Biete HAARSCHNITT gegen BROT - Wolfgang Arnold - E-Book

Biete HAARSCHNITT gegen BROT E-Book

Wolfgang Arnold

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Beschreibung

Wir haben verlernt, mit welch schöpferischer Fantasie es sich in der Not noch durchaus recht gut leben lässt. Sobald der Mangel quält, werden Kräfte in uns wach, die nur verschüttet waren. In diesem Buch erfahren Sie, wie Sie sich und ihre Familie im Krisenfall schützen können - einer Krise, auf die der Zug der Wirtschafts- und Finanzwelt unausweichlich zusteuert. Zu keiner Zeit wurde die Geldmenge so verrückt aufgebläht wie heute. Seit 2008 haben die vier größten Notenbanken der Welt sage und schreibe 10 Billionen Dollar ohne jede Deckung zusätzlich in Umlauf gebracht. Hinter keinem dieser unendlich vermehrten Geldscheine steht irgendeine Leistung. Keine bekannte ökonomische Theorie kann erklären, dass eine solche Aufblähung der Geldmenge folgenlos bleibt. Sobald der hyperinflationäre Funke überspringt, ist keine Notenbank in der Lage, die größte Lawine künstlich geschaffener Einsen und Nullen zu stoppen. Dabei sind die 10 Billionen neuer Papierblüten noch harmlos gegenüber den 707 Billionen Versicherungs-Derivaten hinter denen immer eine Institution oder ein Investor stehen muss - eine Gegenpartei also -, der alle Welt glaubt, dass sie das gegebene Versicherungsversprechen auch einhalten kann. In unserer virtuellen Finanzwelt bestehen diese "Gegenparteien" aus imaginären Versprechungen, die endlos weitergereicht wurden. In vielen Fällen ist keine Gegenpartei mehr identifizierbar. Sobald eine der Banken, die solche Derivate ausgegeben hat, insolvent wird, geschieht der systemische Absturz, der völlige Zusammenbruch der Weltfinanzordnung und unseres demokratischen Systems. Bartern wird Trumpf: Als Kinder tauschten wir: "Murmel gegen Kaugummi". Dass man diese Tauschpraxis auch "bartern" nennt, wussten wir damals freilich nicht. Später begriffen wir, dass man auch für Geld Murmeln und vieles andere kaufen kann. Doch was tun, wenn das Geld plötzlich wertlos wird? Man könnte es machen wie die Kleinen: einfach bartern. Murmel gegen Kaugummi, so hieß das Prinzip. Wir werden Kaffee, Zucker, Zigaretten, Schnaps, Mehl, Bienenhonig als Zahlmittel benötigen. Zusätzlich werden reichlich handwerkliche Fertigkeiten gefragt sein - Dienstleistungen, für die sich Dinge des täglichen Bedarfs eintauschen lassen. Bartern ist die älteste Form des Handels. Nehmen wir unser Schicksal in die Hand.

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www.tredition.de

Es gibt keine Sicherheit auf dieser Erde, aber es gibt Gelegenheiten.“

(Douglas MacArthur)

Wolfgang Arnold

Biete HAARSCHNITT gegen BROT

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© 2013 Wolfgang Arnold

Umschlaggestaltung, Illustration:

© Wolfgang Arnold

Umschlagfotos:

©Friseur-Foto: Frank C. Müller /Bild-CC-by-sa/2.0/de

©Brot-Foto: Rainer Zenz/CC AS Alike 3.0 Unported

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-8495-7539-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Haftungsausschluss

Der Autor betont, dass er kein Finanzberater ist. Sämtliche Informationen in diesem Buch sind folglich als völlig unverbindliche Information anzusehen und keine Anlage- oder sonstige Finanzierungsempfehlung. Jegliche Haftung irgendwelcher Art für den Inhalt oder daraus abgeleiteter Aktionen der Leser wird ausdrücklich und vollständig ausgeschlossen. Das gilt auch für alle Links in diesem Buch, für deren Inhalt ebenfalls jegliche Haftung ausgeschlossen wird.

Verlassen Sie sich auf Ihr eigenes Urteil. In der Krise gibt es nur diese eine Möglichkeit.

Nach Lektüre dieses Buches werden Sie vermutlich Empfehlungen eines lizensierten Finanzberaters oder einer Bank gründlichst hinterfragen.

Für unsere Kinder

Inhaltsverzeichnis

Vor dem Finanz-Tsunami

Machen wir uns nichts vor

Realitätsverweigerung

Der Systemabsturz wird passieren

Endlose Schulden

Sieben Gründe für das baldige Systemende

Wahrheit Nr. 1: Der Kaiser ist nackt

Wahrheit Nr. 2: Der Wohlfahrtsstaat

Wahrheit Nr. 3: Der Offenbarungseid

Wahrheit Nr. 4: Der große Verzicht

Wahrheit Nr. 5: Der Euro verschärft alles

Wahrheit Nr. 6: Die Pille „Währungsunion“

Wahrheit Nr. 7: Geldvertrauen

Was passiert beim System-Crash?

Bartern wird Trumpf.

Nehmen wir unser Schicksal in die Hand

Geld als Tauschmittel

Zinsfreies Geld

Das Ende des zinsfreien Geldes

Der teuflische Zinseszins

Alternatives zinsfreies Geld

Bis zur Armut versteuert?

Warum unternimmt die Politik nichts?

Privatgold-Währung als Alternative denkbar?

Privat Bartern vor der Krise

Barter-Geschäfte in der Krise

A. Waren zum Tauschen

Hochwertige Tauschmittel

Geringerwertige Tauschmittel

Beschaffung hochwertiger Tauschmittel

Handwerks- und Dienstleistungen

Kindheitserlebnisse aus den Nachkriegszeit

Geschäfte mit Barter-Möglichkeiten

Haltbarmachen von Lebensmitteln

Bartern mit Edelmetallen

Was passiert beim Zusammenbruch?

Barter lebt schon heute erfolgreich weltweit

Vorsorge ist wichtig

Vorräte für 1 Jahr

Netzwerke bilden

Nichts für Nichts funktioniert ganz ohne Geld

Preppers

Wie lange noch bis zum Crash?

Endlose Rettungslügen seit Jahren

Womit ließe sich die Krise noch abwenden?

Tag für Tag wieder ein neues Chaos

Egon von Greyerz: 4 Krisenetappen

Worauf sollte sich jeder einstellen?

Wie lange dauert die finstere Zeit?

Was kommt danach - Versuch einer Prognose?

Was hält die Zukunft für uns bereit?

Vertrag von Lissabon

Vertragstext des ESM

Paragraph 73 aus dem Grundgesetz

Bankenunion ohne rechtliche Grundlage?

Weitere Adressen zur Tauschbörsen-Liste

Prepper-Adressen im weltweiten Internet

Literaturhinweise zu Finanzen und Vorsorge

Einschlägige Internetadressen

Haben Sie sich gefragt, ob Sie auf der Gewinnerseite bleiben…

wenn sich die 5 Billionen Spar-Euros der Deutschen bei Banken, Versicherungen, Fonds und Rentenkassen buchstäblich in Luft auflösen?

Wer auf diese Frage eine passende Antwort kennt, sollte dennoch dieses Buch nicht sofort beiseite legen. Noch schwanken unsere medialen Berichterstatter zwischen „alles wird gut“ und „Untergang“. In der Tat könnte der Untergang wirklich passieren. Hier erfahren sie zu welcher Kreativität sie fähig sein könnten, wenn die Not sehr groß wird. Extremsituationen sind eine Herausforderung zu Höchstleistungen. Wer verstanden hat, dass die Schulden dieser Welt an unserem Papiergeld kleben wie Harz oder Taubenkot, der erfährt hier, wie er sich aus dieser Schuldknechtschaft befreien kann. Wo liegen die Ursachen der Krise, was müssen wir erwarten und worauf muss sich jeder in der kommenden Zeit einstellen. In knapper Form werden leicht verständlich Zusammenhänge unserer Geldwirtschaft und Konsequenzen für das tägliche Leben benannt.

Machen wir uns nichts vor

Joo-Janta-200Super-Chromatic-Peril-Sensitive-Sonnenbrillen wurden speziell entwickelt, um den Menschen zu helfen, sich bei Gefahr zu entspannen. Beim ersten Anzeichen von Bedrohlichkeiten, werden die Gläser totalschwarz und verhindern, dass Sie etwas sehen, was Sie beunruhigen könnte. (Douglas Adams: „Das Restaurant am Ende des Universums“)

Wir gehören nicht zu den Menschen, die mit Hilfe von „Joo-Janta-200 Super-Ch romatic-Peril-Sensitive-Sonnenbrillen“ vor der Realität flüchten. Im Gegenteil: Wir stellen uns der Wirklichkeit und versuchen, das Beste daraus zu machen. Aber von welcher Wirklichkeit reden wir hier eigentlich?

Unsere Wirklichkeit ist eine weltweite Verschuldung, die durch nichts und von niemandem getilgt werden kann. Was als kaum wahrnehmbarer Schuldenanstieg nach dem 2. Weltkrieg und der anschließenden Währungsreform ganz allmählich begann, setzte sich nach dem mathematischen Gesetz der Exponentialität bis in unsere Tage zu einer fast senkrechten Kurve fort. Aus der zunächst flach ansteigenden Kurve vermehrten Geldes ist mittlerweile eine Steilkurve geworden – in der Tat wird sie in Kürze senkrecht verlaufen.

Um alle Schulden zu halbwegs vertretbaren Konditionen zurück zu zahlen, würden die 80 Millionen Deutschen 350 Jahre benötigen. Die 300 Millionen Amerikaner sogar 750 Jahre, die Japaner 1500 Jahre. Alle anderen Staaten der Welt liegen irgendwo zwischen diesen schier unvorstellbaren Zeiträumen. Der Grund besteht im Wesen des herrschenden Zinseszins-Systems. Für jeden Mathematiker ist es ein unumstößliches Gesetz, dass dieses System in einer exponentiellen Entwicklung enden muss. Anhand der obigen Grafik ist leicht vorstellbar, wie die Schuldzinsen zunächst sehr langsam ansteigen, um sich mit der steigenden Verschuldung immer schneller zu einer senkrechten Kurve zu entwickeln. (Gegenwärtig bestehen weit über 50 Prozent unsere Staatsschulden aus Zinsverpflichtungen). Jedes Zinseszins-System entwickelt sich zwangsläufig zum Ende hin exponentiell (jeder Mathematiker wird das bestätigen).

Gegenwärtig befinden wir uns in der Schlussphase dieser Entwicklung. Staaten, Banken, Konzerne benötigen immer größere, sogenannte „Rettungsgelder“, um die Zinsauflagen ihrer Schulden zu bedienen. Die fatale Wirkung dieser Tatsache lässt sich an zwei einfachen Beispielen deutlich erkennen:

1. In den Haushalten der Staaten steigt das Verhältnis der Zinsen zu den übrigen Ausgaben ständig an. Entsprechend weniger bleibt für die anderen öffentlichen Aufgaben übrig.

2. In den Kalkulationen der Unternehmen steigt ebenfalls das Verhältnis der Zinsen zu den übrigen Produktionskosten. Entsprechend geringer wird der Spielraum z.B. für Lohnsteigerungen.

Logischerweise kann die Schuldenorgie nicht endlos weiter gehen. Kein Gläubiger wird den verschuldeten Staaten, Banken, Institutionen noch Geld leihen. Nur drei Wege können aus dem Dilemma wieder heraus führen:

A: Alle Gläubiger verzichten teilweise oder ganz auf ihre Forderungen (Schuldenschnitt). Die Konsequenz wäre der Bankrott von Banken, Versicherungen, Firmen usw. Oder:

B: Durch eine Hyperinflation wird der Wert aller Forderungen so lange reduziert, bis die Schulden nahe null liegen (soziales Elend für die Masse der Bevölkerung). Oder:

C: Durch eine Währungsreform werden per Gesetz alle Forderungen und Schulden gestrichen. Bargeld, Sparguthaben und Versicherungsansprüche werden auf Null gesetzt.

Damit aber die Banken weiter existieren können, bleiben deren Forderungen gegenüber Kreditnehmern von der Regulierung ganz oder teilweise ausgeschlossen. (Kredite, Hypotheken usw. werden also nicht oder nur gering abgewertet. Aus Gründen der Gerechtigkeit werden alle Nichtkreditnehmer mit einer Zwangsabgabe belegt).

Jede dieser Maßnahmen setzt eine höchst unpopuläre Entscheidung voraus, die jeder Politiker so lange wie möglich hinaus zu schieben versucht. Durch Sparauflagen, zusätzliche Steuern, höhere Gebühren, Leistungsabbau und dem Anwerfen der Gelddruckmaschinen werden sie den völligen Zusammenbruch soweit wie nur möglich hinauszögern. Diese Phase erleben wir gerade.

Wir sitzen bis zum Hals in der Tinte, meinte Ronald Gehrt am 09.05.2012 im blog Rott&Meyer“: und es gibt keinen Weg, da wieder raus zu kommen. Sackgasse, Ende der Fahnenstange. Dumm, aber absehbar … und wohl dennoch unvermeidbar… Die Frage war immer nur, wann das Kartenhaus zusammenbricht. Jetzt wissen wir Bescheid: jetzt.

Realitätsverweigerung

Während die meisten Menschen die Logik, die sich hinter der aktuellen Schuldenkrise verbirgt, nachvollziehen können, hoffen sie dennoch, dass das Ganze in ihrem Leben kaum zu Veränderungen führen wird. Obwohl wir die Daten sehen und zu der unvermeidlichen Schlussfolgerung gelangen, dass es keinen Ausweg gibt, gelingt es uns dann doch irgendwie, die Realität zu verdrängen und zu glauben, dass unser Leben immer genauso „normal“ sein wird, wie wir es bisher gewohnt sind.

Noch ein weiterer Aspekt spielt für die Realitätsverweigerung eine entscheidende Rolle: Viele Nutznießer des derzeitigen Papiergeld-Systems (Fiat-Geld) sind an dessen Zusammenbruch überhaupt nicht interessiert, sondern sind willige Helfer, den System-Crash so lange wie möglich zu verzögern. Mit allen Tricks halten Politiker, Medien und hochdekorierte Ökonomen das Vertrauen in das Fiat-Geldsystem wach, suggerieren, es gebe keine Alternative zu diesem durch Zentralbanken gestützten staatlichen Geldsystem. Das Heer der Staatsbediensteten, der Sozialversorgten, der staatlich besoldeten Wissenschaftler, der abhängigen Journalisten, der politischen Abstauber des Systems, die ganze inflatorische Zahl derer, die vom Staat direkte oder indirekte Vorteile haben, wird den Einsatz der Gelddruckmaschinen vorziehen, um ihre Einkommensquelle nicht versiegen zu sehen.

Nicht auszuschließen, dass bis zum finalen Ende diese „gekaufte“ Überzahl per Volksabstimmung die letzte Freiheit und Souveränität auch noch an den Moloch in Brüssel abtritt. Der Lohn wäre vielleicht eine weitere Zeit der Alimentation. Die Politik wird die Abstimmung als Verfassungsänderung werten, und den Bürgern nach dem Zusammenbruch sagen: Wir haben euch selbst entscheiden lassen. Ihr habt es nicht anders gewollt.

Der Systemabsturz wird passieren

Die kommenden 20 Jahre werden mit Sicherheit ganz anders als die vergangenen 20 Jahre. Vor uns liegen der völlige Zusammenbruch der Weltfinanzordnung und unseres demokratischen Systems.

Beim heute weltweit anzutreffenden Papier- oder Fiat-Geldsystem handelt es sich um ein wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch zerstörerisches System – mit überaus weitreichenden Folgen; Folgen, die über die Vorstellung vieler Menschen hinausgehen dürften. So Prof. Dr. Thorsten Polleit am 25.06.2012 bei misesinfo.org. Weiter schreibt Polleit: Das Fiat-Geldregime basiert auf einem Zentralbanksystem – also einer staatlichen Zentralbank mit dem Monopol der Geldproduktion – und einem Teilreserve-Banksystem, das es den Banken ermöglicht, Geld aus dem Nichts (oder “ex nihilo”) zu schaffen. In seinem Buch “The Mystery of Banking” (1983) interpretiert Murray N. Rothbard (1926 – 1995) das Fiat-Geldsystem – mit seiner Zentralbank und seinen Teilreserve-Banken – als eine Form des systematischen Diebstahls. Rothbards Erkenntnis bedarf vermutlich der Erklärung – weil Mainstream-Ökonomen das System des Fiat-Geldes heute als wirtschaftlich und politisch erstrebenswert, tragfähig und als das fortschrittlichste System überhaupt betrachten.

Um die Herkunft und die Folgen des Fiat-Geldsystems zu verstehen, bedarf es zunächst der Erkenntnis, was Geld ist und welche Bedeutung es in einer auf Arbeitsteilung, Spezialisierung und Tausch basierenden Wirtschaft hat.

Geld ist das allgemeine, universell akzeptierte Tauschmittel.

Ludwig von Mises (1881 – 1973, bedeutender Repräsentant der Österreichischen Schule der Nationalökonomie) betont, dass Geld nur eine Funktion hat: …die Funktion als Tauschmittel. Alle anderen Funktionen, die Geld üblicherweise zugeschrieben werden, sind lediglich Unterfunktionen der Tauschmittelfunktion des Geldes.

Diese Ansicht hat bereits Aristoteles um 350 vor Christi Geburt vertreten (Adolf Damaschke: „Geschichte der Nationalökonomie“ S. 29).

Wenn Geld also nichts anderes als ein Tauschmittel sein darf, dann ist simpel nachvollziehbar, dass jede Ausweitung der Geldmenge bei nicht gleichzeitiger Ausweitung der Güterproduktion zur Entwertung des Tauschmittels führt.

Halbwegs zu steuern wäre die Balance zwischen Geldmenge und Güterproduktion durch den steigende oder fallende Zinsen. Doch wer wäre in der Lage, das komplizierte Wirtschafts- und Finanzgeschehen so zu überblicken, das immer die richtige Zinshöhe gefunden wird? Staatsbeamte? Gewählte Notenbankpräsidenten? Wohin das führt, erleben wir gerade mit künstlich niedrig gehaltene Zinsen, die die Dysbalance (Fehlentwicklung) zwischen Geldmenge und Gütermenge verschärfen. Um einen Totalcrash zu verhindern (er lässt sich nur verzögern) erleben wir gerade wie die Dysbalance in unverantwortlicher Weise auf die Spitze getrieben wird: Billionen ungedeckter Papier-Scheine werden in den Markt gepumpt bei gleichzeitig extrem niedrig gehaltenen Zinsen. Der Countdown läuft, wenn auch noch nicht von allen wahrgenommen. Wer die Ereignisse seit der Pleite der amerikanischen Lehman-Bank 2008 aufmerksam verfolgt, ahnt mit welcher Verzweiflung und welchem Aufwand Politiker und Notenbanker das Unheil bisher zu verhindern suchten. Es hat Billionen Dollar, Euro und Yen gekostet - in den letzten drei Jahren mehr als 10 Billionen Dollar Papiergeld, das ohne Gegenwert (aus dem Nichts) ins System gepumpt wurde. Gewonnen wurde ein wenig Zeit. Die Ursache liegt im Zinses-Zinssystem, bei dem sich die Vermögen innerhalb von drei Generationen in den Händen weniger Superreicher sammelt während die breite Masse der Menschen verarmt. Wir sind mittendrin im Absturz des 50-jährigen Schulden-Super-Zyklus.

Endlose Schulden

Die Verschuldung privater Haushalte wie auch de Nicht-Finanzunternehmen in den Ländern Westeuropas und der USA hat sich seit 1980 im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt vervielfacht: Inflationsbereinigt ist die Verschuldung der Unternehmen dreimal, die der Staaten viermal, die der privaten Haushalte sogar sechsmal so hoch wie das BIP der jeweiligen Länder. Die Verschul- dung der Banken übersteigt teilweise das 60- bis 80-fache ihres Grundkapitals.

Politiker aller Couleur überbieten sich einerseits mit Sparprogrammen, andererseits mit zusätzlichen Investitionsmilliarden, um das Steuer herum zu reißen. Beide Maßnahmen zielen ins Leere. Sparen bedeutet weitere Rezession, Milliarden für die Wirtschaftsankurbelung bedeuten zusätzliche Schulden, höhere Zinsen und noch klammere Staatskassen. Schulden ließen sich zu keinem Augenblick der Geschichte durch neue Schulden beseitigen.

Jeder Privatmann, der einmal verschuldet gewesen ist, weiß wie ausweglos und vernichtend neue Schulden in solchen Fällen sind.

Sämtliche Marktteilnehmer der westlichen Welt sind insolvent - die Banken, die Staaten, die meisten Unternehmen und die Bürger.

Politiker aller Parteien überbieten sich mit Vorschlägen, um aus diesem Dilemma heraus zu finden.

Die einzige Lösung heißt sparen, sparen, sparen. Das ist bitter und jeder Politiker fürchtet die Reaktion der Bevölkerung. Sparen heißt, den gesamten Lebensstandard der breiten Masse herunter zu fahren. Jeder vernünftige Mensch kann sich vorstellen, dass dies keine Gegenliebe finden wird. Der Ministerpräsident von Luxemburg, Jan Claude Juncker sagt: Wir wissen genau was zu tun ist, aber wenn wir es tun, werden wir nicht wieder gewählt.

Aber die Schulden müssen abgebaut werden, um wieder auf die Beine zu kommen. Als einziger Ausweg bleiben dann nur Hyperinflation oder Zusammenbruch. Mit allen nur denkbaren Konsequenzen für das politische System im Land.