Black Jail - Allan Guthrie - E-Book

Black Jail E-Book

Allan Guthrie

2,3

  • Herausgeber: BEBUG
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Der junge Gefängnisaufseher Nick kommt mit dem Stress in seinem Job nicht klar. Seine Kollegen schikanieren ihn, wo sie nur können, von den Häftlingen ganz zu schweigen. Als es ein paar Gefangenen gelingt, draußen ihre Kumpel zu mobilisieren, und die seine Familie bedrohen, ist Nick gezwungen, ihnen einen kleinen "Gefallen" zu tun: Um Frau und Tochter zu schützen, schmuggelt er für Gangsterboss Caesar Drogen in den Knast. Doch ein Gefallen führt zum nächsten, und Nick wird klar: Schwere Jungs verstehen nur die Sprache der Gewalt ...

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Seitenzahl: 341

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Inhalt

Titelseite

Impressum

Widmung

TEIL 1: NARRATIVE EXPOSITIONSTHERAPIE

MONTAG, 14. SEPTEMBER 1992

DIENSTAG

MITTWOCH

DONNERSTAG

FREITAG

SAMSTAG

SONNTAG

TEIL 2: KONFABULATION

MONTAG, 16. NOVEMBER 1992

DIENSTAG

MITTWOCH

DONNERSTAG

FREITAG

SAMSTAG

SONNTAG

MONTAG

DIENSTAG

MITTWOCH

DONNERSTAG

TEIL 3: KOGNITIVE DISSONANZ

DIENSTAG, 16. FEBRUAR 1993

DONNERSTAG

DIENSTAG, 2. MÄRZ

MITTWOCH

DIENSTAG, 16. MÄRZ

DONNERSTAG, 18. MÄRZ

DONNERSTAG, 19. FEBRUAR 2009

DIENSTAG, 19. MAI 2009

Allan Guthrie

Black Jail

Aus dem Englischen von Gerold Hens

Rotbuch Verlag

eISBN: 978-3-86789-527-9

Deutsche Erstveröffentlichung, 1. Auflage

© 2011 by Rotbuch Verlag, Berlin

Titel der Originalausgabe: »Slammer«

© 2009 by Allan Guthrie,

veröffentlicht mit Genehmigung von Polygon,

ein Imprint von Birlinn Limited

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin

Umschlagillustration: Peter M. Hoffmann

Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:

Rotbuch Verlag GmbH

Alexanderstr. 1

10178 Berlin

Tel. 01805/30 99 99

(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)

www.rotbuch.de

Für Ray Banks

TEIL 1

NARRATIVE EXPOSITIONSTHERAPIE

MONTAG, 14. SEPTEMBER 1992

Nick Glass nahm die Ellbogen vom Tisch und lehnte sich ein paar Zentimeter zurück. Der Atem des Gefängnisseelenklempners war süßlich, wie heiße Milch. Nicht unangenehm, genau genommen. Aber Glass wurde übel davon. Er hätte ja gefragt, ob er ein Fenster aufmachen kann, aber das kleine Knastbüro hatte keins.

John Riddell kam einmal in der Woche vorbei, gewöhnlich montags, und jedes Mal war der Geruch stärker. »Und wie leben Sie sich ein?«, fragte er.

»Okay«, sagte Glass, dankbar, dass es, wenn er jetzt einatmete, nur nach Möbelpolitur roch.

Riddell schlug die Akte auf, die vor ihm lag. »Hmmm«, sagte er mit einem Nicken. Er schob seine Brille über die Nase vor und blickte Glass an, ein Blick, den er eindeutig geübt hatte. »Ganz sicher?«

Glass erwiderte Riddells Blick. Das mit den Blicken konnte Glass. Hatte er in den letzten paar Wochen gelernt. Und nicht nur das.

»Alles, was Sie in diesem Raum sagen, ist vertraulich«, sagte Riddell.

»Schön«, sagte Glass. Als ob das irgendwas zu sagen hätte.

»Haben Sie das verstanden, Nick?«

»Ich bin ja kein Kind mehr.«

Riddell beugte sich vor. »Ich wollte nicht herablassend klingen. Entschuldigen Sie.«

Wieder dieser Geruch. Glass sah einen limonengrünen Plastikbecher vor sich, aus dem sich Milch ergoss, als er zu Boden fiel. Dann verschwand das Bild, und Glass sah nur noch, was vor ihm war. »In Ordnung.«

»Es ist nur …« Riddell nahm die Brille ab.

»Nur was?«

»Sie hätten jetzt die Gelegenheit, es sich von der Seele zu reden.«

»Mir was von der Seele zu reden?«

Riddell setzte die Brille wieder auf. »Was immer Sie belastet.«

»Meiner Seele geht’s gut.« Aber Glass wusste, dass Riddell ihm nicht glaubte. Er fragte sich, wer geplaudert hatte. Er wusste, es sollte ihm eigentlich nichts ausmachen, aber bei dem Gedanken, dass man über ihn sprach, bekam er das Gefühl, jemand hätte ihm Zement die Kehle runtergeschüttet und der würde jetzt in seinem Magen aushärten. Die Leute konnten Riddell alles Mögliche erzählen, und er würd’s auch noch glauben. So sah er wenigstens aus.

Mit starrem Blick geradeaus spielte Riddell mit seinem Stift.

Glass versuchte zu erraten, was sie über ihn gesagt haben könnten. Er sollte einfach fragen. Nein, damit wollte er gar nicht erst anfangen. Man wusste nie, wohin das führte.

Vielleicht hatten sie über ihn und Mafia geredet. Gesagt, sie seien zu eng miteinander. Hatten homosexuelle Anspielungen gemacht. Pubertären Scheiß in der Art.

Glass wünschte, sie würden endlich erwachsen. Er war zwar erst zweiundzwanzig, aber er war ein verdammtes Stück reifer als sie alle zusammen. Er hatte gelebt. Sachen gesehen, Sachen gemacht, echten Schmerz gefühlt, der einem die Knochen zerschmetterte und das Fleisch vom Leib riss.

»Wie behandeln die Aufseher Sie? Kommen Sie klar mit dem Spitznamen?«

Genauso gut hätte er sich Glass schnappen und ihn mit dem Kopf gegen die Wand knallen können. Was zum Teufel stimmte mit Riddell nicht, dass der Dreckskerl einen so provozieren musste? Vielleicht hatte ihn ja seine Frau sitzenlassen. Hatte die Koffer gepackt und war zu ihrer Mutter getürmt. Irgend so was musste es sein.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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