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Die didaktischen Werke Maria Montessoris sind mit der Ausnahme von Teilen der Psychoarithmetik im deutschen Sprachraum nicht veröffentlicht und nicht rezipiert worden. Das Handbuch zur Montessori-Pädagogik entwickelt anhand der Original-Texte eine zeitgemäße Darstellung eines didaktischen Leitfadens für die konkrete Arbeit mit Kindern. Den Schwerpunkt bilden dabei die inhaltlichen und methodischen Ordnungen der Mathematik, der Sprache und der kosmischen Erziehung, die hier für den Bereich der Grundschule dargestellt werden. Die 92 Abbildungen dieses Buches bieten eine didaktisch-methodisch gegliederte Übersicht über die Montessori-Entwicklungsmaterialien. Harald Eichelberger hat die wichtigsten Schriften von Maria Montessori in diesem Handbuch auf verständliche und nachvollziehbare Art und Weise aufbereitet.
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Seitenzahl: 222
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Harald Eichelberger
Handbuch zur Montessori-Didaktik
Harald Eichelberger
StudienVerlagInnsbruck-Wien
© 1997 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck
E-Mail: [email protected]
Internet: www.studienverlag.at
4. Auflage 2008
Umschlaggestaltung: Studienverlag/Vanessa Sonnewend
Fotografien: Konrad Erhardt
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
ISBN 978-3-7065-5787-0
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
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Vorwort
Zugang
Maria Montessori und ihre Pädagogik der Selbstbildung
Orientierung
Grundgedanken der Montessori-Pädagogik und ihre Bedeutung für ein didaktisches Konzept
Die sensiblen Phasen
Freiarbeit
Zur Arbeit der Lehrer mit den Kindern
Über das Beobachten
Wissen, was ich will
Die Einbeziehung der Eltern
Die vorbereitete Umgebung und das Entwicklungsmaterial
Zum Entwicklungsmaterial
Die Polarisation der Aufmerksamkeit
Der absorbierende Geist
Weg – erste Möglichkeit
Über die Bedeutung der Übungen des täglichen Lebens
Materialien der Übungen des täglichen Lebens zur Pflege der eigenen Person
Übungen (und Materialien) für die Sensibilität von Bewegungen und auch für die Sensibilität von Ordnungen
Übungen des täglichen Lebens zur Pflege der Umgebung
Exemplarische Darstellung des didaktischen Wertes der Übungen des täglichen Lebens anhand der Löffelübungen
Zur Darbietung
Zu den Inhalten und dem didaktischen Stellenwert der Arbeit
Weg – zweite Möglichkeit
Über die Bedeutung der Übungen zur Sinnesentwicklung
Der didaktische Stellenwert der Sinnesentwicklung
Materialien zur Entwicklung der Sinne
Zur Darbietung
Die Drei-Stufen-Lektion
Ordnung
Zur Didaktik in der Montessori-Pädagogik
Zur Bedeutung einer didaktischen Theorie
Didaktischer Leitfaden – Material zur Arithmetik
Eindringen in die Welt der Zahlen mit ihren Ausdrücken und Symbolen
Präsentation der dezimalen Organisation der Quantitäten – das Verstehen des Zehnersystems
Parallelübungen
Betrachtung des Wertes der Ziffer entsprechend ihrer Position in der dezimalen Organisation und die Operationen
Parallelübungen
Didaktischer Leitfaden – Materialien zur Geometrie
Themen, die in der Grundschule immer wiederkehren
Didaktischer Leitfaden – Materialien zur Sprache
Überordnung
Die kosmische Erziehung
Begriff und Bedeutung
Zur kosmischen Theorie
Drei Aspekte der Konzeption einer kosmischen Erziehung
Themenbereiche exemplarisch – teils von Maria Montessori vorgeschlagen und ausgearbeitet
Die Geschichte der Zahlen und des Zählens
Wie das Zählen und wie die Zahlen entstanden sein könnten
Die Entstehung von Sprache und Schrift
Die Entstehung der Schrift
Ausblicke
Soziale Erziehung in der Montessori-Pädagogik
Heterogene Altersgruppen
Kinder verschiedener Muttersprachen in einer Montessori-Klasse
Montessori-Pädagogik und Integration
Die Kinder lehren uns
Wegweiser
Über die Entstehung der Standardwerke
Zur Edition des „Metodo ...“
Zur Edition der „Autoeducazione ...“
Zur Entstehung des Buches „The Absorbent Mind“
Nachwort
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Realizing too, that the will can be strengthened only by voluntary activity he sees the importance of liberty in the schoolroom; and that this freedom „can only come by self-activity“.
E.M. Standing
Dem Leben helfen
Maria Montessori nannte ihre Pädagogik oft eine Methode. Diese fußt auf der aufmerksamen Beobachtung von Kindern und deren Entwicklungsbedürfnissen und ist in der gemeinsamen Arbeit mit Kindern entstanden. Maria Montessori hat in ihren Schriften diese Methode immer wieder erklärt und begründet:
Wenn wir sprächen von einer „Hilfe für die menschliche Person, ihre Unabhängigkeit zu erobern“, von einem „Mittel, sie von der Unterdrückung durch alte Vorurteile über die Erziehung zu befreien“, dann würde alles klar sein. Die menschliche Personalität muß in den Blick genommen werden und nicht eine Erziehungsmethode: Die Verteidigung des Kindes, die wissenschaftliche Erkenntnis seiner Natur, die Proklamation seiner sozialen Rechte müssen an die Stelle der zerstückelten Weisen, die Erziehung zu konzipieren, treten.1
Die kindliche Entwicklung
Die kindliche Entwicklung und die Arbeit mit dem Kind – das gemeinsame Leben – sind die Orientierungspunkte für die erzieherische Arbeit:
Wer kann uns denn die natürlichen Wege, auf denen sich das natürliche Wachstum des menschlichen Individuums vollzieht, offenbaren, wenn nicht das Kind selbst, sofern es in Verhältnisse gebracht wird, die es ihm möglich machen, sich zu offenbaren? Unser erster Lehrmeister wird also das Kind selbst sein oder, besser noch: der Lebensdrang mit den kosmischen Gesetzen, die es unbewußt leiten. Es ist nicht sosehr das, was wir „den Willen des Kindes“ nennen, als der geheimnisvolle Wille, der seine Bildung leitet.2
Wegbeschreibung
Das Handbuch zur Montessori-Didaktik soll gleichsam die Beschreibung eines möglichen und gangbaren Weges sein, wenn Pädagogen3 diese Orientierungspunkte anstreben wollen. Es soll – um im Bild des Weges zu bleiben – die Richtung angeben, Wege beschreiben, den Aufbau der Umgebung verdeutlichen, zu einem Ziel führen und bei der Beantwortung der Fragen helfen, warum und wozu gerade dieser Weg gewählt worden ist.
Der Begriff „Didaktik“ kann im Zusammenhang mit der Montessori-Pädagogik nicht im Sinne strenger Wissenschaftlichkeit gesehen werden, sehr wohl aber zur Klarheit des pädagogischen Denkens und Handelns innerhalb einer Pädagogik der Selbstverwirklichung verhelfen.
1 Maria Montessori, Über die Bildung des Menschen, Freiburg 1996, S. 16
2 Maria Montessori, a.a.O., S. 22
3 Sämtliche Begriffe und Berufsbezeichnungen sind im vorliegenden Text als geschlechtsneutral zu verstehen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf eine doppelgeschlechtliche Schreibweise verzichtet. Bei häufig wiederkehrenden Berufsbezeichnungen Wie „Lehrer“ bzw. „Lehrerin“ wechseln wir zwischen maskuliner und femininer Bezeichnung, um keine einseitige Darstellung zu suggerieren.
Mehr noch als andere Geschöpfe ist der Mensch in seinem Wesen in besonderer Weise während seiner Entstehung, während seines Aufbaus erkennbar.
Maria Montessori
Zur Aktualität der Pädagogik Maria Montessoris
Maria Montessori hat vor nun fast 90 Jahren „ihre“ Pädagogik zum ersten Mal in dem Buch „Entdeckung des Kindes“4 veröffentlicht. Die Frage nach der Aktualität dieses pädagogischen Konzeptes ist daher zulässig und wird in der pädagogischen Diskussion auch immer wieder gestellt. Gleichzeitig wird wiederholt die Frage nach den Möglichkeiten einer Integration des pädagogischen Konzeptes Maria Montessoris in aktuelle Lehr- und Bildungspläne aufgeworfen. Doch solche Fragen können niemals allgemeingültig beantwortet werden. Die Fragestellung selbst entsteht meist aus einer konkreten Situationen oder einem spezifischen Interesse an der Materie.
Didaktik und Bildungsziele
Ich möchte mich nicht mit der Diskussion der möglichen Antworten auf diese Fragen beschäftigen, sondern vielmehr darstellen, welche pädagogischen Werte und Ziele ich in einem Konzept, wie die Montessori-Pädagogik eines darstellt, zu finden hoffe. Auf diesem Wege soll der Versuch unternommen werden, die Frage nach der Aktualität und der Integrationsmöglichkeit konkret zu beantworten. Es sind dies vor allem die Ziele der Selbstfindung und Selbstverwirklichung, des selbständigen und selbstorganisierten Lernens, die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen, die Fähigkeit zur Arbeit im Team und letztlich auch zum friedlichen Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Ich gehe von der These aus, daß die Montessori-Pädagogik diese Bildungsziele in einem höheren und besseren Maße erreichen hilft als eine großteils lehrerzentriert orientierte Schulpädagogik Diese These werde ich nicht „beweisen“ können, möchte aber aufzeigen, in welchem didaktischen Konzept die Verwirklichung der Bildungsziele wahrscheinlich erscheint. Ich bin überzeugt, daß sich damit auch die Frage nach der Aktualität der Montessori-Pädagogik beantworten wird.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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