S.O.S. Germany - Wolfgang Arnold - E-Book

S.O.S. Germany E-Book

Wolfgang Arnold

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob eine Frau, ein Mann, eine riesige Kröte oder Donald Duck auf dem Führerstand stehen. Der Zug rollt, niemand kann noch irgend etwas korrigieren. Was uns Deutschen bevorsteht, ist viel mehr als das, was der niederländische König Willem-Alexander in der ersten Thronrede seinen Bürgern deutlich gemacht hat: Der Sozialstaat sei am Ende, alle müssten nun die Schulden der vergangenen Jahre abtragen. Willem-Alexander hätte sagen sollen, dass es nicht nur um die Schulden im eigenen Land geht. Über das Netz des Weltfinanzsystems sitzen alle Bürger in der Falle. Auf eintausendzweihundert Billionen Dollar beläuft sich das verwettete Kapital im Weltfinanz-Casino. Die Summe entspricht dem 20-fachen des globalen Bruttosozialproduktes. Der größte Teil dieses Betrages wird uneinbringbar verloren gehen. Keine Bank der Welt ist zu retten. Die deutsche Bevölkerung wird unter dem bevorstehenden Zusammenbruch besonders leiden. Das Land ist nicht souverän und wird von fremden Interessengruppen regiert. Wenn wir nicht aufpassen, wird man uns vollständig enteignen. Die kommende Weltwirtschafts- und Finanzkrise ist das Instrument dafür. Der Welthandel steht vor einer lawinenartigen Transformation von der Geldwirtschaft zur Tauschwirtschaft. Das Ereignis wird dem internationalen Währungssystem den Teppich unter den Füßen wegreißen. In der bevorstehenden Deflation wird Tauschhandel die ultimative Handelsform.

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„Ich glaube an die Wahrheit. Sie zu suchen, nach ihr zu forschen in und um uns, muss unser höchstes Ziel sein.

Damit dienen wir vor allem dem Gestern und dem Heute.

Ohne Wahrheit gibt es keine Sicherheit und keinen Bestand.

Fürchtet nicht, wenn die ganze Meute aufschreit.

Denn nichts ist auf dieser Welt so gehasst und gefürchtet wie die Wahrheit.

Letzten Endes wird jeder Widerstand gegen die Wahrheit zusammenbrechen

Wolfgang Arnold

S.O.S.

Germany

Wie Deutschland ausgeplündert wird

www.tredition.de

© 2013 Wolfgang Arnold

Umschlaggestaltung, Illustration:

© Wolfgang Arnold

Umschlagfoto:

©Two Common Ravens: Corvus Corax in Iceland by Sigurour Atlason

(GNU Free Documentation License)

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

978-3-7323-4194-8 (Paperback)

978-3-7323-4195-5 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Haftungsausschluss

Der Autor betont, dass er kein Finanzberater ist. Sämtliche Informationen in diesem Buch sind folglich als völlig unverbindliche Information anzusehen und keinerlei Anlage- oder sonstige Finanzierungsempfehlung. Jegliche Haftung irgendwelcher Art für den Inhalt oder daraus abgeleiteter Aktionen der Leser wird ausdrücklich und vollständig ausgeschlossen. Das gilt auch für alle Links in diesem Buch, für deren Inhalt ebenfalls jegliche Haftung ausgeschlossen wird. Verlassen Sie sich auf Ihr eigenes Urteil. In der Krise gibt es nur diese eine Möglichkeit.

Für unsere Kinder

Wir werden in eine nie dagewesene Krise rasen

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob eine Frau, ein Mann, eine riesige Kröte oder Donald Duck auf dem Führerstand stehen. Der Zug rollt, niemand kann noch irgend etwas korrigieren.

Was uns Deutschen bevorsteht, ist viel mehr als das, was der niederländische König Willem-Alexander in der ersten Thronrede seinen Bürgern deutlich gemacht hat: Der Sozialstaat sei am Ende, alle müssten nun die Schulden der vergangenen Jahre abtragen.

Willem-Alexander hätte sagen sollen, dass es nicht nur um die Schulden im eigenen Land geht. Über das Netz des Weltfinanzsystems sitzen alle Bürger in der niemals zu tilgenden weltweiten Schuldenfalle.

Auf eintausendzweihundert Billionen Dollar beläuft sich das verwettete Kapital im Weltfinanz-Casino. Die Summe entspricht dem 20-fachen des globalen Bruttosozialproduktes. Der größte Teil dieses Betrages wird uneinbringbar verloren gehen. Keine Bank der Welt ist zu retten.

Die deutsche Bevölkerung wird unter dem bevorstehenden Zusammenbruch besonders leiden. Wenn wir nicht aufpassen, wird man uns vollständig versklaven und enteignen. Die kommende Weltwirtschafts- und Finanzkrise ist das Instrument dafür. Mächtige Gruppen in England und den USA werden bei ihrem Versuch, die Welt zu beherrschen, zwar scheitern, aber sie haben Deutschland in der Tasche. Wie hart es die Deutschen treffen wird, steht in diesem Buch. Passen wir auf.

Plünderung eines Bäckerladens in Gaudenzdorf

(Bezirksteil im Wiener Bezirk Meidling)

Jänner 1848

Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Wir werden in eine nie dagewesene Krise rasen

Dieses Buch könnte ihnen schlaflose Nächte bereiten

Hat „krankes“ Geld unsere Welt reif für die Intensivstation gemacht?

Die Zauberkünstler der Zentralbanken stecken in einem Dilemma

Die Notenbanker als Hohe Priester des Kapitals sind nackt

Der Zusammenbruch des weltweiten Finanzsystems

Warum ist der Euro angesichts dieser Lage noch immer stabil?

Intensivkurs über das Phänomen der Exponentialität

Könnte die Deutsche Bank das Finanzsystem zum Einsturz bringen?

Das größte Risiko tragen die Rentner – quer durch alle Schichten

Wird ganz Euro-Land bald wie Griechenland aussehen?

Mutti ist die Beste – die beste Politikerin der Welt

Disney-Souveränität – wann ist für die BRD der Kriegszustand beendet

Unser heiliges Deutschland

Orwells Panoptikum – wohin wir wirklich gehen

Könnte es sein, dass die Krise überhaupt nicht stattfindet?

Warum ist der Baltic-Dry-Index so interessant?

Warum misstrauen wir den Eurokraten nicht viel mehr?

Der Tag wird kommen, an dem sämtliche Lügen enden

Die Notenbanken drucken Geld bis zum Untergang

Bail-out, Bail-in, Bail-all – wenn sechs Billionen Euro in Rauch aufgehen

Könnte es schon bald einen neuen Weltkrieg geben?

Wie können wir aus dieser Sackgasse herausfinden?

Warum wir Roland Baader nicht vergessen dürfen

Erkenntnisse und Konsequenzen – das komplette deutsche Drama

Der Fahrplan zur Ausplünderung ist fertig

Bücher, die das Wissen um die Zusammenhänge erweitern

Quellenverzeichnis

Dieses Buch könnte ihnen schlaflose Nächte bereiten

Vorab: Der Begriff „Deutschland“ sollte in diesem Buch eigentlich nicht verwendet werden. Der Grund wird weiter unten erläutert. Wir Deutschen waren seit dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches niemals souve-rän (bekennt kein geringerer als Wolfgang Schäuble1)). Wichtige Vorrechte der Siegermächte gelten hierzulande noch immer. Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Westalliierten eine in der Weltgeschichte beispiellose Umerziehung des deutschen Volkes. Mit der aufgezwungenen „Re-Education“ wurde uns ein Schuldbewußtsein in die Hirne gepflanzt, aus dem heute unsere oft un-verständliche zwanghafte Solidaritätshaltung resultiert. Noch glauben wir, dass die Milliarden, die unsere Politiker an befreundete und weniger befreundete Länder verteilen, aus freien Stücken verschenkt werden. Wir werden lernen, dass es anders ist.

Über das Euro-System wurden wir tief in das globale Finanzcasino verstrickt und werden aus dessen Zusammenbruch nicht nur mit einem blauen Auge herauskommen. Wir haben es mit drei potenziellen Katastrophengebieten zu tun: Europa, USA und Japan. Jeder Bereich kämpft mit Problemen in einer Größenordnung, die ausreichen, einen Zusammenbruch der Weltwirtschaft und des globalen Finanzsystems auszulösen. Die Implosion wird das Leben wie wir es in den letzten 60 Jahren kannten, drastisch verändern.

Die wichtigsten Themen dieses Buches sind:

Das kranke Geldsystem

Die unsinnige Euro-Rettung

Die besondere Situation der Deutschen

Anfangs sagte man uns, es gebe keine Eurokrise, der Euro sei stabil und das kleine Griechenland wäre ein leicht zu beherrschendes Problem. Dass der deutsche Steuerzahler dem Urlaubsland am Mittelmeer eines Tages helfen müsse, wurde klipp und klar verneint. Inzwischen wird ein Hilfspaket nach dem anderen ge-schnürt. Das Wort von der Euro-Rettung hören wir nun schon einige Jahre. Uns wurde zugleich gesagt, Schuld an der Misere wären Spekulanten, die versuchten mit Staatsanleihen der Club Med Länder einen Reibach zu machen. Dann wurde mit dem Finger auf die Rating-agenturen gezeigt, weil die Öl ins Feuer gegossen hätten. Von einer Schuld die Politik war zu keiner Zeit die Rede. Das Resultat: Inzwischen haftet der deutsche Steuerzahler mit über 300 Milliarden Euro für die Ret-tung des Euro.

Wer das Glück hat, einen der ganz frühen Euro-Scheine aufzutreiben, die bereits 1997 im internen Kreis vorgestellt wurden, sieht, dass darauf nicht nur eine lateinische Inschrift zu lesen ist, sondern auch eine kyrillische. Griechenland ist aber erst 2001 beigetreten. Das heißt, der Beitritt Griechenlands war auf dem Schein schon vier Jahre vorweggenommen. Eigentlich ist dieser Beweis für die Intrige gegen die anderen Euro-Mitglieder gar nicht nötig. Wir haben längst gelesen, der Übeltäter sei die US-Bank Goldman Sachs, die der griechischen Regierung beim Betrug zum Euro-Beitritt geholfen habe.

Uns wird vorgerechnet, die Deutschen hätten vom Euro bisher die größten Vorteile gehabt. Mit dieser Lüge wird verschwiegen, dass der Exportüberschuss der Industrie mit mehr als 700 Milliarden Euro durch die Deutsche Bundesbank kreditiert wurde. Der Gegenwert deutscher Exporte in die Pleiteländer steht als Schuld in den Büchern der Bundesbank. Wir verkaufen unsere Waren auf Kredit an Kunden, die ihre Schulden niemals bezah-len können. Einzelheiten in einem der späteren Kapitel.

Infolge der Rettungsvehikel ESM, ESFS, der Verpflichtungen gegenüber der EZB, der deutschen Bad-Banks, der Haftung für die weitreichenden Kredite der Bundesbank sowie der bereits aufgelaufenen Schulden des Bundes ist die Bundesrepublik weitaus höher verschuldet als das vor der Pleite stehende Griechenland. Es wird nicht mehr lange dauern und diese Schulden müssen in der Gesamtrechnung berücksichtigt werden. Dann ist die Bundesrepublik offiziell pleite. Details in einem späteren Kapitel.

Bei einem Vergleich der Zinsen vor der Euroeinführung mit den heutigen Zinsen wird deutlich, dass vor 2002 die Zinsen in der Bundesrepublik wesentlich niedriger waren als zum Beispiel die Zinsen für spanische Anleihen oder griechische Anleihen. Die Deutschen hatten also vor der Euroeinführung einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, der mit der Gemeinschaftswährung beseitigt wurde. Dagegen konnten Länder wie Griechenland oder Spanien eine Verschuldungsorgie treiben, vor deren Trümmern wir jetzt stehen. Bereits im Jahr 1998, als die Gemeinschaftswährung an den Finanzmärkten als sogenanntes Buchgeld eingeführt wurde, begann die Eurokrise bereits zu brodeln und nahm im Jahr darauf schon Fahrt auf.

Bundeskanzlerin Angela Merkel malt gern als Menetekel an die Wand: falls der Euro zerbricht, würden Deutschland hunderttausende Arbeitsplätze wegen der Wertsteigerung einer neuen deutschen Währung verloren gehen. Das ist nichts als Augenwischerei: auch bis 2002 hat die Deutsche Mark immer wieder an Wert zugelegt und die Arbeitslosenzahlen sind nicht explodiert.

Die Kluft zwischen den Wirtschaftsräumen der einzelnen Euro-Länder geht trotz der Hilfszahlungen und Rettungspakete ständig weiter auseinander. Die Hauptursache ist der Zins, den die EZB für alle Teilnehmer der Währungsunion einheitlich festlegen muss. Diese Zinsen sind für Deutschland zu niedrig und für Griechenland und andere Südländer viel zu hoch. Das Euro-System kann so niemals funktionieren. Der Euro spaltet Europa. Obwohl man uns das Gegenteil erzählt, wissen die Politiker wie wacklig der Euro tatsächlich ist. In Vorbereitung sind:

Währungsreform

Software-Umstellungen bei den Banken

Urlaubsauflagen für Polizei und Sicherheitskräfte

Verstärkte Sicherheitsübungen

Sicherung der Warenbestände in Supermärkten zur Notversorgung der Bevölkerung

Diese Maßnahmen laufen im Hintergrund, während uns die Vertreter aller Parteien – ausgenommen die Alternative für Deutschland (AfD) auf die Pflicht zu Solidarität verweisen, nachdem unsere Väter und Mütter vor und im Zweiten Weltkrieg eine entsetzliche Schuld auf sich geladen hätten. Die Gehirnwäsche nach 1945 stand unter dem Prämisse:

Im angeborenen Bösen der deutschen Denkungsart – der Art des gesamten deutschen Volkstums – ist das Problem der Welt zu finden.

Das muss man sich vorstellen: Unserer Denkungsart sei die Ursache für die Probleme dieser Welt. Immer wenn unsere Politiker von deutscher Pflicht zu Verantwortung und Solitarität faseln, sollten wir das Ziel der Umerziehung im Hinterkopf behalten. Dass hinter der Re-Education knallharte Wirtschaftsinteressen standen und weiterhin bestehen, liegt auf der Hand. Das deutsche Volk soll noch über Generationen ausgepresst werden und dazu wird man uns die volle Souveränität für alle Zeit verweigern.

Müssen wir den Weg in den Ruin tatsächlich bis zu Ende gehen oder lässt sich etwas ändern?

Hat „krankes” Geld unsere Welt reif für die Intensivstation gemacht?

Professor Antal Fekete (Finanzwissenschaftler, in den USA und Ungarn) sagt voraus:

Der Welthandel stehe vor einer lawinenartigen Transformation von der Geldwirtschaft zur Tauschwirtschaft.

Praktisch alle Ökonomen, Finanzjournalisten und Marktspezialisten haben dieses mögliche Szenario verpasst.

Das Ereignis werde dem internationalen Währungssystem den Teppich unter den Füßen wegreißen. In der bevorstehenden Deflation werde Tauschhandel die ultimative Handelsform.

Schuld sind das Versagen der Politiker und ihrer Zentralbanker, aber zugleich unser aller Konsumstreben in der heutigen Zeit. Die Ursache liegt im Geldsystem.

Die gefährlichste Pandemie in der Welt ist nicht die Vogelgrippe – es ist die „Krankheit“ des Geldes. Was ist Geld? Wie kommt Geld in die Welt? Wer wacht über die gerechte Verteilung des Geldes? Wer legt die Bewertung der Güter fest? Warum ist unser Geld „krank“? Und wie „krank“ ist es wirklich?

Hätten wir kein Geld, würde unsere Wirtschaft niemals in so einer komplexen Arbeitsteilung existieren. Tauschhandel wie er in unserer Region vor 2000 Jahren bestand, ist heute allenfalls bei dem bevorstehenden totalen Wirtschaftseinbruch denkbar, eine funktionierende Wirtschaftsblüte würde er kaum hervorbringen.

Immerhin gibt es verschiedene Geldsysteme, von denen jedes Vorzüge und auch Nachteile hat. Je nach der politischen Ausrichtung einer Gesellschaft wird mal das eine oder das andere System bevorzugt, weil jedes der Systeme bestimmte wirtschaftliche und soziale Entwick-lungen fördert oder auch unterdrückt.

Geld muss grundsätzlich drei Eigenschaften vorweisen: Erstens soll Geld ein Tauschmittel sein, mit dem alle Teile der Bevölkerung Leistungen und Güter verkaufen oder erwerben können.

Zweitens soll Geld ein Wertspeicher sein, mit dem sich heute erworbene Werte für die Zukunft ohne Wertverlust bewahren lassen.

Drittens soll Geld als Rechnungsgröße gut teilbar sein, damit jeder Mensch kleinste und größere Beträge bezahlen kann. Man kann es auch ganz einfach ausdrücken: Mit Geld wird menschliche Leistung bezahlt, denn alles was wir erwerben, ist auf irgendeine Weise mit menschlicher Leistung verbunden – ganz gleich, ob diese Leistung vor längerer Zeit bereits erbracht worden ist oder erst in der Zukunft erbracht werden soll. Dies ist ein ganz wichtiger Aspekt – vor allen Dingen, wenn es um das Thema SCHULDEN geht.

Eigentlich können wir alles unter dem monetären Gesichtswinkel betrachten, egal ob es sich um lebende Subjekte (Ochsen, Schafe, Hühner), tote Objekte (Autos, Fahrräder, Brennholz) oder unsere Arbeit handelt. Dabei haben Menschen durchaus sehr unterschiedliche Vorstellungen von Geld. In der frühen Kolonialzeit haben die Menschen in Afrika Perlen und irgendwelchen billigen Tand für einen Wert erachtet, nur weil sie ihn bis dato nicht kannten. Nach dem 2. Weltkrieg war der Dollar bei vielen Menschen heiß begehrt, weil man mit ihm fast alles kaufen konnte. Heute verliert der Dollar drastisch an Wert, so wie auch der Euro drastisch an Wert verliert. Vergleicht man den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar fällt das gar nicht so sehr auf. Deutlich wird das erst, wenn man die Entwicklung beider Währungen gegenüber Gold oder Silber vergleicht. Noch nach dem 2. Weltkrieg war der Dollar durch eine bestimmte Menge Silber oder Gold gedeckt, d.h. für 35 Dollar gab es über mehrere Jahrzehnte hinweg immer eine Unze Gold. Das amerikanische Schatzamt hat bis 1971 für 35 Dollar eine Unze Gold ausgezahlt oder man hat umgekehrt für 1 Unze Gold 35 Dollar erhalten. Diese Goldbindung hat US-Präsident Nixon 1971 aufgehoben.

Das „heute-journal“ stellte am 15.08.2011 das größte finanzpolitische Experiment der Menschheitsgeschichte vor: die weltweite Einführung von ungedecktem Papiergeld mit der Aufhebung der Goldbindung des US-Dollars durch Nixon. Einen kleinen Einblick, was das bedeutet und welche Folgen es haben kann, gibt ein Ausschnitt aus der Sendung1).

Seit dem ist der Dollar durch keine feste Größe mehr gedeckt. Er ist nicht mehr als bedrucktes Papier. Sein Wert liegt allein im Vertrauen der Dollar-Besitzer, dass sie dafür eine bestimmte Leistung erhalten. Durch die jährlichen Inflationsraten nimmt dieser Leistungsan-spruch stetig ab. Der Dollar verliert als Wertspeicher an Vertrauen. Genau so geht es uns mit dem Euro. Die Zentralbanken sollen zwar über die Geldwertstabilität wachen, doch in Krisenzeiten wie heute tritt diese Aufgabe in den Hintergrund. Dagegen wird aus politi-schen Erwägungen die Geldmenge vermehrt und damit die Inflation erhöht. Wird die Geldmenge drastisch erweitert und verlieren die Menschen gleichzeitig sehr stark das Vertrauen in den Wert ihres Papiergeldes, decken sie sich – aus Furcht vor weiteren Preis-steigerungen - mit allen Sachgütern ein, die gerade zu haben sind. Das feuert die Inflation zusätzlich an. Eine Hyperinflation ist dann kaum noch zu vermeiden. Eine Zentralbank verliert in diesem Moment völlig die Kontrolle über das Marktgeschehen. Ihr bleiben nur zwei Möglichkeiten, die Druckerpressen auf Hochtouren laufen zu lassen oder die Zinsen so dramatisch zu erhöhen, dass der gesamte Wirtschaftskreislauf vorübergehend zum Erliegen kommt. Letzteres fürchten Politiker wie der Teufel das Weihwasser.

Die Banken SIND das System. Sie finanzieren den Staat, weshalb der „Gesetzgeber“ immer ein Maximum an Protektion bieten wird. Den bevorstehenden System-wechsel werden die Banken mit einigen blauen Augen und einigen Schrammen vielleicht überleben; neu anfan-gen muss der Staat.

Am Ende einer jeden auf Krediten und Schulden basierenden Wirtschaft ist im Laufe der Geschichte noch jede Papierwährung zusammen gebrochen2).

Der eigentliche Crash spielt sich auf dem Rücken der Bürger ab. Alle Ersparnisse, die Menschen bis zu einem solchen Zeitpunkt für ihre Zukunftssicherung zurückgelegt haben, sind dann schlagartig verloren. Von einigen wenigen Leuten abgesehen, die besonders ris-kante Spekulationen getätigt haben, ist der Großteil der Gesellschaft plötzlich arm.

Die Geschichte von Papiergeld-Währungen zeigt, wie leichtfertig die für unsere Währung Verantwortlichen mit dem ihnen anvertrauten Gut umgegangen sind und noch immer umgehen. Doch es gibt Geldsysteme, mit denen die Verantwortlichen zu Gelddisziplin gezwungen werden. Mit dem richtigen Geldsystem und geeigneten Auflagen für die Banken ist durchaus Geldwertstabilität sicher zu stellen. Das passt natürlich vielen nicht. Ist das Geld nicht beliebig vermehrbar, können Politiker keine Stimmen durch Wahlgeschenke kaufen, können Banker nicht durch exorbitante Gewinne Boni absahnen, lassen sich Vermögen nicht beständig weiter zu den Vermögenden transferieren.

Wollen wir begreifen was Geld ist und wer sich wie und mit welchen Konsequenzen daran versündigt, müssen wir den Prozess der Geldschöpfung verstehen.

Obwohl die Menschheit seit vielen tausend Jahren immer wieder erfahren musste, wie bitter es endet, wenn dem Geld seine Eigenschaft als zuverlässiger Wertspeicher geraubt wird, wurde in den letzten 50 Jahren exakt diese Politik auf die Spitze getrieben. Möglich war das nur, weil das Prinzip der GELDSCHÖPFUNG so bizarr entartet ist, dass sich unser Verstand dagegen wert, die Realität zu begreifen.

Wer das Prinzip nicht auf Anhieb versteht, ist nicht allein. Das Entstehen unserer Euros (und jeden anderen Papiergeldes) ist so simpel, dass wir es einfach nicht glauben mögen.

Thomas Jefferson (3. Präsident der Vereinigten Staaten) äußerte vor mehr als 200 Jahren:

Ich bin der ernsthaf-ten Ansicht, dass Banken mit dem Recht, Geld herauszu-geben, gefährlicher für die persönliche Freiheit sind als stehende Armeen.

Was die Banken treiben, funktioniert wie folgt:

Wenn jemand z.B. heute 10.000 Euro Bargeld auf ein Girokonto einzahlt, dann erwartet er, dass er diesen Betrag jederzeit wieder abheben kann. Normalerweise ist das auch so. Er hat ja ein Guthaben von 10.000 Euro. Was er jedoch nicht weiß, ist, dass mit dem Guthaben Unvorstellbares passiert. Bei einem Mindestreservesatz von (der Einfachheit halber gehen wir von 10% aus) darf die Bank 90% der Einlage an Andere verleihen. Fragen muss die Bank dafür niemanden. Da Banken also einen Teil (eine Fraktion) der bei ihnen eingezahlten Gelder ausleihen dürfen, heißt dieses Verfahren neu-deutsch „fractional reserve banking“3).

In unserem Beispiel vermehrt die Bank durch das fractional reserve banking die ursprünglichen 10.000 Euro auf unglaubliche 100.000 Euro. Das geschieht wie folgt:

Die Bank verleiht zunächst 90% der Einlage (9.000 Euro) an einen Kunden A (gegen Zinsen natürlich). Der Kunde A bezahlt damit eine Handwerker-Rechnung über 9.000 Euro. Der Betrag geht auf das Bankkonto des Hand-werkers bei der gleichen Bank ein. Von diesen „neuen“ 9.000 Euro darf die Bank wiederum 90% (8.100 Euro) ausleihen. Der neue Kunde B bezahlt damit eine Lieferantenrechnung über 8.100 Euro bei der gleichen Bank. Von diesen „neuen“ 8.100 Euro darf die Bank wieder 7.290 Euro als Kredit weiterreichen…. Im äußersten Fall werden am Ende der Kreditkette 90.000 Euro verliehen. Das funktioniert auf die gleiche Weise, wenn das Geld bei verschiedenen Banken eingezahlt und wieder ausgeliehen wird. In der Summe läuft es auf das gleiche Kreditvolumen hinaus. Mit den ursprünglichen 10.000 Euro hat die Bank am Markt zusätzliche Liquidität von 90.000 Euro erzeugt, d.h. den Geldkreislauf aufgebläht.

Dass man in normalen Zeiten trotzdem seine Bankeinlage wieder ausbezahlt bekommt, liegt allein an dem Umstand, dass nicht alle Bankkunden gleichzeitig ihre Einlagen wieder haben wollen. Wenn das trotzdem passieren sollte, dann reicht der Bargeldvorrat der Bank nicht aus, weil die ausgeliehenen Beträge die einge-legten Beträge um ein Vielfaches übersteigen. Bei Lichte besehen, ist das Betrug. Die Bank hat die Geldmenge um den Faktor neun vermehrt. Die Menge der Güter hat sich jedoch nicht gleichzeitig um den Faktor neun gesteigert. Der Effekt: Die Güterpreise werden durch das zusätzliche Kreditgeld teurer. Denn plötzlich fragen mehr Menschen, die zuvor nicht das Geld dafür hatten, nach Gütern nach. Die Kaufkraft des Geldes sinkt durch die Kreditausweitung der Banken – auch unsere eingezahlten 10.000 Euro haben nicht mehr ihren ursprünglichen Wert. Die gleiche Methode hätte die Bank auch anwenden können, wenn die 10.000 Euro nicht auf ein Girokonto sondern auf ein Sparkonto o.ä. eingezahlt worden wären. Das gleiche kann die Bank mit einem Aktien-Depot machen. Sie verleiht oder verkauft die Aktien (mit dem Versprechen, die Aktien jederzeit ins Depot durch Rückkauf wieder einzulagern).

Was mit der Kreditausleihung nicht vorhandenen Geldes geschieht, ist Inflation. Die Bank betont zwar, mit der Kreditausleihung würde sie die Investitionstätigkeit der Wirtschaft ankurbeln; in Wirklichkeit macht sie nichts anderes, als den Kunden die eingelegten Ersparnisse wegzunehmen und sie ihrer Altersrücklagen zu berauben. Dass im fractional reserve banking die Ursachen für Konjunkturblasen und schwere Wirtschaftseinbrüche liegen, wird von den meisten Ökonomen übersehen. Die Ökonomen erkennen nicht (oder wollen nicht erkennen), dass das fractional reserve banking nur mit Papiergeld möglich ist.

Weil die Zentralbanken für die Kreditbanken so viel Papiergeld drucken können, wie diese für die ausge-liehenen Kreditgelder benötigen, gibt es im System nur eine Bremse in Form der Zinsverteuerung. Tatsächlich verhindern die Zentralbanken in normalen Auf- und Abschwüngen der Wirtschaft durch Zinserhöhungen ein gefährliches Ausufern der Kreditvergabe – und damit eine unkontrollierte Geldvermehrung. In einer großen Krise – wie wir sie gegenwärtig durchlaufen – verbietet sich jedoch jegliche Zinserhöhung. Da sich die Wirtschaft am Rand einer Rezession befindet, wäre sie durch höhere Zinsen noch mehr gefährdet, die Arbeitslosigkeit und die Staatsschulden würden noch katastrophaler. Das Zins-Steuerinstrument fällt aus. Das fractional reserve banking kann nun voll aufgedreht werden, das Gelderzeugungskarussel dreht sich immer schneller und erzeugt eine Kredit- oder Schuldenorgie, deren Blase eines Tages platzen muss. Die Giralgeld-Schöpfung ist aber noch längst nicht der Gipfel des Irrsinns im Geld-system.

Weil den Banken die einfache Geldschöpfung aus Kundeneinlagen durch das fractional reserve banking nicht reicht, ersannen ihre Investment-Strategen zusätz-liche Wege, um das Kreditkapital und damit die Geldschöpfung auszuweiten. Das Zauberwort heißt DERIVATE4).

Derivate sind Finanzinstrumente, deren Preis oder Wert von den künftigen Kursen oder Preisen anderer Handelsgüter (zum Beispiel Rohstoffe oder Lebens-mittel), Vermögensgegenstände (Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen) oder von marktbezogenen Referenzgrößen (Zinssätze, Indices) abhängt. Es handelt sich hierbei um Verträge, in denen die Vertragsparteien vereinbaren, einen oder mehrere Vertragsgegenstände (früher meist Rohstoffe, heute Zinsverträge auf Finanzanleihen) zu festgelegten Bedingungen in der Zukunft zu kaufen, zu verkaufen oder zu tauschen, beziehungsweise alternativ Wertausgleichszahlungen zu leisten. Vereinfacht ausgedrückt sind Derivate an die Entwicklung von Indices, Ereignissen oder bestimmten Preisen gekoppelte Verträge, die börslich oder außerbörslich abgeschlossen werden. (mehr darüber bei Wikipedia)

Wichtig: Der Derivate-Markt wird nicht kontrolliert. Niemand weiß, wer mit wem welche Wettgeschäfte abgeschlossen hat und ob die Wettparteien gegenseitig über ausreichende Sicherheiten verfügen. Das weltweit gehandelte Derivate-Volumen wird von der Bank für internationalen Zahlungsausgleich nach ganz aktuellen Zahlen auf 707 Billionen Dollar taxiert. In Wirklichkeit könnte die Derivate-Pyramide doppelt oder dreimal so groß sein. Den Kapitaleinsatz für diese Geschäfte haben sich die Banken in erster Linie aus Staatsanleihen und Hypotheken-Pfandbriefen beschafft. Staatsanleihen und Hypotheken-Pfandbriefe gelten in der Bankbilanz wegen ihrer „erstklassigen Sicherheit“ als Aktiva und werden wie eine Bareinlage behandelt, können folglich mit dem Faktor 1:9 gehebelt werden. Warum wird einem solchen Missbrauch nicht Einhalt geboten? Ganz einfach: Die Politik braucht die Banken als Kreditgeber, also als Käufer ihrer Staatsanleihen. Das Steueraufkommen reicht in allen westlichen Staaten seit langem nicht mehr, um Wohlfahrts- und Subventionszahlungen zu finanzie-ren. Alle demokratischen Systeme vergrößern von Jahr zu Jahr ihre Schulden durch Ausweitung der Wohl-fahrtszahlungen und der „Subventionitis“. Mit beiden Vehikeln wetteifern die Politiker aller Parteien um Wäh-lerstimmen. Die Bundesrepublik Deutschland hat inzwi-schen einen Schuldenstand von mehr als 2 Billionen Euro erreicht. Bei nur 2,5% Zinsen müssen dafür jährlich 50 Milliarden Euro aufgebracht werden. Das sind 137 Mil-lionen Euro pro Tag oder 5,7 Millionen Euro pro Stunde. Allein aus diesem Grund muss das System der Staats-anleihen gut geschmiert weiterlaufen. Versiegt der Markt für Staatsanleihen, ist der Staat bankrott. An diesem Punkt befindet sich derzeit Griechenland. Italien steht kurz davor, Irland, Portugal, Spanien sind nicht weit davon entfernt und Frankreich hat gute Aussichten, demnächst diesen Club zu ergänzen.

Die Banken haben aus der Lehman-Pleite nur eins gelernt: Weitermachen, noch extremer. Unmittelbar vor der Lehmann-Pleite im Juni 2008 hatte das internatio-nale Derivate-Volumen eine Spitze ausgebildet. Heute, 2013, liegt das Volumen um 107 Billionen Dollar über der damaligen Spitze. Dahinter stecken Schulden, die sich in der augenblicklichen Krisensituation niemals ab-tragen lassen.

Nun könnten wir fragen, warum man die Verschuldung nicht ganz einfach mit einer gewaltigen Finanz-Bazooka (Super-Geldspritze) bekämpft? Könnte das die Weltwirtschaft nicht schnell wieder auf Trab bringen?

Die Überlegung geht davon aus, dass die Zukunft mehr bieten wird, als die Gegenwart; d.h. man glaubt, dass die Schulden durch große Gewinne aus einer steigenden Wirtschaftsleistung zurückgeführt werden können. Um zu beurteilen, ob das funktionieren kann, müssen wir uns darüber klar werden, dass es zwei unterschiedliche Arten von Schulden gibt.

Die eine Art Schulden entsteht durch Konsum. Der Kredit, der dahinter steht, wurde verfrühstückt. Das Geld ist nicht nachhaltig investiert, es ist weg.

Die andere Art Schulden wird für Investitionen getätigt. Solche Investitionen können sich rentieren und einen Mehrwert erzeugen oder es sind Fehlinvestitionen, bei denen das Geld in den Sand gesetzt wird. Stimulus-Programme sind folglich niemals zu 100 Prozent erfolgreich. Spekulationsschulden sind noch gefährlicher.

Gegenwärtig hören wir, die Rezession in den USA sei gestoppt.

Auch in diesem Fall unterrichten uns die Medien wieder einmal falsch. Augenblicklich versucht der US-Notenbankchef mit immer neuen „Stimulus-Programmen“ die Wirtschaft anzukurbeln. 1,6 Billionen Dollar wird er allein in 2013 bis Jahresende ausgeben. Die Wirtschaft schrumpft trotzdem weiter, die Arbeitslosenzahlen steigen. Nur die Beschäftigten im öffentlichen Dienst werden mehr – und die Zahl der Empfänger von Lebensmittelmarken. Die Erkenntnis daraus lautet: Staatliche Investitionsprogramme sind in dieser Krise wenig oder gar nicht effektiv, verschlingen aber riesige Summen. Der Grund liegt in der Verschuldung der Banken. Die eingegangenen Verpflichtungen im Derivate-Geschäft sind so unfassbar groß, dass schon geringste Wertverluste in einzelnen Derivate-Bereichen die Banken zu Fall bringen, wenn nicht jeder Rettungs-Dollar und jeder Rettungs-Euro sofort zum Stopfen der Finanzlöcher in den Bankbilanzen herangezogen werden. In Japan geschieht es ebenso. Mitte 2013 hat die japani-sche Notenbank bei der Yen-Druckerei die Trillionen-Grenze überschritten.

In den kommenden Jahrzehnten können wir so viel Arbeitsleistung beim besten Willen nicht erbringen, um die gigantischen Schulden abzutragen. Es gibt nur eins: Inflation oder pleite gehen. Die Regierungen haben sich für die Druckerpresse entschieden, also für Inflation. Die Staaten entledigen sich ihrer Schulden auf Kosten ihrer Bürger. Die Inflation frisst die Ersparnisse der Menschen. Inflation ist die „weiche“ Form eines Bankrotts, der Staatsbankrott die härtere Variante. Sparvermögen werden in beiden Fällen vernichtet.

Von Ludwig von Mises (bedeutender Repräsentant der Österreichischen Schule der Nationalökonomie) stammt die Aussage:

Es gibt keine Möglichkeit den finalen Kollaps eines Booms zu vermeiden, der durch eine Ausweitung der Kreditvergabe entstanden ist. Die einzige Wahl besteht dahingehend, dass die Krise infolge des freiwilligen Unterlassens einer weiteren Ausweitung der Kreditvergabe eher kommt oder eben später in Gestalt einer finalen und totalen Katastrophe für das vorhandene Währungssystem.

Nachdem wir bereits in Schulden zu ertrinken drohen, versuchen Retter wie Merkel, Hollande, Obama, Draghi und dergleichen die Welt mit noch mehr Schulden aus der Krise zu führen.

Wie kann man nur dermaßen in die Irre gehen?

Vermutlich sind die Verantwortlichen für das Desaster nicht einfach nur blind. Sie könnten in einem Dogma gefangen sein. Die Erkenntnis, das Glaubensdogma der Papiergeldmonopolisten, jede Schwächephase müsse mit massenhafter Liquidität überwunden werden, ist unter Ökonomen mehr verbreitet als wir ahnen. Ihr Credo: Je breiter die Kapitalbasis ist, desto schneller kommt man aus einem Abschwung wieder heraus. Die Menschen müssten sich nur gehörig neu verschulden und wieder mehr konsumieren. Leider ist Ökonomie so einfach nicht.

Sind die Verantwortlichen scheinbar blind, die Menschen sind es nicht. Die Mehrzahl der Menschen erkennt sehr früh, wenn eine Krise im Anmarsch ist. Dann wird gespart, für Kredite besteht kein Bedarf mehr. Der Konsum bricht ein. Die Wirtschaft erlahmt.

Sie werden jetzt vermutlich die deutschen Exportzahlen vor Augen haben.

Es ist wahr, die Exportzahlen steigen trotz der Krise. Das Rezept ist so banal wie verlogen: Wir exportieren auf Kredit, der niemals zurückgezahlt wird. Seit 2007 steigen die „Target2-Kredite“6) bei der Bundesbank exponentiell an. Unter dem Kürzel Target2 werden Forderungen der Bundesbank gegen die Europäische Zentralbank EZB erfasst – Forderungen für Lieferungen der Industrie in andere Euroländer. Zuletzt haben die Forderungen gegenüber den südlichen Euro-Staaten unglaubliche 570 Milliarden Euro überschritten. Geld, das wir nie wieder-sehen werden. Könnten wir die Autos und Maschinen auch sofort verschenken. Irrtum: Geschenke lassen sich statistisch nicht als Exportwunder verkaufen.

Die Summe, die auf dem Target2-Konto angewachsen ist, muss der Summe der anderen Transferzahlungen via Rettungsfonds und Anleihenkäufe der EZB noch hinzugefügt werden.

Das berichtet sogar die Frankfurter Allgemeine am 16.08.2013:

Die offiziellen Zahlen von Bundesfinanz-minister Wolfgang Schäuble über die deutschen Haftungsrisiken der ‚Euro-Rettung‘ geben nicht im Ansatz die volle Wahrheit wieder.

Weiß das Frau Merkel? Davon darf man ausgehen. In der modernen Massendemokratie kann man die Hebel der Macht nur in Händen behalten, wenn man den Wählern drei Dinge verspricht:

1.

Der Staat sichert die Zukunft

2.

Jede Wählergruppe erhält Vergünstigungen

3.

Gerechtigkeit durch richtige Lastenverteilung

Für die Zukunftssicherung sind Arbeitsplätze das Wichtigste. Dazu muss die Wirtschaft florieren. Also muss ein Export-Boom her - ob echt oder auf Kredit. Wenn es trotzdem zu wenig ist, werden die Arbeitslosenzahlen schön gerechnet, indem bestimmte Gruppen (Menschen in Fortbildung, Menschen über 55, Menschen mit 1-Euro-Jobs) nicht mitgezählt werden. Die Medien verkünden die rosigen Zahlen und die Masse glaubt daran.

Vergünstigungen, Subventionen, gibt es im Wohlfahrtsstaat so gut wie für jeden. Gerd Habermann:

Der Wohlfahrtsstaat ist eine Methode, die Leute mit ihrem eigenen Geld vom Staat abhängig zu machen.

Gerechtigkeit verlangt in der Krise nach der sogenannten Reichensteuer. Selbst wenn durch eine solche Steuer nur Bruchteile für die Schuldenfinanzierung zusammenkommen, ist die Masse zufrieden.

Angela Merkel weiß sehr genau, wie sie an der Macht bleibt. Was sie dabei vergisst ist die Tatsache, dass dem Schuldenmachen Grenzen gesetzt sind. Der Unsinn hört sofort auf, wenn die Kasse leer ist, d.h. wenn sich für Staatsanleihen keine Käufer mehr finden, oder die Anleihen so hoch verzinst werden müssen, dass der Staatshaushalt daran zu ersticken droht.

Dann schlägt für jede Schuldenpolitik die Stunde des Bankrotts! Dazu schreibt Friedrich A. Hayek in seinem Werk Preise und Produktion7):

Dieses Ergebnis ist nur eine Bestätigung der alten Wahrheit, dass wir vielleicht in der Lage sind, eine Krise durch rechtzeitige Bremsung der Expansion zu verhindern, dass wir aber nichts dazu tun können, sie zu beseitigen, wenn sie einmal eingetreten ist.

Diesmal ist der Point of no return längst überschritten, der Totalzusammenbruch nicht mehr zu verhindern. Mit neuen Schulden wird keine Zeit gewonnen, sondern Zeit geht verloren, denn der Neuanfang wird dadurch um ein Vielfaches teurer und dauert wesentlich länger.

Irgendwann muss es nach der Krise einen Neuanfang geben. Wie könnte der aussehen? Gibt es Alternativen zu unserem Geldsystem?

Der Euro kann es nicht sein. Der ist eine Phantom-währung, die auf höchst unterschiedlichen Märkten niemals funktionieren kann. Das hat es in der Geschichte des Geldes nie zuvor gegeben. Prof. Hankel sagt etwas absolut Richtiges, wenn er feststellt:

Eine Währung, die dauernd gerettet werden muss, ist eigentlich keine Währung.

Fiat-Money (Papiergeld) ist Falschgeld. Der Euro ist „falscher“ als falsch. Die gefährlichste seiner Eigenschaften ist die Verführung zu politischer Manipulation. Nochmals Friedrich A. Hayek:

Gott stehe uns bei, wenn die Leute jemals die Lektionen vergessen sollen, die uns die naive Quantitätstheorie des Geldes gelehrt hat.

Und Roland Baader schreibt in seinem Buch „Geld, Gold und Gottspieler“:

Staatliches Geldmonopol und staatlich institutionalisiertes Geldmanagement sind schwerste Attacken gegen die Gesundheit der Marktwirtschaft.

Wie könnte ein gesundes Geldsystem aussehen?

Roland Baader nennt fünf Merkmale für ein besseres Geldsystem:

1.Abstinenz. Baader zitiert Murray N. Rothbard (1926 – 1995)8), der diese Abstinenz am deutlichsten gefordert hat.