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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Ich setze mich in dieser Hausarbeit mit Benjamin Barbers Konzeption der infantilisierten Gesellschaft auseinander. In seinem Buch Consumed! beschreibt Barber eine Gesellschaft, die unter dem Monopol des triumphierenden Kapitalismus in einen Narzissmus der Verbraucher hineinschlittert. Er argumentiert, dass eben dieser droht die sieben Alter des Menschen auszuradieren und sie durch eine ewige Kindheit zu ersetzen. In einer infantilisierten Gesellschaft mutiert der Bürger nach Barber zum Verbraucher und gibt somit seine staatsbürgerlichen Aufgaben, die die Grundlage für Barbers Konzept einer partizipatorischen Demokratie bilden, auf. Dieser Wandel ist einer Psychologie unterworfen, die im Menschen kindliche Triebe aktiviert und die Gesellschaft einem Ethos unterwirft, in dem der Konsum als einzige Bedürfnisbefriedigung anerkannt wird und folglich eine Gesellschaft so stark individualisiert, dass eine Gemeinschaft aus Bürgern kaum mehr möglich erscheint. Barber bezieht sich in Consumed! auf Sigmund Freuds Theorie über das Lust- und Realitätsprinzip. Ich möchte überprüfen inwiefern sich Barbers psychologische Annahmen über eine Gesellschaft im Hyperkonsumismus auf Freuds Annahmen über das Lustprinzip und dessen Unterdrückung durch das Realitätsprinzip zurückführen lassen. Ich nehme an, dass beide hier die ursprünglichen Triebe des Menschen analysieren, die Sigmund Freud im „Es“ verkörpert sieht. Ich möchte überprüfen inwiefern es sich bei Barbers infanitlistischem Ethos um eben die Rückkehr des Lustprinzips handelt. Zu diesem Zweck will ich Freuds Primärtexte zum Lustprinzip heranziehen, aber auch deren Rezeption durch Herbert Marcuse. Im Anschluss möchte ich kurz auf Barbers Annahme eingehen, dass nur die umfangende Privatisierung ein solch infantilistisches Ethos möglich gemacht hat. Barber bezeichnet die Privatisierung als dessen Bündnispartner. Diese Ausführungen tragen eine intrinsische Kritik am Liberalismus mit sich und sind insofern notwendig, als dass davon ausgehend die Folgen des infantilistischen Ethos für die Demokratie erörtert werden sollen. Hier stellt sich die Frage, inwiefern eine partizipatorische Demokratie nach Barber im Hyperkonumismus überhaupt noch möglich ist. [...] Abschließend halte ich es für relevant auch auf die Kritik an Barber einzugehen.
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