei Tisch bettelt. Glauben Sie mir, einer Ihrer Besucher wird seinem Charm verfallen. Hat er sein Ziel erreicht, wird er unschuldig schauen. Ganz nach dem Motto „Ich habe auch Hunger und habe nur geschaut“. Er wird Ihnen immer ganz offenkundig zeigen, was er möchte. Egal ob er Langeweile hat, spielen oder spazieren gehen möchte oder Hunger hat. Meistens muss man lachen, wenn man festgestellt hat, dass es dieser kleine Beagle mit seinem treuen Blick wieder geschafft hat, einen zu überlisten. Mit den Jahren werden Sie diese Charakterzüge zu schätzen wissen und der Wunsch nach einem zweiten Beagle wächst. Spätestens, wenn er in die Jahre gekommen ist, ist es so weit und ein kleiner Beagle-Welpe zieht bei Ihnen ein. So hat es auch bei mir angefangen. In den vielen Jahren meiner Zucht hat mich sein Charme, seine Sozialverträglichkeit und seine Anpassungsfähigkeit immer begeistert.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Die Urgroßmutter meiner Beagle Charity vom Kemnader See.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Oft bleibt es nicht nur bei einem Beagle.

TYPISCH BEAGLE

Ein Beagle ist kein Hund – er ist ein Beagle. Ein Beagle ist immer gut gelaunt, fröhlich und ausdauernd. Wenn Sie durch den Wald gehen und er auf eine Wildfährte trifft, die Sie leider nicht riechen können, wird er losrennen und versuchen, der Spur mit Spurlaut zu folgen. Wie Sie schon gelesen haben, hetzt ein Beagle sein Wild. Er wird es nie angreifen oder reißen. Das werden Sie ihm weder abgewöhnen noch durch erzieherische Maßnahmen unterbinden können. Das Verhalten ist genetisch verankert und soll auch so sein. Wir wollen doch alle einen „richtigen“ Beagle mit seinen typischen Eigenschaften. Mit der Zeit werden Sie die Körpersprache Ihres Beagles lesen lernen und sind dann vorgewarnt. Sobald ein Beagle eine Wiese oder Waldboden betritt, ist seine Nase auf dem Boden. Allerdings ist seine Nase auch in der Stadt immer auf dem Boden. Leider liegen häufig Essensreste in der Nähe von Imbiss-Buden auf dem Bürgersteig. Diese Reste sind sein Ziel und werden in Windeseile vernichtet.

Wenn Sie Ihren Beagle auf einer Spurlaut-Prüfung beobachten, wie gut er spurlaut (mit Jagdlaut) der Hasenfährte folgt, und das ohne viel zu üben, da geht einem das Herz auf. Er ist noch so instinktsicher wie vor Hunderten von Jahren. Das kann kaum eine Rasse von sich behaupten. Es gibt noch etwas, was absolut typisch ist. Ein Beagle lernt bis ins hohe Alter jeden Tag dazu, was ihn immer jung erscheinen lässt. Der Hundeplatz, Fährtenarbeit, Intelligenzspiele, das alles macht ihm bis ins hohe Alter Spaß. Da Ihr Beagle Sie schon vom ersten Tag an durchschaut hat, merkt er sehr schnell, ob Sie ein Kommando wirklich so meinen. Wenn nicht – gehorcht er nicht.

Außerdem mag er es nicht, wenn man ihn scharf anspricht oder anschreit. Auch dann gehorcht er nicht. Wenn er etwas unbedingt möchte und Sie ihn nicht durch ein Kommando liebevoll konsequent davon abhalten, wird er hartnäckig versuchen, an sein Ziel zu kommen. So wurde er gezüchtet: eigenständig und ausdauernd sein Ziel zu verfolgen. Wenn Sie das verinnerlicht haben, verstehen Sie sein Verhalten und schätzen ihn dafür um so mehr. Ihr Beagle wird bei allem, was Sie mit ihm machen, sein Bestes geben.

In den vielen Jahren meiner züchterischen Tätigkeit hat mich vor allem sein unglaublich liebenswertes Wesen und seine Gabe, mit meinen Kindern und mittlerweile Enkelkindern umzugehen, sehr glücklich gemacht. Sie sind so unglaublich geduldig und zeigen ganz deutlich, wie sehr sie die Kinder lieben. Es stört meine Enkelkinder auch nicht, angesprungen zu werden. Ihr Kommentar ist dann: „Ach Oma, sie lieben mich doch so.“ Dann denke ich immer, etwas Schöneres können sie nicht erleben.

AUF EINEN BLICK

Der Beagle ist ein Jagdhund, der seinen Ursprung in Großbritannien hat.

Die Farbvielfalt seines Fells ist gewollt und die weiße Rutenspitze ein „Muss“.

Der Beagle eignet sich sowohl als Jagdhund, als Drogenspürhund und als Familienhund.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Schnell wird sich Ihr Beagle bei Ihnen eingewöhnt haben und aufmerksam auf Sie achten.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Fröhlich und ausdauernd – so ist der Beagle.

WILLKOMMEN DAHEIM— Auswahl & Eingewöhnung

© Anna Auerbach/ Kosmos

RASSEEIGENSCHAFTEN

Um die Rasseeigenschaften besser aufzeigen zu können, habe ich sie in acht Punkte aufgeteilt. Wenn Sie alle acht sich daraus ergebenden Fragen mit ja beantworten können, ist der Beagle der richtige Begleiter für Sie.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Ein Beagle liebt den engen Kontakt zu seinen Menschen.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Spaziergänge sind ein Abenteuer für Ihren Hund, wenn Sie ihn interessant gestalten.

© Anna Auerbach/ Kosmos

Bald ist dieser Wurf Beagle bereit, bei seiner neuen Familie einzuziehen.

ERSTENS: AUSLAUF

Ein Beagle braucht regelmäßigen, dem Alter entsprechenden Auslauf bei Wind, Regen, Schnee und bei Sonnenschein. Kein noch so schlechtes Wetter schreckt ihn ab. Ihm die tägliche Möglichkeit zu geben, dieses Bedürfnis auszuleben, ist für ein harmonisches Zusammenleben Grundvoraussetzung. Er braucht die Nasenarbeit in der freien Natur und den sozialen Kontakt zu Artgenossen und natürlich seine Menschenfamilie als Meute-Ersatz. Diese Bedürfnisse resultieren aus der lang andauernden Zucht als Meutehund. Wenn Sie die Natur lieben und gerne täglich im Wald oder auf dem Feld spazieren gehen, dann haben Sie mit einem Beagle einen tollen Partner. Sind Sie bereit, bei egal welchem Wetter für genügend Auslauf und Nasenaktivität zu sorgen? Seien Sie sich bewusst, dass Sie ein Beagle-Leben lang seine Meute sein werden!

ZWEITENS: MEUTE

Unter einer Meute versteht man eine große Anzahl von Beagle, die zusammenleben und gemeinsam jagen. Dies tun sie fröhlich, ausdauernd, zielstrebig, unerschrocken, vornehmlich auf Hasen. Dieses Verhalten ist in ihren Genen verankert und wurde durch gezielte Selektion erhalten. Daraus resultiert eine starke Bindung an die Menschen, die die Ersatz-Meute darstellen. Er braucht engen sozialen Kontakt. Als Einzelhund gehalten ist die Familie seine Meute. Am liebsten hat er alle um sich herum. Alleine bleiben ist ein langer Prozess, der in kleinen Schritten geübt werden sollte. Vorher ein ausgiebiger Spaziergang oder Suchspiele erleichtern es ihm. Danach schläft er. Sind Sie bereit, seine Bedürfnisse nach Nähe zu erfüllen und ein Alleinsein langsam zu etablieren?

DRITTENS: FUTTER

Ein Beagle hat in der Regel einen recht robusten Magen. Er hat den Ruf, sehr verfressen zu sein. Wenn er achtzehn Monate alt ist, sollten Sie das Futter und die zusätzlichen Leckerchen kontrollieren. Im Alter von neun Wochen bis ungefähr einem Jahr ist die Futterkontrolle so nicht nötig, denn der Beagle braucht während des Wachstums viel Futter und sollte immer eher etwas moppelig sein. Ein schlank gehaltener junger Beagle ist oft viel zu nervös und findet keine innere Ruhe. Er wird auch nie zu einem kompakten Beagle mit kräftigen Knochen. Die im Futterhandel angebotenen Sorten sind zahlreich. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren Züchter. Sind Sie bereit, die Fütterung Ihres Beagle-Welpen mit ganzer Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen?

VIERTENS: ERZIEHUNG

Nur ein wohlerzogener Beagle ist überall gern gesehen. Er kann aber nur das, was Sie ihm beigebracht haben, oder eben nicht. Da er sehr intelligent ist und eine schnelle Auffassungsgabe hat, lernt er sehr schnell. Vor allem lernt er durch Beobachten. Oft wird er fälschlich als dickköpfig beschrieben. Das trifft es aber nicht genau. Er ist sehr sensibel und spürt jede Ihrer Emotionen sofort. Meistens spiegelt er uns unser Verhalten. Ein Kommando, das Sie vielleicht nur halbherzig geben, wird er nicht befolgen. Bei konsequenter, liebevoller Erziehung haben Sie mit der Zeit einen treuen Begleiter. Könnnen Sie sich täglich mindestens 15 Minuten abzwacken, um an der Ausbildung zu arbeiten?

© Anna Auerbach/ Kosmos

Mit liebevoller Konsequenz lernt der kleine Beagle schnell, wo sein Platz ist.

FÜNFTENS: JAGDTRIEB

Der Beagle ist, wie Sie schon öfter in diesem Buch gelesen haben, ein Jagdhund. Seine feine Nase wittert jede Fährte, der er laut hetzend (spurlaut), ausdauernd, zielsicher und freudig nachgeht. Der Jagdtrieb entwickelt sich erst während der Pubertät und will ausgelebt werden. Durch starke Bindung und eine konsequente liebevolle Erziehung, die er bis dahin genossen hat, lässt sich dieser Trieb gut kontrollieren. Eine gezielte Beschäftigung des Beagles unterstützt Sie dabei, alles in die gewünschte Bahn zu lenken. Diese Aktivitäten festigen die Bindung zwischen Hund und Mensch unbeschreiblich stark. Ihr Beagle ist dabei in seinem Element, da er ein ausgesprochener Teamplayer ist. Sind Sie bereit, sich auf die Herausforderung einzulassen?

© Anna Auerbach/ Kosmos

Der Beagle ist ein Jäger aus Passion!

SECHSTENS: SPORT UND SPASS

Wenn Sie Interesse an Gleichgesinnten haben, können Sie sich an den Beagle Club Deutschland e. V. wenden. In den zahlreichen Landesgruppen werden viele Aktivitäten angeboten. Auch der VDH kann Ihnen Adressen nennen, wenn Sie Hundeschulen suchen, die mehr Agility, Dogdance oder Maintrailing anbieten.

Mittlerweile bieten auch viele Hundevereine Hundeausbildung an. Dort treffen Sie auf die unterschiedlichsten Rassen. Meinen Beagle macht es immer viel Spaß, mit anderen Rassen zu trainieren. Jede Rasse besitzt andere rassetypische Merkmale und verhält sich auch anders. Beagle lernen dort mit Nicht-Beagle. Haben Sie Interesse an weiteren, vertiefenden Aktivitäten und genug Raum in Ihrem Alltag dafür?