Benji - Die Abenteuer eines Mini Goldendoodles - Tanja Albers - E-Book

Benji - Die Abenteuer eines Mini Goldendoodles E-Book

Tanja Albers

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Beschreibung

Benji ist ein liebenswerter, süßer Mini Goldendoodle. Er lebt zusammen mit Anja und Markus sowie den 13-jährigen Zwillingen Laura und Emma in einem kleinen Wohngebiet in Oberursel. In einer Hundepension lernt er seinen besten Hundefreund Blacky kennen, mit dem er sein erstes richtiges Abenteuer erlebt. Gemeinsam wollen sie nach Alaska reisen, um echte Eisbären zu sehen. "Das Leben ist eine Reise" wird von nun an Benji‘s Leitspruch. Er versucht immer wieder, in die Freiheit zu entfliehen, um neue Abenteuer zu erleben. Am Ende erkennt er, dass Freundschaft, Liebe und der Zusammenhalt in der Familie wichtig sind und seine Freiheit nicht beim Gartenzaun endet.

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Inhalt

Auf der Suche nach den Eisbären

Schule ist doof – oder doch nicht?

Benji und der Fahrraddieb

Katzenbabies in Gefahr

Ein Held im Urlaub

1. Kapitel

Auf der Suche nach den Eisbären

Es ist 6:40 Uhr.

Jeden Morgen ist es meine Aufgabe, die Familienmitglieder zu wecken. Aber das ist gar nicht so einfach. Bin ich zu laut, sind sie genervt und kommen schimpfend die Treppe herunter. Bin ich zu leise, dann hört mich wieder niemand.

Ich beginne mit einem leichten Fiepen und steigere mich zu einem kurzen aber energischem „Wuff“.

Die Katze Nicci hat mich jedenfalls gehört. Sie steht auf der Treppe mit gebührendem Abstand durch ein Treppengitter. Kurz überlege ich, ob ich sie durch ein respekteinflößendes Bellen meinerseits wieder nach oben jage.

Doch dann, endlich, Anja! Sie kommt näher und näher und ich lege mich schon einmal in Rückenposition und strecke alle vier Pfoten von mir, damit mein Bauch gut durchgekrault werden kann.

Aber wie immer zu früh gefreut. Die Katze wird als erstes gekrault.

Dann erst bin endlich ich an der Reihe. Das ist der schönste Moment des Tages. Ich lasse mir genüsslich und lange den Bauch durchkraulen. Von oben nach unten und wieder hoch.

Danach geht es nach draußen, um meinen Bedürfnissen nachzugehen. Nach dem Fressen, kommen dann die anderen Familienmitglieder die Treppe herunter. Das sind die 12-jährigen Zwillinge Laura und Emma sowie Marcus, das Herrchen von Anja.

Ich heiße übrigens Benji und lebe seit zwei Jahren bei meiner Familie. Ich bin hier als Welpe mit zehn Wochen eingezogen und fühle mich pudelwohl. Mein Papa ist ein kleiner Pudel und meine Mama ein großer Golden Retriever. Deswegen bin ich ein Mini Goldendoodle geworden.

Aber zurück zu meiner menschlichen Familie. Nachdem Anja mit mir um die Felder gezogen ist, wird es zu Hause zunächst sehr hektisch. Anja ist Lehrerin und auch die Mädchen müssen pünktlich in der Schule sein.

Aber dann plötzlich: Ruhe. Alle haben das Haus verlassen.

Früher in meiner Welpenzeit habe ich diese Zeit mit schlafen, schlafen und noch einmal schlafen verbracht. Doch dann habe ich im Fernsehen gesehen (ja, auch wir Hunde schauen gerne Fernsehen), dass wir weitaus mehr drauf haben, als nur zu fressen, schlafen und Katzen zu jagen.

Aber der Reihe nach. Angefangen hat alles mit meinem ersten Hundeurlaub in einer Hundepension im Taunus. Die Familie wollte nach Dubai fliegen und so entschieden sie sich, mich auch in den Urlaub zu schicken.

„Dort wirst du andere Hunde kennen lernen und nicht mehr so ängstlich sein“, meinte Anja.

Ich und ängstlich? Nur weil ich nicht bei jeder Hunderauferei auf der Hundewiese mitmachte, war ich doch nicht ängstlich. Wenn jemand ängstlich war, dann die Katze. Die hatte Angst vor mir.

Zuerst war ich gar nicht begeistert, alleine in den Urlaub zu fahren. Ich wollte auch nach Dubai, aber die Sonne soll dort für Hunde zu heiß sein.

Wie sich später herausstellte, wurde es die beste Zeit in meinem bisherigen Hundeleben. O.K., das Bauchkraulen gab es dort weniger, auch wenn sie sich echt Mühe gaben, aber die anderen Hunde waren toll.

Besonders die süße Bella. Sie lebte jetzt schon 1 Jahr dort, weil ihre Besitzer sie aus der Hundepension einfach nicht mehr abgeholt haben. Aber diese Geschichte erzähle ich ein anderes Mal.

Als erstes traf ich Blacky in der Hundepension. Auf den ersten Blick unscheinbar. Er bewegte sich nur sehr langsam, da er schon sehr alt war und in allen 4 Beinen Arthrose hatte. Das ist keine schöne Krankheit. Bei jeder Bewegung taten ihm die Beine weh. Doch es war Blacky, der mein Leben veränderte.

Zunächst einmal würdigte er mich keines Blickes und wenn, dann zeigte er mir seine Überlegenheit dadurch, dass er mit seinen Vorderpfoten auf meinen Rücken sprang und mich damit runter drückte.

Dann meinte Blacky: „Sag mal Benji, warum wehrst du dich nicht? Ich bin ein alter Hund mit Arthrose in den Pfoten und du hast Angst vor mir? Hast du im Welpennest nichts dazugelernt? Besonders wichtig ist das richtige Verhalten den Menschen gegenüber. Mit dem Blick nach oben und der richtigen Kopfhaltung, leicht nach links geneigt, sowie einem freundlichen Schwanzwedeln kann man als Hund und ganz besonders als Junghund alles erreichen. Sie lassen dich ins Familienbett, geben dir das beste Futter vom Tisch und dazu noch ein langes Ohrenkraulen mit den Worten: Oh, ist der süüüß.

Das ist für eine gewisse Zeit auch ganz angenehm und viele unserer Artgenossen wollen es auch nicht anders. Aber vermisst du nicht manchmal ein bisschen Action in deinem Leben? Reicht es dir, dass der Höhepunkt deines Tages, das Verjagen der Katze und das Erschnüffeln von ausgeschiedenen Flüssigkeiten des Nachbarhundes ist? Life is a journey!“, sagte Blacky bedeutungsvoll, hob den Kopf und nickte mit dem Kopf leicht nach links.

Sollte ich jetzt zu ihm sagen: „Oh bist du süüüß“? Immerhin hatte ich bei der Lektion I, der richtigen Körperhaltung, gut aufgepasst und mittlerweile auch genügend Selbstbewusstsein entwickelt, dass ich wusste, dass mir dieser Satz niemals bei einem anderen Hund über die Lippen kommen würde.

Blacky seufzte kopfschüttelnd und zeigte wieder mit dem Kopf in die linke Richtung.

„Das ist der Weg in die Freiheit, ins Abenteuer“, meinte er und jetzt sah auch ich, dass die Menschen vergessen hatten, die Zaunpforte zu schließen.

„Jetzt oder nie“, sagte Blacky verschwörerisch. „Nun komm schon.“

Auf leisen Pfoten schlichen wir uns durch die Gartenpforte und liefen mindestens eine halbe Stunde hintereinander durch den angrenzenden Wald.

Plötzlich stoppte Blacky. Er drehte sich zu mir um und meinte: „Lass uns einen Schwur machen.“

„Einen Schwur?“

„Du gibst mir deine Pfote und sprichst mir drei Mal nach: „Ich will ab sofort das volle Leben.“

Ich tat wie immer was Blacky sagte und hörte gleichzeitig das Grummeln meines Magens.

„Vielleicht hätten wir vor unserem Abenteuer noch etwas essen sollen“, meinte ich und bekam zur Antwort: „Aber du hast doch gerade erst gegessen! Einen ganzen Napf voll!“

Ja, Blacky hatte Recht. Aber ich hatte schon wieder oder eigentlich immer Hunger. Selbst meine Familie stellte mich meist mit den Worten vor: „Das ist unser lieber, verschmuster und verfressener Benji.“ Es half nichts. Ich hatte jetzt Hunger, aber was isst ein Hund im Wald? Es war weit und breit kein vollgefüllter Napf in Sicht.

Zum Glück kannte sich Blacky im Wald gut aus. Er zeigte mir Insekten und Wurzeln, die sehr gut schmeckten. Zum ersten Mal schimpfte keiner, wenn ich ein tiefes Loch buddelte. Hier musste ich es sogar tun, um mein Überleben zu sichern. Und in den Abfalleimern und am Wegesrand fanden wir sogar achtlos weggeworfene Salamibrötchen und Pizzareste. Hmmm! Eine Delikatesse! Nicht mehr ganz frisch, aber das störte mich nicht. Jetzt war ich gestärkt für mein Abenteuer und fragte Blacky, wo es denn genau zu finden sei.

„Na, du bist doch mittendrin! Lass uns einfach weiterlaufen und dann kommt es von alleine.“

Also liefen wir weiter und nach einiger Zeit begegnete uns ein Feldhase. Die Oberseite seines Fells war braungelb und an den Körperseiten rostrot mit schwarzen Spitzen. Sein Bauch war weiß. Besonders faszinierend fand ich aber seine außergewöhnlich langen Ohren und Hinterläufe.

„Wollen wir den fressen?“, fragte ich.

Anja fragte zum Frühstück immer: „Hase oder Rind?“. Doch ich kannte die Antwort. Es gab Rind oder Fisch oder sonstiges, aber niemals Hase oder Kaninchen. Auch nicht für die Katze. Unsere Nachbarmenschen hatten 4 Hasen und sie hätten es uns nie verziehen, wenn ich Dosenfutter mit Hasenfleisch gefressen hätte.

„Du sollst gar nicht erst auf den Geschmack kommen“, meinte Anja.

Aber dieser Hase gehörte ja nicht der Nachbarin und Anja würde es auch nicht mitbekommen.

Blacky verdrehte wieder seine Augen und sagte: „Ein zivilisierter, domestizierter Hund isst keine freilaufenden Hasen“.

Später erzählte er mir, dass er es seit seiner Arthrose nicht mehr könne, aber in jüngeren Jahren schon ab und zu einen Hasen gejagt habe.

„Was macht ihr denn hier im Wald?“, fragte der Hase. „Ihr tragt ein Halsband, seid ihr weggelaufen?“

„Wir suchen das große Abenteuer“, meinte Blacky und ich ergänzte: „Leif is a djörni!“

„Was? Wie bitte?“ fragten der Hase und Blacky gleichzeitig und schauten mich fragend an.

„Das hast du doch vorhin selber gesagt“. Ich schämte mich etwas vor den beiden und Blacky´s plötzliches lautes Lachen machte es nicht besser.

„Ach, du meinst: “Life is a journey!” Das ist Englisch und bedeutet: Das Leben ist eine Reise.“

„Ja, sag ich doch”, meinte ich ein wenig beleidigt.

„Ich will auch ein Abenteuer erleben!”, rief der Hase aufgeregt. „Darf ich mit?“

Zeitgleich sagte Blacky: „Auf keinen Fall!“ Und ich: „Na klar!“

„Na ja, es ist immer gut, etwas Proviant auf eine Reise mitzunehmen“, meinte Blacky grimmig und trottete voran. Damit war es beschlossene Sache, dass der Hase mitdurfte.

Je länger wir liefen desto größer wurde langsam mein schlechtes Gewissen. Die Menschen aus der Tierpension suchten uns bestimmt schon.

„Sollten wir nicht lieber wieder zurückgehen? Vielleicht haben sie noch gar nicht bemerkt, dass wir weg sind.“

„Papperlapapp. Wir suchen das Abenteuer!“

„Ist ja gut“, meinte ich und fragte mich insgeheim, wer mich wohl heute Abend bürsten würde. Ich war ein „Goldendoodle“ und da ich nicht haarte, wuchs mein Fell immer weiter und Anja sagte beim Bürsten immer: „Wir müssen dich sehr gut kämmen und bürsten, sonst verfilzt du und dann hilft nur noch das Abscheren.“

Mein Fell wuchs und wuchs und mittlerweile würde ich in einem Schafstall nicht mehr auffallen. Einige Menschen meinten, ich sähe aus wie ein kleiner Eisbär.

„Du Blacky, können wir während unseres Abenteuers einen Eisbären besuchen? Ich habe noch nie einen gesehen.“

„Einen Eisbären? Das wird dann aber ein längeres Abenteuer, denn dann müssen wir mit dem Schiff ganz nach Alaska weiterreisen.“

„Du meinst mit einem Schiff auf dem Wasser?“, fragte der Hase. „Das ist nichts für mich. Ich bin ein exzellenter Sprinter, aber ich kann nicht schwimmen und bleibe viel lieber im Wald.“ Und ohne ein weiteres Wort hoppelte der Hase davon.

Ich schaute dem Hasen nachdenklich nach.

„Warum hoppeln Hasen eigentlich? Wäre er nicht noch schneller, wenn er rennen würde, so wie wir?“

„Er kann nur hoppeln, da seine Hinterläufe, also seine hinteren Beine, länger sind als die vorderen. Dafür ist er beim Haken schlagen und sprinten wirklich ein Meister. Aber er ist ein Angsthase. Hunde können schnell rennen und sind gute Schwimmer“, meinte Blacky.

Dann rief er: „Auf nach Alaska zu den Eisbären! Wir müssen zum Hafen. Ich kenne da eine Bulldogge, die wird uns weiterhelfen.“

Auf dem Schiff gab es bestimmt Menschen. Die könnten mich bürsten und mein zweiter Gedanke war, dass ich schon wieder Hunger hatte. Ich traute mich aber nicht es laut zu sagen.

„Lass uns jetzt erst einmal eine Pause machen. Wir sind jetzt drei Stunden lang gelaufen. Das ist nicht gut für meine Arthrose und für deine Gelenke auch nicht. Du wirst schon sehen. Wenn du älter bist, werden dir die Gelenke auch zu schaffen machen.“

Eine Pause war in der Tat nichts Schlechtes und so schliefen wir beide auch relativ schnell und erschöpft ein. Ich kuschelte mich an Blacky, der mich mehrmals von sich schob und schließlich aufgab.

Ich träumte von meiner Familie und sogar von der Katze Nicci, die ich, wenn ich ehrlich war, sogar etwas vermisste. Aber jedes Mal wenn ich ihr „Hallo“ sagen wollte (und bei Hunden ist es nun einmal so, dass wir dabei an der Nase und am Po schnüffeln), fauchte sie mich an und rannte davon. Ich hatte daraus gelernt und ließ es fortan bleiben.

In meinem Traum spielte ich mit Nicci und der Familie zusammen am Strand. Ich buddelte tiefe Löcher und schwamm mit den Zwillingen im Meer.

„Für dich ist es dort viel zu heiß und der Flug im Flugzeug zu lang“, hatte Anja gesagt. „Du gehst zu deinen Freunden in den Hundeurlaub.“

Im Traum war ich aber mit dabei und es war überhaupt nicht heiß.

Es war 6:40 Uhr. Es musste 6:40 Uhr sein, denn Anja hatte gesagt, dass ich jeden Morgen um 6:40 Uhr wach werde. Auf jeden Fall war es morgens, denn es war wieder hell und wir waren gestern Abend bei Dämmerung eingeschlafen. Als erstes meldete sich bei uns beiden der Hunger.

„Schade, dass der Hase nicht mehr da ist“, meinte Blacky und ich schaute ihn vorwurfsvoll an: „Sei froh, dass es dich nicht als Dosenfutter gibt.“

Wir fanden einige von den Menschen achtlos hingeworfene Reste, aber für uns war es ein Festessen. Dann ging es endlich los Richtung Hafen.

„Immer dem Geruch von Fisch nach, dann sind wir irgendwann beim Hafen“, sagte Blacky.

Wir liefen durch den Wald, immer mit der Nase auf dem Boden schnüffelnd. Ich hörte viele Vögel zwitschern und sah Marienkäfer, Ameisen, Asseln und viele