Beautiful Places Toskana - Sabine Mischnat - E-Book

Beautiful Places Toskana E-Book

Sabine Mischnat

0,0
19,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Toskana ist eine der beliebtesten Reisedestinationen Italiens: vor allem wegen der Touristenhighlights Pisa, Florenz und Siena. Aber die mittelitalienische Region hat weitaus mehr schöne Ziele zu bieten. Folgen Sie unseren Empfehlungen etwa ins Künstlermekka Val d'Orcia, ins stilvolle Fischerdorf Porto Santo Stefano oder in die mittelalterliche Perle Massa Marittima. Selbst bekennende Toskanafans werden danach noch begeisterter sein!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Udo Bernhart, Sabine Mischnat

Beautiful Places

TOSKANA

Ausgewählte Ziele zum Erleben und Genießen

Die Statue von Ferdinand I. de’ Medici wacht über die Piazza della Libertà direkt unterhalb des Doms in Arezzo.

INHALT

Themengebiete

Übersichtskarte

Willkommen in der Toskana

Unser Nachhaltigkeitskodex

Vorwort

DER NORDEN

1Florenz – Michelangelos David

2Florenz – Unvergleichliche Domkuppel

3Florenz – Die unglaublichen Uffizien

4Florenz – Der Ponte Vecchio

5Fiesole – Der Logenblick

6Carrara – Feinste Rohstoffe

7Pietrasanta – Kunstmekka in der Versilia

8Garfagnana – Das Wanderparadies

Meine Top 10

9Grotta del Vento – Bizarre Höhle

10Riviera della Versilia – Sonnenparadies

11Pisa – Von Wundern und Wahrzeichen

12Pinocchio – Ehrenbürger von Collodi

13Lucca – Treffpunkt Stadtmauer

14Ville Lucchesi – Feudales Lucca

15Lucca – Auf den Spuren Puccinis

16Montecatini Terme – Im Kurgarten Europas

17Montecatini Alto – Bergauf per Bahn

18Pistoia – Stadt mit vielen Seiten

19Prato – Gürtel, Stoffe und ein Kastell

OSTEN & MITTE

20Casentino – Stille Schönheit

21Arezzo – Bezaubernde Provinz

22Volterra – Der Stolz der Etrusker

23Alabaster – Stein der Göttin

24San Gimignano – Steinerne Machtspiele

25Safran – Wiederentdeckte Leidenschaft

26Chianti – Auf Weintour

27Chianti – Das Castello di Ama

Top-Feste

28Siena – Gotisches Freilichtmuseum

29Siena – Piazza del Campo

30Via Francigena – Alte Pilgerroute

31Crete Senesi – Herbe Hügellandschaft

32Montalcino – Hochburg des Brunello

DER SÜDEN

33Sant’Antimo – Anmutige Abtei

34Val d’Orcia – Das Künstlermekka

35Bagno Vignoni – Nostalgische Bäder

36Pienza – Päpste, Pläne, Pecorino

37Montepulciano – Perle der Renaissance

38Frateria di Padre Eligio – Kloster mit Mission

DER WESTEN

39Rund um Bolgheri – Gut für Entdeckungen

40Massa Marittima – Herrlicher Balkon

Der perfekte Tag

41Castiglione della Pescaia – Wilder Westen

42Monte Argentario – Felsige Schönheit

43Elba – Rund um den Monte Capanne

44Elba – Ein Kaiser macht klar Schiff

Register

Bildnachweis

Impressum

Ein echter und unerwarteter Hingucker – der glasierte Terrakotta-Fries aus dem 16. Jahrhundert auf der Außenloggia des Ospedale del Ceppo in Pistoia

Die Toskana hat viele Gesichter (von links nach rechts): die Skulptur von Jan Fabro vor dem Palazzo Vecchio in Florenz; Handwerkskunst in der Werkstatt Rossi Alabastri; Deckenfresko im Palazzo dei Priori (beide Volterra); die Büste von Dante Alighieri vor der Burg von Poppi im Casentino und zwischendurch einGelatozur Erfrischung

Tiefblau eingebettet und geschützt in einer natürlichen Bucht – der schönste Hafen auf Elba, Porto Azzurro

Vielfältige Landschaft, unterschiedlichste Architektur – Kultur und gutes Essen prägen das Bild der Toskana (von links nach rechts): Hobbykünstlerin in den Gassen von Capoliveri auf Elba; das Convento di San Francesco in Cetona ist heute eine Einrichtung von Mondo X; der von Mario Botta entworfene Keller des Weinguts Petra in der Maremma; köstlich und typisch Toskana – Crespelle con zucchine e formaggio; die weißen Chianina- und die schweren Maremmana-Rinder sind typisch für die Region im Süden der Toskana.

THEMEN

KULTUR

1Florenz – Michelangelos David

2Florenz – Unvergleichliche Domkuppel

3Florenz – Die unglaublichen Uffizien

4Florenz – Der Ponte Vecchio

7Pietrasanta – Kunstmekka in der Versilia

11Pisa – Von Wundern und Wahrzeichen

13Lucca – Treffpunkt Stadtmauer

15Lucca – Auf den Spuren Puccinis

18Pistoia – Stadt mit vielen Seiten

19Prato – Gürtel, Stoffe und ein Kastell

21Arezzo – Bezaubernde Provinz

22Volterra – Der Stolz der Etrusker

29Siena – Piazza del Campo

33Sant’Antimo – Anmutige Abtei

36Pienza – Päpste, Pläne, Pecorino

37Montepulciano – Perle der Renaissance

40Massa Marittima – Herrlicher Balkon

SINNE & GENUSS

6Carrara – Feinste Rohstoffe

25Safran – Wiederentdeckte Leidenschaft

26Chianti – Auf Weintour

27Chianti – Das Castello di Ama

31Crete Senesi – Herbe Hügellandschaft

32Montalcino – Hochburg des Brunello

35Bagno Vignoni – Nostalgische Bäder

38Frateria di Padre Eligio – Kloster mit Mission

39Rund um Bolgheri – Gut für Entdeckungen

NATUR & GÄRTEN

5Fiesole – Der Logenblick

8Garfagnana – Das Wanderparadies

9Grotta del Vento – Bizarre Höhle

14Ville Lucchesi – Feudales Lucca

16Montecatini Terme – Im Kurgarten Europas

20Casentino – Stille Schönheit

30Via Francigena – Alte Pilgerroute

34Val d’Orcia – Das Künstlermekka

42Monte Argentario – Felsige Schönheit

43Elba – Rund um den Monte Capanne

FAMILIE

10Riviera della Versilia – Sonnenparadies

12Pinocchio – Ehrenbürger von Collodi

23Alabaster – Stein der Göttin

24San Gimignano – Steinerne Machtspiele

28Siena – Gotisches Freilichtmuseum

41Castiglione della Pescaia – Wilder Westen

44Elba – Ein Kaiser macht klar Schiff

Badeurlaub mit Ausflügen in die Renaissance (von links nach rechts): das Portal des Baptisteriums San Giovanni in Corte in Pistoia mit seiner in hellem und dunklem Marmor gehaltenen Fassade; schon die Römer erkannten die heilende Wirkung des Wassers von Bagno Vignoni; atemberaubend der Blick von der Villa San Michele in Fiesole; Abendlicht am Strand von Marina di Massa

Morgenstimmung in den Crete: Dunst verzaubert die hügelige Landschaft.

Im Dom San Cristoforo von Barga tragen vier Löwen die Marmorkanzel.

WILLKOMMEN IN DER TOSKANA

UNENDLICHE SINNESFREUDEN

Die Bilderbuchregion Mittelitaliens lockt mit großer landschaftlicher Schönheit und unfassbaren Kunstschätzen. Hier liegt die Heimat weltberühmter Künstler und die Wiege der Renaissance. Einwohner und Gäste gleichermaßen wissen das Leben in vollen Zügen zu feiern.

TOSKANA QUERBEET

Die Toskana hat zehn Provinzen mit mehr als 3,7 Millionen Einwohnern und bietet eine Vielfalt an unterschiedlichen Landschaften: den grüneren Norden rund um Lucca, das hügelige Hinterland im Zentrum der Toskana und das fast schon bizarr anmutende Umland von Siena, die Crete Senesi – insgesamt eine Fläche von rund 23 000 Quadratkilometern geballter Schönheit. Fast 22 Millionen Übernachtungen wurden 2020 gezählt, laut der Zeitung »La Repubblica« hatten die Uffizien in Florenz mit 1,72 Millionen Besuchern 2021 erstmalig mehr Publikum als das römische Kolosseum, Italiens ewiger Besuchermagnet Nummer eins.

328KILOMETER

lang ist die Küste der Toskana mit Sandstränden, kleinen Buchten und vielen Strandbädern für Familien – von der Versilia-Küste bis in die Maremma. Auch die Insel Elba gehört zur Toskana, als Teil des Toskanischen Archipels mit insgesamt sieben Inseln.

BERÜHMTEPERSÖNLICHKEITEN

Dante Alighieri: Dichter, 1265–1321

Filippo Brunelleschi: Architekt, 1377–1446

Donatello: Bildhauer, 1386–1466

Leonardo da Vinci: Alleskönner, 1452–1519

Michelangelo: Bildhauer und Maler, 1475–1564

Galileo Galilei: Wissenschaftler, 1564–1642

Giacomo Puccini: Komponist, 1858–1924

Amedeo Modigliani: Künstler, 1884–1920

GANZ SCHÖN SCHRÄG

Auch wenn der Schiefe Turm von Pisa weltweit der berühmteste ist, ist er nicht der Einzige der Stadt. Ebenso die Glockentürme der Kirchen San Michele degli Scalzi und San Nicola haben Schieflage.

FERIEN AUF DEM BAUERNHOF

Agriturismi, schön gelegene landwirtschaftliche Betriebe, sind in der Toskana weit verbreitet und bringen Gäste und Gastgeber in persönlichen Kontakt. Das Hauptstandbein der Besitzer ist oft die Oliven- oder Weinproduktion. Für Gäste haben sie ihre Bauernhäuser nicht selten umgebaut und mit einigem Komfort ausgestattet.

350 PASTASORTEN

gibt es landesweit, mindestens. Pasta kommt als Röhre, Spirale oder Ohr daher. Obwohl zumeist nur aus Hartweizengrieß, schmeckt die Pasta doch überall anders. Denn auf die Sauce und Familienrezepte kommt es an.

59 WELTERBESTÄTTEN

– das ist Weltrekord! 53 anerkannte Weltkultur- und sechs Weltnaturstätten Italiens stehen auf der Liste der UNESCO, acht davon befinden sich in der Toskana. Zuerst wurde 1982 die historische Altstadt von Florenz aufgenommen, es folgten die Altstädte von San Gimignano (1990), Siena (1995) und Pienza (1996). Als bisher letzte Erbestätte der Toskana erhielt 2021 Montecatini Terme als wichtiger Ort der Kurmedizin diese Würdigung.

HIMMLISCHE BRUSCHETTA

Die köstliche und einfache Vorspeise wurde vermutlich schon im 15. Jahrhundert als Imbiss für Feldarbeiter gereicht. Ursprünglich rieb man frisch geröstetes Weißbrot mit Knoblauch ein, beträufelte es mit Olivenöl und würzte es mit Salz und Pfeffer. Später kamen feingewürfelte Tomaten mit Basilikum als Belag hinzu. Es gibt aber auch Varianten mit Kapern, Caprese oder Bresaola.

DOLCE VITA AUF ZWEI RÄDERN

Die romantischen Fahrten auf der Vespa, die Gregory Peck und Audrey Hepburn 1953 in dem Film »Ein Herz und eine Krone« durch Rom unternahmen, brachten ihre Erfolgsgeschichte ins Rollen: Bis heute ist die Vespa Designikone, Kultobjekt und Verkaufsschlager. Der Hersteller Piaggio, der ursprünglich auf Flugzeugmotoren spezialisiert war, hat sein Stammwerk im toskanischen Pontedera. Seit 1946 wird die Vespa in dem Werk gefertigt, das etwa so groß ist wie die Stadt selbst, eine Art kleines Wolfsburg. Hier gibt es auch das sehenswerte Piaggio Museum. Piaggio ist der größte Motorrad- und Rollerhersteller Europas.

UNSER NACHHALTIGKEITSKODEX

Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:

Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei, und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.

Die Aufenthaltsdauer dem Reiseziel anpassen: Je weiter das Reiseziel ist, desto länger sollte der Aufenthalt sein. Dadurch lernen wir die Region nicht nur intensiver kennen, sondern stärken sie ganz nebenbei noch durch unsere Ausgaben vor Ort. Anfahrtsintensive Tagesausflüge sollten besser vermieden werden, das bedeutet nur Stress, sowohl für die Umwelt als auch für uns selbst.

Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den CO2-Ausstoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.

Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst, wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.

Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.

Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.

Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.

Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-)Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.

Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.

So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. Ein Lächeln etwa oder ein paar Worte in der Landessprache können Berge versetzen!

Eine der sieben großen polychromen Allegorien des Malers Basilio Cascella in der Tettuccio-Therme von Montecatini Terme

Blaues Wasser, glattgeschliffene Granitfelsen und ockerfarbener Sandstrand in der Bucht von Sant’Andrea – ein kleines Stück Paradies auf Elba

VORWORT

MALERISCHE SCHÖNHEIT

Die Toskana ist ein Sehnsuchtsort. Eine Kulturlandschaft, die mit ihren Juwelen der Architektur und Gartengestaltung stets aufs Neue die Sinne zu betören vermag. Wer einmal ihre Schönheit mit den sanften Hügeln, schlanken Zypressen und geschichtsträchtigen Städten gesehen hat, kommt immer wieder.

Hügellandschaft und Zypressenalleen prägen das Landschaftsbild im Süden der Toskana.

Der Neptunbrunnen auf der Piazza della Signoria in Florenz, vergoldet vom Abendlicht

Die Via di Seteria mit ihren kleinen Restaurants führt vom Corso Italia zur Piazza Grande in Arezzo.

Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,/ Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,/ Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,/ Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht?/ Kennst du es wohl? Dahin!/ Dahin möcht’ ich mit dir,/ O mein Geliebter, ziehn.« Berühmte Zeilen von Johann Wolfgang von Goethe, entstanden nach seiner Italienreise (1786–1788). Die Literatur strotzt nur so von Lobpreisungen und Sehnsuchtsbekundungen, und ich kann nichts über die Schönheit der Toskana erfinden, was nicht schon gepriesen worden ist. Aber dieses Buch kann Ihnen helfen, eine Auswahl an Orten zu treffen, wo Sie den Zauber der Toskana besonders spüren und auch diejenigen ein wenig überraschen, die schon hier waren.

Einige Klassiker dürfen natürlich nicht fehlen, etwa die gotische Pracht Sienas oder der Schiefe Turm von Pisa, dessen Anblick schon Heinrich Heine beglückte. Hermann Hesse schrieb über den Platz der Wunder: »Wen hier nicht ein Gefühl von Ehrfurcht und heiligem Schauer überwältigt, der ist vergebens nach Italien gekommen.« Ich erzähle Ihnen die Geschichte eines Turms, der nie eine Chance hatte, gerade zu stehen. Auch Michelangelos David in Florenz ist ein Muss. Unwiderstehlich ist dieser aus feinstem Marmor gemeißelte Jüngling mit den perfekten Proportionen. Dabei wäre er fast nicht entstanden. Michelangelo hatte den Mut und das Können. Über ihn sagte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain: »Der Schöpfer hat Italien nach Entwürfen von Michelangelo gemacht.«

Einige in der italienischen Renaissance entstandene Bauten sind wahrlich himmlische Werke. Sie wurden von Meistern ihres Fachs geschaffen, auch Filippo Brunelleschi war einer von ihnen, seine Kuppel des Doms von Florenz bleibt bis heute einmalig. Sie steht im Mittelpunkt eines Kapitels, denn selbst Michelangelo konnte mit seinem späteren Kuppelbau für den Petersdom in Rom dieses Meisterwerk nicht übertrumpfen.

Weingüter wie Kunstwerke

Und was wäre die Renaissance ohne die Medici, ohne die Zeugnisse ihrer Macht – die Villen und Gärten und natürlich ihre ehemaligen »Bürogebäude«, die Uffizien, heute eine Ikone unter den Museen. Doch kennen Sie den Geheimgang der Medici oder wussten Sie, dass Napoleon eine ihrer Statuen stahl, weil er sie so schön fand? Apropos Napoleon, zugegeben, seine erste Verbannungsinsel wäre ohne ihn nicht das, was sie heute ist, doch Elbas Schönheit hat so viel mehr zu bieten als die Spuren Napoleons. Ihre Buchten und Strände sind paradiesisch, wer allerdings den Charme mondäner Seebäder bevorzugt, sollte die Versilia-Küste besuchen.

Da wäre noch das Lebensgefühl, das die Bewohner der Toskana zelebrieren – beim gemeinsamen Essen und auf zahlreichen Festen. Die großen Rotweine wie der Brunello, der Chianti oder der Vino Nobile di Montepulciano, gewachsen in Landschaften mit Weingütern, die selbst Kunstwerke sind, machen es noch schöner. Dolce ist hier nicht nur das Leben, sondern ebenso das köstliche Eis, wie etwa in San Gimignano oder einer kleinen Hafenstadt auf Elba. Goethe meint dazu: »Das ist das Angenehme auf Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt.« Möge das mit diesem Buch gelingen. Buon Viaggio!

Sabine Mischnat

DER NORDEN

Kulturhauptstädte Europas und traumhafte Landschaften

Der Ort Villetta mit der Eisenbahnbrücke an der Bahnstrecke Aulla–Lucca liegt mitten in der Gebirgslandschaft der Garfagnana.

1

FLORENZ – MICHELANGELOS DAVID

EIN MANN FÜR DIE EWIGKEIT

Lange bevor Michelangelo den Meißel an seinem David ansetzte, war die Skulptur zu einem heiß diskutierten Fall im Florenz des Jahres 1464 geworden. Die Geschichte dieser formvollendeten und weltberühmten Figur der Renaissance, die erst 1504 an ihren Bestimmungsort gelangte, hätte auch anders ausgehen können.

Michelangelos formvollendeter David steht seit 1882 in der Galleria dell’Accademia.

Der David, über fünf Meter strotzende männliche Kraft, aus Marmor geformt, Muskeln und kraftvoll perfekte Hinterbacken, die nicht wie aus Stein gemeißelt wirken – diese Figur ist kaum an Schönheit und Stärke zu übertreffen. Sie spiegelt die Größe der florentinischen Republik jener Zeit wider. Dieser biblische Jüngling, der selbst antiken Schönheitssymbolen den Rang abläuft, wäre damals fast dem Größenwahn seiner Planer und dem fehlenden Geschick einiger Bildhauer zum Opfer gefallen und unvollendet als gigantischer Steinblock liegen geblieben.

Seit 200 Jahren waren die Stadtväter von Florenz dafür bekannt, auf allen Gebieten die Größten sein zu wollen, und so gaben die Mitglieder der Dombauhütte eine Monumentalfigur aus weißem Carrara-Marmor von neun Ellen Höhe in Auftrag. Monumentalfiguren waren zuletzt in der Antike angefertigt worden, deshalb sollte die Figur zunächst aus vier Teilen entstehen. Einem erfahrenen Steinbrecher gelang es dann, einen gigantischen Steinblock aus einem Berg der Apuanischen Alpen zu schneiden und grob bearbeitet dem beauftragten Bildhauer nach Florenz zu bringen. Doch dieser gab auf, wie ein weiterer nach ihm. Im Juli 1501 fiel dann der Entschluss, den groben Steinklotz auf dem Bauplatz der Domhütte aufzurichten – weiter auf der Suche nach einem Meister seines Fachs, der die Figur vielleicht doch noch würdevoll beenden könnte.

Vollkommenes Ebenmaß

Im August 1501 nahm der junge Michelangelo Buonarroti, der schon durch einige Arbeiten aufgefallen war, den Auftrag an. Er forderte ein höheres Honorar und ließ eine Mauer um seinen Arbeitsplatz errichten, um sich vor den neugierigen Blicken zu schützen. Was Michelangelo nach drei Jahren aus dem Marmorblock hervorzauberte, brachte ihm Lob und Ruhm, schon zu Lebzeiten. Mit dem David wurde der florentinischen Öffentlichkeit kein Knabe, sondern ein wunderschöner Jüngling präsentiert, der Mut und Stärke ausstrahlt und der den Stolz und die Freiheit ihrer Stadt symbolisiert. Diese Ausstrahlung fesselt ungebrochen seit mehr als fünfhundert Jahren.

Auch heute noch steht der David im weltlichen Zentrum von Florenz, auf der Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio, allerdings als Kopie. Das Original überragt seit 1882 seine Betrachter in der Galleria dell’Accademia. Die Möglichkeit, dieser detailreichen Figur einmal ganz nah zu sein, lässt einen jede Wartezeit vergessen.

Die Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio bildet das Zentrum von Florenz.

INFO

GESCHEITERTER MEISTER

Die beeindruckenden Statuen der Prigioni, die Gefangene oder Sklaven darstellen, hat Michelangelo eigentlich für das Grabmal von Papst Julius II. entworfen und begonnen. Diese riesigen Figuren scheinen sich aus dem Marmor freizukämpfen zu wollen. Das Werk wurde nie vollendet.

Um den gigantischen David damals aus der Domwerkstatt die kurze Strecke bis vors Rathaus auf die Piazza della Signoria zu transportieren, waren Vorsicht und Manpower erforderlich. Vermutlich vierzig Männer waren nötig, um die durch ein Gerüst gesicherte Monumentalfigur langsam über gewachste Balken vorwärtszuschieben wie ein Boot. Auch wurde eine Seilwinde benutzt. Vier Tage dauerte der Umzug, denn jegliche Erschütterung musste vermieden werden.

WEITERE INFORMATIONEN

Galleria dell’Accademia, Via Ricasoli 58/60, 50122 Firenze, galleriaaccademiafirenze.it

cittametropolitana.fi.it

florence-museum.com

2

FLORENZ – UNVERGLEICHLICHE DOMKUPPEL

DAS MEISTERWERK

Die mächtige Kuppel des Duomo, wie die Kathedrale kurz genannt wird, ist schon von Weitem erkennbar, nähert man sich Florenz. Diese bis heute größte gemauerte Kuppel der Welt gehört zu den beeindruckendsten Werken der Renaissance. Ihre Entstehung ist untrennbar mit dem Namen Filippo Brunelleschi verbunden.

Die weithin sichtbare Kuppel von Santa Maria del Fiore ist das Wahrzeichen der Stadt.

Der Bau der Kathedrale wurde weit vor Brunelleschis Wirken begonnen, doch war es der 1377 in Florenz geborene Architekt, der den Dom zu einem sensationellen Bauwerk vollendete. Die Basilika, einen der größten Kirchenbauten Europas, hatte Arnolfo di Cambio 1296 entworfen mit dem Auftrag, ein Symbol für die wirtschaftliche und politische Macht des erstarkenden Florenz zu schaffen, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen sollte. Das gelang. Allerdings musste Filippo Brunelleschi, Architekt, Ingenieur, Mathematiker und Bildhauer, in seiner Schaffensphase zwischen 1420 und 1436 auch einige Rückschläge hinnehmen, bis die einzigartige doppelschalige Kuppel von fast 45 Metern Durchmesser und 90 Metern Höhe fertig war. Mit der zur Kuppel gehörigen Laterne, dem turmartigen Aufbau, sind es 116 Meter.

Brunelleschi verstand es, Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Schmiede, Bleigießer und andere Handwerker so für sein Vorhaben zu begeistern, dass sie zur Höchstform aufliefen. Mussten sie auch, denn die Arbeit war hart und herausfordernd. Er selbst musste ständig nach neuen technischen Lösungen suchen, er erfand Beleuchtungssysteme, damit die Handwerker nicht in den dunklen Treppenschächten stürzten, es gab Treppen für den Aufstieg und andere für den Abstieg.

Genie Brunelleschi