Betty und Melina - Anette Setzler-Bändel - E-Book

Betty und Melina E-Book

Anette Setzler-Bändel

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Beschreibung

Ich bin mit Geschichten und Märchen aufgewachsen und war eine ausgesprochene Leseratte. Es ist mir gelungen auch bei meinen fünf Kindern die Liebe zum Buch zu wecken und jetzt sind die Enkelkinder eine fortwährende Inspiration. Mit den Mäusegeschichten kann ich meine ganzen Naturbeobachtungen, Sachrecherchen und die Phantasie, "wie könnte es weiter gehen" einsetzen, um Kindern ein Gegengewicht zu Computer, Tablet, Handy und Smartphone zu bieten: geht raus, beobachtet, habt keine Angst und seit offen und tolerant. Diese Geschichte handelt von Mäusegeschwistern, die sich auf eine große Reise begeben, neue Wesen kennen lernen, über ihre Schatten springen und Angst vor Unbekanntem verlieren - und dabei den Spaß und die Neugier behalten. Die Erwachsenen, die testgelesen und -vorgelesen haben, meinten: "wann geht's weiter", "wir konnten nicht aufhören bis zum Schluss" - ich hoffe sehr, dass es Ihnen und Euch genauso gehen wird!

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Betty und Melina

Widmung

Für meine Enkelkinder und alle großen und kleinen Kinder, die Geschichten lieben und die Wunder der Welt noch sehen. Für die Menschen des Süßen-Medizin-Sonnentanz-Weges, die mich neu gelehrt haben mit leuchtenden Augen die Welt zu entdecken. Ein Dank an dieser Stelle auch den Tolilaquis, die mir am Bach ihre Geschichten erzählt haben.

Betty und Melina

ANETTE SETZLER-BÄNDEL

© 2022 Anette Setzler-Bändel

Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer

ISBN Softcover: 978-3-347-69176-6

ISBN Hardcover: 978-3-347-69178-0

ISBN E-Book: 978-3-347-69180-3

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhalt

Vorwort

Neue Heimat

Gute Nachrichten

Eine Mäusekinderschar

Bruchlandung

Über Nexen und Tolilaquis

Die Sache mit der Mütze

Noch ein Mützenträger

Findus

Veränderungen

Wer macht's?

Gesellschaft im Koboldhaus

Neue Freundinnen

Morgenrunde

Neue Freunde im Garten

Die Maus im Gummistiefel

Wintergäste

Nachwort

Vorwort

Nachdem ich vielen Kindern die erste Geschichte von Lisa und Pit vorgelesen und erzählt hatte bin ich oft gefragt worden: „Wie geht es denn weiter?“ „Haben Lisa und Pit Kinder?“ Klar haben sie – das war sonnenklar und nachdem jeden Tag witzige, traurige, schöne, magische Dinge in meinem Umfeld passieren, habe ich einige der Geschichten, die da passiert sind aufgeschrieben – und ein paar Sachen habe ich mir auch ausgedacht.

Neue Heimat

Ihr erinnert Euch an Lisa, die Feldmaus, die die weite, gefährliche Reise zu ihrer Cousine Lilli in die Stadt unternommen hat? Ihr erinnert Euch, dass sie am Ende zurück auf den Bauernhof kam, wo ihr Freund Pit, der Mäuserich immer noch wohnte, während Lilli lieber wieder zurück in die Stadt fuhr? Ihr erinnert Euch an den Hofkater Tom, an Mariella, das hilfsbereite Huhn, Tobi den Jungen, der auf dem Bauernhof wohnt?

„Siehst Du, alles voll mit Autos und Motorrädern,“ hatte Mariella gesagt und dort hatte Lisa Pit wieder getroffen, der im Seitenwagen von dem einen Motorrad sein neues Zuhause hatte. Hier war er auch sicher vor dem Kater Tom, der nur selten in diese Scheune kam.

Im Ledersitz des Seitenwagens hatte Pit einen Riss erweitert und es sich in der Holzwolle gemütlich gemacht. Pit hatte gesagt: „Als hätte ich gewusst, dass Du heute kommst und ich ein schönes Nest für uns brauche,“ denn er wünschte sich sehr, das Lisa für immer bei ihm bliebe. Er fand es gab kein so hübsches Mäusemädchen, was zudem so mutig und so abenteuerlustig war und so weit gereist. Lisa wollte nachdenken, war aber eingeschlafen und erst am nächsten Morgen wieder aufgewacht, mit Pit an ihrer Seite.

Gute Nachrichten

Viele Tage und Nächte folgten und Lisa lebte sich gut ein. Sie liebte auch die Schwätzchen jeden Tag mit ihrer Freundin Mariella.

Eines Tages fragte sie: „Was meinst Du Pit? Magst Du eigentlich Kinder? Und meinst Du diese gemütliche Wohnung hier im Seitenwagen reicht für eine ganze Mäusefamilie?“ Pit machte große Augen: „Echt jetzt? Bei uns gibt es bald Mäusekinder?“ und er tanzte durch die ganze Scheune. Kletterte durch die Speichen des Vorderrades vom Motorrad und sprang auf der Auto-Rückbank herum, wo Mariella öfters mal ein Ei legte. „Das ist ja supertoll. Hej, da müssen wir schauen, ob wir nicht lieber in die alte Wohnung zurück gehen, da gibt's den großen Bau, schön tief unter dem warmen Misthaufen. Meinst Du es ist Mäusekindern hier warm genug?“ Aufgeregt flitzte er gleich los nach draußen. Doch was war das? Lautes Gebell außen und dann sprang die Tür auf und Lisa sah wie Max schnüffelnd, die Nase am Boden eilig herein gelaufen kam. Oh weia, was war jetzt eschnauze gelaufen vor lauter Aufregung alle Vorsicht vergessen? Und wieso war der überhaupt nicht angeleint? Der war doch meistens an der Leine, oder er lag schlafend in der Sonne auf dem Hof. Hoffentlich war Pit nichts passiert. Das fehlte noch, dass sie am Ende auf eine ganze Mäusekin-derschar allein aufpassen müsste! Ob sie mal nachsehen sollte? Pit war bestimmt zu seinem alten Bau gelaufen, oder hatte dort hin laufen wollen, ob der als Familienwohnung geeignet sein würde. Dabei war er wohl dem unangeleinten Max begegnet und der hatte mit seiner Schnuffelnase die Spur zurück verfolgt. Wie sollte sie jetzt unauffällig an Max vorbei kommen, damit sie Pit suchen konnte?

Diese Frage wurde ihr abgenommen, denn auf einmal sah sie eine große schwarze Nase unter die Plane rein schnüffeln. Max, der suchte jetzt sie! Schnüffel, schnüffel – das war aber unangenehm. Der roch gar nicht gut! So gar nicht nach Maus. Fressen Hofhunde Mäuse? Während Lisa sich in die äußerste Ecke vom Seitenwagen verkrümelte hörte man draußen auf einmal Stimmen.

„Maaax! Max, komm sofort her! Max wo bist Du. Verflixter Hund! Einmal nicht aufgepasst, schon ist der Hund weg!“ Herr Behrens klang wirklich ärgerlich.

„Tobi, es ist Deine Aufgabe zu schauen, dass der Hund nicht wegläuft! Immer muss ich hinterher sein!“

„Jung, Frieder lass gut sein, ich kümmer mich um beide, um Max und um Tobi, Du musst doch aufs Feld. Ich hol die beiden und komm nach.“ Das war Opa Alfons.

Ein Pfiff ertönte, Max spitzte die Ohren und trottete zur Tür hinaus.

„Braver Kerle, auf meinen Pfiff hörst Du immer, gell. Wenn nur Dein junges Herrchen genauso gut hören würde! Komm, den gehen wir jetzt suchen.“ und Lisas feine Mäuseohren hörten, wie sich die Schritte von Alfons und Max entfernten.

So, blieb die Frage: wo war Pit? Lisa kletterte aus dem Seitenwagen und huschte zur Tür hinüber. Ob sie im alten Bau suchen gehen sollte? Doch was war, wenn Tom, der Kater auch noch in der Nähe war? So mutig wie früher, als sie die weite Reise in die Stadt gemacht hatte zu ihrer Cousine Lilli war sie jetzt nicht. Schließlich wollte sie sich bald um eine Schar Mäusekinder kümmern. Da konnte sie solche Aufregungen gar nicht brauchen!

Während sie noch überlegte, wie sie vorgehen sollte kam Mariella, ihre Hühnerfreundin über den Hof stolziert.

„Guten Morgen Lisa, na, alles okay? Was war denn das für ein Lärm eben? Ich dachte ich komm mal gucken.“

„Oh, das ist schön, dass Du kommst, hast Du Pit gesehen?“

„Pit? Ich glaub der hat sich vor Max unter dem Misthaufen in Sicherheit gebracht – mein ich – weiß nicht. Weißt Du schon das Neueste? Ich werde bald Mama! Ich werde heute nochmal ein Ei in mein neues Nest legen und dann muss ich sitzen bleiben. Deshalb bin ich gekommen. Wir werden uns jetzt ein Weilchen nicht sehen, denn wenn ich erst einmal angefangen hab zu brüten steh ich immer nur kurz zum Futtern auf.“ Wichtig und stolz sträubte Mariella ihr Federkleid.

„Oh das ist schön. Glückwunsch. Weißt Du, ich werde auch bald Mama. Das ist lustig, dann können Deine Küken mit meinen Kindern spielen, wenn sie ein bisschen größer sind. Das wird eine witzige Gesellschaft: Hühnerküken und Mäusekinder!“ Lisa lachte und Mariella gackerte mit.

„Würdest Du mich zum Misthaufen begleiten, bitte? Weißt Du so wie damals, als ich von meiner Reise zurück kam und Du mich auch vor Tom beschützt hast und zum Misthaufen geleitet hast.“

„Klar, kann ich machen, keine Frage und wenn Tom um die Ecke kommt, setz ich mich einfach auf Dich“ Mariella gackerte schon wieder „und tu so, als würde ich mitten auf dem Hof brüten!“

So machten es die beiden Freundinnen und Lisa gelangte wohlbehalten zum Eingang von Pits altem Bau.

Eine Mäusekinderschar

„Pit, bist Du hier?“ Lisa kletterte über einen kleinen Erdhaufen im Eingang. „Piiit – melde Dich doch mal!“

„Lisa? Wo kommst Du denn her? Gut, dass Dich Max nicht erwischt hat!“ „Na, Du bist witzig! Ich hab mir solche Sorgen gemacht und Max war schon ganz dicht mit seiner Riesennase. Fast der komplette Kopf hat unter der Plane rein geschaut. Das war nicht lustig!“ „Hej, wo ist denn meine mutige Reise-Lisa geblieben? Ich wollte doch nur mal gucken, ob wir einen Verbindungsgang graben können in die Auto-Scheune! Dort wird es nicht nass, auch wenn es Dauerregen gibt und wir brauchen aber mehr als einen Ausgang – und mehr Platz, wenn die Kinder größer werden. Dann ist in dem Seitenwagen nicht genug Platz, und stell Dir vor, der Frieder fängt wieder an an dem Motorrad zu reparieren und zu schrauben, dann müssen wir weg können, ohne dass er uns fängt!“

Lisa war ganz gerührt von so viel Fürsorglichkeit. „Aber Du hättest mir ja mal sagen können, was du vor hast!“ „Mach ich ja, jetzt!“ Pit grinste – „und als Max mich gejagt hat, musste ich ja wohl weg!“

Tagelang waren die beiden nun beschäftigt, denn die Idee hatte Lisa sehr gut gefallen. Das gemütliche Nest im Seitenwagen behalten, aber auch in den Bau unter dem Misthaufen ausweichen können. Das war ein sehr guter Plan, den Pit sich da ausgedacht hatte!

Eines schönen Nachts konnte Lisa gar nicht mehr schlafen, es rumorte in ihrem Bauch herum und sie war hellwach, obwohl es doch eigentlich Schlafenszeit war. Als Pit dann müde von seiner Tunnelbaustelle zurück kam, die just in dieser Nacht fertig geworden war, gab es eins, zwei, drei kleine Mäusemädchen und eins, zwei, drei kleine Mäusejungs. Sechs Mäusekinder auf einmal! Oha, da musste er dann wohl bald viel Essen für Lisa holen, damit sie die Kleinen gut nähren konnte! Gut, dass die Vorratskammer schon reichlich gefüllt war.

„Wie willst Du sie denn nennen?“ fragte Pit, nachdem er die Schar ausgiebig bewundert hatte. „sind ja drei Jungs und drei Mädchen, ich sag die