Bewertung von Weiterbildungseffekten mit der Kapitalwertmethode - Ronny Baierl - E-Book

Bewertung von Weiterbildungseffekten mit der Kapitalwertmethode E-Book

Ronny Baierl

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Controlling, Universität Hohenheim (Institut für Betriebswirtschaftslehre - Lehrstuhl Controlling), Sprache: Deutsch, Abstract: Deutsche Unternehmungen geben jährlich Milliarden für Weiterbildungsmaßnahmen aus. Im Rahmen einer weitreichenden Überprüfung der Wertschöpfungsprozesse in Unternehmungen ist es nur verständlich, dass auch Weiterbildungsmaßnahmen auf Ihren Beitrag zum Erfolg der Unternehmung geprüft werden. Unternehmungen stehen somit nicht nur vor der Frage, welche Weiterbildungsmaßnahmen von welchem Mitarbeiter realisiert werden sollen, sondern auch, wie das Vorgehen und die Bewertung der Maßnahme in Bezug auf eine optimale Unternehmungssteuerung betrieblich verankert wird. Ein quantitatives Vorgehen unterstreicht hierbei die Bedeutung von Weiterbildungsmaßnahmen für den Unternehmungserfolg und versetzt den Entscheidungsträger in die Lage, die Entscheidung nicht mehr intuitiv treffen zu müssen, sondern quantitativ und begründbar seine Entscheidung herbeizuführen. Die vorliegende Arbeit liefert unter Zuhilfenahme der Simulationstechnik als Prognoseinstrument in unsicheren Entscheidungssituationen einen Beitrag zur Umsetzung dessen im Unternehmungsalltag. Aufbauend auf einer detaillierten Einleitung zur Simulationstechnik im Allgemeinen werden fiktive Beispielsimulationen nachvollziehbar dargestellt sowie deren Ergebnisse zielorientiert interpretiert.

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Inhaltsverzeichnis
A. Notwendigkeit einer rational begründeten Entscheidungsfindung
bei Weiterbildungsmaßnahmen
B. Controlling-Aufgaben bei Weiterbildungsmaßnahmen.
I. Definitorische Abgrenzung von Weiterbildung.
II. Zum Selbstverständnis des Bildungscontrolling
1. Einordnung des Bildungscontrolling in den Führungsprozess.
2. Die Koordinationsfunktion des Bildungscontrolling
III. Ausgewählte Ansätze zur Ex-Post-Bewertung von
2. Berechnung des Return on Investment als Modellerweiterung
3. Ausgewählte Erweiterungen des Utility-Analysis-Ansatzes.
1. Die Bildungsbedarfsanalyse als Entscheidungsgrundlage.
2. Vorteile einer monetarisierten Entscheidungsfindung
I. Zum Investitionscharakter von Weiterbildungsmaßnahmen
b) Berücksichtigung von Prognoseunsicherheiten
III. Prognose der Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen
1. Zum Kostenbegriff und dem Identitätsprinzip.
2. Ausgewählte entscheidungsrelevante Weiterbildungskosten.
IV. Prognose der Veränderung des individuellen Erfolgsbeitrags
1. Ausgewählte Einflussfaktoren auf den Weiterbildungserfolg.
D. Berücksichtigung des Risikos bei Weiterbildungsmaßnahmen.
I. Möglichkeiten der Risikoanalyse
b) Mögliche Erweiterungen bei der Verteilungsdefinition
d) Definition eines geeigneten Abbruchkriteriums.
2. Zur Problematik eines angemessenen Annahmenkomplexes
III. Simulation des Kapitalwerts bei Weiterbildungsmaßnahmen
1. Überlegungen zur Aussagekraft einer simulierten
IV. Prognose beispielhafter Effekte einer Weiterbildungsmaßnahme
2. Interpretation der erlangten Simulationsergebnisse
3. Verwendung der Ergebnisse in der Entscheidungsfindung.
5. Mögliche Erweiterungen des Simulationsmodells
E. Einsatzmöglichkeiten des Added Employee Value in der Praxis

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- 1 -A.Notwendigkeit einer rational begründeten Entscheidungsfindung

bei Weiterbildungsmaßnahmen

Im Jahr 2001 gaben deutsche Unternehmungen 35,6 Milliarden Euro für Weiterbildungsmaßnahmen aus.1)Im Rahmen einer weitreichenden Überprüfung der Wertschöpfungsprozesse in Unternehmungen ist es nur verständlich, dass auch Weiterbildungsmaßnahmen auf Ihren Beitrag zum Erfolg der Unternehmung geprüft werden. Unternehmungen stehen somit nicht nur vor der Frage, welche Weiterbildungsmaßnahmen von welchem Mitarbeiter realisiert werden sollen, sondern auch, wie das Vorgehen und die Bewertung der Maßnahme in Bezug auf eine optimale Unternehmungssteuerung betrieblich verankert wird.

Insbesondere bei Weiterbildungsprogramme ist - aufgrund der teilweise erheblichen Anfangsausgaben - ein intensives Auseinandersetzen mit diesen Fragestellungen unabdingbar. Für Unternehmensberatungen erwächst die Möglichkeit, Bildungscontrolling in zwei Geschäftsfelder zu verankern. Zum einen kann es als produktbegleitende Dienstleistung2)zu bereits bestehenden Trainings angeboten werden. Zum anderen gelangen Unternehmensberatungen häufig aufgrund ihrer Marktstellung in die Lage, Bildungscontrolling als eigenständiges Geschäftsfeld zu betreiben. Insbesondere in diesem Fall ist es unentbehrlich, sich wissenschaftlich mit dem Themengebiet des Bildungscontrolling und den dazugehörigen Fragestellungen auseinanderzusetzen, um den Kunden ein in sich schlüssiges und vor allem fundiertes Produkt anbieten zu können.

Ein quantitatives Vorgehen unterstreicht hierbei die Bedeutung von Weiterbildungsmaßnahmen für den Unternehmungserfolg und versetzt den Entscheidungsträger in die Lage, die Entscheidung nicht mehr intuitiv tref-1)Vgl.[IWK] 108.

2)Vgl. Homburg/Krohmer [Marketingmanagement] 510.

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B. Controlling-Aufgaben bei Weiterbildungsmaßnahmen

I. Definitorische Abgrenzung von Weiterbildung

Pieler weist darauf hin, Weiterbildung durch die begrifflichen Zusätze im engeren, im weiteren und im weitesten Sinne zu konkretisieren.1)Hierbei zielt Weiterbildung im engeren Sinne auf klassische Formen, wie beispielsweise Seminare, ab. Eine Erweiterung zu Weiterbildung im weiteren Sinne schließt alle Maßnahmen organisierten Lernens mit ein, wohingegen Weiterbildung im weitesten Sinne zusätzlich nichtintentionale Vorgänge beinhaltet, unter denen sich Learning by Doing subsumieren lässt. Die Problematik der Bewertung von solchen arbeitsplatznahen Formen der betrieblichen Weiterbildung2)spielt für Unternehmensberatungen jedoch eine untergeordnete Rolle. Daher wird diese begrifflich weiterfassende Definition im weiteren Fortgang nicht explizit berücksichtigt.

In Abhängigkeit zum Anwendungsbereich ist ebenso eine Unterscheidung zwischen Aus-, Weiter- und Fortbildung möglich.3)Ausbildung bezeichnet hierbei die Erstausbildung von Mitarbeitern; die Differenzierung zwischen Fort- und Weiterbildung begründet sich in deren Inhalt und der Maßnahmenintention. Da diese Trennung jedoch nicht zweckmäßig erscheint, wird auch auf sie im Folgenden verzichtet.4)

Somit wird - losgelöst von diesen auf andere Problembereiche abgestellten Argumentationen - in der vorliegenden Arbeit Weiterbildung in Anlehnung an die Definition des Deutschen Bildungsrates als Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer ersten Bil-

1)Vgl.auch im Folgenden Pieler [Weiterbildungscontrolling] 18f.

2)Vgl. Grünewald/Moraal [Weiterbildung] 67ff.3)Vgl. auch im Folgenden Hoss [Personalcontrolling] 80.4)Zu derselben Erkenntnis gelangt Weber [Weiterbildung] 29.

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II. Zum Selbstverständnis des Bildungscontrolling

1. Einordnung des Bildungscontrolling in den Führungsprozess

Das Führungssystem der Unternehmung lässt sich in diverse Subsysteme gliedern. Zu diesen gehören neben allgemeinen Führungsprinzipien, der Zielbildung, der Organisation, dem Planungs-, dem Kontroll- und dem In-formationssystem weiterhin das Personalführungssystem sowie das Controlling im Sinne einer weitreichenden Sekundärkoordination.2)

Unter dem Begriff des Personalmanagements - der hier synonym zu Personalführungssystem zu verstehen ist - lassen sich diverse Teilbereiche subsumieren. Zu ihnen gehören beispielsweise die Personalbedarfsbestimmung, die Personalbeschaffung, die Personalfreisetzung sowie die Personalentwicklung.3)Eine Übersicht hierzu liefert Abbildung 1, ohne dabei aufgrund vielfältiger Verbindungen zwischen den Teilbereichen einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.4)

1)Vgl. Deutscher Bildungsrat [Strukturplan] 197.

2)Vgl. Troßmann [Fallstudien] 3f.

3)Für eine vollständige Übersicht zu zentralen Fragen des Personalmanagements vgl. Scholz [Personalmanagement] 85.

4)Vgl. Buchhester [Bildungscontrolling] 20.

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Im Bereich der Personalentwicklung stellt die Weiterbildung von Mitarbeitern eine wesentliche Aufgabe dar. Hieraus hat sich der Begriff Bildungscontrolling für diesen funktionsspezifischen Teilbereich gebildet. Wegen der zugrunde liegenden Definition von Weiterbildung repräsentiert im weiteren Fortgang Bildungscontrolling ebenso die Begriffe Weiterbildungscontrolling und Fortbildungscontrolling.2)