Black Exodus - Die schwarzamerikanische Bürgerrechtsbewegung als Aktualisierung des biblischen Exodus - Patrick Grasser - E-Book

Black Exodus - Die schwarzamerikanische Bürgerrechtsbewegung als Aktualisierung des biblischen Exodus E-Book

Patrick Grasser

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,7, Evangelische Hochschule Nürnberg; ehem. Evangelische Fachhochschule Nürnberg , Sprache: Deutsch, Abstract: 2 Ich bin JHWH, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. 3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. (Ex 20,2f.) Mit dem ersten Gebot bekennt sich Israel zu JHWH, dem Gott der Rettung und Befreiung aus der Unterdrückung. Zu einem Gott, der sich in der Geschichte als ein solidarischer Gott erweist. Besonders dann, wenn Menschen unter Menschen leiden. Der biblische Exodus ist eine der wichtigsten Grunderfahrungen Israels in Bezug auf das befreiende Handeln Gottes. JHWH wird besonders in der Trostlosigkeit der Unterdrückung, der Zwangsarbeit und der Hilflosigkeit Israels als ein solidarischer Gott erfahren, der sich um das Wohl seines Volkes sorgt und ihm aus seiner Not heraushilft. Diese Erfahrung wurde, nicht nur in biblischer Tradition zu einem Paradigma der Befreiung und der Solidarität Gottes. Denn im Exodus erweist sich JHWH als der Gott, der das Leiden der Menschen sieht, an ihm teilnimmt und die Menschen als mitgehender Gott aus der Unterdrückung herausführt. Diese zentrale Gotteserfahrung Israels zieht sich durch die gesamte Bibel. Immer wieder finden sich Anklänge an den Auszug aus der ägyptischen Knechtschaft. Vor allem die Propheten des Exils nehmen immer wieder Bezug auf die Exoduserfahrung Israels. So dass sich die Wirkungsgeschichte des befreienden Handelns Gottes, wie es vor allem durch die Vergegenwärtigung des Exodus erfahren wird, in Bezug auf die biblischen Texte deutlich erkennen lässt. Doch auch in außerbiblischer Tradition gewinnt die Tradition des Exodus, der im Judentum durch das jährliche Passahfest bis heute vergegenwärtigt wird, Bedeutung. Vor allem immer dann, wenn erneut Menschen unter Menschen leiden. Wenn Menschen mit dem Rücken zur Wand stehen, bietet der Exodus ein Modell der Befreiung. So scheint es nicht weiter verwunderlich, dass die Sklaven in den USA Parallelen zwischen ihrer eigenen Situation und der Unterdrückung und Ausbeutung Israels in Ägypten ziehen. Durch das befreiende Handeln Gottes im Exodus lassen sich so Hoffnung und Zuversicht für die eigene Notlage schöpfen. Eine Hoffnung, von der die Gospels und Spirituals der schwarzamerikanischen Sklaven zeugen. Die Besinnung auf die Befreiungstat Gottes im Exodus gewinnt so auch für die schwarz-amerikanische Bürgerrechtsbewegung des 20. Jahrhunderts neue Bedeutung. Als Erben der ehemaligen Sklaven sehen sie sich auf dem Weg ins Gelobte Land der Gleichberechtigung.

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