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"Benji und Nicci. Zwei Freunde fürs Leben" Band 2, ist der Fortsetzungsroman von "Benji. Die Abenteuer eines Mini Goldendoodles", Band 1. In 5 Kapiteln erzählt Benji, ein Mini Goldendoodle, welche Abenteuer er gemeinsam mit der Katze Nicci erlebt. Beide wohnen bei der Familie Sommerfeld in Oberursel. Das sind Anja und Markus und die 13jährigen Zwillingsmädchen Emma und Laura.
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Seitenzahl: 99
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Für meinen Ehemann Marco, meine Zwillingsmädchen Nadia und Sara und unsere Haustiere Benji und Nicci.
Hasso soll bleiben
Benji und die Wechselnase
Zuhause ist, wo du glücklich bist
Die Reise mit dem Wohnmobil
Benji rettet Weihnachten
Hasso soll bleiben!
Meine neue Hundehütte war wunderschön. Sie war aus Holz mit einem spitzen Dach und echten kleinen Dachziegeln, wie bei einem richtigen Haus. Langsam ging ich hinein und legte mich auf das weiche Kissen im Inneren des Hauses.
Ich genoss es, in meiner Hütte zu liegen und gleichzeitig den Gesprächen meiner Familie zu lauschen. Das Leben war schön. Ich beobachtete einige Ameisen, die schnell über einen dünnen Ast liefen. Komisch, dass Ameisen immer in Eile zu sein schienen. Ich sah immer nur rennende Ameisen. Lagen die denn nie faul herum und ließen sich einfach mal die Sonne auf den Bauch scheinen? Also Nicci, die Katze, tat den ganzen Tag nichts anderes.
Ich bin übrigens Benji, ein Mini Goldendoodle. Ich heiße so, weil meine Mutter ein Golden Retriever und mein Vater ein kleiner Pudel ist. In diesem Buch erzähle ich euch, welche Abenteuer ich gemeinsam mit der Katze Nicci erlebe. Wir wohnen beide bei der Familie Sommerfeld in Oberursel. Das sind Anja und Markus und die 13jährigen Zwillingsmädchen Emma und Laura. Aber nun zurück zu meiner Geschichte:
Ich war gerade dabei zu überlegen, ob ich in meiner kuscheligen, neuen Hundehütte bleiben sollte oder mir draußen lieber auch die Sonne auf den Pelz scheinen lassen sollte, als mich eine mir sehr vertraute Stimme aus meinen Tagträumen riss.
„Benji, du musst uns helfen, es ist etwas Schreckliches passiert.“
Es war Nicci. „Was jaulst du hier so rum, Nicci? Leg dich wieder in die Sonne und lass mich schlafen. Hunde brauchen viel Schlaf. Mindestens 17-20 Stunden am Tag. Katzen übrigens auch. Das hat mir Emma gestern aus einem Tierbuch vorgelesen. Wenn wir nicht genügend Schlaf bekommen, dann sind wir unausgeglichen und werden aggressiv und krank. Du solltest wirklich mehr schlafen, Nicci. Aber wenn ich so richtig darüber nachdenke, dann machst du doch eigentlich sowieso nichts anderes.“
Nicci wurde immer aufgeregter und ihre kleine raue Zunge hing ihr schon japsend aus dem Maul heraus.
„Was ist denn passiert“, fragte ich nun doch etwas neugierig geworden.
„Sie haben gerade den Hasso abgeholt, für immer. Er ist jetzt wieder im Tierheim. Mir ist das ja egal. Ein Hund weniger auf der Straße. Aber ich dachte, du möchtest das vielleicht wissen. Das ist ja sozusagen Familie.“
Jetzt war ich schlagartig hellwach. Das konnte doch nicht stimmen. Da musste Nicci etwas falsch verstanden haben.
„Erzähl mir alles, was du weißt!“
„Ich weiß das alles von der Coco. Die wohnt doch nebenan. Die ist auch ganz aufgeregt und sie meinte, wir Tiere von der Straße hier sollten uns treffen und gemeinsam überlegen, wie wir Hasso retten können. Ich soll alle Tiere zusammenrufen und dann treffen wir uns auf dem Feld beim großen, alten Walnussbaum. Komm mit!“
„Du vergisst immer wieder, dass ich nicht so frei bin wie du. Ich kann nicht einfach über den Zaun springen und abhauen. Wie machen das denn die anderen Hunde?“
„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, meinte Nicci altklug. „Dir fällt doch sonst auch immer etwas ein.“ „Wenn du mir hilfst, dann habe ich auch schon eine Idee. Es darf mich nur Anja nicht dabei erwischen.“
Zum Glück hatten Laura und Emma immer einige Kisten und Eimer im Geheimversteck des Gartens. Mit Niccis Hilfe schoben wir diese dicht an den Zaun heran und schwups: Schon konnte ich hinüberspringen. Nicci sprang ebenfalls über den Zaun hinüber. Nur ohne die Kisten zu benutzen.
„Du bist doch viel kleiner und viel älter als ich, wieso kannst du eigentlich so viel besser und vor allem höher springen?“
„Nun hör doch einmal auf, immer von meinem Alter zu sprechen. Ich bin 13 Jahre alt und kenne einige Katzen, die 23 Jahre alt geworden sind. Ich kann also noch viele Abenteuer mit dir erleben. Mit einem Katzensprung können wir Katzen Plätze erreichen, die zwei bis drei Meter in der Höhe liegen und landen zielsicher auf der kleinsten Fläche. Unsere Hinterbeine sind geknickt und länger als die Vorderbeine und die Muskeln sind direkt mit dem Becken verbunden. Wenn wir unsere Hinterbeine „einknicken“, strecken wir die Muskeln an den Knie- und Fußgelenken wie das Gummiband an einem Katapult. Spannt man einen Stein in ein Katapult und lässt das Gummiband los, wird dieser mit enormer Geschwindigkeit nach vorne geschleudert. Nach dem gleichen Prinzip werden Katzen mit großer Kraft nach oben geschleudert, sobald sie abspringen. Verstanden?“
„Kein Wort und was ist ein Katapult? Aber bevor du mir wieder eine lange Rede hältst, lass uns lieber schnell zum Walnussbaum gehen. Die anderen warten bestimmt schon.“
„Nicht so schnell Benji. Warte auf mich. Hunde können dafür länger schnell rennen. Ich bewundere immer, wenn du mit Markus joggen gehst. Ich könnte nie über eine Stunde so schnell rennen.“
Als wir beim Baum ankamen, war die Tiernachbarschaft schon versammelt: Coco, Kira, Darius, Ben, Benny, Zoey und Mia, Mali und all die anderen.
Coco wartete bis alle sich beruhigt hatten und ergriff dann das Wort. „Danke, dass ihr alle so schnell erschienen seid. Die meisten von euch wissen bereits, worum es geht, aber ich erzähle noch einmal alles von Anfang an.
Also, ihr wisst doch, dass die Kinder vom Hasso, also die Anna und der Adrian, schon immer einen Hund haben wollten.“
„Ja und den haben sie ja auch bekommen. Den Hasso. Und weiter?“
„Nun unterbrich mich doch nicht, Benji. Also die Kinder wollten unbedingt einen Hund, aber die Eltern waren lange Zeit dagegen. Und als der Adrian letztens diesen schlimmen Unfall mit dem Fahrrad hatte, haben seine Eltern dann doch „Ja“ gesagt. Aus Mitleid. Beide Kinder haben versprochen, sich um den Hund zu kümmern. Sie sind ja auch schon 15 und 16 Jahre alt und dem Adrian geht es wieder gut. Es war zum Glück nur eine leichte Gehirnerschütterung und ein Armbruch.
Die Eltern holten Hasso aus dem Tierheim in Oberursel und alle waren zunächst auch ganz glücklich, da der Hasso schon länger im Tierheim war und ihn keiner so richtig haben wollte, da sein Fell etwas struppig und er auch schon 6 Jahre alt ist. Er war eben kein kleiner, süßer Welpe mehr. Das hat der Familie aber nichts ausgemacht und sie haben ihn auch alle ganz lieb gehabt.
Nur für den Hasso war die Umstellung vom Tierheim in ein Haus schwierig. Er kannte so etwas ja gar nicht. Er bellte ständig, wenn einer in der Familie kurz das Haus verließ und er hat auch schon jede Menge im Haus kaputt gemacht. Die Eltern meinten dann, dass der Hund nicht genug ausgelastet ist und länger Gassi gehen muss. Die Kinder hatten aber auch keine Zeit und Lust 3 Mal am Tag für 1 Stunde Gassi zu gehen. Sie müssen ja auch noch Hausaufgaben machen. Und dann hatte der Hasso auch noch das Pech, dass er ständig krank war und zum Tierarzt musste. Mal waren es die Ohren, dann die Augen, dann die Gelenke. Das kostet dann ganz schnell ein paar Tausend Euro.“
„Da ist meine Wurmkur aber billiger“, meinte Nicci.
„Ihh, hast du etwa Würmer?“, rief Kira erschrocken und rückte etwas von Nicci ab.
„Nein, habe ich nicht. Eben weil ich die Wurmkur bekomme. Das ist nur prophylaktisch.“
„Prophy – was? Du immer mit deinen Fremdwörtern.“
„Na zur Vorsorge, prophylaktisch, damit ich keine bekomme. Bei mir ist alles in Ordnung, tip- top sauber.“
Nicci putzte sich ihr Fell noch einmal besonders gründlich nach, damit hier auch kein Zweifel bestand. Sauberkeit war Nicci sehr wichtig.
„Ist ja gut. Nun erzähl weiter Coco, was ist mit Hasso passiert?“
„Ja, da gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Die Eltern haben beschlossen, dass Hasso wieder zurück in das Tierheim muss. Vorhin war der Wagen vom Tierheim da und die haben ihn abgeholt. Es hat mir das Herz zerrissen, ihn zu sehen. Er wollte nicht mit in den Wagen und sie mussten ihm einen Maulkorb anlegen. Die Kinder haben geweint und versprachen, jetzt wieder häufiger Gassi zu gehen, aber die Eltern blieben hart.“
„Was sind das für Menschen. Die können den Hasso doch nicht einfach wieder zurückgeben, wie ein paar Schuhe, die unbequem sind“, meinte Kira.
„Ja, ich finde das auch total gemein“, sagte ich. „Manchmal geht es wirklich nicht anders, aber man muss doch alles versucht haben. Soweit ich weiß, waren sie nie bei einem Hundetrainer. Wir alle mussten in die Hundeschule und einige von uns sind immer noch dort, aber die Menschen von Hasso dachten, dass er dafür zu alt sei. Meine erste Menschen-Mama musste mich auch abgeben. Schon nach einer Woche“, meinte ich traurig.
„Sie hatte eine starke Hundeallergie und dachte, dass es bei mir anders sei, da ich ein Allergikerhund bin. Der Ausschlag und Husten wurde dann aber so schlimm, dass sie mich nicht mehr behalten konnte. Aber meine neue Familie bei Anja, Markus, Emma und Laura ist auch toll. Ich kenne ja eigentlich auch nichts anderes.“
„Außerdem gab es dort keine Katze im Haus“, meinte Nicci grinsend.
„Nicht alle Tiere aus dem Tierheim haben Angst zu Hause allein zu bleiben. Ich bin auch aus dem Tierheim und mein Herrchen ist sehr glücklich mit mir und ich bleibe gerne ein paar Stunden allein zu Haus. Endlich mal Ruhe und Zeit zum Schlafen“, meinte Ben.
„Ja, ich komme auch aus dem Tierheim“, sagte Mali. „Und du doch auch Darius. Wir sind auch nie krank. Meine Familie sagt immer, die Tiere aus dem Tierheim sind die besten und auch die liebsten. Wenn es mit dem Hund nicht funktioniert, dann liegt es an der Erziehung. Die Menschen sind manchmal zu inkonsequent, zu nachgiebig. Einige haben auch ein schlimmes Erlebnis gehabt und dann dauert es, bis sie wieder Vertrauen zu den Menschen gefasst haben. Kein Wunder, dass mancher Hund da seine Grenzen austestet.“
„Der Hasso war ja auch erst seit 3 Monaten in der Familie. Die Familie hat einfach zu wenig Zeit für ihn gehabt. Am Anfang war alles super. Sie fanden den Hasso toll und sind mehrmals mit ihm im Tierheim Gassi gegangen. Die ganze Familie war da und nachdem sie gefragt wurden, ob sie genügend Zeit für den Hund haben, konnten Sie ihn übers Wochenende mitnehmen. Sie sind ja auch zu viert und der Hund ist höchstens 3 Stunden alleine, da die Mutter halbtags arbeitet und die Kinder nach der Schule da sind“, sagte ich.
„Und als die Menschen vom Tierheim vor ein paar Wochen zur Kontrolle da waren, war auch noch alles in Ordnung. Ich verstehe das nicht. Die lieben den Hasso doch. Es muss dem Hasso das Herz gebrochen haben, dass er wieder ins Tierheim abgeschoben wurde. Auch wenn die Menschen sich dort liebevoll um die Tiere kümmern, so ist es doch nicht das richtige zuhause, sondern nur ein Käfig. Und ich spreche da aus eigener Erfahrung“, sagte Darius traurig.
„Also Jungs und Mädels. Wir haben nicht viel Zeit zu diskutieren“, sagte Coco. „Ich habe euch hier zusammengerufen, damit wir jetzt gemeinsam überlegen, wie wir Hasso wieder zurückbekommen.“
„Typisch Terrier, immer so bestimmend“, flüsterte jemand.
„Bevor wir jetzt anfangen uns zu streiten, sollten wir wirklich konstruktiv werden“, meinte Nicci und ich verrollte die Augen.
„Wir könnten uns vor dem Tierheim versammeln und demonstrieren. Das habe ich im Fernsehen gesehen. Das machen die Menschen, wenn sie unbedingt etwas durchsetzen wollen und keinen anderen Weg wissen“, schlug ich vor.
„Und du meinst, nach unserem Katzen- und Hundegejaule öffnen Sie den Käfig und übergeben uns Hasso? Toller Plan, Benji.“
„Also Nicci, so schlecht finde ich den Plan gar nicht“, meinte Mali. „Oder hat jemand einen besseren? Es wäre einen Versuch wert. Wir brauchen aber ein Plakat auf dem ganz groß „Hasso“ steht, damit die Menschen uns verstehen.“