Beautiful Places Dänemark - Udo Haafke - E-Book

Beautiful Places Dänemark E-Book

Udo Haafke

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Beschreibung

Dänemark wartet mit kilometerlangen Sandstränden entlang von rauer Nordsee und Wattenmeer auf. Hohe Dünen, rauschende Wellen und stille Fjorde haben ihren ganz eigenen Reiz und sind ein wahrer Anziehungsmagnet. Wo genau Sie Dänemark unbedingt besuchen sollten, verrät Ihnen dieser Reisebildband mit seinen 50 Highlights. Zudem gibt er Tipps, wie Sie die Schönheit dieser Orte – beispielsweise zum richtigen Zeitpunkt – noch intensivieren können.

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Udo Haafke

Beautiful Places

DÄNEMARK

Einfach schöne Ziele – im Königreich der Hygge

INHALT

Willkommen in Dänemark

Vorwort

JÜTLAND

1Møgeltønder – Idyll im Marschland

2Ribe – Geschichte in allen Ecken

3Mandø – Perle des Wattenmeers

4Jelling – In Stein gemeißelt

5Legoland Billund – Die Welt in Bausteinen

6Holmsland Klit – Dünen im Wind

7Hjerl Hede Freilichtmuseum – Zeitreise aufs Land

8Nationalpark Thy – Zauber der Nordwestküste

9Løgstør – Juwel am Limfjord

10Svinkløv Badehotel – Freuden der Sommerfrische

11Råbjerg Mile – Sand im Wind

12Skagen – Am Scheitel der Meere

13Insel Læsø – Tang auf dem Dach

14Aalborg – Feiern auf den Straßen

15Insel Samsø – Berühmt für seine Kartoffeln

16Ebeltoft und Djursland – Bezaubernder Osten Jütlands

17Aarhus – Den Gamle By – Pure Nostalgie

18Aarhus und die Kunst – Stadt im Wandel

19Mariager und Bjerringbro – Beschauliche Romantik

FÜNEN UND INSELN

20Fyns Hoved – Im Garten Dänemarks

21Odense – Andersens Heimat

22Faaborg am Alpenrand – Erstaunlich erhebend

23Schloss Egeskov – Auf Eichen ruhend

24Tåsinge – Schloss und Dörfchen

25Ærøskøbing – Fachwerk und Kopfsteinpflaster

26Langeland – Geologisches Unikum

LOLLAND, FALSTER, MØN

27Knuthenborg Safari Park – Lollands Glanzpunkt

28Nykøbing auf Falster – Im Bann des Mittelalters

29Die Falster-Küste – Dänemarks Südinsel

30Møn – Nyord – Lotsenort am Bogøstrømmen

31Møn – Liselund – Romantik des Augenblicks

32Møns Klint – Küstenfaszination

KOPENHAGEN UND SEELAND

33Seelands Süden – Auf der Vogelfluglinie

34Roskilde am Fjord – Historische Metropole

35Die Königsschlösser – Dänemark hochherrschaftlich

36Dänische Riviera – Badeorte der Hauptstadtinsel

37Helsingør – Von Shakespeare geadelt

38Museum Louisiana – Eine Villa schreibt Geschichte

39Bakken – Nostalgischer Rummel am Tiergarten

40Schloss Rosenborg – Royale Pracht

41Kleine Meerjungfrau und großes Schloss – Wonderful Copenhagen

42Nyhavn – Wo das Leben pulsiert

43Den Blå Planet – Moderne Wasserwelten

44Dragør – Im Gänsereich

BORNHOLM UND FÆRØER

45Hammershus – Ikonische Festung

46Dueodde Strand – Gestade mit Flair

47Gudhjem – Ort des besonderen Lichtes

48Bornholmer Rundkirchen – Markant im Land

49Die Færøer Inseln – Außenposten im Atlantik

Register

Bildnachweis

Impressum

Beschauliche Ruhe im Hafen von Nyord auf Møn

Dänemark in all seinen Facetten (von links nach rechts): zauberhafte Deckenfresken in der Dorfkirche von Møgeltønder, das abendliche Schauspiel der »Schwarzen Sonne« vor der Silhouette Ribes, der Danebrog aus Legosteinen, Klippen von Vesborg an der Südküste Samsøs, die innovative Architektur des Moesgaard Museums bei Aarhus

Sommer, Sonne, Dünen, Meer und die dänischen Farben machen Lust auf entspannte Stunden am Strand.

Bezaubernde Motive zwischen Jütland und Bornholm (von links nach rechts): am Strand von Hindsholm, »Wüstenschiffe« auf Lolland, der imposante Brunnen vor Schloss Frederiksborg, dänischer Einfallsreichtum komprimiert im Danish Design Museum, Dorfstraße in Gudhjem

Der Leuchtturm Vesborg Fyr liegt just dort an der Südküste Samsøs, wo vor mehr als 660 Jahren der Dänenkönig Valdemar Atterdag seine Festung errichten ließ.

UNSER NACHHALTIGKEITSKODEX

Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:

Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.

Die Aufenthaltsdauer dem Reiseziel anpassen: Je weiter das Reiseziel ist, desto länger sollte der Aufenthalt sein. Dadurch lernen wir die Region nicht nur intensiver kennen, sondern stärken sie ganz nebenbei noch durch unsere Ausgaben vor Ort. Anfahrtsintensive Tagesausflüge sollten besser vermieden werden, das bedeutet nur Stress, sowohl für die Umwelt als auch für uns selbst.

Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den CO2-Austoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.

Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst, wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.

Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.

Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.

Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.

Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-)Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.

Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.

So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf deren Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. So können ein Lächeln oder ein paar Worte in der Landessprache Berge versetzen!

Im historischen Altstadtkern von Tórshavn, der Hauptstadt der Færøer Inseln

WILLKOMMEN IN DÄNEMARK

ERSTAUNLICHE EINBLICKE

Die Schönheit des Landes lässt sich nicht in Zahlen fassen – und doch erstaunen manche Fakten über unseren beliebten nördlichen, inselreichen Nachbarn zwischen den Meeren.

DÄNEMARK QUERBEET

Als nördlicher Ausläufer der europäischen Festlandsmasse ragt die jütische Halbinsel ins Meer, trennt Ostsee und Nordsee. 529 Inseln und Eilande, 97 davon bewohnt, gehören zum Inselreich, außerdem die Færøer und Grönland. Das kleinste der fünf nordischen Länder verfügt über eine Küstenlänge von 7314 Kilometern bei einer Gesamtfläche von 43 094 Quadratkilometern (ohne Grönland). Staatsoberhaupt der parlamentarisch-konstitutionellen Monarchie ist Königin Margrethe II., die Staatsgewalt übt das Parlament, der Folketing, aus. Færøer und Grönland haben Autonomiestatus und sind mit Abgeordneten im Folketing vertreten.

ØL

ist neben Kaffee das wichtigste Getränk, gilt fast als Grundnahrungsmittel. Das Bierbrauen hat eine große, auch kulturelle Tradition und kleine kreative Produzenten mischen jüngst den angestammten Markt auf.

BITTE

gibt es im dänischen Sprachgebrauch nicht. Das klingt angesichts von sprichwörtlicher Freundlichkeit und Gelassenheit in allen Teilen der Gesellschaft durchaus merkwürdig. Stattdessen bedankt man sich aber für alles, oft und vielmals. Und mit »Røde grøde med fløde« hält die dänische Sprache zudem eine echte phonetische Herausforderung bereit.

WIENERBRØD

duftet himmlisch und verführerisch in den Auslagen von Bäckereien und Konditoreien, wartet auf genussvolle Verkostung. Dabei stammen die ursprünglichen Rezepte, die Mitte des 19. Jahrhunderts ins Land kamen, von Bäckergesellen aus Österreich.

RAMASJANG

bedeutet übersetzt so viel wie Klamauk und bezeichnet einen dänischen TV-Kanal für Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Das Besondere am Programm ist das Begleiten der TV-Charaktere durch die Nacht, die sich räkelnd, schnarchend, träumend in ihre teils skurrilen Schlafstätten kuscheln.

IN 125 SPRACHEN

sind die etwa 160 Märchen des begnadeten, wenn auch stets unglücklichen Poeten Hans Christian Andersen übersetzt worden. Der reisefreudige Literat vermochte es sogar, sein eigenes Leben in seinen Werken widerzuspiegeln, am deutlichsten in jenem vom hässlichen Entlein, das sich in einen stolzen Schwan verwandelt.

3540 KILOMETER

misst in etwa Dänemarks längste Sehenswürdigkeit. Die Margeritenroute wurde zum Anlass des 50. Geburtstags ihrer Schirmherrin, der dänischen Monarchin Margrethe II., ins Leben gerufen und 1991 von ihr eingeweiht. Der gut ausgeschilderte Weg führt abseits der Hauptstraßen durch zauberhafte Landschaften, beeindruckende Natur und gemütliche Städtchen.

102 981 504 KOMBINATIONEN

sind mindestens möglich, wenn man nur sechs identische Legosteine mit acht Noppen aus dem Grundbaukasten miteinander verbindet. Der dänische Spielzeugklassiker beschäftigt also nicht nur Kinder, sondern auch die höhere Mathematik.

DREI AUSFAHRTEN

besitzt der Kreisverkehr im einzigartigen, gut elf Kilometer langen Eysturoyartunnilin unter dem Nordatlantik, seit Ende 2020 zentrales Bindeglied der unterseeischen Verbindung zwischen der Insel Streymoy mit der Hauptstadt Tórshavn und den beiden durch den Skálafjørður getrennten Seiten der stark zerklüfteten nördlichen Nachbarinsel Eysturoy auf den Færøern. Der færøische Künstler Tróndur Patursson entwarf eine spektakuläre, farblich illuminierte Lichtinstallation. Die Säule in der Mitte wirkt, als würde ständig Meerwasser durch sie hindurchfließen.

Sommerhäuser, soweit das Auge reicht, hinter den Dünen von Blåvand

Der Danebrog ist auch in Kerteminde nicht aus dem Stadtbild wegzudenken.

VORWORT

DÄNEMARK – DIE WIEGE DER HYGGE

»Hyggelig« war es in ihrer Sprache schon immer, wenn es den Dänen darum ging, Schönes jedweder Art zu beschreiben. »Hygge« schwappte mit Beginn des 21. Jahrhunderts weit über die Landesgrenzen hinaus, weil dieser Begriff, das Substantiv zum Adjektiv, zur erstrebenswerten Lebensphilosophie, zum Lebensgefühl hochstilisiert und allen möglichen Kulturbereichen eingeimpft wurde.

Historischer Hof in Kirkjubøur, der einstigen Hauptstadt der Færøer Inseln

Im Inneren der Østerlars Rundkirche auf Bornholm

Der Charme romantischer Nostalgie im Hotel Liselund Ny Slot

Dänischer Lifestyle gedieh europaweit zur Marke für Behaglichkeit, gemütliches Beisammensein, Entspannung bei Kerzenschein, Glücksgefühle und Sinnlichkeit, ohne all das jedoch punktgenau definieren zu können. Und »Hygge« fand Nachahmer in anderen Sprachräumen, die eben jene Emotion auszudrücken suchten. Dabei scheint dieses Gefühl in Dänemark selbst nahezu selbstverständlich zu sein. Die sprichwörtliche Zufriedenheit der Menschen mit ihrem kleinen Land, das an keiner Stelle weiter als 52 Kilometer von einer Küste entfernt ist, mit ihrem Leben in einem weitgehend funktionierenden Sozialsystem und mit ihrer kettenrauchenden, gleichwohl populären und zudem künstlerisch hochbegabten Monarchin kommt alljährlich, und dies trotz hoher Mehrwertsteuer, im »World Happiness Report« der Vereinten Nationen zum Ausdruck. Dänemark, gern Inbegriff für Toleranz und Weltoffenheit, rangiert stets auf den vordersten Positionen und legt damit selbst die Grundlage für jene »Hygge«. Diese wohl typisch dänische Gefühlslage mag auch ursächlich für die ungemein hohe Kreativität der Dänen sein. Zeitloses dänisches Design bei simplen Alltagsgegenständen von Stühlen bis zum Geschirr sei hier ebenso erwähnt wie die genialen Legosteine, deren globaler Siegeszug noch immer anhält.

Schon Siegfried Lenz war ein glühender Verehrer Dänemarks. Er liebte die unvoreingenommene Natürlichkeit der Menschen und der Landschaft, deren vertrauenerweckende Redlichkeit. Und der große Poet Hans Christian Andersen fabulierte in »Die Psyche« über »Frieden und Schönheit, so schwebend und träumend – ein Traum das Ganze«. All dies erfährt jeder Reisende, der den gefälligen Liebreiz der Landschaften Dänemarks und seiner Inseln, der Dörfer und kleinen, ja auch der wenigen großen, Städte erkundet und durchmisst, dabei Zauber und Schönheit in all ihrer Facettenhaftigkeit erleben kann. Meer und Wind sorgen gemeinsam dafür, dass Wetterlagen selten von langer Dauer sind, das Klima sich gern moderat gibt. Der Wind treibt die Wolken übers Land. Sie geben sich dräuend und drohend, dann wieder lieblich und bezaubernd, als ob sie in Schäfchenform vorm Himmelsblau drapiert auf einer gläsernen Scheibe liegen und das von Künstlern so gerühmte besondere Licht schaffen.

Letztlich fiel der Mut zur Lücke mehr als schwer, als es darum ging, die schönsten Plätze, Orte und Begebenheiten Dänemarks in diesem Buch zu vereinen, sind es doch stets sehr individuelle Empfindungen und emotionale Regungen, die Entscheidungen, positiv wie negativ, maßgeblich beeinflussen. Manch ein Dänemark-Freund wird daher bestimmt seinen persönlichen Lieblingsplatz vermissen, stattdessen bekommt er vielleicht Anregungen für Neues und bis dato möglicherweise noch Unbekanntes.

Udo Haafke

JÜTLAND

Der nördliche Zipfel Kontinentaleuropas lockt zwischen den Meeren mit zauberhaften Städten und Dörfern, großartigen Küsten und Landschaften.

Nymindegab am südlichen Ausläufer des Ringkøbing Fjords

1

MØGELTØNDER – IDYLL IM MARSCHLAND

DAS ROYALE DORF

Der Südwesten Dänemarks ist flaches, knapp über dem Meeresspiegel liegendes Marschland, das der Nordsee durch den Bau von Deichen abgerungen wurde. Die saftig grünen Wiesen und Weiden durchzieht ein ausgeklügeltes Kanalsystem, an dessen Rand das schnuckelige Møgeltønder mit einem altehrwürdigen Schloss lockt.

Die vielleicht schönste Dorfstraße Dänemarks ist an Sommertagen ein blütenreiches Spiegelbild dänischer Gemütlichkeit.

Vom kleinen Grenzübergang Rudbøl ist es nur ein Katzensprung, bis man in Møgeltønder das rumpelige und geräuschintensive Kopfsteinpflaster eines echten dänischen Kleinods erreicht. Eine breite, schnurgerade Allee, Slotsgaden, flankiert von typischen Friesenhäusern aus rotem Backstein, teils mit Strohdach und immer mit zauberhafter Tür- und Fensterdekoration, bildet das malerische Zentrum des 850-Seelen-Ortes. Am östlichen Ende einer der schönsten Dorfstraßen Dänemarks liegt hinter dem Gasthof Schackenborg Slotskro ein kleines Wäldchen und darin, etwas versteckt, Schloss Schackenborg von 1658, zuvor als Burg »Møgeltønderhus« bekannt. Es war bis 1993 in Familienbesitz, bevor der letzte Graf Schack es Prinz Joachim, dem jüngsten Sohn der dänischen Königin, und seiner Familie vermachte. Diese wohnte hier bis 2014. Der wunderhübsche Park des Anwesens, der seit 1755 nicht verändert wurde und mit einer üppigen Blütenpracht zu brillieren weiß, ist mittlerweile, wie auch das Schloss selbst, für die Öffentlichkeit zugänglich und in den ehemaligen Stallungen residiert nun das »Café i Herskabsstalden«. Eingerichtet mit den ikonischen Möbeln des lokalen Designers Hans J. Wegner lockt jedoch insbesondere bei schönem Wetter der Außenbereich zum trefflichen Genuss von Kaffee und Kuchen im herrschaftlichen Ambiente.

Die Kirche im Dorf

Der Spaziergang durch die urfriesische Schlossallee, die die Grafen um 1680 für die Bediensteten ihrer Residenz anlegten, sollte unbedingt zur Kirche führen. Das Gotteshaus entstand in seinen Grundzügen um 1250 und die 1679 eingebaute Orgel versieht noch heute zuverlässig als älteste des Landes ihren Dienst. In den Gewölben des Chores prangen zauberhafte Fresken aus der Renaissance. Im Rahmen einer Restaurierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde darüber hinaus die Grafenfamilie in authentischer Kleidung bildlich verewigt. Prinz Joachim ehelichte 2008 in der Taufkirche seiner beiden Kinder seine zweite Frau Marie Cavallier. Gegenüber Großmutters kleinem Café, »Mormors lille café«, lädt die stets offene Pforte des örtlichen Antiquitätenladens zum Staunen und Stöbern in liebenswertem dänischen Allerlei. Übersetzt heißt Møgeltønder eigentlich »Groß-Tondern«, während das benachbarte Tønder ursprünglich »Klein-Tondern« war. Die heutigen Bevölkerungszahlen sprechen allerdings eine andere Sprache: In Tønder, der Hauptstadt der Marsch, leben gut 7500 Einwohner.

Im Schlosspark zu Schackenborg

INFO

SCHACKENBORG SLOTSKRO

Seit 1687 gehört der Slotskro zu den königlich privilegierten Gasthöfen Dänemarks. Das Haus verströmt noch eine traditionsreiche Aura, die in den Hotelzimmern in typischen Details zum Ausdruck kommt, während das hauseigene Restaurant ein hohes gastronomisches Niveau bietet mit klassischen Gerichten aus lokalen Produkten.

schackenborg.dk/slotskroen

FYLLA CHOCOLATE

Etwas versteckt am Rand des Parkplatzes von Schloss und Slotskro liegt die kleine Manufaktur. Die Chocolatière Fylla Tjørnelund Jensen zaubert umwerfende Schaumküsse, die typischen »Flødeboller«.

fyllachocolate.dk

DET GAMLE APOTEK

Die alte Apotheke am Marktplatz von Tønder bietet typisch Dänisches in einer unglaublichen Fülle. Im Keller herrscht zudem das ganze Jahr über Weihnachten. Eine Farbsymphonie in Rot und Weiß breitet sich in der Adventszeit über das ganze Haus aus.

det-gamle-apotek.dk

Das Gemenge unterschiedlicher Baustile gehört zum besonderen Reiz des ikonischen Doms zu Ribe.

2

RIBE – GESCHICHTE IN ALLEN ECKEN

DIE ÄLTESTE STADT DÄNEMARKS

Wie einst im tiefsten Mittelalter dreht der Nachtwächter während der Sommermonate täglich seine Runden durch Ribe. Schwarz gewandet, Morgenstern und Laterne mit flackernder Kerze in den Händen, sorgt er für Ordnung und vor allem für Kurzweil unter seiner oft vielköpfigen Gefolgschaft, den Tagesgästen der Stadt.